Lernaktivität LA17 Nützlinge in Aktion Stufe Zyklus 3, Sek 2 Arbeitsanleitung für Schülerinnen und Schüler Nützlinge in Aktion Materialliste Zum Experiment: z.B. 2-Punkt-Marienkäfer (Quelle: z.B. www.biogarten.ch) Uhrmacherpinzette und/oder Pinsel Vergrösserungsglas, Lupe Zur Beobachtung: Vergrösserungsglas, Lupe, Pinsel, Pinzette Bestimmungshilfen (z.B. "Nützlinge und Schädlinge in unserem Garten", R. Berling, BLV Buchverlag GmbH, München) Forschungsschritte Untersuchung von Schädlingen und Nützlingen 1. Vorkommen: Auf dem Bauernhof oder im Schulgarten werden blattlausbefallene Pflanzen gesucht Welche Pflanze(n) sind von welchen Schädlingen befallen? Zeichne die befallenen Pflanzen in eine Skizze des Untersuchungsgebietes ein (= Kartierung) und notiere ihren Namen. 2. Befall: 3 bzw. 5 Pflanzen untersuchst Du genauer und schätzt den Befall. Wie viele Blattläuse kannst du wo erkennen? Für die Schätzung bestimmst du mit deiner Lehrperson die Vorgehensweise. Je nach Befall ist es möglich Einzeltiere zu zählen. Falls es zu viele Blattläuse hat, macht es Sinn, die befallene Fläche in Quadratzentimeter anzugeben. Marienkäfer (Bildautor: ©entomart) 3. Weitere Tiere: Nimm eine Lupe zur Hilfe, beschreibe die gefundenen Tiere und fertige Skizzen an. Achte dabei auf Unterschiede zwischen den Tieren (z.B. Grösse, Verhalten). Finde mit einem Bestimmungsbuch heraus, um welche Tiere es sich handelt. Teile die gefundenen Tiere in Nützlinge bzw. Schädlinge und eine dritte Gruppe "unbekannt" ein. 4. Wie fressen Nützlinge - Einsatz von Marienkäfern Vor, während und 3-5 Wochen nach dem Freilassen von Marienkäfern dürfen die Pflanzen nicht mit Insektiziden behandelt werden. Beim Aussetzen von Marienkäfern und deren Larven sollten keine oder nur wenige Ameisen in der Nähe der Blattlauskolonien sein. Von Bäumen und Sträuchern werden Ameisen am besten mit einer Leimspure, einer sogenannten Ameisenbarriere oder – bei Pflanzen mit vielen und dünnen Stämmchen – mit Ameisenstreu ferngehalten. Anleitung zum Aussetzen: Um die Blattläuse zu bekämpfen werden pro Zweig oder pro Blattlauskolonie mindestens 2 Marienkäferlarven oder 1-2 adulte Marienkäfer freigelassen. Die Tiere können entweder samt Trägermaterial auf die Blätter gestreut oder mit einem Pinsel in der Nähe von Blattlauskolonien vorsichtig auf die Blätter gesetzt werden. Blattläuse (Bildautor: Marco Vinci) Beobachtungen und Zählungen Beobachte, wie die ausgesetzten Nützlinge auf Jagd gehen und ihre Beute fangen. Achte dabei auf das unterschiedliche Vorgehen von Larven und adulten Tiere. Zähle wie viele Blattläuse in einem von dir vorgegebenen Zeitraum gefressen werden (z.B. 10 Minuten). Berechne wie lange es wohl dauert, bis sämtliche Blattläuse der ausgewählten Pflanze gefressen sind? Was meinst Du, wie viele Nützlinge braucht es, damit die Bekämpfung wirtschaftlich ist? Die gemachten Beobachtungen werden auf dem Forschungsblatt protokolliert und in der Klasse diskutiert. Versuche durch gezielte Recherche und Befragung der Experten herauszufinden, wie sich der Blattlausbefall mit und ohne Nützlinge verändern wird. Dokumentation: Die Beobachtungen werden auf dem Forschungsblatt protokolliert. In der Klasse vergleicht und diskutiert ihr die Beobachtungen der Gruppen. Präsentation: Stell deine Entdeckungen in deiner Klasse vor Diskussion: Diskutiere mit der Bäuerin/dem Bauern und der Jungforscherin/dem Jungforscher, welche Massnahmen zum Schutz der Obstbäume getroffen werden mu?ssen. Weiterforschen Suche nach weiteren Nützlingen (z.B. Schlupfwespen, Ohrwürmer) und studiere deren Entwicklung und Einsatzmöglichkeiten in der biologischen Schädlingsbekämpfung. Wie oben erwähnt, sollten beim Aussetzen von Marienkäfern und deren Larven kaum Ameisen in der Nähe der Blattlauskolonien sein. Weisst du wieso? Suche nach Hinweisen für die Beziehung Ameise/Blattlaus. Gehe der Problematik der aus Asien stammenden Marienkäfer (Harmonia axyridis) nach. Welche Bedeutung haben diese Neozoen für die Biodiversität? Asiatischer Marienkäfer (Bildautor: ©entomart)