Selbstinduktion und Induktivität Definition: Als Selbstinduktion bezeichnet man den Vorgang, bei dem durch die Stromänderung in einer Spule ihr magnetischer Fluss verändert wird, wodurch in der Spule selbst eine Spannung induziert wird. Diese ist ihrer Ursache, der Stromänderung, entgegengerichtet ( Lenz´sche Regel). Herleitung der Formel: Uind= UL= -Uind= mit Φ=B*A ( ) Φ ist abhängig von dem in der Spule fließenden Strom: Φ = A * µr µ0 (A: Querschnittsfläche der Spule, n: Windungszahl, l: Länge der Spule, I: Stromstärke, µr: Permeabilität des Spulenkerns, µ0: magnetische Feldkonstante) Damit gilt: UL = n*µr µ0 = µr µ0 =L* Damit ist die Induktivität L definiert als: L = µr µ0 Einheit: [L] = 1 (1 Henry) Sie ist nur von den Eigenschaften der Spule abhängig und gibt Auskunft darüber, wie groß der Betrag der Induktionsspannung für eine bestimmte zeitliche Stromänderung ist. Verzögerter Einschaltvorgang bei Parallelschaltung von L und R Beim Einschalten leuchtet die Lampe im Zweig mit der Spule etwas später auf als die Lampe im unteren Zweig, denn das von der Spule ausgehende Magnetfeld durchsetzt die Spule selbst und induziert auf diese Weise einen Strom, der den Anstieg des von außen angelegten Stromes verzögert. Von Arne Schneuing Ein- und Ausschaltvorgänge bei Spulen: Einschaltvorgang: Der Strom steigt nur allmählich auf einen stationären Endwert an, da die durch die Flussänderung induzierte Spannung der von außen angelegten Spannung entgegengerichtet ist Da die Stromänderung (Steigung der roten Kurve) kleiner wird, nimmt auch die Induktionsspannung ab Ausschaltvorgang: Der Strom geht nur langsam auf null zurück und erreicht diesen Wert theoretisch nie Der Selbstinduktionsstrom fließt nun in die Richtung, in die zuvor der von außen angelegte Strom gerichtet war Gleichungen: Einschaltvorgang: I(t)= ( ) UL(t)= -U0 Ausschaltvorgang: I(t)= UL(t)= U0 (Herleitung siehe Metzler Seite 261) Von Arne Schneuing