Institut für Pathologie Prof. Dr. med. Gieri Cathomas, Chefarzt Mikrosatelliten Instabilität (MSI) Mikrosatelliten sind kurze, sich repetierende DNA-Sequenzen, welche im nicht-kodierenden Anteil der DNA vorkommen. Diese Sequenzen sind bei der DNA-Replikation im Rahmen der Zellteilung besonders häufig von Ablesefehlern der DNA-Polymerase betroffen. Die Fehler werden normalerweise von den DNA-Reparaturproteinen detektiert und korrigiert. Die Mikrosatelliten Instabilität beruht auf dem Ausfall der DNA Reparatur-Proteine MLH1 und PMS2 bzw. MSH2 und MSH6. In Tumorzellen mit einer MSI werden diese Ablesefehler (hauptsächlich GT/CA-Wiederholungen) nicht korrigiert. Die somit entstehenden unterschiedlichen Längen der Mikrosatelliten innerhalb eines Tumors, im Vergleich zu nicht-neoplastischem Gewebe, dienen als Surrogatmarker für einen Defekt der DNA-Reparaturproteine. MSI kommt vor allem in Kolorektalen-, Endometrium-, ferner auch Magen- und Ovarialkarzinomen vor. Eine MSI kann sowohl sporadisch, wie auch im Rahmen einer Keimbahnmutation auftreten. In einem geeigneten klinischen Kontext (vor allem junge KrebspatientInnen) ist eine humangenetische Abklärung in Hinsicht auf das Vorliegen eines Lynch-Syndroms (Keimbahnmutation der DNA Reparatur Proteine) ratsam. PatientInnen mit MSI Tumoren haben eine gute Prognose und sprechen nicht auf 5-Fluorouracilbasierte (neo)-/adjuvante Chemotherapie an. Art des untersuchten Materials Paraffin-eingebettetes Material Zytologische Proben Nachweis Längenverschiebungen spezieller bekannter Marker der DNA isolierter Tumorzellen im direkten Vergleich zur DNA von Normalgewebe mittels PCR und Fragmentanalyse. Immunhistochemischer Nachweis der DNA-Reparatur Proteine MLH1, PMS2, MSH2 und MSH6. Liestal Mühlemattstr. 11 CH-4410 Liestal T +41 (0)61 925 26 20 F+41 (0)61 925 20 94 [email protected] www.ksbl.ch Seite 1/1