Name: Klasse: 2 Reinstoffe – Gemenge – Trennverfahren Kochsalz – ein Beispiel für einen Reinstoff Ein Gemenge aus Sand und Kochsalz – durch die Lupe betrachtet • Reinstoffe bestehen aus nur einer Stoffart. Beispiele: Zucker, Kochsalz, destilliertes Wasser • Gemenge sind Mischungen aus Reinstoffen. Jeder der Reinstoffe behält im Gemenge seine Eigenschaften. Jedoch unterscheiden sich die Eigenschaften des Gemenges von den Eigenschaften der Reinstoffe, aus denen das Gemenge besteht. Beispiele: Brotteig, Nudelsuppe, Zigarettenrauch Der Luftfilter eines Autos trennt feste Teilchen von der Luft. Bei der Destillation des Wassers werden feste Stoffe vom Wasser getrennt. Papierchromatographie eines schwarzen Filzstifts • Die Trennung von Gemenge erfolgt durch physikalische Verfahren, z. B. durch: Æ Filtration: Feste Teilchen werden von einer Flüssigkeit oder einem Gas mithilfe eines Filtermittels getrennt. Beispiele: Filtrieren von Wein, Luftfilter eines Autos Æ Destillation: Feste Stoffe werden von einer Flüssigkeit getrennt oder Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Siedetemperaturen werden getrennt. Beispiele: Herstellung von destilliertem Wasser, Schnaps brennen Æ Chromatographie: Physikalisch unterscheidbare Stoffe eines Gemenges werden mithilfe einer Flüssigkeit oder eines Gases getrennt. Beispiele: Trennung von sehr geringen Stoffmengen in der medizinischen Diagnose, Untersuchung der Zusammensetzung von Gasen 3 Chemische Elemente – Chemische Verbindungen – Atombau Eisen ist ein Element. Es besteht nur aus Eisenatomen. Kochsalz ist kein Element. Es besteht aus Natrium- und Chloratomen. Element Wasserstoff Helium Natrium Chlor Fluor Eisen Lateinischer Name Hydrogenium Helium Natrium Chlorum Fluor Ferrum Symbol H He Na Cl F Fe • Chemische Elemente sind Reinstoffe, die aus nur einer „Sorte“ von Atomen bestehen. Chemische Elemente können durch chemische Reaktionen nicht weiterzerlegt werden. Beispiele: Eisen, Sauerstoff, Stickstoff • Chemische Verbindungen sind Reinstoffe, die aus verschiedenen „Sorten“ von Atomen bestehen. Chemische Verbindungen können durch chemische Reaktionen in kleinere Bausteine weiterzerlegt werden. Beispiele: Wasser, Kochsalz, Zucker Das Bohr’sche Atommodell Modelle der Atomkerne von Kohlenstoff und Chlor • Jedes Atom besteht aus einem positiv geladenen Atomkern, der von einer negativ geladenen Atomhülle umgeben ist. • Der Atomkern besteht aus positiv geladenen Protonen und elektrisch neutralen Neutronen. • Die Teilchen der Atomhülle sind negativ geladene Elektronen. 4 Das Periodensystem Die ersten 18 Elemente des Periodensystems • Im Periodensystem sind die Elemente geordnet: Æ Nach der Ordnungszahl: An der Ordnungszahl erkennt man die Anzahl der Protonen im Atomkern. Für elektrisch neutrale Atome gilt: Anzahl der Protonen im Atomkern = Anzahl der Elektronen in der Atomhülle Æ In Perioden (= Zeilen): An der Periodenzahl erkennt man die Zahl der Atomhüllen. In den Elementen einer Periode werden jeweils die Elektronenhüllen aufgefüllt. Æ In Gruppen (= Spalten): Die Elemente der Hauptgruppen haben gleich viele Außenelektronen und deswegen ähnliche chemische Eigenschaften. • Mithilfe der Massenzahl (= gerundeten Atommasse) kann man die Anzahl der Protonen und Neutron des Atomkerns berechnen: Anzahl der Neutronen = Massenzahl – Ordnungszahl Beispiel: Element Natrium Massenzahl 