Einleitung: Zweck des Dokuments 1. 1 Einleitung Heutzutage benutzen viele Anwendungen Datenbanken. Immer, wenn irgendwo Daten erfaßt und gespeichert werden sollen, werden Datenbanken eingesetzt. Durch effiziente Datenbanksystemehat man einen leichten und schnellen Zugriff auf die gewünschten Daten. Eine gutes Konzept erhöht die Effizienz der Datenbank. Daher ist die Modellierung der Datenbank und des Schemas sehr wichtig. Es macht deswegen Sinn, für diese Modellierung ein geeignetes Tool einzusetzen. Das hat die Abteilung Anwendersoftware des IPVR der Fakultät Informatik der Universität Stuttgart richtig erkannt. Um ein geeignetes Tool für alle Mitarbeiter zu finden, fehlte es ihnen allerdings an Personal. Doch da die Studenten im Rahmen des Studiums praxisorientierte Arbeiten durchführen müssen, kam die Abteilung auf die Idee, die Auswahl eines geeigneten Tools im Rahmen einer Fachstudie von Studenten durchführen zulassen. Diese Fachstudie wurde ausgeschrieben und im Sommersemester 2001 von Christian Scheibel, Ralf Terdic und Michael Wenig durchgeführt und durch Kerstin Schneider betreut. 1.1 Zweck des Dokuments Dieses Dokument wurde im Rahmen einer Fachstudie erstellt. Dieses Dokument ist eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl eines Datenbankmodellierungstools für die Abteilung Anwendersoftware des IPVR der Fakultät Informatik der Universität Stuttgart. Es gibt einen Überblick über zur Debatte stehende Tools, zeigt deren Stärken und Schwächen und gibt schliesslich eine Empfehlung welche(s) Tool(s) in Frage kommen. 1.2 Überblick über den weiteren Inhalt Im Kapitel 2 wird ein Überblick über das gesamte Projekt gegeben. Es werden die Zeitplanung und die Vorgehensweise vorgestellt. In Kapitel 3 werden die Grundlagen der Datenbankmodellierung kurz erläutert und einzelne Aspekte näher betrachtet. Das Kapitel 4 stellt die Anforderungen an die Tools dar, die aus einer Befragung der Mitarbeiter des Instituts hervorgegangen sind. Die Fragen, die bei dieser Befragung gestellt wurden, kann man im Anhang A nachlesen. Die Antworten der Mitarbeiter wurden bewertet und anhand dieser wurden dann die Tools getestet. Welche Tools dabei berücksichtigt wurden sowie einige Infos dazu, kann man im Kapitel 5 nachlesen und wie sie bei dem Test abgeschnitten haben, steht in Kapitel 6. Die Ergebnisse werden in Kapitel 7 noch einmal zusammengefasst und die Empfehung findet sich dann in Kapitel 8. IPVR, Universität Stuttgart 1. October 2002 Fachstudie 2 2. Projektüberblick: Aufgabenstellung Projektüberblick Dieses Kapitel dokumentiert die Anforderungen und das Vorgehen bei der Auswahl eines DBMTools. Zunächst wird die ursprüngliche Aufgabenstellung präsentiert. Anschließend wird auf Aspekte bei der Vorgehensweise und der Zeitplanung eingegangen 2.1 Aufgabenstellung 2.2 Vorgehensweise Zu Beginn eines jeden Projektes muss zunächst die Vorgehensweise festgelegt werden. Die Auswahl eines Datenbank-Modellierungs-Tool gliedert sich grob in drei Phasen: • Analysephase • Testphase • Entscheidungsphase. 2.2.1 Analysephase Da das Tool von praktisch allen Mitarbeitern der Abteilung eingesetzt werden soll, gleichzeitig aber auch zu erwarten ist, dass höchst unterschiedliche Einsatzbereiche vorhanden sind, müssen die Anforderungen jedes einzelnen Mitarbeiters ermittelt werden Zu diesem Zweck wird ein Fragebogen erstellt, welcher dann im Rahmen von Interviews mit den späteren Anwendern zusammen ausgefüllt wird. Die Interviews werden jeweils vom gesamtem Projektteam durchgeführt, so dass Anforderungen und Einschätzungen, welche nicht im Fragebogen dokumentiert werden können, allen Projektmitgliedern bekannt sind. Die Fragebögen werden anschließend ausgewertet und ein Kriterienkatalog erstellt. Das genaue Verfahren für die Auswertung der Fragebögen wird erst nach den Interviews festgelegt.. Der Kriterienkatalog wird im Rahmen einer Präsentation vor den Mitarbeitern der Abteilung vorgestellt. Dies bietet eine einfache Möglichkeit, die ermittelten Kriterien nochmals zu validieren und eventuell noch vorhandene Missverständnisse aufzudecken. Anschließend wird die Dokumentation der betroffenen Kapitel fertiggestellt und parallel dazu die Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart Projektüberblick: Zeitplanung 3 in Frage kommenden Tools ermittelt. 2.2.2 Testphase Basierend auf dem Kriterienkatalog wird eine Analyse-Vorlage erstellt, welche für jedes einzelne Tool entsprechend bearbeitet wird. Dadurch soll ein Vergleich der, vermutlich sehr unterschiedlichen, Tools ermöglicht werden. Die Analyse der einzelnen Tools wird auf die Projektmitglieder aufgeteilt. Dies birgt den Nachteil, dass unterschiedliche subjektive Einschätzungen auftreten können. Um deren Auswirkungen zu minimieren, wird jedes analysierte Tool jeweils den beiden anderen Projektmitgliedern vorgestellt, so dass die Bewertung jeweils nicht auf eine einzelne Person beschränkt ist. 2.2.3 Entscheidungsphase Die Ergebnisse der einzelnen Toolanalysen werden nun auf eine geeignete Weise verglichen und daraus eine Empfehlung abgeleitet. Dabei werden insbesondere die Schwachstellen des Tools erneut untersucht, um einer falschen Empfehlung vorzubeugen. Die Dokumentation wird vervollständigt und in ein Gesamtdokument überführt. Das Projekt endet schließlich mit einer Präsentation der Ergebnisse vor den Mitarbeitern der Abteilung. 2.3 Zeitplanung Für die Zeitplanung wurden die durchzuführenden Arbeitspakete inklusive ihrer Abhängigkeiten identifiziert und deren Zeitbedarf geschätzt. Die folgende Tabelle zeigt diese Ergebnisse auf. Bei Planungen, welche später modifiziert wurden, ist der ursprüngliche Wert in Klammern angegeben. IPVR, Universität Stuttgart 1. October 2002 Fachstudie 4 Projektüberblick: Zeitplanung Arbeitspaket Dauer Kurzbeschreibung abhängig von Start A1 1 Tag Meeting mit Betreuer 8.5.2001 A2 1 Woche Erstellen Fragebogen 9.5.2001 A3 1 Woche Ermittlung Interviewpartner 9.5.2001 A4 1 Woche Durchführung views A5 3 Wochen Auswertung Fragebögen A6 3 Wochen Ermittlung der Tools und Lizenzbedingungen A7 3 Wochen Anfordern von Tools A6 28.5.2001 A8 3 Wochen Erstellen einer Toolanalyse-ErgebnisVorlage A9 28.5.2001 A9 6 Wochen Erstellen Kriterienkatalog A5 9.5.2001 D1 5 Wochen Vorauswahl Tools A9 25.6.2001 Interder A2, A3 21.5.2001 A4 28.5.2001 28.5.2001 (18.6.2001) D2 5 Wochen Testen Tools D1 (parallel) 25.6.2001 (18.6.2001) D3 1 Woche Auswertung der Testergebnisse D2 23.7.2001 D4 1 Woche Abschlussdokumentation D5 30.7.2001 D5 12 Wochen parallele Dokumentation D6 9.5.2001 D6 2 Wochen Erstellen einer Dokumentstruktur P1 1 Tag Präsentation Analyseergebnisse Fachstudie 1. October 2002 9.5.2001 A9 IPVR, Universität Stuttgart Projektüberblick: Zeitplanung Arbeitspaket P2 2.3.4 5 Dauer Kurzbeschreibung 1 Tag Abschlusspräsentation abhängig von Start D4 Anmerkungen zur Zeitplanung Die zeitliche Planung eines Projektes ist praktisch immer Modifikationen unterworfen. Diese haben verschiedene Ursachen. Insbesondere in einem universtären, studentischem Projekt sind Zeitplanungen höchst instabil, da bei Studenten im Gegensatz zu Mitarbeitern einer Firma keine planbaren Zeitabschnitte existieren. Viele projektfremde Einflüsse müssen berücksichtigt werden, teilweise ohne dass diese Vorhergesehen oder eingeschätzt werden können. Beispiele hierfür sind Prüfungen, Vorträge in Seminaren und Studienprojekte. 2.3.4.1 Gründe für Verzögerungen Dieser Abschnitt erläutert die im Rahmen dieser Fachstudie eingetretenen Ursachen für die vorgenommenen Modifikationen des Terminplanes: 1. Es hat sich herausgestellt, dass der Zeitbedarf für die Analysephase zu kurz gewählt wurde. Dies ist weniger in einer Unterschätzung des Aufwandes begründet, sondern wurde durch fachstudenfremde Aufgaben, wie beispielsweise ein Studienprojekt in einer kritischen Phase, verursacht. 2. Die Präsentation der Analyseergebnisse musste aufgrund von Terminschwierigkeiten in der Abteilung verschoben werden, so dass eine Validierung der herausgearbeiteten Anforderungen nicht zum geplanten Zeitpunkt erfolgen konnte. IPVR, Universität Stuttgart 1. October 2002 Fachstudie 6 3. Grundlagen der Datenbankmodellierung: Phasen des Datenbankentwurfs Grundlagen der Datenbankmodellierung Dieses Kapitel versucht, einen Einblick in die Grundlagen der Datenbankmodellierung zu gewähren, wobei auf die einzelnen Phasen der Modellierung eingegangen wird. Dabei werden auch die Notationen beschrieben, die bei der Modellierung häufig verwendet werden. 3.1 Phasen des Datenbankentwurfs Der Datenbankentwurf besteht grundsätzlich aus vier Phasen: Anforderungsanalyse, konzeptioneller, logischer und physischer Entwurf. In der Anforderungsanalyse werden zunächst die Anforderungen der Nutzer der zu entwerfenden Datenbank ermittelt. Beispielsweise werden Informationen darüber gesammelt, welche Daten erfaßt werden müssen, welche Datenquellen vorhanden sind usw. Die Ergebnisse der Anforderungsanalyse werden i.d.R. in einem Anforderungsdokument (User Requirements Document) schriftlich festgelegt. Dieses Dokument muß von den Nutzern abgenommen werden und bildet dann die Grundlage für den folgenden Entwurf. Als nächstes werden die drei Modellierungsphasen beschrieben, die auf die Anforderungsanalyse folgen. 3.2 Konzeptionelle Modellierung In der konzeptionellen Modellierungsphase wird der Ausschnitt der realen Welt, der in der Datenbank gespeichert werden soll - genannt auch Miniwelt - mit Hilfe eines Datenmodells dargestellt. Ergebnis ist das konzeptionelle Schema, das unabhängig vom später eingesetzten Datenbanksystem ist. Als Modell für die Darstellung des konzeptionellen Schemas haben sich das Entity-RelationshipModell (ERM) und die Unified Modeling Language (UML) durchgesetzt. Diese werden im folgenden ansatzmäßig beschrieben. 3.2.1 ERM Das Entity-Relationship-Modell ist das populärste Modell, das im konzeptionellen Entwurf verwendet wird. Zur Veranschaulichung verwendet es Entity-Relationship-Diagramme. Die zentralen Begriffe des ERM sind Entität und Relation. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 7 Grundlagen der Datenbankmodellierung: Konzeptionelle Modellierung Eine Entität ist eine Informationseinheit, die mehrere atomare Attribute besitzen kann. Die Zusammenfassung dieser Attribute zu einer Entität ist die einzige Möglichkeit der Typenbildung, die das ERM unterstützt. Beziehungen zwischen Entitäten werden durch Relationen dargestellt. Je nach verwendeter Darstellung der Kardinalitäten, -Restriktionen, Verbindungslinien und -pfeile etc. unterscheidet man verschiedene ERM-Notationen: o Notation IDEF1X o Notation Bachmann o Notation Information Engineering o Notation UML Der Erfolg des ER-Modells läßt sich dadurch erklären, daß sich ER-Diagramme durch relativ einfache Algorithmen in relationale Schemata überführen lassen - die Entitäten und Relationen lassen sich leicht auf Tabellen abbilden. Häufig ist bei gut durchdachten ER-Diagrammen eine Normalisierung nicht mehr notwendig. Dadurch sind ER-Diagramme ideal für die Dokumentation relationaler Datenbank-Schemata. 3.2.2 UML Für den konzeptionellen Entwurf von objektorientierten Systemen hat sich die UML (Unified Modeling Language) etabliert. Diese Sprache stellt eine Reihe von unterschiedlichen Diagrammen für das Modellieren von Struktur und Verhalten der Objekte bereit. Die Klassen-Diagramme sind sowohl für das Modellieren der Struktur der objektorientierten Programme als auch für Datenbanken geeignet. Besonders ausdruckkräftig ist das Modellieren von Objektbeziehungen in UML. Der Vorteil gegenüber dem Entity-Relationship-Modell ist die Tatsache, daß UML Konzepte wie o Generalisierung / Spezialisierung o Assoziation o Aggregation o Realisierung o Vererbung unterstützt. Diese ermöglichen die Modellierung von komplexen objektorientierten Systemen. Der Nachteil der Nutzung solcher Konzepte ist, daß diese in rein relationale Schemata schwierig (teilweise unmöglich) zu überführen sind. Hierzu müssen die Schemata um die notwendigen objektorientierten Elemente erweitert werden (objektrelationale Schemata). Existiert keine derartige Erweiterung, so wird i.d.R. das Klassendiagramm als Anforderungsspezifikation verwendet, Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 8 Grundlagen der Datenbankmodellierung: Logische Modellierung um daraus ER-Diagramme zu erzeugen. 3.3 Logische Modellierung In der logischen Modellierungsphase erfolgt eine Umsetzung des in der vorherigen Phase erzeugten Datenmodells - des konzeptionellen Schemas - in das zu verwendende Datenbankschema. Das logische Modell ist zwar (idealerweise) unabhängig von der später eingesetzten Datenbank, man muß aber bereits entschieden haben, was für ein Datenmodell man benutzt (hierarchisches, Netzwerk-, relationales, objektorientiertes, objektrelationales Datenmodell). Meist wird hierbei das relationale Modell benutzt. In diesem Fall werden hier die entsprechenden Relationentabellen generiert. Diese Tabellen müssen nun auf Einhaltung der Normalformen überprüft werden. Normalformen dienen der Vermeidung von Anomalien und Redundanzen, die zu Inkonsistenzen im Datenbankinhalt führen können. Relationentabellen, die nicht den Normalformen genügen, müssen entsprechend umgeformt werden. Diese Phase liefert als Ergebnis das logische Schema. 3.4 Physische Modellierung Die physische Modellierung ist die Entwurfsphase, die am stärksten abhängig vom gewählten Datenbanksystem ist. Sie ist verantwortlich für die Umsetzung des logischen Schemas in das physische Modell. Hierfür werden die Sprachen des jeweiligen Datenbanksystems verwendet: die data definition language (DDL) zur Definition von Tabellen, Sichten und zur Implementierung von referenzieller Integrität, und evtl. die data manipulation language (DML) zur Implementierung von Triggern und stored procedures. Ergebnis dieser Phase ist das physische DatenbankSchema. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 9 Anforderungen an die Tools: Fragenkatalog 4. Anforderungen an die Tools 4.1 Fragenkatalog Für die Ermittlung der Anforderungen im Rahmen von Interviews wurde ein Fragebogen erstellt. Dieser ist im Anhang vollständig abgedruckt. Da sich dieser Fragebogen an fachkundige Mitarbeiter wendet, werden hier nicht alle einzelnen Punkte erläutert. Stattdessen sollen in diesem Kapitel ausgewählte Punkte erläutert werden, welche in den Interviews zu Missverständnissen geführt haben. 4.1.1 Arbeitsweise (Punkt 4) Die tastatur-orientierte Bearbeitung verwendet Shortcuts und Tabulator-Reihenfolgen durch die häufig wiederkehrende Funktionen ohne Verwendung einer Maus durchgeführt werden können. Diese resultieren in identischen Modifikationen der graphischen Modelle, wie sie durch eine Point-and-Click-Bearbeitung vorgenommen werden könnten. 4.1.2 manuelle DDL-Nachbearbeitung (Punkt 17) Die manuelle DDL-Nachbearbeitung ist nur dann von Belang, wenn eine direkte Anbindung der Datenbank an das Modellierungstool erfolgt. Ist diese Anbindung nicht vorhanden, so muss ohnehin die DDL über die Zwischenablage oder über Textdateien zur Datenbank transferiert werden, wobei eine Nachbearbeitung ausserhalb des Tools möglich ist. 4.2 Ergebnisse der Befragung Dieser Fragebogen wurde mit 9 Mitarbeitern der Abteilung Anwendersoftware durchgesprochen und entsprechend ausgefüllt. Die Antworten wurden in einer Excel-Tabelle zusammengefasst und durch Mittelwertbildung entsprechend korreliert. