Das Herz im Kubus –

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ST. ANNA-GEMEINDE ZÜRICH
Das Herz im Kubus –
oder was Paulus für uns vor Gott erbittet
Predigt von Pfarrer Hans Ueli Beereuter
gehalten am 10. März 2013
Schriftlesung: Römer 15,3; Epheser 1,17-20; Kolosser 1,9
Predigttext: Epheser 3,14-21
„Deshalb knie ich vor Gott nieder und bete zu ihm. Er ist der
Vater, der alle Wesen in der himmlischen und in der irdischen
Welt beim Namen gerufen hat und am Leben erhält.
Ich bitte ihn, dass er euch aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit
beschenkt und euch durch seinen Geist innerlich stark macht.
Ich bitte ihn, dass Christus durch den Glauben in euch lebt und
ihr fest in seiner Liebe wurzelt und auf sie gegründet seid.
Ich bitte ihn, dass ihr zusammen mit der ganzen Gemeinschaft der
Glaubenden begreifen lernt, wie unermesslich reich euch Gott
beschenkt. Ihr sollt die Liebe erkennen, die Christus zu uns hat und
die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr immer umfassender Anteil bekommen an der ganzen Fülle des Lebens mit Gott. Gott kann
unendlich viel mehr an uns tun, als wir jemals von ihm erbitten
oder uns ausdenken können. So mächtig ist die Kraft, mit der er in
uns wirkt. Ihm gehört die Ehre in der Gemeinde und durch Jesus
Christus in allen Generationen, für Zeit und Ewigkeit! Amen.“
Liebe Gemeinde
Ich habe heute eine Schachtel – einen Kubus − mitgebracht. Denn
in unserem Text ist die Rede von der Fülle der Liebe Gottes, vom
Wunsch, sie in all ihren Dimensionen erfassen zu können. In der
Länge, in der Breite, in der Höhe und in der Tiefe, schreibt Paulus.
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Und auch ich wünsche mir, dass Sie heute Gottes Liebe in ihren
grossen, starken Dimensionen erfassen können. Deshalb habe ich
hier in meinem Kubus einen herzförmigen Ballon mitgebracht
(öffnet die Schachtel, zeigt das rote Ballonherz. Das Herz springt
aus der Schachtel und gleitet bis zur Kirchendecke). Keine Sorge,
ich habe das Herz an einen dünnen Faden gebunden. Ich wollte so
nur andeuten, wie unendlich gross die Dimensionen der Liebe
Gottes sind (zieht das Herz sorgfältig zurück auf die Kanzel und
befestigt es am Kubus, als Symbol der unendlichen Liebe Gottes).
Es ist noch nicht lange her, da kam mir plötzlich ein Bibelvers in
den Sinn: Epheser 3,16! Ich konnte mich nicht erinnern, was dort
stand und schlug deshalb in der Bibel nach: „Ich bitte ihn, dass er
euch aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit beschenkt und euch
durch seinen Geist innerlich stark macht.“ Der Vers sprach mich
stark an. Paulus will, dass Gott uns stärkt. Er macht seinen
Wunsch zum Gebet. Ich las weiter und merkte, dass der Apostel
Paulus in diesem Text hintereinander drei Bitten aussprach. Es
war sein tiefster Wunsch, dass dies, was er hier bittet, die Gemeinde in Ephesus und letztlich alle Menschen, die im Glauben
sind, ganz erfüllt.
1. Gottes Herrlichkeit ist unsere Kraftquelle
Liebe Gemeinde, alle unsere Kraft soll aus dem Reichtum der
Herrlichkeit Gottes entspringen! Das ist die erste entscheidende
Lehre aus unserem Text. Vor einigen Tagen kam im Fernsehen ein
Film über den abgetretenen Papst Benedikt, bzw. über einen
jungen Messdiener in Rom. Sie erzählten aus seinem Leben und
von seinem grossen Wunsch, einmal bei einer Predigt des Papstes
dienen zu dürfen. Tatsächlich kam der Tag, an dem er bei einer
Rede des Papstes das Mikrofon halten durfte. Benedikt sprach
danach mit dem jungen Mann. Doch vor lauter Aufregung brachte
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dieser kein Wort heraus. Er war so aufgeregt, dem Papst so nahe
sein zu können und seine Ausstrahlung, seine Herrlichkeit, so
hautnah erleben zu dürfen. Das ist nur ein Bild. Gottes Herrlichkeit strahlt viel, viel mehr, als die Herrlichkeit des Papstes.
