1 Spektroskopie für Einsteiger mit dem Baader-Gitter „Woher weiß man das eigentlich alles: wie heiß und schwer die Sterne sind, woraus sie bestehen usw.? Da ist doch noch keiner gewesen und hat das alles gemessen!“ Ungläubiges Staunen schwingt in dieser Frage mit, die jeder wohl schon einmal so oder ähnlich gehört hat, der Interessenten durch sein Fernrohr tieferen Einblick in das Universum gewährt hat. Seit es das Baader-Gitter gibt, läßt sich die Antwort ohne großen Aufwand direkt am Fernrohr illustrieren. Es ist die Strahlung – hier das sichtbare Licht –, die eine Fülle von Informationen über die Lichtquelle – z.B. einen Stern – in verschlüsselter Form enthält. Mit einem Spektroskop wird diese Strahlung analysiert, d.h. nach Farben bzw. Wellenlängen sortiert abgebildet. Je nach Lichtquelle erscheint dabei ein Muster aus hellen und dunklen Linien, die sogenannten Fraunhofer- oder Spektrallinien. Diese Linien sind die Fingerabdrücke der chemischen Elemente, aus denen die Lichtquelle besteht, und der physikalischen Bedingungen, die dort herrschen. Seit den Zeiten von Fraunhofer, Kirchhoff und Bunsen hat die Physik gelernt, diese im Spektrum verborgenen Informationen zu dechiffrieren. Und jeder kann diesen Schlüssel bei seinen Beobachtungen anwenden und mit dem Baader-Gitter zum Beispiel einen heißeren Hauptreihenstern wie Wega oder Sirius von einem kühleren Roten Riesenstern (z.B. Beteigeuze oder Antares) unterscheiden. Das ist live erlebte Astrophysik! Wie ein Spektrum entsteht Spektren lassen sich auf zweierlei Weise erzeugen: Fällt weißes Licht (ein Gemisch verschiedener Farben) auf ein Glasprisma, so wird der blaue Lichtanteil durch das Glas stärker gebrochen als der rote. Auf einem Schirm hinter dem Prisma werden die verschiedenen Farben nicht alle auf den gleichen Fleck, sondern zu einem farbigen Band auseinandergezogen abgebildet. Dem optischen Gitter, das man sich als ein Nebeneinander von Spalten denken kann, liegt ein anderes Funktionsprinzip zugrunde: Beim Durchgang von weißem Licht durch das Gitter entstehen an jeder Gitterfurche („Spalt“) durch Beugung Elementarwellen. Die Elementarwellen verschiedener Gitterfurchen überlagern sich wie Wellen an der Wasseroberfläche. Je nach Wellenlänge und Richtung verstärken sie sich gegenseitig zu Maxima, bzw. löschen sich gegenseitig aus (Minima). Bei einem Gitter entstehen so mehrere Spektren in – wie man sagt – verschiedenen Ordnungen. Abbildung 1 zeigt den schematischen Versuchsaufbau, wie er im Allgemeinen zur Erzeugung eines Spektrums verwendet wird. Das Licht passiert zunächst einen Spalt, der im Brennpunkt einer Sammellinse (Kollimator) steht. Nach dem Durchgang durch die Kollimatorlinse ist das Licht parallel und wird im Prisma/Gitter nach Wellenlängen zerlegt. Dahinter übernimmt ein Objektiv die Abbildung des Spektrums. Weitere Einzelheiten zur Funktionsweise eines Spektroskops/Spektrografen entnehme man den einschlägigen Optik-Lehrbüchern. Das Baader-Gitter Das holographisch hergestellte Baader-Gitter hat 207 Linien/mm und ist in einer 1¼-Zoll und einer 2-ZollVariante erhältlich [1]. Es wird in Durchsicht (Transmission) betrieben. Bei der Astrospektroskopie hat man es meist mit lichtschwachen Objekten zu tun; jedes Photon ist kostbar. Die Furchen des Baader-Gitters sind daher so geformt, dass möglichst viel Licht in eine der beiden ersten Ordnungen gelenkt wird (Blaze-Gitter). Diese erscheint so viel heller als die andere erste und als die höheren Ordnungen. Im Folgenden beziehen wir uns nur auf diese erste geblazte Ordnung. Spektroskopie mit dem Baader-Gitter ist bestechend einfach und