Foto: © MAM 1. lebensjahr Ab dem ersten Zahn Dr. Yvonne Wagner arbeitet als Zahnärztin mit Hebammen zusammen in einem Präventionsprojekt. Wenn Eltern von Anfang an um die gesundheitsfördernden Aspekte einer guten Zahnpflege wissen, ist dies für die Entwicklung ihrer Kinder nachhaltig wertvoll. Welche Tipps ergeben sich aus dem heutigen Standard der Zahnpflegeempfehlungen? Etwa ein Fünftel der Zwei- und Dreijährigen sind bereits an Karies erkrankt 54 G esunde Zähne sind wichtig, damit Kinder glücklich aufwachsen können. Gesunde Kinder sind selbstbewusst und kommunikationsfreudig und strahlen auf die Familie aus. Kariöse Zähne beeinträchtigen die Allgemeingesundheit und Lebensqualität des Kindes. Die Kinder leiden an Zahnschmerzen, Ess- und Sprachstörungen sowie Fehlentwicklungen und einem erhöhten Kariesrisiko im bleibenden Gebiss. Die frühkindliche Karies ist weltweit eine der häufigsten Erkrankungen im Kleinkind- und Vorschulalter (Azevedo et al. 2005). Etwa ein Fünftel der Zwei- und Dreijährigen sind bereits an Karies erkrankt. Dabei sind Kinder aus Familien mit geringem Bildungs- und Einkommensniveau oder Migrationshintergrund und Kinder alleinerziehender Mütter und Väter weltweit betrachtet deutlich häufiger betroffen. Das gilt auch für Deutschland. (Borutta et al. 2002, Curzon & Preston 2004, Declerck et al. 2007, Hallett & O’Rourke 2003, Heinrich-Weltzien 2008, Hetzer & Buske 2005, Hirsch et al. 2000, Mazhari et al. 2007, Peretz et al. 2003, Smith et al. 2002). Die frühkindliche Karies ist eine besonders schwere Form. Sie befällt die Kleinkinder bereits kurz nach dem Durchbruch ihrer ersten Milchzähne und kann zur völligen Gebisszerstörung führen. Sie ist auch bekannt unter den Begriffen Early Childhood Caries, Nursing Bottle Syndrom, Baby Bottle Tooth Decay, Breast Milk Tooth Decay, Infant Tooth Decay oder Nuckel- und Saugerflaschenkaries (American Academy of Pediatric Dentistry 2007, Tinanoff 1998). Eine der Hauptursachen für die Zerstörung der Milchzähne ist, dass die Saugerflasche ständig verfügbar ist und das Kind sich permanent daran bedienen kann. So werden die Zähne ständig mit gesüßten oder säurehaltigen Getränken umspült – über den Tag verteilt und vor allem in der Nacht (American Academy of Pediatric Dentistry 2008, Azevedo et al. 2005, Clarke 2006, Curzon & Preston 2004, Gussy et al. 2006, Hallett & O’Rourke 2003, Hirsch et al. 2000, Mazhari 2007). Das Krankheitsbild kann ebenso durch nächtliches Dauerstillen ausgelöst werden und wenn die Mundhygiene durch die Eltern vernachlässigt oder gar nicht durchgeführt wird (Cochrane Library 2009, Mohebbi et al. 2008, Rugg-Gunn et al. 1985, Tsai AI et al. 2006, Valaitis et al. 2000, Van Palenstein Helderman et al. 2007). Auch zucker- und säurehaltige Medikamente wie Hustensirup, antibiotikahaltige Säfte und bestimmte Asthmamittel, die über einen längeren Zeitraum verabreicht werden oder Mundtrockenheit verursachen, können den Prozess beschleunigen (American Academy of Pediatric Dentistry 2008, Neves 2008, Shaw & Glenwright 1989, Wogelius 2004). Klinisches Erscheinungsbild Das Erkrankungsbild der frühkindlichen Karies wird häufig nicht erkannt und spät wahrgenommen. Denn es beginnt mit weißen Flecken auf den nicht sichtbaren Innenseiten der Oberkieferfrontzähne, bevor nach und nach die gesamte Zahnkrone zerstört wird. Die Unterkieferzähne sind