TOOLS & APPLIKATIONEN List & Label Dynamische Berichte Mit List & Label erhalten Sie eine leistungsfähige Berichtskomponente, die Sie in lokale WindowsAnwendungen und optional auch in Web-Anwendungen einbinden. Von Dipl.-Ing. Andreas Maslo AUTOR Andreas Maslo Dipl.-Ing. Andreas Maslo leitet das Ingenieurbüro IngES, das sich mit der Erstellung von EDVPublikationen und der SoftwareEntwicklung befasst. Er ist als freier Journalist, EDV-Berater, Fachbuchautor, Entwickler und Redakteur tätig. Inhalt Dynamische Berichte mit List & Label 76 ine Hauptaufgabe von Anwendungsprogrammen ist, Daten ansprechend zu verwalten, zu übernehmen, aufzubereiten, auszugeben, auszudrucken, im Internet zu publizieren oder per Mail zu verteilen. Viele Anwendungen werden mittlerweile über das Web verfügbar gemacht. Auch hier werden Daten verarbeitet, wobei die Datenverarbeitung hier nicht über lokale Anwendungen, sondern Browser-basiert mit entsprechender Server-Anbindung erfolgt. Daten selbst werden häufig bereits über OnlineFunktionen bezogen, manuell eingegeben und nach Bedarf bearbeitet, sortiert, selektiert oder übersichtlich ausgegeben, ausgedruckt oder gespeichert. Die Art der Datenspeicherung kann variieren. Daten lassen sich temporär verarbeiten, in Dateien mit benutzerdefiniertem oder in einem bekannten Standardformat oder auch in Datenbanken ablegen. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, für welches Datenformat oder welche Datenbank Sie sich entscheiden. Alle aktuellen Entwicklungssysteme machen Grundfunktionen E zur Datenverwaltung und Datenanbindung verfügbar, wobei der Umfang der unterstützten Formate und Datenbanken bereits variieren kann. Mitunter erhalten Sie mit einem Entwicklungssystem auch eine funktional eingeschränkte Reporting-Komponente (zum Beispiel Crystal Reports). Reports sind Berichte, die über vorliegende Daten dynamisch aufgebaut werden. Im Rahmen der Berichte lassen sich Daten kombinieren, beliebig anordnen und bei Bedarf sortieren und mit ergänzenden Stilelementen optisch aufbereiten (zum Beispiel Linien, Überschriften, Kopf- und/oder Fußzeilen, Seitennummern, Zusatzinformationen, Bilder). Der Berichtsentwurf wird mit speziellen Designern vorgenommen. Per Designer definierte Berichte sind fest definiert und der Designer selbst steht in den verteilten Anwendungen in der Regel nicht zur Verfügung. Ziel der Berichte ist es, unübersichtliche Daten- und Zahlenwüsten übersichtlich darzustellen und für unterschiedliche Nutzer verfügbar zu machen. Werden heute Dokumente und einfache Formulare benötigt, werden die- web-developer 2/2012 TOOLS & APPLIKATIONEN se in der Regel über das PDF-Format verteilt (vergleiche Textkasten PDF-Format und PDFFormulare). PDF-Format und PDF-Formulare PDF-Dokumente beinhalten in der Regel Dokumente, die entsprechend herkömmlichen Textbeziehungsweise Desktop-Publishing-Dokumenten aufgebaut sind. Diese enthalten Texte, Bilder und formatspezifischer Stilelemente. Sie können gegebenenfalls um Signaturen, Unterschriften und Anmerkungen erweitert werden. Mit der professionellen Version von Acrobat X nehmen Sie in PDF-Dokumente auch Videos oder Klangdateien auf. Über PDF-Formulare definieren Sie Dokumente, die ihrerseits Tabellen und Eingabefelder beinhalten. Je nach Definition dieser Eingaben, können Sie Daten nicht nur eingeben und ausdrucken, sondern mitunter auch dokumentenbasiert speichern. Eine Anbindung an eine Datenbank wird zwar nicht geboten, über Acrobat X lassen sich PDF-Dokumente aber vereinfacht im Team verwalten, bearbeiten und mit variablen Rechten (zum Beispiel Recht zur Speicherung ausgefüllter Formulare) verteilen. Der kostenfreie Adobe Reader erlaubt das Lesen der PDF-Dokumente, das Ausfüllen von PDF-Formularen, das Drucken und je nach Rechtezuweisung das Hinzufügen von