Zusammenfassung Sozialpsychologie HS2011 Christine Gockel VL 2 Definition und Methoden / VL 3 Methoden - Fortsetzung Definition: S. ist eine Wissenschaft, die untersucht, auf welche Art und Weise menschliches Denken, Fühlen und Verhalten von der realen oder vorgestellten Gegenwart anderer Menschen beeinflusst wird. Der soziale Einfluss auf menschliches Verhalten ist sehr stark und kann individuelle Unterschiede überlagern. Ursprung: Quelle: Gestalttheorie Kernsatz: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile Urvater: Kurt Lewin (D, 1933 in USA immigriert) Kurt Lewin (1880-1947) Kognitive Feldtheorie: Beschreibung von Menschen und persönlicher Umwelt (Anreize, Hindernisse, Kräfte) Hauptthese: Soziale Gruppe beeinflusst die Wahrnehmungen, Gefühle und Handlungen des Einzelnen Macht des sozialen Einflusses Tendenz, das Verhalten andere anhand von Persönlichkeitseigenschaften statt Situationseinflüssen erklären Motive: Bedürfnis mit uns selbst zufrieden zu sein (Selbstwertansatz) - Mögliche Folge: Vergangenes Verhalten wird „verzerrt“ interpretiert Bedürfnis akkurat zu sein (Sozial-kognitiver Ansatz) - Untersuchung wie Menschen soziale Informationen selektieren, interpretieren, erinnern und verwenden um die soziale Welt so exakt wie möglich wahrzunehmen - Menschen als Laienwissenschaftler - Warum Fehler? Empirische Wissenschaft Ziel: konkrete Hypothesen testen, um neues Wissen zu generieren Methoden: Beobachtung - Eindrücke und Messungen von Verhalten anderer Personen - Wichtig: Interrater-Reliabilität (Grad der Übereinstimmung von Ratern, die unabhängig voneinander Verhalten kodieren) - Tatsächlich auftretendes Verhalten wird untersucht - Aufschluss über Vorstellungen - Einige Verhaltensweisen können nicht beobachtet werden - Bei Dokumentenanalyse: Keine Angaben über Genauigkeit Dokumentenanalyse - Dokumente oder Archive einer Kultur werden untersucht Korrelation (Befragung) - Eine repräsentative Stichprobe von Menschen wird zu ihren Einstellungen oder Verhalten befragt - Korrelation ist kein Beleg für Kausalität (Ursache-Wirkung) - Vorsicht vor falschen Zusammenhängen! (Sport-Demenz) - Auch schwer beobachtbares Verhalten kann untersucht werden - Bei Repräsentativität Aussagen über Population möglich - Menschen können Gründe für Verhalten meist nicht angeben Experiment - Erlaubt Aussagen über Kausalität - Die unabhängige Variante (UV) wird variiert ausser sie verursacht Verhalten - Die abhängige Variante (AV) wird gemessen. Annahme (wird von UV beeinflusst) - Interne Validität Nur die manipulierte UV beeinflusst die gemessene abhängige Variable Kontrolle aller Störvariablen Zufällig Zuordnung aller Teilnehmenden Randomisierung Geringe Wahrscheinlichkeit dass sich Personen aus den Bedingungen in wichtigen Aspekten unterscheiden Signifikanztest zeigt ob statistisch bedeutsam p-Wert: Wahrscheinlichkeit dieses Ergebnis zu erhalten wenn in Wirklichkeit kein Unterschied - Externe Validität Ausmass in welchem die Ergebnisse auf andere Situationen/Menschen verallgemeinert/generalisiert werden können. Abhängig von: Offensichtlichem Realismus Psychologischem Realismus Wir bei Gefühl von völliger In-Anspruchnahme erhöht Erfordert eine Coverstory der Versuchsleitung - Generalisierbarkeit Stichproben, die für Gesamtbevölkerung realisierbar sind nicht notwendig Annahme: untersuchte Prozesse sind fundamental - Feldexperiment Zur Steigerung der