Lineare Algebra I - 1.Vorlesung Prof. Dr. Daniel Roggenkamp & Falko Gauß Monday 12 September 16 1. Mengen und Abbildungen: Mengen gehören zu den Grundlegendsten Objekten in der Mathematik Kurze Einführung in die (naive) Mengelehre Monday 12 September 16 11 Mengen und Abbildungen 1.1 Mengen Mengen und Abbildungen 3 In diesem Kapitel werden zunächst einige Grundbegri↵e der Mengenlehre diskutiert, die für 1.1lineare Mengen die Algebra relevant Dabei wird auf eine axiomatische und formale Einführung 1 Mengen und sind. Abbildungen verzichtet. In diesem Kapitel werden zunächst einige Grundbegri↵e der Mengenlehre diskutiert, die für 1.1. Mengen die lineare Algebra relevant sind. Dabei wird auf eine axiomatische und formale Einführung 1.1 Mengen •verzichtet. Eine Menge ist eine Zusammenfassung von unterscheidbaren Objekten zu einem neuen Man kann sie z.B. ählung definieren:der Mengenlehre diskutiert, die für In Objekt. diesem Kapitel werden zundurch ächstAufz einige Grundbegri↵e die lineare Algebra relevant sind. Dabei wird eine axiomatische und formale Einfneuen ührung • Eine Menge ist eine Zusammenfassung vonauf unterscheidbaren Objekten zu einem M = {1, 5, 7} , M = {1, 2, 3, . . . , 10} , M = {1, 7, {2, 3}} . verzichtet. Objekt. Man kann sie z.B. durch Aufzählung definieren: •• Eine kann aus Objekten Mist = auch {1, 5,Zusammenfassung 7} ,unendlich M = vielen {1, 2,von 3, . . unterscheidbaren . , 10} ,bestehen. M =Wichtige {1, 7, {2,unendliche 3}}zu. einemMenEine Menge Menge eine Objekten neuen gen sind Man z.B. die Menge der durch natürlichen Zahlen Objekt. kann sie z.B. Aufzählung definieren: • Eine Menge kann auch aus unendlichNvielen Objekten bestehen. Wichtige unendliche Men= {1, 2, 3, . . .} , = Menge {1, 5, 7}der , natM = {1, 2,Zahlen 3, . . . , 10} , M = {1, 7, {2, 3}} . gen sind z.B.Mdie ürlichen die Menge der natürlichen Zahlen mit 0 N vielen = {1, 2, 3, . . .} , bestehen. Wichtige unendliche Men• Eine Menge kann auch aus unendlich Objekten N0 = {0, 1, 2, 3, . . .} , gen sind z.B. die Menge der natürlichen Zahlen die Menge der natürlichen Zahlen mit 0 oder die Menge der ganzen Zahlen N = {1, 2, 3, . . .} , N0 = {0, 1, 2, 3, . . .} , = {0, 1,mit 1, 2, die Menge der natürlichenZZahlen 0 2, 3, 3, . . .} . oder die Menge der ganzen Zahlen N01, {0, 2, • Die Anzahl der Elemente einerZMenge M=wird und als |M | geschrieben. = {0, 1, 2,1,Ordnung 2,3, 3,. . .} 3, ,.genannt . .} . • Geh Objekt zu einerZahlen Menge M , so sagen wir auch ‘x ist in M enthalten’, oder oderört dieein Menge derxganzen • auch Die Anzahl der Elemente Menge M wirdxOrdnung genannt und als |M | wir geschrieben. ‘x ist Element von einer M ’, und schreiben 2 M . Anderenfalls schreiben x2 / M. Z = {0, 1, 1, 2, 2, 3, 3, . . .