>>> business intelligence Anbieter Die neue Leichtigkeit der Analyse Auf dem Wachstumsmarkt Business Intelligence wollen viele Player mitmischen. Was die Großen zu bieten haben und wo die kleinen Nischenanbieter punkten. 200 200 100 100 e 22 extra: business intelligence trfo1212-Anbieter.indd 22 00 P ft 304,25 294,80 cl e 348,18 ic ro so 359,27 203,85 189,75 quelle: IDC „Die Großen arbeiten an der Homogenisierung der Produkte.“ Gregor Zeiler, Trivadis 411,49 O ra 300 300 451,07 M 400 400 Westeuropa-Umsätze (Lizenz & Wartung; reine BITools im engeren Sinn laut IDC-Definition) in Mio. $ n 2010 n 2011 S 500 500 Insgesamt ist der westeuropäische BI-Markt 2011 laut Marktforscher IDC um 5,4% gewachsen. Den stärksten ­Zuwachs verzeichnet QlikTech mit 24,5%, ­gefolgt von MicroStrategy (plus 22,8%), Panorama (plus 10,8%) und IBM (plus 9,6%). Auffallend: Marktführer SAP hatte ein schwaches Jahr mit nur 0,6 Prozent Wachstum; 2010 ­hatten die Walldorfer um 18,2% zugelegt. Damals wuchs allerdings auch der Gesamtmarkt noch zweistellig – um 12%. SA 600 600 Den Markt teilen in Europa vor allem die Großen unter sich auf. M 700 700 788,46 IB 800 800 Wer mit Datenanalyse 793,07 gute Geschäfte macht SA O hne Business Intelligence ist im heutigen Geschäftsleben kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Im Vergleich zum gesamten ITMarkt wächst das BI-Segment in Europa überdurchschnittlich (siehe Grafik). Hierzulande herrscht offenbar größerer Nachholbedarf, der den Markt mit einem Plus von 8,1 Prozent auf 235 Millionen Euro Umsatz weiterhin brummen lässt. Angesichts des Potenzials wollen alle großen IT-Anbieter am BI-Kuchen mit­ naschen. Seit 2007 findet eine wahre Übernahmeschlacht um die besten BISpezialisten statt. Die Highlights: SAP übernahm den Marktführer Business Objects, IBM übernahm die Nummer zwei, Cognos, und Oracle schluckte Hyperion. „Teilweise sind sie bis heute damit beschäftigt, den Produkthaufen in ein homogenes Portfolio zu verwandeln“, sagt Gregor Zeiler, BI-Verantwortlicher beim Systemintegrator Trivadis. „Am besten hat das IBM geschafft.“ Nun bringt die Big Five eine neue Entwicklung unter Druck. Unter dem Schlagwort „Data Discovery“ sind extrem benutzerfreundliche Lösungen aufgetaucht. Statt starrer, vorgefertigter Berichte bekommen damit auch „normale“ User die Möglichkeit, selbst neue Datenquellen anzuzapfen. Erfolgreichs­ ter „Selbstbedienungs-BI“-Anbieter ist dabei QlikTech, der 2011 mit 25 Prozent Wachstum den großen Fünf bereits gehörig auf die Pelle rückte. Wolfgang Kobek, DACH-Vorstand bei QlikTech, dazu: 20.11.2012 11:41:36 Uhr 13 Die Anbieter Stärken und Schwächen der großen Fünf am BusinessIntelligence-Markt. > SAP: Der BI-Marktführer verfügt über ein komplettes BI-Produktportfolio, das durch die mittlerweile bessere Integration zugekaufter Elemente (Business Objects, Sybase) homogener geworden ist. Auch neue Trends wie mobile BI und kollaborative BI werden offensiv adressiert. Kern von SAPs BI-Vision ist derzeit die neue In-Memory-Datenbank HANA für die schnelle Analyse großer Datenmengen. > IBM: Big Blue hat in Sachen Integration des aufgekauften BI-Spezialisten Cognos die Hausaufgaben gemacht und betreibt auch großen Forschungsaufwand bei neuen Themen wie Textanalyse und Big Data. Manko gegenüber SAP, Oracle, Microsoft: Es gibt keine hauseigene ERP-Plattform für ein BusinesssoftwareKomplettpaket. > SAS: Der BI-Spezialist