Anthropogen bedingte Klimaänderungen – Kenntnisstand gemäß

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Landesumweltamt Nordrhein–Westfalen
Anthropogen bedingte Klimaänderungen
– Kenntnisstand gemäß IPCC Bericht
2007
Dr. Sabine Wurzler
Dr. Sabine Wurzler
Seminar
Wirkungen
immissionsbedingter
Luftverunreinigungen
BEW Essen
Autorenname, Fachbereich
Weinlese in England im Mittelalter
(~1000)
aus:
Wehry, W. und F. J. Ossing: Wolken- MalereiKlima in Geschichte und Gegenwart, Deutsche
Meteorologische Gesellschaft e. V., FU Berlin,
1997, 186 S.
Winterlandschaft in Holland (1614)
aus: Wehry, W. und F. J. Ossing: Wolken- Malerei-Klima in Geschichte und Gegenwart,
Deutsche Meteorologische Gesellschaft e. V., FU Berlin, 1997, 186 S.
Temperaturschwankungen
Externe Einflussfaktoren
natürlicher Klimaschwankung
• Änderung der
Sonneneinstrahlung
• Vulkanausbrüche
(z.B. Krakatau 1883,
Pinatubo 1991)
• Kometeneinschläge
• Milankovitch-Zyklen:
Abweichung Erdbahn von idealer Kreisbahn, Periodizität ca. 100.000 Jahre
Schwankung der Erdachsenneigung, ca. 41.000 Jahre
Präzession der Erdachse, ca. 23.000 Jahre
Globaltemperaturen der letzten
1000 Jahre (Nordhemisphäre)
aus: IPCC, 2001
Temperatur
Meeresspiegel
Schneebedeckung
1850
IPCC 2007
2005
Beobachtung
Natürlich
Natürlich +
anthropogen
IPCC 2007
Zusammenfassung:
Temperaturtrends
• Die globale Mitteltemperatur stieg in den letzten
100 Jahren um 0,74 °C (± 0,18 °C).
• 11 der letzten 12 Jahre (bezogen auf 2006)
gehörten zu den wärmsten Jahren, die je
gemessen wurden.
• Der im letzten Jahrhundert gemessene
Temperaturanstieg ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der größte der letzten 1000 Jahre.
Trends weiterer Klimafaktoren
• Anstieg der Ozeanoberfächentemperaturen: 0,4 - 0,8 °C
im letzten Jahrhundert
• Anstieg des Meeresspiegels
• Zunahme des Wassergehalts in der Troposphäre
• Abnahme relative Feuchte + Bewölkung, Zunahme
Sonnenscheindauer
• Zunahme des Niederschlags in der Nordhemisphäre:
5-10 %, hervorgerufen besonders durch Extremereignisse
• Niederschläge und Wolken: konvektiv +, stratiform • massiver Rückgang der Gletscher
Rhône-Gletscher (1848)
aus: Wehry, W. und F. J. Ossing: Wolken- Malerei-Klima in Geschichte und Gegenwart,
Deutsche Meteorologische Gesellschaft e. V., FU Berlin, 1997, 186 S.
Rhône-Gletscher (1970)
aus: Wehry, W. und F. J. Ossing: Wolken- Malerei-Klima in Geschichte und Gegenwart,
Deutsche Meteorologische Gesellschaft e. V., FU Berlin, 1997, 186 S.
Beobachtete
Änderungen
Ort
NAM = Nordamerika
LA# =Signifikante
Lateinamerika# Signifikante
EUR
= Europa
beob.
physik. beob. Biol.
AFR
= Afrika
Änderungen
Änderungen
AS=
Asien
% konsistent
% konsistent
ANZ
Australien mit Erwärmung
mit =Erwärmung
und Neuseeland
PRNordamerika
= Polregionen
TER = Kontinente
355= Ozeane und455
MFW
Frischwasser
94%
92%
GLO
= Global
IPCC 2007
Europa
119
28.115
94%
89%
Global
765
28.671
94%
90%
IPCC 2001: Mechanismus des Treibhauseffekts Klimawirkung von Gasen und
Aerosolen in W/m2
IPCC 2001 übersetzt, Kiehl und Trenbert, 1997
3
Randbedingungen für
merkliche
Klimabeeinflussung
durch Spurengase
Strahlung und Treibhausgase
Die kurzwellige Sonnenstrahlung liegt im Mittel bei einer
Wellenlänge von ca 0.5 µm.