} . So gilt z.B. • Gehört ein Objekt x zu einer Menge M , so sagen wir auch ‘x ist in M enthalten’, oder 1 2 Z , aber 1 2 / N. auch ‘x ist Element von M ’, und schreiben x 2 M . Anderenfalls schreiben wir x 2 / M. • Die Anzahl Elemente einer Menge M wird Ordnung genannt und als |M | geschrieben. So gilt z.B. dersind • Zwei Mengen gleich, M = N genau dann wenn die Aussagen x 2 M und x 2 N 2Z 12 /wir N . ungleich, (x 2xMzu,einer x 2 Menge N ),1anderenfalls sind sie M in 6= M N . enthalten’, oder • äquivalent Gehört einsind Objekt M,,aber so sagen auch ‘x ist auch ‘x ist Element von M ’,=und schreiben x 2 M . die Anderenfalls schreiben wirxx22 / NM . Zweileere Mengen sind ;gleich, genau Aussagen 2 M •• Die Menge = {} M ist dieNMenge zudann der wenn kein Objekt gehört, xd.h. x 2 /und ; für alle So gilt z.B.sind (x 2 M , x 2 N ), anderenfalls sind sie ungleich, M 6= N . 1.1 äquivalent Objekte x. 1 2 Z , aber 1 2 / N. Monday 12 September 16 Mengen N0 = {0, 1, 2, 3, . . .} , oder die Menge der ganzen ZZahlen N01,= {0, = {0, 1, 2,1, 2,2,3, 3,. . .} 3, ,. . .} . oder die Menge der ganzen Zahlen Z = {0, 1, 1, 2, 2, 3, 3, . . .} . oder die Menge der ganzen Zahlen • Die Anzahl der Elemente einer Menge M wird Ordnung genannt und als |M | geschrieben. Z = {0, 1, 1, 2, 2, 3, 3, . . .} . ZMenge = {0, 1, 2, 3,wir3,auch . .genannt .} .‘x ist und Die ört Anzahl der Elemente einer Menge M, 1, wird Ordnung |M | geschrieben. •• Geh ein Objekt x zu einer M so2,sagen in Malsenthalten’, oder • auch Die Anzahl der Elemente einer Menge M wird genannt und als |Mwir | geschrieben. ‘x ist Element von M ’, und schreiben x Ordnung 2 M . Anderenfalls schreiben x2 / M. • Geh ört ein Objekt x zu einer Menge M , so sagen wir auch ‘x ist in M enthalten’, oder • Die Anzahl So gilt z.B. der Elemente einer Menge M wird Ordnung genannt und als |M | geschrieben. ‘x ein ist Element M ’, und x 21 2 M . Anderenfalls wir x 2 / oder M. • auch Gehört Objekt x von zu einer Menge , so sagen in M enthalten’, 1 schreiben 2 ZM, aber / wir N . auch ‘x ist schreiben • Geh ört‘xz.B. ein x zu einer M , so sagen wir. Anderenfalls auch ‘x ist inschreiben M enthalten’, So gilt auch ist Objekt Element von M ’,Menge und schreiben x2M wir x oder 2 / M. ‘x ist Element von M schreiben Anderenfalls wirxx 22 /N M. 2 Z , dann aberx 2 1M2 /. N . Aussagen schreiben So gilt z.B. • auch Zwei Mengen sind gleich, M ’,=und N 1genau wenn die x 2 M und So gilt z.B.sind (x 2 M , x 2 N ), 1anderenfalls äquivalent M 6= N . 