relativ preiswert: Das Gitter wird wie ein Filter in eine mitgelieferte Halterung oder direkt ins Okular eingeschraubt. Kein Spalt, kein zusätzlicher Kasten am Teleskop. Diesem großen Vorteil steht freilich ein gravierender Nachteil gegenüber: Da das Gitter entgegen der Lehrbuchvorschrift nicht im parallelen Licht, sondern im konvergenten Strahlengang in Fokusnähe betrieben wird, leidet das spektrale Auflösungsvermögen erheblich. Bei meinen Versuchen mit relativ langbrennweitigen Schmidt-Cassegrain-Optiken (Spiegeldurchmesser D=Brennweite/10, kurz f/10) konnte ich mit dem 1¼-Zoll-Gitter lediglich ein Auflösungsvermögen von 2 etwa 25 Å erreichen, während der theoretische Wert bei rund 1 Å liegt. Bei lichtstärkeren Optiken 1 2 Dieser Artikel erscheint im VdS-Journal für Astronomie 2002 ln der Spektroskopie ist es immer noch weit verbreitet, Wellenlängen in Ångström (Å) statt in der Sl-Einheit m anzugeben. Es gilt: 1Å = 0,1nm = 10-10 m. 1 (kleineren Werten von f/x) dürfte das erzielte Auflösungsvermögen noch schlechter sein. Um die Qualität des Gitters zu testen, habe ich es in einem Versuchsaufbau wie in Abb.1 im parallelen Licht verwendet. Ein Spalt aus Rasierklingen, ein Teleobjektiv als Kollimator und ein Fernglas als Objektiv dienten als weitere optische Komponenten. Zunächst beeindruckte im Sonnenspektrum bei visueller Beobachtung die Fülle von Spektrallinien. Die beiden etwa 6 Å auseinanderliegenden Natriumlinien D1, und D2 erschienen ohne Schwierigkeiten getrennt. Das Gitter ist also qualitativ hochwertig, zumindest wenn es sich um ein neueres aus der zweiten Generation handelt. Leider gelang es im ersten Versuch nicht, die visuell beobachteten Details auch fotografisch zu dokumentieren (Abb.2a). Visuelle Beobachtung von Sternspektren Das Baader-Gitter macht aus einem durch die Teleskopoptik annähernd punktförmig abgebildeten Stern in den verschiedenen Ordnungen farbige Spektralfäden. Der Spektralfaden der geblazten ersten Ordnung ist dabei besonders hell. Spektrallinien werden erst sichtbar, wenn dieser Spektralfaden mit Hilfe einer mitgelieferten und auf das Okular gesteckten Zylinderlinse aufgeweitet wird. 3 Besonders dankbare Objekte für die visuelle Beobachtung sind helle Sterne mit auffälligen Spektren : Sterne der Spektralklasse A, bei denen die Wasserstofflinien der Balmer-Serie ihre maximale Stärke haben, sowie kühlere Riesensterne der Klassen K und M, deren Spektren durch Titanoxid (TiO)-Banden dominiert werden. Auch die unterschiedliche Energieverteilung verschieden heißer Sterne fällt unmittelbar ins Auge. Bei den kühleren Sternen erscheint der rote Teil des Spektrums vergleichsweise heller als der blaue; bei heißen Sternen ist es gerade umgekehrt. Weitere spektrale Einzelheiten sind visuell meist nur schwer zu erkennen. Da die Anordnung spaltlos ist, macht sich starke Luftunruhe (schlechtes Seeing) dadurch bemerkbar, dass die Spektrallinien bis zur Unkenntlichkeit verschmieren können. Der fehlende Spalt läßt auch nur die Beobachtung von punktförmigen Objekten zu. Ausnahme: Planetarische Nebel mit hoher Oberflächenhelligkeit, von denen man im günstigsten Fall mehrere (evtl. überlappende) Bilder in verschiedenen Emissionslinien sehen kann. Die Grenzgröße für die visuelle Beobachtung von Sternspektren mit dem Baader-Gitter liegt nach meiner Erfahrung bei etwa 2 mag in Kombination mit einem Teleskop von 20 cm Öffnung. Damit bieten sich am ganzen Himmel rund 100 Sterne als Beobachtungsobjekte an. Auch das Sonnenspektrum oder das Spektrum einer Gasentladungslampe (die meisten Straßenlampen und Leuchtstoffröhren) kann mit dem Baader-Gitter