besser leben Migros Mig ros-Ma ros -Magaz -Ma gazin gaz in 46, 10. 10. Novembe N Nove ovembe ove mberr 2008 mbe 2008 Migros-Magazin November | 75 G ut b era ate ten mit mit d dem em Migros-Magazin M Migros-M ig gros-M Gut beraten > NEWS ERZIEHUNG SEX & LIEBE Junge sind für Gleichberechtigung Was für ein Kerl! Viele Frauen tragen ein Leben lang die Vorstellung von ihrem absoluten Traummann und der Idealbeziehung mit sich herum. Wenn eine Frau diesem «Schattenmann» einen immer wichtigeren Platz in ihrem Leben einräumt, kann er sogar den realen Partner verdrängen: Die Liebesbeziehung wird zum blossen Abklatsch der Wunschvorstellung. Damit es nicht so weit kommt, sollte man herausfinden, was in der Partnerschaft fehlt. Dabei kann der Schattenmann respektive sein Charakter wertvolle Hinweise liefern. So verliert er seine Bedrohlichkeit und trägt oft sogar zur Bereicherung der Beziehung bei. Treue, Humor, Ehrlichkeit und Gleichberechtigung — das wünscht sich ein Grossteil der 12bis 20-jährigen Deutschen. Dies ergab eine Umfrage der Stuttgarter Hochschule für Medien unter 3500 Teenagern. Interessant: 94 Prozent der Mädchen und 78 Prozent der Jungen wünschen sich eine faire Aufteilung von Hausund Berufsarbeit. Für die Schweiz fehlen zurzeit genaue Zahlen, diese würden aber ähnlich aussehen. www.focus.de www.yaez.de Viele Frauen träumen vom Superhelden, der sie beschützt. ONLINEUMFRAGE Neue Frage Wie erleben Sie männliche Jugendliche? al klei ho • als kleine M Machos • offen für Gleichberechtigung www.migrosmagazin.ch Das Ergebnis lesen Sie im nächsten Migros-Magazin. IN FORM Bilder Getty Images (2), Latin Stock Collection/images.de Laute Musik macht durstig Die Lautstärke der Hintergrundmusik in Restaurants hat einen Einfluss auf das Trinkverhalten der Gäste. Zu diesem Schluss kommen Forscher an einer französischen Universität. In einem Feldversuch liessen sie in mehreren Lokalen Musik in unterschiedlicher Lautstärke spielen. Beobachtet wurden dabei männliche Biertrinker. Das Resultat: Lief die Musik in der moderaten Lautstärke von 72 Dezibel, brauchte ein Gast durchschnittlich zirka 15 Minuten für ein Bier. Bei lauter Musik (88 Dezibel) war das Glas in weniger als 12 Minuten leer. www.wissenschaft.de Erstaunlicher Zusammenhang: Bei lauter Musik fliesst der Alkohol schneller die Kehle hinunter. MULTIMEDIA Konkurrenz zu Wikipedia Wissen im Netz: Die Wissensplattform Knol von Google startet jetzt in der Schweiz mit einer deutschsprachigen Version. In Englisch gibt es Knol bereits seit dem Sommer. Auf der Website mit Suchfunktion können Wissensbeiträge — sogenannte Knols — nicht nur gelesen, sondern auch selbst verfasst werden. Die Ähnlichkeit mit Wikipedia ist durchaus Absicht, gilt Knol doch als neuer Konkurrent der beliebten Online-Enzyklopädie. http://knol.google.com Frage von letzter Woche Sind Ihre Kinder beim Surfen schon mal auf pornografische oder andere erschreckende Bilder gestossen? So haben unsere Leserinnen und Leser geantwortet: 48% Nein 52% Ja 76 | Migros-Magazin 46, 10. November 2008 Chrampfen für den Bergwald Ferien in der Natur sind im Trend. Beim Bergwaldprojekt kann die ganze Familie Bäume pflanzen, Hecken pflegen, Alpweiden entbuschen, im Freien essen – und nebenbei die Umwelt schützen. G elbe Blätter regnen von den Bäumen, die Bergspitzen sind frisch verschneit. Es riecht nach feuchtem