Anmerkungen, Unterschriften oder auch Signaturen. Ferner lassen sich PDF-Dokumente durch Kennwort schützen. Viele Anwendungen nutzen und stellen Funktionen für den PDF-Export bereit. Kein Tool erlaubt es jedoch, alle Funktionen von Acrobat X verfügbar zu machen. Um Formularfunktionen nachzubilden, arbeiten Tools von Drittherstellen und auch List & Label mit eigenen Feldelementen für die Dateneingabe und Datenspeicherung. Dies ermöglicht auch die Datenablage in angebundenen Datenbanken. List & Label 17 2/2012 www.web-developer.de und –aufbereitung und stellt die Ergebnisse optisch ansprechend zusammen. Für das Design der Berichte ist der Entwickler oder spätere Programmanwender allerdings selbst verantwortlich. Die Berichte können auf dem Bildschirm angezeigt, auf dem Drucker ausgegeben sowie in unterschiedlichen Dateiformaten gespeichert beziehungsweise exportiert werden. Um Berichte optisch ansprechend zu gestalten, kommen Geschäfts- beziehungsweise Präsentationsgrafiken zum Einsatz. Grafiken fassen unübersichtliches Zahlenmaterial verständlich zusammen und heben herausragende Merkmale hervor. Geschäftsanwendungen, zu denen auch Data-Mining- und Business-Intelligence-Anwendungen gehören, werden in der Regel webbasiert verfügbar gemacht. Sie präsentieren Daten über Cockpit-Anzeigen, die wichtige Daten (zum Beispiel Minium, Maximum, Mittelwerte) über Messinstrumente visualisieren. Auch in Zukunft spielt das Web List & Label in lokalen Anwendungen (Bild 1) ▲ Mit List & Label 17 ist eine aktualisierte Berichtskomponente für datenbasierte Anwendungen verfügbar, die sich nicht nur der Berichtsanlage und Verteilung von Berichten in herkömmlichen Windows-Anwendungen, sondern auch der Berichtsverwaltung im Internet widmet und dabei alle gängigen Windows- und Windows-ServerVersionen unterstützt. Darüber lassen sich Berichte serverbasiert und/oder in lokalen Anwendungen erzeugen und anzeigen. Berichte lassen sich über einen mitgelieferten Designer nicht nur vordefinieren, sondern auch jederzeit nachbearbeiten. Der Designer ist in eigene Windows-Anwendungen lizenzfrei integrierbar und macht in Anwendungen Desktop-Publishing-Funktionalitäten verfügbar (Bild 1). Mit List & Label verarbeiten und präsentieren Sie Daten der (Geschäfts)Anwendungen. Dabei ist die Berichtsanlage, -ausgabe und –nachbearbeitung streng von der eigentlichen Datenverarbeitung getrennt. Dies bedeutet, dass Sie Daten auch beim Einsatz von List & Label wie gewohnt mit den Datenschnittstellen des Entwicklungssystems verarbeiten. Sie binden die Daten an Eingabeformulare und legen die eingegebenen Daten nach Bedarf in Datendateien oder Datenbanken ab. Die Berichtskomponente bietet ihrerseits Schnittstellen an, um die so gespeicherten Daten an die Berichtsfunktion zu binden. Die Berichtskomponente widmet sich der Datenauswertung 77 TOOLS & APPLIKATIONEN List & Label bietet unterschiedliche Plugins für Browser-spezifische Ausgaben (Bild 2) Unterschiede bei den verfügbaren List & Label-Editionen (Bild 3) 78 über das Cloud Computing eine herausragende Rolle. Durch die Datenbereitstellung im Internet ergeben sich die folgenden Vorteile: ❚ Die Informationen sind weltweit und von jedem Standort aus zugänglich, sofern eine Online-Verbindung existiert. ❚ Das Client-Betriebssystem muss sich lediglich mit dem Internet verbinden und den Informationsabruf per Browser unterstützen. ❚ Es spielt keine Rolle, ob der Client Windows, Linux, Mac OS X oder ein anderes System verwendet. ❚ Berichte sind geräteübergreifend auf unterschiedlichen Gerätetypen nutzbar, verteilbar und einsehbar (zum Beispiel Smartphones, Tablet PCs, Desktop PCs). ❚ Die Daten selbst werden Server-basiert vorgehalten und sind nicht auf dem lokalen Rechner mitzuführen. ❚ Die Berichtserstellung erfolgt auf dem Server und