Ernährung des gesunden Säuglings

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Monatsschr Kinderheilkd
2001 · 149:4–10 © Springer-Verlag 2001
Ernährung
M. Kersting
Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund (FKE)
Ernährung des
gesunden Säuglings
Lebensmittel- und mahlzeitenbezogene
Empfehlungen
Zusammenfassung
Die besonderen ernährungs- und entwicklungsphysiologischen Anforderungen an die
Säuglingsernährung werden in dem praktisch bewährten „Ernährungsplan für das
1.Lebensjahr“ berücksichtigt.Auch kulturell
bedingte Ernährungsgewohnheiten und das
aktuelle Produktangebot sind von Bedeutung.In den ersten 4–6 Lebensmonaten ist
ausschließliches Stillen die optimale Ernährung.Industriell hergestellte Säuglingsanfangsnahrung als Muttermilchersatz unterliegt umfassenden nährstoffbezogenen toxikologischen und hygienischen Vorschriften.
In der Beikost ab dem 5.–7.Lebensmonat
werden nur wenige nährstoffreiche Lebensmittel in gut aufeinander abgestimmten
Mahlzeiten benötigt.Zusätzliche Flüssigkeitszufuhr wird mit zunehmendem Beikostanteil erforderlich.Die Supplementierung
von Vitamin K und D und von Fluorid wird
generell empfohlen. Gegen Ende des
1.Lebensjahres gehen die Mahlzeiten der
Säuglingsernährung in die Familienernährung über.
Schlüsselwörter
Säuglingsernährung · Stillen ·
Säuglingsanfangsnahrung · Beikost ·
EG-Richtlinien
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Monatsschrift Kinderheilkunde 1•2001
Besondere Ernährungsanforderungen
In keinem Alter ändert sich die Ernährung so stark wie im 1. Lebensjahr. So
steigt z. B. der Energiebedarf um mehr
als das Doppelte an, in den folgenden
Jahren nur noch um etwa 10%/Jahr. Der
Energiebedarf/kg KG ist dagegen im 1.
Lebensjahr am höchsten, v. a. aufgrund
des hohen Wachstumsbedarfs. Ähnlich
wie bei der Energie verhält es sich beim
Bedarf der meisten Nährstoffe [3].Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass sich
viele Funktionen des Verdauungs-, Stoffwechsel- und Abwehrsystems v. a. in den
1. Lebensmonaten noch in Entwicklung
befinden. Darüber hinaus hat die Ernährung des Säuglings auch langfristig
metabolische und funktionelle Wirkungen [10].
Aus praktischer Sicht ist die neuromotorische Entwicklung, die die Essfertigkeiten des Säuglings bestimmt, von
Bedeutung [17]. Kulturell bedingte, nationale Ernährungsgewohnheiten spielen
schon im Säuglingsalter eine Rolle [9].
Lebensmittelrechtlich zählen Säuglinge (und Kleinkinder bis 3 Jahre) zu den
Personengruppen mit besonderen Ernährungserfordernissen,die eigens in der
deutschen Diätverordnung bzw. in EGRichtlinien berücksichtigt werden [9].
Der vorliegende Beitrag soll praktische Hinweise zur Ernährung gesunder
Säuglinge für die pädiatrische Ernährungsberatung geben.
Ernährungsplan
für das 1. Lebensjahr
Der in Abb. 1 gezeigte „Ernährungsplan
für das 1. Lebensjahr“ setzt die aktuellen
wissenschaftlichen Daten zum Energieund Nährstoffbedarf in lebensmittelund mahlzeitenbezogene Empfehlungen
unter Berücksichtigung der Ernährungsgewohnheiten und des Lebensmittelangebots in Deutschland um [1, 5].
Bei der Ernährung im 1. Lebensjahr
werden 3 ernährungs- und entwicklungsphysiologisch begründete Altersabschnitte unterschieden:
◗ Ausschließliche Milchernährung in
den ersten 4–6 Lebensmonaten,
◗ Einführung von Beikost ab dem
5.–7. Lebensmonat,
◗ Einführung von Familienkost ab
dem 10. Lebensmonat.
Die genannten Zeitspannen berücksichtigen die erhebliche interindividuelle
Variabilität der Entwicklung der Kinder.
PD Dr. Mathilde Kersting
Forschungsinstitut für Kinderernährung,
Heinstück 11, 44225 Dortmund
E-mail: [email protected]
Monatsschr Kinderheilkd
2001 · 149:4–10 © Springer-Verlag 2001
M. Kersting
Nutrition of the healthy baby.