23 Ordnungszahl 11 Anzahl der Neutronen 23 – 11 = 12 • Im Periodensystem unterscheidet man: Æ Metalle: Sie neigen zur Abgabe von Außenelektronen. Æ Nichtmetalle: Sie neigen zur Aufnahme zusätzlicher Außenelektronen. Æ Edelgase: Weil die Außenschalen dieser Elemente vollständig mit Elektronen gefüllt sind (= Edelgaszustand), „wollen“ sie weder Elektronen aufnehmen noch abgeben. Edelgase gehen daher nahezu keine chemischen Verbindungen ein. Æ Halbmetalle: Sie zeigen metallische und nichtmetallische Eigenschaften. 5 Arten chemischer Bindungen Metallbindung: Positive Metall-Ionen und das negative „Elektronengas“ sorgen für den Zusammenhalt. Ionenbindung am Beispiel Natriumchlorid (Kochsalz, NaCl): Zwischen den positiven Natrium-Ionen (= Metall-Ionen) und den negativen Chlorid-Ionen (= Nichtmetall-Ionen) wirken elektrische Anziehungskräfte. Elektronenpaarbindung am Beispiel eines Wassermoleküls (H2O): Die gemeinsamen Elektronenpaare im Überlappungsbereich wirken wegen ihrer negativen Ladung anziehend auf die positiv geladenen Atomkerne. • Durch chemische Verbindungen entstehen aus den Ausgangsstoffen neue Stoffe mit neuen Eigenschaften. • Die Ursache aller chemischen Verbindungen sind anziehende elektrische Kräfte zwischen den Atomen der beteiligten Elemente. Für das Auftreten dieser elektrischen Kräfte gibt es zwei Gründe: Æ Die Abgabe von Außenelektronen aus der Atomhülle oder die Aufnahme von Außenelektronen in die Atomhülle Æ Das Überlappen von Atomhüllen • Der Aufbau der Atomkerne bleibt in chemischen Verbindungen unverändert. • Man unterscheidet 3 Arten chemischer Verbindungen: Æ Metallbindung: Metalle verbinden sich mit Metallen. Metallatome neigen zur Abgabe von Elektronen. Nach der Elektronenabgabe bleiben positiv geladene MetallIonen zurück. Die abgegebenen Außenelektronen bilden ein frei bewegliches „Elektronengas“. Zwischen den positiv geladenen Metall- Ionen und dem negativ geladenen „Elektronengas“ wirken elektrische Anziehungskräfte. Metalle sind elektrische Leiter, weil sich das negativ geladene Elektronengas zum positiven Pol der Stromquelle bewegt. Æ Ionenbindung: Metalle verbinden sich mit Nichtmetallen. - Metalle geben Außenelektronen ab, um den Edelgaszustand zu erreichen. Es entstehen positiv geladene Metall-Ionen. Nichtmetalle nehmen zusätzliche Außenelektronen auf, um den Edelgaszustand zu erreichen. Es entstehen negativ geladene Nichtmetall-Ionen. Zwischen den entgegengesetzt geladenen Ionen wirken elektrische Anziehungskräfte. Es bilden sich Salze. Salze sind hart, weil die Ionenbindungen sehr stark sind. Æ Elektronenpaarbindung: Nichtmetalle verbinden sich mit Nichtmetallen. Durch Überlappen der Atomhüllen werden gemeinsame Elektronenpaare gebildet und der Edelgaszustand wird erreicht. Es entstehen elektrisch neutrale Moleküle. Stoffe, die aus Molekülen aufgebaut sind (z. B. Wasser, Luft, Kunststoffe), sind elektrische Isolatoren, weil die neutralen Moleküle sich zu keinem der beiden Pole einer Stromquelle bewegen. 