Waldboden, dumpfe Schläge tönen über den Hang. Sie kommen von der Wiedehopfhaue, einem axtähnlichen Werkzeug, mit dem Mira den Boden bearbeitet. «Jetzt zu Hause sitzen wäre blöd», findet das neunjährige Mädchen und setzt eine kleine Fichte ins zuvor gegrabene Loch. Mira ist eine der zwölf Teilnehmenden eines Familien-Bergwaldprojekts in Tenna im bündnerischen Safiental, auf 1640 Meter über Meer. Zu Hause im Unterland versetzt sie zwar keine Bäume, arbeitet aber gern in Grossmutters Blumengarten und umsorgt ihre Erdbeeren auf dem Balkon. Neben Mira hackt Claudia Schmid (46) im Steilhang ein Loch in den steinigen Boden. «An der Stelle, die wir gestern bearbeitet haben, war der Boden noch härter», sagt sie, «aber langsam eignet man sich eine gewisse Technik an und bekommt einen Blick dafür, wo es etwas leichter geht.» Ihr Sohn Jonathan (10) schleppt neue Fichten auf dem schmalen Weg an, um sie zu pflanzen. In ausgewachsenem Zustand sollen die Bäume dereinst das Anreissen von Lawinen oberhalb der Strasse nach Safien und Thalkirch verhindern. Bauen, beschützen, beobachten Angeleitet werden die Frauen, Männer und Kinder bei den Forstarbeiten durch Profis vom Bergwaldprojekt, die sich dafür mit den lokalen Forstdiensten absprechen. Während der sieben Tage steht aber nicht nur Pflanzen auf dem Programm: Weisstannen werden mit Zäunen vor hungrigem Wild geschützt, ein Begehungsweg wird angelegt, und auf LESEN SIE WEITER AUF SEITE 79 besser leben ERZIEHUNG | 77 Neue Freunde: Tobias und Tobias graben mit der Wiedehopfhaue junge Fichten aus. besser leben Migros-Magazin 46, 10. November 2008 und zur Lawinenverbauung transportiert. «Mir gefallen alle Arbeiten», sagt Tobias und berichtet mit einer ausholenden Geste: «Gestern habe ich sooo eine dicke Wurzel durchgehackt.» Tobias ist mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder ins Safiental gekommen. Vorsichtig kostet er einen Kaugummi aus Baumharz: «Ouh, der klebt aber an den Zähnen!» Er gesteht, dass er am Abend jeweils schon müder ist als sonst. Das Beste an der Woche findet er das Essen, das abends für die hungrigen Arbeitenden von der Bergwaldprojektköchin im Lagerhaus zubereitet wird. Dort schlafen die Familien – jede in einem eigenen Zimmer. Frische Bergluft atmen und Fichten pflanzen: Mira (rechts) geniessts. einer Weide werden Haseln geschnitten. Projektleiter Martin Lieberherr (41) teilt seine Beobachtungen mit seinen Gästen. «Schaut mal dort, eine Spechthöhle im Baum», ruft er gerade. Die kleinen Bäume, welche die Projetktgruppe gerade in die bestehende Lawinenverbauung aus Holz pflanzt, haben die drei zwölfjährigen Buben Tobias, Tobias und Sebastian zuvor an einer Wegböschung ausgegraben Draussen schmeckt die Suppe doppelt Etwas später setzen sich die drei Sechstklässler auf die Lawinenverbauung und lassen die Beine baumeln. Zeit fürs Mittagessen. Die Jungs schlürfen Suppe in grosLESEN SIE WEITER AUF SEITE 81 «Hier kann man arbeiten, statt nur Geld zu spenden — toll!» Claudia Schmid (46), Primarlehrerin, mit Jonathan (10), aus Paspels GR. «Mir gefällt es, draussen zu sein und nicht kochen zu müssen. Jonathan wollte erst nicht mitkommen — jetzt ist er ganz begeistert.» Marguerite-Anne Sidler (45), Lebensmitteltoxikologin, mit Tobias (12, links) und Florian-Magnus (9), aus Uster ZH. «Hier kann ich mit den Kindern zusammen arbeiten, statt nur Geld zu