Food and meal related recommendations
Abstract
The specific nutritional and developmental
requirements of infants have been considered
with the “Dietary Schedule for 1st year of
life”in Germany.Also,the cultural background
of dietary habits and the current food market
for infants is respected.Exclusive breastfeeding is the optimal nutrition during the first
4–6 months of life.Nutritional toxicological
and hygienic requirements for infant formula
to be used as breastmilk substitute are distinctly specified. Beikost starts from the
5th–7th month of age using a small variety
of nutritious foods in well balanced meals.
Additional fluid intake becomes necessary
when the beikost proportion increases.Supplemental Vitamin K, D and fluoride is generally recommended.Around the end of the
1st year of life, the transition to the family
diet takes place.
Keywords
Infant nutrition · Breastfeeding ·
Infant formula · Beikost · EC-Directives
Abb.1 Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr, entwickelt vom Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund
Stillen
Das ausschließliche Stillen des Säuglings in den ersten 4–6 Lebensmonaten
wird weltweit einhellig empfohlen [2].
Danach kann bei altersgemäßer Beikost so lange weiter teilgestillt werden,
wie Mutter und Kind dies wünschen.
Für das von WHO und UNICEF empfohlene verlängerte Stillen im 2. Lebensjahr und darüber hinaus sind unter den hiesigen hygienischen und sozialen Verhältnissen keine Vorteile bekannt [14].
Stillen hat vielfältige Vorteile. Sie
betreffen das Kind, die Mutter und die
Familie [2, 14]. An dieser Stelle können
nur einige Aspekte erwähnt werden.
Muttermilch entspricht hinsichtlich
der Art und Menge der Nährstoffe – z. B.
biologisch hochwertiges, leicht verdauliches Eiweiß, spezielles Fettsäuremuster, gut resorbierbare Nährstoffe – optimal den Bedürfnissen des Säuglings.
Funktionelle Bedeutung haben z. B. die
in der Muttermilch enthaltenen langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäu-
„Stillen ist optimal für
den Säugling“
ren (LCPUFA) für die Entwicklung des
Zentralnervensystems und der Retina.
Durch vielfältige spezifische und unspezifische Schutz- und Immunfaktoren bietet Muttermilch einen relativen Schutz
gegen zahlreiche Infektionskrankheiten,
der sich auch in hoch entwickelten Industrieländern nachweisen lässt.
Als langfristige Vorteile für ehemals
gestillte Säuglinge werden u.a.eine geringere Inzidenzrate von Diabetes mellitus
Typ I,Morbus Crohn,atopischen Erkrankungen und Adipositas sowie ein fördernder Einfluss auf die kognitive Entwicklung beschrieben bzw. diskutiert.
Muttermilchersatz
Für Säuglinge, die nicht oder nicht vollgestillt werden, ist industriell hergestellte Säuglingsanfangsnahrung die beste
Wahl. Ihre Zusammensetzung ist für
mehr als 30 Nährstoffe seit 1991 in EGRichtlinien, die in die deutsche Diätverordnung umgesetzt werden, geregelt
[13]. Seit 1996 ist der Zusatz von LCPUFA
in Säuglingsanfangsnahrung in Anlehnung an die Verhältnisse in Muttermilch
möglich. Bisher gibt es ein derartiges
Produkt auf dem deutschen Markt. Zu
der Frage, ob nicht nur Frühgeborene,
sondern auch reifgeborene,nichtgestillte
Säuglinge hinsichtlich der visuellen und
intellektuellen Leistungsfähigkeit von einer Supplementierung mit LCPUFA langfristig profitieren,herrscht noch kein wissenschaftlicher Konsens [7].
Als Proteinquelle für Säuglingsanfangsnahrung sind modifiziertes Kuhmilchprotein (Säuglingsmilchnahrungen) und Sojaproteinisolate zugelassen.
Auch Proteinteilhydrolysate („HA“-Nahrungen“), die für nichtgestillte Säuglinge mit erhöhtem Atopierisiko geeignet
sind, unterliegen den ernährungsphysiologischen Regelungen für Säuglingsanfangsnahrung (Tabelle 1).
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Ernährung
Säuglingsmilchnahrungen im deutschen Markt lassen sich hinsichtlich ihrer Kohlenhydratkomponente in 2 Kategorien einteilen (s. Tabelle 1):
◗ „Pre-Nahrungen“ (früher „adaptiert“) sind ähnlich dünnflüssig wie
Muttermilch,
◗ „1-Nahrungen“ (früher „teiladaptiert“) durch den Zusatz von Stärke
(ca. 2%) etwas konsistenter.
„1“-Nahrungen wird von Müttern häufig eine bessere Sättigung zugesprochen.
