Spitzahorn – Acer platanoides

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Cora Brüggemann, 17 97 92
Spitzahorn – Acer platanoides
Der Spitzahorn hat seinen Standort in Mischwäldern auf feuchten, nährstoffreichen,
humosen Böden (z.B. in frischen bis mäßig feuchten Schlucht- und Auenwäldern). Er
hat dabei keine besonderen Bodenansprüche und toleriert weitgehend alle
Bodenarten von schwach sauer bis alkalisch, versagt aber auf moorigen und torfigen
Standorten. Der Lichtanspruch kann als sonnig bis halbschattig eingestuft werden. Er
ist überall in Europa verbreitet (nach Osten bis zum Ural, im Süden bis zum
Kaukasus, Kleinasien und Nordpersien) und wird häufig in Parkanlagen angepflanzt.
Er gilt als sehr frosthart, hitzeverträglich, außerordentlich trockenheitsresistent, sehr
windfest, gut schattenverträglich und ist daher auch stadtklimafest.
Der Spitzahorn ist ein sommergrüner Baum mit Wuchshöhen um 20 bis 30 m. Im
Freistand erreicht er eine Breite von 15 bis 22 m. Der Jahreszuwachs kann in der
Höhe 45 bis 60 cm und in der Breite 30 bis 40 cm betragen, wobei der Zuwachs in
der Jugend stärker ist. Er hat ein flaches Herzwurzelsystem mit sehr intensivem
Feinwurzelwerk, bei dem die Hauptmassen der Wurzeln im oberen Horizontalbereich
liegen.
Im Wuchs zeichnet er sich durch eine große, runde, dichtgeschlossene Krone über
einem geraden, aber ziemlich kurzen Stamm aus und weist im Freistand mächtige,
weit ausladende, stark verzweigte Äste auf, die steil aufrecht oder schräg
aufgerichtet sind. Die Zweige haben eine hellbraune Färbung.
Die Rinde ist an älteren Bäumen feinrissig, dunkelgrau, nicht abblätternd und mit
einem feinen Leistenmuster überzogen.
Die Blätter des Ahorn sind gegenständig angeordnet, lang gestielt, etwa 10 bis 15 cm
lang und fast ebenso breit (bis 20 cm breit). Sie gliedern sich in 5 bis 7 ungleich
große Lappen, die handförmig geteilt sind, wobei die unteren Blattlappen deutlich
kleiner sind als die vorderen. Sie sind jeweils in mehrere sehr schlanke und lange
Blattzähne ausgezogen. Auf der Oberseite haben sie eine frischgrüne oder
dunkelgrüne matte Färbung, während sie unterseits etwas heller und mitunter leicht
bläulich-grün erscheinen. Das Herbstlaub zeigt eine intensive goldgelbe Farbe. Die
Blattnarben lassen eine V-förmig Vertiefung erkennen. Der Blattstiel ist Milchsaft
führend.
Die Knospen sind länglich-oval, groß und ziemlich dick geformt. Sie erscheinen in
grün-rotbrauner bis rotvioletter Farbe und enthalten ebenfalls Milchsaft. Die
Endknospen haben einen kurzen, hellen Wimpernsaum; die Seitenknospen wachsen
anliegend.
Die Blütezeit beginnt im März und dauert bis in den April an. Der Baum fällt nun
durch gelbgrüne, zahlreiche in endständigen, aufrechten, rispigen Ständen stehende
Blüten auf, die schon lange vor dem Laubaustrieb aufblühen und erst nach der
Belaubung wieder verschwinden. Die Früchte bilden stumpfwinkelig angeordnete,
braune Fruchtflügel aus.
Michael Kerstin, 177060
Acer platanoides (L. )- Der Spitzahorn
Verbreitung: Von den weltweit mehr als 150 Ahornarten kommen nur 3 in Mitteleuropa häufiger vor. Einer
davon ist der Spitzahorn (Acer platanoides).
Der Spitzahorn bevorzugt ein kontinentales Klima und hat daher seine Verbreitung in Europa;
nach Osten bis zum Ural; im Süden bis zum Kaukasus, Kleinasien. Im östlichen Baltikum zeigt er
besonders gute Wuchsleistungen (Dengler 1972). Im Gebirge steigt der Spitzahorn nicht so hoch
hinauf wie der Bergahorn. Im Erzgebirge erreicht er 600 m, im Bayerischen Wald 1100 m, in den
Alpen 1640 m (Dengler 1972, Oberdorfer 1983). Im nordwestdeutschen Tiefland fehlte der
Spitzahorn ursprünglich, dagegen ist sein Vorkommen im Ostseegebiet von Seeland und
Mecklenburg bis Ostpreußen und Litauen sicher wild (Hegl 1925). In Sachsen breitete sich der
Spitzahorn von einigen wenigen Wildstandorten seit dem 16. Jahrhundert stark aus. Als östliche
Art mit ursprünglicher Verbreitung im ostelbischen Hügelland erscheint er heute in der ganzen
kollinen Stufe Sachsens, im hochkollinen Bereich wird er seltener.
Wuchs / Größe: Der Spitzahorn ist im ausgewachsenen Zustand ein großer, rundkroniger Baum mit
dichtgeschlossener Krone und im Freistand mächtigen, weit ausladenden, stark verzweigten
Ästen. Er kann ca. 20 bis 30 m groß und 15 bis 22 m breit (Freistand) werden. Der
Jahreszuwachs in der Höhe beträgt 45 bis 60 cm, in der Breite 30 bis 40 cm (Zuwachs in der
Jugend stärker).
Rinde: Die Zweige sind hellbraun, die Winterknospen rot bis rotviolett. Die Borke ist schwärzlichgrau und
längsrissig.
Blätter: Die Blätter des Spitzahorn sind sommergrün, gegenständig, bis 20 cm breit, 5 bis 7 lappig, bogig
gezähnt, Milchsaft führend; die Herbstfärbung ist intensiv goldgelb, oft auch rötlich gezeichnet.
Blüten:
Die Blüten sind gelbgrün, um oder unter 1 cm im Durchmesser, in endständigen, aufrechten
Doldentrauben vor dem Laubaustrieb.
Früchte: Die generative Vermehrung erfolgt beim Spitzahorn durch stumpfwinklig angeordnete Fruchtflügel
(braune Färbung). Diese „Rotationsflieger“ können Strecken bis max. 4 km, im Normalfall 90 m,
überwinden und sich so ausgehend von ihren Pflanzungen relativ weit verbreiten.
Wurzel: Der Spitzahorn besitzt ein flaches Herzsenkerwurzelsystem, bei dem die Hauptmassen der Wurzeln im
oberen Horizontalbereich liegen. Zusätzlich bildet er ein sehr intensives Feinwurzelwerk aus.
Standort / Boden: Er toleriert fast alle Bodenarten, wächst jedoch besonders gut auf feuchten, nährstoffreichen,
lockeren und eher tiefgründigen Böden (schwach sauer bis alkalisch). Auf moorigen oder
torfigen Standorten versagt er.
Eigenschaften: Der Spitzahorn ist sehr frosthart, hitzeverträglich, trockenheitsresistent, sehr windfest, gut
schattenverträglich, stadtklimafest.
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