anfänglich DEUTSCHE HEBAMMEN ZEITSCHRIFT 6 | 2010 präventionsprojekt „Vorsorge vor der Sorge“ ist ein Präventionsprojekt des Universitätsklinikums Jena, Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde und Kinderzahnheilkunde. Es fördert seit 2008 die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Berufsgruppen zum Wohl der Kinder. Hebammen begleiten die Familien und können ihr Gesundheitsverhalten nachhaltig zum Wohle des Kindes prägen. Zahnmedizinstudenten beraten gemeinsam mit einer Kinderzahnärztin in Geburtsvorbereitungsund Rückbildungskursen, Babygymnastik- und Babymassagekursen. Außerdem veranstalten sie Mundgesundheitskurse in der Kinderklinik. Seit 2009 besteht ebenfalls eine enge Zusammenarbeit mit dem Erstbesuchsdienst der Stadt Jena, deren Mitarbeiter von der Kinderzahnärztin Dr. Yvonne Wagner geschult wurden. Alle Eltern werden zu einer ersten Vorsorgeuntersuchung in die Babysprechstunde der Poliklinik eingeladen. In Kursen erlangen Eltern theoretisches Hintergrundwissen und aktuelle Präventionsempfehlungen. In praktischen Schulungen wird das richtige Zähneputzen bei Kleinkindern trainiert. 2009 wurden mit 28 Schulungen 256 Familien erreicht: 76 Prozent der Eltern bewerteten diese mit „sehr gut“, 22 Prozent mit „gut“. Zwei Prozent der Eltern machten keine Angaben. Weitere Informationen unter www.kiza. uniklinikum-jena.de noch durch die überlagernde Zunge und die Speichelproduktion geschützt, während die Oberkieferzähne permanent von der Trinkflüssigkeit umspült sind und zuerst angegriffen werden. Karies schreitet rasch fort und wirkt sich nachhaltig schädigend auf die Lebensqualität, die Zahn- und Allgemeingesundheit des Kindes aus. Die betroffenen Kinder leiden unter Zahnschmerzen, Ess- und Sprachproblemen sowie einem erhöhten Kariesrisiko im bleibenden Gebiss (Acs et al. 1999, American Academy of Pediatric Dentistry 2008). Tief kariös zerstörte Zähne sind häufige Ursache für dentogene Abszesse, Fieber und ein schlechteres Allgemeinbefinden (Acs et al. 1999, European Academy of Pediatric Dentistry 2008, Foster et al. 2006). Antibiotikagaben und Hospitalisierung sind aufgrund der Nähe zu wichtigen Kopf- und Halsorganen nicht selten: Immer wieder bekommen diese Kinder aufgrund der Karies einen eitrigen Abszess, der sich zu den Nasennebenhöhlen, Augen, Gehirn sowie Hals und Herz ausbreiten kann und dadurch lebensgefährlich wird, wenn nicht eine sofortige Einweisung ins Krankenhaus erfolgt – mit intravenöser Antibiotikagabe (Acs et al. 1999). DEUTSCHE HEBAMMEN ZEITSCHRIFT 6 | 2010 Literatur American Academy of Pediatric Dentistry: Policy on Early Childhood Caries (ECC): Unique challenges and treatment options. Revised. http://www.aapd.org/media/ Policies_Guidelines/D_ECC.pdf (2007) Caufield, P. W.; Cutter, G. R.; Dasanayake, A. P.: Initial acquisition of mutans streptococci by infants: evidence for a discrete window of infectivity. 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C.: Pediatricians´ perceptions of the use of sweetened medications related to oral health. J Clin Pediatr Dent. 32 (2): 133–137 (2008) Peretz, B.; Ram, D., Azo E, Efrat Y. Preschool caries as an indicator of future caries: a longitudinal study. Pediatr Dent. 25: 114–8 (2003) Tinanoff, N.: Introduction to the Early Childhood Conference: initial description and current understanding. Community Dent Oral Epidemiol. 