Die weitverbreitete Vorstellung, dass „1“Nahrungen häufiger zu einer Überfütterung führen, wurde bisher in kontrollierten Studien nicht untersucht.
Bei Folgenahrung bzw. Folgemilch
(Bezeichnung „2“) handelt es sich vereinfacht gesagt um 2/3- bis 3/4-Kuhmilch-
„Am besten industriell
hergestellte Säuglingsmilch
verwenden“
mischungen mit Fettmodifikation und
Zusätzen von Vitaminen und Spurenelementen. Eine ernährungsphysiologische
Notwendigkeit für Folgenahrung besteht nicht, da Muttermilch bzw. Säuglingsanfangsnahrung („Pre“, „1“) auch
im 2. Lebenshalbjahr beibehalten werden kann (s. Abb. 1).
Milchnahrungen
mit besonderen Merkmalen
Vereinzelt werden in Säuglingsmilchnahrung, Folgemilch und sog. Kleinkindermilch sog. probiotische Milchsäurebakterien zugesetzt. Damit soll nach
dem Vorbild der Muttermilch eine intestinale Bifidusbakterien-dominante Mikroflora im Darm erzeugt werden. Inwieweit eine langfristige Etablierung der
oral applizierten Bakterienkulturen im
Kolon des Kindes gelingt und über kurzfristige Erfolge hinaus, z. B. in der Behandlung infektiöser Durchfallerkrankungen, auch langfristig für gesunde,
normal ernährte Säuglinge präventiv
vorteilhaft ist, z. B. eine Stimulierung des
Immunsystems bewirkt, ist z. Z. Gegenstand intensiver Forschungen [15].
Neuerdings werden einzelne Milchnahrungen für Säuglinge mit besonderen Indikationen ausgelobt (s. Tabelle 1).
Ernährungsphysiologisch sind diese
Produkte weitgehend mit herkömmli-
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cher Säuglingsmilchnahrung vergleichbar. Lebensmittelrechtlich werden sie als
„bilanzierte Diät“ bzw. „diätetische Lebensmittel für besondere medizinische
Zwecke“ eingestuft, die mit ärztlicher
Verordnung einzusetzen sind. Erhältlich
sind diese Nahrungen außer in Apotheken auch im normalen Lebensmittelangebot.
„Antirefluxnahrung“,die in der Werbung u. a. „bei vermehrtem Spucken“
empfohlen wird,ist durch den Zusatz von
Johannisbrotkernmehl (0,4%) zur Andickung charakterisiert. In der Praxis
kann Andicken der Säuglingsnahrung
(Reisschleim,Johannisbrotkernmehl) das
Ausmaß eines sichtbaren Spuckens offensichtlich vermindern.Der Nutzen für das
Kind und – im speziellen Fall von Johannisbrotkernmehl (Ballaststoff) – die potenziellen Auswirkungen auf die Nährstoffresorption sind aufgrund der spärlichen Datenlage derzeit nicht abschließend zu beurteilen [4].
Zwei andere Produkte werden in
der Werbung zum Einsatz bei „leichten
Verdauungsproblemen“ wie Blähungen
oder Verstopfung empfohlen. Die eingesetzten diätetischen Prinzipien sind teils
lange bekannt, z. B. gut resorbierbares
beta-Palmitat zur Verminderung einer
Komplexbildung mit Kalzium (Kalkseifen im Stuhl), verminderter Laktosegehalt hinsichtlich einer eventuellen Laktoseunverträglichkeit, teilhydrolysiertes
Protein zur Erleichterung der Proteinverdauung. Relativ neu ist der Einsatz
von sog. Prebiotika in Form von Oligo-
sacchariden (hier aus Inulin), die die
Darmflora im Sinne einer bifidogenen
Wirkung nach dem Vorbild der Oligosaccharide der Muttermilch beeinflussen sollen.
Bislang fehlen systematische Langzeitstudien zum Gedeihen von Säuglingen, bei denen die in diesen neuartigen
Produkten eingesetzten diätetischen
Maßnahmen gleichzeitig angewendet
wurden. In der ärztlichen Beratung sollten die oft schon durch geringfügige
Normabweichungen beim Säugling verunsicherten Eltern über den meist
harmlosen Charakter von Verdauungsproblemen des Säuglings aufgeklärt
und ihnen praktische Fütterungshinweise gegeben werden [4, 12]. Vor allem
bei der Beratung stillender Mütter sollten derartige Hilfen Vorrang vor dem
Einsatz einer speziellen Flaschennahrung haben.
Selbstherstellung
von Säuglingsmilch
Selbstherstellung von Säuglingsmilch
kann in keiner Form die Sicherheit und
ernährungsphysiologische Qualität (z. B.
