Unbehandelt kann Polymyalgia rheumatica auch zu einseitiger

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 Unbehandelt kann Polymyalgia rheumatica auch zu einseitiger Erblindung führen Schmerzen in den Schultern, die morgens besonders ausgeprägt sind, bei Bewegung schlimmer werden und daher die Morgentoilette deutlich behindern, können Anzeichen für eine entzündlich‐
rheumatische Erkrankung namens Polymyalgia rheumatica sein. Darauf macht der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) aufmerksam. Zusätzlich auftretende, starke und meist einseitige Schläfenkopfschmerzen, die mit einer Verdickung der Temporalarterie sowie Sehstörungen einhergehen ‐ wobei auch einseitige, belastungsabhängige Schmerzen der Kaumuskulatur auftreten können ‐, deuten auf eine gleichzeitig vorliegende Entzündung der Schläfenarterien (Arteriitis temporalis) hin, die unbedingt vom Arzt abgeklärt werden sollte. „Unbehandelt kann eine solche Entzündung nämlich auch zu einer Erblindung des betroffenen Auges führen“, warnt Dr. Florian Schuch, Vorstandsmitglied des BDRh und praktizierender Rheumatologe in einer Gemeinschaftspraxis in Erlangen. „Leider wird diese Erkrankung immer wiederübersehen, so dass betroffene Patienten erst in die Praxis kommen, wenn sie ihr Augenlicht bereits einseitig verloren haben.“ Frauen zwei‐ bis dreimal häufiger betroffen als Männer Betroffene sind meist älter als 50 Jahre, wobei Frauen etwa doppelt bis dreimal so häufig an einer Polymyalgia rheumatica erkranken wie Männer. Neben Schmerzen und einem Schwächegefühl im Schulter‐ und Beckengürtel kommt es zu einem ausgeprägten Krankheitsgefühl mit allgemeiner Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Seltener sind auch die Beine betroffen, dann erschweren Schmerzen in der Oberschenkelmuskulatur das Aufstehen aus dem Sitzen und das Treppenlaufen. „Ein wichtiger Hinweis auf diese Erkrankung sind die deutlich erhöhten Entzündungsmarker in einer Blutuntersuchung“, betont Dr. Schuch. Wenn eine Arteriitis temporalis vorliegt, kommt es zu einer so genannten Sturzsenkung, also einer besonders raschen Blutsenkung. Nach Ausschluss anderer Ursachen für erhöhte Entzündungswerte ‐ wie beispielsweise Infektionen oder Tumoren ‐, lässt sich der Verdacht auf eine gleichzeitig vorliegende Entzündung der Schläfenarterie durch eine spezielle Ultraschalluntersuchung bestätigen und dann gegebenenfalls im Einzelfall durch eine Gewebeprobe der verdickten Arterie absichern. Rasch einsetzende Therapie kann Erblindung verhindern Mithilfe einer rasch einsetzenden Behandlung der Patienten mit Cortison und Acetylsalicylsäure (ASS) kann die Gefahr einer Erblindung gesenkt werden. „Sobald sich die Entzündungszeichen im Blut wieder normalisiert haben, ist diese Komplikation meist nicht mehr zu befürchten“, erläutert Dr. Schuch. Generell sind die Aussichten für Polymyalgie‐Patienten bei Behandlung recht gut. Bei vielen reicht eine niedrig dosierte Cortison‐Therapie über einen ausreichend langen Zeitraum aus, um die Entzündungsprozesse zum Stillstand zu bringen. Ein Wiederauftreten der Symptome ist dennoch möglich, aber auch das bekommen Rheumatologen in den Griff – zum Beispiel durch eine ergänzende Verabreichung von Immunsuppressiva. Ausführliche Informationen über die Anzeichen rheumatischer Erkrankungen sowie Möglichkeiten ihrer Behandlung und Vorbeugung finden Betroffene und Interessierte im Internet unter http://www.internisten‐im‐netz.de/de_rheumatische‐erkrankungen‐im‐ueberblick_1759.html bzw. www.rheumatologen‐im‐netz.de. 
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