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Fragen, welche durchgängig mit “unwichtig” beantwortet wurden, sind aus Übersichtsgründen weggelassen. Ergebnisse in Klammern bedeuten “nice-to-have”. Die Spalte “durchschnittliche Bewertung” gibt jeweils das Interview-Ergebnis an. Die Ergebnisse lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 10 Anforderungen an die Tools: Ergebnisse der Befragung • Bewertungsfragen: Hier wird das arithmetische Mittel aller Einstufungen (von 0-9) angegeben. Diese Angaben sind auf eine Nachkommastelle mathematisch gerundet angegeben • Ja/Nein-Fragen: Hier ist die Summe der positiven Antworten (Kreuzchen) angegeben. Diese Angaben sind am Fehlen von Nachkommastellen erkennbar. Bereich Teil durchschn. Bewertung Arbeitsplatz PC 9 Workstation 3 Englisch 7 Deutsch (2) Tastatur-orientiert 5,9 9,0 Point-and-Click 7,3 9,0 Skripting 3,9 8,0 Unix/Linux 7,8 9,0 Windows 8,1 9,0 fester Rechner 5 unterschiedliche Rechner 4 wissenschaftlich 8 kommerziell 0 Open-Source 1 Vorlesung 0 Übung 2 Praktika 7 Projekte 4 Studien-/Diplomarbeit 3 Forschung 1 DB/2 8,0 9,0 Oracle 2,1 9,0 Informix 1,4 7,0 Postgres 1,0 9,0 Sprachen Arbeitsweise Plattformen Arbeit am Rechner Nutzungsarten Einsatzbereiche verwendete DBMS Fachstudie 1. October 2002 max. Bewertung IPVR, Universität Stuttgart 11 Anforderungen an die Tools: Ergebnisse der Befragung Bereich Teil durchschn. Bewertung max. Bewertung Access 1,7 7,0 SQL-Server 2,6 9,0 mySQL 1,3 7,0 ODBC allgemein 2,6 9,0 Entitäten (Min/Avg/Max) 9,3 / 28,9 / 47,8 200 Relationen (Min/Avg/Max) 8,9 / 28,3 / 44,4 200 ERM allgemein 6,2 9,0 ERM Notation UML 4,8 9,0 UML-Klassendiagramm 6,6 9,0 1:1, n:1, 1:m 6,9 9,0 n:m 6,9 9,0 automatische Umsetzung 7,1 9,0 Kontrolle der Automatik 6,7 9,0 logische Sichten Unterstützung 6,7 9,0 Konstrukte Trigger 6,4 9,0 Schemata 5,8 9,0 Domänen 4,4 9,0 Stored Procedures 4,6 9,0 Benutzerrechte 4,3 9,0 constraints (ohne RI) 6,3 9,0 referentielle Integrität (RI) 6,7 9,0 Trennung logisch-physisch 7,7 9,0 Aspekte bei Trennung automatische Umsetzung 7,8 9,0 mehrere physische Sichten 5,7 9,0 Reverse-Engineering 5,1 8,0 Synchronisation 7,1 9,0 manuelle Nachbearbeitung 6,3 9,0 Mengengerüste Modellunterstützung attributierte gen DDL Fachstudie Beziehun- 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 12 Anforderungen an die Tools: Ergebnisse der Befragung Bereich Teil durchschn. Bewertung max. Bewertung Validierungsfunktionen 3NF 6,0 9,0 BCNF 3,3 7,0 Undo-Funktion Existenz 8,3 9,0 parallele Bearbeitung ja / nein 6/3 Versionsverwaltung Integrationsmöglichkeit 4,3 8,0 CVS 2,7 8,0 PVCS 0,3 3,0 ClearCase 0,6 5,0 VisualSourceSafe 0,1 1,0 SCC 0,2 2,0 XML 6,2 9,0 DDL, SQL-Standard 6,4 9,0 DDL, DBMS-spezifisch 2,4 8,0 3,3 9,0 XMI 3,9 9,0 MDL 2,6 8,0 ERX 0,0 0,0 existierende DB 3,4 9,0 XML 6,7 9,0 DDL, SQL-Standard 7,0 9,0 DDL, DBMS-spezifisch 4,6 9,0 2,9 9,0 XMI 2,9 9,0 MDL 2,8 8,0 ERX 0,0 0,0 direkte DB-Änderung 4,0 9,0 HTML 7,8 9,0 Importmöglichkeiten UML-Klassendiagramm, spez. Export UML-Klassendiagramm, spez. Dokumentation Fachstudie 1. October 2002 tool- tool- IPVR, Universität Stuttgart 13 Bereich Anforderungen an die Tools: Ergebnisse der Befragung Teil durchschn. Bewertung max. Bewertung RTF 1,8 7,0 PDF 5,6 9,0 PS 3,7 9,0 PPT 3,8 8,0 GIF 2,8 8,0 JPEG 1,0 4,0 WMF 1,8 9,0 Vektorgrafik (z.B. EPS) 1,8 9,0 Java 8,9 9,0 C++ 4,9 9,0 Zugriffsschichten automatische Generierung 5,8 9,0 Tools Erfahrungen Access, Rose, Together, SQL-Server Testanforderung Visio, Rose, PowerDesigner, Erwin, Together Programmiersprachen Bei den Mittelwerten ist zu beachten, dass diese nicht immer die realen Anforderungen wiederspiegeln. In den Gesprächen wurden Einstufungen erkennbar, welche sich nicht alleine durch Wichtigkeits-Noten ausdrücken lassen. Andererseits können auch nicht die Maximalwerte direkt verwendet werden, da sonst die Anforderungen von sehr anspruchsvollen Interviewpartnern dominieren und somit eine vernünftige Auswahl nicht ermöglichen würden. Aus diesen Gründen darf folgende Abbildung von mittleren Einstufungen auf Kategorien nur als grobe Richtung verstanden werden. Fachstudie von bis Kategorie 6,5 9,0 zwingend erforderlich 4,1 6,4 sollte möglich sein 2,1 4,0 nice-to-have / nützlich 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 14 Anforderungen an die Tools: Kriterienkatalog von bis Kategorie 0,0 2,0 unwichtig In Einzelfällen weichen die Interview-Ergebnisse stark voneinander ab. Diesem Sachverhalt wird durch die Einstufung in andere Kategorien, als durch die o.g. Tabelle vorgegebenen, Rechnung getragen. Diese Einstufungen erfolgen gemäß den im Gespräch ermittelten Anforderungen. Die Anforderungen eines Interviewpartners zielen auf ein anderes Einsatzgebiet ab. Dieser benötigt ein Tool zur Modellierung und Konfiguration von Repositories. Da alle anderen Partner das Tool zur Modellierung von einzelnen Datenbanken einsetzen wollen, wird dieses Einsatzgebiet im Vordgrund stehen. Für die Verwaltung von Repositories wird wahrscheinlich eine eigene Tool-Auswahl erforderlich werden. 4.3 Kriterienkatalog Dieser Kriterienkatalog ist zusammen mit den oben genannten Einstufungen die Grundlage für die Auswahl und Bewertung der in Frage kommenden Tools. Er spiegelt grob die Anforderungen an ein entsprechendes Tool wieder. Da die verfügbaren Tools sehr unterschiedlichen Funktionsumfang haben und teilweise nicht direkt vergleichbar sind, müssen für die endgültige Bewertung die Einzelergebnisse der Interviews mit berücksichtigt werden. 4.3.3 Plattform und Umgebung Das Tool soll sowohl unter Unix als auch unter Windows auf PCs und Workstations eingesetzt werden. Da das Einsatzgebiet Projekte und Praktika umfasst, werden beide Plattformen parallel eingesetzt. Das Tool muss also entweder plattformunabhängig sein, oder für beide Plattformen mit gemeinsamen Datenformaten verfügbar sein. Die englische, eventuell zusätzlich auch in Deutsch verfügbare graphische Benutzeroberfläche unterstützt eine Point-and-Click-Arbeitsweise. Für oft benötigte Funktionen, wie beispielsweise die Anlage von Attributen ist eine tastatur-orientierte Arbeitsweise möglich, beispielsweise über Shortcuts. Zur Abrundung wäre eine Skripting-basierte Steuerung schön. Die Oberfläche besitzt eine, idealerweise mehrstufige, Undo-Funktion. Da das Tool auch in Praktika und Übungsgruppen eingesetzt werden soll, soll die Oberfläche intu- Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 15 Anforderungen an die Tools: Kriterienkatalog itiv bedienbar sein und keine größeren Schulungsmassnahmen erfordern. 4.3.4 Nutzung Die Nutzung ist ausschliesslich rein wissenschaftlich. Eine kommerzielle Nutzung erfolgt nicht, jedoch soll das Tool ebenso für Open-Source-Projekte eingesetzt werden. Wichtigstes Einsatzgebiet sind Praktika. Weiterhin soll das Tool für Projekte, Diplom- und Studienarbeiten, sowie in Übungsgruppen eingesetzt werden, Für die Arbeiten der Mitarbeiter wird das Tool immer auf denselben Rechnern eingesetzt. Bei studentischen Arbeiten werden viele verschiedene Rechner eingesetzt. Meist erfolgt eine parallele Bearbeitung der Modelle. Daher müssen entsprechende Synchronisations und Sperr-Funktionalitäten vorhanden sein. Eine Versionsverwaltung sollte an das Tool angebunden werden können, meist soll hier CVS eingesetzt werden. 4.3.5 verwendete DBMS Eine Unterstützung von DB/2 ist zwingend erforderlich. In einzelnen Fällen wird Oracle, Postgres, SQL-Server, Informix und Access eingesetzt. Diese sollten daher ebenso unterstützt werden. 4.3.6 Mengengerüste und Modellierungssprachen Im Schnitt werden ca. 30 Entitäten und 30 Relationen in einer Datenbank verwendet. Jedoch sind Maximalwerte bis jeweils 200 durchaus denkbar. Als Modellierungssprache werden hauptsächlich ERM- und UML-Klassendiagramme eingesetzt. Dabei ist bei den ERM-Diagrammen die spezielle Notation nicht wichtig. 4.3.7 attributierte Beziehungen In den Modellen müssen attributierte Beziehungen in allen Ausprägungen dargestellt werden können. Es muss die Möglichkeit bestehen, aus diesen automatisch entsprechende Entitäten zu erzeugen, wobei der Anwender eine Kontrolle, z.B. in Bezug auf Tabellennamen, besitzen soll. 4.3.8 logische Sichten Das Tool unterstützt den Einsatz logischer Sichten. Diese können von den physischen Sichten getrennt modelliert werden. Aus den logischen Sichten können automatisch passende physische Sichten erzeugt werden. Es sollte dabei die Möglichkeit existieren, mehrere physische Sichten, Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 16 Anforderungen an die Tools: Kriterienkatalog z.B. für verschiedene DBMS-Systeme zu definieren. Eine spätere Synchronisation zwischen den Sichten ist bei Änderungen sowohl der physischen als auch der logischen Sicht möglich. Vorteilhaft wäre die Möglichkeit des Reverse-Engineerings, das bedeutet die Erstellung einer logischen Sicht basierend auf einer physischen Sicht wird durch das Tool unterstützt. 4.3.9 erweiterte Funktionaliäten Eine Unterstützung der referentiellen Integrität ist obligatorisch. Idealerweise können ebenso Trigger, weitere constraints, Schemata, Stored-Procedures, Domänen und Benutzerrechte über das Tool verwaltet werden. Als Programmiersprache für Stored-Procedures, sowie Anwendungsprogramme wird Java eingesetzt. Zusätzlich sollte C++ unterstützt werden. Die entstehenden Modelle sollten auf die Anforderungen der 3. Normalform überprüft werden können. Optional wäre zusätzlich eine Überprüfungsmöglichkeit auf Boyce-Codd-Normalform nützlich. Es sollte ausserdem die automatische Erzeugung von Datenbank-Zugriffsschichten für die Anwendungsprogramme möglich sein. 4.3.10 Export-Schnittstellen Aus den erstellten Modellen muss eine dem Standard folgende DDL generiert, und möglichst manuell nachbearbeitet werden können. Weiterhin sollte eine DB/2-spezifische DDL generiert werden können. Weiterhin muss ein Export in ein XML-Format möglich sein. Optional wäre die Möglichkeit zusätzlich direkte Datenbank-Änderungen veranlassen zu können nützlich. Zur weiteren Verarbeitung der Modelle in anderen Programmen wären Speicherung in tool-spezifische UML-Klassendiagrammen, XMI und MDL nützlich. 4.3.11 Dokumentationsschnittstellen Als Dokumentationsformat muss HTML, PDF und PostScript unterstützt werden. Bei Möglichkeit sollte zusätzlich RTF erzeugt werden können. Für Bilder ist GIF das wichtigste Format, in Einzelfällen wären vektor-orientierte Grafikformate Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 17 Anforderungen an die Tools: Kriterienkatalog wie EPS oder WMF vorteilhaft. 4.3.12 Import-Schnittstellen Existierende DDL-Dateien müssen importiert werden können. Dabei ist der Standard geringfügig wichtiger als DBMS-spezifische Statements. Da bereits in mehreren Projekten Rational Rose eingesetzt wurde, sollten diese Daten ebenfalls durch entsprechende Import-Formate wie MDL oder XMI unterstützt werden. Weiterhin sollte XML als Importformat unterstützt werden. 4.3.13 vorhandene Erfahrungen und bekannte Tools Bei den Interviews wurden zwar einige Tools genannt, welche bereits mal angeschaut wurden, jedoch existieren keine verwendbaren Erfahrungen. Das bedeutet, dass diese Tools auf ihre Tauglichkeit überprüft werden. Im einzelnen sind dies folgende Tools: Fachstudie Hersteller Produkt Computer-Associates Erwin Microsoft Access Microsoft SQL-Server Microsoft Visio Rational Rose Sybase PowerDesigner Togethersoft Together 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 18 Vorstellung der getesteten Tools: Corporate Modeler 5. Vorstellung der getesteten Tools 5.1 Corporate Modeler Hersteller: URL: Version: Plattformen: CASEWise http://www.casewise.com/ 2000 Windows Lizensmodell: Preise: 899,- DM Beschreibung: Corporate Modeler ist ein integriertes Programmpaket von Geschäftsprozess Modellierungswerkzeugen, Zusatzprodukten, Verknüpfungen und Methoden zur Modellierung des Unternehmens, welches formell unterschiedliche Bereiche von Analyse & Techniken zum Modellieren von Daten, Finanzen, Personal, Prozess und Operationen in einer gemeinsamen Ansicht umfasst. 5.2 Data Design Studio Hersteller: URL: Version: Plattformen: Chilli Source http://www.chillisource.com/dds/index.html Windows Lizensmodell: Commercial Single-User License Educational Single-User License Preise: Runtergeladen: $99 CD: $189 Beschreibung: • Project Management of database files, including schemas, scripts, ERDs, ODBC DSNs, table views, Datastores and other project files. • Entity Relationship Diagram (ERD) editor. Supports the full Chen ER model. • Full cardinality and connectivity support for Foreign Key placement, update and delete rules. • New "Constraints Editor" for adding column level constraints and table level constraints (index, check, default, etc). It also allows the reordering of columns within a table (drag them in the tree view) and renaming of foreign keys (double click on the label in the tree view). Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 19 Vorstellung der getesteten Tools: ERWin • Support for ANSI, Ingres, InterBase, Informix, SQLBase, MicroSQL, Microsoft Access, Microsoft SQL Server, MySQL and Oracle DBMSs as well as Microsoft Visual Basic and Java (with JDBC) source code. • Automatic Data Structure Diagram (DSD) from ERD. • Automatic SQL "CREATE TABLE" schemas from ERD for the above DBMS implementations. • Automatic SQL scripts for populating the database. • Automatic "DROP TABLE" scripts for dropping the tables from the database. • Stand-alone SQL Console (ODBC connectivity to any data source). • Tree view of any ODBC data source including primary and foreign key details (where the ODBC driver supports it) within the SQL Console. • Create, access and query a local MS-Access database based upon your model without the need to even own MS-Access, all from within the DDS environment. • Fully constrained off-line Datastore for creation of data that can be uploaded into your database. • Java source code for creating and dropping tables within your JDBC accessible database (JDK is not included). • Full-screen view for all document views (ERD, SQL, Java, etc). • Fully integrated Java edit, build, run environment. • Syntax high-lighting of reserved and keywords in SQL, Java and VB editors. • Complete build/run environment for any Project file (SQL, Java, JSQL, etc). • ODBC DSN Manager integration. 5.3 ERWin Hersteller: URL: Version: Plattformen: Computer Associates http://www.cai.com/products/alm/erwin.htm Windows Lizensmodell: Preise: Beschreibung: Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 20 5.4 Vorstellung der getesteten Tools: Dezign Dezign Hersteller: URL: Version: Plattformen: Lizensmodell: Preise: Datanamic http://www.datanamic.com/dezign/ Windows Single-User-Lizenz 5-User-Lizenz 10-User-Lizenz Single UserLizenz: Download - $139, CD: $148 5-User-Lizenz: Download - $599, CD: $608 10-User-Lizenz: Download - $1099, CD: $1108 Beschreibung: 5.5 ERStudio Hersteller: URL: Version: Plattformen: Embarcadero http://www.embarcadero.com/products/design/erdatasheet.htm 4.22 Windows Lizensmodell: Preise: Beschreibung: 5.6 Dia Hersteller: URL: Version: Plattformen: Lizensmodell: Preise: Beschreibung: Fachstudie Gnome Office http://www.gnome.org/gnome-office/dia.shtml Unix/Linux Open Source Free 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 21 5.7 Vorstellung der getesteten Tools: IBMS Case Tool IBMS Case Tool Hersteller: URL: Version: Plattformen: MDB http://viu.eng.rpi.edu/overview2.html Windows Lizensmodell: Preise: Beschreibung: 5.8 Visio Hersteller: URL: Version: Plattformen: Lizensmodell: Preise: Microsoft http://www.microsoft.com/office/visio/ Windows Standard Technical Professional Enterprise $199 $399 $399 $999 Beschreibung: 5.9 Access Hersteller: URL: Version: Plattformen: Microsoft http://www.microsoft.com/office/access/default.htm 2000 Windows Lizensmodell: Preise: Beschreibung: Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 22 Vorstellung der getesteten Tools: Innovator 5.10 Innovator Hersteller: URL: Version: Plattformen: MID http://www.mid.de/german/mainframe.html 7.0 Windows Unix/Linux Lizensmodell: Preise: Beschreibung: 5.11 Designer Hersteller: URL: Version: Plattformen: Lizensmodell: Preise: Beschreibung: Oracle $ 200 5.12 System Architect 2001 Hersteller: URL: Version: Plattformen: Popkin http://www.popkin.com/products/sa2001/product.htm 2001 Windows Lizensmodell: Preise: Beschreibung: Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 23 Vorstellung der getesteten Tools: QDesigner 5.13 QDesigner Hersteller: URL: Version: Plattformen: Quest http://www.quest.com/qdesigner/ Windows Lizensmodell: Preise: Beschreibung: 5.14 Rose Hersteller: URL: Version: Plattformen: Rational http://www.rational.com/products/rose/ Windows Lizensmodell: Preise: Beschreibung: 5.15 Enterprise Architect Hersteller: URL: Version: Plattformen: Sparx Systems http://www.sparxsystems.com.au/ea.htm Windows Lizensmodell: Preise: $ 99 Beschreibung: UML Analysis & Design Tool and very affordable. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 24 Vorstellung der getesteten Tools: Data Architect (Power Designer) 5.16 Data Architect (Power Designer) Hersteller: URL: Version: Plattformen: Sybase http://www.sybase.com 8.0 Windows Lizensmodell: Preise: Beschreibung: $ 2000 5.17 Together Hersteller: URL: Version: Plattformen: Togethersoft http://www.togethersoft.de/ 4.2 Windows Unix/Linux Lizensmodell: Preise: Beschreibung: 5.18 Visible Analyst Hersteller: URL: Version: Plattformen: Visible Systems Corporation http://www.visible.com 7.5 Windows Lizensmodell: Preise: Beschreibung: The industry's first design tool with an enterprise-class repository that simplifies UML object modeling and data modeling - including Java and XML This next generation modeling tool combines the functionality of Sybase's leading database design product with powerful UML-based object modeling. PowerDesigner Main Features: • Extended UML support, Use Case and Sequence Diagram Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 25 • • • • • • • • • • • • • Vorstellung der getesteten Tools: Visible Analyst Improved, customizable user interface Improved Enterprise-class repository, extended inter-application links management Generic code generator from Class diagram, now includes Visual Basic, IDL, C++, etc PowerDesigner Features/Benefits UML Use case, Sequence and Class diagrams: supports Analysis & Design phases effectively Entity/Relationship modeling: the most effective technique to model RDBMS State-of-the-art graphical user interface, single environment for all modeling techniques: ease of use and reduced learning curve Documentation generation: easy application maintenance and reuse Code generation (database structures and application logic): increased productivity Reverse-engineering (RDBMS and applications): document or re-engineer existing applications Round-trip engineering: always keep models and actual database and application in-sync Enterprise class Repository: effectively manage, share and re-use all modeling information Flexible modular offering: minimize costs Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 26 Auswertung der Tools: Bewertungskatalog 6. Auswertung der Tools 6.1 Bewertungskatalog 6.2 Tool 1 6.3 Tool 2 6.4 ... Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 27 7. Zusammenfassung der Ergebnisse: ... Zusammenfassung der Ergebnisse Im Test hat sich herausgestellt, daß es zur Zeit kein Tool auf dem Markt gibt, das den Anforderungen aus Kapitel 4 genügt. Es gibt einerseits Tools, wie z. B. Sybase PowerDesigner (bzw. Quest QDesigner), die für die Modellierung sehr gut geeignet sind und den größten Teil der gewünschten Features unterstützen. Diese Funktionalität wird aber durch den Verlust der Portabilität erkauft. Es gibt kaum Modellierungstools, die unter Linux und anderen Unix-ähnlichen Betriebssystemen lauffähig sind. Dieses zeigt, daß diese Betriebssysteme in der Industrie - im Gegensatz zum universitären Bereich - auf dem Desktop zur Zeit noch eine untergeordnete Rolle spielen, auch wenn sie nach wie vor den Server-Sektor dominieren. Die Ursache ist klar: sie ist auf das altbekannte Henne-Ei-Problem zurückzuführen: so lange das Software-Angebot für professionellen Einsatz unter Unix bescheiden ist, werden sich die Entscheidungsträger in der Industrie für Windows entscheiden. Da die Nachfrage dadurch relativ gering bleibt, konzentrieren sich die SoftwareUnternehmen auf Entwicklung unter Windows. Tools wie Together zeigen andererseits, daß es heutzutage kein Problem ist, durch den Einsatz von portablen Sprachen wie Java ohne Mehraufwand komplexe Tools zu entwickeln, die auf den meisten Betriebssystemen lauffähig sind. Leider liegt der Schwerpunkt von Together woanders, es ist primär ein UML-basiertes Case-Tool zur Unterstützung von Spezifikation und Entwurf von Softwaresystemen, so daß die Funktionalität zur Datenmodellierung ziemlich beschränkt ist und einer Erweiterung bedarf. Innovator von MID ist ein anderes Beispiel für ein portables Tool, leider ist es schwierig zu bedienen und für die Modellierung von Datenbanken völlig ungeeignet. Die meisten Case-Tools, die auf UML basieren, wurden nachträglich erweitert, so daß sie in irgend einer Form Modellierungs-Features für Datenbanken unterstützen. Leider werden diese Erweiterungen meistens nicht nahtlos integriert, nicht selten wirken sie wie “draufgeschraubte“ Plugins, die nur mit viel Mühe bedient werden können, und die Funktionalität läßt meist auch sehr viel zu wünschen übrig. Im Falle einer parallelen Unterstützung von UML und ERM werden Konzepte manchmal durcheinandergebracht (z. B. bei Rational Rose), so daß die Modellierung mit der Logik nicht vereinbar ist. Was die Bedienung angeht, sind die Tools breit gefächert. Manche sind sehr intuitiv zu bedienen, bei anderen scheitert man schon an der Modellierung von einfachen ER-Diagrammen mit wenigen Entitäten. Dementsprechend ist der Einarbeitungsaufwand auch sehr unterschiedlich. Eins haben die meisten Tools gemeinsam: sie bieten keine Undo-Funktion. Dieses ist sehr störend, zumal man heutzutage aus fast jeder Anwendung daran gewöhnt (bzw. verwöhnt) ist. Daß eine mehrstufige Undo-Funktion nicht schwer zu implementieren ist, zeigt Database Design Studio, das aber leider durch wenig Funktionalität glänzt. Manche Funktionalität, wie zum Beispiel die Erstellung von Modell-Dokumentation im Postscript- oder PDF-Format, wird auch von den Tools der engeren Wahl nicht unterstützt. Hier muß Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 28 Zusammenfassung der Ergebnisse: ... man sich mit einem Postscript-Druckertreiber oder einem PDF-Writer abhelfen. Dieses ist in der Regel kein Problem, da diese Tools saubere druckbare Dokumentation (z. B. im RTF-Format) generieren. Die erzeugten Diagramme sind meistens als GIF-Format in der HTML-Dokumentation enthalten, so daß sie leicht kopiert und in anderen Dokumenten weiterverwendet werden können. Als positiv hat sich die Trennung zwischen den verschiedenen Modellierungsebenen erwiesen. Durch die verschiedenen Abstraktionsstufen wird der Entwurf eines Datenmodells erleichtert, und oft ist die Bedienung des Tools dadurch intuitiver, da die Komplexität - die in einem durchschnittlichen Datenmodell nicht zu vernachlässigen ist - sich durch hierarchische Strukturen leicher bewältigen läßt. Nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, daß sich durch diese Trennung manche Schritte automatisieren lassen, z. B. die Generierung mehrerer physischer Modelle aus einem logischen, oder die Synchronisierung verschiedener Modelle. Ein Problem, unter dem die meisten Tools - und vielmehr: ihre Anwender - zu leiden haben, ist die mangelnde Erweiterbarkeit. So läßt sich z. B. die DBMS- oder die Sprachenunterstützung nur da erweitern, wo sie nicht fest im Tool eincodiert ist. Vorbildhaft wurde dieses Problem durch den PowerDesigner umgangen, indem die Unterstützung in XML-Dateien abgelegt wurde. Benötigt man z. B. Unterstützung für ein weiteres DBMS, so kann eine weitere XML-Datei erzeugt werden, manuell oder mit dem integrierten Editor. Diese leichte Erweiterbarkeit spiegelt sich auch in der Vielfalt der unterstützten DBMS wieder, die meisten aktuellen Versionen werden unterstützt. Ermäßigungen für nichtkommerziellen bzw. universitären Einsatz gibt es kaum. Together stellt eine Ausnahme dar: es kann an Universitäten kostenlos verwendet werden. Floating Licenses sind eine Seltenheit, Mengenrabatt ebenso. Der Preis wird auf den Webseiten der Anbieter nicht immer genannt. Als Grund wird manchmal angegeben, daß der Preis von der “spezifischen Konfiguration” abhängt, die vom Kunden erwünscht wird. Hier ist eventuell ein Verhandlungsspielraum vorhanden. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 29 8. Empfehlung: ... Empfehlung Von den getesteten Tools glänzte Sybase PowerDesigner durch optimale Unterstützung der meisten geforderten Features. Die intuitive Bedienung des Tools erfordert keinen Einarbeitungsaufwand, so daß PowerDesigner für alle Einsatzgebiete geeignet ist: sowohl für die Vorlesung und Übung zur Veranschaulichung von ERM- und UML-Datenmodellen, als auch für mittlere und große Projekte, da das Repository, das für Konsistenz und Versionierung sorgt, von mehreren Anwendern bei der Modellierung verwendet werden kann. Das Tool kann leicht erweitert werden, so daß z. B. für die Unterstützung neuer DBMS oder Programmiersprachen kein Update erworben werden muß. Angesichts der sehr guten und flexiblen Modellierungsfähigkeiten ist der hohe Preis von ca. 14.000 DM für die umfangreichste Variante (Object Architect) gerechtfertigt. Leider konnten keine Informationen über eventuelle Vergünstigungen oder Rabatte gefunden werden. Die genauen Konditionen müssen eventuell in einem Gespräch zwischen der Universität und Sybase ausgehandelt werden. Kann man auf die Modellierung von objektorientierten Modellen mittels UML verzichten, so steht die Variante Data Architect zur Verfügung, die wesentlich günstiger ist (ca. 8.400 DM). Diese unterstützt physische und konzeptionelle Modelle in vollem Umfang. Wie bereits erwähnt, ist Sybase PowerDesigner nur für Windows-Plattformen verfügbar. Im Zweifelsfall muß man sich mit einer PC-Karte in Solaris-Workstations verhelfen oder eventuell eine Software zur Emulation eines Rechners (wie z. B. VMware) erwerben, so daß man die Möglichkeit hat, parallel Windows-Programme auszuführen. Diese Mögichkeit wurde aber nicht getestet, da dieses den zeitlichen Umfang der Fachstudie gesprengt hätte. Die Firma Quest vermarktet das gleiche Produkt unter dem Namen QDesigner. Der Preis liegt geringfügig höher als beim Sybase PowerDesigner, aber in dem Preis ist auch ein Jahr Support enthalten. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 30 Empfehlung: ... A. Fragebogen zur Ermittlung der Anforderungen an ein DBModellierungs-Tool Dieser Fragebogen dient der Ermittlung Ihrer Anforderungen an ein Datenbank-ModellierungsTool. An manchen Stellen werden Sie aufgefordert, Noten zu vergeben. Dabei bedeutet 0=absolut unwichtig bis 9=absolutes KO-Kriterium. Benötigen Sie an einer Stelle mehr Platz, so fügen Sie bitte einen Verweis ein und benutzen Sie ein Extrablatt. A.1 Umfeld 3. Bitte geben Sie zunächst für den Fall von Rückfragen Informationen über Ihre Person an Name Raum Telefon email: 4. Bitte beantworten Sie ein paar Fragen zu Ihrem Arbeitsplatz: PC Terminal 5. Werden ausser Englisch weitere Landessprachen zwingend benötigt? nein ja / welche? Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 31 Empfehlung: ... 6. Wie wichtig ist Ihnen eine Unterstützung der folgenden Arbeitsweisen? Arbeitsweise Note (0-9) Tastatur-orientiert Point-and-Click Skripting 7. Wie wichtig ist Ihnen eine Unterstützung der folgenden Plattformen? Plattform Note (0-9) Unix/Linux Windows MacOS BeOS 8. Arbeiten Sie immer an demselben Rechner, oder an unterschiedlichen? immer derselbe Rechner unterschiedliche Rechner 9. Welche Nutzungsarten benötigen Sie? rein wissenschaftlich teils wissenschaftlich / teils kommerziell rein kommerziell 10.In welchen Bereichen wollen Sie ein entsprechendes DBM-Tool einsetzen? Vorlesung Übungen Praktika Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 32 Empfehlung: ... A.2 Modellierung 11.Welche DBMS werden von Ihnen verwendet, und wie wichtig ist Ihnen eine entsprechende Unterstützung? DBMS Version Wichtigkeit (0-9) DB/2 DB/3 Oracle Informix Postgres Access Interbase dBase Sybase SQL-Server mySQL ODBC allgemein IMS Adabas ISAM Paradox 12.Bitte geben Sie Ihre Einschätzungen zu den Mengengerüsten, der von Ihnen modellierten Datenbanken an: Min Avg Max # Entitäten # Relationen Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 33 Empfehlung: ... 13.Wie wichtig ist Ihnen eine Unterstützung der folgenden Modelle? Modell Note (0-9) ERM allgemein ERM, Notation “IDEF1X” ERM, Notation “Bachmann” ERM, Notation “Information Engineering” ERM, Notation “UML” UML-Klassen 14.Wie wichtig ist Ihnen eine Unterstützung attributierter Beziehungen? Aspekt Note (0-9) Möglichkeit bei 1:1, 1:n und n:1-Relationen Möglichkeit bei n:m-Relationen automatische Umsetzung in Tabellen Kontrolle in Bezug auf Tabellennamen, etc. der dadurch entstehenden Entitäten 15.Wie wichtig ist Ihnen eine Modellierung logischer Sichten? Wichtigkeit 16.Wie wichtig ist Ihnen die Unterstützung folgender Konstrukte durch das DBM-Tool? Konstrukt Note (0-9) Trigger Schemata Domänen Stored-Procedures Benutzerrechte constraints Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 34 Empfehlung: ... Konstrukt Note (0-9) referentielle Integrität 17.Wie wichtig ist Ihnen eine strikte Trennung zwischen logischer und physischer Sicht? Wichtigkeit 18.Wie wichtig sind Ihnen folgende Aspekte bei logischen und physischen Sichten? (Gehen Sie davon aus, dass eine Trennung vorgenommen wird) automatische Überführung von logisch nach physisch mehrere physische Sichten Reverse-Engineering: von physisch nach logisch Synchronisation zwischen logischem und physischen Design 19.Wie wichtig ist Ihnen die Möglichkeit der manuellen DDL-Nachbearbeitung? Wichtigkeit 20.Wie wichtig sind Ihnen folgende Validierungsfunktionalitäten? Überprüfung auf 3NF Überprüfung auf BCNF 21.Wie wichtig ist Ihnen eine Undo-Funktion? Wichtigkeit 22.Werden Modelle parallel von mehreren Personen bearbeitet? ja nein 23.Ist Ihnen eine Integration in ein Versionskontrollsystem wichtig? Integrationsmöglichkeit an sich Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 35 Empfehlung: ... CVS PVCS ClearCase Visual Source Safe SCC A.3 Schnittstellen 24.Wie wichtig ist Ihnen eine Unterstützung der folgenden Import-Möglichkeiten? Import-Möglichkeit Note (0-9) XML DDL, SQL-Standard DDL, DBMS-spezifisch UML-Klassendiagramm, Tool-spezifisch XMI MDL ERX existierende DB 25.Wie wichtig ist Ihnen eine Unterstützung der folgenden Export-Möglichkeiten? Import-Möglichkeit Note (0-9) XML DDL, SQL-Standard DDL, DBMS-spezifisch UML-Klassendiagramm, Tool-spezifisch XMI MDL ERX Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 36 Empfehlung: ... Import-Möglichkeit Note (0-9) direkte DB-Änderung 26.Wie wichtig ist Ihnen eine Unterstützung der folgenden Dokumentationsformate? Format Note (0-9) HTML GIF JPEG RTF PDF PS PPT 27.Wie wichtig ist Ihnen eine Unterstützung der folgenden Programmiersprachen? Sprache Note (0-9) Java C++ 28.Wie wichtig ist Ihnen eine automatische Generierung von DB-Zugriffsklassen? Wichtigkeit A.4 Organisation und sonstiges Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 37 Empfehlung: ... 29.Wie stellen Sie sich die Arbeit mit einem DBM-Tool vor? 30.Wie hoch ist das Budget für die Beschaffung eines DBM-Tools? Dafür bin ich nicht zuständig Es ist kein Budget bisher definiert Folgendes Budget ist für die Beschaffung (für die ganze Abteilung) festgelegt: EUR 31.Haben Sie bereits Erfahrungen mit entsprechenden Tools gemacht? nein ja, welche: Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 38 Empfehlung: ... 32.Sollen Ihrer Meinung nach spezielle Tools getestet werden? Wenn ja, welche? 33.Fehlen Ihnen auf diesem Fragebogen noch Punkte? Wenn ja, welche? Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 39 Empfehlung: ... B. Testergebnisse In diesem Anhang werden die gesamten Ergebnisse aller durchgeführten Tests aufgeführt. B.1 Access (Microsoft) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. H.0.1 Access ist nicht zur Modellierung geeignet Dieses Produkt kommt nicht aus mehreren Gründen nicht als Kandidat für die Modellierung in Frage. Aus diesem Grund wurde der Test auch abgebrochen: • Access kann nur seine eigenen Datenbanken und insbesondere keine DB/2-Datenbanken modellieren. • Die Funktionalität beschränkt sich auf die Möglichkeiten von Access, in welchem insbesondere keine Schemata, Domänen, Trigger und Benutzerrechte enthalten sind. • Access kann keine DDL generieren. • Fremde Datenbanken können nur ungenau über einen ODBC-Import eingefügt werden. Hierbei gehen jedoch sehr viele Informationen verlohren, bzw. werden falsch interpretiert. H.0.2 Access ist dagegen zu Anschauungszwecken geeignet Obwohl Access nicht für die Modellierung von externen Datenbanken geeignet ist, lässt es sich jedoch gut in Vorlesungen als Anschauungsmaterial verwenden, da es einerseits einfach zu bedienen ist und andererseits auch komfortable grafische Darstellungen der Modelle und Daten bietet. B.2 Database Design Studio (Chilli Source) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Ein- Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 40 Empfehlung: ... schränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Chilli Source Produktname Database Design Studio URL http://www.chillisource.com/dds getestete Version 1.09.2 verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix nein Anwendungstyp ERM-Tool UI-Sprache englisch Dokumentationsumfang Online-Tutorial, Hilfe-System spezielle Anforderungen keine Varianten keine Lizenzmodell benutzergebunden; Commercial oder Educational License Preise educational, download version: 45 US $, jede weitere Lizenz 40 US $ Umgebungsanforderungen keine Angaben getestet von Ralf Terdic Testumgebung P-III 1000, 128 MB RAM, Windows XP Beta 2) Speicherplatzbedarf ca. 15 MB H.0.2 grundlegende Bedienung und Oberfläche Das Tool bietet sehr beschränkte Funktionalität, dementsprechend ist die Bedienung auch ziemlich einfach. Eine mehrstufige Undo-Funktion ist vorhanden und erleichtert die Arbeit. Es gibt zwei Anzeigemöglichkeiten für ER-Diagramme: die ERD (Entity Relationship Diagram) Ansicht, in der nur die Entitäten und Relationen angezeigt werden, und die DSD (Data Structure Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 41 Empfehlung: ... Diagram) - Ansicht, in der auch Attribute angezeigt werden. H.0.3 Arten der Datenbank-Anbindung Eine direkte DB-Anbindung gibt es nur zu Access. DDL-Dateien können generiert, aber nicht eingelesen werden, da jegliche Reverse Engineering-Möglichkeiten fehlen. H.0.4 angebundene Datenbanken Datenbank Anbindung DB/2 Version 7 nein Oracle ja Informix ja Postgres nein Access ja, 2000 SQL-Server ja mySQL ja ODBC allgemein ja User-Extendable nein H.0.5 Modellierung In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Tools in Bezug auf die Modellierung und deren Möglichkeiten untersucht H.0.5.1 unterstützte Modelle und deren Umfang Es wird nur das ERM unterstützt. H.0.5.2 attributierte Beziehungen Bei m:n-Relationen können Attribute definiert werden. H.0.5.3 Referentielle Integrität RI-Aktionen werden nicht unterstützt. H.0.5.4 Views Es können keine Views definiert werden. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 42 Empfehlung: ... H.0.5.5 Sichtentrennung Eine Trennung zwischen logischer und physischer Sicht ist nicht gegeben. H.0.5.6 Anwendungs-Code Stored Procedures und Datenbank-Zugriffsschichten können nicht erzeugt werden. Java und Visual Basic werden unterstützt, jedoch nur als Ersatz für DDL-Skripte, d.h. das Schema kann direkt aus einem Programm erzeugt werden. H.0.5.7 Validierungsfunktionen Validierungsfunktionen sind nicht vorhanden. H.0.5.8 erweiterte Modellierung Es gibt keine zusätzlichen Modellierungskonstrukte, wie Trigger, Constraints, Schemata etc. H.0.5.9 Import-Möglichkeiten Das Programm bietet keine Import-Möglichkeiten. H.0.5.10 Export-Möglichkeiten Exportiert werden kann nur DDL. Dafür wird eine SQL-Konsole bereitgestellt, mit deren Hilfe man eine Verbindung zur Datenbank über ODBC erstellen und das DDL-Skript ausführen kann. H.0.5.11 Modell-Dokumentation Es kann ein ERD-Report und ein DSD-Report (DSD = Data Structure Diagram) erzeugt werden, die jedoch nur ausgedruckt werden können. Um diese abzuspeichern, muß man z.B. mit einem Postscript-Treiber in eine Datei drucken. H.0.5.12 weitere Möglichkeiten Zusätzliche Features besitzt DDS nicht. H.0.6 Bewertung In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionalitäten des Tools in ihrer Gesamtheit bewertet. Ebenso werden die besonderen Features, sowie auch eventuelle Fehler oder Misstände nochmals zusammengefasst. Durch seine Natur ist dieses Kapitel teilweise sehr subjektiv! H.0.6.1 Gesamteindruck Database Design Studio ist, ganz im Gegensatz zu dem, was der Name suggeriert, ein kleines Tool mit sehr beschränkter Funktionalität. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 43 Empfehlung: ... H.0.6.2 Bewertung der Einsatzmöglichkeiten Das Tool ist hauptsächlich für Vorlesungen geeignet, zur Veranschaulichung des Entity Relationship-Modells. Es eignet sich sicherlich auch für Übungen und Mini-Projekte, so lange man nicht auf die fehlende Funktionalität angewiesen ist, aber im großen Ganzen hilft es nicht wirklich bei der Datenmodellierung. H.0.6.3 Bewertung der Bedienung Die Bedienung ist relativ einfach und intuitiv. Die mehrstufige Undo-Funktion erleichtert die Arbeit erheblich. H.0.6.4 Stärken Einfachheit, leichte Bedienbarkeit, mehrstufige Undo-Funktion H.0.6.5 Schwächen Sehr beschränkte Funktionalität, keine Schnittstellen zu anderen Tools, keine Multiuser-Fähigkeiten. H.0.6.6 Bewertung der Einsatzfähigkeit Aufgrund des sehr begrenzten Funktionsumfangs, den Database Design Studio bietet, ist es kaum für den Einsatz an Universitäten geeignet. Es eignet sich hauptsächlich für die Veranschaulichung des Entity Relationship-Modells. B.3 Dezign (Datanamic) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Datanamic Produktname Dezign Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 44 Empfehlung: ... URL http://www.datanamic.com/dezign/ getestete Version 2.4.3 verfügbar auf Windows Ja verfügbar auf Unix Nein Anwendungstyp ERM-Tool UI-Sprache Englisch Dokumentationsumfang Hilfe, im Programm integriert, keine Index-Suche und Glossar; Tutorial als PDF-Datei spezielle Anforderungen keine Varianten keine Lizenzmodell Einzel, 5 und 10 Benutzer Lizenzen Preise 1 Benutzer $139 Download (CD $148) 5 Benutzer $599 Download (CD $608) 10 Benutzer $1099 Download (CD $1108) Umgebungsanforderungen Windows 95 / 98 / ME / NT / 2000 4 MB RAM 486 Prozessor 4 MB Speicherplatz auf Festplatte getestet von Christian Scheibel Testumgebung AMD Duron 800, 256 MB RAM Windows 2000 Speicherplatzbedarf incl. aller Zusatzprogramme zum Import von Tabellen, Scripten, MySQL und Access: 8 MB H.0.2 vom Hersteller versprochene Features Hier werden alle laut Herstellerangaben vorhandenen Features angegeben, gleichgültig ob dies der Realität entspricht oder nicht. Die Realität wird für die im Rahmen dieser Toolauswahl relevanten Features in den folgenden Abschnitten erarbeitet. H.0.3 grundlegende Bedienung und Oberfläche Die Bedienung erfolgt am besten über die Point-and-Click Methode. Alle wichtigen Menupunkte Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 45 Empfehlung: ... zur Erzeugung eine Diagramms kann man schnell über eine Tool-Icon-Leiste erreichen. Pop-Up Menus erleichtern die Arbeit mit der Maus. Es gibt zwar die Möglichkeit mit Short-Cuts einige Funktionen zu starten, aber da nicht alle Fuktionen auf diese Weise angesprochen werden können, ist diese Arbeitsweise etwas mühselig. Man kann auch keine eigenen Short-Cuts definieren. Scripting wird vom Programm nicht unterstützt. Die Arbeit wird durch eine fehlende UNDOFunktion ausserdem noch zusätzlich erschwert. H.0.4 Arten der Datenbank-Anbindung Dezign ist nur ein Modellierungstool. Es kann aus einem modellierten Schema ein DDL Script für eine Zieldatenbank erzeugen. Änderungen in der Datenbank kann es nicht erkennen. Es kann nur über Zusatzprogramme alte Datenbanken importieren. Zusätzlich zu den unten aufgeführten Datenbank Anbindung DB/2 Version 7 ja Oracle ja Informix ja Postgres ja Access ja (95/97/2000), Zusatzprogramm SQL-Server ja, Import von SQL-Files mit DDL BEschreibung per Zusatzprogramm mySQL Import per Zusatzprogramm ODBC allgemein nein User-Extendable nein Import per Datenbanken werden noch Folgende vom Programm unterstützt: ANSI Level 2, dBase, Ingres, Interbase, paradox, SQL Anywhere und Sybase. H.0.5 Modellierung In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Tools in Bezug auf die Modellierung und deren Möglichkeiten untersucht H.0.5.1 unterstützte Modelle und deren Umfang ERM wird unterstützt. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 46 Empfehlung: ... H.0.5.2 attributierte Beziehungen Attributierte Beziehungen kann man mit Datanamic Dezign nicht modellieren. H.0.5.3 Referentielle Integrität Nein. H.0.5.4 Views Nein. H.0.5.5 Sichtentrennung Nein. H.0.5.6 Anwendungs-Code H.0.5.7 Validierungsfunktionen Sind im Programm nicht vorhanden. H.0.5.8 erweiterte Modellierung Schemata und Domänen können in der Modellierung eingesetzt werden H.0.5.9 Import-Möglichkeiten Der Import funktioniert nur über Extra-Programme. Es können bisher Scripte (DDL), Tabellen, Access und mySQL importiert werden. H.0.5.10 Export-Möglichkeiten Export in alle oben angegebenen Datenbanken jederzeit möglich. H.0.5.11 Modell-Dokumentation Die Dokumentation im Modell erfolgt über einfache Textfelder, in die jede Information hineingeschrieben werden kann, die man benötigt. Allerdings muss man sämtliche Informationen von Hand eintragen, automatisch funktioniert es nicht. Ausserdem können diese Textfenster frei verschoben werden und so ist die Zugehörigkeit im Modell nicht ohne weiteres ersichtlich. Für jede Entität, Relation und jedes Attribut können Beschreibungen eingegeben werden. H.0.5.12 weitere Möglichkeiten Keine. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 47 Empfehlung: ... H.0.6 Bewertung In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionalitäten des Tools in ihrer Gesamtheit bewertet. Ebenso werden die besonderen Features, sowie auch eventuelle Fehler oder Misstände nochmals zusammengefasst. Durch seine Natur ist dieses Kapitel teilweise sehr subjektiv! H.0.6.1 Gesamteindruck Datanamic Dezign ist ein nettes kleines Modellierungstool, dass vor allem durch Einfachheit besticht. Die Modellierungsmöglichkeiten sind allerdings stark beschränkt auf einfache Konstrukte. H.0.6.2 Bewertung der Einsatzmöglichkeiten Datanamic Dezign ist bedingt geeignet für Vorlesung und evtl. Übung. Es ist nicht geeignet für Praktika, Projekte, Studien-/Diplomarbeiten, Forschung, da der Funktionsumfang zu gering ist. H.0.6.3 Bewertung der Bedienung Die Bedienung ist sehr einfach gehalten. Mittels Point-and-Click kann das Programm einfach bedient werden. Der Einarbeitungsaufwand ist durch den geringen Umfang sehr klein. Schon nach kurzer Zeit kann man passable Ergebnisse vorweisen. H.0.6.4 Stärken Das Programm ist klein und billig. H.0.6.5 Schwächen Kann nur sehr wenig. Eine UNDO-Funktion fehlt. H.0.6.6 Bewertung der Einsatzfähigkeit Datanamic Dezign ist nur bedingt einsatzfähig im Universitätsbereich. Durch den geringen Funktionsumfang ist es nur für die kleine Datenbank geeignet. Durch die Möglichkeit, modellierte Datenbanken in MS Access zu importieren, wird dieses Tool vor allen Dingen für Vorlesungen interessant, um die Ergebnisse der Modellierung als Datenbank für die Zuhörer schnell und bequem sichtbar zu machen. B.4 Enterprise Architect (Sparx Systems) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Ein- Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 48 Empfehlung: ... schränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Sparx Systems Produktname Enterprise Architect URL http://www.sparxsystems.com.au/ea.htm getestete Version 2.10 Build 250 verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix nein Anwendungstyp Case-Tool für UML-basierte Analyse und Entwurf UI-Sprache englisch Dokumentationsumfang Online-Dokumentation, PDF-Dateien, White Papers zu UML spezielle Anforderungen keine Varianten EA Desktop Edition und EA Professional Edition. Letztere unterstützt Code-Import und -Export und Mehrbenutzermodellierung Lizenzmodell es werden mehrstufige Lizenzen für Bildungseinrichtungen angeboten Preise US $ 45 (1 User Educational EA Desktop) - US $ 7000 (Unlimited Site License, EA Professional). Umgebungsanforderungen nicht angegeben, aus dem Test ergaben sich keine besonderen Anforderungen getestet von Ralf Terdic Testumgebung P-III 1000, 128 MB RAM, Windows XP Beta 2 Speicherplatzbedarf ca. 8 MB Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 49 Empfehlung: ... H.0.2 vom Hersteller versprochene Features Im folgenden werden einige Eigenschaften des Tools aufgelistet. Diese wurden von verschiedenen Stellen, an denen sie vom Hersteller veröffentlicht wurden (Website, Hilfedatei, Dokumentation), gesammelt. Feature Kurzbeschreibung UML 1.1-Support Use Case-Modell, Business Process-Modell, dynamische Modelle, logische Modellierung, Componentund Deployment-Diagramme etc. Flexible Dokumenta- RTF-Export mit flexiblen Optionen, Templates köntion nen für die Wiederverwendung gespeichert werden, RTF Bookmarks Source Code Engineering Forward und Reverse Engineering für C++, C#, Java, VB, Delphi Intuitive, flexible Oberfläche ähnlich dem Windows Explorer; verBenutzeroberfläche schiedene Anzeigeoptionen Unterstützung Test für Unterstützung für Modul-, Integrations- und Systemtest, Aczeptanztests, Szenarien Unterstützung Wartung für Change control-Details, recording Mehrbenutzer-Unterstützung Maintenance and fault Nur in der Professional-Version H.0.3 grundlegende Bedienung und Oberfläche Die Bedienung des Tools erfolgt größtenteils per Point-and-Click. Auf den ersten Blick sieht man schon, daß das Tool nicht auf Datenmodellierung ausgerichtet ist. Tabellen sind nichts anderes als Klassen - der einzige Unterschied ist, daßder Name des Reiters “Class Details“ in “Table Details“ umbenannt wird, wenn man eine Klasse als Tabelle (über den Stereotyp “table”) deklariert. Dieser Reiter bietet drei Buttons, mit deren Hilfe man Attribute und Methoden definieren und eine DDL-Datei generieren kann. Dabei muß man für jede einzelne Tabelle in einer Dropdown-Liste das Ziel-Datenbanksystem wählen. Erst nachdem hier etwas gewählt wurde und mit “OK” das Dialogfenster verlassen wurde, kann man einem Attribut einen Typ zuweisen. Eine Undo-Funktion wird nicht angeboten. Insgesamt ist die Bedienung des Tools sehr benutzerunfreundlich. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 50 Empfehlung: ... H.0.4 Arten der Datenbank-Anbindung Die Anbindung von Datenbanken erfolgt durch die Generierung von DDL-Skripten, welche als Textdateien abelegt werden. Eine direkte Änderung der Datenbank ist nicht möglich. Bei der Generierung kann gewählt werden, ob für die einzelnen Tabellen “DROP TABLE”-Statements erzeugt werden sollen, oder nicht. Ein Import bestehender Datenbanken oder von DDL-Skripten ist nicht verfügbar, ebenso merkt sich das Tool keine bereits erzeugten DDL-Skripte, so dass bei der Erzeugung jeweils neue Tabellen angelegt werden. Das bedeutet, dass eventuell bestehende Datenbestände ohne manuelle Nachbearbeitung der Skripte verlorengehen. H.0.5 angebundene Datenbanken Datenbank Anbindung DB/2 Version 7 nein Oracle ja Informix nein Postgres nein Access ja SQL-Server ja (Version 7) mySQL nein ODBC allgemein nein User-Extendable ja (auf Datentypen beschränkt) H.0.6 Bewertung Da Enterprise Architect schon bei der Erstellung von primitiven Modellen scheitert, und seine Benutzerfreundlichkeit sehr zu wünschen übrig läßt, wird die Modellierung mit diesem Tool nicht weiter untersucht. Da der Schwerpunkt der Zielsetzung dieses Tools woanders liegt, und die meisten der im Kriterienkatalog enthaltenen Features nicht unterstützt werden, wird dieses Tool als ungeeignet für die Datenbank-Modellierung betrachtet. B.5 ER/Studio (Embarcadero Technologies) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 51 Empfehlung: ... Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Embarcadero Technologies Produktname ER/Studio URL http://www.embarcadero.com/products/design/ erdatasheet.htm getestete Version 4.21 verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix nein Anwendungstyp ERM-basiertes Modellierungstool UI-Sprache englisch Dokumentationsumfang Online-Dokumentation (White Papers, User’s Guide), Hilfesystem spezielle Anforderungen keine Varianten keine Lizenzmodell nicht angegeben Preise nicht angegeben Umgebungsanforderungen <angegebene Minimalanforderungen> getestet von Ralf Terdic Testumgebung P-III 1000, 128 MB RAM, Windows XP Beta 2 Speicherplatzbedarf ca. 40 MB H.0.2 grundlegende Bedienung und Oberfläche ER/Studio macht einen benutzerfreundlichen Eindruck. Die Funktionalität ist gut strukturiert in Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 52 Empfehlung: ... den Menüs, die Toolbars lassen sich zwar nicht anpassen, aber ein- und ausschalten, so daß man den Überblick behält. Insgesamt ist die ganze Bedienoberfläche sehr übersichtlich gestaltet. Man geht bei jedem Datenmodell vom logischen Modell aus, das vom physischen getrennt ist. Hat man das logische Modell erstellt, so kann man aus diesem verschiedene physische Modelle generieren, wobei für jedes die Zieldatenbank angegeben werden kann. Die Generierung dieser Modelle, und allgemein, jeder Schritt, in dem das Tool etwas automatisch generiert, wird über einen Assistenten (Wizard) gesteuert. Dieses ist zwar am Anfang komfortabel und flexibel, wenn man aber die Schritte oft wiederholen muß, kann er auch lästig werden. Eine Undo-Funktion ist leider nicht vorhanden, so daß man bei kritischen Schritten wie z. B. das Löschen einer Entität vorsichtig sein muß. H.0.3 Arten der Datenbank-Anbindung Die DB-Anbindung kann über DDL-Dateien oder direkt über die ODBC-Schnittstelle realisiert werden. Sowohl Reverse als auch Forward Engineering wird hierbei unterstützt. Ferner kann theoretisch zu IBM DB/2, Microsoft SQL Server, Sybase ASE und Oracle auch eine native Verbindung aufgebaut werden. Im Test konnte die Verbindung zu einem DB/2 7.1-Server nicht aufgenommen werden, es wurde folgende Fehlermeldung angezeigt: “Reverse engineering DB/2 is not supported“. Das kann unter Umständen daran liegen, daß DB/2 nur bis zur Version 6 unterstützt wird. Andererseits funktionierte das Reverse Engineering einer MySQL-Datenbank problemlos, obwohl dieses DBMS laut Dokumentation nicht unterstützt wird. Der Import eines DB/2-DDL-Skripts funktionierte jedoch ohne Probleme. H.0.4 angebundene Datenbanken Datenbank Anbindung DB/2 Version 7 nein, nur Version 6.x Oracle ja, Version 8 Informix ja, SE und ONLINE Postgres nein Access ja, Version 2000 SQL-Server ja, Version 2000 mySQL Fachstudie nein ODBC allgemein ja User-Extendable nein 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 53 Empfehlung: ... H.0.5 Modellierung In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Tools in Bezug auf die Modellierung und deren Möglichkeiten untersucht H.0.5.1 unterstützte Modelle und deren Umfang ER/Studio unterstützt die Modellierung nach dem ERM. H.0.5.2 attributierte Beziehungen Zu m:n-Relationen kann man Attribute zuweisen, jedoch nur im im physischen Modell. Diese werden auch nach einer Synchronisierung des logischen Modells in diesem nicht angezeigt. H.0.5.3 Referentielle Integrität Es können alle RI-Aktionen definiert werden (set null, set default, restrict, cascade). H.0.5.4 Views Views können sowohl durch Auswahl der Tabellen und Spalten, als auch durch Eingabe einer SQL-Query definiert werden. H.0.5.5 Sichtentrennung Es existiert eine strikte Trennung zwischen logischem und physischem Modell. Typischerweise erstellt man zuerst ein logisches Modell, daraus kann man anschließend ein oder mehrere physische Modelle generieren lassen. Führt man danach Änderungen an einem Modell durch, so lassen sich die anderen Modelle synchronisieren (merge), wobei die Änderungen, die dazu automatisch gemacht werden, genau kontrolliert werden können. Beim Reverse Engineering wird ebenso ein logisches Modell erstellt, aus dem man anschließend, wie erwähnt, mehrere physische generieren kann. H.0.5.6 Anwendungs-Code Es können Stored Procedures erstellt werden, jedoch nur für Oracle, Sybase Adaptive Server und Microsoft SQL Server. ER/Studio kann Java-Zugriffsklassen erzeugen, jedoch auch nur für diese drei Plattformen. H.0.5.7 Validierungsfunktionen Eine primitive Validierungsfunktion ist enthalten, sie prüft das Modell auf ein paar einfach Kriterien (z. B. ob alle Entitäten Attribute bzw. Primärschlüssel enthalten etc.). H.0.5.8 erweiterte Modellierung Trigger können für Oracle, Sybase Adaptive Server und Microsoft SQL Server implementiert Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 54 Empfehlung: ... werden. Domänen, Regeln (rules) und benutzerdefinierte Typen lassen sich auch definieren. H.0.5.9 Import-Möglichkeiten Reverse Engineering von Datenbanken über DDL oder ODBC; ERwin interchange Format (ERX) H.0.5.10 Export-Möglichkeiten DDL und ODBC; XML DTD, XML Schema H.0.5.11 Modell-Dokumentation Flexible, professionell aussehende Dokumentation im HTML oder RTF-Format. Als Teil der HTML-Dokumentation (auch Intranet Dictionary genannt) wird das ER-Diagramm leider als JPG-Datei mit hoher Kompressionsrate gespeichert, dieses führt zu verschwommener Beschriftung. Man kann jedoch das Diagramm auch einzeln als BMP, WMF oder EMF exportieren. H.0.5.12 weitere Möglichkeiten Eine komfortable SQL-Konsole namens ISQL wird angeboten; diese unterstützt u.a. Syntax Highlighting. H.0.6 Bewertung In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionalitäten des Tools in ihrer Gesamtheit bewertet. Ebenso werden die besonderen Features, sowie auch eventuelle Fehler oder Misstände nochmals zusammengefasst. Durch seine Natur ist dieses Kapitel teilweise sehr subjektiv! H.0.6.1 Gesamteindruck ER/Studio macht insgesamt einen guten Eindruck, es ist benutzerfreundlich, intuitiv und sehr leicht zu bedienen und bietet ausserdem einen überdurchschnittlichen Funktionsumfang. H.0.6.2 Bewertung der Einsatzmöglichkeiten Das Tool ist sowohl in der Vorlesung als auch in Übungen und Praktika einsatzfähig. Der Einsatz in größeren Projekten wäre auch denkbar, so lange man eines der besser unterstützten DBMS einsetzt (z.B. Sybase oder Oracle) und die Modellierung durch mehrere Benutzer nicht notwendig ist (da es weder integrierte Repositories noch Versionierungssysteme hat). H.0.6.3 Bewertung der Bedienung Die Bedienung ist benutzerfreundlich, jedoch können unter Umständen die vielen Assistenten etwas stören. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 55 Empfehlung: ... H.0.6.4 Stärken Leicht zu bedienendes Tool, das viele Modellierungskonzepte unterstützt. H.0.6.5 Schwächen Kein integriertes Repository oder Versionierungssystem, daher nicht multiuserfähig. Die DBMSUnterstützung für erweiterte Modellierungs-Features wie z. B. Trigger und Stored Procedures läßt etwas zu wünschen übrig, da sie sich auf drei Plattformen beschränkt und nicht erweiterbar ist. Die DB/2-Unterstützung ist etwas bescheiden. Eine Undo-Funktion existiert nicht. H.0.6.6 Bewertung der Einsatzfähigkeit ER/Studio ist zwar im Vergleich zu anderen Tools sehr leicht und ohne Einarbeitungsaufwand zu bedienen. Angesichts der etwas mageren DB/2-Unterstützung und der fehlenden MultiuserUnterstützung ist es aber nur bedingt einsatzfähig. B.6 ERwin (Computer Associates) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 56 Empfehlung: ... H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Computer Associates Produktname ERwin URL http://ca.com/products/alm/erwin.htm getestete Version 4.0 (Build 1298) verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix nein Anwendungstyp Reines DB-Modellierungstool (ERM-basiert) UI-Sprache englisch Dokumentationsumfang PDF-Dateien erhältlich auf Website; Hilfedatei und Tutorial spezielle Anforderungen CA Modelmart für Mehrbenutzermodellierung Varianten keine Lizenzmodell unbekannt (muß evtl. noch ermittelt werden) Preise unbekannt (muß evtl. noch ermittelt werden) Umgebungsanforderungen 85 MB Festplatte, 64 MB RAM (128 MB für umfangreiche Modelle) getestet von Ralf Terdic Testumgebung P-III 1000, 128 MB RAM, Windows XP Beta 2 Speicherplatzbedarf ca. 60 MB H.0.2 grundlegende Bedienung und Oberfläche Die BEdienung erfolgt hauptsächlich über Point-And-Click. Hotkeys werden nur sehr begrenzt unterstützt. Die Erstellung erster Fassungen von Entitäten ist aber sehr schnell und einfach möglich (Entität erstellen, Namen für Entität eingeben, Tab drücken, Namen für Primärschlüssel eingeben, Tab drücken, Namen für Attribute eingeben, Enter drücken, um zum nächsten Attribut zu kommen), dabei wird der Default-Typ den Attributen zugewiesen, diesen kann man natürlich Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 57 Empfehlung: ... einstellen Eine Undo-Funktion ist nicht vorhanden. Es gibt verschiedene Display Level, die die angezeigten Details bestimmen (Entity, Attribute, Primary Key, Definition, Icon). Man kann beliebige Icons (Bitmaps) zu Entitäten zuordnen. Die Anzeigeoptionen sind sehr flexibel. So können diese als Profile gespeichert werden. Das Programm untstützt die Übersichtlichkeit mit Layout-Hilfen (Align Top etc.). Der Verlauf der Relationen-Linien kann sehr genau angepaßt werden, die Anpassung kann aber auch mittels Autolayout automatisch vorgenommen werden. Zur besseren Gliederung der Modelle kann man Subject Areas (Untermodelle) anlegen. Eine Zoom-Funktion zum Verkleinern und Vergrößern ist vorhanden, eine Lupe fehlt jedoch. Die gesamte Arbeitsoberfläche ist intuitiv bedienbar und daher ist keine Schulung notwendig. Eine Modelmart-Unterstützung ist geplant und auch in der Benutzeroberfläche vorhanden, jedoch ohne Funktionalität, da Modelmart 4 noch nicht verfügbar ist (noch in Entwicklung). Modelmart = Repository, das parallele Bearbeitung von Modellen ermöglicht; sorgt für Sicherheit, Konsistenz durch Sperren, und Versionsverwaltung. Ältere Modelmart-Versionen werden nicht unterstützt. Es sind weder CVS noch andere Versionsverwaltungssysteme integriert, dazu soll in Zukunft Modelmart dienen. H.0.3 Arten der Datenbank-Anbindung Die Datenbankanbindung erfolgt über ODBC zur Synchronisation von physischem Modell und Datenbank. DDL-Dateien können geparst und generiert werden. Import und Export können flexibel eingestellt werden. Hat im Test gut funktioniert. H.0.4 angebundene Datenbanken Datenbank Anbindung DB/2 Version Fachstudie nur 6.1 Oracle 8.x Informix 9.2x Postgres nein Access 2000 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 58 Empfehlung: ... SQL-Server 2000 mySQL nein ODBC allgemein ja User-Extendable nein H.0.5 Modellierung In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Tools in Bezug auf die Modellierung und deren Möglichkeiten untersucht H.0.5.1 unterstützte Modelle und deren Umfang Es wird nur das ERM-Modell unterstützt. Dabei wird eine Trennung zwischen logischem und physischem Modell vorgenommen.Es können jedoch auch kombinierte physisch/logische Modelle erstellt werden, die laufend automatisch synchronisiert werden. Einem Modell kann man ein oder mehrere Quellmodelle zuweisen (source models), so daß dadurch sowohl forward als auch reverse engineering zwischen Modellen möglich ist. Vorgehen: Entweder man erstellt zuerst ein logisches Modell und danach ein leeres physisches und gibt hier als Source das logische Modell an, wobei dann alles notwendige generiert wird, oder man kann ein logisch/physisches Modell erstellen, so daß Änderungen an einem Modell an das andere weitergegeben werden, damit man keine Synchronisation manuell aufrufen muß. H.0.5.2 attributierte Beziehungen Attributierte Beziehnungen werden nicht unterstützt. m:n-Relationen werden unterstützt. Im rein physischen Modell können diese aufgelöst werden (dazu gibts einen Wizard). Löst man sie nicht auf, so fehlen die Relationen in der generierten DB komplett. Aus den sonstigen Relationen entstehen keine Tabellen; sie werden mit Hilfe von Fremdschlüssel-Constraints implementiert Mehrfache Relationen zwischen Entitäten sind erlaubt, Zyklen jedoch nicht. H.0.5.3 Referentielle Integrität RI-Aktionen können für jede Relation angegeben werden (nur cascade und restrict) Es können RI-Trigger definiert werden, hierbei wird man durch vordefinierte Templates und Makros unterstützt. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 59 Empfehlung: ... H.0.5.4 Views Views können erzeugt werden, sowohl durch Auswahl der Tabellen und Spalten, als auch direkt in SQL. H.0.5.5 Sichtentrennung Eine Sichtentrennung wird zwar vorgenommen - logisches und physisches Modell, jedoch ist die Trennung nicht besonders strikt (Relationen gibt es auch in physischem Modell). H.0.5.6 Anwendungs-Code Stored Procedures können in physischen Modellen sowohl auf Modell- als auch auf Tabellenebene erzeugt werden, hierbei wird man durch Makros unterstützt. Es können SQL-Pre- und Post-Scripts definiert werden, die unmittelbar vor oder nach der Schema-Generierung oder nach der Erstellung einer Tabelle oder eines Views aufgerufen werden. Diese können zusammen mit Makros benutzt werden, so daß z.B. für jede Tabelle ein Code-Teil aufgerufen wird (Beispiel: alle Tabellen, die im Schema erstellt werden, werden vorher gelöscht) H.0.5.7 Validierungsfunktionen Validierungsfunktionen sind nicht vorhanden. H.0.5.8 erweiterte Modellierung Trigger werden unterstützt. RI-Trigger werden automatisch zur Abbildung von Relationen in der Datenbank generiert. Bei der Generierung hat man keine Möglichkeit, eventuell vorhandene Trigger automatisch löschen zu lassen, wie es bei Tabellen der Fall ist. Dieses führte im Testmodell wiederholt zu Problemen, so daß die Trigger gelöscht werden mußten, entweder manuell oder durch Anpassung des DDL-Skripts. Constraints können mit Hilfe von sogenannten “Validation rules“ definiert werden. Domänen können definiert werden, auch als Vererbungshierarchien. Eine Möglichkeit zur Modellierung von Benutzerrechten gibt es nicht. Sofern es sich bei dem Ziel-DBMS um DB2 handelt, können auch Tablespaces erstellt werden. H.0.5.9 Import-Möglichkeiten Importiert werden können DDL, Access (*.mdb), dBASE (*.DBF), Erwin XML (siehe ExportMöglichkeiten; nur mit installiertem Patch möglich), Oracle Designer/2000. H.0.5.10 Export-Möglichkeiten Exportiert werden kann in das ERwin XML Format, welches das ERX-Format ersetzt. Es ist sehr umfangreich und beinhaltet das gesamte Modell (sogar Bitmaps zur Darstellung von EntitätenIcons). Ferner kann das Modell noch im Oracle Designer/2000-Format gespeichert werden. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 60 Empfehlung: ... H.0.5.11 Modell-Dokumentation ERwin unterstützt HTML, RTF und Text-Dateien als Format für die erzeugte Dokumentation. Es können Templates zur Generierung benutzt werden. H.0.5.12 weitere Möglichkeiten ERwin bietet leider keine Möglichkeit zur Erweiterung. Mit der Fertigstellung des ModelMart wird man die Möglichkeit haben, ERwin für die Modellierung im Team einzusetzen. H.0.6 Bewertung In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionalitäten des Tools in ihrer Gesamtheit bewertet. Ebenso werden die besonderen Features, sowie auch eventuelle Fehler oder Misstände nochmals zusammengefasst. Durch seine Natur ist dieses Kapitel teilweise sehr subjektiv! H.0.6.1 Gesamteindruck ERwin ist eines der besseren Modellierungstools, die auf dem Entity-Relationship-Modell basieren. Es unterstützt die meisten Modellierungskonzepte, und die Bedienung ist einfach und intuitiv, aber die Tatsache, daß das ModelMart-Repository zur Zeit noch nicht angeboten wird, macht das Tool für die Uni (wegen fehlender Teamunterstützung) nicht so interessant. Ebenso lassen die mageren Schnittstellen zu anderen Tools zu wünschen übrig. H.0.6.2 Bewertung der Einsatzmöglichkeiten ERwin eignet sich als Modellierungstool für mittlere Projekte, zum Beispiel Praktika oder Studienarbeiten, die nicht auf Modellierung im Team angewiesen sind. Prinzipiell kann man mit ERwin auch große Datenbank-Schemata modellieren und warten, dieses wird vor der Fertigstellung des ModelMart dadurch erschwert, daß man für die Modellierung im Team andere Komponenten wie z.B. CVS einsetzen muß, die zwar Versionsverwaltung und Sicherheit, aber bei weitem nicht die Möglichkeiten eines auf das Modellierungstool abgestimmten Repositories bieten. H.0.6.3 Bewertung der Bedienung Die Bedienung ist sehr intuitiv, und benötigt kaum Einarbeitung, obwohl die Arbeitsoberfläche sehr flexibel konfigurierbar ist. H.0.6.4 Stärken Einfach zu bedienendes Tool, das die meisten Modellierungskonzepte unterstützt. Forward und Reverse Engineering funktioniert auf allen Ebenen zufriedenstellend. Flexible Dokumentationsgenerierung. XML-Export, sehr detailliert (kann auch als Nachteil empfunden werden). Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 61 Empfehlung: ... H.0.6.5 Schwächen Noch nicht teamfähig (ModelMart fehlt). Wenige Schnittstellen zu anderen Tools. Die ER-Diagramme können nicht direkt im Grafikformat abgespeichert werden, sie müssen aus der generierten HTML-Dokumentation manuell extrahiert werden. Keine Unterstützung von Sprachen wie Java oder C++, keine Generierung von Zugriffsklassen. DB2 wird in der aktuellen Version (7.1) nicht unterstützt (nur bis Version 6.1), im Test gab es aber in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten. (eventuell noch nach anderen KO-Kriterien bei mir nachfragen) H.0.6.6 Bewertung der Einsatzfähigkeit ERwin ist ein flexibles Modellierungstool, das mehr als nur grundlegende Modellierungsmöglichkeiten bietet. Es eignet sich gut für die Modellierung von Datenbankschemata nach dem ERModell, jedoch ist es zur Zeit noch nicht im Team einsatzfähig, da es mangels eines Repositories keine parallele Bearbeitung unterstützt. B.7 Innovator (MID) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller MID Produktname Innovator URL getestete Version 7.0 verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix ja Anwendungstyp Case-Tool UI-Sprache Englisch, Deutsch Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 62 Empfehlung: ... Dokumentationsumfang online-Doku, kurze Papier-Einführung spezielle Anforderungen <z.B. Server notwendig, zusätzliche Tools, ...> Varianten Lizenzmodell <z.B. Arbeitsplatzgebunden, Benutzergebunden, Floating, ...> Preise Umgebungsanforderungen <angegebene Minimalanforderungen> getestet von Michael Wenig Testumgebung P-III 800, 512MB RAM, Windows NT 4.0 (SP6a) Speicherplatzbedarf H.0.2 Evaluierung abgebrochen Die Evaluierung von Innvoator wurde abgebrochen, da die Bedienung weder intuitiv ist, noch eine entsprechende Dokumentation vorhanden ist. Beispielsweise konnten keine Attribute erstellt werden, da die in der Hilfe angegebene Funktion nicht verfügbar war. B.8 PowerDesigner (Sybase) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 63 Empfehlung: ... H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Sybase Produktname PowerDesigner URL http://www.sybase.com/products/enterprisemodeling/ powerdesigner getestete Version 8.0.0.203 verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix nein Anwendungstyp Case-Tool mit Möglichkeit zur ERM- und UML-Modellierung UI-Sprache englisch Dokumentationsumfang Hilfesystem, White Papers, Online-Dokumentation, gedrucktes Handbuch spezielle Anforderungen keine Varianten Physical Architect (für physische Modelle) Data Architect (für physische und konzeptionelle Modelle) Object Architect (für physische, konzeptionelle und objektorientiere Modelle) Developer (für physische und objektorientierte Modelle) Lizenzmodell nur arbeitsplatzgebunden Preise Physical Architect: 2.790,00 DM Data Architect: 8.410,00 DM Object Architect: 14.030,00 DM Developer: 8.410,00 DM Umgebungsanforderungen Pentium 90, 32 MB RAM (64 MB empfohlen), 100 MB Festplatte getestet von Ralf Terdic Testumgebung P-III 1000, 128 MB RAM, Windows XP Beta 2 Speicherplatzbedarf ca. 90 MB Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 64 Empfehlung: ... H.0.2 grundlegende Bedienung und Oberfläche Schon auf den ersten Blick merkt man, daß man es mit einem komplexen Tool zu tun hat, das auf Design-Schnickschnack verzichtet, und Wert auf Funktionalität legt. Auf den ersten Blick ist man von dem Umfang überwältigt, aber schon bald merkt man, daß eine Einarbeitung kaum notwendig ist, da die angebotenen Funktionen logisch passend gruppiert sind, so daß die Bedienung im großen Ganzen sehr intuitiv ist. Für die meisten Funktionen, die das Tool anbietet, sind Toolbars vorhanden, die angepaßt werden können. Die Modellierung erfolgt innerhalb eines Workspace. Hier kann man Modelle erzeugen, und zwar konzeptionelle, objektorientierte und physische Modelle. Zwischen diesen drei Ebenen ist sowohl Forward als auch Reverse Engineering möglich, wobei man bei der Synchronisation von Modellen die zu ändernden Objekte und die Änderungsrichtung genau festlegen kann. Eine mehrstufige Undo-Funktion erleichtert die Bedienung erheblich und fördert die Experimentierbereitschaft. H.0.3 Arten der Datenbank-Anbindung PowerDesigner’s Datenbank-Anbindung läßt nicht viel zu wünschen übrig. ODBC-Anbindung in beide Richtungen und DDL-Generierung bzw. DDL-Einlesen funktionierte tadellos im Test. Synchronisation (Merging) ist möglich. Man kann genau auswählen, welche Datenbank-Objekte synchronisiert werden sollen, hierzu hat man die Möglichkeit, die Richtung der Änderung zu bestimmen (von DB zu physikalischem Modell oder umgekehrt). Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 65 Empfehlung: ... H.0.4 angebundene Datenbanken Datenbank Anbindung DB/2 Version 7 ja Oracle 8.1.6 Informix 9.x Postgres 7 Access 2000 SQL Server 2000 mySQL 3.23 ODBC allgemein ja User-Extendable ja PowerDesigner unterstützt alle gängigen aktuellen DBMS. Das Geheimnis hinter dieser optimalen Unterstützung ist ein einfaches Format basierend auf XML. Für jedes unterstützte DBMS muß so eine Datei existieren. Diese Dateien sind einfach zu generieren, wenn man die Spezifikation des SQL-Dialekts genau kennt. Dazu verwendet man den ’DBMS Properties’-Dialog. H.0.5 Modellierung In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Tools in Bezug auf die Modellierung und deren Möglichkeiten untersucht H.0.5.1 unterstützte Modelle und deren Umfang PowerDesigner unterstützt sowohl ERM als auch UML 1.3 Klassen-, Use Case- und Sequenzdiagramme. Diese zwei Modellierungsarten können flexibel kombiniert werden. H.0.5.2 attributierte Beziehungen Attributierte Beziehungen werden nicht direkt unterstützt, jedoch hat man die Möglichkeit, eine Relation durch eine Entität zu ersetzen. Hierzu steht ein Wizard zur Verfügung. H.0.5.3 Referentielle Integrität Im physischen Modell können RI-Constraints als Eigenschaften von Referenzen zwischen Tabellen angegeben werden, und zwar folgende: restrict, cascade, set null, set default. Im gleichen Dialog kann man eine Vorschau des dazugehörenden SQL-Codes betrachten. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 66 Empfehlung: ... H.0.5.4 Views Einfache Views können durch Auswahl mit der Maus erstellt werden. Für komplexere Views kann man den dazugehörenden SQL Code direkt eingeben. Die Berücksichtigung von business rules ist hierbei auch möglich. H.0.5.5 Sichtentrennung Wie schon erwähnt, wird zwischen konzeptionellem, objektorientiertem und physischem Modell getrennt. Auf konzeptioneller Ebene hat man ERM-Elemente zur Verfügung. Auf OO-Ebene kann man Klassendiagramme modellieren, sich diese durch Reverse Engineering einer OOSprache generieren lassen, oder umgekehrt, aus Klassendiagrammen Stubs in den unterstützten Sprachen erzeugen lassen. Vordefinierte Sprachen sind C#, C++, IDL, Java, PowerBuider, Visual Basic und XML, man kann aber diese Liste erweitern, indem man bei Bedarf zusätzliche Sprachenunterstützung definiert. Diese wird, wie die DBMS-Unterstützung, in XML-Dateien abgespeichert und ist direkt aus PowerDesigner generierbar (’Object Language Properties’-Dialog). Schließlich kann man beliebig viele physische Modelle aus den oben erwähnten generieren, und diese durch Views, Trigger, RI etc. anreichern. H.0.5.6 Anwendungs-Code Stored Procedures können in physischen Modellen erzeugt werden. Hierzu steht eine kleine Entwicklungsumgebung zur Verfügung, die Syntaxhervorhebung unterstützt und die gängigen Funktionen (avg, max, etc.) anbietet. Bei Bedarf kann man auch einen externen Editor dazu verwenden. Unterstützt werden jeweils die Sprachen, in denen Stored Procedures in dem jeweiligen DBMS implementiert werden (z.B. C bei DB2). Dieses kann man jedoch anpassen. Zugriffsklassen können nicht erzeugt werden, jedoch kann man aus dem OO-Modell Stubs in den unterstützten Sprachen generieren lassen. Im Test wurde brauchbarer Java-Code erzeugt. Das Reverse Engineering aus kompiliertem Java-Bytecode klappt auch hervorragend. Im Test wurde die Java Runtime Bibliothek analysiert. PowerDesigner lieferte hierbei sehr gute Ergebnisse trotz der riesigen Menge an Klassen (ein paar Tausend). H.0.5.7 Validierungsfunktionen Jede Modellebene in PowerDesigner hat eine Check-Funktion, die sehr flexibel angepaßt werden kann. Zum Beispiel kann überprüft werden, ob Mehrfachvererbung vorhanden ist, oder ob jede Entität einen Primärschlüssel besitzt. Die Check-Funktion kann keine Überprüfung auf bestimmte Normalformen (3NF oder BCNF) vornehmen, sie ist viel feiner gegliedert. Das Ziel ist jedoch das gleiche, und zwar die Konsistenz der zu erzeugenden Datenbank. H.0.5.8 erweiterte Modellierung Im physischen Modell können Trigger für jede Tabelle definiert werden. Hierzu steht die gleiche Entwicklungsumgebung zur Verfügung, die man auch für Stored Procedures verwendet. Hier sind Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 67 Empfehlung: ... die vordefinierten Templates von Nutzen, die die Erstellung von Triggern erheblich erleichtern. Es können Checks und Constraints festgelegt werden, für letztere kann man vorhandene Templates verwenden und neue definieren. Es können Benutzer erstellt werden, und jeder Tabelle kann ein Benutzer als Eigentümer zugewiesen werden. H.0.5.9 Import-Möglichkeiten Unterstützt werden von den bekannteren Formaten das ERX und das MDL-Format. Wie bereits erwähnt, läßt sich ein DB-Schema aus einer DDL-Datei oder direkt aus der Datenbank über ODBC einlesen. Reverse Engineering einer XML-Datei wird auch unterstützt. H.0.5.10 Export-Möglichkeiten DDL, XML, Datenbank über ODBC H.0.5.11 Modell-Dokumentation Flexible Dokumentation ist zu jedem Modelltyp generierbar. Die zur Verfügung stehenden Sprachen sind englisch und französisch. Unterstützte Formate sind HTML und RTF. Templates unterstützen die Generierung. Auch Multi-Model-Reports werden unterstützt. H.0.5.12 weitere Möglichkeiten Multi-User-Modellierung ist durch ein Repository möglich. Es gibt Repository mit verschiedenen Sicherheitsstufen: database administrators, data administrators, team leaders und users. Repository ist kein proprietäres Produkt, das Repository-Schema wird automatisch generiert, es muß nur eine ODBC-DSN angegeben werden. Ausführliche Dokumentation sowohl zum Repository als auch zum gesamten Tool ist im Hilfesystem vorhanden. Das Tools besitzt sehr umfangreiche Funktionalität, abhängig vom jeweiligen Modell, das gerade bearbeitet wird. Unterstützte Sprachen und DBMS sind leicht erweiterbar. H.0.6 Bewertung In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionalitäten des Tools in ihrer Gesamtheit bewertet. Ebenso werden die besonderen Features, sowie auch eventuelle Fehler oder Misstände nochmals zusammengefasst. Durch seine Natur ist dieses Kapitel teilweise sehr subjektiv! H.0.6.1 Gesamteindruck Sybase PowerDesigner macht insgesamt einen sehr guten Eindruck, und unterstützt alle geforderten Features. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 68 Empfehlung: ... H.0.6.2 Bewertung der Einsatzmöglichkeiten Das Tool ist sehr gut geeignet für alle Einsatzgebiete, sowohl für Vorlesungen und kleine Projekte, als auch für große Forschungsprojekte, da es einerseits die Modellierung im Team durch die Repository-Funktionalität, andererseits alle notwendigen Features unterstützt. H.0.6.3 Bewertung der Bedienung Die Bedienung des Tools ist sehr intuitiv, keine Einarbeitung notwendig, die umfangreiche Funktionalität kann man durch Toolbars in den Griff bekommen, indem man diese auf seine Bedürfnisse anpasst. H.0.6.4 Stärken Leicht zu bedienen, sehr umfangreiche Funktionalität, alles funktioniert wie gewünscht, sehr gut anzupassen. H.0.6.5 Schwächen Generierung von DB-Zugriffsklassen wird nicht unterstützt. Lizenzierungsmodell ist nicht flexibel (weder Mehrbenutzerlizenzen noch Ermäßigung für nichtkommerzielle Zwecke verfügbar). Nur unter Windows verfügbar. H.0.6.6 Bewertung der Einsatzfähigkeit Sybase PowerDesigner ist für den Einsatz zur Modellierung von Datenbanken sehr gut geeignet, es unterstützt die meisten Features, die in der Modellierung benötigt werden, ist sehr anpassungsfähig und leicht zu bedienen. B.9 QDesigner (Quest) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. H.0.1 Produktübersicht Die getestete Version des QDesigners war identisch mit dem getesteten Produkt PowerDesigner von Sybase, anscheinend wurde lediglich der Startbildschirm geändert. QDesigner ist jedoch um einiges teurer als PowerDesigner, da im Preis ein Jahr Support inbegriffen ist. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 69 Empfehlung: ... B.10 Rose (Rational) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Rational Produktname Rose Enterprise Edition URL www.rational.com getestete Version 2001 (inkl. Datamodeler Version 2.0) verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix Anwendungstyp Case-Tool mit ERM-Addin UI-Sprache Englisch, Dokumentationsumfang <z.B. online-Doku, gedruckt, Modellierungshilfen, ...> spezielle Anforderungen für den Einsatz von Floating-Lizenzen ist ein dedizierter Lizenzserver nötig Varianten Lizenzmodell Node-Locked-Lizenzen und Floating-Lizenzen vrfügbar Preise Umgebungsanforderungen min. Pentium 300MHz, 128MB RAM, 500MB HDD empf. Pentium 600MHz, 256MB RAM, 500MB HDD getestet von Michael Wenig Testumgebung P-III 800, 512MB RAM, Windows NT 4.0 (SP6a) Speicherplatzbedarf nach dem Start: ca. 45MB RAM Festplatte: 366MB (Trial-Version) Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 70 Empfehlung: ... H.0.2 grundlegende Bedienung und Oberfläche Nach einer relativ langen Startdauer, welche allerdings durch den Einsatz einer Testversion begründet sein könnte, bietet sich dem Anwender eine übersichtliche Oberfläche. Ein ObjektBrowser bietet eine Übersicht über alle Diagramme, welche in sog. Views unterteilt sind (UseCase-View, Logical-View, Component-View, Deployment-View und Model-Properties) Der Diagramm-Editor setzt sich zusammen aus einem Diagramm-spezifischen Toolbar, welche vom Benutzer angepasst werden kann, und einer grafischen Editier-Oberfläche. In das aktuelle Diagramm können Elemente per Mausclick eingefügt werden, welche dann durch eine Unzahl an Dialogen mit den gewünschten Daten gefüllt werden können. Die Bearbeitung ist allerdings zum größten Teil nur per Point-and-Click möglich, wodurch insbesondere schnelle Ketten-Bearbeitungen (wie z.B. das Anlegen mehrerer Spalten) eine exzessive und zeitaufwendige Nutzung von Maus und Tastatur bedingen. Beispielsweise erfordert die Anlage einer neuen Spalte folgende Schritte: 34.Maus-Click auf ein Tool-Icon (neue Spalte) 35.Maus-Click auf ein Tool-Icon (Spalten-Eigenschaften) 36.Eingabe des Spaltennamens 37.Wechseln einer Registerkarte 38.Auswahl eines Datentyps 39.evtl. Eingabe von Check-Constraints Zu jedem Element kann ein Kommentar angegeben werden. Versehentliche Fehler können durch eine Undo-Funktion korrigiert werden. Allerdings erlaubt diese nur die Zurücknahme des letzten Schrittes, wobei sich diese auf optische Verschiebungen beschränkt. H.0.3 Arten der Datenbank-Anbindung Für den Import sind Datenbanken entweder direkt oder über existierende DDL-Statements angebunden. Für den Export kann wahlweise nur eine DDL-Datei erzeugt werden, oder diese zusätzlich automatisch ausgeführt werden. Für die Generierung sind diverse Einstellungen möglich. Insbesondere kann gewählt werden welche der folgende Teilaspekte in der erzeugten DDL enthalten sein sollen: • Comments • Tables Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 71 • • • • • • • • Empfehlung: ... Indexes Stored Procedures Views Triggers Tablespaces Fully qualified names (Schema-Namen enthalten) Quoted Identifiers Drop-Statements H.0.4 angebundene Datenbanken Datenbank Anbindung DB/2 Version 7 ja (Versionen 5.x, 6.x und 7.x, sowie 5.x und 6.x auf OS/390) Oracle ja (Version 7.x und 8.x) Informix nein Postgres nein Access nein SQL-Server ja (Versionen 6.x, 7.x und 2000.x) mySQL nein ODBC allgemein Ansi-SQL 92 User-Extendable nein sonstige Sybase Adaptive Server 12.x H.0.5 Modellierung In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Tools in Bezug auf die Modellierung und deren Möglichkeiten untersucht H.0.5.1 unterstützte Modelle und deren Umfang Rose unterstützt alle UML-Diagramme, sowie ERM. Die Unterstützung der relevanten Diagramme ist vollständig. Der vorgesehene Weg ist ausgehend von einem Klassendiagramm ein physisches Schema zu erstellen und aus diesem dann ein komponentenorientiertes Verteilungsschema zu erstellen. Dieses kann dann schließlich in Datenbanken exportiert werden. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 72 Empfehlung: ... H.0.5.2 attributierte Beziehungen Attributierte Beziehungen werden nicht unterstützt - diese müssen manuell mittels eigener Entitäten modelliert werden. Dadurch ist natürlich eine vollständige Kontrolle über Tabellen- und Spaltennamen vorhanden. Im Klassendiagramm können zwar attributierte Beziehungen angelegt werden, jedoch wurden diese im Test nicht korrekt im ERM-Diagramm erstellt. H.0.5.3 Referentielle Integrität Aspekte der referentiellen Integrität können vollständig angegeben werden, und wurden im Test auch korrekt in DB/2-DDL-Statements umgesetzt. H.0.5.4 Views Views können beliebig erzeugt werden. Dabei kann eine beliebige Where-Clause angegegeben werden, welche die in der View enthaltenen Daten filtert. H.0.5.5 Sichtentrennung Eine explizite Sichtentrennung wird nicht vorgenommen. Stattdessen erfolgt die Modellierung auf Schema-Ebene, wobei pro Schema die Zielumgebung ausgewählt wird. H.0.5.6 Anwendungs-Code Stored-Procedures können angelegt werden in den Sprachen • • • • • • Assembler C Cobol java PL/1 SQL DB-Zugriffsschichten können nicht automatisch erzeugt werden - Hierfür müsste ein externes Produkt verwendet werden. H.0.5.7 Validierungsfunktionen Validierungsfunktionen sind nicht vorhanden. H.0.5.8 erweiterte Modellierung Folgende erweiterten Funktionalitäten werden bereitgestellt: • Trigger • constraints • Clustering-Informationen Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 73 Empfehlung: ... • Domänen Benutzer und deren Rechte können nicht modelliert werden. H.0.5.9 Import-Möglichkeiten Der Versuch des Imports einer existierenden DB/2-Datenbank erfolgte problemlos. Nach Auswahl der gewünschten Datenbank, Eingabe von User/Passwort konnte die zu importierende Datenbank ausgewählt werden und dann aus den vorhandenen Schemata die zu importierenden ausgewählt werden. Der Import (in Rose “Reverse-Engineer” genannt) kann sowohl auf basierenden Datenbanken, als auch mittels existierender DDL-Skripte durchgeführt werden. Dies erfolgte im Test problemlos. MDL-Dateien werden als Standard-Speicherstruktur verwendet und können daher natürlich auch gelesen werden. H.0.5.10 Export-Möglichkeiten Als Export-Möglichkeiten kommen MDL-Files als Standard-Speicherstruktur in Frage. Die DDLs der Datenmodelle können in Text-Dateien gespeichert werden. H.0.5.11 Modell-Dokumentation Die Dokumentation kann mittels eines Publishers in HTML-Form erstellt werden. Für die Navigation wird ein Java-Apllt eingesetzt, wodurch der Client-Browser java-fähig sein muss. Ferner kann eine Dokumentation ausgedruckt werden, wobei diese aber nur dürftig beeinflusst werden kann. H.0.5.12 weitere Möglichkeiten Rose erlaubt leider nicht die Erweiterung durch eigene Komponenten, wodurch eventuelle Bugs und Schwächen nur durch den Hersteller ausgeräumt werden können. Da es sich bei dem Tool um ein erweitertes CaseTool handelt, können alle UML-Konstrukte wie beispielsweise UseCases in eigenen Diagrammen definiert werden. Das Tool vermischt jedoch ERM-Konstrukte mit UML-Diagrammen. So wird beispielsweise in einem Klassendiagramm beim Anlegen einer neuen Klassen, deren Name mit dem einer Tabelle identisch ist, standardmäßig dann die Tabelle eingefügt, obwohl Tabellen in Klassendiagrammen nicht zulässig sind. H.0.6 Bewertung In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionalitäten des Tools in ihrer Gesamtheit bewertet. Ebenso werden die besonderen Features, sowie auch eventuelle Fehler oder Misstände nochmals zusammengefasst. Durch seine Natur ist dieses Kapitel teilweise sehr subjektiv! Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 74 Empfehlung: ... H.0.6.1 Gesamteindruck Das Tool bietet eine umfassende Unterstützung der gesamten Entwicklung von Anwendungen. Aufgrund der umständlichen Bedienung wird jedoch eine effiziente Nutzung in Frage gestellt. Da keine schnellen Eingabemöglichkeiten existieren, gleichzeitig die Nutzung nur der relevanten Funktionen in Verbindung mit anderen Tools pratisch nicht möglich ist, ergeben sich keine sinnvollen Einsatzmöglichkeiten. H.0.6.2 Bewertung der Einsatzmöglichkeiten Aufgrund der umständlichen, zeitaufwendigen Bedienung eignet sich das Tool maximal für kleinere Projekte. Für Vorlesungen eignet sich das Tool aufgrund der umständlichen, zeitaufwendigen Bedienung gar nicht. H.0.6.3 Bewertung der Bedienung Wie bereits mehrfach angesprochen, ist die Bedienung der größte Schwachpunkt des Tools H.0.6.4 Stärken Rose bietet eine Vielzahl an Funktionen und Möglichkeiten. So erfüllt Rose fast alle geforderten Eigenschaften, wobei die elementar wichtigen Eigenschaften alle erfüllt werden. H.0.6.5 Schwächen Rational Rose erschlägt den Anwender mit einer Fülle von Funktionen. Die verschiedenen unterstützten Programmiersprachen treten an vielen Stellen zutage. Für eine sinnvolle Bedienung ist ein relativ hoher Einarbeitungsaufwand erforderlich. Die Bedienung ist extrem umständlich und zeitaufwendig, aber auch logisch strukturiert. Für einen sinnvollen praktischen Einsatz ist die Bedienung völlig falsch strukturiert. Die vielen Dialogfelder verbrauchen derart viel Zeit, so dass ein geübter Entwickler wahrscheinlich ohne dieses Tool schneller wäre. Dadurch entsteht die Gefahr, dass lediglich die Hälfte der Entwicklung über das CaseTool erfolgt und damit keine verwertbare Dokumentation entsteht. Durch die ausschließliche Repository-Speicherung von Rose ist eine parallele Benutzung anderer Tools praktisch nicht möglich. Dies stellt jedoch keinen sinnvollen Ansatz dar. Die Nutzung einer Versionsverwaltung ist durch die Repository-Speicherung auf das RationalProdukt “ClearCase” beschränkt. Insgesamt legt Rose derart große Beschränkungen auf das Tool-Umfeld, so dass der Anwender praktisch gezwungen ist, ausschließlich Rational-Produkte einzusetzen. Wie bei allen Rational-Produkten fällt auch hier auf, dass Rose nach rein logischen und wissenschaftlichen Belangen aufgebaut und der praktische Einsatz völlig ignoriert wurde. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 75 Empfehlung: ... H.0.6.6 Bewertung der Einsatzfähigkeit Trotz des großen Funktionsumfangs ist Rose aufgrund seiner schlechten Bedienung praktisch nicht für den Einsatz geeignet. Insbesondere für Studenten ist ein Einsatz aufgrund der großen Einarbeitungszeit nicht sinnvoll. B.11 System Architect 2001 (Popkin Software and Systems Inc.) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 76 Empfehlung: ... H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Popkin Software and Systems Inc. Produktname System Architect 2001 URL http://www.popkin.com/products/sa2001/ systemarchitect.htm getestete Version 8.1.23 verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix nein Anwendungstyp Enterprise Modeling Tool (unterstützt unter anderem: Simulation, UML-Modellierung, ERM-Datenmodellierung, Structured Analysis + Design etc.) UI-Sprache englisch Dokumentationsumfang umfangreiches Hilfesystem, Online-Dokumentation, User Guide steht zum Download bereit, auch gedruckte Dokumentation kann bestellt werden spezielle Anforderungen keine Varianten keine Lizenzmodell arbeitsplatzgebunden (mit Dongle) und Floating License Preise keine Angaben Umgebungsanforderungen keine Angaben getestet von Ralf Terdic Testumgebung P-III 1000, 128 MB RAM, Windows XP Beta 2 Speicherplatzbedarf ca. 60 MB H.0.2 grundlegende Bedienung und Oberfläche System Architect ist ein sehr komplexes Tool, primär zur Unternehmensmodellierung gedacht. Die Datenmodellierung deckt neben Geschäftsprozessmodellierung, objektorientierter Modellierung mittels UML und strukturierter Analyse und Design nur einen kleinen Teil der sehr umfangreichen Funktionalität des Tools. Dieser riesige Umfang führt dazu, daß ein effizienter Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 77 Empfehlung: ... Einsatz des Tools ohne eine Einarbeitungsphase gar nicht möglich ist. Eine komplette Evaluierung des Tools würde aus diesen Gründen den zeitlichen Rahmen dieser Fachstudie bei weitem sprengen. Daher beruhen die im folgenden beschriebenen Aspekte entweder auf ersten Eindrücken oder auf Angaben des Herstellers. Die Bedienoberfläche ist nicht besonders intuitiv, man verliert sich leicht in den schlecht strukturierten Menüs. Eine Undo-Funktion ist zwar vorhanden, sie funktioniert aber nicht mit allen Änderungen. Löscht man zum Beispiel eine Entität oder eine Relation, so kann man dieses nicht mehr rückgängig machen. Das Hilfesystem ist nicht besonders hilfreich, insbesondere stört die etwas unlogische Gliederung. Ferner können neue Toolbars erstellt und angepaßt werden. Ein Modell kann von mehreren Benutzern bearbeitet werden, da das Versionierungssystem PVCS integriert ist. H.0.3 Arten der Datenbank-Anbindung Eine Datenbankanbindung ist direkt über die ODBC-Schnittstelle oder über DDL-Generierung bzw. -Parsen möglich. Reverse Engineering und DB-Generierung funktionierten zufriedenstellend im Test, sowohl über ODBC als auch über DDL. H.0.4 angebundene Datenbanken Datenbank Anbindung DB/2 Version 7 nein, nur Version 5 Oracle ja, Version 8 Informix ja, Version 7 Postgres nein Access ja SQL-Server ja, Version 7 mySQL nein ODBC allgemein ja User-Extendable nein H.0.5 Modellierung In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Tools in Bezug auf die Modellierung und deren Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 78 Empfehlung: ... Möglichkeiten untersucht H.0.5.1 unterstützte Modelle und deren Umfang UML und ERM werden unterstützt. Aus UML-Klassendiagrammen können automatisch ER-Diagramme erstellt werden und umgekehrt. H.0.5.2 attributierte Beziehungen Attributierte Beziehungen sind bei m:n-Kardinalität möglich. H.0.5.3 Referentielle Integrität RI-Aktionen werden theoretisch laut Hilfesystem unterstützt, im Test konnten leider keine definiert werden, da der dazugehörige Dialog nicht gefunden werden konnte. H.0.5.4 Views System Architect unterstützt keine Erstellung von Views. H.0.5.5 Sichtentrennung Es wird unterschieden zwischen ER- und physischem Datenmodell. Eine Synchronisierung zwischen diesen zwei Modelltypen ist jedoch nicht möglich. Ferner kann man aus UML-Klassendiagrammen ER-Modelle erzeugen und umgekehrt. Hier fehlt jedoch auch die Möglichkeit zur Synchronisation, so daß bei Änderungen das zu synchronisierende Modell neu erstellt werden muß. H.0.5.6 Anwendungs-Code Es können weder Stored Procedures noch Datenbankzugriffsschichten erzeugt werden. H.0.5.7 Validierungsfunktionen Es wird nur auf einige Kriterien der Normalformen geprüft. Scheinbar kann man diese Kriterien nicht auswählen. H.0.5.8 erweiterte Modellierung Trigger sind, wie RI-Aktionen auch, zumindest theoretisch möglich, im Test konnten jedoch keine erzeugt werden, da der dazu benötigte Dialog nicht gefunden wurde. H.0.5.9 Import-Möglichkeiten Der Import bechränkt sich auf folgende Möglichkeiten: XML, DDL, DB über ODBC H.0.5.10 Export-Möglichkeiten XML, DDL, DB über ODBC Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 79 Empfehlung: ... H.0.5.11 Modell-Dokumentation Es können Modell-Dokumentationen erstellt werden, und zwar in Word-Format (dazu wird Word benötigt!) und als HTML-Dokumente. Die Formatierung läßt jedoch zu wünschen übrig. H.0.5.12 weitere Möglichkeiten System Architect unterstützt neben der Datenmodellierung Features zur Geschäftsprozessmodellierung, objektorientierte Modellierung mittels UML und strukturierte Analyse und Design. Diese werden jedoch nicht näher betrachtet, da der direkte Zusammenhang zur Datenmodellierung fehlt. H.0.6 Bewertung In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionalitäten des Tools in ihrer Gesamtheit bewertet. Ebenso werden die besonderen Features, sowie auch eventuelle Fehler oder Misstände nochmals zusammengefasst. Durch seine Natur ist dieses Kapitel teilweise sehr subjektiv! H.0.6.1 Gesamteindruck System Architect ist ein sehr umfangreiches Tool, das aber nicht speziell auf Datenmodellierung ausgerichtet ist. Dementsprechend bietet es nur beschränkten Komfort und Funktionalität beim Versuch der Bewältigung dieser Aufgabe. H.0.6.2 Bewertung der Einsatzmöglichkeiten System Architect ist bedingt geeignet für große Projekte, die sowohl auf UML-Diagramme (Klassen-, Use Case- und Sequenz-Diagramme) als auch auf ER-Diagramme angewiesen sind. Der Einarbeitungsaufwand ist jedoch nicht zu vernachlässigen. Aus diesem Grund kommt der Einsatz in der Vorlesung, in Übubngen und in Praktika gar nicht in Frage. H.0.6.3 Bewertung der Bedienung Das Tool ist schwierig zu bedienen, ohne Einarbeitung fast unmöglich. Es ist nicht auf Datenmodellierung zugeschnitten. H.0.6.4 Stärken System Architect bietet umfangreiche Funktionalität (Geschäftsprozessmodellierung, objektorientierte Modellierung mittels UML, strukturierte Analyse und Design), der Umfang der Möglichkeiten für die Datenmodellierung ist jedoch im Vergleich zu anderen Tools eher bescheiden. H.0.6.5 Schwächen Nicht ausreichende Funktionalität, mühsame Bedienung. H.0.6.6 Bewertung der Einsatzfähigkeit Angesichts der erwähnten Nachteile, mit denen man bei der Datenmodellierung mit System Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 80 Empfehlung: ... Architect 2001 konfrontiert wird, ist das Tool für diese Aufgabe nicht geeignet. B.12 Together (Togethersoft) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Togethersoft Produktname Together Control Center URL www.togethersoft.com getestete Version 5.02 verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix ja Anwendungstyp Case-Tool UI-Sprache Englisch Dokumentationsumfang Online-Doku spezielle Anforderungen für den Einsatz von Floating-Lizenzen ist ein dedizierter Lizenzserver nötig Varianten Lizenzmodell Node-Locked-Lizenzen und Floating-Lizenzen vrfügbar Preise kostenfrei für universitäre/wissenschaftliche Anwendung Umgebungsanforderungen <angegebene Minimalanforderungen> getestet von Michael Wenig Testumgebung P-III 800, 512MB RAM, Windows NT 4.0 (SP6a) Speicherplatzbedarf Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 81 Empfehlung: ... H.0.2 grundlegende Bedienung und Oberfläche Die Oberfläche ist in drei Bereiche unterteilt: • Explorer-Bereich • Diagramm-Bereich • Source-Code-Bereich Die Oberfläche lässt sich per Point-and-Click bedienen, jede öfter benötigte Funktion ist ebenso über einen Shortcut erreichbar, so dass eine Bedienung praktisch ohne Maus möglich ist. Durch die Single-Source-Technologie, können Änderungen in Source-Code-bezogenen Diagrammen wahlweise über die Oberfläche oder manuell direkt im Source-Code vorgenommen werden. Die Änderungen im Source-Code können entweder mittels der eingebauten Entwicklungsumgebung oder extern mittels einer beliebigen Umgebung, welche direkt auf den Source-Dateien arbeitet, vorgenommen werden. Die Bedienung ist auf Basis von verschiedenen Diagrammen aufgebaut. In die Projektstruktur können die verschiedenen UML-Diagramme, sowie Together-eigene Diagramme, wie ERM, erzeugt werden. Sehr positiv fällt der Umstand auf, dass eigene Diagramme, Funktionen