Protein- und Fettmodifikation,Vitaminund Spurenelementzusätze) von indu-
„Die Selbstherstellung ist
nicht empfehlenswert“
striell hergestellter Säuglingsmilch erreichen. Möchte eine Mutter trotz ärztlichen Rates auf die Verwendung eines in-
Tabelle 1
Übersicht: Industriell hergestellte Milchnahrungen für gesunde Säuglinge
Säuglingsanfangsnahrung (EG-Richtlinien 91/321; 96/4; Diätverordnung) als alleinige Nahrung in
den ersten 4–6 Lebensmonaten bzw. als Teilnahrung neben Beikost bis Ende 1. Lebensjahr
Säuglingsmilchnahrungen (Basis: Kuhmilch)
„Pre“: Kohlenhydrat Laktose
„1“ : Kohlenhydrate Laktose + Stärke (+ ggf.andere KH)
Sojanahrungen (kuhmilchfrei)
Bei vegetarischer Ernährung,bei kuhmilchfreier Diät
Nicht zur Allergieprävention,nur bedingt zur Therapie
bei Kuhmilcheiweißallergie
Protein-Teilhydrolysate „HA“ (in unterschiedlichem Ausmaß allergenreduziert)
Zur Allergieprävention
Folgenahrung (EU-Richtlinien 91/321; 96/4; Diätverordnung)
Folgemilch „2“
Ab dem 5.Monat möglich,aber ernährungsphysiologisch nicht notwendig
Bilanzierte Diäten (Diätverordnung)
Besondere Indikationen,z.B.„Antireflux“,
„leichte Verdauungsbeschwerden“
dustriellen Produktes verzichten, sollte
ihr die Herstellung einer Halbmilch mit
Kohlenhydrat- und Fettzusatz nach
Droese und Stolley empfohlen werden
[5].Mandelmilch in anthroposophisch begründeten Empfehlungen ist hiermit ernährungsphysiologisch vergleichbar [11].
Rezept für die Selbstherstellung einer
Säuglingsmilch
„100 ml Vollmilch (3,5% Fett, pasteurisiert oder H-Milch) + 100 ml Wasser +
5 g Stärke ab dem 5. Monat Vollkornflocken) + 3 g Öl (Raps-,Soja-, Sonnenblumen- oder Maiskeimöl), Ab der 6.
Woche: + 5 g Karottenpüree (Vitamin A)
+ 20 g Obstsaft (Vitamin C)“
Bei Getreide-Milch-Mischungen, z. B.
„Frischkornmilch“, unter Verwendung
von glutenhaltigem Getreide besteht zusätzlich die Gefahr der verfrühten Manifestation einer evtl. vorhandenen Zöliakie.
Bei Ernährung mit rein pflanzlicher
„Milch“nahrung, wie Mandelmilch, Reismilch, einfacher Sojamilch (-drink),
kann es aufgrund gravierender Nährstoffdefizite (z. B. Protein, Ca, Fe, J, Vitamine B12, B2, D) bei Säuglingen zu
Wachstumsstörungen und teilweise irreparablen Mangelerscheinungen (Eisenmangelanämie, Rachitis, neurologische B12-Mangelerscheinungen) kommen [11].
Alternative Tiermilch ist für die
Säuglingsernährung problematisch [16].
Ziegenmilch ist wegen des Folsäuremangels (Anämie) nur zusammen mit
folsäurereicher Beikost geeignet. Eine
modifizierte (Pulver-)Milchnahrung auf
Ziegenmilchbasis, die ernährungsphysiologisch den Richtlinien für Säuglingsanfangsnahrung entspricht, ist als Importprodukt aus Neuseeland erhältlich.
Bei Stutenmilch muss der niedrige Fettgehalt (1,5%) durch Zugabe von Öl ausgeglichen werden. Schafmilch ist für
Säuglinge zu protein-, fett-, energie- und
mineralstoffreich. Bei Ziegen- und
Schafsmilch ist außerdem das mit Kuhmilch vergleichbar hohe allergene Potenzial zu beachten.
Vollmilch in der
Säuglingsernährung?
Kuhvollmilch ist als Flaschennahrung
im gesamten 1. Lebensjahr wegen des
hohen Protein- und Mineralstoffgehaltes (renale Belastung) und der fehlenden
Nährstoffzusätze, z. B. Eisen, Jod und
Zink, nicht geeignet. Bei einzelnen Säuglingen kommt es aus bisher noch ungeklärter Ursache zu erhöhten okkulten
Blutverlusten im Stuhl. Dieses Risiko besteht nach neuesten Untersuchungen bei
älteren Säuglingen und Kleinkindern
nicht mehr [18]. Kuhvollmilch kann deshalb gegen Ende des 1. Lebensjahres als
Tassengetränk im Rahmen einer BrotMilch-Mahlzeit eingeführt werden
(s. Abb. 1). Gegen die geringen Mengen
von pasteurisierter oder ultrahocherhitzter Vollmilch (200 ml/d) im Vollmilch-Getreide-Brei der Beikost bestehen nach derzeitigem Kenntnisstand
keine Bedenken.
