die zirbe - Naturscouts

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DIE ZIRBE
Die Zirbe (Pinus cembra) zählt zu den Pionierbaumarten. Keine andere Baumart der
Alpen schafft es, in Höhen bis über 2.500 m Seehöhe vorzudringen. Mit Pfahlwurzeln im
Boden fest verankert, hält sie selbst den stärksten Stürmen stand. Als HochgebirgsBaumart fungiert sie als erstes Bollwerk gegen herannahende Lawinen. Für den Menschen stellt die Zirbe eine sehr wertvolle Nutzholz-Baumart dar.
Zirben auf der Turracher Höhe, Wikipedia
Systematik:
Klasse:
Pinopsida
Ordnung:
Kiefernartige (Pinales)
Familie:
Kieferngewächse (Pinaceae)
Beschreibung und Verbreitung:
Die Zirbe oder Zirbelkiefer gilt als besonders robust, extrem kälteresistent und langsam
wachsend. In den Alpen kommt sie in einer Höhe von 1.300 m bis 2.850 m vor. Zirben
bevorzugen silikatischen Untergrund. Auf Kalk und Dolomit sind Zirben eher eine Seltenheit. Zirben können bis zu 1.000 Jahre alt werden. Die Wuchshöhe kann bis 25 m und
der Stammdurchmesser bis 1,5 m betragen. Sind die Kronen junger Bäume noch deutlich
kegelförmig, so nehmen sie im Alter eine eher unregelmäßige und nicht selten mehrwipfelige Gestalt an. Auffallend sind die meist bis zum Boden herabreichenden Äste. Wie
für Kiefern typisch weist die Borke deutliche Längsrisse auf. Die biegsamen, weichen
Nadeln erreichen eine Länge zwischen 5 und 12 cm und stehen zu fünft an Kurztrieben.
Die Zirbe ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), d.h. männliche und weibliche
Blütenorgane befinden sich getrennt voneinander auf ein und demselben Baum. Die
Blütezeit ist von Mai bis Juli. Die aufrecht stehenden, eiförmigen Zapfen sind bis 13 cm
lang und bis 8 cm breit. Zirbensamen ("Zirbelnüsse") werden nicht durch den Wind
verbreitet. Eine wichtige Rolle bei der Samenverbreitung spielt der Tannenhäher.
Samenverbreitung:
Während die Samen von Fichte und Tanne durch den Wind verbreitet werden, erfolgt die
Weiterverbreitung der Zirbensamen durch ein Tier. Die Zirbe steht in enger Lebensgemeinschaft mit dem Tannenhäher, der die schweren Zirbennüsse nicht nur gerne frisst,
er legt auch zahlreiche Depots an. Da er nicht alle seiner "Vorratsverstecke" auch wiederfindet, trägt er so maßgeblich zur Verbreitung und natürlichen Verjüngung der Zirbenbestände bei. Begehrt sind die Zirbensamen ebenso bei Eichhörnchen und Rötelmäusen.
Man geht davon aus, dass aus jedem fünften versteckten Zirbensämling ein Keimling
entsteht.
-1-
Nutzung:
Forstlich gesehen besitzen Zirben ein sehr wertvolles, harzreiches, zähes und sehr
dauerhaftes Holz. Zirbenholz hat einen gelbrötlichen Kern und einen schmalen gelblichen
Splint. Es wird vielseitig verwendet wie z.B. als Möbelholz, für Täfelungen im Innenausbau, für Schindeln aber auch für Schnitzarbeiten.
Verantwortlich für den guten Duft des Zirbenholzes sind verschiedene ätherische Öle. Sie
fördern nachweislich einen gesunden Schlaf. Außerdem wirken sie abschreckend auf Ungeziefer.
Zirbensamen enthalten rund 70 % Fett und 20 % Eiweiß. Im Geschmack an eine Walnuss
erinnernd, wurden Zirbennüsse früher einmal als Nahrungsmittel verwendet.
Als Spezialität im Alpenraum gilt der Zirbengeist. Hierzu werden einige Zirbenzapfen für
mehrere Wochen in Schnaps eingelegt.