ganz einfach und sogar ohne Teleskop betrachtet werden: Am einen Ende einer Pappröhre, in der sonst Poster verschickt werden, bringt man einen engen Spalt an (z.B. aus zwei 0,5 mm auseinanderstehenden Rasierklingen). Das Gitter befindet sich am anderen Röhrenende in der Nähe des Auges (ohne Okular und weitere Optik). Richtet man dieses „Papprohr-Spektroskop" auf eine helle Wolke, die das Sonnenlicht reflektiert und das Spektrum kaum verändert (Vorsicht mit direktem Sonnenlicht!) oder eine Lampe, so werden viele für die jeweilige Lichtquelle charakteristische Spektrallinien sichtbar. Noch mehr spektrale Details treten hervor wenn das Gitter mit Zusatzoptik im parallelen Licht wie in Abb.1 verwendet wird – siehe oben. (Siehe dazu auch Abb.2; die dort gezeigten Spektren wurden zwar im parallelen Licht aufgenommen, erreichen jedoch nicht die visuell beobachtete Detailfülle.) CCD-Spektrografie mit dem Baader-Gitter Richtig interessant wird es, wenn man die Spektren auch aufnehmen kann. Wir haben Erfahrungen mit dem Baader-Gitter in Kombination mit einer ST-7- und einer ST-8E-CCD- Kamera gemacht. Der instrumentelle Aufbau ist wieder simpel: Das Gitter befindet sich in seiner Halterung kurz vor dem Primärfokus des Teleskops. Die CCD-Kamera wird ohne Okular wie zu Fokalaufnahmen am Teleskop angebracht. Die Zylinderlinse kommt hier nicht zum Einsatz; statt dessen wird das Gitter so orientiert, dass der Spektralfaden genau in Deklinationsrichtung verläuft. Das Spektrum wird dann auf dem CCDChip dadurch aufgeweitet, dass die Nachführung in Rektaszension je nach Sternhelligkeit verlangsamt oder ganz abgestellt wird. Der Chip einer ST-8-Kamera ist gerade so groß, dass ein Spektrum 3 Man teilt Sternspektren aufgrund ihrer Charakteristika in Spektralklassen ein. Die Hauptklassen werden historisch bedingt mit den Buchstaben OBAFGKM bezeichnet. Die Spektralklassen sind eine Sequenz abnehmender Temperatur: Die Klasse O enthält die heißesten Sterne, während unter M kühle Sterne zusammengefaßt werden. 2 vollständig Platz findet; beim nur halb so großen ST-7-Chip sind mindestens zwei Aufnahmen (roter und blauer Teil mit Überlappungsbereich) nötig. Es kann im 2x2 Binningmodus der Kamera gearbeitet werden, da die spektrale Auflösung wegen der Anordnung des Gitters im konvergenten Strahlengang und wegen des Seeings reduziert ist. Die Belichtungszeiten liegen je nach Sternhelligkeit bzw. Verbreiterungsgeschwindigkeit zwischen 30 Sekunden und mehreren Minuten. Für die Bildverarbeitung ist eine Verbreiterung auf mindestens 200 Pixel bei gutem Signal/Rausch-Verhältnis wünschenswert. Die mit einer CCD-Kamera aufgenommenen Spektren zeigen schon am Bildschirm viel mehr Einzelheiten als bei visueller Beobachtung. Hinzu kommt, dass die CCD-Kamera im roten und infraroten Bereich bis 10 000 Å (1 µm) empfindlich ist und damit einen wichtigen Teil des Spektrum erschließt, der der visuellen Beobachtung weitgehend verborgen ist (z.B. einige Linien der Paschen-Serie des Wasserstoffs oder das infrarote Calcium-Triplett). Am blauen Ende des Spektrums ergibt sich durch die Blaze-Charakteristik des Gitters und die spektrale Empfindlichkeit des CCD-Chips eine steile Flanke in der Intensitätsverteilung. Um 4000 Å sind zwar noch einige Einzelheiten zu sehen (besonders mit der relativ blauempfindlichen ST-8E), aber die von fotografischen Prismenspektren gewohnte Linienfülle im Blauen bleibt verborgen. CCD-Spektren haben den großen Vorteil, dass sie im Computer qualitativ und quantitativ bearbeitet werden können. Dazu sind eine Reihe von leistungsfähigen und kostenlosen Programmen auf dem Markt, von