Einführung der Beikost
Mit dem Alter von 4–6 Monaten reicht
Muttermilch als alleinige Nahrung bei
den meisten Säuglingen nicht mehr aus.
Limitierend werden neben Energie und
Protein vor allem Eisen und Zink. Eisenmangel führt nicht nur zur Anämie im
Säuglingsalter, sondern kann die mentale und psychomotorische Entwicklung
beeinträchtigen. Die neurophysiologische Entwicklung des Säuglings ist im
Alter von 4–5 Monaten soweit fortgeschritten, dass der Saugreflex erlischt
und die Löffelfütterung akzeptiert wird.
Verfrühte Einführung von Beikost
vor dem 5. Monat und Vielfalt der Lebensmittel erhöhen das Risiko für die
Entwicklung einer Allergie.
Mit der Beikost wird Monat für Monat eine Milchmahlzeit (Stillen, Flasche)
durch einen Brei ersetzt. Nacheinander
werden eingeführt: ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, ein Vollmilch-GetreideBrei und ein milchfreier Getreide-ObstBrei (s. Abb. 1).
Für den Beginn der Beikost haben
sich Karotten bewährt. Bei vereinzelt beobachteten allergischen Reaktionen gegenüber Karotten kann anderes
nährstoffreiches Gemüse, z. B. Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake (letzteres auch
als kommerzielles Monoprodukt erhältlich), verwendet werden. In Hinblick auf die kritische Eisenversorgung
wird als erster Brei ein fleischhaltiger
Brei empfohlen. Hämeisen ist gut resorbierbar (ca. 20%), Fleisch und Vitamin C (Saftzugabe) fördern die Eisenresorption aus pflanzlichen Lebensmitteln.
Das Baukastensystem
der Mahlzeiten
Für die Beikost werden nur wenige nährstoffreiche Lebensmittel in aufeinander
abgestimmten Mahlzeiten benötigt.
Dies zeigt sich am Modell der Selbstzubereitung der Beikost (Abb. 2). Insgesamt ergänzen sich die unterschiedlichen Nährstoffprofile der Beikostmahlzeiten zusammen mit der verbleibenden
Milch in einem Baukastensystem zu einer insgesamt empfehlungsgerechten
Abb.2 Übersicht über die Lebensmittel in den verschiedenen Mahlzeiten der Beikost bei
Selbstzubereitung sowie vergleichbare kommerzielle Mahlzeiten
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Ernährung
Abb.3 Anteile von Protein, Fett und Kohlenhydraten an der Energiezufuhr in den einzelnen
Mahlzeiten im Baukastensystem des „Ernährungsplans“ (bei Selbstzubereitung der Beikost) und in
der EG-Gesetzgebung
Nährstoffzufuhr (Abb. 3, Abb. 4). Dabei
ist der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei relativ reich an Fett (Ölzusatz) und Protein (Fleisch) sowie an Spurenelementen
(Eisen, Zink) und Vitaminen. Der Vollmilch-Getreide-Brei ist reich an Protein
(Milch) und Mineralstoffen (Kalzium).
Der relativ proteinarme Getreide-ObstBrei verhindert eine im Hinblick auf die
renale Belastung unerwünscht hohe Proteinzufuhr.
Problematisch ist die Jodzufuhr, die
bei Selbstzubereitung der Beikost nur
etwa 50% der Empfehlung (80 µg/d) erreicht. Dies beruht darauf, dass reine
Vollkornflocken, die zur Zubereitung
vollwertiger Getreidemahlzeiten benötigt werden, derzeit keinen Jodzusatz haben. Bei Verwendung jodangereicherter
industriell hergestellter Beikostmahlzeiten werden bis zu 150% der empfohlenen Jodzufuhr erreicht.
mitteln des allgemeinen Verzehrs. Letztere sind aber in Deutschland hinreichend sicher für die Ernährung von
Säuglingen.
Die Ernährungspläne der Hersteller von Säuglingsnahrung orientieren
sich in der Regel am „Ernährungsplan
für das 1. Lebensjahr“. Dies erleichtert
die Auswahl aus dem vielfältigen Angebot kommerzieller Beikost (s. Abb. 2).
