Zahlen, Daten, Fakten 02 | 2016 Demografiebericht Oberbergischer Kreis Daten zum 31.12.2015 sowie Prognosedaten zum 01.01.2040 OBERBERGISCHER KREIS DER LANDRAT Zahlen, Daten, Fakten 02 | 2016 Durch Zuwanderung steigt die Zahl der Bevölkerung im Oberbergischen Kreis Liebe Leserinnen und Leser, die Bevölkerungszahl im Oberbergischen Kreis ist durch nationale und internationale Wanderungen erneut wieder gestiegen. So sind im Jahr 2015 viele Flüchtlinge in den Oberbergischen Kreis zugezogen. Auch das ist eine Facette des demografischen Wandels. Jochen Hagt, Landrat des Oberbergischen Kreises Der demografische Wandel bleibt ein aktuelles Thema – die Menschen werden älter und künftig werden mehr ältere als jüngere Menschen in Oberberg leben. Mit diesem Demografiebericht möchten wir Sie über die Entwicklung bis zum Jahr 2015 und auch über die Prognosezahlen bis zum Jahr 2040 informieren. In diesem Demografiebericht sind die Zu- und Fortzüge erstmals nach Nationalitäten aufgeschlüsselt. Weitere Schwerpunktthemen sind die Entwicklung der Geburtenzahlen und die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Altersgruppen. Wir können die prognostizierten Veränderungen nicht aufhalten, doch wir können die Rahmenbedingungen beeinflussen, so dass Jung und Alt in Oberberg eine dauerhafte Lebens- und Arbeitsperspektive sehen. Ihr Jochen Hagt Landrat des Oberbergischen Kreises Impressum Datengrundlage des Demografieberichts Herausgeber: Oberbergischer Kreis Der Landrat Moltkestraße 42 51643 Gummersbach • • Verantwortlich für den Inhalt: Uwe Stranz, Bau- und Planungsdezernent • Kontakt: Silke Hund • Telefon: 02261 88-6833 Telefax: 02261 88-972-6833 E-Mail: [email protected] Fotos und Grafiken: • Oberbergischer Kreis • Datenquelle: Landesbetrieb Information und Technik • Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) 2 Der Oberbergische Kreis erhebt keine eigenen Bevölkerungsdaten. Der Demografiebericht für den Oberbergischen Kreis enthält die aktuellen Bevölkerungszahlen, die vom Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) veröffentlicht wurden. Diese Zahlen basieren auf der Fortschreibung des Zensus 2011. Die durch den Zensus ermittelten Daten können von den Daten der Städte und Gemeinden abweichen. Die von IT.NRW fortgeschriebene Bevölkerungszahl zum 31.12.2015 berücksichtigt neben den Geburten und Sterbefällen (natürliche Entwicklung) sowie den Zu- und Fortzügen (Wanderungen) auch Korrekturen aufgrund nachträglich berichtigter Meldefälle. Insoweit können die Salden aus der natürlichen Entwicklung und der Wanderungen von den Salden der fortgeschriebenen Bevölkerungszahlen abweichen. Die Bevölkerungsvorausberechnung, die im Jahr 2015 von IT.NRW veröffentlicht wurde, basiert auf dem Bevölkerungsstand zum 01.01.2014. IT.NRW veröffentlicht keine Daten zur Zahl der Flüchtlinge, sondern nur die Zahl der Direktzuzüge aus dem Ausland im jeweiligen Bezugsjahr. Die Zahlen der ausländischen Staatsangehörigen zum 31.12. des Bezugsjahres werden IT.NRW vom Ausländerzentralregister zur Verfügung gestellt. Radevormwald 22 386 Entwicklung der Gesamtbevölkerung Hückeswagen 15 275 Bevölkerung im Oberbergischen Kreis zum 31.12.2015 Wipperfürth 21 481 Marienheide 13 560 Die Bevölkerungszahl im Oberbergischen Kreis ist auch im Jahr 