11. November 2004

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Gliederung der Vorlesung
1. Chemische Zusammensetzung der Atmosphäre
1. Vorlesung
1.1 Einleitung
1.2 Stoffliche Zusammensetzung
2. Vorlesung
1.3 Besonderheit der Erdatmosphäre
3. Vorlesung
1.4 Stoffkreisläufe
2. Auswirkungen auf physikalische Prozesse der Erdatmosphäre
2.1 Fluchgeschwindigkeit
2.2 Vertikalprofil der Temperatur
2.3 Treibhauseffekt
2.4 Einfluss der Dynamik
3. Chemische Grundlagen
3.1 Allgemeine Grundlagen
3.2 Strahlungs- und Bindungsenergien
3.3 Photochemische Primärprozesse
3.4 Adiabatische Prozesse und Erhaltungsregeln
3.5 Reaktionskinetik
4. Chemie der Troposphäre
4.1 Bedeutung des OH-Radikals
4.2 Photosmog und Ozon
4.3 Saurer Regen
5. Chemie der Stratosphäre
6. Umweltchemische Modelle
1
Lerninhalte 3. Vorlesung
ƒ Kreisläufe beinhalten stoffliche Umwandlungen, Phasenumwandlungen und
Reservoirtransporte
ƒ Biologische Aktivität bildet wichtigen Bestandteil in Kreisläufen
(z.B. Silikatverwitterung)
ƒ Kohlenstoffkreislauf durch CO2, CH4, VOC, CO, mit Lebenszeiten von
5 J, 9 J, flüchtig, 0.2 Monate
ƒ Kohlenstoffkreislauf enthält zwei fast geschlossene Kreisläufe zwischen
Atmosphäre – Ozean und Atmosphäre – Biosphäre (Photosynthese, Atmung,
Verwesung)
ƒ Anthropogene Störung durch Nutzung fossile Brennstoffe
etwa die Hälfte des emittierten CO2 verbleibt in der Atmosphäre
ƒ Sauerstoffzyklus ist stark an CO2 gekoppelt, Lebenszeit 5000 Jahre
ƒ Stickstoff in der Atmosphäre als N2, N2O, NH3, NO, NO2, N2O5, HNO2, HNO3
ƒ Stickstofffixierung entweder technisch (Blitze) oder biologisch (Boden
Mikroorganism) → Ammonifikation durch Bakterien in Pflanzen
→ Nitrifizierung durch Bakterien in Nitrit und schliesslich Nitrat
2
Denitrifikation: Bakterien reduzieren Nitrit/Nitrat zu gasförmigem Stickstoff N
2
z.B. in schlecht durchlüfteten Böden unter Sauerstoffmangel
Modellierung des Kohlenstoffkreislaufes
3
1.4.4 Schwefelkreislauf
ƒ Schwefel ist ein typisches Nichtmetall mit dem chemischen Symbol S und kommt
häufig vor (15. Stelle) noch vor Kohlenstoff. Sulfat gelöst als Gips (CaSO4)
oder als Bittersalz (MgSO4). Der Schwefelzyklus ist noch immer wenig verstanden.
ƒ In der Atmosphäre liegt Schwefel vor als
- Schwefeldioxid SO2 mit ca. 167 ppmm (parts per million million = 10-12)
- Schwefeltrioxid SO3 und
- Schwefelsäure H2SO4 (Wolkenbildung; saurer Regen)
ƒ Beim Schwefelkreislauf dominieren (ca. 70%) die anthropogenen Quellen
(Schwefelsäureproduktion, Verhüttung von Erzen, Biomassenverbrennung usw.).
ƒ Natürliche Quellen sind
- Vulkanaktivität (SO2),
- Zerfall organischer Materie/Verwesung
(Schwefelwasserstoff H2S),
- Dimethylsulfide DMS (CH3)2 (aus Phytoplankton)
- und ozeanisches Sprühwasser.
