P 132-D Hilger - Makuladegeneration OM & Ernährung 2010 | Nr. 132 Makuladegeneration Hilfe durch gezielten Einsatz von Naturheilverfahren Gerd Hilger Die neuen Bevölkerungsstrukturen Durch die hohe Lebensqualität und den medizinischen Fortschritt werden die Menschen vor allem in den Industrienationen immer älter. Laut Statistik leben derzeit in Deutschland 33,1 Millionen Menschen die 50 Jahre oder älter sind. Das entspricht 41% der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Diese „best Ager“ oder „Neuen Alten“ legen immer mehr Wert auf Flexibilität und vor allem Mobilität um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, selbstständig zu sein und die Lebensqualität zu erhalten. Der Alterungsprozess wird durch anatomische Strukturen und physiologische Funktionen bestimmt. Ursachen dafür sind unter anderem, intrinische und extinische Ursachen wie auch altersbedingte Erkrankungen, die anatomische und funktionelle Einbussen der Sinnesorgane, des Bewegungsapparates, Herz und Nieren oder des Immunsystems zur Folge haben. Okuläre Erkrankungen Altersbedingte okuläre Erkrankungen und pathologische Veränderungen können unter anderem die Netzhaut (Makuladegeneration, diabetische Retinopathie, Rethinopathia pigmentosa, Netzahutablösung, Fundus hypertonicus, usw.), die Augenlinse (versch. Erscheinungsformen des grauen Stars), den Sehnerv (Glaukome), die Lider (Ptosis, Ektropium, Entropium), die Hornhaut (Cornea guttata, Greisenbogen, etc.) und die Bindehaut (Pinguecula, Sicca Syndrom etc.) betreffen. Dadurch treten physiologische Veränderungen des Sehens auf. Die Brillenglasstärke ändert sich, die Farbenwahrnehmung, die Fern-Nah-Einstellungsfähigkeit (Akkomodation) und Kontrastsehschärfe wird reduziert, Blendempfindlichkeit und Gesichtsfeldeinschränkungen nehmen zu. Je älter der Betroffene ist, umso stärker sind die Auswirkungen von altersbedingtem visuellem Leistungsverlust in Alltagssituationen. Subjektiv lassen sich besonders schleichende Augenerkrankungen wie das Glaukom oder der graue Star vom betroffenen schlecht Einschätzen. Aus diesem Grund ist es wichtig die Auswirkungen und Ausmasse solcher altersbedingten okulären Erkrankungen regelmässig zu untersuchen und frühzeitig zu erkennen um sicher den Alltag meistern zu können. Die häufigsten Ursachen und Augenerkrankungen ■ ■ ■ ■ ■ Altersbedingte Makuladegeneration: ca. 2 Mio. Menschen Glaukom: ca. 800.000 Menschen Katarakt: ca. 600.000 Menschen Erblindung an den Folgen des Diabetes: ca. 6.000–8.000 Menschen jährlich Netzhautablösung: ca. 8.000 Menschen jährlich Die Dunkelziffer wird jedoch wesentlich höher sein als die vorliegenden Daten aufweisen. Entstehung von Makuladegeneration Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine komplexe Erkrankung der Netzhaut, bei der genetische Veranlagung, verschiedene Risikofaktoren und Umwelteinflüsse zur Entstehung beitragen. Die genetischen Faktoren sind noch weitgehend unbekannt. Der Einfluss bestimmter Risikofaktoren auf die Entstehung einer AMD wird deutlich wenn wir uns die Pathophysiolgie einmal näher ansehen. Die Photorezeptoren unserer Netzhaut stossen täglich millionen Zelltrümmer ihrer, durch Licht ausgebleichten, Aussenmembran ab. Das darunterliegende retinale Pigmentepithel (RPE) hat u.a. die Aufgabe diese Zellabfälle zu phagozytieren. UV-Licht und die BlauAnteile des sichtbaren Lichtspektrums