Herrlichkeit ist Ausstrahlung. Herrlichkeit ist auch die Ehre eines
Menschen, die ganze Kraft und letztlich sein ganzes Sein. Gottes
Ausstrahlung – seine Kraft und seine Ehre – ist unendlich gross.
Menschen, die ihr begegnen, können leicht Angst bekommen.
Menschen, die diese Herrlichkeit erfasst, werden aber auch erfüllt
von einer ganz neuen Dimension und einer neuen Kraft − von der
Kraft aus der Herrlichkeit Gottes, von einer neuen Dimension, die
alles Bisherige überschreitet.
Herrlichkeit kann auch mit Ehre übersetzt werden. Ehre ist das,
was der Mensch hat und ausstrahlt. Nicht nur das, was er
ausstrahlt, sondern auch alle Ausstrahlung von dem, was zu ihm
gehört. Wir können sagen, dass wir als Gemeinde Teil dieser
Herrlichkeit Gottes sind. Weil wir zu ihm gehören, wie die
Gefolgschaft eines Königs Teil seiner Herrlichkeit ist. Sie ziehen
mit ihm durch die Strassen. Dies ist vielleicht ein Bild, zu dem wir
Schweizer nur schwer Zugang haben. Wir sind selbständig und
demokratisch und haben keinen König. Aber im Glauben brauchen
wir einen König! Gott ist unser König! Er ist in seiner ganzen
Herrlichkeit bei uns, mit uns unterwegs im Alltag. Es ist sehr
wichtig, dass wir dies wissen und uns merken. Unsere Kraft
kommt nicht aus uns oder von anderen Menschen, sondern aus
Gottes Herrlichkeit. Sie ist die Urquelle unserer Kraft. Wenn wir
uns dessen bewusst sind und realisieren, wie gross und herrlich
diese Quelle ist, hat dies in unserem Leben und Handeln
Auswirkungen.
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Paulus erbittet die Kraft aus Gottes Herrlichkeit für uns, weil er
weiss, dass wir diese Kraft nicht selber produzieren können. Sie
soll uns geschenkt werden. Sie wird uns geschenkt! Die Quelle
unserer Kraft ist Gottes Herrlichkeit. Dieses Wissen und diese
Erkenntnis soll uns durch den Geist Gottes vermittelt werden, das
wird aus Vers 16 deutlich. Vermittler dieser göttlichen Kraft ist
Gottes Geist, der Heilige Geist, der in uns wohnt, der uns tröstet,
Kraft gibt und uns ermutigt. Er erneuert uns, wenn wir straucheln
und entmutigt sind. Und noch etwas: wir sollen innerlich stark
gemacht werden. Es ist keine äussere Angelegenheit, dass wir
dastehen mit schönen Kleidern. Es ist ein Geschehen in unserem
Herzen. Gott will durch seine Herrlichkeit, durch seine Grösse
unser Inneres, unser Innerstes erneuern und stark machen. Man
könnte sagen, die Kraft, die wir bekommen, hat ein Zielort, einen
Speicherort, an dem man sie abspeichern muss. Was Gott uns
schenkt, muss tief in unserem Innern gespeichert werden, damit
wir es nicht wieder verlieren, nicht auf irgendeiner Diskette, die
man in die Tasche steckt und leicht verlieren kann. Gottes Kraft
muss auf der Harddisk gespeichert werden. Damit wir die Liebe
und die Grösse Gottes ganz tief in unserem Herzen erfassen
können. Sozusagen unlöschbar und krisenresistent.
