Möglichkeiten zur Erweiterung des Internet-Auftritts der

Werbung
Informationsmaterial zum Modul-Nr. 2.4:
Bildungsnetzwerke planen
(Schwerpunkt: IT-Unterstützung in Bildungsnetzwerken)
Modul 2.4.1: Möglichkeiten zur Erweiterung
des Internet-Auftritts der Schule
zu einem umfassenden Auftritt als Bildungsnetzwerk
von Günter Schoppe
Inhalte
1. Einführung
2. Voraussetzungen für die Gestaltung dynamischer Webseiten
3. Datenbankanbindungen am Beispiel von MySQL
4. Beispiel eines Informationssystems mittels HTML, MySQL, PHP
und Apache
5. Ein eigener Kommunikations- und Webserver
6. Wozu benötigt man Web Application Server?
7. Literatur
Bildungsnetzwerke planen (IT-Unterstützung von Bildungsnetzwerke)
1.
Einführung
Die Homepage der Johann-Heinrich-von-Thünen-Schule befindet sich
in einem sehr guten Zustand und wird vom Webadmin ordentlich gepflegt. In Bezug auf die anstehenden Aufgaben, als Netzwerkknoten zu
fungieren, müssen einige grundsätzliche Änderungen an der Organisation der Seiten vorgenommen werden. Der gesamte Internetauftritt ist
statisch in HTML programmiert. Tageszeitlich aktuelle Inhalte sind nur
sehr schwer einzustellen. Als fortschrittliche Lösung bieten sich hier
dynamische Webseiten an. Dynamisch erzeugte Webseiten gehören
heute zur Standardausstattung größerer Internetauftritte. Viele wählen
eine Lösung mit in HTML eingebettetem Programmcode, oft PHP.
2.
Voraussetzung für die Gestaltung dynamischer
Webseiten
HTML sollte man einigermaßen beherrschen, zum Nachlernen eignet
sich SELFHTML1.
Bei der Erstellung dynamischer Webseiten muss man bedenken, dass
es Scriptsprachen gibt, die serverseitig
oder clientseitig ausgeführt
werden. Serverseitige Scriptsprachen erfordern keine weiteren Maßnahmen am Client. Dynamische Seiten werden auf dem Server montiert und der Inhalt als HTML an den Client gesendet. Die wohl wichtigste serverseitige Scriptsprache ist PHP2. Javascript 3 ermöglicht auch
dynamische Seitengestaltung wird aber clientseitig ausgeführt und erfordert entsprechende Browser-Konfigurationen, auf die hier aber nicht
eingegangen werden.
Zur Erstellung dynamischer Webseiten mittels PHP, muss der Webserver „PHP“-fähig sein. Je nach Installation interpretiert diese PHPZusatzsoftware nur Dateien mit der Endung ".php", „php3“, php4“ oder
1
http://selfhtml.teamone.de/
http://www.php.net
3
http://wp.netscape.com/eng/mozilla/3.0/handbook/javascript/
2
Modul 2.4.1: ANUBA-Informationsmaterial (Autor: G. Schoppe) 25.09.02, Version 1.00
2
Bildungsnetzwerke planen (IT-Unterstützung von Bildungsnetzwerke)
aber auch Dateien mit der Endung ".html, .htm". PHP wird seit etwa
1994 entwickelt und erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Einbindung verschiedener Datenbanken. Die Sprache ist an C, Java und Perl angelehnt.
PHP gibt dem WWW-Anwendungs-Entwickler einfach erlernbare und
gleichzeitig mächtige Werkzeuge zur Erstellung von Web-Seiten dynamischen Inhalts an die Hand.
PHP
existiert
sowohl
für
Linux/Unix
als
auch
für
die
Windows{98/NT/XP}-Plattform, sehr beliebt ist die Integration von PHP
als Modul in den Apache-Webserver4 des Weiteren ist die Ausführung
via CGI möglich.
PHP Befehle werden nach folgendem Schema in HTML eingebettet:
Dazu gibt es 4 Möglichkeiten:
<? ... ?>
<?php ... ?>
<script language="php"> ... </script>
<% ... %>
"..." steht für beliebige PHP Befehle.
Eine sehr gute PHP Referenz findet man unter SELFPHP5
3.
Datenbankanbindung am Beispiel von MySQL
Eines der Haupteinsatzgebiete von PHP ist der Online-Zugriff auf Datenbanken.
Was ist eine Datenbank?
Vereinfacht gesagt: Eine Datenbank enthält Datensätze, die mit einer
speziellen Sprache bearbeitet werden können. Zum Beispiel können
bestimmte Datensätze ausgelesen werden, neue Datensätze hinzugefügt werden, Datensätze können aktualisiert oder gelöscht werden.
4
5
http://www.apache.org
http://www.selfphp.com/
Modul 2.4.1: ANUBA-Informationsmaterial (Autor: G. Schoppe) 25.09.02, Version 1.00
3
Bildungsnetzwerke planen (IT-Unterstützung von Bildungsnetzwerke)
Weit verbreitet sind sogenannte SQL-Datenbanken, d.h. Datenbanken,
die mit der Sprache SQL (Abkürzung für Structured Query Language)
bearbeitet werden können. PHP kann mit Datenbanken verschiedener
Hersteller umgehen, besonders beliebt ist die Datenbank MySQL6.
Vorteile von MySQL: relativ schnell und kostenlos
4.
Beispiel eines Kommunikations- und Informationssystems
mittels HTML, MySQL, PHP und Apache
Seit 2000 betreibe ich einen Kommunikations- und Webserver an unserer Schule. Eine wichtige Anwendung auf diesem Server ist die interaktive Stundenplangestaltung und die Bereitstellung wichtiger Informationen für die Schüler, Lehrer und Betriebe.