6 Die Formelsprache der Chemiker O C O CO2 „Elektronenformel“, Strukturformel und Summenformel eines Wasserstoffmoleküls Einfachbindung: Die Bindung wird durch ein Elektronenpaar bewirkt „Elektronenformel“, Strukturformel und Summenformel eines Kohlenstoffdioxidmoleküls Doppelbindung: Die Bindung wird durch jeweils zwei Elektronenpaare bewirkt. „Elektronenformel“, Strukturformel und Summenformel eines Stickstoffmoleküls Dreifachbindung: Die Bindung wird durch drei Elektronenpaare bewirkt. • Die Verhältnisformel drückt das Verhältnis der Ionen in Ionenbindungen aus: Beispiele: Æ NaCl (Natriumchlorid, Kochsalz) bedeutet, dass Kochsalz aus gleich viel NatriumIonen und Chlorid-Ionen aufgebaut wird. Æ CuCl2 (Kupferchlorid) bedeutet, dass Kupferchlorid doppelt so viele Chlorid-Ionen wie Kupfer-Ionen enthält. • An der Strukturformel erkennt man den Aufbau des Moleküls. Elektronenpaare werden durch Striche dargestellt. Beispiele: Siehe Abbildungen • An der Summenformel kann man die Summe der Atome erkennen, die sich zu einem Molekül verbunden haben. Beispiele: Æ H2O: Die Bausteine des Wassermoleküls sind 2 Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom. Æ CO2: Ein Kohlenstoffdioxidmolekül wird von einem Kohlenstoffatom und 2 Sauerstoffatomen aufgebaut. Unterscheide: 2 H bedeutet: 2 nicht gebundene Wasserstoffatome H2 bedeutet: Ein Molekül Wasserstoff aus 2 miteinander verbundenen Wasserstoffatomen 7 Analyse und Synthese – Oxidation, Reduktion und Redoxreaktion Reduktion (Elektronenaufnahme) Cl + 1 e- Æ ClOxidation (Elektronenabgabe) Na Æ Na+ + 1e- Oxidation Reduktion CO2+2 MgÆ2 MgO+C Red Oxidation ox Reduktion Durch Elektronenaufnahme wird Chlor zum negativ geladenen Chlorid-Ion reduziert. Durch Elektronenabgabe wird Natrium zum positiv geladenen Natrium-Ion oxidiert. Beispiel für eine Redox-Reaktion: Kohlenstoffdioxid wird zu Kohlenstoff reduziert. Magnesium wird zu Magnesiumoxid oxidiert. So entsteht das Kunstwort Redox. • Analyse ist die Bestimmung der Bestandteile eines Stoffs. Beispiel: Durch die Analyse des Wassers mithilfe des elektrischen Stroms (= Elektrolyse) erfährt man, dass Wasser aus den Elementen Wasserstoff und Sauerstoff besteht. • Synthese ist der Aufbau einer chemischen Verbindung. Beispiel: Bei der Fotosynthese werden mithilfe von Lichtenergie organische Stoffe erzeugt. • Oxidation Æ Vereinfachte Definition: Oxidation ist eine chemische Reaktion, bei der sich ein Element mit Sauerstoff verbindet. Dabei entsteht ein Oxid. Beispiele für Oxide: Kohlenstoffdioxid (CO2), Eisenoxid (Fe2O3), Magnesiumoxid (MgO), Wasser (H2O) Æ Verallgemeinerte Definition: Bei Oxidationen werden Elektronen aus Atomhüllen abgegeben. • Reduktion Æ Vereinfachte Definition: Reduktion ist eine chemische Reaktion, bei der einer Verbindung Sauerstoff entzogen wird. Æ Verallgemeinerte Definition: Bei Reduktionen werden Elektronen in Atomhüllen aufgenommen. • Redoxreaktion: Reduktion und Oxidation ist aneinander gekoppelt. 8 Säuren und Basen Wenn möglich rämliche Darstellung wie 28/1 Säuren sind Protonenspender Basen sind Protonenempfänger pH-Werte sind Maßzahlen von 0 bis 14 • Wasserlösliche Oxide von Nichtmetallen reagieren mit Wasser zu sauren Lösungen. Beispiel:SO2 + H2O Æ H2SO3, schweflige Säure • Wasserlösliche Oxide von Metallen reagieren mit Wasser zu basischen Lösungen (= Laugen). Beispiel: MgO + H2O Æ Mg(OH)2, Magnesiumhydroxid • Säuren sind Protonenspender. Sie geben Protonen (= positiv geladene WasserstoffIonen, H+) an Wassermoleküle (H2O) ab. Diese reagieren mit den Protonen zu positiv geladenen Hydronium-Ionen (H3O+). Basen sind Protonenempfänger. Sie nehmen Protonen (= positiv geladene WasserstoffIonen, H+) von den Wassermolekülen (H2O) auf. Diese werden dadurch zu