externen Validität Wie Laborexperiment Natürliche Umgebung TN wissen nicht dass Erleben mit Experiment in Verbindung - Ethische Fragen Vermeidung von unnötigem Stress und Unbehagen Informationen vorab Falls nicht möglich: Debriefing Beschreibung der Studie nach Datenerhebung Beantwortung aller Fragen Erklärung warum Täuschung (Deception) notwendig Freiwille Teilnahme Rückschaufehler: Überschätzung der eigenen Leistung Prozess Theorie entwickeln Spezifische Hypothese ableiten Hypothese empirisch testen Theorie anpassen, neue Hypothese bleiten Theorien und Hypothesen Wie werden Theorien entwickelt? - bestehende Theorien weiterentwickeln - Forschungsergebnisse heranziehen - eigene Beobachtungen nutzen Priming Beeinflussung des Gedächtnisses durch einen Reiz - Z. B. Kalt/warm auf Sympathie VL 4 Soziale Kognition / VL 5 Soziale Kognition – Soziale Wahrnehmung Soziale Kognition Forschung wie Personen Informationen über sich selbst und ihre soziale Welt auswählen, interpretieren, abspeichern und für Urteile, Entscheidungen und Handlungen einsetzen Automatisches Denken Läuft unbewusst ab (merken es oft erst bei Fehlern) Ist nicht intendiert Ist unfreiwillig Geschieht ohne Anstrengung Keine Überforderung Parallele Prozesse möglich Ist die Mutter des Jungen Schema - Mentale Struktur, die Menschen benutzen, um Wissen über sich selbst, andere, soziale Rollen und spe - Je uneindeutiger die Situation desto eher Schema - Zugänglichkeit des Schema beeinflusst Gebrauch - Wirkung Wirken als Filter Beispiele: Verstehen Sie Spass? (Sprachen) Erinnerung (Lesen Text, müssen Fakten 2 Wochen später erinnern Priming eines Schemas VPn werden Adjektive dargeboten Danach Text lesen und bewerten Perseveranzeffekt - Annahmen bleiben trotz Widerlegung bestehen Sich selbst erfüllende Prophezeiungen - Man handelt aufgrund von Annahmen anders und beeinflusst andere Person. Diese handelt dadurch wie erwartet - Vermeidung: - Hinterfragen Reflektieren Andere Perspektive suchen Motivation Heuristiken - Wikipedia: In der Psychologie sind Heuristiken einfache, effiziente Regeln, die sich durch evolutionäre Prozesse gefestigt haben oder erlernt wurden. Sie werden insbesondere genutzt, um die Lagebeurteilungen, Entscheidungsfindungen und Problemlösungen von Menschen in komplexen Situationen, in denen es häufig an Informationen mangelt, zu erklären. In den meisten Fällen erbringen diese heuristischen Vorgehensweisen das erwartete Ergebnis und führen daher zu einer befriedigenden Problemlösung. Es kann bei der Anwendung jedoch zu Fehleinschätzungen kommen. - Urteilsheuristik Faustregeln, nach denen sich Personen richten, damit sie sich schnell und effizient Urteile bilden können - Verfügbarkeitsheuristik Das Urteil wird davon beeinflusst, wie leicht bestimmte Gedächtnisinhalte abrufbar sind - Repräsentativitätsheuristik Das Urteil wird davon beeinflusst, wie sehr die zu beurteilenden Menschen, Dinge oder Situationen einem bestimmten Prototyp ähneln Student typisch (z.B. Physikstudent) - Anker- und Anpassungsheuristik Das Urteil wird von einer anfänglichen Information als Anker beeinflusst Es werden selektiv Gedächtnisinhalte abgerufen, die ein späteres Urteil unbewusst beeinflussen Systematische Urteilsverzerrung aufgrund einer Generalisierung, die auf fehlerhaften/verzerrten Informationsstichproben (biased sampling) beruht Basisraten-Vernachlässigung: Informationen über die