Kartoffeln gezielt düngen

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Newsletter Nr. 36 vom 1.04. 2008
01
Kartoffeln gezielt düngen
Neben der klassischen Verwendung als Speisekartoffel werden Kartoffeln auch zur Veredlung und Stärkeproduktion angebaut. Die einzelnen Sorten haben je nach Anbauziel unterschiedliche Anforderungen an die
Nährstoffversorgung.
N-Düngung präzise bemessen
Stickstoff ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Kartoffelbestandes, allerdings
beeinflussen überhöhte N-Gaben die Qualitätsparameter negativ (z.B: niedriger Stärkegehalt, wässriges Knollenfleisch). Bewährt hat
sich eine Düngung nach Sollwert (z.B.
160 kg N/ha inkl.Nmin ).Eine höhere N-Düngung
kann zu einem verminderten Stärkeertrag und
einer Abnahme der Speisequalität führen. Bei
der N-Düngung von Qualitätsspeisekartoffeln und Pflanzkartoffeln sollten je nach Sortenempfehlung noch ca. 20-40 kg N/ha von
der Basisempfehlung abgezogen werden. Ein
Großteil der N-Düngung (80%) muss bis zur
Blüte ausgebracht sein, damit eine höchstmögliche Ausnutzung des N gewährleistet
ist. Ob und wie eine geteilte Gabe durchgeführt wird, ist abhängig von der Sortenempfehlung und dem Nachlieferungspotenzial
des Standortes. Der Einsatz von nitrathaltigen
Düngemitteln ermöglicht eine gezielte Versorgung zu den
bestimmten Vegetationszeitpunkten
Verlauf der N-Aufnahme von Kartoffeln
Entwicklungsstadien in BBCH
Quelle: Walter, 1998
Organische Dünger verhalten einsetzen
Ein Problem der organischen Düngung im
Kartoffelanbau ist, dass je nach Witterung die
Mineralisierung schnell oder verhalten abläuft, daher also eine kurzfristige Unter- oder
Überversorgung entstehen kann. Wenn organischer Dünger eingesetzt wird, muss dieser
ca. 3-4 Wochen vor dem Pflanzen ausgebracht
werden (Gülle, HTK). Werden strohreiche Miste eingesetzt, kann die Ausbringung auch
eher erfolgen. Maximal 2/3 des gesamten
N-Bedarfs sollte aus organischen Düngern
gedeckt werden, um eine Restmenge kalkulierbaren mineralischen Stickstoffs geben zu können. Als Grenzwert
ist der P-Gehalt der organischen Dünger anzusehen (besonders wichtig beim Einsatz von Schweinegülle), da laut
Düngeverordnung ein Phosphat-Überhang in der Bilanz
von 20 kg P2O5 im Durchschnitt der letzten 6 Jahre nicht
überschritten werden darf. Aus diesem Grund müssen die
organischen Dünger gezielt und sparsam eingesetzt werden. Eine Ergänzung mit schneller wirkenden und daher
auch besser in ihrer Wirkung kalkulierbaren mineralischen
Düngern ist sinnvoll.
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Newsletter Nr. 36 vom 1.4. 2008
02
Bedeutung der Kaliversorgung
berücksichtigen
Im Kartoffelanbau spielt die Kaliversorgung eine besondere Rolle. Neben der Erhöhung des Stärkegehaltes ist
Kali auch für die äußere und innere Qualität der Knolle ein wichtiger Faktor. Eine Kaliversorgung über das Optimum führt zu einer Senkung der Stärkegehalte. Ein besonderer Aspekt ist die Kaliform. Chloridformen wirken
sich negativ auf den Assimilattransport zur Stärkebildung aus. Deshalb sind Sulfatformen zu bevorzugen.
Phosphatversorgung beachten
Phosphat bewirkt eine bessere Durchwurzelung des Bodens, eine Verbesserung des Energiestoffwechsels und damit eine Ertragsstabilisierung. Bei der Produktion von Chips- und
Pommeskartoffeln sollte die Empfehlung
etwas reduziert werden, da eine hohe P-Versorgung zu einer erhöhten Knollenanzahl
und damit zu Problemen bei der Sortierung
führt. Eine Düngung im Frühjahr bringt deutliche Vorteile gegenüber der Ausbringung im
Herbst, da die Aufnahme des Phosphates nur
in unmittelbarer Nähe der Wurzel erfolgt und
somit die Jugendentwicklung direkt gefördert wird.
Nährstoffentzüge im Kartoffelbau
Nährstoffentzüge
Stickstoff
Phosphat
Kali
Magnesium
Kalk
Schwefel
Nährstoffentzüge
Stickstoff
Phosphat
Kali
Magnesium
Kalk
Schwefel
Kartoffel
(Knolle kg/dt)
0,3 - 0,4
0,12 - 0,16
0,55 - 0,65
0,03 - 0,1
0,01 - 0,05
0,01 - 0,03
Kartoffelkraut
(kg/dt)
0,3 - 0,5
0,1 - 0,2
0,5 - 0,7
0,15- 0,25
--0,03 - 0,05
Knollen (kg/ha bei
500 dt/ha FM))
175
70
300
35
15
10
Stroh
(130 dt/ha FM)
50
20
75
26
-5
Gesamtentzug
(in kg/ha)
225
90
375
61
15
15
Magnesium ausreichend düngen
Magnesium beeinflusst in der Knolle den Aufbau von Eiweiß und Stärke sowie die Assimilattransporte. Das Verhältnis von Kalium zu
Magnesium im Boden sollte nicht größer als
weiter muss in jedem Fall Ma3:1 sein; ist es niedriger,
gnesium ergänzt werden. Hier kann die Düngung z.B. über
Kali/Mg-Dünger (Patentkali), Mg-Dünger wie Kieserit oder
N-Mg-Dünger (Magnesamon, Optimag PLUS, premago, DynamagS) erfolgen.
Fazit:
Die N-Düngung der Kartoffel ist stark abhängig von Sorte und Verwertungsrichtung. Mineralische N-Dünger bieten eine gut kalkulierbare N-Wirkung und können je nach Verwertungsrichtung gezielt eingesetzt
werden. Wenn eine Gabenteilung angestrebt wird, ist ein Einsatz von Kalkammonsalpeter, der neben dem
schnell verfügbaren Nitrat auch einen Magnesiumanteil aufweist, sinnvoll. Besonderer Wert muss auf eine
ausreichende Kaliversorgung gelegt werden.
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