negativ geladene Hydroxid-Ionen (OH-). • In sauren Lösungen sind mehr H3O+ - Ionen als OH--Ionen. In basischen Lösungen sind mehr OH--Ionen als H3O+-Ionen. Neutrale Lösungen enthalten: Æ gleich viele H3O+-Ionen und OH--Ionen Æ oder weder H3O+-Ionen noch OH--Ionen • Am pH-Wert erkennt, ob eine Lösung sauer, basisch oder neutral ist. Er wird mit Teststreifen oder dem pH-Meter bestimmt. Æ pH-Wert neutraler Lösungen: 7 Æ pH-Wert saurer Lösungen: von 0 bis kleiner als 7 Æ pH-Wert basischer Lösungen: von größer als 7 bis 14 9 Beispiele für Säuren: Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten • Salzsäure (HCl) ist eine starke Säure. Sie ist ein Rohstoff für die Herstellung mancher Kunststoffe und ist in stark verdünnter Form im menschlichen Magensaft enthalten, wo sie schädliche Bakterien zerstört. Mit Salzsäure können auch Kalkrückstände entfernt werden. Behälter mit starken Säuren und Basen müssen mit diesem Etikett gekennzeichnet sein! • Schwefelsäure (H2SO4) ist eine starke Säure. Sie ist hygroskopisch (= Wasser anziehend). Wegen dieser Eigenschaft zerstört diese Säure organische Stoffe wie Zucker und Cellulose. Sie wird für die Herstellung von Düngemitteln und in verdünnter Form als Elektrolyt in Autobatterien (Bleiakkumulatoren) verwendet. • Salpetersäure (HNO3) ist eine starke Säure. Wenn man Salzsäure und Salpetersäure im Verhältnis 3:1 mischt, entsteht Königswasser. Im Königswasser löst sich auch Gold. Mithilfe eines Gemischs aus Salpetersäure und Schwefelsäure werden viele Sprengstoffe hergestellt, z. B. die hochexplosive Flüssigkeit Nitroglycerin. • Die Kohlensäure (H2CO3) ist eine schwache Säure. Manchen Erfrischungsgetränken wird Kohlenstoffdioxid (CO2) zugesetzt. Im Wasseranteil dieser Getränke löst sich ein Teil des CO2 und es entsteht Kohlensäure, die den Getränken einen leicht säuerlichen und erfrischenden Geschmack gibt. Reaktionsgleichung: CO2 + H2O Æ H2CO3 10 Beispiele für Basen: Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten • Natriumhydroxid (NaOH) ist eine starke Base. Sie wird in Form von Natronlauge z. B. zur Seifenherstellung, als Lösungsmittel für Öle, Fette und Lacke und zur Gewinnung von Papier und Textilfasern verwendet. Salmiakgeist ist verdünnte Ammoniaklösung (NH4OH). • Calciumhydroxid (Ca(OH)2) ist eine starke Base. Die basische Lösung wird als Löschkalk in der Baustoffindustrie und zur Reinigung von Rauchgasen verwendet. Beim so genannten „Kalklöschen“ wird Calciumoxid (gebrannter Kalk) mit Wasser übergossen. Reaktionsgleichung: CaO + H2O Æ Ca(OH)2 • Ammoniak (NH3) ist eine starke Base. Ammoniak braucht man zur Produktion von Stickstoff-Düngemitteln und anderer stickstoffhaltiger Produkte wie z. B. Salpetersäure und Sprengstoffe. Ammoniak reagiert mit Wasser (H2O) zur basischen Ammoniaklösung (NH4OH). Reaktionsgleichung: NH3 + H2O Æ NH4OH Æ Verdünnte Ammoniaklösung wird auch als Ammoniakwasser oder Salmiakgeist bezeichnet. Ammoniakwasser ist oft in Fensterputzmitteln enthalten. Auch der typische Geruch von Haarfärbemitteln stammt von Ammoniak. 