Die Milchstraße - Hamburger Sternwarte

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Einführung in die
Astronomie und Astrophysik II
Teil 6
Jochen Liske
Hamburger Sternwarte
[email protected]
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Astronomischer Netzfund der Woche
Themen
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Sternentstehung
Sternentwicklung
Das Interstellare Medium
Die Milchstraße
Galaxien
Galaxienhaufen
Intergalaktische Materie
Kosmologie
Erschließung der Struktur der MW



Die vollständige Beschreibung
der (dynamischen) Struktur der
Milchstraße ist nur durch eine
Durchmusterung im 6D
Phasenraum möglich:
3D Ortsraum
 Koordinaten
 Entfernung
3D Impulsraum
 Eigenbewegung
(Tangentialgeschwindigkeit)
 Radialgeschwindigkeit
Rotation der Milchstraße



Rekonstruktion der differentiellen Rotation aus Geschwindigkeiten
relativ zur Sonne:
Typische Werte in Sonnenumgebung: vrel  20−40 km/s
 Geordnete Rotationsbewegung
Rotation der Milchstraße
l’ = 
r = -d cos(l)
Oortsche Konstanten:
Rotation der Milchstraße
vKepler  r-1/2
Rotationskurven von Galaxien
Ähnliche Ergebnisse auch für andere Galaxien:
Massenverteilung der Galaxis

Gesamtmasse innerhalb von r < rʘ: M(r < rʘ)  5 x 1010 Mʘ

Masse aller Sterne: M*(r < rʘ)  (2 − 3) x 1010 Mʘ



Aus flacher Rotationskurve: M(r < 20 kpc) > 1011 Mʘ
 Weit größer als stellare Komponente  Dunkle Materie
Abschätzung der Gesamtmasse der Galaxie (z.B mit Schnellläufern
wie Barnards Pfeilstern, vpekuliar > 100 km/s):
MGalaxis  (0.8 – 4) x 1012 Mʘ
Struktur der Milchstraße
Struktur der Milchstraße

Scheibe
 Durchmesser D  30 kpc
 Typische Dicke d: 60 pc – einige 100 pc,
abhängig von der betrachteten Komponente: alte und junge
Sterne, Gas  mehrere Scheiben?
 z  10 – 25 km/s  dynamisch „kalt“
 Hohe Extinktion durch Staub  Beobachtung im IR und RadioBereich:
Struktur der Milchstraße

Scheibe
 Spiralarme: Verdichtungen von jungen Sternen, HII-Regionen
und Molekülwolken in Sprialstrukuren um galaktisches Zentrum
 Spiralarme, Namen mit Sternbildern assoziiert
 Genaue Bestimmung sehr schwierig, z.B. HI, HII
 Gebiete momentaner Sternentstehung
  Junge, massereiche Sterne
in Spiralarmen
 In Zwischenarm-Bereichen
meist etwas ältere Sterne
Struktur der Milchstraße
2MASS

Bulge = zentrale Verdickung
 Zentrale Ausbeulung der galaktischen Scheibe
 Elliptischer Querschnitt  1−2 kpc
 Masse  2 x 1010 Mʘ
 Nicht dominiert von Dunkler Materie
 Weitgehend unabhängig von Scheibendynamik
 Ellipsoid auch in Scheibenebene gestreckt  zentraler Balken?
Struktur der Milchstraße

Galaktisches Zentrum
 Nicht sichtbar im
Optischen, ~25 mag
Extinktion
 Beobachtungen zeigen
sehr komplexe
Radioquellen
 Zentrum = Sgr A
Struktur der Milchstraße

Galaktisches Zentrum
 Nicht sichtbar im
Optischen, ~25 mag
Extinktion
 Beobachtungen zeigen
sehr komplexe
Radioquellen
 Zentrum = Sgr A
 Aber: Sgr A = 3 Quellen
Chandra
Struktur der Milchstraße

Galaktisches Zentrum
 Nicht sichtbar im
Optischen, ~25 mag
Extinktion
 Beobachtungen zeigen
sehr komplexe
Radioquellen
 Zentrum = Sgr A
 Aber: Sgr A = 3 Quellen
 Sgr A West = Spiralstruktur aus Gas und Staub
 Eigentliches Zentrum:
kompakte Quelle Sgr A*
VLA
Das Galaktische Zentrum
Das Galaktische Zentrum
Das zentrale Schwarze Loch


IR-Langzeitbeobachtungen (> 20 Jahre)
 Orbits von ~50 Sternen
Gillessen et al. (2009)
Das zentrale Schwarze Loch



Massenverteilung um Sgr A*
Masse konvergiert bei r < 1 pc
 Massives zentrales Objekt
MPE
Das zentrale Schwarze Loch



Stern S2:
P = 15.6 yr
DPerizentrum = 17 lh = 120 AU
MPE
Das zentrale Schwarze Loch

Aus Sternbewegungen:
MZentralobjekt  4 x 106 Mʘ
In Volumen mit D < 120 AU
 Supermassives Schwarzes Loch
im Zentrum der Galaxis
RS = 2 GM/c2 = 0.08 AU

Rʘ  8 kpc




MPE
Das zentrale Schwarze Loch


G2: “Blob”, der Annäherung an Sgr A* überlebt hat
Gaswolke? Binärstern in staubiger Hülle?
MPE
Das zentrale Schwarze Loch



Kurzfristiges Aufleuchten
 hot spots auf der Akkretionsscheibe
 Materie auf dem Weg in das Schwarze Loch
Eckart et al. (2006)
Event Horizon Telescope




Very Long Baseline Interferometry
(VLBI) bei 0.87 – 1.3 mm
Erwartete Auflösung: 15 as
 Direkte Abbildung des
Ereignishorizonts des zentralen
Schwarzen Lochs
 „No hair“ Theorem
 Physics of BH accretion
 Jets
Integration von ALMA, Bau des GLT
Physics World
D. Psaltis and A. Broderick
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