Unabhängig von dem häufig zu einem
früheren Zeitpunkt deklarierten Einsatzalter sollten die Fertigmahlzeiten
möglichst zu den im „Ernährungsplan“
angegebenen Zeitpunkten eingesetzt
werden. Zusätzlich bieten die Rezepte
der Selbstzubereitung eine Orientierung bei der Produktauswahl. Die ungefähre Zusammensetzung der Fertigprodukte kann man der Zutatenliste
entnehmen.
In der Praxis werden Säuglinge im
2. Lebenshalbjahr entgegen den Empfehlungen relativ fettarm ernährt [1].
Vielfach liegt der Fettgehalt in kommerzieller Gläschenkost deutlich unter
der Empfehlung [8]. Dann ist die Zugabe von 1 Teelöffel Öl (ca. 4 g) pro Mahlzeit im Haushalt sinnvoll.Von den gängigen Speiseölen kommt Rapsöl (hoher Anteil von Ölsäure, ausgewogenes Verhältnis von omega-6- und omega-3-Fettsäuren) den aktuellen präventivmedizinischen Empfehlungen am
nächsten [1].
In der EG-Richtlinie für Beikost
1996 wird die Baukastenstruktur des an
die deutschen Ernährungsgewohnheiten angepassten „Ernährungsplans“
nicht berücksichtigt [9]. Dies zeigt sich
z. B. bei den relativ hohen Anteilen von
Protein und den niedrigen Anteilen von
Fett, die die EG für Beikostmahlzeiten
fordert (s. Abb. 3). Eine proteinarme
Mahlzeit, wie den Getreide-Obst-Brei
des „Ernährungsplans“, lässt die EG
nicht zu.
Die EG-Richtlinie regelt auch die
Bezeichnung von fleischhaltigen Menüs
anhand des Fleischanteils. Daneben haben die Hersteller auf dem deutschen
Markt den Fleischanteil in den Menüs in
den letzten Jahren vermindert. Er liegt
Kommerzielle Beikost
im „Ernährungsplan“
Wie die Donald-Studie zeigt, erhalten
heute fast alle Säuglinge kommerzielle
Säuglingsnahrung in irgendeiner Form
und das auch noch am Ende des 1. Lebensjahres [8].
Kommerzielle Säuglingsnahrung ist
praktisch pestizidfrei (<0,01 mg/kg). Sie
bietet damit einen zusätzlichen Sicherheitsstandard gegenüber den Lebens-
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Abb.4 Anteile der einzelnen Mahlzeiten an der Tageszufuhr von Energie und Nährstoffen
im Baukastensystem des „Ernährungsplans“ (bei Selbstzubereitung der Beikost)
Tabelle 2
Nährstoffsupplemente für gesunde, reifgeborene Säuglinge
Vitamin K (Prophylaxe von
Vitamin-K-Mangelblutungen)
Oral je 2 mg Vitamin K perinatal am 1. und 3.–10. Lebenstag
sowie in der 4.–6. Lebenswoche (U1, U2, U3)
Vitamin D (Rachitis-Prophylaxe)
400–500 I. E.Vitamin D3 ab der 2. Lebenswoche
während des 1. Lebensjahres und den Wintermonaten
des 2. Lebensjahres kombiniert mit
Fluorid (Karies-Prophylaxe)
0,25 mg F/d (bei Trinkwasser/Mineralwasser <0,3 mg F/l)
in den ersten 3 Lebensjahren (später anderes Schema)
jetzt um 20–30% unter den Empfehlungen des „Ernährungsplans“ [9].
Die niedrigere Obergrenze der EG
für Fett in selbsthergestellten Milch-Getreide-Breien (30% der Energiezuhr) im
Vergleich zu Fertigmilchbreien (40%)
ist durch ein Versehen im Gesetzgebungsverfahren zu erklären [9]. Dies
führt dazu, dass Rezepte für die Selbstzubereitung des Vollmilch-GetreideBreis gemäß „Ernährungsplan“ künftig
nicht mehr auf den Packungen von Getreideprodukten für Säuglinge angegeben werden können.
Insgesamt wird die Einhaltung des
„Ernährungsplans“ mit kommerzieller
Beikost infolge der EG-Richtlinie erschwert, bleibt aber bei entsprechender
Beratung der Mütter möglich.
tragen. Sind Wasserleitungen aus bleihaltigem Installationsmaterial (vorwiegend aus der Zeit vor 1970) vorhanden, sollte der Bleigehalt des Trinkwassers an der Zapfstelle im Haushalt kontrolliert werden. Der jetzige Höchstwert für Blei in Trinkwasser (40 µg/l)
soll herabgesetzt werden (10 µg/l). Das
Risiko einer Kupfervergiftung (Leberzirrhose) ist bei jungen Säuglingen in
Betracht zu ziehen, die Milchnahrung
erhalten, die mit weichem Wasser mit
niedrigem pH-Wert aus Kupferleitungen bei Einzelbrunnenversorgung zubereitet wurde.