11 Neutralisation und Salze Gips – ein Salz für gebrochene Knochen • Aus einer sauren Lösung und einer basischen Lösung kann man durch Mischen eine neutrale Lösung herstellen. Die neutrale Lösung besteht aus Wasser und darin gelöstem Salz. Wenn man das Wasser aus der neutralen Lösung verdampft, erhält man ein Salz. Æ Reaktionsgleichung zur Bildung von Kochsalz: Æ HCl + NaOH Æ NaCl + H2O • Salze sind Ionenbindungen. Æ Das positiv geladene Ion (Kation) ist häufig ein Metall-Ion, kann aber auch ein Nichtmetall-Ion sein. Beispiele: Na+ (Natrium-Ion = Metall-Ion), Ca2+ (Calcium-Ion = Metall-Ion), NH4+ (Ammonium-Ion = Nichtmetall-Ion) Æ Das negativ geladene Ion ist das so genannte Säurerest-Ion (Anion) einer Säure. • Der Name des Salzes setzt sich aus den Namen dieser beiden Ionen zusammen. Æ Beispiele: Säure Säurerest-Ion (Anion) HCl Cl- Name des SäurerestIons Chlorid-Ion H2SO4 SO42- Sulfat -Ion HNO3 NO3- Nitrat-Ion H2CO3 CO32- Carbonat-Ion Beispiele für Salze Verwendung NaCl: Natriumchlorid (Kochsalz), ein Salz der Salzsäure CaSO4: Calciumsulfat (Gips), ein Salz der Schwefelsäure NH4NO3: Ammoniumnitrat, ein Salz der Salpetersäure CaCO3: Calciumcarbonat (Kalkstein), ein Salz der Kohlensäure Würzen, Produktion von Natronlauge Baustoff Düngemittel Grundstoff vieler Baustoffe 12 Luft und Luftschadstoffe • Luft ist ein Gemenge aus etwa 78 % Stickstoff (N2) und 21 % Sauerstoff (O2). Die restlichen Gase der Luft sind Kohlenstoffdioxid, Edelgase, Wasserdampf und andere Gase (z. B. Methan). Abgaskatalysatoren vermindern die Schadstoffbelastung der Luft. Eine der Reaktionen im Katalysator: 2 CO + 2 NO Æ 2 CO2 + N2 • Beispiele für die Verwendung von Gasen der Luft: Æ Stickstoff braucht man für die Herstellung von Düngemitteln und in flüssiger Form in der Medizin zum Schockgefrieren von Blut und Impfstoffen. Æ Sauerstoff wird in der Technik überall dort eingesetzt, wo bei Verbrennungsvorgängen hohe Temperaturen erzielt werden sollen (Stahlerzeugung, Schweißen). Æ Edelgase dienen zur Füllung von Gasentladungsröhren. Helium ist das Füllgas für Ballons und Luftschiffe. Æ Kohlenstoffdioxid (CO2) wird Mineralwässern und Erfrischungsgetränken zugesetzt. In fester Form kommt es als Trockeneis in den Handel. • Beispiele für Luftschadstoffe und deren Auswirkungen: Æ Feinstaub, Stickoxide (NOx) und Ozon(O3) können zu Atemwegserkrankungen führen. Æ Kohlenstoffmonoxid (CO) ist giftig und an der Entstehung von Ozon beteiligt. Æ Zu den Treibhausgasen gehören Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). 13 Wasser und Wasserstoff Modelle des Wassermoleküls: Elektronenformel und Strukturformel Die Elektrolyse (= Analyse durch Zufuhr elektrischer Energie) ist eine endotherme Reaktion: Die Energiezufuhr ist größer als die Energieabgabe. Die Knallgasreaktion ist eine exotherme Reaktion: Die Energiezufuhr ist kleiner als die Energieabgabe. • Summenformel von Wasser: H2O • Wasser kann durch Elektrolyse in die Elemente Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) zerlegt werden. Reaktionsgleichung: 2H2O Æ 2 H2 + O2 Æ Bei dieser Reaktion ist die Energieaufnahme größer als die Energieabgabe. Solche Reaktionen heißen endotherme Reaktionen. • Wasserstoff ist ein brennbares Gas. Sauerstoff fördert das Brennen. • Knallgas ist ein Gemenge aus zwei Raumteilen Wasserstoff und einem Raumteil Sauerstoff. Es verbrennt explosionsartig zu Wasser. Reaktionsgleichung: 2 H2 + O2 Æ 2 H2O Æ Bei der Knallgasreaktion ist die Energieabgabe größer als die Energieaufnahme. Solche Reaktionen heißen exotherme Reaktionen. • Beispiele für die Verwendung des Wasserstoffs: Æ früher zur Füllung von Luftschiffen Æ als Raketentreibstoff Æ zusammen mit Stickstoff für