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Einjährige Korbblütler
Feinblättrige
Sammetblume
Feinblättrige Sammetblume
Tagetes tenuifolia
Standort: Abt. Wechselthemen
Ein Merkmal der rund 50 bekannten Tagetes-Arten sind die grossen Öldrüsen an allen
Organen. Sie sind die Ursache des strengen
Geruchs, der bei Berührungen nur zu gut
wahrnehmbar ist. Möglicherweise sind es
diese ätherischen Öle, die schädliche Älchen
(Nematoden) im Boden zerstören. Ebenso
oft wie die Feinblättrige Sammetblume werden bei uns die Hohe Sammetblume (T.
erecta) und die Gewöhnliche Sammetblume
(T. patula) gepflanzt, von denen in Mittelamerika keine gesicherten Wildstandorte
existieren. Sie wurden schon im Aztekenreich kultiviert, weil ihnen magische Eigenschaften nachgesagt wurden.- Interessant
ist, dass bei den Blütenköpfen der Feinblättrigen Sammetblume stets fünf weibliche
Blüten am Rand stehen, die Kronblättern
gleichen. Damit hat die mittelamerikanische
Gattung mit ihren Blütenständen die klassentypische Fünfzähligkeit der zweikeimblättrigen Pflanzen übernommen. Diese
strahlenförmigen weiblichen Blüten umgeben bis 20 röhrenförmige Zwitterblüten.
Kornblume
Fenchelblättriger
Zweizahn
Fenchelblättriger Zweizahn
Bidens ferulifolia
Standort: zwischen Pergola und Alpinenhaus
Eine unfruchtbare Form dieses mexikanischen Korbblütlers ist in den letzten Jahren
als Zierpflanze sehr populär geworden. Wo
schon die Wildform fast pausenlos blüht, ist
Siegesbeckie
Kornblume
Centaurea cyanus
Standort: Abteilung Kulturpflanzen
Wie der deutsche Name treffend zum Ausdruck bringt, ist die Kornblume ein Begleiter
der Getreidefelder. Mit dem Saatgut wurde
der Korbblütler schon in der Jungsteinzeit
aus dem östlichen Mittelmeerraum eingeschleppt. Bevor die Saatgutreinigung und
Herbizide zum Einsatz kamen, war die Kornblume im Gegensatz zu heute eine häufige
Art. Wegen dem legendären Blau ihrer Blüten ist sie auch eine beliebte Zierpflanze
der Gärten. Dort werden aber meistens
Züchtungen gepflanzt, sodass die Wildform
auch dort kaum Ersatzstandorte findet.- Zur
Verbreitung ihrer Früchte spannt die Kornblume mit Ameisen zusammen, die das
nahrhafte Anhängsel an der Basis verzehren und die Früchte dafür verschleppen.
Siegesbeckie
Sigesbeckia orientalis
Standort: Abteilung Biologie
Die drei bisher vorgestellten Arten fallen so
angenehm auf, dass sie - oder Züchtungen
daraus - gerne als Zierpflanzen verwendet
werden. Ihnen gegenüber ist die Siegesbeckie geradezu ein hässliches Entlein. So
sah es auch Carl von Linné, dem die chilenische Ackerbegleitpflanze den Namen
verdankt. Mit dieser nach seiner Meinung
weder nützlichen noch schönen Pflanze
verspottete er den deutschen Botaniker
Johann Siegesbeck (1685-1755), weil er
sich getraut hatte, Linnés Pflanzeneinteilung, das auf der Anzahl von Staub- und
Fruchtblättern beruhte (Sexualsystem), zu
kritisieren.- Dank den klebrigen Drüsenhaaren der Hüllkelchblätter werden die Fruchtstände von Tieren wie Kletten verbreitet.
IM OKTOBER 2016
Die vorgestellten Korbblütler aus temperierten Regionen Mexikos und ähnlicher
Klimazonen wachsen, blühen und fruchten solange es das Klima erlaubt. Dann
sterben sie ab, zurück bleiben aber Früchte in grossen Mengen. So überdauern
diese Arten trockene, kalte oder sonst
wie ungünstige Jahreszeiten. Sobald es
die Umweltbedingungen erlauben, beginnt der Vegetationszyklus wieder von
vorne.- In der gemässigten Zone werden
diese krautigen Arten oft als Sommerblumen kultiviert. Wegen ihrer Herkunft aus
milden Gebieten können sie im Frühjahr
erst gepflanzt werden, wenn die Fröste
vorbei sind. Dann blühen und fruchten sie
unentwegt, bis ihnen im Herbst der Frost
ein Ende setzt.- Die Korbblütler blühen
auch darum so lange, weil sie nicht Einzelblüten, sondern köpfchenförmige
Blütenstände mit vielen Einzelblüten
entwickeln, die gestaffelt von aussen
nach innen aufblühen. Die Blütenstände
sind so gestaltet, dass sie täuschend
ähnlich wie Einzelblüten aussehen.
der Flor dieser Züchtungen noch üppiger.
Der Grund dafür liegt darin, dass die sterilen Formen im Bestreben Früchte zu entwickeln, in hoher Kadenz neue Blütenköpfe
entwickeln - für die Pflanze eine Sisyphusarbeit, für Blumenliebhaber eine wahre
Freude.- Bei den Pflanzen im Botanischen
Garten, die jetzt bunt gemischt Blüten- und
Fruchtstände präsentieren, handelt es sich
um die fruchtbare Wildform aus Mexiko. An
den einzelnen Früchten wird der sonderbare Name „Zweizahn“ verständlich. An der
Stelle, wo andere Korbblütler-Früchte einen
Haarschirm (Pappus) bilden, entwickelt der
Zweizahn zwei dünne Borsten, die mit zahlreichen Widerhacken besetzt sind. Mit diesen harpunenähnlichen Organen hängen
sich die Nüsschen vorübergehend ins Fell
vorbeiziehender Tiere, wodurch sie von
ihnen weitherum ausgestreut werden.
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