H 2 S + O3 → H 2O + SO2
4
Dimethylsulfit DMS
Januar
ƒ Bis in die 70er Jahre war unklar, wie der
Schwefelkreislauf geschlossen wird; es
musste ein Fluss von den Ozeanen zum
Land existieren
ƒ Schiffsmessungen von Lovelock [1972]
konnten DMS produziert aus Phytoplankton
an Ozeanoberflächen als Quelle identifizieren
ƒ noch konnte kein klarer Zusammenhang
zwischen biologischer Aktivität und DMS
gefunden werden
ƒ wird innerhalb eines Tages mittel OH Radikals
zu SO2 oxidiert, Großteil wird in Wolkentropfen
gelöst in Bisulfat-Ionen H2SO4- und weiter zu
Sulfationen SO4-
5
Juli
Abbau von Schwefelkomponenten
ƒ Die Verweilzeiten der meisten Schwefelkomponenten in der Atmosphäre
liegen im Bereich Stunden bis Tage, da sie relativ leicht durch Reaktion mit
OH zu SO2 und dann zu SO3 oxidiert werden. Dies ist hygroskopisch und wird
schnell durch Niederschlag aus der Atmosphäre entfernt.
ƒ Umwandlung von SO2 in Schwefelsäure in der Gasphase entsprechend
dem Stockwell-Calvert-Mechanismus
SO2 + OH + M → HSO3 + M
HSO3 + O2
→ SO3 + HO2
SO3 + H 2O + M → H 2 SO4 + M
ƒ einzige Quelle für Schwefelsäure in der Gasphase
6
1.4.4 Schwefelkreislauf
Teragramm pro Jahr
7
http://www.der-gruene-faden.de/formular/schwefelkreisl.html
Globale Schwefelemissionen in die
Atmosphäre
Jahresmittel 1990
8
Chin et al. [2000]
1.4.4 Schwefelkreislauf
ƒ Der schädliche Schwefelwasserstoff kann durch Luftsauerstoff in einer
exothermen Reaktion unter Schwefelabscheidung oxidiert werden
2H2S + O2
→
2H2O + 2S
ƒ Läuft dieser Prozess im Boden ab, lagert der Schwefel sich an sogenannten
Schwefelbakterien an. Andere Bakterien wiederum können bei Sauerstoffmangel,
z.B in Faulschlämmen oder den stagnierenden Tiefengewässern der Ostsee,
ihren Sauerstoffbedarf aus Sulfationen SO4-2 decken.
ƒ Dadurch kommt es zu verstärkter Schwefelablagerung, die bei starken
Sauerstoffmangel zur völligen Verschwefelung und dem Absterben anderer
Arten führen kann. Diese Gebiete werden dann ganz durch das charakteristische
Schwefelgelb dominiert.
ƒ Carbonylsulfid COS hat ca. 500 ppmm, entsteht wahrscheinlich aus dem Ozean,
ist nicht sehr reaktiv und nicht löslich, so dass es als einzige Schwefelverbindung
(ausser den durch Vulkane direkt emittierten) die Stratosphäre erreichen kann
ƒ In kleinerem Umfang kann Schwefel auch heilsam für den Menschen sein
(Rheuma oder Hautkrankheiten). Sogenannte Sulfatquellen sind oft Sulfatlager,
die sich durch Austrocknung von Meeresarmen gebildet haben.
exothem: d.h. unter Abgabe von Energie; im Gegensatz dazu wird bei
endothermen Reaktionen eine zusätzliche Energiequelle benötigt
9
Globaler Schwefelhaushalt
(Flüsse in Tg S yr-1)
Wolke
42
SO2
4
NO3
OH
τ = 1.3d 8
18
H2SO4(g)
SO42τ = 3.9d
OH
(CH3)2S
(DMS)
τ = 1.0d
10
64
Deposition
27 trocken
20 feucht
Dep
6 trocken
44 feucht
22
Phytoplankton
Vulkane
Verbrennung
Smelters
10
1.4.5 Chlorkreislauf
ƒ Chlor gelangt durch natürliche Quellen, Vulkanaktivität und biologische Aktivität
im Ozean, in Form von Meersalzionen, Chlorwasserstoff HCl und Methylchlorid
CH3Cl in die Atmosphäre.
ƒ Bis auf Methylchlorid sind alle wasserlöslich und somit wird der weitaus größte
Chloranteil schnell durch Niederschlag aus der Troposphäre entfernt
ƒ Methylchlorid wird von Algen und Plankton produziert und gelangt mit einer Rate
von ca. 0.03 Tg/Jahr in die Stratosphäre.
ƒ Der größte stratosphärische Eintrag mit 0.24 Tg/Jahr ist die anthropogene
Emission von Flurchlorkohlenwasserstoffen FCKW (Cloroflurocarbons CFC)
CF2Cl2 (CFC-12), CFCl3 (CFC-11)
ƒ FCKW sind zwar in der Troposphäre inert, in der Stratosphäre jedoch können sie
durch die UV-Strahlung aufgespalten werden und so zum Ozonabbau beitragen.
