Der Virus – die Viren Viren sind keine Zellen! •sie haben keine Zellwand •keine Zellmembran •keinen Zellkern •kein Enzym, um die DNA oder RNA zu verdoppeln •können nicht wachsen •keinen eigenen Stoffwechsel copyrights by P.-A. Oster Viren haben nur einen Eiweißmantel = Kapsid nur Ribonucleinsäuren (RNA) und DNA (Desoxyribonucleinsäuren) ohne Verdopplungsenzyme können sich nur in fremden lebenden Zellen, in sogenannten Wirtszellen vermehren. man unterscheidet DNA-Viren und RNA-Viren copyrights by P.-A. Oster Die Viren sind nur ca. 8 – 800nm groß 1 nm (Nanometer) = 1/1.000.000 Meter = 1 Millionstel Meter Bakterien sind ca. 0,8 – 1,2 Mikrometer groß 1 Mikrometer = 1/ 1.000 Meter = 1 Tausendstel Meter Das bedeutet, daß Bakterien etwa 1000 mal größer sind als Viren !! Viren sind nur im Elektronenrastermikroskop sichtbar! copyrights by P.-A. Oster 1 Die Vermehrung der Viren: Da den Viren bestimmte Enzyme fehlen, um ihre eigene Erbinformation zu verdoppeln, müssen sie die DNA und die Enzyme von anderen lebenden Zellen, sogenannte Wirtszellen benutzen!! Viren sind also Zellparasiten !! 1. Zur Vermehrung lagern sich die Viren zuerst an andere Zellen an: copyrights by P.-A. Oster 2. Die Viren dringen in die Wirtszelle ein und setzen dort ihre RNA oder DNA frei: copyrights by P.-A. Oster 3. Das Erbmaterial des Virus dringt in den Zellkern der Wirtszelle ein und wird dort in das Erbmaterial der Wirtszelle eingebaut: copyrights by P.-A. Oster 2 4. Das Erbmaterial der Wirtszelle wird so umprogrammiert, daß das Erbmaterial des Virus verdoppelt wird und sich ein neuer Virus bildet: copyrights by P.-A. Oster 5. Die neuen Viren werden freigesetzt und die Wirtszelle geht zugrunde: copyrights by P.-A. Oster copyrights by P.-A. Oster 3 Bei Viren helfen keine Antibiotika! denn Antibiotika greifen bei Bakterien in den Stoffwechsel des Bakteriums ein, da Viren keinen eigenen Stoffwechsel haben, wirken Antibiotika bei Viren nicht. Man kann sich gegen viele Viren impfen lassen. Durch das Impfen wird der Proteinmantel des Virus blockiert, sodaß die Viren nicht in andere Zellen eindringen können! copyrights by P.-A. Oster Viren sind, da sie keine Zellwand und keine Zellmembran besitzen, empfindlich gegen: Hitze (werden im Steri vernichtet) stärkere Säuren Alkohol (viele desinfizierende Sprühmittel vernichten Viren) viele chemische Substanzen. copyrights by P.-A. Oster Der Virus hat keine Zellstruktur. Er besteht lediglich aus einem Proteinmantel (Kapsid). Der Virus hat seine Erbinformationen in den Nucleinsäuren (DNA + RNA) gespeichert. Er besitzt keinen Zellkern und keine Doppelhelix. Die Nukleinsäuren (RNA+DNA) enthalten die Erbinformation. Zur Verdopplung der RNA‘s werden die Enzyme eines Zellkerns benötigt. Die Viren müssen in eine andere Zelle eindringen, die einen Zellkern mit DNA besitzen > in eine sogenannte Wirtszelle. In dieser Zelle verdoppeln sich die Nukleinsäuren mit Hilfe der DNA der Wirtszelle. Dadurch wird die Original-DNA zerstört und die Zelle geht zugrunde. 