Kröncke: „Es gibt weniger zu verteilen als im vergangenen Jahr“ Arbeitgeber zur Forderung der IG Metall: „Mitarbeiter sind die bestbezahlten der Welt“ Hannover – 21. Februar 2007. Die niedersächsischen Metallarbeitgeber weisen die am heutigen Mittwoch bekannt gegebene Forderung des IG Metall-Bezirks Niedersachsen / Sachsen-Anhalt entschieden zurück. „ Der Verteilungsspielraum für Lohnerhöhungen ist im laufenden Jahr geringer als 2006“, so Dietrich Kröncke, Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall. „Die Beschäftigten haben drei Prozent mehr Lohn erhalten, deutlich mehr als in anderen Branchen. Ein tarifpolitischer Nachholbedarf besteht also nicht.“ 2007 wird sich die Konjunktur nach Einschätzung von NiedersachsenMetall voraussichtlich abkühlen. Die Experten rechnen mit einem Wachstum von etwa 1,5 Prozent. Der Produktionsanstieg in den Betrieben wird sich gegenüber dem Vorjahr halbieren. Auch selbst für den Maschinenbau werde sich das Wachstum von 2006 nicht fortsetzen. Kröncke: „Damit ist klar: Es gibt weniger zu verteilen als im vergangenen Jahr.“ Nicht zu vergessen sei, so Kröncke, dass schon jetzt Anfang Februar sich mehr als 15 Prozent der Mitgliedsbetriebe von NiedersachsenMetall bereits in schwieriger Lage befänden. „Für sie mussten wir Sonderverträge abschließen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Jede Erhöhung der Arbeitskosten wirft sie weiter zurück und gefährdet ihre Arbeitsplätze.“ NiedersachsenMetall weist darauf hin, dass die Mitarbeiter der Metall- und ElektroIndustrie nach wie vor die bestbezahlten der Welt seien mit den kürzesten tariflichen Arbeitszeiten. „Würden die Löhne in Deutschland um die geforderten 6,5 Prozent erhöht, müssten sie in Polen um 45 Prozent steigen, damit der Lohnabstand nicht noch größer wird, zumal dort die Produktivität mindestens im selben Tempo steigt wie bei uns“, sagte Kröncke. Die gute Weltkonjunktur, die in Teilen der niedersächsischen Metall-Unternehmen zu einem Aufbau der Arbeitsplätze geführt habe, sei erfreulich. Aber die beste Konjunktur nütze nichts, wenn die Aufträge an die Konkurrenz gingen. NiedersachsenMetall appelliert deshalb dafür, die Arbeitnehmer durch einen Konjunkturbonus am Erfolg zu beteiligen, der dann aber nur für die Laufzeit des Tarifvertrages gilt. Kröncke: „ Die Lohntabellen sollen für alle Zeiten gelten, Konjunkturen tun dies leider nicht.“ Werner Fricke 0172-5105912