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AUFBAU DES WALDES
Der Wald ist in verschiedene Schichten gegliedert. Dieser typische Stockwerksaufbau
umfasst von oben nach unten die Baum- und Kronen-, Strauch-, Kraut- und die Bodenschicht. Darauf folgen der Wurzelraum und der Mineralboden.
1) Die Baumschicht wird weiter unterteilt in die 1. Baumschicht, die aus hochgewachsenen Bäumen besteht und die 2. Baumschicht, die durch nachwachsende
und/oder geringwüchsigere Bäume (z.B. Weißdorn, Hainbuche) gekennzeichnet ist. Lichtintensität und Niederschlagsdurchlässigkeit im Wald sind abhängig von der Dichte des
Kronendaches. Die Kronenschicht ist ein idealer Lebensraum für verschiedene Tierarten
wie Greif- und Singvögel, Insekten, Eichhörnchen und viele mehr. Die Bildung des Humus
korreliert mit der Art der Kronenschicht, d.h. sie ist abhängig vom Laubfall und von der
Art des Laubes.
Ein typisches Tier der Baumschicht ist der Buntspecht, der in Baumhöhlen nistet und
Insektenlarven frisst, die er mit seinem Schnabel unter der Borke aufspürt. Verlassene
Spechthöhlen werden wiederum von anderen Tieren wie Fledermäusen, Meisen, Hohltauben oder Kleibern genutzt.
2) Die Strauchschicht (bis etwa 5 m Höhe) setzt sich aus jungen Bäumen und/oder
Sträuchern (Holunder, Hartriegel, Hasel etc.) zusammen. Aufgrund der Lichtverhältnisse
findet man sie häufig an Waldrändern und Lichtungen.
Sehr viele unserer Singvogelarten leben in dieser Schicht. Aber auch Eichhörnchen und
Siebenschläfer haben hier ihren Hauptwohnsitz.
3) In der Krautschicht (bis etwa 30 cm Höhe) können neben Kräutern, Gräsern und
Farnen auch die Keimlinge und der Jungwuchs von Bäumen und Sträuchern wachsen. Je
nach Licht-, Klima- und Bodenverhältnissen wachsen hier die unterschiedlichsten
Pflanzen. Ebenso reichhaltig ist die Tierwelt.
Hier leben Schmetterlinge, Libellen, Heuschrecken, Käfer, Wanzen, Fasan, Feldhase,
Fuchs, Rot- und Schwarzwild.
-3-
4) Als Bodenschicht werden der Mineralboden, der Wurzelraum und
die Moosschicht bezeichnet. In den meisten Fällen ist ein Mosaik aus Steinen, Erde, Falllaub und abgestorbenen Ästen durchsetzt mit Moosen, Pilzen und Flechten vorhanden.
Moose können längere Trockenzeiten gut überstehen. Totes Material von Pflanzen und
Tieren wird von einer Vielzahl von Bodenlebewesen in ihre Grundbausteine zerlegt: z.B.
Stickstoff, Kalium und Phosphor. Diese Grundbaustoffe werden von den Pflanzen wiederum für ihr Wachstum benötigt und mit Hilfe der Wurzeln aufgenommen.
Zu den Tieren der Bodenschicht, den „Kellerwesen”, gehören u.a. Regenwürmer, Laufkäfer, Springschwänze, Milben, Käfer, Käfer- und Fliegenlarven, Asseln, Hundert- und
Tausendfüßer. Aber auch Mäuse und Maulwürfe zählen dazu.
Achtung
Oft ist die Einordnung einer Tierart in eine einzige Schicht nicht möglich. Das Eichhörnchen sucht in der Bodenschicht und Strauchschicht nach Nüssen und flüchtet vor
Feinden in die obersten Kronenschichten. Es ist in allen Stockwerken zu Hause. Die
Amsel frisst Regenwürmer und Schnecken vom Boden, daneben aber auch Beeren von
Sträuchern. Der Buchfink sammelt am Boden und in der Strauchschicht Samen und
Früchte. Seine Jungen füttert er mit Insekten, die er in den Baumkronen findet.
In vielen Wäldern können auch Stockwerke fehlen. So fehlten in sogenannten Hallenbuchenwäldern die Strauch- und Krautschicht.
