Appendix 1 - Yad Vashem

Werbung
Appendix 1
Majdanek, next to the city of Lublin in Poland.
This concentration and extermination camp was the first to be reached by the forces fighting
against the Nazis. The army of the Soviet Union, known as the Red Army, entered the camp in the
night between 22nd and 23rd July 1944.
When the SS commanders realized that the Red Army was approaching, they ordered the
evacuation of the camp, which meant that thousands of prisoners were sent to the concentration and
extermination camp of Auschwitz-Birkenau and other camps in Germany.
Before they themselves left the camp, the German commanders destroyed documents and set the
crematorium building on fire.
The Soviet forces found hundreds of sick and handicapped prisoners who had been left behind.
These soldiers, for the first time, saw with their own eyes proof of the Nazi atrocities: the furnaces
of the large crematorium, the gas chambers, the trenches with corpses of prisoners who had been
shot while the camp was being cleared.
They also found countless items which had belonged to the prisoners, including about 800,000 pairs
of shoes.
Auschwitz
Having moved further westwards, the Red Army finally reached Auschwitz on January 27th 1945.
Like in Majadanek, the Nazis tried to destroy the evidence during the days before. They buried the
ashes of those burned in the crematoria, took the gas chambers and furnaces apart and sent the parts
to Germany. But they did not have time to empty the storehouses. There the Soviet soldiers found
and documented hundreds of thousands of sets of clothing, tens of thousands of pairs of shoes and
7.7 tons of human hair packed in bags packed for transport to be used in Germany.
58,000 prisoners, mostly Jews, had been sent in the direction of Germany and Austria on what
became known as the death marches. 600 corpses were found by the Red Army; those people had
been murdered shortly before their arrival and before the Nazis themselves ran away. 7,650
prisoners were found still alive but sick and in a state of collapse.
Primo Levi, one of the few remaining alive, remembered the reaction of the Soviet soldiers when
they reached the camp:
„There were four young soldiers, mounted on horses, who warily advanced the length of the path
that bordered the camp, clutching their submachine-guns. When they reached the fences, they
stopped to stare and exchanged between themselves some short, embarrassed words. They threw
uneasy glances at the scattered corpses, the decrepit barracks, and at us, the few who remained
alive“.
IG Farben
This was a group of German companies with common economic interests working together to
produce dye stuffs. During the Second World War they made enormous profits producing, among
other things, synthetic rubber and the poison gas, Cyclon B, which was used in the gas chambers to
murder millions of people. They also used the inmates of Auschwitz to „test“ medical products on.
In 1941, IG Farben set up a work camp near Auschwitz, called the Buna plant. It was built by the
inmates of Auschwitz. The workers in this plant were millions of people who had been uprooted
from their homes and enslaved. Forced labour meant that people did not only work without pay,
they had to work until they no longer had any strength and died. There was no medical care; they
were terrorized, tortured and murdered.
The information on Majdanek and Auschwitz (together with all information on the exhibition, unless otherwise stated)
is taken from the catalogue on „Private Tolkatchev at the Gates of Hell“ , Yad Vashem, editor Yehudit Shendar. (slightly
adapted). IG Farben information is from Hell's Cartel: IG Farben and the Making of Hitler's War Machine, Jeffreys,
Metropolitan Books, 2010.
ZU DEN LAGERN
Majdanek
Das Konzentrations-und Vernichtungslager Majdanek in der Nähe der Stadt Lublin war das
erste Lager, das im Juli 1944 in die Hände der Alliierten fiel. Die russische Armee, die seit
Februar 1944 in erbitterten Kämpfen nach Polen (in seinen Vorkriegsgrenzen) vorgestoßen
war, erreichte bald die Front, die in nur 150 Kilometern Entfernung vom Lager verlief.
Aufgrund der unmittelbaren Nähe der heranrückenden heftigen Gefechte ordneten die SSBefehlshaber die Evakuierung des Lagers an. Die Tausenden von Gefangenen, welche sich
noch im Lager befanden, wurden in das Konzentrations-und Vernichtungslager AuschwitzBirkenau und in andere Lager in Deutschland verschickt. Vor dem Verlassen des Lagers
vernichteten die Deutschen Dokumente und setzten das Krematorium in Brand. In der Nacht
vom 22. auf den 23. Juli betraten die russischen Truppen das Lager und fanden mehrere
hundert kranke und behinderte Gefangene, die zurückgelassen worden waren. Diese Soldaten
entdeckten erstmals Beweise für die Existenz des Vernichtungsapparates: die Brennöfen des
großen Krematoriums, die Gaskammern und die Gräben mit den Leichen jener, die in den
letzten Tagen des Bestehens des Lagers erschossen worden waren. In den
Verwaltungsbaracken fanden die russischen Truppen unzählige persönliche Gegenstände der
Lagerinsassen, unter anderem 800.000 Paar Schuhe.