spenden. Toll!» Andreas Zimmer (42), Pädagoge, mit Tobias (12), aus Baden AG. «Das Programm mit Arbeit und Ausflügen entspricht mir sehr und ist kindergerecht. Wir erleben gemeinsam etwas und geben nicht viel Geld aus.» Frank Engelhaupt (35), Texter, mit Mira (9), aus Basel. «Hier ist es nicht so eng wie in der Stadt. Erst mal einen tiefen Zug Bergwaldluft, dann pflanzen wir Bäume als Lawinenschutz.» ERZIEHUNG | 79 DAS SAGT DIE EXPERTIN Monika Bandi (26) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus der Uni Bern. Wo verbringen Schweizer Familien ihre Ferien heute? Sie wünschen vermehrt Ferien in ländlicher Umgebung und wieder öfter Reiseziele in der Schweiz. Was suchen sie dabei? Das, was sie im Alltag nicht haben: Natürliches, Authentisches, Einfaches. Ferien auf dem Bauernhof sind zum Beispiel sehr gefragt. Viele wollen in den Ferien zur Abwechslung etwas «Richtiges» mit den Händen arbeiten. Familienferien in der Natur bestehen aus viel Arbeit. Warum macht das Spass? Weil die Leute das Gruppenerlebnis schön finden und sich mit Menschen einer fremden Region austauschen können. Ein Arbeitseinsatz wird von den Urlaubern zudem als sinnstiftend empfunden. Er hat erst noch positive Effekte für die Region: Landwirtschaft und Tourismus schliessen sich zusammen, eine Randregion profitiert wirtschaftlich, und das Verantwortungsbewusstein für die Natur wächst. Familienferien in der freien Natur Stiftung Bergwaldprojekt, www.bergwaldprojekt.org Arbeitseinsätze für die ganze Familie im Schutzwald Pro Natura, www.pronatura.ch Tiere, Blumen und Bäume im Aletschwald erleben SILVIVA, www.silviva.ch Spielerischer Zugang zur Natur und Erholung Kovive, www.kovive.ch Schneeplausch- und Wanderferien besser leben Migros-Magazin 46, 10. November 2008 sen Mengen und tratschen über die «Tussen» in ihren Klassen. Die jüngeren Kinder schnitzen an Holzstöcken und pfeifen auf Grashalmen. Mira hat sogar beim Mittagessen mitgeholfen: «Ich habe zusammen mit Florian ein Feuer aus Harz und Birkenrinde angezündet.» Gemeinschaften unter den Kindern und Erwachsenen entstehen hier leicht, auch wenn man sich vorher nicht kannte. Bei der Arbeit packen auch mal Kinder mit fremden Eltern an und unterhalten sich dabei angeregt mit ihnen. Schindeln herstellen für Anfänger Im Familien-Bergwaldprojekt gibt es aber nicht nur Forstarbeiten in Schutzwäldern. Die Teilnehmenden erkunden auch die Gegend, besuchen den Biobauernhof, von dem ihr Essen kommt, besichti- ERZIEHUNG | 81 gen das Wasserkraftwerk im Tal und versuchen sich in der Herstellung von Schindeln: Sie werden für Scheunen- und Stalldächer verwendet und bewahren diese vor dem Zerfall. So wird das von Menschen geschaffene, jahrhundertealte alpine Landschaftsbild gepflegt. Im Tal rauscht der Wildbach, Kuhglocken läuten, ein Schmetterling flattert vorbei. Wer möchte schon einen solch prächtigen Tag drinnen verbringen? Text Milena Conzetti Bilder Tanja Demarmels www.migrosmagazin.ch Naturschutz und Ferien in der Schweiz: Eine attraktive Mischung für Sie? Anzeige Sensationell: Ein Handy mit dem man «einfach» telefonieren kann! Mobiltelefone sind ein Renner in jedem Weihnachtsgeschäft. Nicht nur die pubertierenden Enkel freuen sich über die Handyneuheit am Gabentisch. Auch für Großeltern sollte das Modell mit Bedacht ausgewählt werden. Heisse Suppe ist genau das Richtige für hungrige