die Erzeugung von Ammoniak (Haber-Bosch-Verfahren) Æ zusammen mit Sauerstoff für die Erzeugung elektrischer Energie in Brennstoffzellen 14 Eisen – Aluminium – Kupfer Eisen • Vom steirischen Erzberg wird Eisencarbonat (Spateisenstein, FeCO3) abgebaut. Vor der Weiterverarbeitung im Hochofen muss aus dem Eisencarbonat Eisenoxid (Fe2O3) gewonnen werden. Im Hochofen wird Eisenoxid durch Kohlenstoffmonoxid zu Eisen reduziert. Roheisen wird gewonnen. Æ Reaktionsgleichung: Fe2O3 + 3 CO Æ 2 Fe + 3 CO2 • Das Roheisen enthält neben anderen Verunreinigungen vor allem noch Kohlenstoff. Er macht das Roheisen spröde und damit ungeeignet für weitere Verarbeitungsvorgänge wie z. B. Walzen und Schmieden. • Beim LD-Verfahren wird Sauerstoff auf das Roheisen aufgeblasen. Der Kohlenstoff und andere Verunreinigungen oxidieren. Stahl wird erzeugt. Aluminium Die Gewinnung von Aluminium durch Schmelzflusselektrolyse: 1…Aluminiumoxid wird vorgewärmt 2…Schmelze aus Kryolith und Aluminiumoxid 3…flüssiges Aluminium Kupfer • Aluminium wird aus Bauxit gewonnen, das etwa 50% Aluminiumoxid (Al2O3) enthält. • Das Aluminiumoxid wird gelöst und durch Schmelzflusselektrolyse in Aluminium und Sauerstoff getrennt. Æ Beispiele für die Verwendung: Bauteile in Elektrogeräten, in Legierungen mit anderen Metallen als Werkstoff im Fahrzeugbau, Schiffsbau und Flugzeugbau, im Bauwesen z. B. für Fensterprofile, Fassadenverkleidungen und Dächer • Nach mehreren Verarbeitungsschritten wird durch Reduktionen und Oxidationen aus Kupfererzen (z. B. aus Cuprit, Cu2O) Kupfer mit einem Reinheitsgrad von etwa 98% gewonnen. Durch Elektrolyse gewinnt man schließlich (fast) reines Kupfer. Æ Beispiele für die Verwendung: Kupferkabel, Decken von Dächern, Dachrinnen 15 Kalkstein – Quarz – Kochsalz – Düngemittel Kalkstein • Aus Kalkstein (Calciumcarbonat, CaCO3) erhält man durch Erhitzen Branntkalk (Calciumoxid, CaO). Æ Reaktionsgleichung: Ca CO3 ÆCaO + CO2 • Der Branntkalk wird mit Wasser übergossen und reagiert zu Löschkalk (Calciumhydroxid, Ca(OH)2). Æ Reaktionsgleichung: CaO + H2O Æ Ca(OH)2 • Beim Abbinden reagiert der Löschkalk mit dem Kohlenstoffdioxid (CO2) der Luft wieder zu Kalkstein. Æ Reaktionsgleichung: Ca(OH)2 + CO2 Æ CaCO3 + H2O Quarz • Quarz ist Siliciumdioxid (SiO2). Æ Beispiele für die Verwendung: Quarzsand, Soda und Kalk sind die Rohstoffe für die Glaserzeugung. Aus reinem Silicium werden Computerchips und Solarzellen produziert. Kochsalz • In Österreich wird Kochsalz aus dem „Haselgebirge“ mit Wasser gelöst. Die mit Salz gesättigte Lösung heißt Sole. Æ Beispiele für die Verwendung: Aus dem größten Teil der Sole wird in der chemische Industrie durch Elektrolyse Natronlauge gewonnen. Ein relativ geringer Teil der Sole wird durch Rohrleitungen ins so genannte „Sudhaus“ geleitet. Dort wird das Wasser verdampft und Kochsalz gewonnen. Düngemittel • Düngemittel sind Salze, die fehlende Pflanzennährstoffe ergänzen. Die Pflanzen nehmen die Nährstoffe in Form von Ionen auf. Æ Beispiele für Pflanzennährstoffe: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Kupfer 16 Kohle und Kohleveredelung – Erdöl (Erdgas) und Erdölprodukte Schematische Darstellung der fraktionierten Destillation: Die Temperatur nimmt in den Destillationstürmen nach oben hin ab. Kohle und Kohleveredelung • Kohle ist aus riesigen Wäldern durch Inkohlung (Voraussetzung: Luftabschluss und