Auschwitz
Als die Russische Armee Mitte Januar 1945 in der Nähe von Auschwitz ankam, begannen
sich die Nazis unverzüglich von dort zurückzuziehen. Vor dem Rückzug bemühten sie sich,
mögliche Beweise zu zerstören – sie demontierten die Gaskammern und das Krematorium des
Lagers und schickten die Einzelteile nach Deutschland, die Asche der Toten wurde begraben
und mit neu gepflanztem Gras verdeckt. Die meisten der 58.000 überwiegend jüdischen
Lagerinsassen wurden in brutalen Todesmärschen in Richtung Deutschland und Österreich
evakuiert. Am 27. Januar 1945 betraten die Soldaten der Roten Armee Auschwitz-Birkenau.
In Birkenau fanden sie die Leichen von etwa 600 Gefangenen, die kurz vor der Evakuierung
von den Nazis ermordet worden waren. Ungefähr 7.650 meist kranke und in einem Zustand
des Zusammenbruchs befindliche Gefangene waren lebend im Lager zurückgeblieben.
Aufgrund des hastigen Rückzugs konnten die Nazis nicht mehr die Lagerhäuser räumen,
welche nun von den Sowjets gefunden und dokumentiert wurden. In diesen Lagerhäusern
fanden die Soldaten der Roten Armee Abertausende von Kleidungsstücken, mehrere
zehntausend Paare von Schuhen, 7,7 Tonnen menschlichen Haars, transportfertig in Papier
verpackt. Primo Levi, Autor und Auschwitz-Überlebender, beschreibt den ersten Kontakt mit
den Befreiern folgendermaßen: „Da waren vier junge berittene Soldaten auf ihren Pferden,
die, ihre Maschinengewehre fest umklammernd, misstrauisch den Pfad, der das Lager
umgrenzte, entlang kamen. Als sie den Zaun erreicht hatten, hielten sie an, starrten und
wechselten untereinander einige kurze verlegene Worte. Sie warfen unbehagliche Blicke auf
die verstreut liegenden Leichen, die hinfälligen Baracken und auf uns, die wenigen, die am
Leben geblieben waren.“
IG Farben
Zur Interessengemeinschaft Farben, dem seinerzeit viertgrößten Konzern der Welt und größten in
Europa, hatten sich 1925 die drei größten deutschen Chemieunternehmen, eben BASF, Bayer und
Hoechst, zusammengeschlossen, und ein paar kleinere Partner zählten auch noch mit dazu - fast die
gesamte deutsche Chemieindustrie war unter diesem gemeinsamen Dach.
Bis 1937 waren nahezu alle Direktoren der I.G. Farben Mitglieder der NSDAP. Während des
Zweiten Weltkriegs erzielten sie große Gewinne durch die Produktion von u.a Synthetikkautschuk
und -benzin. I.G. Farben expandierte stark, auch durch Arisierung. Die pharmazeutischen
Abteilungen des IG Farben-Kartells benutzte die Opfer der Konzentrationslager auf ihre ganz
eigene Weise: Tausende von ihnen starben bei Menschenversuchen, bei denen u.a. neue und
unbekannte Impfstoffe getestet wurden. Das chemische Giftgas Zyklon-B, das in den Gaskammern
der Vernichtungslager zum Massenmord eingesetzt wurde, stammte aus den
Entwicklungsabteilungen und Fabriken von IG Farben.
1941 ließ das Konzern die große Bunafabrik in der Nähe von Auschwitz errichten. .
Der Alltag der Auschwitzhäftlinge, die als Zwangsarbeiter diese Fabrik bauen mussten und später
dort arbeiten mussten, war bestimmt durch körperliche Schwerstarbeit bei unzureichender
Kleidung, Ernährung und Unterbringung, wobei sie ständig den Übergriffen von Kapos und
Wachmannschaften ausgesetzt waren. Bei schwerer körperlicher Arbeit verloren die Häftlinge etwa
zwei Kilogramm Körpergewicht pro Woche. Bei Krankheiten gab es keine medizinische Betreuung.
Ein längeres Überleben war nur in einem „Arbeitskommando“ möglich, in dem leichtere
körperliche Arbeit verrichtet wurde.Die durchschnittliche Lebensspanne eines dort arbeitenden
Häftlings betrug drei Monate.
Anmerkung: Die Informationen über Majdanek und Auschwitz, so wie die gesamte
Zusatzinformation über die Ausstellung stammen vom Katalog „Der Soldat Tolkatchev an den
Toren zur Hölle“, Yad Vashem, herausgegeben von Yehudit Shendar. (Von mir leicht abgewandelt
und teilweise vereinfacht)
Die Quelle für die Informationen über IG Farben ist Diarmuid Jeffreys: „Weltkonzern und Kriegskartell“.
Das zerstörerische Werk der IG Farben, Blessing Verlag, München 2011.
Herunterladen