Patienteninformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz® Inflamac® 75 retard SPIRIG HEALTHCARE AMZV Was ist Inflamac 75 retard und wann wird es angewendet? Inflamac 75 retard ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum und wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Die Einnahme von Inflamac 75 retard kann von den Symptomen einer Entzündung befreien, jedoch nicht die Ursachen heilen. Inflamac 75 retard eignet sich besonders für erwachsene Patientinnen und Patienten, bei denen eine Tagesdosis von 75 mg dem Krankheitszustand entspricht. Die Möglichkeit der einmaligen Verabreichung pro Tag vereinfacht vor allem eine längerdauernde Behandlung. Inflamac 75 retard wird auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin angewendet zur Behandlung von: Rheumatischen Krankheiten, wie z.B. Arthrosen. Weichteilrheumatismus. Schmerzhafte Entzündungszustände und Schwellungen im Rücken und im Bereich der Gelenke. Entzündungen und Schmerzen nach Verletzungen und operativen Eingriffen. Schmerzhaften entzündlichen Frauenleiden. Inflamac 75 retard soll nicht zur ausschliesslichen Fiebersenkung verwendet werden. Wann darf Inflamac 75 retard nicht angewendet werden? Inflamac 75 retard darf nicht eingenommen werden, wenn Sie auf einen der Inhaltsstoffe allergisch reagieren oder nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen Schmerzoder Rheumamitteln, sogenannten nicht-steroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteln Atemnot oder allergieähnliche Haut‐ reaktionen hatten, im letzten Drittel der Schwangerschaft, bei aktiven Magen- und/oder Zwölffingerdarmgeschwüren oder Magen-/Darm-Blutungen, bei chronischen Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), bei schwerer Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion, bei schwerer Herzleistungsschwäche, zur Behandlung von Schmerzen nach einer koronaren Bypassoperation am Herzen (resp. Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine), von Kindern und Jugendlichen. Falls einer dieser Zustände bei Ihnen zutrifft, sagen Sie es Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin und wenden Sie Inflamac 75 retard nicht an. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird entscheiden, ob dieses Arzneimittel für Sie geeignet ist. Wann ist bei der Einnahme von Inflamac 75 retard Vorsicht geboten? Während der Behandlung mit Inflamac 75 retard können im oberen Magen-Darm-Trakt Schleimhautgeschwüre, selten Blutungen oder in Einzelfällen Perforationen (Magen-, Darmdurchbrüche) auftreten. Diese Komplikationen können während der Behandlung jederzeit auch ohne Warnsymptome auftreten. Um dieses Risiko zu verringern, verschreibt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Magenschmerzen haben und einen Zusammenhang mit der Einnahme des Arzneimittels vermuten. Für gewisse Schmerzmittel, die sogenannten COX-2-Hemmer, wurde unter hohen Dosierungen und/oder Langzeitbehandlung ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall festgestellt. Ob dieses erhöhte Risiko auch für Inflamac 75 retard zutrifft, ist noch nicht bekannt. Falls Sie bereits einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Venenthrombose hatten, oder falls Sie Risikofaktoren haben (wie hoher Blutdruck, Diabetes [Zuckerkrankheit], hohe Blutfettwerte, Rauchen), wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin entscheiden, ob Sie Inflamac 75 retard trotzdem anwenden können. Informieren Sie in jedem Fall Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darüber. Die Einnahme von Inflamac 75 retard kann die Funktion Ihrer Nieren beeinträchtigen, was zu einer Erhöhung des Blutdrucks und/ oder Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) führen kann. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn sie herzkrank oder nierenkrank sind, falls Sie Arzneimittel gegen Bluthochdruck (z.B. harntreibende Mittel, ACE-Hemmer) einnehmen oder bei einem erhöhten Flüssigkeitsverlust, z.B. durch starkes Schwitzen. Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Insbesondere bei: Auftreten von Schwindel, Sehstörungen oder anderen zentralnervösen Störungen sollten Sie auf das Führen eines Motorfahrzeuges oder das Bedienen von Maschinen verzichten und umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen. Besondere Vorsicht ist angezeigt bei der Einnahme von Inflamac 75 retard, wenn Sie Inflamac 75 retard gleichzeitig mit anderen entzündungshemmenden Arzneimittel (wie Acetylsalicylsäure/Aspirin, Kortikostero‐ ide), «Blutverdünner» oder SSRI’s (Arzneimittel gegen Depression) einnehmen, Asthma oder Heuschnupfen (saisonale allergische Rhinitis) haben, an Leber- oder Nierenkrankheiten leiden, früher einmal schwere Magen- oder Darmerkrankungen hatten wie Magengeschwür, Blutung oder schwarzer Stuhl oder nach der Einnahme von entzündungshemmenden Arzneimitteln Magenbeschwerden oder Sodbrennen bekamen, Blutgerinnungsstörungen haben oder andere Schwierigkeiten mit dem Blut, einschliesslich ein seltenes Leberproblem bekannt als Porphyrie, an Herzproblemen oder Bluthochdruck leiden oder gelitten haben, Seite 1 Patienteninformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz® dehydriert sein könnten z.B. durch eine Krankheit, Durchfall, vor oder nach einem grösseren chirurgischen Eingriff, Schwellungen (Ödeme) an den Füssen und Unterschenkeln haben. Wenn einer dieser Zustände zutrifft, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin bevor Sie Inflamac 75 retard einnehmen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich an wenden! Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin insbesondere, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen: Lithium oder Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI’s), (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen), Digoxin (Arzneimittel bei Herzproblemen), Diuretika (Arzneimittel zur Erhöhung der Harnausscheidung), ACE-Hemmer oder Betablocker (Arzneimittel gegen Bluthochdruck und Herzprobleme), andere entzündungshemmende Arzneimittel, wie Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder Ibuprofen, Kortikosteroide, gerinnungshemmende Arzneimittel (Antikoagulantien), Arzneimittel zur Behandlung von Diabetes ausgenommen Insulin, Methotrexat (bei Arthritis und Krebserkrankung), Ciclosporin (bei Organtransplantation), einige Arzneimittel gegen Infektionen (Chinolon-Antibiotika). Inflamac 75 retard kann die Anzeichen einer Infektion (z.B. Kopfschmerzen, hohe Körpertemperatur) abschwächen und somit das Aufdecken und die angemessene Behandlung der Infektion erschweren. Wenn Sie sich unwohl fühlen und einen Arzt benötigen, denken Sie daran, ihm zu sagen, dass sie Inflamac 75 retard einnehmen. In sehr seltenen Fällen kann Inflamac 75 retard, wie andere entzündungshemmende Arzneimittel, schwere allergische Reaktionen (z.B. Ausschlag) verursachen. Informieren Sie deshalb umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls eine solche Reaktion bei Ihnen auftritt. Wenn Sie Inflamac 75 retard längere Zeit (mehr als 2–3 Wochen) einnehmen, sollten Sie die regelmässigen, von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin angeordneten Kontrolluntersuchungen nicht versäumen. Vorsicht ist bei älteren Patientinnen und Patienten geboten. Sie können auf die Wirkung von Inflamac 75 retard empfindlicher reagieren. Deswegen sollten sie vorsorglich die niedrigste wirksame Dosierung verwenden. Darf Inflamac 75 retard während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden? Schwangerschaft Sollten Sie schwanger sein oder eine Schwangerschaft planen, sollten Sie Diclofenac nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein‐ nehmen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft darf Inflamac 75 retard nicht eingenommen werden. Inflamac 75 retard kann es erschweren, schwanger zu werden. Falls Sie eine Schwangerschaft planen oder Schwierigkeit haben, schwanger zu werden, sollten Sie deshalb Inflamac 75 retard nicht einnehmen, ausser es ist wirklich notwendig. Stillzeit Inflamac 75 retard sollte während der Stillzeit nicht eingenommen werden, ausser Ihr Arzt hat es Ihnen ausdrücklich erlaubt. Wie verwenden Sie Inflamac 75 retard? Die Dosierung und Anwendung wird vom Arzt oder der Ärztin je nach Anwendungsbereich, Alter und Ausprägung der Beschwerden individuell festgelegt; bitte beachten Sie sorgfältig die Anweisungen Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin. Überschreiben Sie nicht die empfohlene Tagesdosis und Behandlungsdauer. Zu Beginn der Behandlung beträgt die Tagesdosis im Allgemeinen 100–150 mg. In leichteren Fällen und zur Langzeitbehandlung sind 75–100 mg pro Tag, 1 Filmtablette Inflamac 75 retard morgens oder abends, in der Regel ausreichend. Zur Vermeidung von Nachtschmerzen und/oder Morgensteifigkeit wird Inflamac 75 retard abends eingenommen. Bei Bedarf kann die Tagesdosis auf 150 mg (2 Filmtabletten Inflamac 75 retard in Kombination mit Kapseln zu 25 mg oder 50 mg oder Suppositorien) erhöht werden, die vorzugsweise über den Tag zu verteilen sind. Inflamac 75 retard sollen ganz, am besten mit viel Flüssigkeit, vorzugsweise zu der Mahlzeit eingenommen werden. Die Filmtabletten dürfen nicht gekaut oder geteilt werden. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin. Welche Nebenwirkungen kann Inflamac 75 retard haben? Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme/Anwendung von Inflamac auftreten: Seltene oder sehr seltene Nebenwirkungen, die schwerwiegend sein können und eine ärztliche Behandlung erfordern Unübliche Blutung oder Bluterguss, hohes Fieber oder anhaltende Halsschmerzen, allergische Reaktion mit Schwellung im Gesicht, Lippen, Mund, Zunge oder Rachen, oft verbunden mit Ausschlag und Juckreiz, die zu Schwierigkeiten beim Schlucken führen, Hypotonie (niedriger Blutdruck), Ohnmacht, pfeifende Atemgeräusche und Gefühl von Enge in der Brust (Anzeichen von Asthma), Brustschmerz (Anzeichen von Herzinfarkt), plötzliche und schwere Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Taubheit, Unvermögen oder Schwierigkeiten zu Sprechen, Lähmung (Anzeichen von Hirnschlag), starrer Nacken (Anzeichen einer Virusmeningitis), Krampfanfälle, Seite 2 Patienteninformation des Arzneimittel-Kompendium der Schweiz® hoher Blutdruck (Hypertonie) und/oder Schwellung an den Füssen und Unterschenkeln (Ödem), rote oder purpurne Haut (mögliche Anzeichen von Entzündung der Hautgefässe), Hautausschlag mit Blasen, Blasenbildung an den Lippen, Augen und Mund, Hautentzündung mit Abschälung und Schuppung, starke Magenschmerzen, blutiger oder schwarzer Stuhl, Erbrechen von Blut, gelbfärbung der Haut oder Augen (Anzeichen von Hepatitis), Blut im Urin, Übermass an Eiweiss im Urin, plötzliche Verringerung der Harnmenge (Anzeichen von Nierenstörungen). Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin umgehend, wenn eines dieser Symptome bei Ihnen auftritt. Andere häufig auftretende Nebenwirkungen (bei 1 bis 10 auf 100 Patienten) Kopfschmerzen, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verdauungsstörung, Bauchschmerzen, Blähung, Appetitverlust, Veränderung der Leberfunktion (z.B. Erhöhung der Leberenzymkonzentration im Blut), Hautausschlag, Schwellung der Arme, Hände, Beine und Füsse (Ödem). Andere gelegentlich bis selten auftretende Nebenwirkungen (bei 1 bis 100 auf 10’000 Patienten) Schläfrigkeit, Magenschmerzen, Überempfindlichkeitsreaktionen, (einschliesslich Blutdruckabfall und Schock), Asthma, Magen‐ schleimhautentzündung, Magenblutung, Blutstuhl, blutiger Durchfall und Erbrechen, Magen-Darmgeschwür (mit oder ohne Blu‐ tung oder Durchbruch), Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, Gelbsucht, Nesselsucht, Schwellungen. Andere sehr selten auftretende Nebenwirkungen (weniger als 1 auf 10’000 Patienten) Desorientiertheit, Depression, Schlaflosigkeit, Alpträume, Reizbarkeit, psychische Störungen, Kribbeln oder Starrheit an den Hän‐ den oder Füssen, Gedächtnisstörung, Angstgefühl, Zittern, Geschmackstörungen, Seh- oder Hörstörungen, Verstopfung, Mund‐ schleimhautentzündung, Speiseröhrenulkus, Herzklopfen, Haarausfall, Rötung, Schwellung und Blasenbildung der Haut (aufgrund erhöhter Lichtempfindlichkeit). Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie eine dieser Nebenwirkungen feststellen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren. Was ist ferner zu beachten? Nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren. Inflamac 75 retard Filmtabletten sind trocken und bei Raumtemperatur (15–25 °C) zu lagern. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP.» bezeichneten Datum verwendet werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation. Was ist in Inflamac 75 retard enthalten? 1 Filmtablette enthält: Wirkstoff: Diclofenac-Natrium 75 mg. Zulassungsnummer 58122 (Swissmedic). Wo erhalten Sie Inflamac 75 retard? Welche Packungen sind erhältlich? In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Packungen zu 20 und 100 Filmtabletten. Zulassungsinhaberin Spirig HealthCare AG, 4622 Egerkingen. Diese Packungsbeilage wurde im Oktober 2009 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft. Der Text wurde behördlich genehmigt und vom verantwortlichen Unternehmen zur Publikation durch die Documed AG freigege‐ ben.© Copyright 2012 by Documed AG, Basel. Die unberechtigte Nutzung und Weitergabe ist untersagt. [20.01.2012] Seite 3