2015 wieder angestiegen. In allen Städten und Gemeinden des Kreisgebietes leben wieder mehr Menschen. Zum 31.12.2015 hat der Oberbergische Kreis 273 452 Einwohner. Im Jahr der der Volkszählung beträgt die Einwohnerzahl zum 31.12.1987 insgesamt 246 364 Einwohner. Bis zum Jahr 2004 ist die Zahl der Bevölkerung dann auf 290 614 angestiegen und ab dem Jahr 2005 kontinuierlich gesunken. Diese seit 1987 fortgeschriebene Bevölkerungszahl ist durch den Zensus 2011 korrigiert worden und lässt die Bevölkerungszahl zum 31.12.2011 auf insgesamt 272 278 sinken. Diese Zahl ist bis zum Jahr 2013 weiter gesunken, dann 2014 erstmals wieder leicht angestiegen und in 2015 noch stärker gestiegen. Bis zum Jahr 2040 erwartet IT.NRW in der aktuellen Prognose einen Rückgang auf 243 491 Einwohner. Dies entspricht dann etwa der Bevölkerungszahl des Jahres 1987. Gummersbach 50 412 Lindlar 21 382 Anstieg der Gesamtbevölkerung Engelskirchen 19 307 Bergneustadt 18 940 Reichshof 18 837 Wiehl 25 274 Nümbrecht 17 002 10 000 bis unter 20 000 Einwohner 20 000 bis unter 30 000 Einwohner 40 000 bis unter 50 000 Einwohner Waldbröl 19 194 Morsbach 10 402 Bevölkerungsentwicklung insgesamt Bevölkerungsentwicklung im Oberbergischen Kreis zum Kreis 31.12. jeden Jahres im Oberbergischen 300 000 290 000 290 614 280 000 270 000 272 287 260 000 273 452 264 935 250 000 254 660 240 000 246 364 230 000 243 491 220 000 Veränderung der Altersstruktur Die Gesamtzahlen der Bevölkerung von 1987 und 2040 sind etwa gleich. Aber die Altersstruktur in diesen Jahren ist völlig unterschiedlich. Dies lässt sich in der nebenstehenden Grafik über die Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen ablesen. Vergleicht man die Zahl der Einwohner ab 65 Jahre (blaue Segmente in der Grafik) mit der Zahl der Kinder und Jugendlichen (gelbe Segmente in der Grafik) wird die Veränderung besonders deutlich. Auch die Zahl der potenziell Erwerbstätigen (grüne Segmente der Grafik) nimmt stark ab. 2040 Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen OBK im Oberbergischer Kreis 280 000 260 000 240 000 ab 80 220 000 65-u80 200 000 45-u65 180 000 Die Zahl der älteren Menschen nimmt zu, die Zahl der jüngeren Menschen nimmt ab. 2035 2030 2025 2020 2015 2011 2007 2003 1999 1995 1991 1987 210 000 25-u45 160 000 19-u25 140 000 16-u19 120 000 10-u16 6-u10 100 000 3-u6 80 000 u3 60 000 40 000 20 000 0 1987 2000 2015 2020 3 2030 2040 Zahlen, Daten, Fakten 02 | 2016 Natürlicher Saldo Natürliche Entwicklung und Sterbefälle) Geborene(Geburten und Gestorbene im im Oberbergischen Kreis Oberbergischer Kreis von 1987 bis 2015 Geborene Gestorbene 3 800 Der natürliche Saldo, das heißt die Gegenüberstellung der Geburten und Sterbefälle, weist seit der Jahrtausendwende einen negativen Wert auf. 3 600 3 400 3 200 3 000 2 800 Saldo 2015 - 856 2 600 2 400 2 200 2 000 2015 2013 2011 2009 2007 2005 2003 2001 1999 1997 1995 1993 1991 1989 1987 1 800 Insgesamt sind im Jahr 2015 im Oberbergischen Kreis 2 388 Kinder geboren und 3 244 Personen gestorben. Folglich beträgt der natürliche Saldo -856. Seit 2013 ist die Zahl der Geburten wieder angestiegen. In diesem kurzen Zeitraum lässt sich noch nicht ablesen, ob es sich um eine Trendwende zu mehr Geburten handelt. Wanderungssaldo Wanderungen (Zu- und Fortzüge) im Oberbergischen Kreis über Zu- und Fortzüge imGemeindegrenzen Oberbergischen Kreis Zuzüge Fortzüge 24 000 22 000 Saldo 2015 + 3 655 20 000 18 000 Der Wanderungssaldo basiert auf der Gegenüberstellung der Zu- und Fortzüge im Oberbergischen Kreis. Diese Zahlen beziehen sich sowohl auf Zu- und Fortzüge innerhalb des Kreises über die Gemeindegrenzen als auch über die Kreisgrenze. 