und Elemente erzeugt werden können, so dass praktisch für jedes Einsatzgebiet oder mangelhafte Implementierung eigene Funktionalitäten eingebaut werden können. Die Anzahl der Dialogfelder ist auf ein sinnvolles Minimum reduziert. Für die Eingabe weiterer Informationen existiert ein zentraler Dialog, welcher automatisch bei Auswahl eines anderen Diagrammelementes dessen Eigenschaften bearbeitet. Dies hat zur Folge, dass dieser Dialog nicht geschlossen werden muss. Für den Fall von Bedienungsfehlern ist eine mehrstufige Undo- und Redo-Funktion eingebaut. H.0.3 Arten der Datenbank-Anbindung Der Import ist nur aus bestehenden Datenbanken per Abfrage möglich. Exportiert werden können DDL-Skripte, welche auch automatisch ausgeführt werden können. Eine manuelle Nachbearbeitung ist vor der Ausführung möglich. Existierende Tabellen werden über DROP-TABLE-Statements vor der Neuanlage gelöscht. Die Verbindung zur Datenbank wird mittels JDBC-Treibern vorgenommen, wobei weitere Datenbanken vom Benutzer hinzugefügt werden können. Einzige Voraussetzung ist die Existenz eines entsprechenden JDBC-Treibers Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 82 Empfehlung: ... H.0.4 angebundene Datenbanken Datenbank Anbindung DB/2 ja, Version 6.1 Oracle ja Version 7.3x, 8.x Informix nein Postgres nein Access ja Version 97 + 2000 SQL-Server ja, Version 7.0 mySQL ja, Version 3.23 ODBC allgemein ja User-Extendable ja H.0.5 Modellierung In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Tools in Bezug auf die Modellierung und deren Möglichkeiten untersucht H.0.5.1 unterstützte Modelle und deren Umfang Das Tool unterstützt alle UML-Diagramme, sowie desweiteren einige in der Entwicklung benötigte Together-spezifische Diagramme, darunter auch ER. Durch eine umfangreiche API ist die Definition eigener Diagramme, erweiterter Eigenschaften, sowie Diagrammelementen möglich. Standardmäßig können im ER-Diagramm Entitäten, identifizierende und nicht-identifzierende Verweise, sowie n:m-Beziehungen modelliert werden. Wie jedes UML-Diagramm, so können auch im ER-Diagramm Notizen eingefügt werden und mit Entitäten optisch verbunden werden. Attributierte Beziehungen werden nicht unterstützt, könnten jedoch als benutzerspezifische Erweiterungen eingebaut werden. H.0.5.2 Referentielle Integrität RI wird grundlegend unterstützt, jedoch können hierbei keine Aspekte wie beispielsweise deleteand-update-propagation angegeben werden. H.0.5.3 Views Views werden nicht unterstützt. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 83 Empfehlung: ... H.0.5.4 Sichtentrennung Eine explizite Trennung der Schichten ist nicht vorhanden, jedoch werden die Eigenschaften grob nach logisch und physisch eingeteilt. Beim Export der Datenbank kann jedoch das Zielsystem ausgewählt werden, wodurch mehrere verschiedene DBMS parallel verwendet werden können. H.0.5.5 Anwendungs-Code Stored-Procedures können nicht angegeben werden. H.0.5.6 Validierungsfunktionen Validierungsfunktionen stehen nicht zur Verfügung H.0.5.7 erweiterte Modellierung Erweiterte Datenbank-Elemente, wie Trigger, Domänen oder Benutzerrechte können nicht modelliert werden. H.0.5.8 Import-Möglichkeiten Ein Import existierender Datenbanken wird angeboten, jedoch konnte dies im Test mit DB/2 nicht durchgeführt werden, da nach Auswahl eines Schemas die dort enthaltenen Tabellen nicht angezeigt wurden. Laut Dokumentation erfolgt der Import in folgenden Schritten: 40.Auswahl der Datenbank und Angabe von Verbindungsinformationen 41.Sofern zutreffend, Auswahl des Schemas und der Tabellen 42.Angabe eines Diagrammnamens Der Versuch, eine Access-Datenbank zu importieren, funktionierte problemlos. Als weitere Import-Möglichkeiten werden XMI, MDL sowie Java und C++-Source-Code angeboten. Beim Source-Code genügt eine Kopie ins Projektverzeichnis. Der Import funktioniert soweit problemlos. H.0.5.9 Export-Möglichkeiten Für den Export werden in Bezug auf Datenbanken Textdateien mit DDL-Statements angeboten. Wahlweise können diese auch automatisch ausgeführt werden. bei Schema-fähigen Datenbanken werden allerdings die Schema-Namen nur bei der automatischen Ausführung eingesetzt - ansonsten wird jeweils als Ersatz “%SCHEMA_NAME%” eingesetzt Beim Export (mit Ausführung) wird leider nicht überprüft, ob die entsprechende Tabelle bereits vorhanden ist. Stattdessen werden grundsätzlich DROP TABLE-Statements eingefügt, welche bei neuen Datenbanken/Tabellen mittels der manuellen Nachbearbeitung entfernt werden müssen. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 84 Empfehlung: ... H.0.5.10 Modell-Dokumentation Zu jedem Modell können verschiedene Modell-spezifische Eigenschaften eingegeben werden, sowie ein freier Dokumentationstext und Verweise auf andere Diagramme und externe Dateien/ URLs. Aus diesen Informationen kann jederzeit eine HTML-basierte oder RTF-basierte Dokumentation erzeugt werden. H.0.5.11 weitere Möglichkeiten Da es sich bei dem Tool um ein erweitertes CaseTool handelt, können alle UML-Kosntrukte wie beispielsweise UseCases in eigenen Diagrammen definiert werden. Im Sinne einer Traceability in Bezug auf die Anforderungen können Elemente der ER-Diagramme mit Elementen anderer Diagramme logisch verknüpft werden, so dass eine nachvollziehbare Dokumentation möglich ist. Das Tool kann beliebig erweitert werden, um eigene Diagramme, eigene Eigenschaften und eigene Funktionen. Die existierende Darstellung kann ebenso beeinflusst werden, wie auch existierende Eigenschaften. Die Definition eigener Erweiterungen erfolgt mittels der mitgelieferten Java-API. Diese ist gut dokumentiert. Erweiterungen werden durch Entwicklung eigener Java-Klassen erzeugt. H.0.6 Bewertung In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionalitäten des Tools in ihrer Gesamtheit bewertet. Ebenso werden die besonderen Features, sowie auch eventuelle Fehler oder Misstände nochmals zusammengefasst. Durch seine Natur ist dieses Kapitel teilweise sehr subjektiv! H.0.6.1 Gesamteindruck Together zeigt sich als sehr gut intuitiv bedienbares Werkzeug, welches praktisch alle für die Anwendungs-Entwicklung bis hin zu EJB/J2EE-Anwendungen nötigen Modellierungs- und Dokumentations-Funktionalitäten bereitstellt. Allerdings ist die DB-Modellierung nur sehr schmal ausgeführt. H.0.6.2 Bewertung der Einsatzmöglichkeiten Für die Entwicklung ist Together für alle Vorlesungen, Übungen, Praktika und sonstiger Arbeiten gut geeignet. Insbesondere bietet es den Vorteil, dass alle Schritte im Projektverlauf mit einem einzigen Produkt durchgeführt werden können, dies aber nicht erzwingen. Soll das Tool für die Datenmodellierung eingesetzt werden, so muss dieses entsprechend erweitert werden, beispielsweise im Rahmen einer Studien-Arbeit oder eines weiteren Fachpraktikums. H.0.6.3 Bewertung der Bedienung Der Einarbeitunsaufwand ist aufgrund der durchgängig intuitiven Bedienung sehr gering. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 85 Empfehlung: ... H.0.6.4 Stärken Die Stärken liegen insbesondere in der Bedienung, der Single-Source-Technologie und der Erweiterbarkeit durch den Benutzer. Da Together selbst in Java geschrieben ist, ist ein Einsatz auf Unix und Windows gleichermaßen möglich. Beliebige Versionsverwaltungssysteme können eingebunden werden. Darüberhinaus ist Together für studentische und universitäre Anwendungen kostenfrei. H.0.6.5 Schwächen Die mangelhafte Unterstützung der Datenmodellierung ist eine Schwäche, wodurch dieses Tool nicht direkt einsetzbar ist. Für den Einsatz von Together sollte der Rechner großzügig mit Hauptspeicher ausgestattet sein. Als Minimum sollten 256 MB vorgesehen werden, so dass eine ruckel- und wartezeitenfreie Bedienung möglich ist. Allerdings hat sich die in Together 4 vorhandene starke Abhängigkeit von der Hauptspeichergröße in der Version 5 stark verringert. So war bei 512MB Hauptspeicher ein Arbeiten mit parallel geöffneten Together 4, Together 5, Rational Rose, Framemaker, WinCVS und Netscape, ohne Ruckeln möglich. H.0.6.6 Bewertung der Einsatzfähigkeit In unveränderter Form ist Together für die Datenmodellierung nicht einsetzbar. Jedoch bietet es eine sehr gute Basis insbesondere in Bezug auf die Bedienung. Werden Erweiterungen vorgenommen, so ist auch die Datenmodellierung mit den geforderten Funktionalitäten möglich. B.13 Visible Analyst Database Engineer (Visible Systems Corp.) Dieses Kapitel beschreibt die Eigenschaften des o.g. Tools in Bezug auf das Einsatzgebiet zur Modellierung von Datenbanken. Aus Übersichtsgründen werden aufgefallene Mängel oder Einschränkungen teilweise gesammelt am Ende des jeweiligen Abschnittes oder am Ende dieses Kapitels beschrieben. Die Existenz von Mängeln oder Einschränkungen werden durch Klammern gekennzeichnet. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 86 Empfehlung: ... H.0.1 Produktübersicht Dieses Kapitel soll zunächst einen kurzen Überblick über das Tool und dessen Fähigkeiten geben. Hersteller Visible Systems Corp. Produktname Visible Analyst Database Engineer URL http://www.visible.com/dataapp/dappprods/vadbe.htm getestete Version 7.5.4 verfügbar auf Windows ja verfügbar auf Unix nein Anwendungstyp ERM-Tool UI-Sprache englisch Dokumentationsumfang Hilfesystem, gedruckte Dokumentation spezielle Anforderungen keine Varianten Commercial Edition und Student bzw. University Edition (letztere sind in der Funktionalität beschänkt) Lizenzmodell single user bzw. multiuser Preise keine Angaben Umgebungsanforderungen 486, Windows, 8 MB RAM, 10 MB Festplattenplatz getestet von Ralf Terdic Testumgebung P-III 1000, 128 MB RAM, Windows XP Beta 2 Speicherplatzbedarf ca. 13 MB H.0.2 grundlegende Bedienung und Oberfläche Im Test ließ sich Visible Analyst sehr mühsam bedienen. Schon allein die Modellierung eines kleinen Datenbankschemas mit drei Entitäten scheiterte an dem sehr eigentümlichen Bedienkonzept. Im linken Teil der Bedienoberfläche befindet sich, wie bei den meisten Tools dieser Art, ein Object Browser, dessen Aufgabe es ist, das Auffinden und die Bearbeitung von Elementen zu erleichtern. Leider bietet der Object Browser nur bescheidene Funktionalität, und dessen Bedienung ist nicht sehr intuitiv. Die Funktionalität ist meistens in den Menüs versteckt, die Toolbars Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 87 Empfehlung: ... lassen sich nicht anpassen. Die Struktur der Menüs wirkt insgesamt etwas chaotisch. Eine Trennung zwischen logischem und physischem Modell ist nicht zu erkennen, was die Modellierung sehr erschwert und die Flexibilität des Tools erheblich einschränkt. Eine Undo-Funktion ist zwar im Menü vorhanden, im Test war sie jedoch dauernd deaktiviert, so daß sie nicht genutzt werden konnte. Aus dem Hilfesystem ist ersichtlich, daß es sich hierbei nicht um eine Undo-Funktion in eigentlichem Sinne handelt, so daß man sich zum Beispiel beim Löschen eines Elements auf diese nicht verlassen kann. Insgesamt läßt sich die Logik, auf der die Bedienung des Tools basiert, schwer erkennen, so daß eine geraume Einarbeitungszeit vor dem Einsatz des Tools eingeplant werden muß. H.0.3 Arten der Datenbank-Anbindung Das Reverse Engineering hat sowohl über ODBC-Schnittstelle als auch aus einer DDL-Datei zufriedenstellend funktioniert. Hingegen ließ sich aus dem eingelesenen Schema nur durch mühsame Änderungen ein DDL-Skript generieren. Ebenso gab es Schwierigkeiten mit der direkten Erstellung einer Datenbank über ODBC. H.0.4 angebundene Datenbanken Datenbank Anbindung DB/2 Version 7 ja Oracle ja Informix ja Postgres ja Access ja SQL-Server ja mySQL nein ODBC allgemein ja User-Extendable ja H.0.5 Modellierung In diesem Kapitel werden die Eigenschaften des Tools in Bezug auf die Modellierung und deren Möglichkeiten untersucht Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 88 Empfehlung: ... H.0.5.1 unterstützte Modelle und deren Umfang Visible Analyst unterstützt die Modellierung von ERM-Diagrammen. Es werden verschiedene Typen von Relationen unterstützt, und auch deren Kardinalität kann man genau angeben. Jedoch ist die Modellierung aus den oben genannten Gründen sehr mühsam. H.0.5.2 attributierte Beziehungen Attributierte Beziehungen werden nicht unterstützt. H.0.5.3 Referentielle Integrität Für jede Relation kann man folgende RI-Aktionen definieren: cascade, set null und set default. Restrict scheint zu fehlen. H.0.5.4 Views Es können auf flexible Art und Weise Views definiert werden, sowohl durch Auswahl von Tabellen und Spalten, als auch durch Angabe einer SQL-Query. H.0.5.5 Sichtentrennung Es ist keine strikte Trennung zwischen logischem und physischem Modell erkennbar. Dies erschwert die Modellierung erheblich und macht das Tool unflexibel. H.0.5.6 Anwendungs-Code Die Bearbeitung von Anwendungs-Code (z.B. Stored Procedures) oder die Erzeugung einer DBZugriffsschicht wird von Visible Analyst nicht unterstützt. H.0.5.7 Validierungsfunktionen Es gibt die Möglichkeit eines einfachen Syntax-Checks, bei dem man auch eine Option zur Überprüfung auf Normalformen angeben kann. Im Test hat diese Option zufriedenstellend funktioniert. H.0.5.8 erweiterte Modellierung Visible Analyst unterstützt die Erstellung und Bearbeitung von Triggern und Constraint Checks, wobei für diese Aufgabe kaum mehr als ein einfacher Editor zur Verfügung gestellt wird. H.0.5.9 Import-Möglichkeiten Reverse Engineering aus DB über ODBC, DDL und XML. Ferner werden noch das ERwin- und das PowerBuilder-Format unterstützt. H.0.5.10 Export-Möglichkeiten DDL, direkte DB-Änderung über ODBC, ferner: ERwin, PowerBuilder Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 89 Empfehlung: ... H.0.5.11 Modell-Dokumentation Die Modelldokumentation kann nicht in einem der gewünschten Formate abgespeichert werden, sie kann lediglich ausgedruckt werden. Es gibt eine Option, die eine Vorschau in HTML-Format anbietet, diese sieht aber eher unprofessionell aus. H.0.6 Bewertung In diesem Kapitel werden die einzelnen Funktionalitäten des Tools in ihrer Gesamtheit bewertet. Ebenso werden die besonderen Features, sowie auch eventuelle Fehler oder Misstände nochmals zusammengefasst. Durch seine Natur ist dieses Kapitel teilweise sehr subjektiv! H.0.6.1 Gesamteindruck Insgesamt macht das Tool keinen besonders guten Eindruck, weder was die ziemlich magere Funktionalität betrifft, noch was die wenig intuitive, manchmal unlogische Bedienung angeht. H.0.6.2 Bewertung der Einsatzmöglichkeiten Angesichts der bereits erwähnten negativen Aspekte des Tools ist es weder für kleine Projekte, noch für Studienarbeiten oder Forschungsprojekte geeignet. H.0.6.3 Bewertung der Bedienung Die Bedienung des Tools ist schwierig, nicht intuitiv, und manchmal unlogisch. H.0.6.4 Stärken Das Tool verbraucht wenig Hardware-Ressourcen. Im Test verhielt es sich stabil. H.0.6.5 Schwächen Der mangelhafte Bedienungs-Komfort, wenige Schnittstellen, kaum erweiterbar. H.0.6.6 Bewertung der Einsatzfähigkeit Angesichts der vielen negativen Eigenschaften des Tools wird es für eine effiziente DatenbankModellierung als ungeeignet betrachtet. B.14 Sonstige Tools Desweiteren wurden folgende Tools in Betracht gezogen: • Dia (Gnome Office) • Visio (Microsoft) Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart 90 Empfehlung: ... • Corporate Modeller (CASEWise) • Designer (Oracle) • IBMS Case Tool (MDB) Dia ist ein Zeichentool, dessen Vorbild Visio ist. Die Modellierungsfähikeiten sind beschränkt nach Information der Webseite. Es ist ein Teil des Gnome Office. Eine Installation unter KDE scheiterte. Unter Windows gibt es Dia nicht. Visio wurde bestellt. Die Demo kostete 9,90 DM und ist bis heute noch nicht bei uns eingetroffen. Deswegen wurde es auch nicht getestet. Eine Testversion des Corporate Modeller von CASEWise war schlichtweg nicht zu bekommen. Anfragen per Mail verliefen im Nichts. <Oracle Designer> IBMS Case Tool schließlich ist eine Version von 1998. Die Homepage wurde auch seitdem nicht aktualisiert. Die Fähigkeiten sind beschränkt. All diese Gründe haben uns dazu bewogen, diese Tools nicht weiter zu evaluieren. Fachstudie 1. October 2002 IPVR, Universität Stuttgart