Waldarbeiterinnen. Acht Millionen Pixel, Videocam, Voicerecorder und Handy-TV sind schon fast Standard. Darauf können Senioren aber gerne verzichten. Ein österreichisches Unternehmen konzentriert sich auf Handys mit denen man vor allem eines kann: Ganz einfach telefonieren. Und das mit Sicherheit. « Senioren wollen telefonieren, nicht spielen », sagt Emporia Telecom Geschäftsführerin Eveline Pupeter-Fellner. « Bei unseren Handys ist alles darauf ausgelegt, dass sie leicht zu bedienen sind, Schnickschnack gibt es keinen. » Flaggschiff ist das emporiaLIFEplus. Was bei dem schicken Gerät im MetallicLook sofort auffällt, sind größere Tasten und das größere Display. « Das ist fürs Handling wichtig, macht aber alleine kein Seniorenhandy aus », sagt die Unternehmerin. Die Details dahinter sind es, die Emporia den Status als weltweiter Technologieführer eingebracht haben. Die Lautsprecher funktionieren auch bei Personen mit Hörhilfen perfekt. Farbe und Kontrast am Display garantieren optimale Lesbarkeit. In Deutschland wurde das Handy von der renommierten Stiftung Warentest ausgezeichnet. Was das emporiaLIFEplus in jedem Fall einzigartig macht ist der Notruf knopf an der Rückseite des Handys. Wer die rote Taste drückt, alarmiert damit automatisch Kinder, den Arzt oder andere Vertrauenspersonen. Das Handy sendet den « Notruf » an bis zu fünf voreingestellte Nummern. « Das ist natürlich ein echtes Kaufargument, und zwar vor allem für die Kinder, die für ihre Eltern ein Handy suchen », sagt Pupeter-Fellner. « Der Notruf knopf ist ja kein Marketinggag, sondern ein echtes Sicherheitsplus. » emporiaLIFEplus jetzt erhältlich bei M-Electronics für 349.- CHF besser leben Migros-Magazin 46, 10. November 2008 IN FORM | 83 Damit Sportler nicht umkippen Ambitionierte Freizeitsportler essen oft zu wenig und die falschen Nahrungsmittel. Die in der Schweiz entwickelte weltweit erste Ernährungspyramide für Sportler zeigt, wie man es richtig macht. Sportliche Schwerarbeit leicht gemacht: Die richtige Ernährung verhilft der ehemaligen Spitzensportlerin Brigitte Röllin zu mehr Leistung. D ie Tage werden kühler, und wer Sport treibt, zieht sich wärmer an. Doch nicht nur auf funktionelle Kleidung müssen Sportlerinnen und Sportler im Herbst und Winter achten, auch die richtige Ernährung spielt jetzt eine noch wichtigere Rolle. Denn der Körper ist durch die tiefen Temperaturen zusätzlich gefordert. Viele essen zu wenig oder nicht ausgewogen. Eine neue Lebensmittelpyramide speziell für ambitionierte Sporttreibende zeigt, wie man Fehlernährung vermeidet, die Leistungsfähigkeit erhöht und gesund bleibt. Das von der ETH Zürich und dem Bundesamt für Sport entwickelte Konzept baut auf der klassischen Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung auf. Die Empfehlungen richten sich an Sporttreibende, die wöchentlich fünf Stunden oder mehr trainieren, und zwar aus allen Disziplinen: Fussballer, Läufer, Ski- oder Velofahrer. Frische Rohkost bringts «Ambitionierte Athletinnen und Athleten haben einen erhöhten Energieverbrauch und deshalb einen grösseren Bedarf an Kohlenhydraten, Fetten und Ölen», erklärt Samuel Mettler, Ernährungswissenschafter an der ETH Zürich und Mitentwickler der Sportlerpyramide. Nicht zu vergessen ist dabei auch der erhöhte Flüssigkeitsbedarf. Eine, die weiss, wie man sich als Sportlerin richtig ernährt, ist Brigitte