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DAS ALTER DER BÄUME
Baumarten
Natürliches
Höchstalter
Durchschnittliches Alter
in der Forstwirtschaft
Erreichbare
Höhe
Laubbäume:
Eiche
Bergahorn
Ulme
Esche
Schwarzpappel
Rotbuche
Spitzahorn
Weißbuche
Schwarzerle
Birke
700
400
400
300
300
250
150
150
120
100
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
140-150 Jahre
100-120 Jahre
100-120 Jahre
100-140 Jahre
30-50 Jahre
120-140 Jahre
100-120 Jahre
60-100 Jahre
50-60 Jahre
60-80 Jahre
40
25
30
40
30
30
25
25
25
28
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
Meter
Nadelbäume:
Fichte
Kiefer
Lärche
Tanne
600
600
600
600
Jahre
Jahre
Jahre
Jahre
80-120 Jahre
100-120 Jahre
100-120 Jahre
60-100 Jahre
60
48
54
58
Meter
Meter
Meter
Meter
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DIE EICHE
Die Eichen (Gattung Quercus) gehören zu den bekanntesten Bäumen Europas. Die Gattung umfasst etwa 600 Arten. Der deutsche Name Eiche entwickelte sich möglicherweise
aus dem Begriff "Eik", was bei den Germanen so viel wie Baum oder Laubbaum hieß.
Eichen können etwa 1.000 Jahre alt werden.
Eicheln der Traubeneiche, Wikipedia
Systematik
Klasse:
Zweikeimblättrige
Ordnung:
Buchenartige (Fagales)
Familie:
Buchengewächse (Fagaceae)
Beschreibung und Verbreitung
Eichen sind an vielen Plätzen der Erde zu finden, insbesondere auf der Nordhalbkugel. In
der Steiermark kommt die Eiche vor allem in Mischwäldern vor. Größere Eichenwälder
sind allerdings selten.
Eichen sind sommergrün, im Winter werfen sie wie die übrigen Laubbaumarten ihre
Blätter ab. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und gelappt. Die in Mitteleuropa
häufigsten Eichenarten sind die Stiel- und die Trauben-Eiche. In vielen Gebieten kommen
diese Arten gemeinsam vor und kreuzen sich, weshalb viele Eichen nicht eindeutig zu
bestimmen sind. Die Blätter der Traubeneiche sind langgestielt und besitzen einen keilförmigen Grund, die Früchte sind kurzgestielt. Die Stieleiche hingegen hat kurzgestielte
Blätter mit einem herzförmig-zweilappigen Grund, die Früchte sind gestielt.
Eichen gelten als Lichtbaumarten und benötigen zum Wachstum deutlich mehr Licht als
etwa die Rotbuche.
Die Eiche ist einhäusig getrennt geschlechtig. Blütezeit ist von April bis Mai, die Reifung
der Eicheln erfolgt in den Monaten September und Oktober.
Eine Unterscheidung der einzelnen Eichenarten ist hauptsächlich anhand der Frucht, der
Eichel möglich. Es handelt sich dabei um eine von einem Fruchtbecher eingeschlossene
Nussfrucht.
Die Rinde der Jungbäume ist silbergrau und glänzend. Ab etwa dem 15. Lebensjahr wird
die Borke längs- und tiefrissig und färbt sich graubraun.
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Samenverbreitung und Ökologie
Eichen beherbergen eine große Vielfalt an Insekten. Man schätzt, dass sich bis zu 1.000
Arten in der Krone aufhalten! Der Umstand, dass sich zahlreiche Insekten auf Eichen
spezialisiert haben, ist ein Hinweis auf deren hohes entwicklungsgeschichtliches Alter
(Koevolution).
Eicheln dienen verschiedenen Tieren (Eichhörnchen, Kleiber, Eichelhäher, Wildschweine
etc.) als Nahrung. Darüber hinaus sorgen sie für deren Verbreitung. Im speziellen sorgt
der Eichelhäher durch die Anlage von Nahrungsdepots für die Verbreitung der Eichen
(Hähersaaten). In einem Eichenwald prasseln auf die Fläche eines Fußballfeldes eine Million Eicheln herunter!
