Koordiniert lernen und handeln: Wann gelingt`s?

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Hansjörg Siegenthaler:
Koordiniert lernen und handeln: Wann gelingt’s?
Über Lernqualitäten und Lernebenen und was sie miteinander zu tun haben
Das Dilemma kollektiven Handelns
•Wenn ich mein Ziel mit sehr vielen andern verfolge, dann braucht es mich nicht
•Wenn ich mit wenigen allein bleibe, erzielt mein Einsatz kein Ergebnis
•Fazit: Es gibt kein kollektives Handeln Die Lösung:
Ich bemühe mich mit anderen zusammen um Realisierung eines Zieles •weil ich selber ein anderer werde, wenn ich mich mit anderen zusammen bemühe
•weil ich eine Chance bekomme, «fundamental» zu lernen
Gliederung
Zwei historische Episoden:
•Soziale Bewegungen, soziales Lernen und neues Denken in den USA der letzten Dekade des 19. Jahrhunderts
•Die demokratische Bewegung in der Schweiz nach 1863
•Ansätze zu einer generalisierenden Interpretation
Die USA im Ausgang des 19. Jh.
• Lebens‐ und Arbeitswelt der Menschen im Wandel
• Soziale Mobilisierung
• Soziales Lernen und neues Denken
• Über Gründe des Wandels
Die «Demokratische Bewegung» in der Schweiz, 1863 ‐ 1874
• Die Dynamik der ökonomischen Entwicklung nach der Gründung des Bundesstaates (1848)
• Zum Krisenkontext der Jahre 1863 – 1870
• Die Mobilisierung der Menschen • Dimensionen eines politischen Programms
Zwei Modi unseres Lernens:
• «Routinelernen»: Lernen nach «Regeln» der Selektion, der Klassifikation und der Interpretation verfügbarer oder erreichbarer Information
• «Fundamentales Lernen»: Erwerb neuer Regeln der Selektion, der Klassifikation und der Interpretation von Informationen
Schritt I: Fundamentales Lernen im Kontext einer Krise
•«Krise» als Mangel an Vertrauen in Regeln, die unseren Umgang mit Informationen steuern •«Fundamentale Unsicherheit» als eine solche, die sich durch Beschaffung von Informationen nicht ausräumen lässt
Schritt II: Regelvertrauen als Ergebnis kommunikativen Handelns
• Wie lässt sich Regelvertrauen gewinnen?
• Es ist schwer zu gewinnen, wenn man nicht Rückhalt findet bei anderen Menschen im Gespräch Schritt III: Kommunikatives Handeln im Kontext der Krise
Im Kontext der Krise gewinnt das Gespräch einen besonderen Charakter: Sprechakte werden verständigungsorientiert
«Strategische Rede» macht keinen Sinn, wenn man nicht weiss, wie man reden müsste, um anderes als Verstehen und Verständigung zu erreichen Schritt IV: Kommunikatives Lernen und kollektives Handeln
These: Wenn sich eine soziale Bewegung auf ein Programm verständigt, entwickelt sich auch die Bereitschaft zu kollektivem Handeln.
Begründung: Die Menschen brauchen Rückhalt bei anderen Menschen in gemeinsamem Handeln, um ihrer eigenen Sache sicher zu sein
Ein Fazit für die Gegenwart 1. Kommunikatives Lernen und kollektives Handeln entfalten sich besonders leicht im Kontext einer «Krise».
2. Soziales Lernen ist an technisch‐
organisatorische Bedingungen gebunden. Möglichkeiten persönlicher Begegnung scheinen zu diesen Bedingungen zu gehören
Zugehörige Unterlagen
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