Röllin. Die 49-Jährige trieb 21 Jahre lang auf hohem Niveau Leistungssport. Sie holte sich unter anderem 21 SchweizerMeister-Titel im Kanusport und zwei Schweizer-Meister-Titel über die Ironmandistanz im Triathlon. Um Trainingsplanung und Ernährung kümmerte sie sich immer selber. Auch heute noch treibt die 49-jährige Schaffhauserin leidenschaftlich gerne Sport: zweimal pro Woche Kraft-, dreimal Ausdauertraining in Form von zwei Stunden Velofahren, Biken, Joggen oder Langlaufen. «Das sind rund drei Stunden über der von uns festgelegten Fünf-StundenMarke, ab der Sportler zusätzliche Nahrung brauchen», sagt Samuel Mettler. Die Sportlerpyramide sieht für Brigitte Röllin drei Extraportionen Kohlenhydrate sowie zusätzliche Mengen an Fetten und Ölen vor (siehe Grafik auf der nächsten Seite). «Unbewusst ernähre ich mich schon immer nach dem Prinzip der Sportlerpyramide», sagt Brigitte Röllin. «Ich achte darauf, dass mindestens ein Drittel der Nahrungsmittel roh und frisch ist.» So landen bei der erfahrenen Sportlerin die kühnsten Rohkostkreationen auf dem Teller. Brot liefert das Plus an Kohlenhydraten Den erhöhten Bedarf an Ölen deckt sie mit Nüssen, Kernen oder frischem Rohmilchkäse. Die zusätzlichen Kohlenhydrate bezieht sie aus Gerichten wie Vollkornrisotto mit Pilzen, Vollkornspaghetti mit Tomatensauce, einem Frischkornbrei zum FrühLESEN SIE WEITER AUF SEITE 84 84 | Migros-Magazin 46, 10. November 2008 Gesundes Essen für alle © 2005 Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) Version 1.0 © 2008 Swiss Forum for Sport Nutrition, www.sfsn.ch in Zusammenarbeit mit ETH Zürich und Bundesamt für Sport (Baspo) Süssigkeiten, salzige Knabbereien und energiereiche Getränke Mit Mass geniessen. Wenn alkoholhaltige Getränke konsumiert werden, dann massvoll und im Rahmen von Mahlzeiten. Jodiertes und fluoridiertes Speisesalz verwenden und die Speisen zurückhaltend salzen. Öle, Fette und Nüsse Pro Tag 1 Portion (10—15 g = 2—3 Kaffeelöffel) Pflanzenöl für die kalte Küche (z. B. Raps- oder Olivenöl) und 1 Portion für die warme Küche (z. B. Olivenöl) sowie bei Bedarf 1 Portion (10 g = 2 Kaffeelöffel) Streichfett als Brotaufstrich verwenden. Der tägliche Verzehr von 1 Portion Nüssen (20—30 g) ist zu empfehlen. Pro Tag abwechslungsweise 1 Portion Fleisch, Fisch, Eier, Käse oder andere Eiweissquellen, Milch, Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier wie Tofu oder Quorn, essen (1 Portion = 100—120 g Fleisch/Fisch [Frischgewicht] oder 2—3 Eier, 200 g Quark/Hüttenkäse, 60 g Hartkäse oder 100—120 g Tofu/ Quorn. Pro Tag zusätzlich 3 Portionen Milch oder Milchprodukte verzehren, fettreduzierte Varianten bevorzugen (1 Portion = 2 dl Milch oder 150—180 g Joghurt, 200 g Quark/Hüttenkäse oder 30—60 g Käse). Pro Tag 3 Portionen essen, davon möglichst 2 Portionen in Form von Vollkorn- Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte produkten. 