2 Z , aber sind 12 /sieNungleich, . • Zwei Mengen sind gleich, M = N1 genau dann wenn 2 Z , aber 12 / N die . Aussagen x 2 M und x 2 N •• Die Menge ;gleich, = die Menge zudann der kein Objekt gehört,Md.h. 2 / ;und für xalle äquivalent sindsind (x 2 M {} ,ist x2 ), anderenfalls sind siedie ungleich, 6= Nx.M Zweileere Mengen M =NN genau wenn Aussagen x 2 2 N • Zwei Mengen sind gleich, N),genau dann wenn die ungleich, AussagenMx 6= 2N M. und x 2 N Objekte x. sind äquivalent (x 2 M ,Mx = 2N anderenfalls sind sie • äquivalent Die leere sind Menge =, {} x ist2die zu dersind keinsie Objekt gehört, / ; für alle (x 2;M N ),Menge anderenfalls ungleich, M 6=d.h. N. x 2 •• Es auch möglich,; Mengen Charakterisierung Elemente Objekte x. Menge Dieistleere = {} istdurch die Menge zu der kein ihrer Objekt gehört, zu d.h.definieren. x2 / ; fürSoalle kann manx.hMenge äufig die;Menge all derjeniger die eine Eigenschaft • Die leere = {} ist die MengeObjekte zu der bilden, kein Objekt geh ört, d.h. x E2 / besitzen: ; für alle Objekte • Objekte Es ist auch x. möglich, Mengen durch Charakterisierung ihrer Elemente zu definieren. So Mall = derjeniger {x | x hat die Eigenschaft E} häufig die Menge Objekte bilden,ihrer die, eine Eigenschaft E besitzen: • kann Es istman auch möglich, Mengen durch Charakterisierung Elemente zu definieren. So • Es ist man auchhäufig möglich, Mengenalldurch Charakterisierung ihrer zu definieren. So kann die Menge derjeniger Objekte bilden, die Elemente eine Eigenschaft E besitzen: d.h. xman ist genau Element von wenn die Eigenschaft Zum Beispiel M {xM | x, hat diex Eigenschaft E}eine ,E besitzt. kann häufigdann die Menge all= derjeniger Objekte bilden, die Eigenschaft E besitzen: Meine = {x | x hat die Eigenschaft E} , 4, 6, . . .} . = {xElement | x ist gerade nat ürliche Zahl} = {2, d.h. x ist genauMdann von M , wenn x die Eigenschaft M = {x | x hat die Eigenschaft E} , E besitzt. Zum Beispiel d.h. x ist genau dann Element von M , wenn x die Eigenschaft E besitzt. Zum Beispiel = {x | x ist eine natxürliche Zahl} = {2, 6, . . .} .Zum Beispiel d.h. x ist genauM dann Element von gerade M , wenn die Eigenschaft E4,besitzt. M = {x | x ist eine gerade natürliche Zahl} = {2, 4, 6, . . .} . M = {x | x ist eine gerade natürliche Zahl} = {2, 4, 6, . . .} . Achtung... 1.1 Mengen Monday 12 September 16 Abbildung 1: Mengenoperationen am Beispiel von Teilmengen des R2 . Achtung - das geht nicht immer: betrachte z.B. M = {x | x ist eine Menge und x 2 / x} . Würde M existieren, so würde dies zu einem Widerspruch führen, denn für eine Menge x würde nach der Definition von M gelten x2M ,x2 / x. Angewendet auf x = M würde das bedeuten M 2M ,M 2 /M, . Das nennt man die Russelsche Antinomie. Definition 1.1. (1) Eine Menge M ist Teilmenge (oder auch Untermenge) einer Menge N , falls für alle x 2 M auch gilt x 2 N . Dann schreiben wir M ✓ N oder N ◆ M . N nennt man dann Aufpassen bei unendlichen Mengen, die Mengen enthalten! auch Obermenge von M . Probleme werden Vorlesung nicht vorkommen .) (2) (Solche Ist darüberhinaus außerdem M 6=inNdieser , so nennt man M echte Teilmenge von N ... und