denen hier nur wenige genannt seien: Visual Spec [2] von Valerie Desnoux (auf Französisch und Englisch erhältlich; läuft unter Windows), sowie die professionellen Bildverarbeitungspakete MIDAS [3] und IRAF [4], die unter Unix/Linux natürlich auch die Auswertung von Spektren erlauben. Typische Bildverarbeitungsschritte in der Spektroskopie sind neben der Dunkelstrom- und Hintergrundkorrektur die Mittelung der spektralen Information über die räumliche Bildkoordinate, die Wellenlängenkalibration, die Identifikation von Linien, die Umrechnung eines Spektrums in wahre relative oder gar absolute Intensitäten, die Bestimmung des Verlaufs des Kontinuums und die Vermessung von Linienbreiten. Beispielspektren Abbildung 3 zeigt 5 Spektren, die mit dem Baader-Gitter an einem Celestron 8 mit einer ST-8E-Kamera aufgenommen wurden. Die Spektren sind nach Temperatur sortiert: oben steht der relativ heiße B-Stern β Lyrae, unten der kühle Rote Riese Beteigeuze. Auffälligstes Merkmal aller Spektren ist das sogenannte A-Band bei 7600 Å, das durch Sauerstoff in der Erdatmosphäre hervorgerufen wird. Darüber hinaus sind in den Spektren je nach Temperatur weitere charakteristische Linien zu erkennen, wie z.B. die Balmer-Linien des Wasserstoffs bei Wega. Diese auffälligen spektralen Signaturen können zur Wellenlängenkalibration herangezogen werden. Wie bei einem Gitter zu erwarten, ist die Wellenlänge in jedem Spektrum eine hinreichend lineare Funktion des Ortes in Richtung der Dispersion. Wegen der spaltlosen Anordnung kann die Wellenlänge nicht mit einer Spektrallampe kalibriert werden. In Abb.4 sind die Spektren von Abb.3 in einem Wellenlängen-Intensitätsdiagramm dargestellt. Einige wichtige Linien sind markiert. In beiden Abbildungen fällt auf, wie sich das Intensitätsmaximum mit zunehmender Temperatur immer mehr in den blauen Teil des Spektrums verschiebt. Die hier gezeigten Intensitäten sind allerdings noch nicht in wahre Intensitäten umgerechnet, sondern spiegeln noch die spektrale Empfindlichkeitskurve des CCD-Chips und das Blaze-Verhalten des Gitters wider. Anwendungen für das Baader-Gitter Für welche Projekte eignet sich das Baader-Gitter? Schon aus den wenigen hier gezeigten Spektren 4 wird deutlich, dass eine einfache Spektralklassifikation (ohne Leuchtkraftklassen ) in die üblicherweise benutzten Harvard-Klassen OBAFGKM möglich ist. So hat der Autor aus ST-7-Aufnahmen einen kleinen Spektralatlas [5] erstellt, in dem man die Änderungen spektraler Signaturen mit abnehmender Temperatur sehr schön verfolgen kann. In einigen Fällen sind sogar Riesen- und Zwergsterne zu unterscheiden (vgl. z.B. die Spektren von Deneb und Sirius). Auch die Spektren einiger heller Vertreter besonderer Sterntypen lassen sich mit dem Baader-Gitter dokumentieren: Die hellere Komponente des visuellen Doppelsterns β Lyrae z.B. ist ein Bedeckungs4 Feinere Unterschiede in den Spektren von Vertretern der gleichen Hauptklasse erlauben die Unterscheidung zwischen Zwergsternen geringerer Leuchtkraft und leuchtkräftigen Riesensternen. 3 veränderlicher, dessen eine Komponente von einer Akkretionsscheibe aus heißem Gas umgeben ist. Dieses Gas macht sich durch Emissionslinien von Wasserstoff und Helium im Spektrum bemerkbar (siehe Abb. 3 und 4), deren Stärke je nach Bedeckungsphase des Systems variiert. Weitere Beispiele für lohnende Beobachtungsobjekte mit Besonderheiten im Spektrum sind Wolf-Rayet-Sterne, S-Sterne mit Zirkoniumoxidbanden, veränderliche Sterne mit zeitlicher Änderung des Spektraltyps (z.B. Mira, R Leonis) oder Sterne mit heißer Hülle, die u.a. H-α in Emission zeigen, wie z.B. γ Cassiopeiae und ξ Tauri. Die Anwendung des Baader-Gitters hat aber auch ihre Grenzen, wenn es ohne Spalt im konvergenten Strahlengang verwendet wird. Wegen zu schlechter spektraler Auflösung und fehlender Vergleichslichtquelle können keine Radialgeschwindigkeiten gemessen werden. Außergewöhnliche Linienprofile wie z.B. bei P-Cygni-Sternen werden nicht aufgelöst. In dichteren Feldern der Milchstraße können wegen Überlappung kaum schwächere Sterne aufgenommen werden. Hilfen für Spektroskopiker und solche, die es werden wollen Neugierig geworden? Wollen auch Sie sich intensiver mit der Spektroskopie beschäftigen? Ein guter Einstieg kann zum Beispiel das Buch Sterne und ihre Spektren von James B. Kaler sein [6]. Hier werden die physikalischen Grundlagen und die Geschichte der Spektroskopie, sowie die wichtigsten spektroskopischen Eigenschaften der Sterne allgemeinverständlich dargestellt. Wer Beratung und Kontakt zu Gleichgesinnten möchte, ist bei der von Ernst Pollmann (Leverkusen) geleiteten VdS-Fachgruppe Spektroskopie gut aufgehoben [7]. Fazit Das Baader-Gitter ist ein kostengünstiges kleines Zusatzinstrument, das die einfache Beobachtung und Fotografie von Sternspektren gestattet. Es ist vor allem pädagogisch sehr wertvoll: Neulinge können so mit dem für die Astrophysik so überragend wichtigen Gebiet der Spektroskopie vertraut gemacht werden. Selbst einfache „wissenschaftliche" Projekte sind mit dem Baader-Gitter zu machen. Wer dann tiefer in die quantitative Spektroskopie einsteigen möchte kann überlegen, ob er sich einen kleinen Spektrografen baut – evtl. sogar mit einem Baader-Gitter neuerer Generation als dispersivem Element. [1] Baader Planetarium GmbH, Zur Sternwarte, 82291 Mammendorf, http://www.baader-planetarium.de [2] Visual Spec (Verarbeitung digitaler Spektren unter Windows), http://valerie.desnoux.free.fr/vspec/download.html [3] MIDAS (Bildverarbeitung - auch Spektren - unter Unix/Linux), http://www.eso.org/projects/esomidas [4] IRAF (Bildverarbeitung – auch Spektren – unter Unix/Linux): http://iraf.noao.edu [5] Federspiel, M., 1997, Amateurspektroskopie mit dem Baader-Gitter und einer CCD-Kamera, Mitteilungen/Rundbrief der VdS-Fachgruppe Spektroskopie Nr. 13 [6] Kaler, James B., 1994, Sterne und ihre Spektren, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, Berlin, Oxford [7] Internetseite der VdS-Fachgruppe Spektroskopie: http://www.pollmann.ernst.org Anschrift des Verfassers: Dr. Martin Federspiel, Benzhauserstr. 21, 79232 March-Holzhausen DOK: G\Prosp\Zubeh\BlazeGitter\EinsteigerSpektroskopie.doc 4 5 6 Abb.3 Beispielspektren von Sternen verschiedener Temperatur, aufgenommen mit dem Baader-Gitter und einer ST-8E-Kamera an einem Celestron 8. Auffälligstes Merkmal in allen Spektren ist das A-Band bei 7600 Å, das durch Sauerstoff in der Erdatmosphäre hervorgerufen wird. Der heiße Bedeckungsveränderliche β Lyrae (oben) zeigt Emissionslinien, die von einer Akkretionsscheibe um die eine Systemkomponente stammen, während bei Wega die Balmer-Serie des Wasserstoffs in Absorption maximal ausgeprägt ist. Bei den kühlen Roten Riesensternen Aldebaran und Beteigeuze dominieren Titanoxid-Banden das Spektrum. 7 Abb.4 Die Spektren aus Abb.3 im Wellenlängen-Intensitäts-Diagramm. Einige wichtige Linien sind identifiziert. Die Kurven geben nicht die wahre Intensitätsverteilung im Sternspektrum wieder, sondern enthalten noch die spektrale Empfindlichkeitsfunktion der Kamera und die Blaze-Charakteristik des Gitters. Rechts unter dem Spektraltyp ist die ungefähre Oberflächentemperatur des Sterns in Kelvin angegeben (T [Kelvin] = T [°Celsius] + 273]). 8