der Client-Rechner benötigt nicht zwangsläufig einen eigenen Reportgenerator. ❚ Daten/Berichte sind exportierbar (zum Beispiel im PDF-Format, im ZIP-Archivdateiformat) und darüber verteilbar oder per E-Mail verschickbar. ❚ Die Berichtsausgabe auf dem Client erfolgt über einen Browser und nicht über eine gesonderte Anwendung. Es ist keine Installation spezieller Software nötig, womit sich der Verwaltungsaufwand reduziert. Es wird kein bestimmter Browser vorausgesetzt und Sie können beispielsweise wahlweise mit dem Inter- net Explorer, FireFox (Bild 2) und/oder Chrome arbeiten. ❚ Berichte sind spezielle Dateien mit Definitionen, wie dynamische Berichte mit im Hintergrund verwalteten Daten aufgefüllt werden sollen. Im Rahmen der Datenübernahmen werden vorliegende Daten über Feldfunktionen zusammengefasst, nach Bedarf umsortiert, verbunden und grafisch visualisiert. Es wird mit unterschiedlichen Schriften und Schriftattributen, Farben, Bildern und Zeichenelementen gearbeitet. Die Datenanbindung erfolgt entsprechend der Datenanbindung an Eingabeformulare über Datenbank-, Tabellen- oder auch Feldbezeichner. ❚ Die Berichtsanzeige erfolgt, unabhängig davon, ob diese in einer Anwendung oder über einen Browser-vorgenommen wird, über bestimmte Anzeige- und/oder Bearbeitungskomponenten, die ihrerseits wieder auf vordefinierte Berichtsdefinitionen zurückgreifen. In Windows-Anwendungen können Sie optional einen Designer integrieren, über den Anwender Berichte frei bearbeiten und auch neu anlegen können. List& Label bietet unterschiedliche Komponenten an. Darüber nutzen Sie die Berichtskomponente in Windows-Anwendungen, im Web oder auch in unterschiedlichen Programmiersystemen. Sie verwenden List & Label per ActiveX, .NET-Assembly , VCLKomponente, über das Java Native Interface (JNI) oder über API-Funktionen in COM-, .NET- oder auch Java-Anwendungen (32/64 Bit). List & Label ist mit allen bekannten Windows-Programmiersystemen einsetzbar. Die grundlegenden Funktionen und unterstützten Programmiersprachen der Berichtskomponente stellt Tabelle 1 zusammen. Die Komponente macht alle Funktionen verfügbar, die für den Entwurf, die visuelle Ausgabe, das Drucken, den Export oder auch die Verteilung erforderlich sind. Web-Editionen Die Komponente ist in den Editionen Standard, Professional und Enterprise verfügbar. Die ersten beiden Editionen eignen sich in erster Linie für die Entwicklung lokaler Anwendungen (Bild 3). Jeder Entwickler, der in einem Unternehmen mit List & Label arbeitet, benötigt eine eigene Lizenz. Für Unternehmensanwendungen bietet sich die Enterprise-Edition an. Sie bietet erweiterten Support und eine unlimitierte Anzahl an Server-/Webserver-Lizenzen. Damit vereinfacht die Enterprise-Edition auch das Erstellen von Webreporting-Anwendungen, die über den Browser ausgeführt werden. Bei der Standardund Professional-Edition benötigen Sie für jede Anwendung die Internet-Protokolle nutzt, per web-developer 2/2012 TOOLS & APPLIKATIONEN TABELLE 1: LIST & LABEL-FUNKTIONALITÄTEN Funktionalität Unterstützte Betriebssysteme (Anwendungsentwicklung, Plattform für die Anwendungsausführung lokal oder auf einem Internet-Server) Anwendungstypen Reporting in lokalen COM-Anwendungen Reporting in lokalen .NET-Anwendungen Web-Reporting Anwendungstypen für WebReporting Komponenten für die Anwendungsanbindung Unterstützte Datenquellen Diagramme/Charts Barcodes Druckfunktion Berichts-Designer (Design-Tool) Exportformate (Konvertierung) E-Mail-Versand (Druckvorschau/Exportdateien) Unterstützung für Signaturen Debugging-Unterstützung Unterstützte Programmiersprachen (Beispiele verfügbar) lokalisierbare Komponente Reporttypen Ausgewählte Sonderfunktionen Dokumentation Beispielanwendungen Online-Demonstration Schulungen Demoversion Preise der Einzellizenz (CD-Version, Brutto) Volumenlizenzen Einzelplatz/Entwickler Server- und Webserverlizenzen (BruttoPreise), Update-Preise für Folgejahre sind in Klammern mit angeführt Beschreibung Windows (Windows 2000, Windows XP, Windows Vista, Windows 7, Windows Server 2000, Windows Server 2003/2008) COM, .NET (Windows Forms, WPF (Windows Presentation Foundation), ASP.NET), Java (JNI) Ja (DLL, ActiveX), einschließlich Design-Unterstützung Ja (DLL, .NET-DLL-Assembly) , einschließlich Design-Unterstützung Ja (ASP.NET-basiert), keine Server-basierte Design-Unterstützung PHP, ASP.NET, Windows Azure (Cloud Computing), Anwendungsbeispiele verfügbar ActiveX (COM), VCL, .NET-Control, Java JNI (Java Native Interface), DLL (API-Deklarationsdateien sind für eine Vielzahl von Programmiersprachen verfügbar) .NET: SQL Server, Oracle, OLE DB, ODBC, ADO.NET, XML, LINQ, PostgreSQL, DB2, SQLite, Datenbanken, die über IDbCommand-Objekte ansprechbar sind VCL: ADO-Recordset, BDE, TDataSouce-basierte Datenquellen Balken, Kreis, Kegel, Oktaeder, Linien, Flächen, Blasen (vierdimensionale Datenauswertung), 2D/3D-Varianten, Farbmanipulation, Animationseffekte, Funktionen zum Stapeln/Staffeln/Gruppieren, Beschriftungsfunktionen, Rotation, logarithmische Skalierung, x-/y-Achsenbearbeitung, Cockpit-Grafiken (Tachometer, Thermometer, Glaseffekte, variable Anzeigen und Nadelstile), zeitleistenbasierte Gantt-Diagramme, Designthemen/-schemata Ja (über 50 Formate, z.B. Code 11, Code 93, Code 128, Deutsche Post Identcode, Deutsche Post Leitcode, GTIN-8, EAN-8, UCC-8, JAN-8, GTIN-13, EAN-13, UCC-13, JAN-13, EAN-13 P2 (ISSN) Zeitschriften, EAN-13 P5 (Bookland, ISBN) Bücher, GS1 128, EAN-128, German Parcel, Intelligent Mail (IMB), ISBN, Japan. Postcode, KIX (niederländ. Postcode), PZN Royal Mail (UK Postcode), UPC-A/E, US-FIM, US Postnet) Druckaufträge, Druckauftragsüberwachung, Endlosetiketten, Endlosformulare, Druckvorschau (Designerintegriert, eigenständiger Viewer) Ja (mit Anwendungen samt zugehöriger Dokumentation frei verteilbar); auf Quelltextebene steuerbar (DOMObjektmodell); der Designer ist per .NET-Steuerelement nicht-modal in eigene Formulare aufnehmbar. PDF (PDF/A-1a), HTML, RTF, Bitmap, EMF, TIFF, Multi-TIFF, JPEG, PNG, Excel (32- und 64-Bit-Unterstützung, XLS- und XLSX-Formatunterstützung), XPS, NHTML, XHTML/CSS, XML), ZIP-Archivdateiformat Ja (MAPI, xMAPI, SMTP) Ja (digiSeal, office von secrypt, OpenLimit CC Sign von OpenLimit SignCubes oder esiCAPI von e.siqia technologies) DEBWIN-Dienstprogramm (Anzeige der Protokollierung von Funktionsaufrufen, Parametern, Rückgabewerten und Fehlermeldungen) Visual Basic 6.0, Visual Basic.NET, Delphi, Delphi Prism, C++ Builder, C/C++, Java (Java Native Interface), Access, Alaska Xbase++, AcuCobol, Centura SQL, Clarion, Cobol, Excel, Liotus Script, PHP, PowerBuilder, Progress, Visual C++, Visual DataFlex, Visual dBASE PLUS, Visual FoxPro, Visual Objectsa, Word, Programmiersprachen mit DLL- oder ActiveX-Unterstützung (Deklarationen für DLL-API u.U. selbst kodierbar), .NET-Sprachen, RAD Studio XE2 (mit 64-Bit-Unterstützung) Ja (per Sprachkits, z.B. Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch), in der Enterprise-Edition kostenfrei Berichte, Listen, Kreuztabellen, Multi-Tabellen, Master-Details/Subreport, Diagramme (kombinierbar in Berichten), interaktive Formulare, Etiketten, Serienbriefe Serienbriefe, über 2000 vordefinierte Etikettenvorlagen, interaktive Formulare Programmierreferenz (414 Seiten), Designer-Handbuchh (341 Seiten) Etiketten, Listen, Barcodes, erweiterte Besipiele für Design und Druck, Rechnung, Brief, Formular Ja Ja (Standardschulungen, offene Seminare, individuelle Schulungen, Entwickler-Workshops) Ja (30 Tage) Standard: 774 Euro (Update: 372 Euro), Professional (Erstjahr): 1428 Euro (Folgejahr: 714 Euro) Enterprise (Erstjahr): 2142 Euro (Folgejahr: 1071 Euro) Ja (3, 5 oder 10), Mengenrabatte und individuelle Angebote Ja (für Standard- und Professional-Edition. Bei der Enterprise-Edition ist eine unlimitierte Server-/Webserver-Lizenz bereits enthalten); Volumenlizenzen zur Enterprise-Edition: 3 Lizenzen: 4819,50 Euro / 2409,75 Euro, 5 Lizenzen: 7497 Euro / 3748,50 Euro, 10 Lizenzen: 13.923 Euro / 6961,50 Euro ▲ 2/2012 www.web-developer.de 79 TOOLS & APPLIKATIONEN len gängigen Browsern darstellen, mit Drilldown-Berichten arbeiten, Ergebnisse ausdrukken oder PDF-Dokumente generieren können. Um den aktuellen Entwicklungen im Cloud-Bereich gerecht zu werden, gibt es eine erweiterte Unterstützung von Datenquellen, wie JSON und NoSQL. Beim Datenexport wurde zudem für eine Speicheroptimierung gesorgt. So wird beim HTML-Datenexport mit dem Format UTF8, statt dem in älteren Komponentenversionen verwendeten UTF16 gearbeitet. Dies führt zu optimierter Leistung bei der Datenverarbeitung und zu reduzierten Speichergrößen beim Export. Beim PDF-Export werden Grafiken jetzt als JPG- und nicht mehr als BMP-Grafiken eingebettet. Auch dies führt zu einer Speichergrößenreduzierung bei den exportierten Dokumenten und einhergehend damit zu verbesserten Ladezeiten. Aufnahme des Designers in untergeordnete Formulare einer lokalen Anwendung (Bild 4) List & Label in lokalen Anwendungen (Bild 5) 80 Webdienst verfügbar gemacht wird oder in ASPoder PHP-Seiten integriert ist, jeweils eine gesonderte Lizenz. Die neue Version 17 bietet mehrere Neuerungen, die die Cloud-, Intranet- und Web-Unterstützung verbessern sollen. Beim Datenexport sorgt ein verbesserter Export von Berichten im XHTML-Format dafür, das erweiterte Stylesheet-Eigenschaften verfügbar gemacht werden, das im Rahmen der Browser-Integration auch Druckfunktonen sowie eine integrierte Werkzeugsammlung zur Navigation in XHTML-Ergebnisdateien verfügbar gemacht werden. Über eine neue .NETKomponente wird für den SharePoint-Datenaustausch gesorgt. Arbeiten Sie bereits mit SharePoint, dann lassen sich Berichte im Team über die SharePoint-Plattform verarbeiten. Neue Anzeige-Plugins stellen zudem sicher, dass Sie List & Label und zugehörige Berichtsausgaben in al- List & Label in lokalen Client-Anwendungen (Bild 6) Designer Wesentliches Element von List & Label ist der integrierte Berichts-Designer. Dabei handelt es sich um ein Werkzeug zum visuellen Entwurf von Berichten nach dem WYSIWYG-Prinzip. Der Designer kann als eigenständige Anwendung modal in einer lokalen WindowsAnwwendung (Bild 4), nicht aber Browser-basiert angezeigt werden. Optional betten Sie den Designer per Komponente untergeordnet in benutzerdefinierte Windows-Fornulare ein. Das Aussehen ist an das verwendete Client-Betriebssystem anpassbar (Bild 5). Der Designer ist über Sprachkits lokalisierbar. Sowohl über das Programm abgefragte ungebundene Daten, als auch in Datenbanken oder in anderen Datenquellen hinterlegten Datenquellen lassen sich an List & Label binden, für den Berichtsentwurf nutzen und in aufbereiteter Form ausgeben, ausdrukken, exportieren oder auch verteilen. Alle Funktionalitäten werden dabei über gesonderte Komponenten angeboten. Aufgrund des Entwurfsprinzips und der internen Datenverwaltung kann der Designer nicht über WebBrowser verfügbar gemacht werden. Für Web-Anwendungen erfolgt die Berichtsanlage serverseitig über die Komponenten von List & Label. Die Berichte selbst werden vom Web-Client von einem Web-Server angefordert. Der Web-Server generiert daraufhin die angeforderten Berichte und sendet diese im spezifischen Browser-Format an den Web-Client zurück. Server und Client stehen in direkter Verbindung und tauschen Berichte und Daten über die In- web-developer 2/2012 TOOLS & APPLIKATIONEN sitionieren, in Auszügen