Die Plattform für Lehrer und Schüler Wie viel Hamlet steckt in mir? Thema Shakespeare, Hamlet Ziele Intensive Auseinandersetzung mit der Figur Hamlets Transfer ins Heute: Aktualität des Stoffs Auseinandersetzung mit Primär- und Sekundärmaterial Kompetenzen Fach-/Sach-, Methoden-, Sozial- und Medienkompetenz Fächer Deutsch, Englisch Zielgruppe Sek II Zeitplanung 4 x 90 Minuten Voraussetzungen Lektürekenntnisse Hamlet oder Lektüre während der Unterrichtseinheit Beamer mit Internetanschluss und/oder Laptops, Tablets, Smartphones Entdecken Sie mit Ihren Schülern Hamlet und finden Sie heraus, was uns ein der bekanntesten Figuren Shakespeares heute noch zu sagen hat. WIE VIEL HAMLET STECKT IN MIR? Copyright/ Greenwise Art and Design Hamlet gilt vielen als der erste moderne Mensch, der die Bühne betreten hat. Denn mit Hamlet macht Shakespeare das Innenleben seiner Figur zum eigentlichen Thema seines Stücks. In seiner Pein kehrt Hamlet sein Innerstes nach außen und was wir da zu sehen bekommen, beschäftigt uns auch 400 Jahre nach Shakespeares Tod. Finden Sie mit Ihren Schülern heraus, warum Shakespeare im Allgemeinen und Hamlet im Speziellen auch heute noch faszinieren. Vor rund 400 Jahren starb ein Mann, der vermutlich Shakespeare hieß, und der der Welt ein monumentales Werk hinterließ, mit dem sie sich seither beschäftigt, heute nicht weniger als früher. Seine Zeitgenossen sind weitgehend vergessen, selbst die größten unter ihnen. Wer, außer einer Handvoll Anglisten, kennt schon Johnson, Marlowe oder Dryden? Warum also Shakespeare? Warum wird kaum ein anderer Dramatiker häufiger gespielt, verfilmt, zitiert? Warum steht Shakespeare nach wie vor auf deutschen Lehrplänen? www.scook.de Die Plattform für Lehrer und Schüler Wie viel Hamlet steckt in mir? Der Mann aus Stratford-upon-Avon, über den kaum etwas bekannt ist, kennt die Menschen und entblößt sie ohne Rücksicht: Nackt stehen sie auf seiner Bühne. Leidenschaft und Mut, Witz und Trauer, Entschlossenheit und Zweifel, Liebe und Gier und Wut und Wahnsinn - kein Trieb ist Shakespeare fremd. In der Darstellung der menschlichen Natur ist Shakespeare maßlos, Tabus kennt er nicht: Mord, Kannibalismus, Inzest - vor nichts schreckt er zurück. Seine Figuren sprengen durch ihre Menschlichkeit die Grenzen von Ort und Zeit. Sie gehören nicht zum elisabethanischen England des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts, in dem Shakespeare lebte und starb, sondern sind universell gültig. Entdecken Sie mit Ihren Schülern die Universalität von Shakespeares Werk am Beispiel Hamlets Entdecken Sie mit Ihren Schülern die Allgemeingültigkeit von Shakespeares Werk, die Parallelen seiner Fiktion zu unserer Welt und die tiefen menschlichen Abgründe seiner Figuren am Beispiel Hamlets. Wer würde sich nicht wiederfinden im entscheidungsschwachen Prinzen von Dänemark, der »nicht aus dem Quark kommt« (Wise Guys)? Wer kann sich nicht identifizieren mit dem zwischen Anspruch und Zweifel zerrissenen Held, vom dem ein Mord erwartet wird, um einen Mord zu rächen? Der den Idealen von Mut, Ehre und Männlichkeit gerecht werden soll. Der lieber denkt und philosophiert als tötet. Der sich lange widersetzt und dann doch gehorcht. Und der an seiner Tat zugrunde geht und alle mit sich in den Abgrund reißt. Charakterisieren Sie mit Ihren Schülern Hamlet und finden Sie anhand von Monologen, Audiodateien und Videosequenzen, die wir für Sie zusammengestellt haben, heraus, wie viel von Hamlet in uns allen steckt. www.scook.de Die Plattform für Lehrer und Schüler »Wie viel Hamlet steckt in mir?