Grundwahrscheinlichkeit (Häufigkeit des Auftretens von Mitgliedern unterschiedlicher Kategorien in der Population) werden vernachlässigt - Wieso sind wir uns so sicher? Overconfidence Bias: wir sind von der Richtigkeit unserer Meinung überzeugt Confirmation Bias: Wir suchen nur nach Informationen, die unsere Vermutungen bestätigen Kontrollierte soziale Kognition - Bewusst - Willentlich - Mit Aufwand verbunden (man muss üben) - Kann eventuelle Verzerrungen durch automatische Prozesse ausgleichen - Kann sich zu automatischem Prozess entwickeln - Voraussetzungen Wollen (Motivation) Können (kognitive Fähigkeiten, Verfügbarkeit von Zeit und Energie - - Zwei-Prozess-Modelle > Erklären wie sich Menschen unterscheiden (z.B. wie wir uns einen Eindruck von anderen Personen bilden) Reflektiv-Impulsiv-Modell Zwei mentale Systeme die sich bez. Repräsentation und Verarbeitung von Informationen unterscheiden: Reflektives System: bewusste Entscheidung Arbeitet mit Inhalten des Langzeitspeichers Erfordert viel Energie (Fähigkeit und Motivation) Entscheidung basiert auf Wissen Regelbasiertes Vorgehen Kann Emotionen, Kognitionen und Verhalten beeinflusse Ich möchte gesund essen Impulsives System: assoziative Verknüpfungen und motivationale Orientierung beeinflussen Entscheidung Langzeitspeicher Inhalte sind durch Erfahrung und Lernen verbunden (z.B. an Wort „Rockmusiker“) Erfordert wenig Energie > Effizienz Aktivierung von Inhalten beeinflusst Emotionen, Kognitionen und Verhalten Man isst trotzdem Kuchen wenn man keine Kraft mehr im reflektiven System hat Studie Gedankenunterdrückung Bei Belastung schlechter Verhalten unterdrücken Aktivierung im impulsiven System breitet sich aus und bestimmt Verhalten Nur bei ausreichender Kapazität kann das refl. System Verhalten unterdrücken Monitoring-Prozess: Abscannen von Informationen im Unterbewusstsein Kontrafaktisches Denken (counterfactual thinking) „was wäre wenn“-Denken Beeinflusst emotionale Reaktionen Menschliches Denken Obwohl brillant dennoch oft blind gegenüber Wahrheiten, die nicht Theorien und Erwartungen entsprechen Manchmal behandeln sie andere Personen so, dass Theorien sich bestätigen obwohl sie falsch sind Optimierungsmöglichkeiten Zu viel Vertrauen in eigene Urteile Barriere aus subjektiver Sicherheit Durch Überwindung Bewusstsein für Grenzen kognitiver Fähigkeiten fordern Soziale Wahrnehmung Erforschung d. Prozesse, wie sich Menschen Eindruck von anderen Menschen bilden und Schlussfolgerungen Menschliche Kommunikation Enkodieren: Sender drückt Nachricht unter Nutzung eines Kommunikationskanals aus Dekodieren; Empfänger nimmt Verhalten wahr und interpretiert es Verbale Äusserungen Nonverbales Verhalten - Art der Kommunikation mit der Menschen absichtlich/unabsichtlich ohne Worte mitteilen - Signale Klang der Stimme Gestik Mimik, Blickkontakt Darwin: universell. Gleiche Enkodierung und Dekodierung Neuere Forschung: sechs Basis/Primäremotionen Emotionserkennung Studie: Physische Kälte > Raum wird kälter wahrgenommen Schwierigkeiten Verschiedene Teile d. Gesichts geben unterschiedliche Emotionen wieder Kulutrell determinierte Regeln (display rules) Embleme (nonverbale Gesten) variieren je nach Kultur Übersetzung in Worte möglich Bsp. Ringzeichen USA: Okay F: Null/wertlos Äthiopien: Homosexualität Mexiko: Sex Brasilien/Naher Osten: Obszönität Japan: Geld E-Mail Dilemma Enkodierung/Dekodierung geschriebener