4 Allgemein bekanntester Vertreter der Viren ist // der HI-Virus (die HIV–Infektion) die Human-Immundefekt-Virus-Infektion Sie löst die Krankheit AIDS aus: Das gefährliche ist, dass diese Viren ausgerechnet die Zellen angreifen, die für die Immunabwehr zuständig sind: die T-Lymphozyten und die Makrophagen. Dadurch wird die gesamte Immunität des Körpers geschwächt und andere Krankheiten, die mit dem HIVirus nichts zu tun haben, können mit ihren Bakterien den Körper bis hin zum Tode schädigen. Der Körper kann sogar an den körpereigenen Bakterien erkranken – sogenannte Autoimmunkrankheiten. Derzeit gibt es noch keinen Impfstoff gegen AIDS. created by Pali Design AIDS (deutsch: erworbenes Immundefekt-Syndrom) Definition: AIDS ist ein durch Infektion (Ansteckung) mit HI-Viren (HIV) erworbener Immundefekt. Gekennzeichnet ist AIDS durch eine Immunschwäche (Abwehrschwäche) gegen sonst vom Körper beherrschbare Erkrankungen. Typische Erkrankungen durch den Immundefekt: Hauterkrankungen, Pilzerkrankungen, Entzündungen verschiedner Organe, maligne Tumoren (Kaposi-Sarkom) created by Pali Design 5 created by Pali Design Krankheitsentstehung: Die HI-Viren befallen verschiedene Blutzellen, die für die Immunität zuständig sind, sogenannte Helferzellen (T-HelferZellen) Krankheitsverlauf: Durch eine messbare Verringerung der Anzahl der Helferzellen kann es in der ersten Phase nach wenigen Wochen zu Fieber, Kopfund Gliederschmerzen, Lymphknotenschwellungen und Durchfällen kommen. In dieser ersten Phase, die symptomlos verlaufen kann, bildet der Körper Antikörper gegen HIV, die im Blut nachgewiesen werden AIDS-Test. (Die Antikörper können den können – das ist der Virus allerdings nicht hemmen!!) created by Pali Design Der HI-Virus ist nachweisbar im lymphatischen Gewebe, im Blut, in der Samenflüssigkeit, im Vaginalsekret, im Speichel, in der Muttermilch und in anderen Körperflüssigkeiten! Das bedeutet, der Erkrankte ist hoch infektiös!! Die Übertragung der Viren erfolgt parenteral: > durch Blut bzw. Blutbestandteile (Verletzungen mit direktem Blutkontakt, Bluttransfusionen, Injektionen) > durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten (Speichel, Lymphe) > durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, auch homosexuellen Kontakt. > selten (20%) ist eine Übertragung auf einen Fötus created by Pali Design Nach 6 Monaten bis 10 Jahren kann es zu einem manifesten Immundefekt kommen. In dieser Zeit kommt es zu rezidivierenden* Infektionskrankheiten, die tödlich verlaufen können! Zur Verhinderung dieser Infektionskrankheiten muss der Patient sehr viele Medikamente gegen Mikroorganismen einnehmen. Es können sich auch bösartige Haut~, Lymphknoten~ und Organ-Tumore bilden. Bei fortschreitender Abwehrschwäche führen auch sie zum Tode! * rezidivierend: wiederkehrend, wiederauftretend 6 created by Pali Design Da es keine Übertragung des HIV mit Tröpfchen oder über Nahrungsmittel gibt, ist der Hauptübertragungsweg mit direktem Körperflüssigkeitskontakt jeder Art zu vermeiden!! Aufgrund der bekannten Übertragungswege gibt es Risikogruppen für AIDS: -Männer und Frauen mit häufig wechselnden Sexualpartnern (Prostituierte, Homo- und bisexuelle Männer), -Drogenabhängige, durch Verwendung von infizierten Spritzbestecken, -Ärzte und Zahnärzte durch Kontakt mit Verletzungen bei chirurgischen Eingriffen mit infizierten Bestecken. -Patienten, die dialysiert wurden oder Blut übertragen bekommen haben (seit 1985 nicht mehr möglich) In der Praxis gefürchtester Virus ist der Hepatitis C-Virus, der die Leberzellen angreift. Gegen die Hepatitis Viren A, B, D und E können wir uns durch Impfung schützen. Gegen den Hepatitis-Virus C ist keine Impfung möglich!! Eine Ausheilung einer akuten Hepatitis ist in vielen Fällen möglich, aber mit möglichen Spätfolgen, wie die Leberzirrhose oder das Leberkarzinom copyrights by P.-A. Oster Weitere Krankheiten, die durch Viren verursacht werden: - Herpes -Grippe -Schnupfen -Masern -Röteln -Mumps -Windpocken -Kinderlähmung copyrights by P.-A. Oster 7