beschleunigen die Schädigungen der Photorezeptoren und erhöhen die Menge der anfallenden Zelltrümmer. Durch den Sehprozess, Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüsse entstehenden freien Radikale und die dadurch bedingten oxydativen Prozesse stören die beschriebenen Abbauvorgänge im Pigmentepithel. Dadurch kann mit zunehmenden Lebensalter die Funktionsfähigkeit des RPE beeinträchtigt werden. Die verminderte Phagozytose (Abbau)-Leistung des RPE führt zu Ablagerung von hydrophoben Material in den unteren Netzhautschichten (RPE und Bruchsche Membran) => charakteristische Drusenbildung (Abb. 1 und 2). Diese Ablagerungen (Drusen) behindern die Stoffwechselvorgänge zwischen Aderhaut und Netzhaut was mit der Zeit zur Bildung neuer Blutgefässe = chorioretinale Neovaskularisationen führt. Häufigkeit der Augenerkrankungen In Deuschland gibt es derzeit rund 160.000 Blinde und 1,2 Millionen Sehbehinderte Menschen (Stand Nov. 2007) 16 Formen der AMD Das Frühstadium der AMD ist gekennzeichnet durch kleine, abgegrenzte Ablagerungen von Stoffwechsel- P 132-D Hilger - Makuladegeneration OM & Ernährung 2010 | Nr. 132 Abb. 1 Patientin 60 Jahre trockene AMD mit ausgeprägter, ringförmiger Drusenbildung aus. Bei dieser Form wachsen neue abnormale Blutgefässe aus der Aderhaut (sogenannte „choroidale Neovaskularisation“, CNV) unter die Makula. Aus diesen neuen, undichten Gefässen tritt Flüssigkeit unter und in die Netzhaut, die eine Schwellung der Netzhaut zur Folge hat. Das führt zu einer Verzerrung des auf die Netzhaut geworfenen Bildes. Gerade Linien werden dabei von Patienten als gebogene Objekte wahrgenommen (sogenannte „Metamorphismen“). Im Verlauf kommt es zum Wachstum der CNV, Ansammlungen von Gefässflüssigkeit und Einblutungen, die als graue oder blinde Flecken wahrgenommen werden. Zunehmend trennt die Flüssigkeit die Netzhaut von der Gefässhaut ab und sorgt damit für die schnelle Verschlechterung der Sehfunktion. Manchmal können auch Blutungen aus den neu gebildeten Gefässen unter der Netzhaut zu einer plötzlichen akuten Sehverschlechterung führen. Risikofaktoren Abb. 2 Gleiche Patientin nach dreiwöchiger Behandlung mit deutlich reduzierten Drusen. abfällen unter der Netzhaut, den sogenannten „Drusen“. Hierbei liegt zumeist eine sehr gute Sehschärfe und praktisch keine Einschränkung der Sehfähigkeit vor. Im weiteren Verlauf der AMD wird das Krankheitsbild in zwei unterschiedliche Formen untergliedert. Die trockene Spätform der AMD Bei der trockenen Spätform der AMD kommt es zum langsam fortschreitenden Funktionsverlust in der Netzhautmitte durch das Absterben von Netzhautzellen. Wenn betroffene kleine Areale noch ausserhalb der Stelle des schärfsten Sehens liegen, ist die Funktion meist noch recht gut. Erst wenn diese auch in den Prozess mit einbezogen wird, kann es zu einer deutlichen Seheinschränkung kommen. Die meisten Patienten mit AMD leiden unter dieser trockenen Form. Die feuchte Form der AMD Die feuchte (exsudative) AMD ist die aggressivere Variante, die unbehandelt schneller zu einer Sehverschlechterung führen kann. Sie macht etwa 80 Prozent aller Fälle mit starker Sehminderung durch AMD Wichtig ist es, bestehende Risikofaktoren, welche die Makuladegeneration negativ beeinflussen können, auszuschalten. Von den Risikofaktoren sind allerdings nur einige beeinflussbar. Zu den nicht beeinflussbaren Faktoren gehören