16 000 14 000 12 000 10 000 2015 2013 2011 2009 2007 2005 2003 2001 1999 1997 1995 1993 1991 1989 1987 8 000 Gesamtsaldo Gesamtsaldo (natürlicher Saldo und Wanderungssaldo) im Oberbergischen Kreis natürlicherSaldo Wanderungssaldo Der Wanderungssaldo im Oberbergischen Kreis ist von 1987 bis 2004 positiv. In den folgenden Jahren ist der Saldo negativ. Im Jahr 2015 sind 18 909 Personen zugezogen und 15 254 Personen fortgezogen, so dass wieder ein positiver Wanderungssaldo von + 3 655 Personen zu verzeichnen ist. Gesamtsaldo 8 000 7 000 6 000 5 000 Saldo 2015 +2 799 4 000 3 000 Bereits zum zweiten Mal in Folge kann im Jahr 2015 der Wanderungssaldo von + 3 655 wieder den natürlichen Saldo von - 865 ausgleichen. Das ergibt einen Gesamtsaldo von + 2 799 zusätzlichen Einwohnern im Oberbergischen Kreis zum Stichtag 31.12.2015. 2 000 Die Änderung der Bevölkerungszahl im Kreisgebiet ist bisher im Wesentlichen von den Zuund Fortzügen geprägt worden. 1 000 -1 000 -2 000 -3 000 4 2015 2013 2011 2009 2007 2005 2003 2001 1999 1997 1995 1993 1991 1989 1987 -4 000 Nur durch einen positiven Wanderungssaldo konnte bisher ein positiver Gesamtsaldo erreicht werden. Zu- und Fortzüge im Oberbergischen Kreis in 2015 18 909 Zuzüge 15 254 Fortzüge insgesamt 2 122 Ausland 3 944 1 748 übrige Bundesländer 2 151 NRW 5 182 7 418 5 799 5 799 innerhalb OBK über Gemeinderenzen Zu- und Fortzüge nach Nationalitäten Zuzüge von Insgesamt Deutsche 5 799 5 243 556 NRW ohne OBK 7 418 4 497 2 921 NRW gesamt 13 217 9 740 3 477 1 748 1 448 300 Bundesgebiet ohne NRW Bundesgebiet gesamt 14 965 11 188 3 777 Ausland 3 944 255 3 689 Gesamt 18 909 11 443 7 466 Fortzüge nach Oberbergischer Kreis NRW ohne OBK NRW gesamt Bundesgebiet ohne NRW Insgesamt Ausländer Deutsche 5 799 5 243 5 182 4 439 743 10 981 9 682 1 299 2 151 1 812 339 11 494 1 638 Ausland 2 122 346 1 776 Gesamt 15 254 11 840 3 414 Insgesamt Deutsche Ausländer Saldo Zu- Fortzüge Oberbergischer Kreis Fortzüge Von 15 254 Fortzügen sind etwa 78% Deutsche und 22% Ausländer. Die meisten Deutschen ziehen innerhalb des Oberbergischen Kreises und NRW um. Die Fortzüge von Ausländern sind etwa gleich auf das Ausland und das Inland verteilt. Im Inland erfolgen die meisten Fortzüge nach Nordrhein-Westfalen. 556 13 132 Bundesgebiet gesamt Zuzüge Von den 18 909 Zuzügen sind etwa 61% Deutsche und 39% Ausländer. 85 % der zugezogenen Deutschen kommen aus dem Oberbergischen Kreis und aus dem übrigen NRW. Die meisten Zuzüge ausländischer Staatsangehöriger kommen in etwa gleichem Umfang aus dem Ausland und aus Nordrhein-Westfalen. Ausländer Oberbergischer Kreis 0 0 0 NRW ohne OBK 2 236 58 2 178 NRW gesamt 2 236 58 2 178 Bundesgebiet ohne NRW - 403 - 364 - 39 Bundesgebiet gesamt 1 833 - 306 2 139 Ausland 1 822 - 91 1 913 Gesamt 3 655 - 397 4 052 Saldo Zu- und Fortzüge (Wanderungssaldo) Der Oberbergische Kreis hat im Jahr 2015 einen positiven Wanderungssaldo von 3 655. Dieser ergibt sich aus dem positiven Saldo von 4 052 bei den ausländischen Staatsangehörigen und dem negativen Wanderungssaldo von - 397 bei den deutschen Staatsangehörigen. 