hohe Temperatur) entstanden. Je länger die Inkohlung dauert, desto größer ist der Kohlenstoffanteil und desto höher ist der Heizwert. • Durch Kohleentgasung (der Verkokung) gewinnt man vor allem Koks und Teer. Æ Verwendung des Kokses: Eisenerzeugung im Hochofen Verwendung des Teers: Straßenteer, Grundstoff für Waschmittel, Heilmittel, Farben usw. • Durch Kohlevergasung gewinnt man z. B. Synthesegas, ein Gemenge aus Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff. Dieses Gas ist für die Herstellung verschiedener chemischer Verbindungen wie z. B. Methan und Benzin geeignet. Erdöl (Erdgas) und Erdölprodukte • Erdöl und Erdgas entstanden unter Luftabschluss und der Mitwirkung von Bakterien aus tierischem und pflanzlichem Meeresplankton. • Erdöl und Erdgas sind Gemenge aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen – das sind chemische Verbindungen aus den Elementen Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H). • Erdgas besteht zu einem Großteil aus dem Kohlenwasserstoff Methan (CH4). Æ Verwendung von Methan: für Heizzwecke, Rohstoff für die chemische Industrie • Die Kohlenwasserstoffe des Erdöls haben unterschiedliche Siedetemperaturen und lassen sich daher durch fraktionierte Destillation in einer Raffinerie trennen. Æ Beispiele für Produkte der atmosphärischen Destillation: Flüssiggas, Benzin, Kerosin und Dieselöl Æ Beispiele für Produkte der Vakuumdestillation: Schmiermittel, Schweröl, Paraffine und Bitumen für den Straßenbau 17 Kohlenstoff in organischen Verbindungen Raummodelle von Methan (CH4), Ethan (C2H6), Propan (C3H8), Butan (C4H10) Oben: Raummodell von Ethen (C2H4). – Doppelbindung! Unten: Raummodell von Ethin (C2H2). – Dreifachbindung! Raummodell von Benzen (C6H6) • Verbindungen des Kohlenstoffs mit Wasserstoff heißen Kohlenwasserstoffe. • Kohlenwasserstoffe mit Einfachbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen heißen Alkane. Æ Allgemeine Summenformel der Alkane: CnH2n+2 Æ Beispiele: Methan (CH4), Ethan (C2H6), Propan (C3H8), Butan (C4H10) Æ Verwendungen: Methan ist Hauptbestandteil von Erdgas, Butan im Flüssiggas eines Laborbrenners. • Kohlenwasserstoffe mit Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen heißen Alkene. Wegen der Doppelbindung (der Doppelbindungen) sind Alkene reaktionsfreudiger als Alkane. Æ Allgemeine Summenformel der Alkene: CnH2n Æ Beispiel: Ethen (C2H4) Æ Verwendung: Ausgangsstoffe für die Kunststoffindustrie • Kohlenwasserstoffe mit Dreifachbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen heißen Alkine. Alkine sind – ähnlich wie die Alkene – reaktionsfreudiger als die Alkane. Æ Allgemeine Summenformel der Alkene: CnH2n-2 Æ Beispiel: Ethin (C2H2) Æ Verwendung: unter dem Namen Acetylen als Gas zum Schweißen • Ein Beispiel für ein ringförmiges Kohlenwasserstoffmoleküls ist Benzen (= Benzol, C6H6). Benzen und ähnlich gebaute Kohlenwasserstoffe gehören wegen ihres oft angenehmen Geruchs zu den so genannten Aromaten. Æ Verwendung: wird in geringen Mengen zur Qualitätsverbesserung dem Benzin zugesetzt. – Giftig!! • Bei den so genannten Halogenkohlenwasserstoffen werden Wasserstoffatome durch Halogene ersetzt. Æ Beispiel: Fluor-Chlor-Kohlen-Wasserstoffe (FCKW) – Sie tragen zur Zerstörung der Ozonschicht bei. Die Produktion ist in der EU seit 1995 verboten. 