Nutzung
Eichenholz ist sehr hart und begehrt als Möbel- und Bauholz. Truhen und Schränke aus
Eichenholz halten jahrhundertelang. Gerne wird das Holz auch zur Herstellung von Tischplatten, Türen, Schwellen, Furnieren und Parkettfußböden verwendet. Da es kein Wasser
durchdringen lässt, wurde es früher zum Bau von Schiffsrümpfen verwendet. Zudem wird
es aufgrund seines ätzenden Geschmacks von zahlreichen Holzschädlingen gemieden.
Weiters gilt Eichenholz aufgrund seines hohen Heizwertes als ausgezeichnetes Brennholz.
Eicheln sind reich an Kohlenhydraten und Proteinen und werden zur Eichelmast genutzt.
Früher trieb man die Schweine in den Wald, damit sie die Eicheln fressen konnten. In
Zeiten des extremen Nahrungsmangels wurden Eicheln auch vom Menschen als Nahrungsmittel genutzt, z.B. als Mehl- und Kaffeeersatz.
Aus den Galläpfeln, die von der Eichengallwespe hervorgerufen werden, hat man früher
dokumentenechte Eisengallustinte (siehe Aktionstipp) gewonnen.
Die Eiche gilt auch als Heilpflanze, denn alle Teile des Baumes enthalten Gerbstoffe. Insbesondere der Kochsud der frischen Eichenrinde wird gegen Entzündungen des MagenDarm-Traktes und zum Einreiben von nässenden Ekzemen angewandt.
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SPEZIELLES ZUM THEMA EICHE:
Eichenwald-Entstehung:
Viele Eichenwälder in Mitteleuropa sind durch menschlichen Einfluss entstanden. Eichen
wurden wegen ihres wertvollen Holzes und ihrer als Viehfutter verwendeten Früchte
schon immer gefördert. Wälder wurden gezielt als Waldweide für Schweine genutzt, was
dazu führte, dass die weidenden Tiere das Aufkommen der Rotbuchen verhinderten.
Krankheiten, Schädlinge
Eichengallwespen: Diese verursachen die Bildung der Gallen auf den Blättern. Der Baum
wird dadurch kaum beeinträchtigt.
Eichenwickler: Die Raupen dieses Schmetterlings können ganze Eichenwälder kahl
fressen!
Eichenmehltau: Durch den Befall mit diesem speziellen Pilz rollen sich die Blätter ein,
färben sich braun und fallen vorzeitig ab.
Eichenprozessionsspinner: Die Raupen des Eichenprozessionsspinners (Schmetterling)
tragen Gifthaare. Auf der menschlichen Haut und an den Schleimhäuten können diese zu
ernsten allergischen Reaktionen bis hin zu Asthmaanfällen führen.
Eichen in alten Zeiten
Da durch Eichen häufig Blitze anzogen wurden, hielten viele Völker sie für einen
mystischen, heiligen Baum. Die Eiche ist ein Symbol für die Ewigkeit, für Stärke und
Kraft Ein Eichenleben überdauert 30 Menschengenerationen – sie kann mehr als 1000
Jahre alt werden. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Wappen mit Eichenbäumen,
Blättern oder Eicheln verziert sind. Im antikes Griechenland waren die Eichen dem
Göttervater Zeus geweiht (Eichenorakel von Dodona), im alten Rom dem höchsten Gott
Jupiter. Die Kelten widmeten die Eiche dem Himmelsherrscher und Wettergott Taranis.
Das keltische Wort „Druide“ für Priester leitet sich von „duir“ ab, was Eiche bedeutet.
Auch die Wörter Türe und Tor leiten sich vom keltischen „duir“ ab. Wer damals widerrechtlich einen Eichhain fällte, wurde hingerichtet. Die Germanen widmeten die Eiche
dem Gewittergott Donar (= Thor). Wegen der religiösen Bedeutung wurde unter den
Eichen (wie auch unter Linden) Gericht gehalten (Gerichtsbäume, z. B. Femeiche).