Nachrichten, z.B. Smileys Körperhaltung, -bewegungen Berührungen Herstellung räumlicher Nähe/Distanz - Nutzung Emotionen ausdrücken Einstellungen vermitteln Persönlichkeitseigenschaften kommunizieren Verbalen Ausdruck erleichtern/regulieren Interpersoneller Raum Bsp: Fahrstühle: eindringen in intimen Raum Implizite Persönlichkeitstheorien Bestimmte Art Schema unserer Vorstellungen von Zusammengehörigket von Persönlichkeitseigenschaften Bsp.: Stille Wasser sind tief Kausale Atrributionen Warum? Attributionstheorie: Wie stellen Menschen Vermutungen über Ursachen eines Verhaltens an? „Vater“ der Attributionstheorie: Fritz Heider: Mensch ist Amateur-Wissenschaftler, versucht Informationsbruchstücke zusammenzufügen um Verhalten anderer sinnvoll zu erklären Attributsarten: - Internale Attributionen Rückschluss auf internale, in der Person liegende Verhaltensursachen Bsp. Pünktlichkeit - Externale Attributionen Rückschluss auf externale, in äusseren Bedingungen liegende Verhaltensursachen Bsp. Bus Kovariationsmodell Menschen betrachten systematisch das Muster aus Vorhandensein und Nichtvorhandensein kausaler Faktoren Weiterentwicklung: Harold Kelley - Internal - External - Besondere Umstände (spezielle Form externaler Attribution) - Konsensus Wie verhalten sich Personen gegenüber dem gleichen Stimulus? Hoch wenn viele Personen gleich reagieren - Distinktheit Wie verhält sich die Person gegenüber demselben Stimulus? Hoch wenn sie sich nur gegenüber diesem Stimulus so verhält - Konsistenz Verhalten einer Person gegenüber selbem Stimulus unter verschiedenen Bedingungen gleich? Hoch wenn Verhalten stabil - Je nach Kombination d. Konsensus-, Distinktheits- und Konsistenz-Informationen nimmt man unterschiedliche Attribution vor Korrespondenzverzerrung Tendenz zur Annahme, dass Verhalten eines Menschen mit seiner Persönlichkeit korrespondiert Verhalten wird vorwiegend anhand internaler, dispositionaler Faktoren erklärt und der Einfluss dieser Faktoren überschätzt Fundamentaler Attributionsfehler Zwei-Schritte-Attributionsprozess Perzeptuelle Wichtigkeit Wichtigkeit einer bestimmten Information, die im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht (perzeptuell salient ist) und ihre kausale Rolle werden oft überschätzt Beobachter konzentrieren sich auf den Akteur und weniger auf die Umgebung und situationelle Einflussfaktoren Beispiele: - Fussballer - Politiker (Journalist wird auf gezeigt, lässt Politiker mächtiger erscheinen) Spotlight-Effekt Menschen sind sich Tendenz bewusst, dass andere zum fundamentalen Attributionsfehler neigen Übertreibung des Effektes: Salienz eigener Handlungen und unseres Äusseren für andere Menschen wird überschätzt (Wichtigkeit der Frisur wird von Person selber überschätzt) Akteur-Beobachter-Divergenz Verhalten anderer Menschen ist dispositional verursacht. Eigenes Verhalten ist situativ verursacht Ursache: perzeptuelle Salienz - Salient für Akteur: Situation - Salient für Beobachter: Akteur Ursache: Verfügbarkeit von Informationen - Akteur: erhalten in anderen Situationen - Beobachter: Verhalten in nur einer Situation Selbstwertdienliche Attributionen Eigene Erfolge: internale, dispositionale Faktoren Eigene Fehler: externale, situative Faktoren Ursachen - Selbstwertschutz - Selbstdarstellung - Vorliegen von Informationen über eigenes Verhalten in anderen Situationen, die positiver Ergebnisse hätten erwarten lassen