schreibt M ⇢ N , bzw. N M . Bemerkung 1.2. (1) Aus A ✓ B und B ✓ C folgt A ✓ C. (2) Aus A ✓ B und B ✓ A folgt A = B. Beweis. (1) Sei A ✓ B und B ✓ C. Dann folgt aus x 2 A auch x 2 B und daraus wiederum x 2 C. Also ist A ✓ C. 1.1 Monday 12 September(2) 16 Sei A ✓ B und B ✓ A. Dann folgt aus x 2 A auch x 2 B, und umgekehrt folgt aus Mengen würde nach auf derxDefinition vondas Mbedeuten gelten Angewendet = M würde x 2,MM,2 /, x . . M 2M / xM2 Angewendet = M würde Antinomie. das bedeuten Das nennt manauf diex Russelsche M 2M ,M 2 /M, . Definition 1.1. (1) Eine Menge M ist Teilmenge (oder auch Untermenge) einer Menge N , falls für alle Das nennt mangilt diexRusselsche Antinomie. x2 M auch 2 N . Dann schreiben wir M ✓ N oder N ◆ M . N nennt man dann auch Obermenge von M . Definition 1.1. (2) Ist darüberhinaus außerdem M 6= N , so nennt man M echte Teilmenge von N und (1) schreibt Eine Menge Teilmenge M ⇢M N , ist bzw. N M . (oder auch Untermenge) einer Menge N , falls für alle x 2 M auch gilt x 2 N . Dann schreiben wir M ✓ N oder N ◆ M . N nennt man dann Bemerkung 1.2. auch Obermenge von M . (1) A ✓überhinaus B und B ✓außerdem C folgt AM ✓ 6= C.N , so nennt man M echte Teilmenge von N und (2) Aus Ist dar (2) Aus A✓B A folgt schreibt Mund ⇢ NB, ✓ bzw. N AM=. B. Beweis. (1) Sei1.2. A ✓ B und B ✓ C. Dann folgt aus x 2 A auch x 2 B und daraus wiederum Bemerkung x 2(1) C.Aus AlsoAist✓AB✓und C. B ✓ C folgt A ✓ C. (2) Sei A ✓ B und B ✓ A. Dann folgt aus x 2 A auch x 2 B, und umgekehrt folgt aus (2) Aus A ✓ B und B ✓ A folgt A = B. x 2 B auch x 2 A. Die Aussagen x 2 A und x 2 B sind somit äquivalent, x 2 A , x 2 B, und daher (1) A =Sei B.A ✓ B und B ✓ C. Dann folgt aus x 2 A auch x 2 B und daraus wiederum Beweis. x 2 C. Also ist A ✓ C. (2) Sei A ✓ B und B ✓ A. Dann folgt aus x 2 A auch x 2 B, und umgekehrt folgt aus Definition 1.3. Für zwei Mengen M und N definieren wir die folgenden Mengen: x(1) 2 Bden auch x 2 A. Die Aussagen 2 |A und Durchschnitt M \ N :=x{x x2 M x^2xB2 sind N }, somit äquivalent, x 2 A , x 2 B, und A = B. (2) daher die Vereinigung M [ N := {x | x 2 M _ x 2 N } und (3) die Di↵erenz M \ N := {x | x 2 M ^ x 2 / N }. Definition 1.3. Für zwei Mengen M und N definieren wir die folgenden Mengen: (1) den Durchschnitt M \ N := {x | x 2 M ^ x 2 N }, (2) die Vereinigung M [ N := {x | x 2 M _ x 2 N } und (3) die Di↵erenz M \ N := {x | x 2 M ^ x 2 / N }. Monday 12 September 16 1.1 Mengen x 2 C. Also ist A ✓ C. (2) Sei A ✓ B und B ✓ A. Dann folgt aus x 2 A auch x 2 B, und umgekehrt folgt aus x 2 B auch x 2 A. Die Aussagen x 2 A und x 2 B sind somit äquivalent, x 2 A , x 2 B, und daher A = B. Mengenoperationen: Definition 1.3. Für zwei Mengen M und N definieren wir die folgenden Mengen: (1) den Durchschnitt M \ N := {x | x 2 M ^ x 2 N }, (2) die Vereinigung M [ N := {x | x 2 M _ x 2 N } und (3) die Di↵erenz M \ N := {x | x 2 M ^ x 2 / N }. Wird auch Komplement genannt! 