Gottes Herrlichkeit ist die Quelle aller Kraft. Ich möchte Ihnen
dazu ein Beispiel erzählen. Als unser Sohn im Kindergarten war,
waren wir zu einem Familienfest eingeladen. In der Mitte des
Raumes sassen wir an den Tischen. Aussenherum war viel Platz.
Mit der Zeit begannen die Kinder zu spielen. Sie spielten schwarze
Panther und rannten um die Tische. Zuerst war das Spiel lustig,
doch plötzlich bekam Patric Angst. Er konnte das Spiel nicht mehr
von der Realität unterscheiden. Die Cousins wurden für ihn
plötzlich zu richtigen Panthern. Er weinte, rannte zu mir und ich
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nahm in fest in die Arme. Ich drückte ihn und sagte: „Nimm von
meiner Kraft!“ Danach rannte er wieder mutig los. Nach einiger
Zeit kam er wieder zu mir und holte neue Kraft. So ging es einige
Male. Immer wenn die Angst gross wurde, rannte Patric zu mir
uns holte von meiner Kraft. Wir bekommen unsere Kraft aus
Gottes Herrlichkeit. Diese Kraftquelle ist noch viel stärker, als
damals meine Kraftquelle für meinen Sohn gewesen ist. Aber die
Geschichte ist ein schönes Bild für Gottes Kraft, für die Kraft, die
aus seiner Herrlichkeit kommt. Patric und ich haben dieses
Zeremoniell bis heute beibehalten. Manchmal, in wichtigen
Momenten des Lebens, drücken wir einander. Heute ist Patric
stärker als ich, und manchmal sagt er: „Nimm von meiner Kraft!“.
2. Verbunden sein mit Christus ist das Geheimnis
„Ich bitte ihn, dass Christus durch den Glauben in euch lebt und
ihr fest in seiner Liebe wurzelt und auf sie gegründet seid.“ Paulus
bittet für uns, dass wir ganz tief mit Jesus Christus verbunden sind.
Er sagt es nicht als Aufforderung. Er erbittet es für uns von Gott!
Aus der Verbundenheit mit Christus sollen wir neue Kraft
bekommen, damit wir durch ihn leben und unser Leben aus seiner
Fülle gestalten können. Das Herz hier ist ein doppeltes Symbol
(zeigt auf den Ballon an der Schnur über dem Kubus): Es
symbolisiert die Liebe Gottes. Aber wir können es auch als unser
Herz sehen, das mit Jesus Christus gefüllt werden soll. Er soll in
uns leben, er soll uns Kraft geben und uns stärken. Ohne ihn
können wir das Leben nicht bewältigen. Wir können es zwar, sind
jedoch leicht schwach, ängstlich und entmutigt.
„Christus lebe in euch“ oder wörtlich: „in eurem Herzen wohne
Christus“. Das erbittet Paulus für uns. Jesus Christus soll in
unseren Herzen wohnen. Er soll nicht nur einfach schnell auf
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Besuch kommen und wieder gehen. Er soll wohnen. Er ist Mieter
bei uns, hat einen Mietvertrag unterschrieben und so alles geregelt.
Er ist bei uns, geht am Abend nicht einfach wieder heim. Das
Gebet des Paulus bekommt noch mehr Bedeutung, wenn wir
wissen, was er selber alles erlebt hat. Er war ein Mann, der die
Christen mit aller Macht und Kraft verfolgte. Dann hat er erlebt,
wie Jesus Christus zu ihm sprach und ihn in seinen Dienst rief,
damit er allen Menschen das Evangelium verkündigt. Eine
unglaubliche Umkehr seiner Lebensrealitäten. Dieser Mann weiss,
dass Jesus Christus grösser ist als alles andere. Er weiss: Jesus
Christus wohnt und lebt in mir. Er ist mein Fundament mein Halt.
Weil Paulus selber dieses tiefe Bewusstsein hat, wünscht er es
auch für uns – für dich und auch für mich. Christus soll in unseren
Herzen wohnen.