Selbstwertschützende Attributionen Defensive Attributionen: Erklärungen für Verhalten, die der Vermeidung von Gefühlen dienen, dass wir verletzlich und sterblich sind - Unrealistischer Optimismus: Annahme, dass Gutes einem selbst häufiger widerfährt und Unerfreuliches seltener als anderen Mensch - Glaube an eine gerechte Welt: Annahme, dass Schlechtes nur schlechten und Gutes nur guten Menschen widerfährt VL 7 Das Selbst / VL 8 Das Selbst Wie lernen wir uns selbst kennen‘ Selbst-Wissen Selbst-Kontrolle: Pläne aufstellen und ausführen Selbst-Präsentation: sich vor anderen darstellen Selbst-Rechtfertigung: sich vor sich selbst darstellen Dualität des Selbst (nach William James (1842-1910)) Me/the known: Wissen und Gedanken über uns selbst Selbstkonzept I/knower: Selbst als Nachdenker Kinder erkennen sich ab dem Alter von 18 Monaten Zwei Sichtweisen Independent view of the self Selbst ist unabhängig - Definition über eigene Gedanken, Gefühle, Handungen - Unabhängig von anderen Personen Interdependent view of the self Selbst in Abhängigkeit von anderen - Definition über die Beziehung zu anderen - Anerkennung der Tatsach, dass eigenes Verhalten von anderen beeinflusst wird Geschlechtsunterschiede Frauen definieren sich stärker von anderen schauen mehr, was andere von ihnen denken Relationale Interdependenz - Definition des Selbst über enge Beziehungen, z.B. zum Partner, Kindern - Anerkennung der Tatsachen, dass eigenes Verhalten von nahestehenden Personen beeinflusst wird - Bei Frauen stärker als bei Männern Kollektive Interdependenz - Definition des Selbst über Mitgliedschaft in grösseren Gruppen - Bei Männdern stärker als bei Frauen Introspektion Menschen schauen in sich hinein um Gedanken, Gefühle und Motive zu erkennen - 7-9 Mal am Tag - Studie mit Beeper (Csikszentmihalyi & Figurski) Selbst-Aufmerksamkeit Warum? Telling mor than we can know - Ende eines Gedankenprozesses ist uns bewusst (Partnerwahl, Studienwahl) - Gedankenprozess ist und nicht bewusst - Aber: uns fällt meist eine Erklärung ein Kausale theorien beschreiben, welche Ursachen Gefühle und Verhalten haben kann - Stimmen manchmal nicht mit Realität überein - Bsp: Im Nachhinein sagt man: Ach, ich hatte meine Tage (PMS) Wenn Personen Gründe für eine Einstellung auflisten - Dann listen sie oft die Gründe zuerst auf, die leicht zu verbalisieren sind - Dann listen sie die Gründe nicht auf, die schwer oder nicht zu verbalisieren sind Einstellungsänderung als Folge. Basiert nur auf den verbalisierten Gründen Selbst-Wahrnehmung Wenn uns Gefühle/Einstellungen nicht klar sind, dann beobachten wir unser Verhalten um Gefühle/Einstellungen zu erschliessen - Tritt freiwillig auf Motivation - Intrinsische Motivation: Motivation ein Verhalten zu zeigen weil es interessant is und Spass macht - Extrinsische Motivation: Motivation ein Verhalten zu zeigen aufgrund von Belohnungen und Zwang Belohnung - Nach der Theorie der Selbstwahrnehmung vermindern Belohnungen die intrinsische Motivation - Folge von Belohnungen Verhalten wird extrinsischen Gründen zugeschrieben Einfluss intrinsischer Gründe wird unterschätzt Motivation/Konzentration lässt nach Belohnungsprogramm drastisch nach Belohnung für gute Leistung, nicht für Anstrengung - Immer negativ? Positiv: wenn geringes Interesse an Aufgabe besteht Negativ: wenn hohes Interesse an Aufgabe besteht und Belohnung nicht eindeutig mit Leistung verbunden ist