1 Mengen und Abbildungen 5 Die Di↵erenz wird auch das Komplement von N in M genannt, und auch als M geschrieben. (Vgl. Abbildung 1.) N Definition 1.4. Zwei Mengen M und N nennt man disjunkt, falls ihr Durchschnitt leer ist, M \ N = ;. Bemerkung 1.5. Für Mengen M und N gilt: (1) M \ N ✓ M ✓ M [ N und genauso M \ N ✓ N ✓ M [ N (2) M \ N ✓ M (3) (M \ N ) \ N = ; (4) M \ N = ; , M ✓ N (5) M [ N = ; , (M = ; ^ N = ;) 1.1 Mengen Beweis. (1) Aus x 2 M \ N folgt x 2 M ^ x 2 N . Daraus folgt insbesondere x 2 M . Monday 12 September 16 Die Di↵erenz wird auch das Komplement von N in M genannt, und au geschrieben. (Vgl. Abbildung 1.) Regeln: Definition 1.4. Zwei Mengen M und N nennt man disjunkt, falls ihr Du ist, M \ N = ;. Bemerkung 1.5. Für Mengen M und N gilt: (1) M \ N ✓ M ✓ M [ N und genauso M \ N ✓ N ✓ M [ N (2) M \ N ✓ M (3) (M \ N ) \ N = ; (4) M \ N = ; , M ✓ N (5) M [ N = ; , (M = ; ^ N = ;) Beweis. (1) Aus x 2 M \ N folgt x 2 M ^ x 2 N . Daraus folgt insbeso Damit ist die erste Gleichung in (1) gezeigt. Für die zweite Gleichung bem aus x 2 M auch folgt x 2 M _ x 2 N . Den zweiten Teil beweist man analo (2) Sei x 2 M \ N . Das bedeutet x 2 M ^ x 2 / N , woraus aber insbesondere (3) Nehme an, es gibt ein x 2 (M \ N ) \ N . Dann gilt x 2 M \ N und x 2 x 2 M \ N folgt insbesondere x 2 / N . Aber x 2 N ^ x 2 / N ist ein Widerspru ein solches x also nicht geben, daher ist (M \ N ) \ N = ;. (4) Sei M \ N = ;. Daraus folgt, dass es kein x 2 M gibt mit x 2 / N . Daher fo auch x 2 N , und M ✓ N . Sei umgekehrt M ✓ N , d.h. aus x 2 M folgt x 2 N kein x 2 M mit x 2 / N , und daher ist M \ N = ;. 1.1 Mengen (5) Falls M [ N = ; folgt aus (1) sofort, dass M ⇢ ; ist. Daher M = ;. Gleic Monday 12 September 16 (4) Sei M \ N = ;. Daraus folgt, dass es kein x 2 M gibt mit x 2 / N . Daher folgt aus x 2 M auch x 2 N , und M ✓ N . Sei umgekehrt M ✓ N , d.h. aus x 2 M folgt x 2 N . Es gibt al kein x 2 M mit x 2 / N , und daher ist M \ N = ;. (5) Falls M [ N = ; folgt aus (1) Regeln: sofort, dass M ⇢ ; ist. Daher M = ;. Gleiches gilt für d Menge N . Daraus folgt die Richtung “)”der Aussage. Für die andere Richung nehme a dass M [ N 6= ;. Das bedeutet, dass es ein x 2 M oder ein x 2 N geben muss. Es könne also nicht beide Mengen M und N leer sein. Das ist die Negation von M = ; ^ N = ;. Bemerkung 1.6. Für Mengen M, N und O gilt: (1) M \ N = N \ M und M [ N = N [ M (2) (M \ N ) \ O = M \ (N \ O) und (M [ N ) [ O = M [ (N [ O) (3) (M [ N ) \ O = (M \ O) [ (N \ O) und (M \ N ) [ O = (M [ O) \ (N [ O) (4) (M \ N ) \ O = (M \ O) \ N = (M \ O) \ (N \ O) (5) O \ (M \ N ) = (O \ M ) [ (O \ N ) und O \ (M [ N ) = (O \ M ) \ (O \ N ) Beweis. Exemplarisch wird die erste Gleichung von (5) gezeigt. Sei x 2 O \ (M \ N ). Dan gilt x 2 O und x 2 / M \ N , d.h. x 2 / M oder x 2 / N . Also x 2 O \ M oder x 2 O \ N . Dah x 2 (O \ M ) [ (O \ N ). Es folgt O \ (M \ N ) ✓ (O \ M ) [ (O \ N ). Sei andererseits x 2 (O \ M ) [ (O \ N ). Dann gilt x 2 (O \ M ) oder x 2 (O \ N ), also (x O^x2 / M ) _ (x 2 O ^ x 2 / N ). Das ist gleichbedeutend mit (x 2 O) ^ (x 2 /M _x2 /N was wiederum gleichbedeutend ist mit (x 2 O) ^ (x 2 / (M \ N )). Es folgt x 2 O \ (M \ N Also (O \ M ) [ (O \ N ) ✓ O \ (M \ N ). Mit Hilfe von Bemerkung 1.2(2) folgt (5) 1.1 Mengen Monday 12 September 16 Definition 1.7. Das Produkt zweier Mengen M und N ist definiert als die Menge M ⇥ N = {(x, y) | x 2 M ^ y 2 N } Definition 1.7. Das Produkt zweier Mengen M und N ist definiert als die Menge 6 1.2 Abbildungen der geordneten Paare (x, y), x 2 M, y 2 N. Mengenprodukt: ⇥ N2 = x 21}M⇢ ^R ydas 2 N} Beispiel 1.8. Sei I = [0, 1] M = {x R {(x, | 0 y)x| Intervall zwischen 0 und 1. Dann ist das Mengen Produkt M I ⇥und I gerade Definition 1.7.Paare Das Produkt N ist definiert als die Menge der geordneten (x, y), x 2zweier M, y 2 N. das Quadrat mit Eckpunkten (0, 0), (0, 1), (1, 1), (1, 0) in der Beispiel 1.8. Sei I = [0, 1] = {x 2 R | 0 x 1} ⇢ R das Ebene. M ⇥ N = {(x, y) | x 2 M ^ y 2 N } Intervall zwischen 0 und 1. Dann ist das Produkt I ⇥ I gerade Bemerkung 1.9. Eckpunkten Seien M, N and0), O Mengen. Dann gilt das geordneten Quadrat mit der Paare (x, y), x (0, 2 M , (0, y 21), N (1, . 1), (1, 0) in der Ebene. (1) (M \ N ) ⇥ O = (M ⇥ O) \ (N ⇥ O) Beispiel 1.8. SeiOI==(M [0,⇥ 1] O) =[ {x(N 2⇥ R O) | 0 x 1} ⇢ R das (2) (M [ N) ⇥ Bemerkung Seien N \and Mengen. Intervall und ist O das ProduktDann I ⇥ Igilt gerade (3) (M zwischen \ N ) 1.9. ⇥ O0= (M1.M, ⇥Dann O) (N ⇥ O) (M \ Nmit )⇥O = (M ⇥ O)(0, \ 0), (N (0, ⇥ O) das(1)Quadrat Eckpunkten 1), (1, 1), (1, 0) in der Ebene. Beweis. und⇥(3) (2) (M Zeige [ N ) (1). ⇥ O(2) = (M O)folgen [ (N analog. ⇥ O) Sei x 2 (M \N )⇥O. Das ist äquivalent zu x = (a,(3) b) mit O. \Das ist äquivalent zu x 2 (M ⇥ O) \ (N ⇥ O). (M a\ 2 NM ) ⇥\ON=und (Mb⇥2 O) (N wiederum ⇥ O) Bemerkung 1.9. Seien M, N and O Mengen. Dann gilt (1) (M \Zeige N ) ⇥(1). O= O)folgen \ (N ⇥ O) Sei x 2 (M \N )⇥O. Das ist äquivalent zu x = Beweis. (2)(M und⇥(3) analog. (2)b) (M )M⇥\ODas (M [Das (NMengen ⇥ O) M1ist Definition 1.10. Produkt , . .äquivalent . , Mn ist definiert als ⇥ die (a, mit [a N 2 N=und b⇥2O) O.von wiederum zu x 2 (M O)Menge \ (N ⇥ O). (3) (M \ N ) ⇥ O = (M ⇥ O) \ (N ⇥ O) M1 ⇥ . . . ⇥ Mn = {(x1 , . . . , xn ) | x1 2 M1 , . . . , xn 2 Mn } Beweis. Zeige (1).Das (2) und (3) folgen analog. M Sei1 , x. .2 )⇥O. Dasalsistdie äquivalent Definition 1.10. Produkt von Mengen . , (M Mn \N ist definiert Menge zu x = derb)geordneten . , xDas . , xäquivalent (a, mit a 2 Mn-Tupel \ N und(xb1 ,2. .O. wiederum n ), x 1 2 M1 , . .ist n 2 Mn . zu x 2 (M ⇥ O) \ (N ⇥ O). M1alle ⇥ .1. .