genetische Voraussetzungen und der natürliche Alterungsprozesse: je älter, desto anfälliger. Zudem sind Frauen etwas häufiger betroffen als Männer. Zu den beeinflussbaren Grössen zählen: Rauchen, Sonne, starkes UV-Licht und die Ernährung. Diese Faktoren können Sie positiv beeinflussen, um sich und Ihr Augenlicht zu schützen und der Krankheit vorzubeugen oder sie zu verlangsamen. Insbesondere das Rauchen erhöht das Risiko, eine AMD zu bekommen, erheblich. Von den Risikofaktoren ist das Rauchen allgemein anerkannt. Bei Rauchern ist das Risiko ein Spätstadium der AMD zu entwickeln 3 mal so hoch wie bei Nichtrauchern. Stoffwechselstörungen wie Hypercholesterinämie, Hyperlipidämie, und Diabetes sowie kardiovaskuläre Risikofaktoren wie zu hoher Blutdruck und Arteriosklerose können über die Aderhaut des Auges Schäden und Degenerationen im retinalen Pigmentepithel und der Netzhaut verursachen. Wenn ein Bluthochdruck oder eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) vorliegt, ist für die Versorgung der Netzhaut eine gute Einstellung von Blutdruck und Blutzucker durch den Hausarzt sinnvoll. Ein Mikronähstoffmangel ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Entstehung einer AMD. Unter Mikronährstoffen versteht man Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe die unser Organismus zur Aufrechterhaltung der Gesundheit braucht. Umweltfaktoren, ungesunde Lebensweise/Stress aber auch Medikamente erhö- 17 P 132-D Hilger - Makuladegeneration OM & Ernährung 2010 | Nr. 132 hen unseren Bedarf an Mikronährstoffen. Gleichzeitig enthalten unser Lebensmittel durch lange Transportwege, Lagerzeiten oder Haltbarmachung immer weniger dieser Stoffe. ■ ■ ■ Medikament entzogene Mikronährstoffe Abführmittel Vitamin A, D, E, K, Kalium, Phosphor Alkohol Vitamin B-Komplex (v.a. B1, B2, B3, B6, Folsäure) Antibiotika Vitamin B-Komplex, Vit.C, Kalium (durch Schädigung der Darmflora) Antidepressiva Vitamin B12, Coenzym Q10 Antihistaminika Vitamin C Acetylsalicylsäure (ASS) Vitamin A, B, C, Kalium, Kalzium Statine (Cholesterinsenker) Vitamin E, Coenzym Q10 Cortison Kalzium, Vitamin D, Kalium, Selen, Zink Diuretika Kalium, Vitamin B-Komplex, Magnesium, Zink, Coenzym Q10 Pille Folsäure, Vitamin B6, B12, Vit. E ■ reduzierte Farbwahrnehmung und verschlechterte Kontrastwahrnehmung erhöhte Blendempfindlichkeit Metamorphismen (gerade Linien erscheinen gekrümmt/verbogen) fixierter Bereich erscheint als grauer Fleck bzw. mit vereinzelten „Flecken“ Diagnose Der Früherkennung gilt auch hier besonderes Augenmerk, zumal einmal durch AMD eingetretene Sehschädigungen meist nicht mehr behoben werden können. Noch bevor irgendwelche Sehbeschwerden auftreten, können mittels einer augenärztlichen Untersuchung Veränderungen in der Netzhautmitte festgestellt werden. Mit folgenden Untersuchungen kann festgestellt werden, wie weit die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) fortgeschritten ist: Tab. 1 Mikronährstoffmangel durch Medikamente ■ Der Amsler-Gitter-Test Nach einer Cataract OP (operative Versorgung des Grauen Stars mit einer künstlichen Augenlinse) ist die Netzhaut wieder einer höheren „Lichtbelastung“ ausgesetzt. Der durch die eingetrübte Augenlinse abgeschwächte Lichteinfall stellt auch einen gewissen Schutz der Makula lutea dar. Besonders UV-Licht und die Blau-Anteile des sichtbaren Lichtspektrums sind sehr Energiereich. Bei