1 Portion = 75—125 g Brot oder 60—100 g (Rohgewicht) Hülsenfrüchte, wie Linsen/Kichererbsen, oder 180—300 g Kartoffeln oder 45—75 g (Rohgewicht) Flocken/Teigwaren/Mais/Reis/andere Getreidekörner. Pro Tag 3 Portionen Gemüse essen, davon mindestens eine roh (1 Portion = Gemüse und Früchte mindestens 120 g Gemüse als Beilage, Salat oder Suppe). Pro Tag 2 Portionen Früchte. Täglich kann eine Früchte- oder Gemüseportion durch 2 dl ungezuckerten Frucht- oder Gemüsesaft ersetzt werden. Getränke Pro Tag 1—2 Liter Flüssigkeit in Form von ungezuckerten Getränken trinken (z. B. Trink- und Mineralwasser oder Früchte- und Kräutertee). Koffeinhaltige Getränke (Kaffee, schwarzer/grüner Tee) massvoll geniessen. Portionen von der Basispyramide Wertvolle Reserven für Körper und Geist stück oder mit viel selbst gebackenem Brot, für das sie die Körner jeweils frisch mahlen lässt. «Ich liebe Brot, mein Brot ist das beste Brot der Welt», schwärmt sie. DieExtra-Kohlenhydratportionen bringt Brigitte Röllin in einer der drei Mahlzeiten unter: Entweder sie isst etwas mehr Spaghetti zum Zmittag, oder sie verzehrt ein Stück Brot oder eine Handvoll vorgekochter Kichererbsen. «Von Extramahlzeiten rate ich ab, sonst ist man irgendwann nur noch am Essen, und die Gedanken kreisen dauernd um die Ernährung», erklärt die Schaffhauserin. Wer richtig isst, hat keinen Hungerast Brigitte Röllin selbst hat keine Probleme, ihren erhöhten Energiebedarf zu decken. «Je besser es mit dem Training läuft, desto gesünder ernähre ich mich», erzählt die Ex-Spitzensportlerin. Aber sie ist immer wieder Menschen begegnet, die regelmässig und viel trainieren, aber zu wenig essen. Vor allem Frauen. «Der Schlank- heitswahn verbietet ihnen, mehr zu sich zu nehmen», weiss Brigitte Röllin. «Und beim bergauf Rennen macht sich jedes zusätzliche Kilo bemerkbar.» Doch was passiert eigentlich, wenn man zu wenig oder falsch isst? «Ein Zuviel an Eiweiss anstelle der nötigen Kohlenhydrate rächt sich sofort. Stand zum Beispiel am Abend ein grosses Stück Fleisch auf dem Tisch, komme ich am nächsten Morgen beim Joggen kaum vom Fleck», erzählt die heutige Personal Trainerin. Zu wenig Kohlenhydrate beeinträch- tigen aber die geistige Leistungsfähigkeit. Konzentrationsschwäche und Müdigkeit können die Folgen sein. Wenn man sich beim Tennis nicht mehr richtig auf den Ball konzentrieren kann, ist das ärgerlich. Auf dem Velo im Strassenverkehr bedeutet nachlassende Konzentration aber Gefahr. Fehlende Kohlenhydrate können auch zum berüchtigten Hungerast führen, bei dem von einem Moment auf den anderen nichts mehr geht. «Besonders Männer werden dann ziemlich unangenehm», schmunzelt Brigitte Röl- besser leben Gesundes Essen für Intensivsportler Die Empfehlungen der Basispyramide gelten auch für den Sport. Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass das Trinken von alkoholhaltigen oder salzarmen Getränken die Regenerationszeit nach Belastungen verlängern kann. Pro Stunde Sport eine halbe Portion zusätzlich: Diese halbe Portion kann durch den Verzehr eines beliebigen Lebensmittels aus dieser Gruppe abgedeckt werden. Die Basispyramide liefert auch für den Sport ausreichende Mengen an Eiweiss und Kalzium, sodass keine zusätzlichen Portionen aus dieser Pyramidenebene notwendig sind. Pro Stunde Sport 1 Portion zusätzlich: Ab mehr als zwei Stunden Training pro Tag können die Lebensmittel aus der Basispyramide durch Sportnahrung ersetzt werden. 