Neuentdeckung von 2012 VP 113 stärkt die Nemesis

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Neuentdeckung von 2012 VP 113 stärkt die Nemesis-Hypothese
Das Solsystem hat ein neues Mitglied mit Rekordabstand zur Sonne: 2012 VP113. Wie Chadwick A. Trujillo
und Scott S. Sheppard vom Gemini Observatorium in Hawaii am 27. März 2014 in "Nature" berichten,
umrundet dieses etwa 450 km durchmessende Objekt die Sonne in einer Minimalentfernung von 80 AU. Dies
ist 4 AU weiter von der Sonne entfernt als der 1000 km durchmessenden Sedna, dessen Perihel 76 AU
beträgt.
Das Nachweisfoto von 2012 VP 113, jeweils mit 2 Stunden Zeitunterschied am 5. November 2012
aufgenommen, zeigt die langsame Eigenbewegung des 450 km durchmessenden Objektes vor dem
unbeweglichen Sternenhintergrund (Quelle: Sheppard/Carnegie Institution for Science) .
Das Sonnensystem lässt sich grob in drei Bereiche einteilen: 1.) die Felsenplaneten in einer Entfernung von
0.39 bis 4.2 AU, 2.) die Gasplaneten mit 5-30 AU Entfernung und 3.) die Objekte des Kuipergürtels in 30-50
AU Entfernung von der Sonne. Jenseits der äußeren Objekte des Kuipergürtels ist das Sonnensystem bei 50
AU Entfernung von der Sonne zu Ende.
Bisher gab es lediglich ein noch weiter entferntes Objekt, Sedna, das ein Zwischenglied zwischen dem
äußeren Ende des Sonnensystems und der sich daran anschliessenden Oort-Wolke darstellt. Nun ist mit
2012 VP113 ein weiteres Objekt in dieser Klasse entdeckt worden. Die beiden Autoren meinen, dass es nicht
das einzige noch zu entdeckende Objekt dieser Art ist. Sie schätzen ihre Anzahl auf etwa 900 noch
unbekannter Objekte in der Oortwolke mit bis zu 1000 km Durchmesser. Die Oort-Wolke erstreckt sich bis in
eine Entfernung von 10.000 AU kugelförmig um das Sonnensystem.
Orbit von 2012 VP113 um die Sonne (Quelle: JPL Small Body Database )
Auffällig ist, dass die Umlaufbahnen von Sedna und 2012 VP113 einige Gemeinsamkeiten aufweisen. Sie
schneiden in ähnlichen Winkeln die Ebene der Ekliptik und Trujillo geht davon aus, dass beide Objekte von
einem großen, bisher nicht entdeckten Objekt in diese Bahn gezwungen worden sind. Die Minimaldistanz zur
Sonne von 80 AU macht es unmöglich, dass die großen äußeren Gasplaneten des Solsystems Jupiter,
Saturn, Uranus oder Neptun irgendetwas mit der Bahn von 2012 VP113 oder Sedna zu tun haben könnten.
Damit wird die Nemesis-Hypothese wieder wahrscheinlicher: es gibt einen fernen Begleiter der Sonne, der
für die exzentrischen Bahnen von Sedna, 2012 VP113 und noch weiteren zu findenden Objekten in der
Oort-Wolke verantwortlich ist. Dieser unbekannte Begleiter unserer Sonne schlägt beim Durchgang durch die
Oort-Wolke jeweils mehr als 109 Kometen los, die ins innere Sonnensystem gelangen und dort alle 26-33 Mio
Jahre für vermehrte Einschläge auf den Planeten des Sonnensystems sorgen, die auf der Erde jeweils
Massensterben der Flora und Fauna auslösten. Plutoidenpages.eu berichtet hierzu bereits: "Gibt es einen
Planeten X ? und Existiert "Tyche" ?
Berechnungen und Schätzungen für einen solchen hypothetischen Sonnenbegleiter schwanken zwischen
der Größe eines Braunen Zwerges oder einem Objekt mit bis zu 44 Jupitermassen, das damit knapp an der
Größe liegt, bei der die Wasserstofffusion beginnen und sich eine Gaswolke zu einer normalen Sonne
entwickeln würde.
Ein Auffinden eines solchen Begleiters der Sonne käme einer Sensation gleich. Statistisch betrachtet wäre
ein solcher Begleiter keinesfalls ungewöhnlich, da etwa zwei Drittel aller Sonnen der Milchstrasse Doppeloder Dreifachsysteme sind.
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Veröffentlicht
21:44:34 27.03.2014
Wichtige Hyperlinks
Quelle
http://science.orf.at/stories/1735639/
http://www.nature.com/natu....html
https://solarsystem.nasa.g....cfm?News_ID=
http://www.plutoidenpages.eu/index.php?section=news&cmd=details&newsid=65&teaserId=&pdfview=1
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