der Verarbeitung dieser Lichtanteile fallen besonders viele freie Radikale und Zelltrümer an die im retinalen Pigmentepithel entsorgt werden müssen. Deshalb ist es für jeden einzelnen Katarakt Patienten wichtig zu wissen wie die Lichtabsorbtion seiner neuen Augenlinse in o.g. Spektralbereichen ist. In der Regel ist eine entsprechende Versorgung mit einer Sonnenbrille deren Gläser einen sog. Kantenfilter enthalten dringend anzuraten um Schäden rechtzeitig vorzubeugen. Die Früherkennung der Makulade­ generation Aufgrund des schleichenden und schmerzlosen Krankheitsverlaufes werden häufig die ersten Symptome von Betroffenen nicht bemerkt. Meist machen sich erste Anzeichen beim Lesen bemerkbar: Mitten im anvisierten Schriftbild erscheint ein verschwommener Fleck. Während anfangs nur wenige Buchstaben fehlen, wird dieser Fleck mit Fortschreiten der Krankheit grösser. Im Spätstadium können Betroffene auch Gesichtszüge nicht mehr erkennen. Mögliche Symptome der Makuladegeneration im Überblick: ■ 18 unscharfes Sehen, insbesondere im fixierten Bereich ■ ■ ■ Untersuchung der Makula mit einer Fundus­ kamera Farbstoffuntersuchungen (sog. Fluoreszenz­ angiographie) Untersuchung mit dem sog. Amsler-Netz Optische Kohärenz-Tomographie (OCT) Der Amsler-Gitter-Test Bei Normalbefund erscheinen die Linien am Rand unschärfer. Werden Wellenlinien, Verzerrungen der Quadrate bzw. fehlende Quadrate wahrgenommen, so stellt das einen Hinweis auf eine krankhafte Veränderungen der Netzhaut dar. Wie verändert sich das Sehen mit der AMD? Mit der AMD verändert sich Ihre Sicht. Im Frühstadium ist die Sehschärfe in der Regel sehr gut. Einschränkungen können allerdings dahingehend vorliegen, dass Sie beim Lesen mehr Licht benötigen, oder dass es länger dauert, sich zurechtzufinden, wenn Sie an einem hellen Sonnentag in einen dunklen Raum gehen. Als erstes Anzeichen einer sogenannten „feuchten“ AMD wird immer wieder verzerrtes Sehen genannt. Gerade Linien werden plötzlich krumm oder gebogen wahrgenommen. Springende Buchstaben und Unschärfen in der Mitte des normalen Sehfeldes sind weitere Alarmsignale. Gesichter verschwimmen, in der Ferne nicht zu entziffernde Schilder oder dunkle Flecken beim Zeitungslesen können erste Hinweise auf eine Makula-Degeneration geben. Die Folge ist ein Abnehmen des Sehens in der Netzhautmitte, bei der das Sehen auf die Stelle, auf die man fixiert, immer schlechter und unschärfer wird. Schliesslich nimmt man in der Mitte des Gesichtsfeldes nur noch einen dunklen Fleck wahr. Dabei bleibt das periphere Sehen ausserhalb der Mitte des Sehfeldes erhalten. P 132-D Hilger - Makuladegeneration OM & Ernährung 2010 | Nr. 132 Früherkennung Die Früherkennung der AMD ist äusserst wichtig, denn ein einmal eingetretener Sehverlust kann möglicherweise nicht mehr rückgängig gemacht werden. Die frühe Diagnose wird anhand einer Untersuchung der Netzhaut mit einer sog. Funduskamera durchgeführt. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf die Entstehung von Drusen bei der Untersuchung zu legen. Sobald diese auftreten, sollte existierende therapeutische Massnahmen bei einem erfahrenen Therapeuten ergriffen werden. Je früher existierende therapeutische Massnahmen ergriffen werden, umso erfolgreicher kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Eine frühe Diagnose ist auch für die feuchte AMD besonders wichtig, die sonst zu einer raschen Verschlechterung des Sehvermögens führen kann. Eine rechtzeitige Diagnosestellung ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung, beispielsweise mit sog. „intravitrealen Injektionen“ (Einspritzen von Medikamenten in das Augeninnere). So sind der regelmässige Besuch des Augenarztes oder Therapeuten mit entsprechenden Untersuchungsmöglichkeiten und die Selbstbeobachtung ausschlaggebend, um die Krankheit möglichst frühzeitig zu erkennen und Behandlungen oder gegebenenfalls Rehabilitationsmassnahmen rechtzeitig einzuleiten. Grundsätzlich gilt, dass ab dem 50. Lebensjahr einmal im Jahr eine gründliche Augenuntersuchung stattfinden sollte, um Verschlechterungen schnellstmöglich festzustellen. Erste Anzeichen und Beschwerden bei beginnender Erkrankung sind die beschriebenen Merkmale: Verschlechterung des Sehens, verzerrtes Sehen, springende Buchstaben, unscharfe Gesichter und sich krümmende Linien. Diese Anzeichen lassen sich besonders deutlich anhand des Amsler GitterTests feststellen. Ebenfalls geeignet sind gerade Fliesenkanten im Badezimmer. Sehr wichtig ist, beide Augen getrennt mit Zuhalten des anderen Auges und mit geeigneter Sehhilfe zu testen, da eine Veränderung an nur einem Auge sonst oft unbemerkt bleibt. A) hemmenden Medikamenten (Luzentis) direkt in den Augapfel als derzeit wirksamste Therapie der Neovaskularisationen in der Netzhaut erwiesen, wenn diese frühzeitig erfolgt. Therapiemöglichkeiten mit alternativen Methoden Mit den naturheilkundlichen Therapieverfahren besteht die Möglichkeit, die schulmedizinischen Behandlungsmethoden aller AMD-Formen zu ergänzen. Besonders bei der trockenen AMD stellen die Naturheilverfahren den grösseren Teil des Therapieangebotes dar. Einer der wichtigsten Bestandteile einer alternativen AMD Behandlung ist eine spezielle Akupunkturvariante die „Augenakupunktur“. Hier werden gezielt die Wirkungsvollsten Punkte für jeden Patienten individuell ermittelt. Die Wirkung beruht auf der Aktivierung der Regenerationsfähigkeit des Körpers. Dies wird nach neuesten Forschungen durch eine verbesserte Zellstoffwechselleistung (Versorgung der Mitochondrien mit ATP) erreicht. Im Gegensatz zurtraditionellen Akupunkturverfahren wirken nicht alle Punkte optimieren auf den Energiefluss (Yin & Yang), sondern stiMikronährstoff Aufgabe für das Auge Vitamin A Aus Carotinoiden synthetisiert unser Körper Vit. A. Es schützet vor oxidativen Schädigung durch Sauerstoffradikale. Die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin wurden in Kombination mit Vitamin C und Se erfolgreich bei AMD eingesetzt. Lutein Vitamin A und verbessert die Sehschärfe und Kontrastempfindlichkeit. Vitamin A ist Bestandteil von Rhodopsin (Sehpurpur) und für die Sehfunktion von essentieller Bedeutung. Zink Zink trägt dazu bei, die Linse klar zu halten. Über Enzymsysteme des Vit.A-Stoffwechsels ist Zink direkt am Sehvorgang beteiligt (hell/dunkel). Vitamin B2 B2 trägt dazu bei, die gelösten Linsenproteine in der Augenlinse und im Glaskörper zu stabilisieren; Riboflavin zählt zu den wichtigsten endogenen antioxidativen Schutzsystemen Vitamin C Vitamin C schützet vor Oxidation von Linsenproteinen. Vitamin C schützt vor freien Radikalen die durch Einwirkung von Sonnenlicht entstehen. Vitamin E Die durch freie Radikale verursachten Schäden an der Augenlinse und Makula Lutea werden vermindert. Omega-3-Fettsäuren