⇥iM {(x1 , . . . ,wir x n ) | x 1 2 M1 , . . . , xn 2 Mn } Im Fall Mi = M für nn=schreiben n der geordneten n-Tupel (x1 , . . . , von xnM ), Mengen x1=2M , .{z 2. nMist .1., ⇥ Definition 1.10. Das Produkt .,.x.M 1M n,}M n . definiert als die Menge | M⇥ Im Fall Mi = M für alle 1 i n schreibenn Faktoren wir M1 ⇥ . . . ⇥ Mn = {(x1 , . . . , xn ) | x1 2 M1 , . . . , xn 2 Mn } n M =M . . ⇥ M} . 1.2 Abbildungen | ⇥ .{z 1.1 Mengen der geordneten n-Tupel (x1 , . . . , xn ), x1 2 Mn1 ,Faktoren . . . , xn 2 Mn . Monday 12 September 16 Beziehungen zwischen Mengen zu beschreiben verwendet man Abbildungen. Um | {z } Beispiel 1.13. Abbildungen f : R ! R, xn7 Faktoren ! f (x) werden auch Funktionen genannt. (1) Zum Beispiel definieren die Vorschriften f (x) = x2 , oder f (x) = ex sin(x) Funktionen. 1.2 Abbildungen (2) Man kann auch andere Funktionen definieren: ⇢ ⇢ 2 man Abbildungen. Um Beziehungen zwischen Mengen zu beschreiben verwendet 1, x 0 x , x2Q⇢R f (x) = , oder f (x) = . 0 , x < 0 0 , x 2 / Q Definition 1.11. Eine Abbildung f von einer Menge M in eine Menge N ist eine Vorschrift, die jedem Element m 2 M ein eindeutiges Element n = f (m) 2 N zuordnet. Man schreibt1 (3) Beachten Sie, dass f auf dem gesamten Definitionsbereich definiert sein muss. So de1 finiert die Vorschrift f (x)f = : R : Mx keine ! N Abbildung , m 7 ! ff(m) . ! R, da sie in 0 2 R nicht wohldefiniert ist. Sie definiert aber sehr wohl eine Abbildung f : R \ {0} ! R. (4)Menge Allgemeiner werden von Rn die !R Funktionen Ein Beispiel Die M nennt manauch den Abbildungen Definitionsbereich, Menge N dengenannt. Wertebereich der einer solchen Funktion ist die Additition Abbildung. 1.2. Abbildungen R2 ! R , (x, y) 7 ! x + y . Beispiel 1.12. 1 Manchmal wird der Name der Abbildung auch über den Pfeil gesetzt: Definition 1.14. Zwei Abbildungen f : M ! N und g : M ! N sind gleich, geschrieben als f = g, falls f (m) = g(m) für alle m 2 M M . f! DieN Menge aller Abbildungen f : M ! N . wird mit Abb(M, N ) bezeichnet. Abbildungen können auf Teilmengen des Definitionsbereiches eingeschränkt werden: Definition 1.15. Seien M und N Mengen, f : M ! N eine Abbildung, und M 0 ⇢ M eine Teilmenge. Die Einschränkung von f auf M 0 ist definiert durch2 f M0 : M 0 ! N , m 7 ! f (m) . Genauso kann man den Bildbereich einer Funktion ausdehnen: für f : M ! N und e , so ist die Ausdehnung von f auf N e die Abbildung M ! N e , m 7 ! f (m). Man N ⇢N gibt dieser Abbildung typischerweise keinen neuen Namen, sondern bezeichnet sie einfach e. als f : M ! N 1.2 Abbildungen 2 16 Monday 12 September In der Tat kann man die Einschränkung auf M 0 auch als eine Abbildung