Der Volksmund legt nahe, dass Eichen häufiger als andere Bäume vom Blitz getroffen
werden („Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen“). Diese Aussage ist unwahr
und lebensgefährlich! Früher wurden Büsche im Deutschen als „Bucken“ bezeichnet. Man
soll sich also eher ins Gebüsch schlagen, als sich neben einen Baum zu stellen.
Eine Besonderheit stellt die Mooreiche dar. Dabei handelt es sich nicht um eine Baumart,
sondern um Eichenstämme, die über Jahrhunderte in Mooren und Sümpfen gelegen sind
und ausgegraben wurden. Die Gerbsäure des Eichenholzes verbindet sich mit den
Eisensalzen des Wassers, wodurch das Holz sehr hart wird und sich stark verfärbt. Die
Verfärbung kann sehr unregelmäßig sein und variiert von hellgrau über dunkelgelb,
dunkelbraun, blaugrau bis tiefschwarz. Diese Eichenstämme können 600 bis 8500 Jahre
alt sein.
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DIE HAINBUCHE
Die Hainbuche (Carpinus betulus) ist die Charakterart der Eichen-Hainbuchen-Wälder.
Trotz des irreführenden Namens gehört die Hainbuche nicht zu den Buchen, sondern zu
den Birkengewächsen. Sie ist ein sommergrüner Laubbaum, der bis zu 25 Meter hoch
werden kann und einen Stammdurchmesser von bis zu einem Meter erreicht. Das
Höchstalter beträgt etwa 150 Jahre. Wegen des hellen Holzes wird sie auch Weißbuche
genannt.
Hainbuche, O. Winder
Systematik
Klasse:
Unterklasse:
Ordnung:
Familie:
Zweikeimblättrige Bedecktsamer (Dicotyledoneae)
Rosenähnliche (Rosidae)
Buchenartige (Fagales)
Birkengewächse (Betulaceae)
Beschreibung und Verbreitung
Freistehende Bäume bilden mächtige, breit-ovale, dichte Kronen. Die doppelt gesägten,
faltigen Blätter sind länglich-eiförmig mit 10 bis 15 Paaren von Seitennerven, die an der
Blattunterseite stark hervortreten. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und am
Ende zugespitzt. Die Unterseite der Blätter ist anfangs behaart, später jedoch kahl. Die
Herbstfärbung ist leuchtend gelb, die Blätter verbleiben teilweise auch in braunem
Zustand bis zum Frühjahr an den Zweigen. Das Laub zersetzt sich sehr leicht und fördert
die Humusbildung. Die Wurzeln sind weit verzweigt und erschließen und festigen so den
Boden.
Hainbuchen sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), d.h. männliche und
weibliche Blüten befinden sich getrennt voneinander auf einem Baum. Auffallend sind die
männlichen Kätzchen, während die weiblichen Blüten lockere Blütenstände bilden. Die
Blütezeit ist im Mai. Die Rinde ist grau, dünn und glatt. Bei alten Bäumen kann sie in
Längsrichtung aufreißen.
Das Holz der Hainbuche ist weiß bis gräulich-weiß, deshalb auch der Name Weißbuche.
Farbunterschiede zwischen Splint- und Kernholz sind nicht erkennbar. Durch den gleichmäßigen Aufbau des Holzes sind Jahresringe nur schwer erkennbar. Das Holz der
Hainbuche gehört zu den härtesten und schwersten Europas.
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Die Hainbuche ist in der gemäßigten nördlichen Hemisphäre von
Nordamerika über Europa bis nach Ostasien beheimatet (subozeanisches Klima). Am
besten wächst sie auf frischen bis wechselfeuchten Böden mit mittlerem bis hohem Nährstoffangebot. Bei uns wächst sie meist auf Braunerde und Pseudogley. In Mitteleuropa
findet man sie bis in 1.000 Metern Seehöhe.
Samenverbreitung
Die Frucht der Hainbuche ist eine kleine Nuss, die in der Achsel von Tragblättern steht.
Im Herbst, zur Fruchtreife vertrocknen die Tragblätter und dienen nunmehr als Flügel.
Vom Wind aus den Fruchtständen gerissen, können die Früchte so hunderte Meter weit
vertragen werden.