wichtige Bestandteile der Netzhaut. Sie sorgen für die Elastizität und Flüssigkeitsversorgung der Zellmembranen im Bereich der Retina. Folsäure Vitamin B12 + B6 Da ein direkter Zusammenhang zwischen dem Homocysteinspiegel und der altersbedingten Makuladegeneration besteht, kann die tägliche Supplementierung mit Folsäure, Pyridoxin und Cyanocobalamin das Risiko von AMD reduzieren. Selen Selen ist Cofaktor antioxidativ wirksamer Proteine Taurin Taurin schützt mehrfach ungesättigte Fettsäuren in der Retina vor der Lipidperoxidation Schulmedizinische Therapie der AMD Die Erkrankung an einer AMD ist in den Industrienationen die häufigste Erblindungsursache ist eine wirkungsvolle Therapie dringend erforderlich. Leider fehlt aber gerade hier ein entsprechend wirkungsvoller Therapieansatz. Bei der trockenen AMD gibt es schulmedizinisch keine Behandlungsmöglichkeit. Lediglich die optimale Mikronährstoffversorgung und Antioxidantiengabe sowie die optimierung der Laborparameter dient zur Risikominderung. Hierbei ist auch der Einfluss von Medikamenten bzw deren Mikronähstoffverbrauch auf den Vitaminhaushalt zu beachten. Bei der feuchten Form der AMD hat sich die Gabe von vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor A (VEGF- Tab . 2 19 P 132-D Hilger - Makuladegeneration OM & Ernährung 2010 | Nr. 132 mulieren über die Nervenbahnen die entsprechenden Gehirnareale zur Ausschüttung entsprechend regulierender Botenstoffe. Die Punkte befinden sich an verschiedenen Körperstellen wie z.B: Stirn, Händen oder Füssen. (keinesfalls werden Nadeln in das Auge gestochen!) Diese Augen-Akupunkturpunkte müssen dabei sehr genau getroffen werden, deshalb hängt der Behandlungserfolg auch von der Erfahrung des Therapeuten ab. Orthomolekulare Substanzen dienen zum Ausgleich individueller Mikronährstoffbedürfnisse des Menschen. Sie unterstützen Regenerations- und Entgiftungsvorgänge im Körper. Um die Funktionsfähigkeit der Augen zu erhalten ist die Versorgung mit Carotinoiden, Vitamin A, C, E und B-Vitaminen sowie Selen und Zink ausserordentlich wichtig. Folgende Tabelle enthält die wichtigsten Mikronährstoffe für Ihre Augen (Tab. 2). Sauerstofftherapie Sauerstoffmangel verlangsamt die Fliesseigenschaft des Blutes, mindert die zelluläre Stoffwechselleistung, verursacht Alterung und Vitalitätsverlust. Intravenös zugeführter reiner zweiwertiger Sauerstoff bewirkt vielfältige charakteristische Blutveränderungen, aktiviert viele intermediäre Stoffwechselvorgänge, gleicht funktionelle Normabweichungen im Sinne einer Regulationstherapie der Naturheilkunde aus. Das Einbringen von Sauerstoff auf intravenösem Wege, langsam und exakt dosiert, in geringen Mengen verbessert die fliesseigenschaften des Blutes. Folglich werden die feinen Gefässe der Aderhaut des Auges besser durchblutet und die Stoffwechselleistung des RPE steigt und Regenerationsprozesse können besser ablaufen. Zusammenfassend beruht das Therapiekonzept auf der Reduzierung degenerativer Prozesse, der Vermeidung von Risikofaktoren und Stoffwechsel- und Immunsystemstimulierender Behandlungen um die degenerativen Prozesse zu stoppen und eine Regeneration zu ermöglichen. Gerd Hilger Heilpraktiker, Augenoptikermeister Hilger Zentrum für alternative Augenheilkunde und Augenoptik Lindenstrasse 5 94072 Bad Füssing | Deutschland T +49 (0)8531.135095 www.makuladegeneration-hilger.de 20