übernehmen, skalieren und auch ausdrucken. PDF-Dokumente lassen sich wahlweise einbetten oder verknüpfen. Der Vorteil: PDF-Dokumente sind direkt und ohne gesonderte Import-/Exportfunktion einsetzbar. Auch die grafische Berichtsaufbereitung wurde optimiert. Mit dem Gantt-Diagramm binden Sie eine zeitleistenbasierte Datenausgabe mit variabler Datenanbindung in Berichte ein (Bild 7). Die Darstellung entspricht der, die beispielsweise entsprechend in Projektplanungssoftware zur zeitbasierten Aufgabenplanung eingesetzt wird. Das Gantt-Diagramm ist ein neues Element des Berichtscontainers und unterstützt Designthemen, die freie Festlegung von Start- und Endpunkten, variable Datumseinheiten, Balkentypen und ein Hotspot-Vorschau. Aggregatfunktionen sind im Verbund mit dem Gantt-Diagramm nicht nutzbar. List & Label unterstützt Designthemen beziehungsweis Designschemata. Dabei handelt es sich um vordefinierte und/oder benutzerdefinierte Farbschemen, die die farbliche Aufbereitung von visuellen Objekten vereinheitlichen (Bild 8). Es gibt neue Designerfunktion zur Helligkeitsanpassung von Farbtönen und neue Diagrammtypen. Mit den neuen Blasendiagrammen lassen sich vierdimensionale Daten visualisieren (Bild 9). Mit Flächendiagrammen erhalten Sie zudem eine Alternative zu den bekannten, gestapelten Liniendiagrammen. Eine neue Funktionalität wird mit den Datengrafiken verfügbar gemacht. Dabei handelt es sich um grafische Balken oder Symbolgruppen, über die sich Einstellungen oder auch Bewertungen in Berichte zu integrieren lassen. Auch Datengrafiken lassen sich über Eigenschaften variieren (Bild 10). Die neue Funktion PreCalc, die auch im Verbund mit den Datengrafiken nutzbar ist, lassen sich Werte von Aggregatsfunktionen voraus▲ ternetprotokolle aus. Diesen Übertragungsweg nutzen Sie auch, wenn Sie lokal Designfunktionen im Web-Verbund anbieten wollen. Dies funktioniert nur, wenn der Client-Rechner ein unterstütztes Windows-System verwendet. Dann richten Sie eine lokale Entwurfsapplikation ein, die den Designer lokal verfügbar macht. Berichtsdefinitionen lassen sich zwischen Server und Client beliebig übertragen. Geänderte Berichtsdefinitionen sind optional an den Server zurückzugeben, wobei dieser selbst entscheiden kann, wie und wo die geänderten Berichte abgelegt und ob diese für andere Benutzer zugänglich gemacht werden sollen oder nicht (Bild 6). Der Vorteil ist, dass die Daten dann trotz lokalem Design selbst vollständig auf dem Server vorgehalten werden. Der Designer wurde in der neuen List & Label-Version überarbeitet. Gesonderte Komponenten werden verfügbar gemacht, um den Designer in .NET-Anwendungen (Assembly-dll) und Delphi-Anwendungen (vcl-Komponente) in eigene Formulare zu integrieren. Die modale Designeranzeige der Designer-Hauptanwendung ist dementsprechend nicht mehr zwangsläufig notwendig und Sie erhalten mehr Flexibilität im eigenen Anwendungsdesign. Eine weitere Neuerung ist, das Sie eine neues PDF-Objekt im Designer bereitgestellt bekommen, über das Sie ein- oder mehrseitigen PDF-Dokumenten in einen Bericht aufnehmen. In den PDF-Dokumenten nehmen Sie spezielle Berichtselemente auf und bilden damit Formulare nach, wobei diese Funktionalität keine echten PDF-Formulare generiert (siehe oben). Geladene PDF-Dokumente können kennwortgeschützt sein, unterstützten aber in List & Label keine eingebetteten Schriften. Schriften werden dementsprechend nach Bedarf ersetzt. Um dies zu unterbinden, wird empfohlen, die Schriften entsprechend auf den Zielrechner der Berichte zu verteilen. PDFDokumente lassen sich über das PDF-Objekt po- List & Label in lokalen ClientAnwendungen (Bild 7) Mit Designschematas erlauben die Farbvereinheitlihung (Bild 8) 2/2012 www.web-developer.de 81 TOOLS & APPLIKATIONEN berechnen bevor die eigentlichen Daten