Nutzung
Wird die Hainbuche geschnitten, so treibt sie schnell wieder aus (Stockausschlag). Früher
wurde sie regelmäßig geschneitelt, um Futter für das Vieh zu bekommen. Aus diesem
Grund ist sie auch unempfindlich gegenüber Wildverbiss. Felder und Viehweiden wurden
oftmals mit dicht gepflanzten Hainbuchen abgegrenzt (Hagebuche). Hainbuchen werden
nach wie vor gerne als Hecken gepflanzt, da sie schnell wieder austreiben bzw. auch im
Winter durch die getrockneten Blätter an den Ästen einen guten Sichtschutz bieten.
Die wirtschaftliche Bedeutung der Hainbuche ist heute eher gering.
Das Holz wird wegen seiner Dichte und Härte zur Herstellung bestimmter Werkzeuge,
etwa für Werkzeugstiele und Hackblöcke verwendet. Im Klavierbau verwendet man das
Holz für die Hämmer. Die Hainbuche liefert ein hervorragendes Brennholz, welches sich
von Hand jedoch nur außerordentlich schwer spalten lässt.
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NUTZUNG DES WALDES –
WIR BRAUCHEN DEN WALD
Der Wald erfüllt viele Funktionen. Oft muss er den unterschiedlichsten Ansprüchen
gerecht werden: Die Wirtschaft braucht den hochwertigen Rohstoff Holz, der Waldeigentümer möchte Erträge aus dem Wald erwirtschaften und für die Gesellschaft sind
die Aspekte Umwelt und Naturhaushalt sowie der Wunsch nach Erholung wichtig. Die
Steiermark ist Österreichs waldreichstes Bundesland mit einem Flächenanteil von über
60 %.
Forstwirtschaft und Landwirtschaft:
Viele Wälder wurden früher als Waldweide (Lärchenwälder z.B.) genutzt. Das Vieh wurde
dazu einfach in den Wald getrieben. Die Bauern schnitten auch ganze Äste ab, um für
ihre Tiere Futter zu beschaffen. Dies hat heute aber kaum mehr Bedeutung. Der Wald ist
Lebensgrundlage und Arbeitsplatz (Forstarbeiter etc.) für viele Menschen. Durch die
Weiterverarbeitung des geernteten Holzes sind viele Arbeitsplätze (Sägewerk, Tischlerei,
Papiererzeugung und –verarbeitung) gesichert.
Im Jahr 2006 wurden mehr als 19 Millionen Erntefestmeter ohne Rinde genutzt. 24,6
Prozent des Einschlags entfallen auf Brennholz und Waldhackgut. 60 Prozent des Holzeinschlags wurden für Sägeholz und 15,4 Prozent für Industrieholz verwendet. Der Anteil
des Nadelholzes am Gesamteinschlag betrug 2006 rund 85 Prozent.
Quelle: www.waldwissen.net
Neben dem Holz werden auch Beeren und Pilze gesammelt: Achtung! Nie mehr als 2 kg
pro Tag und Person mitnehmen (falls erlaubt!). Nicht zu vergessen ist die Waldimkerei!
Der Wald als Erholungsraum:
In Österreich darf der Wald zu Erholungszwecken betreten werden, ausgenommen sind
speziell gekennzeichnete Flächen. Stichworte: Waldlehrpfade, Naherholung, Spazierengehen, Wandern, Nordic Walken, Joggen, Langlaufen, Mountainbiken, Reiten, etc.
Auch die Jagd ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Da der Mensch die Großraubtiere ausgerottet hat, muss der Bestand des Rot- und Schwarzwildes reguliert werden, um nachhaltige Waldwirtschaft betreiben zu können (Stichwort Wildverbiss – Naturverjüngung).
Oft dient die Jagd aber als fragwürdige Freizeitbeschäftigung (Trophäenjagd).
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DIE LÄRCHE
Die Europäische Lärche (Larix decidua) ist ein typischer Gebirgsbaum. Nicht zu Unrecht
gilt sie als die „Eiche unter den Nadelhölzern“. Lärchenholz ist sehr beständig und
beeindruckt neben seiner rotbraunen Farbe und der auffallenden Textur auch durch den
herrlich aromatischen Geruch. Die Europäische Lärche ist der einzige in Europa heimische
Nadelbaum, der seine Blätter (Nadeln) im Herbst abwirft. Sie gilt als ausgesprochener
Lichtbaum und verträgt sowohl Temperaturen von unter Minus 40 °C als auch hochsommerliche Hitze.
Lärchenwiese, O. Winder
Systematik:
Klasse:
Pinopsida
Ordnung:
Kiefernartige (Pinales)
Familie:
Kieferngewächse (Pinaceae)
Beschreibung und Verbreitung:
Die Europäische Lärche gehört wie die Zirbe zur Familie der Kieferngewächse. Sie kann
eine Höhe bis 50 m und einen Stammdurchmesser von 1,5 m und ein Alter bis zu 600
Jahre erreichen. Lärchen wachsen bis in eine Höhe von 2.500 Meter und vertragen
sowohl Temperaturen von unter Minus 40 °C als auch sommerliche Wärme.
An den Wuchsstandort stellt die Lärche keine besonders hohen Ansprüche. Der Boden
sollte bevorzugt lehmig und weder staunass noch sehr trocken sein. Auf sehr nährstoffarmen Böden ist die Lärche jedoch nicht anzutreffen.
Die Nadeln der Lärche sind dünn und bis zu 3 cm lang. Bis zu 40 von ihnen befinden sich
in einem Büschel an einem Kurztrieb. Farblich verändern sie sich von hellgrün im
Frühjahr, über dunkelgrün im Laufe des Sommers bis hin zu goldgelb im Herbst. Im
Gegensatz zu unseren übrigen Nadelbäumen wirft die Lärche ihre Nadeln im Spätherbst
ab.
Lärchen sind einhäusig und windblütig. Die Blüten unterscheiden sich deutlich
voneinander und zwar auch in der Farbe. Die männlichen Blüten sind gelb und nach
unten gerichtet, während die weiblichen Blütenzapfen purpurrot sind und nach oben stehen.
Ursprünglich war die Europäische Lärche nur in vier isolierten Regionen Europas
verbreitet, nämlich in den Alpen, in den Sudeten und Karpaten und in der Tatra. Heute
findet sie sich als häufiger Waldbaum überall in Europa.
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Samenverbreitung:
Die Frucht der Lärche ist ein kleiner, ca. 3 cm großer, eiförmiger, brauner Zapfen. Dieser
beinhaltet die dunklen, geflügelten Samen. Nach Abgabe der als Drehflügler
konstruierten Samen verbleiben die Zapfen noch jahrelang am Ast. Ein geringer Teil der
Samen wird durch Vögel oder durch fließendes Wasser verbreitet. Die Reifung der Samen
erfolgt in den Monaten September bis November.
Nutzung:
Aufgrund des hohen Harzgehaltes eignet sich das Lärchenholz in erster Linie als Bauholz
für den Außenbereich, so unter anderem für Dachschindeln, Fußböden, beim Grubenund Brückenbau sowie beim Bau von Stallungen und Außenwandverkleidungen. Das Holz
ist statisch hoch beanspruchbar und extrem witterungsbeständig. Beeindruckend ist auch
seine Resistenz gegen Pilzerkrankung und Chemikalien. Lärchenholz muss nicht
behandelt werden. Weniger gut eignet sich Lärchenholz für die Herstellung von Möbeln.
Die Heilwirkung der Lärche ist weitreichend und beruht in erster Linie auf dem ätherischen Lärchenöl. Innerlich oder äußerlich angewandt werden der Lärche harntreibende,
nervenschmerzmindernde und menstruationsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Heilend wirkt sie weiters bei Blasenleiden, Blutungen, Problemen des Verdauungssystems,
Wurmerkrankungen und eiternden Geschwüren.
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UNTERSCHIED LAUBBAUM UND
NADELBAUM
Als Laubbäume oder Laubgehölze werden Bäume bezeichnet, die breite und keine nadelförmigen Blätter besitzen. Laubbäume verzweigen sich schon früh in mehrere Äste.