« UNTERRICHTSGESTALTUNG 1. Einstieg/Motivation: Wer ist Hamlet? (Partnerarbeit, Einzelarbeit, Stationenarbeit) Halte mithilfe des Sekundärmaterials S1–S4 und der Mindmap erste Eindrücke zu Hamlet und seinen Eigenschaften fest. Aufruf des Materials mit PC und Beamer, Laptops, Tablets oder Handys. S1: »Die Erfindung der modernen Seele« S2: Song »Hamlet« von Wise Guys S3: Beitrag der ARD zum 400-jährigen Todestag von Shakespeare, »Seit 400 Jahren stürzt er uns in Abgründe, die alle in uns liegen« S4: Manfred Orlick, »Mit Hamlet betrat erstmals der neuzeitliche Mensch die Theaterbühne« 2. Erarbeitung I/Ergebnissicherung I: Transfer ins Heute (Einzelarbeit, Partnerarbeit) a) Erarbeite dir eine Übersicht, in der du verdeutlichst, welche der unter 1. gefundenen und in der Mindmap notierten Eigenschaften auf junge Leute von heute übertragen werden können. b) Erklärt euch die gefundenen Beispiele arbeitsteilig in Gruppen. Nach den ersten beiden Einheiten, der die Schüler*innen zu einer Auseinandersetzung Hamlet motivieren sollen, bietet sich die Lektüre Hamlets an. 3. Erarbeitung II/Ergebnissicherung II: Analyse und Interpretation (Einzelarbeit, Partnerarbeit) Textarbeit an den Monologen Q1 bis Q5: Lies den Monolog/die Monologe Q__________ gründlich durch und löse im Anschluss die geforderten Aufgaben. Die Herangehensweise bei c) kann unterschiedlich sein, neben Monologen sind auch Gedichte, Songs, Tagebucheinträge oder weitere Ausdrucksformen möglich. a) Beschreibe die Situationen und Gefühlslagen Hamlets während seiner Monologe. b) Erkläre anhand von aussagekräftigen Beispielen das Zusammenwirken von Inhalt und Sprache/Form in den untersuchten Monologen. c) Auf welche Art würdet ihr Hamlets Gefühle zum Ausdruck bringen? Erarbeite dazu einen Monolog, ein Gedicht, einen Song, einen Tagebucheintrag etc., indem du Hamlets Gefühle Ausdruck verleihst. 4. Eigene Auseinandersetzung mit der Thematik Wähle unter dem Motto »Wie viel Hamlet steckt in mir?« eine der folgenden Aufgaben aus. Präsentiere das Ergebnis vor der Klasse/dem Kurs. Ideen Führt einen Monolog eurer Wahl auf und erweitert ihn mit einem kommentierenden Alter-Ego Schreibe einen Brief von Gertrude/Ophelia an Hamlet, in der sie ihre Motive und Ziele erklärt Erfinde einen Gegenmonolog von König Claudius, in dem er auf einen Monolog Hamlets reagiert … www.scook.de Die Plattform für Lehrer und Schüler »Wie viel Hamlet steckt in mir?« MINDMAP S2: Song »Hamlet« von Wise Guys Halte mithilfe des Sekundärmaterials S1–S4 erste Eindrücke zur Figur Hamlets fest. S1: »Die Erfindung der modernen Seele« S4: Manfred Orlick S3: Beitrag der ARD www.scook.de Die Plattform für Lehrer und Schüler »Wie viel Hamlet steckt in mir?« MATERIAL Quellen Q1 Expositionsmonolog »Oh schmölze...-Doch brich, mein Herz!…« (1. Akt, 2. Szene) http://www.william-shakespeare.de/hamlet/hamlet1_2.htm Q2 Reflexionsmonolog »So heißt als einen Fremden … Nun kommt, laßt uns zusammen gehn.« (1. Akt, 5. Szene, abschließender Monolog) http://www.william-shakespeare.de/hamlet/hamlet1_5.htm Q3 Reflexionsmonolog »Nun, Gott geleit euch...In die den König sein Gewissen bringe.« (2. Akt, 2. Szene, abschließender Monolog http://www.william-shakespeare.de/hamlet/hamlet2_2.htm Q4 Reflexionsmonolog »Sein oder Nichtsein … Nymphe, schließ …« (3. Akt, 1. Szene) http://www.william-shakespeare.de/hamlet/hamlet3_1.htm Q5 Reflexionsmonolog »Wie jeder Anlaß mich verklagt und spornt … Nach Blut, Gedanken, oder seid verachtet! (4. Akt, 4. Szene, abschließender Monolog) http://www.william-shakespeare.de/hamlet/hamlet4_4.htm Sekundärmaterial S1 »Die Erfindung der modernen Seele«, DIE ZEIT, 01.05.2008 Nr. 19 http://www.zeit.de/2008/19/OdE28-Theater S2 Song »Hamlet« von Wise Guys (3:52 Min.) bietet eine Zusammenfassung des Inhalts und spricht das moralische Grunddilemma Hamlets an. http://youtu.be/b3k8vJjUCiQ oder https://www.youtube.com/watch?v=hYaggATcjlY S3 »Seit 400 Jahren stürzt er uns in Abgründe, die alle in uns liegen«, Beitrag der ARD zum 400-jährigen Todestag von Shakespeare. (05:31 Minuten, Video verfügbar bis 17.04.2017 http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/400-jahre-shakespeare-102.html S4 »Mit Hamlet betrat erstmals der neuzeitliche Mensch die Theaterbühne.« Eine Betrachtung zum 400. Todestag von William Shakespeare von Manfred Orlick http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=21938 Weitere Beschäftigung mit Sekundärliteratur Friedrich Weidner, Theaterhaus Jena über Hamlet http://www.theaterhaus-jena.de/blog/ist-es-auch-wahnsinn-so-hat-es-doch-methode-gedanken-von-friederike-weidner-zu-hamlet/ Kapitel »Hamlet als Brennpunkt des Interesses: Reaktionsrichtungen in: Einführung zu Hamlet von Holger Klein, in: William Shakespeare, Hamlet. Englisch/Deutsch. Reclams Universal-Bibliothek Taschenbuch 2014. www.scook.de