Es dauert ca. 5-10 Jahre bis die FCKW in die Stratosphäre gelangen.
ƒ Während 1989 noch ca. 110 ppv/Jahr an Chlor emittiert wurden sank die
Emission 1993 durch Inkrafttreten des Montrealer Protokolls und seiner
Ergänzungen auf ca. 60 pptv/Jahr.
11
Effektives Chlor in Stratosphäre
12
2. Auswirkungen auf physikalische Prozesse
der Erdatmosphäre
In der Atmsphäre gibt es viele Wechselwirkungen zwischen chemischen und
physikalischen Prozessen. Zum Beispiel hängt die Temperatur der Luft von deren
chemischer Zusammensetzung ab. Von der Temperatur wiederum sind die
Reaktionsraten chemischer Prozesse abhängig. Die wichtigsten Verflechtungen
ergeben sich durch:
ƒ Strahlungswechselwirkungen
ƒ Wasserkreislauf
- Treibhauseffekt und Aerosole ändern thermische Struktur und damit die
allgemeine Zirkulation und das Klima (Niederschlag und Verdunstung)
- Kondensationskerne (CCN) kontollieren Niederschlag
- Säuregehalt von Wolken und Regen
ƒ Biologische Rückkopplungen
13
Strahlungswechselwirkungen
ƒ Strahlungsabsorption/emission:
UV (Ozon); solar (H2O, CO2, Erdoberfläche und Wolken)
IR: Absorption und Emission thermischer Strahlung durch H2O, CO2, O3, N2O,
CFCs, und ebenfalls über die Erdoberfläche und Wolken.
ƒ Kontrolle strahlungsrelevanter Bestandteile:
Ozon kontrolliert sich fast vollständig selbst, d.h. es beeinflusst den eigenen
Bildungsprozess. N2O und FCKW werden rein durch die Photochemie
kontrolliert. D.h. sie sind stabil in der Troposphäre und können erst in der
Stratosphäre photodissoziiert werden und dann zum Ozonabbau beitragen.
ƒ Aerosolstreuung und -absorption:
Aerosole werden thermodynamisch (Quellen mit Wasser), chemisch (SO42Bildung in Tropfen) und mechanisch (Seesalz, Staub) erzeugt.
Strahlungseigenschaften sind sehr komplex und hängen von Spektrum, Form
und Vertikalprofil der Aerosole ab.
ƒ Wolkenmikrophysik:
Die Wolkenbildung ist durch das verfügbare Aerosol, dessen Salzgehalt und
Größenspektrum mit der Chemie verknüpft. Je kleiner die Wolkentropfen sind,
desto höher ist, bei gleichem Wassergehalt, die Reflexion durch die Wolke.
14
2. Auswirkungen auf physikalische Prozesse
der Erdatmosphäre
Biologische Rückkopplungen
ƒ Vegetation dient als CO2-Speicher; vermehrte Biomassenbildung durch
CO2-Erhöhung in der Atmosphäre → Düngungseffekt
ƒ Im Ozean wird CO2 durch die sogenannte biologische Pumpe gespeichert, die im
Prinzip die gleiche Stärke wie die Löslichkeitspumpe hat. CO2 kann
auch im Ozean gebunden werden. Kontrolle der biologischen Pumpe scheint
durch die Atmosphäre stattzufinden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die
Eisendüngung durch Staubeintrag.
ƒ Biologische Prozesse produzieren auch N2O und CH4, die Ozon abbauen
können.
ƒ Saurer Regen, der durch SO42- + NO3- gebildet wird, beeinflußt die Biologie
auf dem Land.
15
2.1 Fluchtgeschwindigkeit
ƒ bestimmt die Zusammensetzung der Atmosphäre
ƒ Die Zusammensetzung der Erdatmosphäre ist bis in eine Höhe von
ca. 100 km, der sogenannten Homopause konstant, und wird daher auch als
Homosphäre bezeichnet.
ƒ Oberhalb der Homopause beginnt die Trennung der Komponenten zuerst mit
einem erhöhten Anteil von N2. In höheren Schichten (Heterosphäre) sind dann
fast nur Atome und zuoberst die leichtesten Bestandteile (H, He, H2) zu finden.