Zwei weitere Bilder werden im Vers 17 gebraucht. Das erste: fest
in seiner Liebe verwurzelt. Sie wissen was geschieht, wenn eine
Pflanze keine starken Wurzeln hat. Sie lebt nicht lange; sie lebt ein
paar Stunden, vielleicht einige Tage, aber dann ist es vorbei. Sie
kann kein Wasser und keinen Nährstoff holen, wenn sie keine
Wurzeln hat, die tief gegründet sind. Paulus bittet für dich, dass du
in Jesus Christus deine Wurzeln hast. Er bittet für dich, damit du
tief in deinem Herzen weisst, dass du von Jesus neue Kraft, neuen
Mut und neuen Glauben bekommst. Er ist deine Lebensquelle,
wenn du zweifelst und dich sorgst. Durch den Glauben lebt Jesus
in uns. Das hat Paulus erfahren und erprobt. Es ist ja nicht so, dass
Jesus als Mensch in uns lebt. Nein, er lebt durch den Glauben in
uns. Und Glaube ist auch sensibel. Glaube kann wanken. Glaube
kann zittern und zweifeln. Glaube kann erschüttert werden, kann
austrocknen. Deshalb bittet Paulus, dass unser Glaube Wurzeln
hat. Wurzeln, durch die wir wieder neues Wasser für unseren
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Alltag und unser Leben bekommen. Neue Nahrung, wenn Zweifel
und Sorgen uns den Boden wegnehmen wollen. Dank der Wurzeln
sollen wir wieder vertrauen können. Glauben heisst vertrauen.
Glaube heisst, ganz neu auf ihn setzen. Glaube lässt Christus in
uns wohnen. Glaube ist die Wurzel zur nie versiegenden Lebensquelle JESUS CHRISTUS!
Das zweite Bild: gegründet in Gottes Liebe. Auf diesem Grund der
Liebe Gottes sollen wir unser Haus bauen. Das Bild, das Paulus
braucht, ist das starke Fundament. Die Liebe ist das Fundament,
auf dem du deinen Glauben und dein Lebenshaus bauen kannst.
Die Liebe, die Gott uns schenkt. Im ganzen Handeln und Reden
von Paulus schwingt mit, was er selber erlebt hat. Wie die Liebe
Gottes ihn gerufen und zum Verkündiger des Evangeliums
gemacht hat. Paulus hat erlebt, dass Jesus ihn liebt, selbst wenn er
ihn mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt hat. Aus
dieser Liebe heraus verkündigt er die Botschaft. Sie ist sein
Fundament. Nicht unser Stark-und-mutig-sein. Nicht unser Glaube
und unser Können, sondern die Liebe, die Gott uns schenkt, ist
unser Fundament. Wir können Gottes Zuneigung nicht verdienen.
Das Fundament ist die Liebe Gottes. Es ist da, da für uns! Auf
diesem festen Grund können wir unser Lebenshaus bauen. Der
Grund, das Fundament ist uns geschenkt, aus Liebe!
3. Die Liebe Gottes in allen Dimensionen erfassen
Die dritte Bitte des Paulus ist diese: „Ich bitte ihn, dass ihr zusammen mit der ganzen Gemeinschaft der Glaubenden begreifen lernt,
wie unermesslich reich euch Gott beschenkt.“ Ein wunderschöner
Einschub: …zusammen mit der ganzen Gemeinschaft der Glaubenden. Es geht nicht nur um dich und nicht nur um mich! Es geht
letztlich um alle Menschen, die ihr Vertrauen auf Jesus gesetzt
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haben. Denen allen wünscht Paulus, dass sie diese Liebe wirklich
in ihrem Herz begreifen, verstehen und erfassen können. Hier in
Vers 18 wird von den Dimensionen gesprochen, die ich mit dem
Kubus auf der Kanzel und dem Herzballon veranschaulichen
wollte: von der Länge, von der Breite, von der Höhe und von der
Tiefe spricht Paulus. Ich habe im Geometrieunterricht nur drei
Dimensionen gelernt. Paulus nennt vier! Er hat wohl in seiner
grossen Freude über Gottes Liebe alle Dimensionen aufgezählt,
die ihm gerade in den Sinn kamen. Gottes Liebe in all seinen
Dimensionen sprengt unsere Vorstellungskraft. Wie die Herrlichkeit Gottes ist sie grösser als all unser Wissen und Erkennen.