5 Zahlen, Daten, Fakten 02 | 2016 Zu- und Fortzüge nach Altersgruppen Zu- und Fortgezogene nach Altersgruppen Oberbergischer Kreis 2015- OBK 2014 Zu- und Fortgezogene nach Altersgruppen Zuzüge Deutsche Zuzüge Ausländer Fortzüge Deutsche 6 000 Im Jahr 2015 sind 3 655 Personen mehr in den Oberbergischen Kreis zugezogen, als weggezogen. Diese positive Entwicklung betrifft alle betrachteten Altersgruppen. Fortzüge Ausländer +1 335 5 000 4 000 Die hohen Zahlen bei den Altersgruppen der 30- bis 50-Jährigen sowie der unter 18-Jährigen lässt darauf schließen, dass vor allem mehr Familien in den Oberbergischen Kreis gezogen sind. +249 +1 327 +545 3 000 +112 2 000 +87 1 000 Die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen hat einen positiven Saldo, doch man kann bei den deutschen Staatsangehörigen die Bildungswanderung erkennen. Es ziehen mehr junge Leute zu Ausbildung oder Einstieg in den Beruf aus dem Kreis fort als in den Kreis zuziehen. -1 000 u18 18-u25 25-u30 30-u50 50-u65 ab 65 Bergneustadt 20 Wipperfürth Wiehl Waldbröl Reichshof Radevormwald Nümbrecht Morsbach Marienheide Lindlar Hückeswagen Engelskirchen Fortzüge Bergneustadt Zuzüge Gummersbach 5 799 Zu- und Fortzüge innerhalb des Oberbergischen Kreises über Gemeindegrenzen Summe innerhalb OBK 316 1 7 21 11 11 0 93 6 31 0 517 800 166 1 69 19 4 15 2 13 10 79 9 410 758 2 74 163 42 90 4 158 55 261 20 1 310 1 819 8 4 1 3 58 2 3 0 83 166 548 21 0 6 4 5 5 14 60 280 838 1 5 5 17 4 23 50 356 457 25 0 43 114 26 0 236 340 0 43 143 107 7 412 413 2 0 1 19 80 821 104 117 4 621 692 46 3 373 552 2 699 695 339 722 9455 Engelskirchen 23 Gummersbach 272 169 Hückeswagen 0 0 4 Lindlar 4 84 72 5 27 13 186 6 19 Morsbach 3 7 12 1 0 5 Nümbrecht 8 6 70 1 3 3 21 Radevormwald 0 3 4 46 1 2 2 0 Reichshof 64 15 185 0 3 16 54 58 1 Waldbröl 8 9 43 1 6 4 83 113 3 54 25 90 222 0 7 10 19 161 0 97 66 1 14 28 124 62 66 0 0 29 5 2 8 435 430 1 308 188 259 334 238 487 106 532 512 713 257 5 799 831 964 2 573 873 977 503 534 805 1 249 771 1 218 947 865 13 110 Marienheide Wiehl Wipperfürth Summe innerhalb OBK außerhalb OBK außerhalb des OBK 6 Größte Zuzüge aus NRW in 2015 4 760 Zuzüge von insgesamt 7 418 Zuzügen über die Kreisgrenze Essen 139 Kreis Mettmann 103 Wuppertal Düsseldorf 264 99 Remscheid 377 Rhein-Erft-Kreis 158 Märkischer Kreis 596 Leverkusen 80 RheinischBergischer Kreis 735 Köln 697 Bonn 154 Kreis Olpe 311 Kreis SiegenWittgenstein 352 Im Jahr 2015 gab es insgesamt 7 418 Zuzüge aus NRW in den Oberbergischen Kreis. 4 760 dieser Zuzüge kommen aus Regionen in unmittelbarer Nähe zum Oberbergischen Kreis. Das zeigt die starke Beziehung zwischen dem Oberbergischen Kreis und seinen unmittelbaren Nachbarn. Die meisten Zuzüge aus NRW kommen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis (10 %) und der Stadt Köln (9 %). Zuzüge über 100 Personen mit einem hohen Ausländeranteil erfolgen aus den Kreisen Lippe, Soest, Kleve, Borken, Siegen-Wittgenstein und dem Märkischen Kreis. Diese Zuzüge mit einer relativ hohen Zahl ausländischer Staatsangehöriger erfolgen aus Kommunen, in denen Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge liegen. Rhein-Sieg-Kreis 590 Weitere Zuzüge von Städteregion Aachen Die meisten Zuzüge innerhalb NRW ab 100 Personen über die Kreisgrenze kommen aus den umliegenden Kreisen. 