Wasserstoff
Helium
ƒ Warum werden die Komponenten nun in der Homosphäre nicht durch
Gravitation separiert?
.
16
2.1 Fluchtgeschwindigkeit
.
Großskalige Bewegungen
-
Molekularbewegungen
Mischung, Therm. Bewegungen,
Turbulenz
Mischungsweglänge l
am Boden im Meter-Bereich
mittlere frei Weglänge λm
Die makroskopische Bewegung durch Turbulenz und thermische Bewegungen,
die nicht nach den Komponenten unterscheidet, ist Thermosphäre viel höher als
die Molekularbewegung.
Turbulenz lässt sich durch die aus der Turbulenztheorie bekannte
Mischungsweglänge l und die Molekularbewegung durch die mittlere freie
Weglänge λm zwischen zwei Molekülzusammenstössen charakterisieren
λm =
1
k BT
2π d 2 p
d molekulare Durchmesser für atmosphärische Gase
kinetische Gastheorie → 10-10 m
17
2.1 Fluchtgeschwindigkeit
λm =
1
k BT
2π d 2 p
Heterosphäre:
molekulare Diffusion ist entscheidend
Turbopause=Homopause
λm ist
ca. 0.06 µm am Boden
0.1-1 m in ca. 100 km
ca. 200m in 200 km
18
Thermosphäre
ƒ oberhalb der Mesopause in ca 100 km
ƒ Atmosphäre ist sehr dünn (kaum Masse)
keine Gleichverteilung zwischen
Freiheitsgraden
ƒ Translatationstemperatur höher als
Vibrationstemperatur
Infrarote Ausstrahlung kann solare
Einstrahlung nicht kompensieren
ƒ Photoionisation (λ<100 µm)
Ionendichte:
- Troposphäre einige 100 /m3
- 250 km: 105/cm3 (nachts) bis 106/cm3 (tags)
ƒ Hoher Tagesgang; z.B. in 250 km
850K (nachts) und 1100 K (tags)
ƒ schnelle Teilchen können (auf ballistischen Bahnen) die Atmosphäre verlassen
19
Fluchtgeschwindigkeit
ƒ Geschwindigkeit, die es einem Teilchen erlaubt die Erdatmosphäre zu verlassen
kinetische Energie
1 2
mv
2
v>
>>
Potentielle Energie
2γ Me
=v∞
R
γ
M em
R
ƒ v ∞(Erde) = 10.3 km/s entsprechend 0.6 eV ~ 58 kJ/mol pro Atommasse
v ∞(Titan) = 2.1 km/s
v ∞(Jupiter) = 59.5 km/s
ƒ v ∞ ist unabhängig von der Masse des Teilchens. Warum entweichen dann
leichte Gase wir Helium zuerst?
γ = 6.67 ⋅ 10-11 Nm kg-2
Me = 6. ⋅ 1024 kg
R ~6400 km
m
Gravitationskonstante
Masse der Erde
Abstand Teilchen-Massenschwerpunkt
Masse des Teilchens
20
Warum entweichen leichte Gase zuerst?
ƒ Folgt aus der Gleichverteilung der kinetischen Energie auf alle Bestandteile des
Gasgemisches (alle gleiche Temperatur)
1 2
mv
2
=
v=
T = 600 K (Exosphäre)
k = 1.38 ⋅ 10-23 J/K
m(H)~ 1.67 ⋅ 10-27 kg
3k T
m
3
kT
2
mittl. kin. Energie
eines Moleküles
wahrscheinlichste Geschwindigkeit
eines Gasmoleküls ist umso größer
je kleiner das Teilchen
v ~ 3 km/s
ƒ Ist Faktor 3 zu gering
ƒ Aber nicht alle Teilchen haben die gleiche Geschwindigkeit
Maxwellverteilung (aus kinetischer Gastheorie)
21
Maxwell-Verteilung
 m 

N (v) =
 2π k T 
3/ 2
2


mv
2
 dv
⋅ 4π v ⋅exp −
 2kT 
nicht symmetrisch
100 K
N(v)
1000 K
v
22
Maxwell-Verteilung
N(v)
dN (v) !