Notfalls kann abgepacktes käufliches
Wasser – auch für die Herstellung der Flaschennahrung – mit der Aufschrift „Für
die Zubereitung von Säuglingsnahrung
geeignet“ verwendet werden.
Getränke für Säuglinge
Bei ausschließlicher Milchernährung
(Muttermilch, Säuglingsmilch) in den
ersten 4–6 Lebensmonaten benötigt der
gesunde Säugling außer in Grenzsituationen mit Fieber, Appetitlosigkeit und
starkem Schwitzen keine zusätzliche
Flüssigkeit. Mit der Einführung der festeren Beikost wird der relative Wassergehalt der Nahrung geringer.Ab dem Alter von 10 Monaten wird im „Ernährungsplan“ eine regelmäßige zusätzliche
Flüssigkeitszufuhr von etwa 200 ml/d
empfohlen [5].
Am besten geeignet ist Leitungswasser (Trinkwasser), auch in Form von
ungesüßtem Kräuter- oder Früchtetee. Der Nitratgehalt sollte höchstens
50 mg/l (Trinkwasserverordnung) be-
Nährstoffsupplemente
für Säuglinge
Unabhängig von der Art der Milch und
Beikost wird für gesunde Säuglinge generell eine Supplementierung von Vitamin K und D sowie Fluorid empfohlen
(Tabelle 2).
Die bisherigen gemeinsamen Empfehlungen der pädiatrischen, ernährungswissenschaftlichen und zahnheilkundlichen Fachgesellschaften zur Fluoridprophylaxe mit Tabletten aus dem
Jahr 1996 wurden kürzlich einseitig
(Zahnheilkunde) zu Ungunsten der Tablettensupplementierung modifiziert.
Die anderen beteiligten Gesellschaften
sehen z. Z. keinen Grund, von den bisherigen Empfehlungen abzuweichen.
Zu den Risikogruppen für Jodmangel zählen in Deutschland v. a. gestillte
Säuglinge. Deshalb sollten Schwangere
und Stillende konsequent Jod in Tablettenform (200 µg/d) supplementieren.
Übergang auf die
Familienernährung
Gegen Ende des 1. Lebensjahres gehen
die Brei- und Milchmahlzeiten der Säuglingsernährung nach und nach in die
Haupt- und Zwischenmahlzeiten der Familienernährung über (s. Abb. 1).
Vorsichtsmaßnahmen beim Übergang auf die Familienernährung:
◗ Keine kleinen, festen Lebensmittel,
die verschluckt werden können
(z. B. Nüsse, Beeren, Karottenstücke),
◗ keine sehr fettreichen Lebensmittel
und Zubereitungen,
◗ langsame Gewöhnung an schwerverdauliche Lebensmittel (z. B. Hülsenfrüchte).
Spezielle Kleinkinderlebensmittel, z. B.
Kleinkindermilch, -menüs, -kekse, sind
ernährungsphysiologisch nicht notwendig. Ernährungserzieherisch sind sie
auch nicht sinnvoll, da die Teilnahme
der Kinder an den Familienmahlzeiten
dadurch erschwert wird.Als Familienernährung eignet sich für alle Altersgruppen das Präventionskonzept der optimierten Mischkost, das sich nahtlos an
den „Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr“ anschließt [1, 6].
Fazit für die Praxis
Bei der Ernährungsberatung kann man
den„Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr“ zugrundelegen. Lebensmittel- und
mahlzeitenbezogene Hinweise erleichtern
den Bezug zur Ernährungspraxis. Die Förderung des Stillens als optimale Ernährungsform ist lohnenswert.Als Muttermilchersatz ist industriell hergestellte Säuglingsmilchnahrung („Pre“ oder „1“) die Nahrung
der Wahl.Beikost kann je nach Wunsch der
Mutter in Form selbstzubereiteter oder
kommerzieller Mahlzeiten gegeben werden. Bei der Auswahl kommerzieller Produkte können die einfachen Rezepte der
Selbstzubereitug als Orientierung dienen.
Um aktuelle Fragen in der Beratung kompetent beantworten zu können, ist es ratsam, sich bzgl. des Angebots kommerzieller Säuglingsnahrung über neue Produktentwicklungen und Auswirkungen der
EG-Gesetzgebung zu informieren.