105 Größte Fortzüge nach NRW in 2015 4 000 Zuzüge von insgesamt 5 182 Fortzügen über die Kreisgrenze Essen 63 Ennepe-RuhrKreis Kreis Mettmann 87 86 Wuppertal Düsseldorf 207 110 Remscheid 286 RheinischLeverkusen Bergischer 106 Kreis 614 Rhein-Erft-Kreis 112 Köln 869 Die meisten oberbergischen Fortzüge nach NRW gehen in den Rheinisch-Bergischen Kreis (12 %) und nach Köln (10 %). Märkischer Kreis 369 Kreis Olpe 189 Kreis SiegenWittgenstein 206 Bonn 152 Rhein-Sieg-Kreis 510 4 000 Fortzüge in Regionen in unmittelbarer Nähe des Kreises von insgesamt 5 182 Fortzügen über die Kreisgrenze nach NRW zeigen ebenfalls die starke Beziehung zwischen dem Oberbergischen Kreis und seinen Nachbarn. Der hohe Fortzug in die weiter entfernte Stadtregion Aachen ist vermutlich darin begründet, dass junge Leute zum Studieren nach Aachen ziehen. Betrachtet man die Grafiken und die Zahlen der Zu- und Fortzüge, dann fällt auf, dass der Oberbergische Kreis und die nahen Regionen in einer gewissen „Wanderungsbeziehung“ stehen. Die Zahl der Zu- und Fortzüge zwischen Oberberg und der jeweiligen Region bewegen sich in einer relativ ähnlichen Größenordnung. Weitere Fortzüge nach Städteregion Aachen 121 7 Zahlen, Daten, Fakten 02 | 2016 Größte Zu- und Fort züge außerhalb NRW Größte Zuzüge in den Oberbergischen Kreis in 2015 Zuzüge von Nordrhein-Westfalen Zahl der Flüchtlinge Die größten Zuzüge aus dem Ausland kommen aus Syrien. Man kann vermuten, dass die meisten der 703 aus Syrien eingereisten Ausländer als Flüchtlinge eingereist sind. Allerdings enthalten die von IT.NRW verwendeten Daten nur Angaben zu den Direktzuzügen aus dem Ausland. Flüchtlinge, die aus Erstaufnahmeeinrichtungen innerhalb des Bundesgebietes zuziehen, werden melderechtlich oft vorläufig als Inlandszuzug erfasst. Um die Gesamtzahl der in den Kreis zugezogenen Flüchtlinge zu bestimmen, müssten die aus Erstaufnahmeeinrichtungen in den Kreis Zugezogenen zur Zahl der Direktzuzüge addiert werden. Alle Daten von IT.NRW zu den Zu- und Fortzügen unterscheiden aber nur zwischen Deutschen und Ausländern. So lässt sich auch aus den Inlandszuzügen die Zahl der 2015 eingereisten Flüchtlinge nicht genau ablesen. Die Grafiken auf Seite 9 zeigen zwar die Veränderungen bei der Zahl der Einwohner mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Oberbergischen Kreis, die Zahlen beziehen sich aber nur auf die Stichtage 31.12.2014/31.12.2015. Insgesamt Deutsche Ausländer 13 217 9 740 3 477 Syrien 706 3 703 Rumänien 570 1 569 Polen 399 6 393 Rheinland-Pfalz 391 347 44 Hessen 265 219 46 Baden-Württemberg 239 193 46 Niedersachsen 221 180 41 Irak 216 1 215 Bayern 212 158 54 Afghanistan 154 0 154 Italien 139 8 131 Griechenland 110 0 110 Bulgarien 108 3 105 Ungarn 105 5 100 Albanien 103 0 103 Spanien 88 35 53 Kroatien 87 0 87 Türkei 82 20 62 Größte Fortzüge aus dem Oberbergischen Kreis in 2015 Fortzüge nach Nordrhein-Westfalen Insgesamt Deutsche Ausländer 10 981 9 682 1 299 Rheinland-Pfalz 455 408 47 Hessen 326 263 63 Niedersachsen 293 235 58 Rumänien 287 2 285 Weitere Zu- und Fortzüge Die größten