Ästhetische Kompetenz

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Referenzrahmen
„einszueins“-Seminare für das Handlungsfeld
Ästhetische Kompetenz
Die Seminarreihe „einszueins“ basiert auf einer allen Projekten der Montag Stiftung Jugend
und Gesellschaft zugrunde liegenden sozialästhetischen Praxis, die ihren Antrieb aus der
Formel „Veränderung durch Handeln“ bezieht.
Ästhetik verstehen wir als sinnlich wahrzunehmende Qualität sowie deren Reflexion und
Kommunikation durch kognitive Prozesse – Sozialästhetik als ihre Erweiterung in den
sozialen Raum. Das Soziale ist die gemeinsame Fähigkeit, zu einem Beitrag begabt zu sein,
der das Ganze unserer gemeinsamen Kultur inspiriert, erweitert und bereichert.
Bestimmendes Merkmal sozialästhetischer Praxis ist eine Kombination aus Wahrnehmungsund Verständigungsprozessen zwischen mindestens zwei Menschen, die auf
Widersprüchliches und Unfertiges genauso verweisen wie auf Geformtes und Fertiges.
Das Handlungsfeld „Ästhetische Kompetenz“ umfasst vier aufeinander bezogene
Kompetenzen, die im Anschluss näher ausgeführt werden:
 Wahrnehmungskompetenz
 Ausdrucks- und Darstellungskompetenz
 Lern- und Lehrkompetenz
 Reflexionskompetenz
Diese Kompetenzen stellen die möglichen Ziele unserer Seminarangebote für die Lernenden
dar und formulieren gleichzeitig die Kompetenzen der Lehrenden.
Die an die Definitionen anschließenden indikatorischen Fragen beziehen sich auf die
Seminarinhalte und -strukturen und dienen zur (Selbst)reflexion von Lernenden und
Lehrenden.
Der Referenzrahmen trägt so zur qualitativen Transparenz der Lern- und Lehrinhalte bei.
Quellen:
Eckmann, Theo: Sozialästhetik – Lernen im Begegnungsfeld von Nähe und Freiheit. Bochum/Freiburg
2005/2008.
Homberger, Ursula: Referenzrahmen für Gestaltung und Kunst. Pädagogische Hochschule Zürich 2007.
Lincoln Center N.Y. (Hg.): Capacities for Imaginative Learning. In:
http://imaginationnow.files.wordpress.com/2011/03/capacities.pdf.
Protokoll des Dozentenwochenendes 2010; Protokoll der Konzeptionswerkstatt Irland 2012.
Wahrnehmungskompetenz
Definition:
Die Fähigkeit der bewussten Wahrnehmung eigener Sinnes- und/oder Körperempfindungen
und der daraus resultierenden Gefühle und Bedürfnisse sowie die Fähigkeit und Bereitschaft,
diese bei anderen einfühlend zu verstehen.
Fragen:



Welche (Rahmen-)Bedingungen brauchen die Teilnehmenden, um sich ihrer
Empfindungen bewusst zu werden?
(Wie) förderst du die Fähigkeit der Teilnehmenden, aufmerksam für ihre
(situativen) Sinnes- und Körperempfindungen und die daraus resultierenden
Gefühle und Bedürfnisse zu sein?
(Wie) kannst du den Teilnehmenden helfen, die Qualität ihrer Sinnes- und
Körperempfindungen mit Worten zu beschreiben, einzuordnen und auf andere
zu beziehen?
Ausdrucks- und Darstellungskompetenz
Definition:
Die Fähigkeit, verbale, körpersprachliche und/oder gestalterische (bildnerische) Mittel eigener
und anderer Intentionen entsprechend anwenden und einsetzen zu können, um die
persönlichen und individuellen Ausdrucks- und Darstellungsmöglichkeiten authentisch
erweitern zu können.
Fragen:

(Wie) förderst du die Möglichkeiten der Teilnehmenden, verbale,
körpersprachliche und/oder gestalterische (bildnerische) Mittel wirkungsvoll
einsetzen zu können?
 Welche verbalen, körpersprachlichen und/oder gestalterischen
Ausdrucksmöglichkeiten förderst du und wie?
 (Wie) förderst du die Fähigkeit der Teilnehmenden, ihre persönlichen
Ausdrucksmittel zu erweitern?
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Lern- und Lehrkompetenz
Definition:
Die Fähigkeit, praktische und theoretische Grundlagen fachlicher Art zu vermitteln und
anzuwenden. Die Fähigkeit, Lernen durch Erfahrung als zentrale Lern- und Lehrstrategie zu
verstehen und dafür anregende Lehr- und Lernsituationen zu schaffen.
Fragen:



Welcher Lernbegriff bzw. welches Vermittlungsverständnis liegt deiner Arbeit
zugrunde?
(Wie) fördern deine Methoden das Erfahrungslernen der Teilnehmenden?
Nach welchen Kriterien planst und strukturierst du den Lern- und Lehrprozess?
Reflexionskompetenz
Definition:
Die Fähigkeit, Gefühle, Erfahrungen, Prozesse und Ergebnisse zu beschreiben, anhand vorab
transparenter Kriterien zu beurteilen, zu kommunizieren und zu hinterfragen. Die Fähigkeit,
sich mit unterschiedlichen Perspektiven und Sichtweisen auseinanderzusetzen und auf dieser
Grundlage eigene Ansichten zu überdenken/zu überprüfen.
Fragen:
 Welche (Beurteilungs-)Kriterien werden angelegt?
 (Wo) besteht für die Teilnehmenden Raum zur Reflexion? (Ist diese integrativer
Bestandteil des Seminars?)
 (Wie) förderst du die Fähigkeit der Teilnehmenden, ihre im Seminar gemachten
Erfahrungen zu kommunizieren bzw. reflexiv zu verarbeiten?
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Zugehörige Unterlagen
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