26 (1 Suppl): 5–7 (1998) Twetman, S.; Axelsson, S.; Dahlgren, H. et al.: Cariespreventive effect of fluoride toothpaste: a systematic review. Acta Odontol Scand. 61: 347–55 (2003) Valaitis, R.; Hesch, R.; Passarelli, C.: A systematic review of the relationship between breastfeeding and early childhood caries. Can J Public Health 91 (6): 411–417 (2000) Die vollständige Literaturliste ist in der Redaktion hinterlegt. Durch ständiges – insbesondere nächtliches – Trinken gewöhnen sich die Kleinkinder frühzeitig an eine erhöhte Kalorienzufuhr. Der Stoffwechsel wird in der Nacht unnatürlich stimuliert. Dies führt dazu, dass sich ein falsches Essverhalten einstellt. Das Risiko von Übergewicht oder kindlicher Adipositas steigt (Acs et al. 1999). Diese Gesundheitsstörungen beeinträchtigen die körperliche und seelische Entwicklung und das Verhalten des Kindes. Die Behandlung von Kleinkindern mit frühkindlicher Karies ist schwierig, zeit- und kostenintensiv. Sie ist aufgrund der psychomentalen Entwicklung häufig nur in Allgemeinanästhesie möglich (Foster et al. 2006, Stürzenbaum et al. 2006). Vorrangiges Ziel sollte daher eine interdisziplinär verankerte Kariesprävention sein. Frühe Prävention Die Vorbeugung oraler Erkrankungen basiert bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland auf der gesetzlich fixierten Gruppen- und Individualprophylaxe (SGB V, § 21 und § 22 Abs. 2). Kleinkinder werden allerdings von der zahnärztlichen Betreuung bislang nicht erreicht. Hebammen und Kinderärzte sind in der Regel 55 1. lebensjahr die ersten Ansprechpartner für die jungen Eltern. Sie spielen eine wichtige Rolle für die frühzeitige Gesundheitsförderung und -fürsorge. Hebammen begleiten die Familien häufig über einen längeren Zeitraum und können deren Gesundheitsverhalten prägen. Richtige Mundhygiene Bereits in der sechsten Schwangerschaftswoche werden die Zähne des Kindes angelegt. Doch die hormonellen Veränderungen haben auch Auswirkungen auf die Mundgesundheit der Mutter. Es kann zu Mundtrockenheit und einer Zunahme zahnbelagbedingter Entzündungen des Zahnfleisches – sogenannte Schwangerschaftsgingivitis – führen. Bleiben diese unbehandelt, kann unter Umständen der Zahnhalteapparat geschwächt werden. Diese sogenannte Parodontitis – im Volksmund „Parodontose“ – ist für Mutter und Kind riskant, da mütterlicher Bluthochdruck, Frühgeburt oder geringes Geburtsgewicht des Kindes damit Fotos: Archiv Dr. Yvonne Wagner Frisch durch­ gebrochene Zähne sind besonders kariesanfällig, da der Zahnschmelz noch reifen muss Zerstörung der oberen Schneidezähne, kariöse Läsionen an den oberen und unteren Eckzähnen sowie Milchmolaren, Beginn einer eitrigen Entzündung im Oberkiefer bei einem zweijährigen Kind Frühkindliche Karies in einem noch unvollständigen Milchgebiss bei einem eineinhalbjährigen Kind im Oberkiefer 56 in Zusammenhang gebracht werden. Deshalb ist jetzt die richtige Mundhygiene sehr wichtig: Zähne morgens und abends nach der Mahlzeit mit einer weichen Zahnbürste putzen: Fluoridhaltige Zahncreme wird bei jedem Putzen empfohlen, denn so wird ein Schutzfilm um den Zahn gebildet. Nach kleinen Zwischenmahlzeiten – oder falls die Frau an Schwangerschaftserbrechen leidet – kann sie ein Zahnpflegekaugummi kauen oder eine zinnfluoridhaltige Mundspüllösung verwenden. Diese remineralisiert den Zahnschmelz und wirkt