Paulus wünscht uns, dass wir diese Liebe begreifen können. Wörtlich heisst es: Im Stande sein, zu begreifen und zu erkennen, was
diese Liebe ist. Das wünscht uns Paulus – vierdimensional! Und
wir können uns nicht einmal vier Dimensionen vorstellen. Auch
ich wünsche Ihnen heute, dass Sie sich Gottes Herrlichkeit und
Liebe in allen Dimensionen vorstellen können. Gott hat das Fundament seiner Liebe für dich gegeben. Darauf darfst du bauen.
Gott hat seine Liebe als Grund und Boden gegeben, damit du
deine Wurzeln hineinwachsen lassen kannst. Deine Glaubenswurzeln dürfen wachsen und bei Jesus immer wieder Nahrung und
neue Kraft holen.
…begreifen, wie unermesslich reich euch Gott beschenkt. Darum
geht es. Gott beschenkt uns, mit viel mehr als wir fassen, uns
ausdenken und glauben können. Liebe Freunde, ich weiss, dass
das Leben oft nicht leicht und einfach ist. Deshalb sind diese
Bitten des Paulus auch nicht ereignisorientiert. Sie orientieren sich
nicht an dem, was im Alltag geschieht. Die Bitten des Paulus sind
Grundlagen, die unserem Leben Grund und Boden geben. Wenn
der Sturm und die Schwierigkeiten kommen, brauchen wir feste
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Grundlagen für unseren Glauben und unser Leben. Sie geben uns
Kraft, auszuhalten, aufzusehen, neuen Mut zu fassen. Gott beschenkt unermesslich und all unsere Dimensionen übersteigend!
„Ihr sollt die Liebe erkennen, die Christus zu uns hat und die alle
Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr immer umfassender Anteil
bekommen an der ganzen Fülle des Lebens mit Gott.“ Immer
umfassender Anteil bekommen an der Fülle des Lebens mit Gott.
Das tönt schon ziemlich grossartig. Es ist auch grossartig! Ich
wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie heute ganz neu erkennen
dürfen: Gottes Liebe ist so gross, dass sie für mich und mein
Leben ausreicht. Gottes Liebe ist so gross, dass ich sie eigentlich
nie begreifen werde. Deshalb bittet Paulus Gott, dass er uns die
Herzen öffnet, damit wir Gottes Liebe in Jesus Christus verstehen
und erkennen können. Ich habe es schon gesagt, es ist keine Aufforderung, mehr zu glauben. Es ist ein Gebet! Gott soll unsere
Herzen öffnen und in allen Dimensionen mit seiner Herrlichkeit
und Liebe erfüllen.
Wenn wir nun den Kreis schliessen, stand am Anfang die
Aussage, dass all unsere innere Kraft aus Gottes Herrlichkeit
kommt, aus Gottes Grösse und Macht. Sie ist viel grösser als jede
königliche oder päpstliche Pracht und Herrlichkeit. Sie ist heller
als alles irdische Licht! Aus dieser göttlichen Quelle dürfen wir
schöpfen. In ihr dürfen wir wurzeln. Aus ihr kommt unsere Kraft.