Bild 1: Startseite
6
http://www.mysql.com/
Modul 2.4.1: ANUBA-Informationsmaterial (Autor: G. Schoppe) 25.09.02, Version 1.00
4
Bildungsnetzwerke planen (IT-Unterstützung von Bildungsnetzwerke)
Bild 2: Stundenplan Fachinformatiker Mittelstufe im Blockunterricht
Bild 3: Aktuelle Informationen, können von jedem Netzwerkteilnehmer eingestellt werden
Modul 2.4.1: ANUBA-Informationsmaterial (Autor: G. Schoppe) 25.09.02, Version 1.00
5
Bildungsnetzwerke planen (IT-Unterstützung von Bildungsnetzwerke)
Bild 4: Eingabemaske für Neuigkeiten
Bild 5: Termine, Auswahl Ausbildergespräche
Modul 2.4.1: ANUBA-Informationsmaterial (Autor: G. Schoppe) 25.09.02, Version 1.00
6
Bildungsnetzwerke planen (IT-Unterstützung von Bildungsnetzwerke)
5.
Ein eigener Kommunikations- und Webserver
Bisher konnten Sie lesen, was alles für einen anspruchsvollen Webauftritt nötig ist. Der nächste Schritt ist der, einen geeigneten Provider zu
finden, der dies alles ermöglicht. Zum Beispiel könnte das 1und1.com7
sein.
Eine deutlich bessere Idee ist es, einen eigenen Server aufzusetzen.
Dieser muss natürlich eine feste Verbindung zum Internet haben und in
einer demilitarisierten Zone (DMZ) aufgestellt sein. Hat man keine feste
IP-Adresse, so bieten sich zum Beispiel die Dienste von dyndns8 an.
Bild 6: Linux Server Installation9
7
http://1und1.com/
http://www.dyndns.org/
9
http://www.ers-hameln.de/gschoppe/Linux_Server/
8
Modul 2.4.1: ANUBA-Informationsmaterial (Autor: G. Schoppe) 25.09.02, Version 1.00
7
Bildungsnetzwerke planen (IT-Unterstützung von Bildungsnetzwerke)
6.
Wozu benötigt man Web Application Server?
WWW-Applikationsserver beschleunigen die Entwicklung leistungsfähiger Web-Anwendungen und vereinfachen deren Betrieb.
Aktuell, interaktiv und individuell sind die Anforderungen an den modernen Webauftritt. Web-Entwicklung ist Teamarbeit. Für eine saubere
Aufteilung der Zuständigkeiten werden Inhalte, Layout und Funktionalität getrennt verwaltet. Die Redakteure haben keine Möglichkeit, das
Layout nach eigenem Geschmack zu verändern. PHP bietet diese klare
Trennung nicht, weil die Weblogik in die HTML-Seiten eingebettet wird.
An dieser Stelle setzen Web-Applikationsserver an. Sie sitzen – auch
als Middleware bezeichnet – in der Mitte zwischen der Anwendung, die
einen Web-Dienst realisiert, und dem Webserver, der die Anfragen der
Besucher entgegennimmt sowie der Datenbank, die die Komponenten
der Website verwaltet. Der englische Name für diese 3-SchichtenArchitektur heißt „Three Tier-Architecture“.
Clie nt
Browser
Webserver
Applikationsserver
Datenbank
Inhalte
Anwendung
s-logik
Weitere
Inhalte
Layout
S e rve r
Bild 7: 3-Schichten-Architektur
Modul 2.4.1: ANUBA-Informationsmaterial (Autor: G. Schoppe) 25.09.02, Version 1.00
8
Bildungsnetzwerke planen (IT-Unterstützung von Bildungsnetzwerke)
Ein freier Applikationsserver ist ZOPE10. Zope ist ein Framework für die
Entwicklung von Web-Applikationen. Wenn Sie Zope herunterladen,
erhalten Sie eine Menge Dinge: Zope besteht aus mehreren unterschiedlichen Komponenten, die zusammenarbeiten und Ihnen bei der
Entwicklung von Web-Applikationen helfen. Dabei handelt es sich um
folgende Bestandteile:
•
Webserver
•
Web Interface
•
Objektdatenbank
•
Relationale Integration
•
Scriptsprachenunterstützung
Einige Java Web Applikationsserver sind zum Beispiel:
•
IBM Websphere11
•
Enhydra 12
•
JOnAS13
10
http://www.zope.org/
http://www-3.ibm.com/software/info1/websphere/
12
http://www.enhydra.org/
13
http://www.evidian.com/jonas/
11
Modul 2.4.1: ANUBA-Informationsmaterial (Autor: G. Schoppe) 25.09.02, Version 1.00
9
Bildungsnetzwerke planen (IT-Unterstützung von Bildungsnetzwerke)
7.
Literatur
Jörg Krause: PHP 4 Grundlagen und Profiwissen – WebserverProgrammierung unter Windows und Linux. Hansa Verlag München
(2000)
Stefan Koch: JavaScript – Einführung, Programmierung und Referenz.
Heidelberg, dpunkt Verlag (1999)
Randy Jay Yarger, George Reese & Tim King: MySQL & mSQL. Köln,
O’Reilly Verlag (1999)
Hans Dicken, Gunther Hipper, Peter Müßig-Trapp: Datenbanken unter
Linux. Bonn, MITP Verlag (2000)
Michel Pelletier, Amos Latteier, ZOPE Developers Team: Das ZOPEBuch. München, Markt + Technik (2002)
Jochen Lillich: Wozu Web Application Server, Schichtbetrieb. In: Linux
Magazin 02/2001
Modul 2.4.1: ANUBA-Informationsmaterial (Autor: G. Schoppe) 25.09.02, Version 1.00
10
Herunterladen