antibakteriell. Gegen Anfang und Ende der Schwangerschaft sollte ein zahnärztlicher Kontrolltermin vereinbart werden. Rolle der Fluoride Zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat beginnen beim Kind die ersten Milchzähne, in die Mundhöhle durchzubrechen. Dies ist der ideale Zeitpunkt, das Kind zum ersten Mal beim Zahnarzt vorzustellen und mit der Mundhygiene zu beginnen. Der Zahnarzt kontrolliert, ob Gebiss und Kiefer des Kindes regelrecht entwickelt sind, und berät die Eltern über Ernährung, Mundhygiene, Keimübertragung und Fluoridzufuhr. Werden initiale Kariesläsionen sichtbar, bringt die Zahnärztin oder der Zahnarzt dort einen Fluoridlack auf (American Dental Association Council on Scientific Affairs 2006, Borutta et al. 2006, Weintraub 2006). Frisch durchgebrochene Zähne sind besonders kariesanfällig, da der Zahnschmelz noch reifen muss. Bei Säuglingen sollten einmal täglich abends nach dem Essen und bei Kleinkindern zweimal täglich, morgens und abends nach dem Essen, die Zähne geputzt werden. Dazu sollten die Eltern eine Kinderzahnbürste und eine Zahnpasta speziell für die Milchzähne mit niedrigem Fluoridgehalt (500 ppm) verwenden. Die Kinderzahnpasta sollte möglichst geschmacksneutral sein, da Geschmackszusätze zum ungewünschten Verzehr motivieren. Für Säuglinge wird ein „Hauch“ (smear layer) Kinderzahnpasta auf dem farbig gekennzeichneten Dosierfeld der Kinderzahnbürste empfohlen und für Kleinkinder eine maximal erbsengroße Menge. Diese Dosierung verhindert, dass Kinder in den ersten Lebensjahren übermäßig viel Zahnpasta verschlucken. Damit Fluoride möglichst lange am Zahn einwirken, sollte nach dem Putzen nur ausgespuckt und nicht mit Wasser gespült werden. Bis zum achten Lebensjahr sollten die Eltern die Zähne ihrer Kinder nachput- zen. Denn deren Feinmotorik ist häufig noch nicht vollkommen ausgereift. Speichelkontakt meiden Ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung einer Karies ist die frühzeitige Infektion der Kleinkinder mit Karies verursachenden Bakterien. Diese können die engsten Bezugspersonen (Mutter, Vater) durch Speichel übertragen, wenn sie einen heruntergefallenen Nuckel ablecken oder beim Essen einen gemeinsamen Löffel benutzn. Zu den hauptverantwortlichen Mikroorganismen zählen Streptococcus mutans, eine Bakterienart, die den Leitorganismus der Zahnkaries darstellt, und Laktobazillen (American Academy of Pediatric Dentistry 2008, Robke & Buitkamp 2002). Kinder, die bereits frühzeitig von Streptococcus mutans besiedelt werden, haben ein höheres Risiko, Karies zu entwickeln (Alaluusua et al. 1996, Peretz et al. 2003, Powell 1998, Smith et al. 2002, Twetman 2004). Eine optimale Fluoridaufnahme ist für alle zahnenden Kleinkinder und Kinder wichtig, um die postnatale Schmelzreifung zu unterstützen (Gülzow et al. 2007, Stößer 2008). Die Fluoride sollten nach Durchbruch des ersten Zahnes durch das regelmäßige Zähneputzen direkt an der Zahnoberfläche aufgebracht werden. Dort bilden sie einen demineralisationshemmenden und remineralisationsfördernden Film und entfalten eine antibakterielle Wirkung (Stößer 2008). Das Putzen mit Zahnpasta entfernt die Zahnbeläge und erhöht den Fluoridgehalt in Speichel, tipps Empfehlungen für ein zahn­ gesundes Aufwachsen n Termin zu einer zahnärztlichen Erstuntersuchung im ersten Lebensjahr des Kindes vereinbaren n Zahnpflege mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta ab dem ersten Zahn n Übertragung Karies auslösender Bakterien vermeiden (keinen heruntergefallenen Nuckel ablecken, bei der Speisenzubereitung Probierlöffel verwenden) n keine ständige Selbstbedienung der Flasche mit gesüßtem oder säurehaltigem Inhalt, besser nur zu den Hauptmahlzeiten anbieten n frühzeitiges Trinken aus der Tasse n Durstlöscher: Wasser, ungesüßter Tee DEUTSCHE HEBAMMEN ZEITSCHRIFT 6 | 2010 1. lebensjahr Plaque und an der Zahnoberfläche (Twetman et al. 2003). Fluoridreicher Zahnschmelz ist widerstandsfähiger gegenüber Säureangriffen aus der Nahrung oder den bakteriellen Stoffwechselprodukten. Fluoride mindern die Löslichkeit des Zahnschmelzes, indem sie eine Kalziumfluoriddeckschicht und Fluorapatit bilden. International anerkannte Fachgesellschaften wie die American Academy of Pediatric Dentistry die autorin (AAPD) und die Europäische Gesellschaft für KinderzahnheilDr. Yvonne Wagner ist seit 2004 kunde (EAPD) empfehlen das als Zahnärztin tätig und spezialisiert Putzen der Zähne mit fluoridhalauf Prävention in der Schwangertiger Zahnpasta mit Durchbruch schaft und im Säuglings- und Kleindes ersten Zahnes. kindalter. Sie bietet eine Babysprechstunde an. Außerdem arbeitet sie im Nicht zu viel Fluor Projekt „Vorsorge vor der Sorge“ der Poliklinik für Präventive ZahnheilDie D-A-CH-Gesellschaft der kunde und Kinderzahnheilkunde Kinderärzte aus Deutschland des Universitätsklinikums Jena mit (D), Österreich (A) und der Hebammen zusammen. Sie hat zwei Schweiz (CH) empfiehlt für kleine Kinder. die ersten drei Lebensjahre Kontakt: Fluoridtabletten (Bergmann & [email protected] Niethammer 2007, D-A-CH 2000). Tabletten ermöglichen, die Fluoride alters- und gewichtsentsprechend zu dosieren. Kinderärzte verschreiben in der Regel Kombinationspräparate mit Vitamin-D und Fluorid. Bei Verwendung von Fluoridtabletten sollte die Zahnpflege nur mit fluoridfreier Zahnpasta erfolgen. Eine Überverorgung mit Fluor kann sich beispielsweise in der sogenannten Dentalfluorose manifestieren. Dabei handelt es sich um Zahnverfärbungen, die bei einer übermäßigen Fluoridzufuhr bis zum achten Lebensjahr entstehen können, wenn fluoridierte Tabletten und Zahnpasta gleichzeitig genommen werden und eventuell Nahrung und Trinkwasser auch noch Zusätze enthalten. Von Geburt an Alle Berufsgruppen, die in die Betreuung von Kindern eingebunden sind, sollten die Eltern für eine frühzeitige Zahnpflege sensibilisieren. Professionelles medizinisches Personal wie ZahnärztInnen, Prophylaxefachkräfte, Hebammen, KinderärztInnen und andere können die Eltern mit ihrem Fachwissen von Geburt an anleiten, unterstützen und in ihrer Vorbildfunktion bei der Ausprägung des Gesundheitsverhaltens ihres Kindes bestärken. ErzieherInnen und LehrerInnen können dann diese Grundsteine festigen und durch die einmal tägliche Durchführung der Mundhygiene im Kindergarten ritualisieren und üben. Oft sind es Unsicherheit, Nichtwissen und Inkonsequenz über die notwendigen Pflegemaßnahmen, die zu einer verschlechterten Zahn- und Allgemeingesundheit der Kinder führen. Deshalb sollten Eltern frühzeitig von allen Seiten informiert, motiviert und bei der täglichen Umsetzung unterstützt werden. Gesunde Zähne von Anfang l an – ein Leben lang. DEUTSCHE HEBAMMEN ZEITSCHRIFT 6 | 2010 nenedent_4er 90x265.indd 1 57 01.04.10 16:30