Das eigentliche Erbeben des Ich

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Der Veranstalter
Die Akademie forum masonicum e.V.
und die Loge Zu den drei Seraphim, Berlin,
laden ein zur
Programm
10:00 Uhr
Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden
der Akademie forum masonicum Dieter Ney
öffentlichen Tagung mit dem Thema
Grußwort des National-Großmeisters der
Großen National-Mutterloge „Zu den drei
Weltkugeln“ Thomas Engel
Das eigentliche Erbeben
des Ich
Die Akademie forum masonicum wurde 1979 von
Freimaurern als gemeinnütziger Verein gegründet.
Sie behandelt auf ihren öffentlichen Akademietagungen und Seminaren in Vorträgen, Gesprächen
und Foren Probleme der Menschen und Gesellschaft unserer Zeit. Sie will dadurch mitwirken am
freimaurerischen Auftrag zur Verwirklichung von
Humanität.
Grußwort des Stuhlmeisters der Loge „Zu
den drei Seraphim“ Michael Goszdziewski
10:30 Uhr
Reine Geschmackssache. Eine kleine
Soziologie des Geschmacks
Genuss und Genießen in
Kulturgeschichte und Gegenwart
Vortrag von Professor Dr. Christian
Stegbauer und anschließende Diskussion
gegen 12:15 Mittagspause
14:30 Uhr
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ebenso wie
die Mitgliedschaft in der Akademie setzen die
Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge nicht voraus.
Hedonismus leben heißt - verzichten.
Vortrag von Professor Dr. Thomas Mohrs
und anschließende Diskussion
16:30 Uhr
Die einfachen Dinge im Leben sind meist
die besten
Vortrag von Engelbert Tschech und
anschließende Diskussion
Samstag, 8. November 2014
Logenhaus der Großen National-Mutterloge
Zu den drei Weltkugeln“
Heerstr. 28, 14052 Berlin
Die Referenten
Professor Dr. Christian Stegbauer
lehrt Soziologe an der Johann Wolfgang Goethe Universität
Frankfurt am Main und forscht insbesondere im Bereich der
sozialen Netzwerkanalyse.. 2006 erschien sein lesenswertes
Buch „Geschmackssache? Eine kleine Soziologie des
Genießens“ im merus-Verlag
Professor Dr. Thomas Mohrs
ist Philosoph und lehrt an der Pädagogischen Hochschule
Oberösterreich in Linz/Österreich. Er ist Mitarbeiter am
Zentrum für Gastrosophie und beschäftigt sich mit Fragen
der philosophischen Anthropologie, insbesondere der
angewandten Ethik der Ernährung
Engelbert Tschech
ist Koch und Besitzer des Restaurants Corti in Graz und
erhielt zahlreiche Preise, insbesondere die erste Mütze des
Gault Millaut für ein italienisches Restaurant in Österreich.
Der Autor von Kochbüchern gründete 1999 das Slow Food
Convivium Graz-Steiermark und setzt sich für die Stärkung
regionaler Küche ein.
Das Thema
Worin ein glückliches Leben besteht, darüber diskutieren die
Menschen wohl seit Anbeginn menschlichen Lebens – und
für die meisten von uns dürfte ausgemacht sein, dass der
Genuss in einem glücklichen Leben einen prominenten Platz
einnimmt. Der Genuss ist ein Erlebnis beispielloser Intensität,
er ist „das eigentliche Erbeben des Ich“, wie es der Philosoph
Emmanuel Levinas einmal ausdrückte. Doch das vermeintlich
Evidente und Unmittelbare ist Teil einer Kulturgeschichte, die
dieses Erlebnis nicht nur kommentierte (und gelegentlich
moralisch bewertete), die Kulturgeschichte hat das, was wir
heute unter Genießen verstehen, selbst geprägt. Die Tagung
will sich beiden Aspekten widmen, dem kommentierenden
und wertenden Blick auf den Genuss und den Transformationen des Begriffes vom Genuss selbst.