Zuzüge aus dem außereuropäischen Ausland kommen aus den Krisenländern Syrien, Irak und Afghanistan. Aus Europa erfolgen die meisten Zuzüge aus Rumänien und Polen. Insgesamt kommen die meisten Zuzüge aus Deutschland und darunter aus NordrheinWestfalen. Bayern 284 240 44 Baden-Württemberg 275 208 67 Polen 221 12 209 Türkei 124 40 84 Schleswig-Holstein 106 99 7 Berlin 89 73 16 Syrien 82 0 82 Auch bei den Fortzügen ist die größte Zahl innerhalb von Nordrhein-Westfalen und innerhalb von Deutschland. Italien 78 5 73 Albanien 77 0 77 Serbien ohne Kosovo 76 0 76 Bulgarien 72 3 69 Ungarn 72 6 66 Sachsen 71 63 8 Griechenland 62 1 61 Im Demografiebericht liegen daher keine genauen Zahlen über die im Jahr 2015 insgesamt eingereisten Flüchtlinge vor. Die hierin enthaltenen Zahlen lassen nur indirekt Rückschlüsse auf deren Gesamtzahl zu. Die meisten Fortzüge ins europäische Ausland erfolgen nach Rumänien, Polen und in die Türkei. 8 Nationalitäten im Oberbergischen Kreis Bevölkerungsentwicklung im Oberbergischen Kreis in 2015 nach Nationalitäten Bevölkerungsstand* 31.12.2015 BevölkeVeränderungsrung* stand* 31.12.2014 Geburten Sterbefälle natürlicher Saldo Zuzüge Fortzüge Wanderungssaldo Gesamtsaldo Insgesamt 273 452 270 618 2 834 2 388 3 244 - 856 18 909 15 254 3 655 2 799 Deutsche 249 640 250 657 - 1 017 2 236 3 178 - 942 11 443 11 840 - 397 - 1 339 23 812 19 961 3 851 152 66 86 7 466 3 414 4 052 4 138 Ausländer * Die von IT.NRW fortgeschriebene Bevölkerungszahl berücksichtigt neben den Geburten und Sterbefällen sowie den Zu- und Fortzügen (Wanderungen) auch Korrekturen aufgrund nachträglich berichtigter Meldefälle. Somit ist die Bevölkerungszahl in 2015 rechnerisch um insgesamt 2 834 Einwohner gestiegen. Ausländische Staatsangehörige Kreisweit hat der Ausländeranteil von 2014 bis 2015 von 7,4 Prozent auf 8,7 Prozent zugenommen. In beiden Jahren sind die Türken, Italiener, Polen und Griechen – neben den übrigen Europäern – die am stärksten vertretene Bevölkerungsgruppe mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Oberbergischen Kreis. 78 Prozent der 2015 im Kreis lebenden Ausländer stammen aus Europa. Darunter macht der Anteil der größten Ausländergruppe, die der türkischen Staatsangehörigen, 22 Prozent aus. Ausländische Staatsangehörige im Oberbergischen Kreis zum 31.12.2014 Kasachstan 251 Amerika 294 übriges Afrika 391 Kosovo 607 Das Ausländerzentralregisters, wird beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geführt. Aufgrund der unterschiedlichen methodischen Voraussetzungen weichen diese Ergebnisse von denen des Zensus 2011 und der Daten von IT.NRW in der obigen Tabelle ab. Guinea 66 Algerien Afghanistan 55 61 Syrien Nigeria 53 Eritrea 99 231 Irak 106 Kroatien 629 Rumänien 1 157 Türkei 5 765 übriges Asien 1 243 Griechenland 1 458 übriges Europa 4 572 Polen 1 752 Stark gestiegen ist in 2015 die absolute Zahl der ausländischen Staatsangehörigen aus Syrien (+1 244), Irak (+ 365), Rumänien (+320), Afghanistan (+292), Polen (+210). Gesunken ist die Zahl der türkischen Staatsangehörigen (- 88). Datengrundlage Die in dieser Statistik aufgeführten Zahlen der Ausländer basieren auf den Daten des Ausländerzentralregisters und berücksichtigt die Zahlen zu den Stichtagen 31.12.2014 und 31.12.2015. Rückschlüsse auf