Der Heilige Geist will sie uns vermitteln, übermitteln und zutiefst
in unserem Herzen speichern. Freunde, die Liebe Gottes, muss
ganz tief in unser Herz hineindringen. Sie muss dort ihre Wohnung einrichten. Dauermieterin werden. Gottes Liebe muss in der
Mitte unseres Herzens gespeichert sein. Paulus war von Gottes
unverdienter Liebe so überwältigt, dass er nicht anders konnte, als
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diese Liebe in all ihren Dimensionen auch für die ganze Gemeinde
der Glaubenden – und damit für uns hier in der St. Anna – zu
erbitten. Sie soll uns erfüllen, wie dieses Ballonherz ganz mit Gas
gefüllt ist. Dank dem Gas schwebt es. Das Gas trägt das Herz bis
ganz nach oben an die Decke. Ich hoffe, dass Sie dieses Bild des
Ballons mitnehmen können. Die Dimension der Liebe Gottes ist
nicht so klein wie diese Schachtel. Die Dimensionen, der Liebe
Gottes sind unendlich. Mein dünner Faden wäre noch viel länger.
Wenn hier das Dach offen stünde, könnte der Ballon in den
Himmel fliegen. Gottes Liebe trägt uns dem Himmel entgegen.
Gottes Liebe trägt uns aber auch mitten im Alltag, mitten in Kummer und Leid.
Aus Gottes Herrlichkeit entspringt die Kraft für jeden Tag. Wir
dürfen in Jesus Christus verwurzelt und gegründet sein. Auf ihn
und seine Liebe können und sollen wir unser Leben aufbauen.
Gott will, dass wir begreifen und erfassen können, wie gross seine
Liebe zu uns ist. Wie unendlich in den Dimensionen. „Ihr sollt die
Liebe erkennen, die Christus zu uns hat und die alle Erkenntnis
übersteigt. So werdet ihr immer umfassender Anteil bekommen an
der ganzen Fülle des Lebens mit Gott.“ Vers 19. Paulus hat einen
tiefen unerschütterlichen Glauben. Er sagt in Vers 20: „Gott kann
unendlich viel mehr an uns tun, als wir jemals von ihm erbitten
und uns ausdenken können. So mächtig ist die Kraft, mit der er in
uns wirkt.“ So mächtig … Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute,
wenn sie nach Hause gehen, den Ballon und die Schachtel in
Gedanken mittragen. Das Ballonherz und die Dimensionen der
Schachtel sollen Sie im Alltag begleiten und stärken. Gott wirkt in
Ihnen mit seiner ganzen Kraft! Aus seiner Macht und Herrlichkeit
heraus, will er Sie mit Liebe und Gottvertrauen erfüllen. Seien Sie
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mutig und getrost! Denken Sie vierdimensional! Der Herr segne
Sie! Amen.
Weitere Bibelstellen mit Bitten von Paulus
Deshalb hören wir auch nicht auf, für euch zu beten, seit wir von
euch gehört haben. Wir bitten Gott, dass er euch mit all der
Weisheit und Einsicht erfüllt, die sein Geist euch schenkt, und
dass er euch erkennen lässt, was sein Wille ist. Kolosser 1,9
Und meine Bitte an Gott ist: Der Glaube, an dem du Anteil hast,
möge sich bei dir dahin auswirken, dass du all das Gute erkennst,
das unter uns im Blick auf Christus und zu seiner Ehre zu tun ist.
Philemon 6
Ich bete zu Gott, dass eure Liebe immer reicher wird an Einsicht
und Verständnis. Dann könnt ihr in jeder Lage entscheiden, was
das Rechte ist, und werdet an dem Tag, an dem Christus Gericht
hält, rein und ohne Fehler dastehen. Philipper 1,9 und 10a
Ich bitte Gott, auf den sich unsere Hoffnung gründet, dass er euch
in eurem Glauben mit aller Freude und allem Frieden erfüllt, damit
eure Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes immer stärker
und unerschütterlicher wird. Römer 15,3
Ich bete zu Gott, dass ihr keinerlei Böses und Verwerfliches tut.
2. Korinther 13,7
ST. ANNA-GEMEINDE ZÜRICH
St. Anna-Kapelle, St. Annagasse 11, 8001 Zürich
Gottesdienste: Sonntag 10.00 Uhr, Bibelstunden: Mittwoch 15.00 Uhr
Sekretariat St. Anna, Grundstrasse 11c, 8934 Knonau, Telefon 044 776 83 75
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