Kein Einfluss: wenn hohes Interesse an Aufgabe besteht und die Belohnung mit leistung verbunden ist Zwei-Faktoren-Theorie der Emotion Zwei Schritt zur Erkenntnis über eigene Emotionen - Physiologische Erregung - Suchen Erklärung Fehlattribution von Erregung - Schreiben Erregung einem Ereignis zu. Kann aber anderes Ereignis sein Bewertungstheorien von Emotionen - Emotionen resultieren aus Interpretationen und Erklärungen von Ereignissen – auch ohne physiologische Erregung - Zwei Dinge sind wichtig Ereignis positiv oder negativ? Ursache des Ereignisses? - Zwei Denkweisen über eigene Fähigkeiten Unveränderlich (fixed mindset) Veränderlich (growth mindset) - Beeinflusst Verhalten in diversen Kontexten Theorie des sozialen Vergleichs Abwärts gerichtet Aufwärts gerichtet Soziale Anpassung Prozess, in dem Menschen die Einstellung anderer Personen übernehmen Selbstkontrolle Wichtige Funktion des Selbst: bestimmt als Chef was in der Gegenwart und Zukunft gemacht wird Bsp: Gedankenunterdrückung Studie 1: Auswirkung Selbstkontrolle auf Blutzuckerspiegel - Sinkt, Anstrengung? Studie 2: niedriger Blutzuckerspiegel nach Selbstkontrollaufgabe auf weitere Leistung? - Leistung tiefer Studie 3: Auswirkung Konsum von zuckerhaltigem Getränk auf Selbstkontrolle? - Wenn zuckerhaltig gleicht es Fehler aus - Placebo-Gruppe: Fehlerrate viel höher mit vorheriger Selbstkontrolle Impression Management - Versuch der Erzeugung eines bestimmten Eindrucks bei anderen Menschen. Strategien: Ingratation: durch Einschmeicheln und Lob beliebt machen Self-handicapping: sich selbst Hindernisse scahffen, damit keine Schuld bei Misserfolg VL 9 Begründungen für unser Verhalten I / VL 10 Begründungen für unser Verhalten II Bedürfnis ein stabiles, positives Selbstbild aufrecht zu erhalten Wir sind vernünftige, anständige Leute, die richtige Entscheidungen treffen Und tun keine einfältigen, grausamen oder absurden Dinge Kognitive Dissonanz Wikipedia: bezeichnet einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand, der dadurch entsteht, dass ein Mensch mehrere Kognitionen hat – Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten – die nicht miteinander vereinbar sind, also eine Art von „Störgefühl“ Ist ein Unbehagen, das durch beliebige widersprüchliche Kognitionen (Gedanken) verursacht wird Ist dann am grössten, wenn Menschen mit eigenen Verhaltensweisen konfrontiert werden, die mit ihrem Selbstbild nicht übereinstimmen Menschen haben das Bedürfnis, Dissonanz zu reduieren. Drei grundlegende Möglichkeiten: Änderung des Verhaltens, um es in einklang mit der dissonanten Kognition zu bringen Änderung der dissonanten Kognitionenk, um Verhalten zu rechtfertigen Hinzufügung neuer Kognitionen, um Verhalten zu rechtfertigen Selbstbestätigung Bedrohung für das Selbstkonzept wird reduziert, indem Fähigkeiten einem Bereich hervorgehoben werden, der von der Bedrohung unabhängig ist - Es ist wirklich nicht schlau von mir zu rauchen, aber dafür bin ich gut in Mathe „Schmerz“ der Enttäuschung Menschen können sich oft nicht vorstellen, wie gut sie Dissonanz verringern können - Betrübheit nach Trennung - Enttäuschung nach Ablehnung bei Jobbewerbung Impact Bias (Verzerrung): Intensität und Dauer der eigenen emotionalen Reaktionen auf zukünftige Ereignisse werden überschätzt Warum ist es Menschen angesichts erfolgericher Dissonanzreduktion in ihrer Vergangenheit nicht klar, dass ihnen dies