verfügt über fortschrittliche Analysetechniken und Vorhersagemodelle, die vor allem große Firmen in der Handels-, Finanz-, Pharma- oder Telekombranche nutzen. > MICROSOFT: Die BI-Lösungen der Redmonder punkten mit starker Integration in die hauseigenen Produkte Office, SQL Server, SharePoint und Dynamics (ERP). > ORACLE: Das seit dem Kauf von Hyperion umfassende Standard-BI-Portfolio gilt nicht als das innovativste am Markt, wurde aber kürzlich um Analytikfunktionen für unstrukturierte Daten und In-MemoryFähigkeiten erweitert. te gy Te c ro S 39,45 39,45 trfo1212-Anbieter.indd 23 34,73 38,48 Trend zu „mobiler BI“, also der Abfrage via Smartphone oder Tablet. Unter dem derzeit stark gehypten Begriff „Big Data“ wiederum rücken immer öfter auch externe Datenquellen in den Mittelpunkt des analytischen Interesses. Besonders in sozialen Netzwerken, Online-Foren oder E-Commerce-Plattformen wird ein immenser Informationsschatz vermutet. Die Analyse dieser unstrukturierten Datenmassen ist technisch sehr komplex. Auch ein heimischer Anbieter macht in dieser Nische international Furore: Mindbreeze hat einen innovativen semantischen Suchalgorithmus entwickelt, mit dem Firmen in internen und externen Datenquellen so ziemlich alles indizieren und nach Sinnzusammenhängen klassifizieren können, was nicht schnell genug hinter die nächs­te Firewall flüchtet. Dazu Mindbreeze-Gründer Daniel Fallmann: „Wir machen Big Data schon seit sieben Jahren, nur haben wir es nicht so genannt. Unsere Such-Engine hat viele Big-DataFunktionalitäten out of the box – ohne dafür ein aufwändiges Projekt starten zu müssen.“ Der IT-Berater Gartner fasst die bestimmenden Markttrends so zusammen: „BI-Werkzeuge müssen heute einfach wie Google, mobil wie das iPad und unterhaltsam wie ein Computerspiel sein.“ Dieser Anspruch wird die Anbieter auf Trab halten. l O 105,92 130,06 „Wir machen Big Data schon seit sieben Jahren.“ Daniel Fallmann, Mindbreeze TI BC 132,63 In Bu for ild ma er tio sI n nc . Pa So no ftw ra ar ma e ic M 165,19 tra Q lik 3,85 h e „Wir unterscheiden uns durch unseren rein anwendergesteuerten BI-Ansatz. Wir haben sogar einen App-Store eingerichtet, in dem User ihre selbst gebauten Analyse-Apps für gängige Anwendungsfälle anderen zur Verfügung stellen können.“ Natürlich versuchen auch die großen Anbieter dem Trend zur neuen Leichtigkeit der BI gerecht zu werden und peppen ihre Plattformen mit Ad-hoc-Analysefunktionen auf. So verspricht etwa Microsoft für die kommende Version von Excel, dem Ur-BI-Werkzeug schlechthin, Ad-hoc-Abfrage- und Visualisierungsfunktionen, „die sogar viele begeistern werden, die sonst nicht gern mit Zahlen jonglieren“, erklärt Microsoft-Managerin Christiane Noll (siehe Seite 14). Technisch basiert Data Discovery meist auf „In-Memory“-Analyse, wobei die Datenbestände zur schnelleren Verarbeitung direkt in den Hauptspeicher des Computers geladen werden. SAP hat mit HANA eine eigene In-Memory-Datenbank entwickelt, und auch beim BI-Spezialisten MicroStrategy setzt man mittlerweile auf eine Hybrid-Methode zwischen In-Memory- und klassischer Analyse. MicroStrategy ist einer der letzten großen „unabhängigen“ BI-Spezialanbieter, deren Produkte vor allem im Finanzcontrolling von Großunternehmen sehr beliebt sind. Hand in Hand mit dem Ad-hoc-Analyseansatz geht im Übrigen ein starker 21,80 24,44 extra: business intelligence e 23 20.11.2012 11:41:37 Uhr