1 Portion = 60—90 g Riegel, 50—70 g DAS SAGT DER EXPERTE Samuel Mettler, Ernährungswissenschafter an der ETH Zürich und Mitentwickler der Sportlerpyramide. «Pro Stunde Sport eine zusätzliche Portion» Von welchen Lebensmitteln sollen Sportler mehr essen? Der grösste Unterschied zwischen einem Hobbysportler und einem ambitionierten Sportler betrifft die Kohlenhydrate. Hobbysportler sollten sich an die Mengenangaben der normalen Lebensmittelpyramide halten. Spitzensportler oder alle, die mehr als fünf Stunden wöchentlich trainieren, hingegen an die Empfehlungen der neuen Sportlerpyramide. Kohlenhydratgel oder 3—4 dl Regenerationsgetränk. Es gelten die gleichen Regeln wie in der Basispyramide. Sofern die Verträglichkeit gewährleistet ist, können auch mehr als 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Früchte gegessen werden. Pro Stunde Sport 4—8 dl Sportgetränk zusätzlich; das Sportgetränk sollte bereits kurz vor sowie während des Sports getrunken werden. Bei bis zu einer Stunde Sport am Tag kann anstelle eines Sportgetränks während des Trainings Wasser getrunken werden. 1 Std. 1 Std. 1 Std. 1 Std. Portionen pro Stunde Sport täglich lin. «Der Körper der Frau wechselt relativ schnell in die Fettverbrennung und bezieht so die fehlende Energie.» Doch die körpereigenen Reserven anzuzapfen ist gar nicht nötig, wenn man sich richtig ernährt. Text Caroline Doka Bilder René Ruis www.migrosmagazin.ch Wann essen Sportler was? Fragen und Infos zu Ernährung und Ergänzungsmitteln. Richtig essen ist auch Genuss: Brigitte Röllin liebt Frischprodukte. IN FORM | 85 Wie sollen die zusätzlichen Portionen auf den Tag verteilt werden? Entweder können die Portionen der normalen Mahlzeiten grösser ausfallen. Das heisst, pro Stunde Sport eine zusätzliche Portion aus der Gruppe der Kohlenhydrate und Hülsenfrüchte. Oder man kann auch spezielle Nahrungsmittel, etwa Sportgetränke, konsumieren; dies idealerweise während des Trainings. Gerade bei einem grossen Trainingsumfang, also bei mehr als einer Stunde pro Tag, ist es sinnvoll, bereits während des Sports Energie aufzunehmen. Andererseits können auch Mahlzeiten oder Snacks, welche die Erholung fördern, unmittelbar nach dem Training eingeplant werden. Was passiert, wenn Sportler zu wenig von diesen Nahrungsmittelgruppen zu sich nehmen? Eine zu niedrige Kohlenhydratversorgung kann vor allem in Ausdauersportarten die Leistungsfähigkeit verringern. Eine leichte Abweichung von den Empfehlungen dürfte im Allgemeinen keine Auswirkungen haben. Warum braucht es keine Extraportionen Früchte oder Gemüse? Es gibt bis jetzt keine Anhaltspunkte dafür, dass Sportler hier einen erhöhten Bedarf hätten. Zudem stellt sich bei dieser Lebensmittelgruppe die Frage nach der Verträglichkeit. In der Praxis besteht das Problem allerdings häufig darin, dass die empfohlene Menge von fünf Portionen gemäss der Basispyramide nicht erreicht wird. Interview Caroline Doka Anzeige Gute Nacht. Zeller Schlaf forte de 1 Tablette 1 Stun m de r vo Schlafengehen. ■ ■ Erleichtert das Einschlafen und Durchschlafen. pfen, Baldrian und Ho siert do en og ew sg au Zeller Schlaf forte ist ein pflanzliches Arzneimittel. Erhältlich in Ihrer Apotheke oder Drogerie. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. ® AG Max Zeller Söhne n 8590 Romanshor besser leben Migros-Magazin 46, 10. November 2008 AUTO | 87 Mehr als heisse Luft Mit Gas betriebene Autos sind eine umweltfreundliche Alternative — dank des tiefen CO2-Ausstosses. Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Gasantrieb. Erdgas oder Flüssiggas? Erdgas oder Compressed Natural Gas (CNG) ist Methangas; Flüssiggas oder Liquified Petroleum Gas (LPG) hingegen eine Mischung aus Propan- und Butangas. Erdgas wird im Fahrzeug unter einem Druck von 200 bis 250 bar gespeichert, Flüssiggas bei nur 8 bar; darum bleibt es in flüssiger Form. Man kennt LPG vor allem als Campinggas oder von Feuerzeugen. Beide Treibstoffe gelten heute als genauso sicher wie Benzin oder Diesel, dies zeigen Crashtests des TCS. Da Benzinmotoren auch mit Gas betrieben werden können, lassen sich Benzinautos für den Gasbetrieb nachrüsten (Ausnahme sind die Direkteinspritzer). AbWerkwerdeninderSchweiz nur Erdgasfahrzeuge angeboten, LPG-Autos entstehen hierzulande durch individuelles Nachrüsten beim Fachbetrieb. Der Platzbedarf für die Tanks und deren Mehrgewicht sind beim Flüssiggasbetrieb je nach Unterbringung der Tanks geringer, und die Reichweite im reinen LPG-Betrieb ist oft höher. Dafür gibt es in der Schweiz deutlich mehr Tankstellen für Erdgas als für Flüssiggas, nämlich 105 für CNG und nur 25 für LPG. Bild Getty Images Was ist Kompogas? Als Kompogas bezeichnet man ein energiereiches Biogas. Es entsteht durch Mikroorganismen aus Bioabfall (Grüngut, Küchenabfälle und so weiter). Kompogas kann als CO2-neutraler Treibstoff in herkömmlichen Verbrennungsmotoren genutzt werden. Der Vertrieb erfolgt als Naturgas (Erdgas/Kompogas) über die Gas im Tank: Günstiger und sauberer als Benzin oder Diesel, aber ebenso sicher. Einspeisung ins öffentliche Versorgungsnetz zu den 26 Naturgastankstellen oder via Direktverkauf an den Tankstellen der KompogasVergärungsanlagen Otelfingen und Rümlang (beide im Kanton Zürich). Die Genossenschaft Migros Zürich hat gar elf LKWs mit Naturgasantrieb im Einsatz. Das Gas entsteht aus den jährlich rund 4000 Tonnen an organischen Abfällen der Migros Zürich. Wie viel spare ich bei Gasautos? Aufgrund des geringeren Energiegehalts ergibt sich im LPG-Betrieb ein Mehrverbrauch von etwa 15 Prozent. Dafür ist der Preis für einen Liter Flüssiggas derzeit um zirka 35 Prozent niedriger als der für einen Liter Benzin. Bei Erdgas ist die Ersparnis pro Liter derzeit genauso gross, der Verbrauch ge- genüber dem Benzin etwa gleich. Verwirrung herrscht oft bei den Preisangaben an der Tankstelle: Zum Preisvergleich mit dem Benzin wird Gas meist in Liter umgerechnet, an der Zapfsäule jedoch in Kilogramm abgerechnet. Einen grossen Vorteil bieten gasbetriebene Fahrzeuge bei der Schadstoffreduktion: CNG-betriebene Autos stosssen bis zu 25 Prozent weniger CO2 aus als vergleichbare Benziner. Biogas und Kompogas sind sogar CO2neutral. Bei Erdgas fallen zudem bis zu 95 Prozent weniger Stickoxide (NOx) und bis zu 75 Prozent weniger giftige Kohlenwasserstoffe (NMHC) an. Gewisse Versicherungen bieten grosszügige Ökorabatte an. Je nach Kanton kann es auch Steuervergünstigungen geben. Die Strassenverkehrsämter haben dazu weiterführende Informationen. Bringen Gasautos weniger Leistung? Die Motorleistung verringert sich bei gasbetriebenen Fahrzeugen nur unwesentlich. Die Leistungseinbussen liegen bei modernen LPG-Autos zwischen 1 und 1,5 Prozent. Mit Erdgas betriebene Motoren verlieren etwa fünf Prozent ihrer Leistung, was man beim Fahren jedoch kaum bemerkt. Bei den Turbomotoren, die hinsichtlich des Erdgasbetriebs optimiert und demnächst lanciert werden sollen, sind gar Leistungssteigerungen möglich, etwa beim neuen Opel Zafira oder beim VW Passat. Herbie Schmidt Mehr Infos zu: > Erdgas/Biogas/Naturgas: www.erdgasfahren.ch > Kompogas: www.kompogas.ch > Flüssiggas: www.autogas-suisse.ch