auch in Zukunft gelingen wird? Rational und rationalisierend Meisten Menschen halten sich für rational Bedürfnis nach aufrechterhaltung eines positiven Selbstbild führt zur Rationalisierung - Eigene glaubwürdige Argumente merken - Andere unglaubwürdig Argument merken Entscheidungen Problem: - Gewählte Alternative: nicht in jeder Hinsicht positiv - Nicht-gewählte Alternative: nicht in jeder Hinsicht negativ Dissonanz Illusion der Unwiderrufbarkeit Je unwiderruflicher desto grösser das Bedürfnis, Dissonanz zu reduzieren Menschen sind ohne Umtauschoptionen zufriedener Low-Balling - Angebot mit niedrigem Preis - Kaufentscheidung - Nachträgliche Preiserhöhung - Oft keine Änderung der Entscheidung Erfolg von Low-Balling - Vorfreude Rechtfertigung von Anstrengung Dissonanz entsteht bei grosser Mühe, etwas Langweiliges/Beschwerliches zu tun Abbau der Dissonanz durch Rechtfertigung der Anstrengung Unzureichende Rechtfertigungen Dissonanz entsteht auch nach dummen, unmoralischen, absurden handlungen Bei unzureichender externer Rechtfertigung suche Mensch nach internen Rechtfertigungen Zwei Erklärungsmöglichkeiten Gemäss Dissonanztheorie - Rechtfertigung für Lügen nicht hinreichend Dissonanz Veränderung der Einstellung Gemässe Selbstwahrnehmungstheorie - ? Entscheidung zu unmoralischem Verhalten Wann ist es okay einen Freund zu belügen? Darf man in einer Prüfung „schummeln“? Wann handelt es sich um „Ausleihen“, wann um „Stehlen“? Wie wird dieses Verhalten vor sich selbst rechtgefertigt Milde Strafen / harte Strafen Milde Strafen wirken besser - Kein hinreichender Grund für rechtmässiges Verhalten - Rechtmässiges Verhalten ohne externen Zwang (unzureichende Bestrafung) - Unterlassung unerwünschten Verhaltens, auch wenn keine Strafe mehr droht Strenge Strafen und hohe Belohnungen - Hinreichende externe Rechtfertigung - Fördern Compliance / Konformität - Verhindern echte Einstellungsänderung Milde Strafen und geringe Belohnungen - Keine hinreichende externe Rechtfertigung - Einstellungsänderung aufgrund von Dissonanzreduktion Benjamin-Franklin-Effekt Sympathie nettes Verhalten Führt laut Dissonanztheorie zu Nettes Verhalten Sympathie Effekt von Ben Franklin beschireben und im Umgang mit politischen Gegnern erfolgreich eingesetzt Grundannahme der Dissonanztheorie Positives Selbstbild, das Menschen nach Bedrohung wiederherzustellen versuchen - Trifft hauptsächlich auf Menschen mit positivem Selbstbild zu - Bei Menschen mit negativem Selbstbild finden sich Effekte nicht so oft Selbsverifizierungstheorie - Menschen haben das Bedürfnis nach Konstanz in ihrem Selbstbild Bestätigung des Selbstbildes – egal ob positiv oder negativ Bedürfnis kann mit demjenigen nach Aufrechterhaltung eines postiven Selbstbildes in Konflikt geraten - Bedürfnis nach Selbskonzept-Bestätigung ist auch bei menschen mit negativem Selbstkonzept oftmals nicht so star wie das BEdürnis nach einem positiven Selbstbild, wenn: Sie sich ihrer negativen Überzeugungen nicht sicher sind Wenn die Konsequenzen einer falschen Einschätzung nicht zu gross ind Rationalisierungsfalle - Dissonanzreduktion führt zu Selbstrechtfertigungen Führt zu Kette von dummem und irrationalem Verhalte anstatt das Menschen aus Fehlern lernen - Auswege: Dissonanz tolerieren, um die Situation kritisch und leidenschaftslos zu überprüfen Gezielte Selbstwertbestätigung als „Puffer“ nutzen Authentizität und Lernorientierung