die Zahl der Zuwanderung aus bestimmten Staaten lassen sich hieraus nur bedingt ziehen. Sonstige 97 Marokko 103 Italien 2 865 Ausländische Staatsangehörige im Oberbergischen Kreis zum 31.12.2015 Sonstige 162 Amerika 322 Marokko 155 Eritrea 146 Kasachstan Irak 255 Syrien 471 1 475 übriges Afrika 429 Kosovo 747 Kroatien 664 Rumänien 1 477 übriges Asien 1 573 Guinea 105 Algerien 102 Afghanistan 353 Türkei 5 677 Italien 2 868 Polen 1 962 Griechenland 1 494 9 Nigeria 124 übriges Europa 5 347 Zahlen, Daten, Fakten 02 | 2016 Geburten Entwicklung der Geburtenzahl im Oberbergischen Kreis Geburten im OBK 4 500 Die Anzahl der Geburten ist von 1987 bis 1990 von 2 779 auf 3 248 gestiegen und ist bis 1997 etwa auf gleichem Niveau geblieben. Bis 2009 sinkt die Zahl dann auf 2 242 und pendelt bis 2013 etwa in dieser Höhe ein. Seit 2013 ist ein leichter Anstieg zu beobachten. Ob hierin eine Trendwende liegt, werden erst die Zahlen der nächsten Jahre zeigen. 4 000 3 500 3 000 2 500 2 000 1 500 In 2015 beträgt die Zahl der Geburten im Oberbergischen Kreis 2 388. Damit liegt der Wert immer noch unter den Geburtenzahlen, die bis 2004 verzeichnet werden konnten. 1 000 2015 2013 2011 2009 2007 2005 2003 2001 1999 1997 1995 1993 1991 1989 1987 500 Durchschnittliche Kinderzahl je Frau (zusammengefasste Geburtenziffer) im Oberbergischen Kreis Kinderzahl je Frau 2,2 2 1,8 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 2014 2012 2009 2007 2005 2003 2001 1999 1997 1995 1993 1991 1989 1987 0 Geburtenzahlen und Elterngeneration Geburten in Bezug zur Elterngeneration 25 bis unter 44 Jahre im Oberbergischen Kreis Elterngeneration Geburten 100 000 Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt die durchschnittliche Kinderzahl an, die eine Frau im Laufe ihres Lebens zur Welt bringen würde, wenn ihr Geburtenverhalten dem aller Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren des betrachteten Zeitraums entspräche. Wie viele Kinder ein Frauenjahrgang im Durchschnitt tatsächlich geboren hat, ist erst bekannt, wenn die Frauen am Ende des gebärfähigen Alters sind, das statistisch mit 49 Jahren begrenzt wird. Die Frauen des Jahrgangs 1966 erreichten im Jahr 2015 das Alter von 49 Jahren; sie brachten im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 1,65 Kinder zur Welt. 3 500 90 000 3 000 80 000 2 500 70 000 60 000 2 000 50 000 1 500 40 000 30 000 1 000 20 000 500 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035 2037 2039 10 000 10 Die meisten Eltern sind bei der Geburt ihrer Kinder 25 bis unter 40 Jahre alt. Die Geburtenzahl steht also in enger Beziehung zur Anzahl der Einwohner 25 bis unter 40 Jahre. Die absolute Geburtenzahl steigt und sinkt ähnlich wie die Bevölkerungszahl dieser Elterngeneration. Da die Elterngeneration die Anzahl von Mitte der 90er Jahre nie mehr erreichen wird, werden auch die Geburtenzahlen in der damaligen Höhe nicht mehr erreicht werden können. Jugendquotient Jugendquotient im Oberbergischen Kreis Jugendqoutient 45,0 Der Jugendquotient ist die Anzahl der Einwohner unter 20 Jahren bezogen auf 100 Einwohner im Alter zwischen 20 und unter 65 Jahren. 