ausgegeben werden: PreCalc(Sum(Artikel.Preis)) Ein Beispiel für das neue Blasendiagramm (Bild 9) 82 Des Weiteren wird eine neue Funktion zur Unterstützung von römischen Ziffern in Berichten sowie integrierte Funktionen zur automatischen und assistentenbasierten Erzeugung von Inhaltsverzeichnissen und Indizes verfügbar gemacht. Die Einträge in den erzeugten Verzeichnissen werden in Berichte als Verknüpfungen integriert. Deren Anwahl führt dementsprechend in Vorschauanzeigen und angelegten PDF-Dokumenten direkt zum verknüpften Inhalt im Bericht. Um die Positionen der Verzeichnisse auf Quelltextebene abzufragen, wurde eine gesonderte Funktion ergänzt. Die in älteren Versionen eingeschränkte Sortierungsfunktion wurde verbessert. Nun können Sie auch mehrstufige und in der Anzahl der Ebenen nicht eingeschränkte und datengebundene Sortierungen vornehmen. Der Designer bietet andockbare und frei verschiebbare Werkzeugsammlungen sowie einheitliche und an Visual Studio angepasste Eigenschaftenfenster. Daten werden hierarchisch verwaltet und in Formulare per Drag & Drop aufgenommen. Sie bereiten Berichte tabellarisch auf und visualisieren Besonderheiten über die bereitgestellten Diagrammtypen, die sich detailliert anpassen lassen und wahlweise in 2D oder 3D darstellbar sind. Optional nehmen Sie in Berichte neben PDF-Dokumenten auch HTML-formatierten Text und ganze Internetseiten auf. Die Platzierung von Berichtselementen kann über Hilfslinien vereinfacht werden. Neben Entwurfs- werden auch Vorschauansichten mit Echtdaten angeboten. Magnetische Hilfslinien vereinfachen das Platzieren von Objekten im Designer. In Berichte nehmen Sie Tabellen, Texte, Grafiken, Barcodes, Messinstrumente oder auch RTF- Texte auf. Die Inhalte von RTF-Textobjekten können bei Bedarf verkettet werden. Der RTFEditor ist als eigenständige Komponente nutzbar. Über das Multitabellenobjekt weisen Sie Tabellen untergeordnete Tabellen, Kreuztabellen und Geschäftsgrafiken zu. Per OLE-Objekt sind zudem einseitige Dokumente aus Anwendungen wie Excel, Word oder auch Visio einbindbar. Auch benutzerdefinierte Komponenten lassen sich direkt oder über Callback- und CallbackDialogereignisse integrieren. Berichte stellen Sie in Minitaturansichten zur Auswahl bereit und sichern diese optional mit einem Kennwort. Haben Sie bislang mit Crystal Reports gearbeitet, unterstützt Sie ein Migrationstool bei der Übernahme bestehender Projekte. Mit Zusatzsoftware lassen sich digitale Signaturen unterschiedlicher Anbieter verwenden. Herausragend ist, dass Sie in Berichten unterschiedliche Layouts kombinierbaren können oder Teilinhalte auf unterschiedliche Drucker umleiten können. Datenausdrucke geben Sie im Original und als Kopie in einem Arbeitsgang auf unterschiedliche Drucker mit unterschiedlicher Ausgabequalität sowie mit entsprechender Kennzeichnung der Kopie aus. Über parametrisierbare Reports sind SQL-Abfragen für den vereinfachten Wiederaufruf direkt in den Projektdateien der Berichte ablegbar. Die Erstellung komplexer Formeln wird im Designer durch einen Formelassistenten vereinfacht. Formeln ergänzen Sie optional um Kommentare. Daten und Exportfunktionen Alle erzeugten Berichte, die ihrerseits ungebundene oder gebundene Daten enthalten und ausgeben, lassen sich exportieren. Mit nur wenigen Programmzeilen legen Sie die anzuzeigenden Daten fest, übernehmen diese mitunter aus bestehenden Datenbanken und übergeben diese an die Berichtsausgabe. Als Exportformate stehen unter anderem die Formate RTF, PDF, MHTML, XPS, PDF, ZIP oder auch XML zu Verfügung. Exportierte Dokumente lassen sich an unterschiedliche Anwendungsprogramme oder andere Anwender verteilen, ohne dass diese die Berichtskomponente oder eine zugehörige Anwendung zur Datenverarbeitung benötigen. List & Label zeichnet sich durch den