=0
dv
vmax =
∞
v = ∫ v N (v) dv
v=
0
vmax v
v∞ v
Mittelwert des
Geschwindigkeitsquadrat
___
2
∞
v = ∫ v N (v) dv
2
2kT
m
8kT
πm
___
2
σv = v =
0
3kT
m
vmax : v : σ v = 2 = 8 / π : 3
Die Standardabweichung und somit die Anzahl der Teilchen, die schneller als
v∞ sind, nimmt mit hoher Temperatur und geringerer Masse zu
Wasserstoff
Sauerstoff
vmax
~3 km/s
~0.8 km/s
σv
~2,5 km/s
~0.5 km/s
10-6 können entweichen
10-84
"
23
2.2 Temperaturprofile der Erdatmosphäre
ƒ Troposphären von Erde, Mars und Venus sind ähnlich
γVenus=-6 K/km γErde=-6,5 K/km γMars=-1,6 K/km
Wie bestimmt man den Temperaturgradienten?
ƒ Thermosphäre von Mars und Venus kälter als die der Erde.
Beide haben höhere CO2- Gehalte (Venus 96%) so dass es zu einer stärkeren
Abstrahlung im IR kommt und somit zu niedrigeren Temperaturen
24
Stratosphäre der Erde
ƒ Stratosphäre der Erde durch Ozon bestimmt
ƒ Ozonverteilung ergibt sich aus
- ausreichend O2 zur Bildung
- ausreichend UV Strahlung zum
Aufbrechen der Sauerstoffbindung
UV
Ozon
ƒ UV Absorption führt zur Erwärmung und
Bildung der Stratosphäre
O2
ƒ kleine Stratosphäre über der Wolkenschicht der Venus
ƒ In der Wolkenschicht der Venus ändert sich der Temperaturgradient,
worauf auf eine Phasenänderung (flüssig/fest) zu schließen ist
ƒ Wolken bestehen aus H2SO4, Aerosol, Metallchloriden, Phosphor
25
2.3 Treibhauseffekt
ƒ stationärer Zustand für Planet
Gleichgewicht:
Te ~Ts
π RE (1 − A) F0 = 4 π RE2 σ Te4
1/ 4
 F0 (1 − A) 

Te = 
 4σ 
ƒ Messung von Te durch
Satellitenmessungen
F0(Erde)= 1368 Wm-2 Solarkonstante
F0(Venus)= 2600 Wm-2
A~29%
Albedo
σ=5.67⋅10-8 Wm-2K-1 Stefan-Boltzmann
26
Treibhauseffekt
ƒ effektive Ausstrahlungstemperatur
Te =256 K ~ -18 K
ƒ Bodentemperatur
Te =288 K ~ 15 K
~ 33K
ƒ in Absorptionsbanden wird die vom Boden emittierte Strahlung
absorbiert und mit der entsprechend niedrigen Temperatur der
Schicht reemittiert
Energie bleibt in der Atmosphäre gefangen
ƒ je nach Wellenlänge strahlen Schichten unterschiedlicher Höhe aus
ƒ H2O absorbiert in breitem Spektralbereich und ist mehrfach
wirkungsvoller als CO2
27
2.4 Einfluss der Dynamik auf
Verteilung von Spurenstoffen
ƒ Bedeutung abhängig von der Lebensdauer des Gases und
somit auch von der Skala
ƒ Emission von kurzlebigen (~Stunden) Schadstoffen (Ruß, Stickoxide, flüchtige
Schwefelverbindungen)
lokale, orographisch bedingte Windsysteme
ƒ längerlebige Spurengase (~Tage)
synoptische Skala, z.B. Transport von Schwefelemissionen in Osteuropa
können je nach Zugbahn durch Trocken- oder Feuchtdeposition z.B. in
Ostsee führen; ein Drittel der Meere werden aus der Luft verschmutzt
ƒ langlebige Spurengase (~Jahre)
allgemeine Zirkulation, z.B. hemisphärische Unterschiede durch Hadley
Zirkulation, ITCZ bildet effektive Barriere
ƒ Viele Gase haben unterschiedliche Verteilung in Tropo- und Stratosphäre;
die Gesamtsäule wird daher durch die Tropopausenhöhe beeinflusst
ƒ Stratosphären – Troposphärenaustausch findet statt durch
Tropopausenfaltungen, Schwerewellen und hochreichende Cumulonimben28
Einfluss der Tropopausenhöhe
29
Einfluss der Tropopausenhöhe
30
Zeitskalen für horizontale
Transporte
1-2 Monate
2 Wochen
1-2 Monate
1 Jahr
31
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