40,0 35,0 41,1 37,2 30,0 33,8 25,0 32,6 31,6 32,6 20,0 15,0 10,0 5,0 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035 2037 2039 0,0 Dieser errechnete Wert dient zur Abschätzung der potenziellen Abhängigkeit der jungen – meist noch nicht erwerbstätigen – Bevölkerungsgruppe von der Bevölkerung im potenziell erwerbstätigen Alter. Der Jugendquotient ermöglicht auch einen Vergleich zu anderen Regionen. Der Jugendquotient ist seit 1999 von 41,1 auf 33,8 gesunken und wird bis 2040 noch auf 32,6 sinken. Altenquotient Altenquotient im Oberbergischen Kreis Altenquotient 70,0 60,0 64,3 50,0 52,4 40,0 Dieser errechnete Wert dient zur Abschätzung der potenziellen Abhängigkeit der älteren – meist nicht mehr erwerbstätigen – Bevölkerungsgruppe von der Bevölkerung im potenziell erwerbstätigen Alter. Der Altenquotient ermöglicht auch einen Vergleich zu anderen Regionen. 37,7 30,0 34,9 20,0 Der Altenquotient ist die Anzahl der Einwohner ab 65 Jahren bezogen auf 100 Einwohner im Alter zwischen 20 und unter 65 Jahren. 24,2 10,0 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021 2023 2025 2027 2029 2031 2033 2035 2037 2039 0,0 Der Altenquotient ist bis 2015 kontinuierlich auf 34,9 gestiegen und wird sich bis 2040 fast verdoppeln. Unterstützungsquotient Entwicklung Unterstützungsquotient Unterstützungsquotient 120,0 100,0 97,0 80,0 85,0 72,8 60,0 40,0 68,7 61,6 69,3 20,0 2039 2037 2035 2033 2031 2029 2027 2025 2023 2021 2019 2017 2015 2013 2011 2009 2007 2005 2003 2001 1999 1997 1995 1993 1991 1989 1987 0,0 Der Unterstützungsquotient ist die Summe der Einwohner unter 20 Jahren und ab 65 Jahren bezogen auf 100 Einwohner im Alter zwischen 20 und unter 65 Jahren. Dieser Wert dient zur Abschätzung der potenziellen Abhängigkeit der jüngeren und älteren – meist noch nicht bzw. nicht mehr erwerbstätigen – Bevölkerungsgruppe von der Bevölkerung im potenziell erwerbstätigen Alter. Der Unterstützungsquotient ermöglicht auch einen Vergleich zu anderen Regionen. In 2040 werden rechnerisch 100 Einwohner 97 Einwohner unterstützen. 15 Zahlen, Daten, Fakten 02 | 2016 Zum Download unter www.demografie-oberberg.de Fragen zu den Veröffentlichungen? Auf der Internetseite des Demografieforums Oberberg finden Sie noch folgende Veröffentlichungen rund um das Thema Demografie: Ihre Ansprechpartnerinnen: Beitrag zur Kreisentwicklung • Ehrenamt im Wandel - Beispiel Feuerwehr Ausgabe 2013 • Viele bunte Ideen für Nachbarschaften Ausgabe 1/2014 • Unser Dorf hat Zukunft 2014 Ausgabe 2/2014 Oberbergischer Kreis Der Landrat Kreis- und Regionalentwicklung Moltkestraße 34 51643 Gummersbach Kerstin Gipperich Telefon 02261 88-6832 Telefax 02261 88-972-6832 E-Mail [email protected] Silke Hund Telefon 02261 88-6833 Telefax 02261 88-972-6833 E-Mail [email protected] • Zukunft für Fachkräfte - Oberberg im Wandel Ausgabe 1/2015 • Kein Abschluss ohne Anschluss Ausgabe 1/2016 Vorschau Zahlen, Daten, Fakten • Zu- und Fortzüge – Städte und Gemeinden Ausgabe 2-14/2013 • Gemeindeporträts Ehrenamt im Wandel Ausgabe 15/2013 • Motive der Zuzüge Radevormwald Ausgabe 2/2014 • Motive der Zuzüge Lindlar Ausgabe 1/2015 Demografieforum Oberberg Gemeindeporträts Oberbergischer Kreis Daten zum 31.12.2015 Zahlen, Daten, Fakten Ausgabe1/2017 erscheint im Januar 2017 „Die Zukunft gestalten - Oberberg packt‘s an“ www.demografie-oberberg.de Eine Initiative des Oberbergischen Kreises und seiner Kommunen OBERBERGISCHER KREIS DER LANDRAT