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Fachnachrichten
Literatur
Gentechnisch veränderte
Nahrungsmittel
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im Spiegel seiner Entwicklung.ErnährungsUmschau 39:8–13
18. Ziegler EE, Jiang T, Romero E,Vinco A, Frantz JA,
Nelson SE (1999) Cow’s milk and intestinal
blood loss in late infancy.J Pediatr
135:720–726
Risiken oder Chance für Allergiker?
10 |
Monatsschrift Kinderheilkunde 1•2001
Immer mehr Lebensmittel enthalten gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe.Eine Gefährdung
von Allergiepatienten durch die bisher im Markt
befindlichen Produkte konnte jedoch bisher nicht
festgestellt werden.
Derzeit werden im Handel befindliche Lebensmittel in mehreren Studien hinsichtlich ihres
Gehalts an gentechnisch verändertem Material
überprüft.In zwei Studien aus Norwegen und
Schweden waren bis zu 50% der untersuchen
Handelsprodukte unter Verwendung von transgenen Pflanzen hergestellt worden.Eine Kennzeichnung – z.B.„aus gentechnisch veränderten Sojabohnen hergestellt“ – fehlte häufig.Ein erhöhtes
allergieauslösendes Potenzial wurde jedoch bisher in keinem der zugelassenen gentechnisch
veränderten Lebensmittel festgestellt.
Durch eine gentechnische Modifikation von
Pflanzen kann allerdings das Risiko für Lebensmittel-Allergiker auch vermindert werden.Es ist
möglich, die Synthese allergener Proteine in den
Pflanzen zu reduzieren bzw.sogar zu hemmen.Erfolgreich war dies beispielsweise bei Reis, in dem
der Anteil allergener Proteine verringert werden
konnte.Ob mit diesen Methoden modifizierte
Pflanzen ohne Beschwerden von Allergikern vertragen werden, ist noch nicht bekannt.
Quelle: Presseinformation
Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V.
"5 am Tag – Obst und Gemüse" –
Kampagne mit Biss
Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen eindrucksvoll, dass der verstärkte Gemüse- und Obstverzehr das Risiko verringern kann, an verschiedenen Krebsarten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Hypertonie, Adipositas, Diabetes mellitus, Gicht
etc.zu erkranken.Mit dem Ziel, das Ernährungsverhalten der Deutschen in Richtung eines
höheren Gemüse- und Obstverzehrs zu verändern, starteten zahlreiche Gesundheitsorganisationen und Unternehmen ab 1.Juni 2000 eine
breit angelegte Gesundheitskampagne.
Die Kampagne steht unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsministerin Fischer und
Landwirtschaftsminister Funke.Der Slogan der
Kampagne ist gleichzeitig auch Programm: "5 am
Tag – Obst und Gemüse".Dahinter verbirgt sich
die bereits in ähnlichen Kampagnen in den USA
und anderen Ländern, aber auch seit 1998 in
Deutschland propagierte Empfehlung des Verzehrs von mindestens 5 Portionen Gemüse und
Obst am Tag.Neben der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung e.V.sind mit der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., der Barmer Ersatzkasse, dem
Bundesministerium für Gesundheit, dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten, der Österreichischen Krebshilfe sowie
eine ganze Reihe weiterer Partner aus dem Gesundheitsbereich in der "5 am Tag"-Kampagne
engagiert.Organisiert sind alle Teilnehmer im "5
am Tag e.V.", einem Verein, der zur Durchführung
der Kampagne gegründet wurde.Der Verein wird
in den nächsten Monaten und Jahren umfangreiche Informations- und Aktionsangebote umsetzen, die nicht nur einzelne Zielgruppen,
sondern alle Bundesbürger über die Gesundheitskampagne aufklären und zum Mitmachen
motivieren sollen.Ergänzt werden diese zentralen
"5 am Tag"-Aktivitäten durch die individuellen
Maßnahmen der "5 am Tag"-Mitglieder, die aus
der "5 am Tag"-Kampagne ein regelrechtes
Netzwerk machen werden.
Information: 5 am Tag e.V., c/o Deutsche
Krebsgesellschaft e.V.,Tel.069/6300960.Internet:
www.5amtag.de
Kostenlose Sonderdrucke (50 bzw.100
Exemplare) als Patiententipp fürs Wartezimmer
können angefordert werden bei: CMA,Wiss-PR,
Postfach 20 03 20, 53133 Bonn, Fax: 0228/847202, E-Mail: [email protected]
Quelle: Presseinformation, Deutsche
Gesellschaft für Ernährung e.V., Postfach 93 02 01,
60457 Frankfurt a.M., Internet: www.dge.de
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