integrierten Designer und dessen grafischer Oberfläche und Gesamtfunktionalität aus. Ebenso herausragend ist die gut dokumentierte Programmierschnttstelle zur zugehörigen API und den mitgelieferten Steuerelementen und Komponenten. List & Label ist auf Quelltextebene steuerbar. Ist Visual Studio vor der Einrichtung bereits eingerichtet, so integriert sich List & Label bereits automatisch in die Werkzeugsammlung der Entwicklungsumgebung. Die Steuerelemente über- web-developer 2/2012 TOOLS & APPLIKATIONEN nehmen Sie per Drag & Drop in ihre Anwendungen. combit bietet eine umfassende Unterstützung für Entwickler. Es gibt umfangreiche Dokumentationen, Schulungen, eine weitreichende Produktunterstützung und eine Vielzahl an Quelltextbeispielen für unterschiedliche Programmiersprachen. Die deutsche Dokumentation und Programmierreferenz ist umfangreich, verständlich, lösungsbasiert und liegt in gedruckter Form vor. Alle Funktionen der Berichtskomponente sind auf Quelltextebene nutzbar. In .NET nutzen Sie die Komponente nach einer Importierung des zugehörigen Namespace. In Visual Basic nutzen Sie die ImportAnweisung: Imports combit.ListLabel17 In C# verwenden Sie alternativ dazu die usingAnweisung: finierte Designer-Objekte mit vollwertiger Eigenschaftsunterstützung lassen sich in den Designer integrieren. Beispiele im Quelltet werden für die Anbindung an Bing Maps, OpenStreetMap und andere Kartendienste bereits mitgeliefert. Ein neues und optimiertes RTF-Steuerelement macht erweiterte Methoden und Ereignisse verfügbar. Optimierungen bei Druckerausgaben sorgen für schnellere Druckausgaben. Das WPF-Steuerelement zur Berichtsausgabe bietet in der überarbeiteten Version eine Tastenunterstützung für das Blättern. List & Label bietet eine integrierte Debugging-Unterstützung. Darüber werden Funktionsaufrufe mitsamt den jeweiligen Aufrufparametern, Rückgabewerten und gegebenenfalls Fehlermeldungen protokolliert. Die Auswertung der Fehlerprotokolle erfolgt über das mitgelieferte Tool Debwin. Beim Enbenutzer ist keine Einrichtung von Daten- using combit.ListLabel17; Anschließend erzeugen Sie eine Instanz (hier in Visual Basic): Dim LL as New combit.ListLabel17.ListLabel() Damit die Komponente bei Endkunden nutzbar ist, weisen Sie dann Ihren Lizensierungsschlüssel in der folgenden Form zu: LL.LicensingInfo = "..." Anschließend widmen Sie sich in Ihrer Anwendung mit wenigen Methodenaufrufen dem Design und dem Ausdrucken oder auch dem Datenexport, ier exemplarisch am PDF-Export gezeigt: With LL .DataSoure = CreateDataSet() .Design() banktreibern nötig. Beim Verteilen von Anwendungen wird für die Komponente in etwa 25 MByte Datenkapazität benötigt. Datengrafiken und Symbolgruppen (Bild 10) .ExportOptions.Add (LIExportOption.ExportTarget, "PDF") Fazit .Print() .Dispose() End With ... Grundfunktionen und komplette Designfunktionalitäten machen Sie mit wenigen Zeilen verfügbar. Optional können Sie über eine umfassende API nahezu sämtliche Eigenschaften, Funktionen und Objekte auf Quelltextebene steuern. In der aktuellen Komponentenversion ist .NET der Schwerpunkt für aktuelle Anwendungsentwicklungen. Dementsprechend fnden sich für .NET diverse Neuerungen. Benutzerde- 2/2012 www.web-developer.de List & Label ist ausgereift, stabil und flexibel mit unterschiedlichen Programmiersystemen einsetzbar. Neuerungen machen die Komponente zur Basis eigener Zeitplanungssoftware oder zur Basis von eigenständigen PDF-Formularanwendungen. Neue Diagrammtypen, Designschemata und Datengrafiken verbessern, vereinheitlichen und optimieren die Berichtsgestaltung. List & Label gibt sich zukunfsorientiert und unterstützt nicht nur lokale Anwendungen, sondern unterstützt auch das Web mitsamt dem Cloud Computing, dem Data Mining sowie Business-Intelligence-Anwendungen. [mb] 83