Die terrestrische Wärmestrahlung liegt im Mittel bei ca. 10 µm
Wellenlänge
Treibhausgase und ihr Beitrag zum natürlichen Treibhauseffekt:
• Wasserdampf: 62% Absorption bei 3µm, 5µm,10µm
• Kohlendioxid: 22% Absorption bei 4µm, 15µm
• Bodennahes Ozon: 7%
• Distickstoffoxid: 4%
• Methan:
2.5%
• Andere
2.5%
Quelle: Kondratyev und Moskalenko (1984)
IPCC 2007
CO2
Treibhausgaskonzentrationen
N2O
CH4
Zeit
Zeit
IPCC 2007
Woher kommen die Treibhausgase?
IPCC 2007
Emissionsfahnen aus Asien
Emissionsfahnen von
Vegetationsfeuern im Amazonas
Jacobs 2007
Jacobs 2007
Jacobs 2007
Prognose des IPCC für
21. Jahrhundert (2007)
Abnahme der Häufigkeit kalter Tage und Nächte
Zunahme warmer und heißer Tage und Nächte
Zunahme von Hitzewellen
Zunahme von Starkniederschlägen
Zunahme von Dürregebieten
Zunahme tropischer Wirbelstürme
Zunahme von Sturmfluten (Anstieg
Meeresspiegel um 20 – 60 cm)
nahezu sicher
nahezu sicher
sehr wahrscheinlich
sehr wahrscheinlich
wahrscheinlich
wahrscheinlich
wahrscheinlich
Was kosten Klimawandel und Wetterextreme?
Die Kosten des Nichthandelns
Große Naturkatastrophen 1950 – 2005
Ökonomische und versicherte Schäden
Jacobs 2007
Beispiel:
Hurrikan
Katrina
Sommer 2005
Ökonomische
Schäden in Höhe von
2-3 % des US BSP
(450 Mrd. US Dollar)
Jacobs 2007
Ökonomische Schäden sind in den letzten 3
Jahrzehnten um den Faktor 15 gestiegen:
• Schäden durch Überflutungen 2002 : 13 Mrd. Euro beziffert
• Hitzwelle im Jahre 2003 auf 10 Mrd. Euro mit 27.000 Toten
• Schäden negativ: Infrastruktur, Krankheiten/Gesundheit,
Todesfälle, Schäden der Landwirtschaft (bei Überflutungen)
und Ökologie (Biodiversität- schwierig zu messen)
• Positiv/negativ: Landwirtschaft, Tourismus, Bauwirtschaft
Jacobs 2007
Kyoto-Protokoll
• 1997 beschlossenes Protokoll der Vereinten
Nationen zum Klimaschutz
• 2005 in Kraft getreten, läuft 2012 aus
• Verpflichtet Industriestaaten, den Ausstoß an
Treibhausgasen um 5,2 % zu senken (2008-12
gegenüber 1990)
• Montreal-Protokoll: vermindert Ausstoß von FCKW
(zum Schutz der Ozonschicht)
Was kommt nach Kyoto?
• Politisches Ziel, G-8-Gipfel, Heiligendamm (2007):
⇒ Verringerung des globalen Ausstoßes von Klimagasen
um 50 % bis Mitte des Jahrhunderts
• Nachfolgeregelung UN-Klima-Protokoll bis 2009
• Selbstverpflichtung der EU:
- Senkung des Ausstoßes von Klimagasen um
30 [20] % bis 2020
- 20 % weniger Energieverbrauch
- Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auf 20 %
• Politisches Ziel, D: Senkung um 40 % bis 2020
Vielen Dank für ihre
Aufmerksamkeit!
Jacobs 2007
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