Soziologen debattieren über "Unsichere Zeiten" Über die Probleme des Alltags in der Moderne, wie Veränderungen in der Arbeitswelt, die Bildungspolitik und den Klimawandel, wird seit Montag auf dem 34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) diskutiert. Das Soziologentreffen an der Jenaer FriedrichSchiller-Universität steht unter dem Motto "Unsichere Zeiten. Herausforderungen gesellschaftlicher Umwandlungen" und läuft bis Freitag. Der DGS-Kongress findet alle zwei Jahre statt, zu der in diesem Jahr rund 1.700 nationale und internationale Fachleute erwartet werden. Nach Angaben der Kongressleitung sind bis Freitag mehr als 600 Vorträge und Diskussionsrunden geplant. Der Klimawandel, die fortschreitende Globalisierung, Umbrüche im Sozialsystem und die steigende Zahl flexibler Jobs verunsicherten immer mehr Menschen auch in den reichen westlichen Staaten, sagt Klaus Dörre, Professor für Soziologe in Jena und einer der Organisatoren des Kongresses. Die Welt sei so komplex geworden, dass sich die Menschen mit einer immer größeren Unsicherheit und Unplanbarkeit auseinandersetzen müssten. Die Diskussionen um Managergehälter, Bürgergeld, Kinder- und Altersarmut oder die gebeutelte Mittelschicht zeigten, dass viele Menschen die heutige Gesellschaft als ungerecht und ihre eigene Zukunft als unsicher empfänden. Ziel des diesjährigen Kongresses ist es, zumindest die Unsicherheit des Wissens über die Unsicherheit zu reduzieren. Aktuelle Finanzkrise auch Thema bei den Soziologen Die derzeitige Krise der internationalen Finanzmärkte hat nach Ansicht von den Sozialwissenschaftern einen grundlegenden Wandel zur Folge. Nach Hans-Georg Soeffner, dem Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, ist die Vorherrschaft der Wirtschaft offenkundig gebrochen. Jetzt habe die Politik die Chance, wirksame KontrollStrukturen zu installieren, hieß es am Montag zum Auftakt des Jahreskongresses der DGS in Jena.