Auf den ersten Blick scheint der Genuss gar keiner Erklärung
zu bedürfen – mit einer solchen Evidenz überflutet er das Ich,
das gleichsam in ihm zu baden und sich in ihm aufzulösen
scheint, ohne soziale Beziehungen. Die Studie „Die feinen
Unterschiede“ des französischen Soziologen Pierre Bourdieu
zeigte hingegen, dass der Genuss tief verankert ist in soziale
Prozesse. Geschmack ist soziales Distinktionsmerkmal: der
Weinkenner distanziert sich sozial vom Biertrinker, der
Opernbesucher sieht sich in einer anderen sozialen Stellung
als der Besucher von Rockkonzerten, die Inszenierung des
Fernsehkommissars an der Currywurst-Bude nach der Auflösung eines Falles hat eine soziale Botschaft. Der Frankfurter
Soziologe Professor Dr. Christian Stegbauer hat sich in seinem
Buch „Reine Geschmackssache? Eine kleine Soziologie des
Genießens“ zum Ziel gesetzt, dem Leser zu vermitteln, wie
sehr wir bis in unsere Geschmackswahrnehmung hinein durch
unsere Umgebung geprägt sind.
Anmeldung
zur Herbsttagung der
Akademie forum masonicum e.V.
in Berlin, Samstag, den 8. November 2014
Name:
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Der Genuss ist lebenspraktisch immer auch bezogen auf sein
Gegenteil, das Leiden. Wer sich im Übermaß dem Genuss
hingibt, wird nach dem Genuss leiden. So erstaunt es nicht,
dass geistesgeschichtlich beim Genuss immer auch das Thema
behandelt wurde, worin das rechte Maß beim Genuss besteht.
Während über weite Strecken der abendländischen Geschichte
hier die Klugheit in Anschlag gebracht wurde, um die negativen Folgen des Genießens zu vermeiden, kommt spätestens
mit dem französischen Surrealismus, hier an Erkenntnisse aus
der Ethnologie anschließend, der Genuss in seinem existenziellen Selbstwert in den Blick, ganz ohne Rücksicht auf seine
möglichen negativen Folgen. Der Philosoph Professor Dr.
Thomas Mohrs, der sich u.a. am Zentrum für Gastrosophie
an der Universität Salzburg engagiert, wirft einen geistesgeschichtlichen Blick auf den Begriff des Genießens, vom
Hedonismus des Epikur über Ludwig Feuerbach bis zum
„ersten“ Gastrosophen Eugen von Vaerst, der den Genuss
von Speisen zu einer Kunstform erhebt.
Ein besonderes Verhältnis zum Genuss hat natürlich ein Koch.
Engelbert Tschech, mehrfach ausgezeichneter Koch und
Restaurantbesitzer in Graz, engagiert sich seit 1999 in der Slow
Food Bewegung und will in seinen Vorträgen das Bewusstsein
für die regionale Küche fördern. Als Praktiker ringt er ganz
konkret „für die geruhsame sinnliche Lust gegen den universellen Tempowahn“.
Eintritt und praktische Hinweise
Die Gebühr für die Teilnahme am Frühjahrsseminar der
Akademie beträgt 15 EUR, Mitglieder der Akademie forum
masonicum ebenso wie die Mitglieder der kooperierenden Loge
sind hiervon befreit. Bitte beachten Sie, dass die
Teilnehmerzahl begrenzt ist. Mittagessen und Kaffee werden
zu moderaten Preisen angeboten.
Straße:
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Ort:
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eMail
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Teilnehmerzahl: ............
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Datum und Unterschrift
Im Hotel Seehof, Lietzensee-Ufer 11, 14057 Berlin wird bis
zum 17.10. ein Zimmerkontingent für unsere Veranstaltung
bereitgehalten (EZ 96 EUR, DZ 127 EUR). Reservierungen
bitte unter Tel. 030 32002 157
Da die Teilnehmerzahl aufgrund der Raumsituation begrenzt ist,
möchten wir Sie bitten, Ihre verbindliche Anmeldung für die
Tagung frühzeitig an die Vereinsadresse der Akademie forum
masonicum e.V. zu senden und den Teilnahmebeitrag auf das
Vereinskonto zu überweisen:
Akademie forum masonicum e.V.
Irmintrudisstraße 13, 53111 Bonn
IBAN DE51 3804 0007 0233 9000 00
BIC COBADEFFXXX (Commerzbank Bonn)
Aktuelle Informationen zur Veranstaltung sind
verfügbar unter www.akademie-forum-masonicum.de
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