Hier sind die weiblichen Samenanlagen von einem Fruchtknoten geschützt. Man zählt sie
zur Pflanzenabteilung der Bedecktsamer. Es gibt Bäume mit getrenntgeschlechtlichen
Blüten und Bäume mit Zwitterblüten.
Die Früchte der Laubbäume entstehen aus dem Fruchtknoten und dem Achselgewebe. Es
gibt verschiedene Fruchtformen.
Als Nadelbäume werden Bäume bezeichnet, die meist schmale, nadelförmige Blätter
tragen. Diese werden von einer dicken Wachsschichte vor dem Austrocknen geschützt.
Die heute lebenden Nadelholzgewächse sind mehrjährige holzige Pflanzen, die meisten
Arten sind Bäume. Nadelbäume bilden jedes Jahr aus einer Endknospe einen Haupttrieb.
An der Basis des Haupttriebes wächst ein Quirl neuer Seitentriebe (monopodiales Wachstum).
Nadelbäume gehören zu den nacktsamigen Pflanzen, da die Samenanlage meist unverhüllt auf einem Fruchtblatt liegt (Samenschuppe). Die Blüten der Nadelgehölzer sind immer getrennt geschlechtlich und werden vom Wind bestäubt. Die weiblichen Blüten sind
in einem Zapfen als Blütenstand angeordnet. Die befruchteten Samen liegen frei auf der
verholzten Samenschuppe, die sehr oft mit einer Deckschuppe verwachsen ist. Bei der
Mehrzahl der Gattungen sind die Blätter immergrün und bleiben an den Pflanzen für
mehrere (2 bis 40) Jahre, bis sie abfallen. Die heimische Lärche hingegen wirft ihre Nadeln im Herbst ab und ist während des Winters blattlos.
Wenn die Zapfen reif sind, öffnen sich normalerweise die Schuppen und ermöglichen so,
dass die Samen herausfallen und vom Wind verbreitet werden können. Eine Reihe von
Arten werfen ihre reifen Zapfen ab, bei anderen Arten bleiben diese dagegen an den
Zweigen. Bei den Eichen und dem Wacholder sind die Schuppen weich, fleischig, süß und
leuchtend gefärbt. Sie werden von Vögeln gefressen. Die Samen passieren den Verdauungstrakt und werden unbeschädigt wieder ausgeschieden. Die fleischigen Schuppen der
Eibe werden Samenmantel (Arillus) genannt. Beim Wacholder spricht man von Beeren.
Wer produziert mehr Sauerstoff?
Produziert ein Laubbaum oder ein Nadelbaum mehr Sauerstoff? Was glaubt ihr?
Prinzipiell gilt, dass Bäume mit Hilfe des grünen Blattfarbstoffes (Chlorophyll) Sauerstoff
erzeugen. Je älter ein Baum ist, desto mehr Sauerstoff kann er produzieren.
Schauen wir uns die Baumverteilung weltweit an: Es gibt weltweit mehr Laubbäume
(70 %) als Nadelbäume – folglich produzieren Laubbäume weltweit mehr Sauerstoff als
Nadelbäume.
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Die Laubbäume wachsen in klimatisch begünstigten (tropischen und
subtropischen) Regionen und können daher schnell wachsen und viel Sauerstoff produzieren. Nadelbäume fehlen hier.
Wenn wir uns Österreich anschauen, so ist die Verteilung der Laubbäume
und der Nadelbäume ganz anders. Bei uns wachsen deutlich mehr Nadelbäume (67 %)
als Laubbäume (24 %). Nadelbäume, wie z.B. die Fichte, wachsen viel schneller als
unsere Laubbaumarten. Im Winter behalten sie, mit Ausnahme der Lärche, ihre Nadeln
und können so eingeschränkt Sauerstoff produzieren.
Außerdem haben Nadelbäume eine größere Blattoberfläche. Legt man alle Nadeln einer
20 Jahre alten Fichte nebeneinander, so würden sie 20 Fußballfelder ausfüllen. Die
Blätter einer alten Buche füllen hingegen „nur“ 10 Felder mit ihren Blättern. Bei gleichen
Bedingungen und gleichem Alter produziert ein Nadelbaum mehr Sauerstoff als ein Laubbaum.
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