18 Kunststoffe Die Polymerisation von Ethen zu Polyethen im Modell Steckdosen aus Bakelit sind Produkte der Polykondensation. Plastomere, Elastomere und Duromere im Modell • Der Kunststoff Polyethen (PE) ist ein Polymer. Polymere entstehen durch Polymerisation. Bei dieser chemischen Reaktion werden Doppelbindungen zwischen den Ethenmolekülen gelöst und die Ethenmoleküle verbinden sich zu langen Molekülketten, so genannten Makromolekülen. Æ Weitere Beispiele für Polymere: Polypropen (PP), Polystyren (PS) und Polyvinylchlorid (PVC) • Kunststoffe werden auch durch Polykondensation hergestellt. Bei dieser chemischen Reaktion entstehen die Makromoleküle durch Abspaltung von Wasser. Æ Beispiele für Polykondensate und deren Anwendung: Bakelit (Steckdosen), Resopal (Beläge für Möbel), Nylon (Strümpfe, Fallschirme), Polyethenterephtalat (= PET, Kunststoffflaschen), Polycarbonat (CDs, DVDs) • Kunststoffe können nach ihren Eigenschaften in Plastomere, Elastomere und Duromere eingeteilt werden. Æ Plastomere lassen sich ab einer gewissen Temperatur leicht in fast jede gewünschte Form bringen. Die Makromoleküle sind nicht vernetzt. Beispiel: Frischhaltedosen Æ Elastomere (Alltagsbezeichnung: Gummi) können verformt werden und nehmen wieder ihre ursprüngliche Form an. Die Makromoleküle sind schwach vernetzt. Beispiel: Putzschwamm Æ Duromere sind hart und spröde und schmelzen nicht. Ihre Makromoleküle sind stark vernetzt. Beispiel: Motorradhelm 19 Kohlenhydrate • Zu den Kohlenhydraten zählen Einfachzucker (Monosaccharide), Zweifachzucker (Disaccharide), Vielfachzucker (Polysaccharide). • Einfachzucker sind Moleküle mit der Summenformel C6H12O6. Je nach der Anordnung der Atome im Molekül unterscheidet man Glucose Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose). Æ Traubenzucker ist ein Produkt der Fotosynthese: Bei dieser Reaktion werden von grünen Pflanzen Traubenzucker und Sauerstoff aus Wasser und Kohlenstoffdioxid Stoffumsatz bei der Fotosynthese mithilfe von Chlorophyll und Sonnenenergie erzeugt. Reaktionsgleichung: 6 CO2 + 6 H2O Æ C6H12O6 + 6 O2 Æ Beispiele für das Vorkommen von Traubenzucker und Fruchtzucker: Früchte, Honig Æ Traubenzuckermoleküle sind die Bausteine pflanzlicher Fasern. • Zweifachzucker sind Moleküle mit der Summenformel C12H22O11. Ein Zweifachzuckermolekül entsteht aus zwei Einfachzuckermolekülen unter Wasserabspaltung (= Kondensationsreaktion). Æ Reaktionsgleichung: C6H12O6 + C6H12O6 Æ C12H22O11 + H2O Æ Beispiele: Rohrzucker, Rübenzucker, Milchzucker, Malzzucker • Vielfachzucker sind Moleküle mit der Summenformel (C6H10O5)n. Ein Vielfachzuckermolekül entsteht aus „vielen“ (= n) Einfachzuckermolekülen unter Wasserabspaltung (= Kondensationsreaktion). Æ Beispiele: Stärke (ist verdaulich), Cellulose (ist unverdaulich, aber ein wichtiger Ballaststoff) Æ Cellulose ist der Rohstoff für halbsynthetische Fasern. 20 Ethanol und andere Alkohole H H Ethan H C C H H H H C OH H H H Ethanol H C C OH H H H Methanol H H H C OH H C OH H C OH H C OH H H C OH Ethandiol („Glycol“) Propantriol („Glycerin“) H • Beim Gären des Mostes wird Traubenzucker (Glucose) unter Mitwirkung von Enzymen in Ethanol (C2H5OH) und Kohlenstoffdioxid gespalten. Æ Reaktionsgleichung zur alkoholischen Gärung: C6H12O6 Æ 2C2H5OH + 2CO2 • Der Name eines Alkohols setzt sich aus dem Namen des Kohlenwasserstoffs und der Endung -ol zusammen. • Kennzeichnend für Alkohole ist die OH-Gruppe, die so genannte Hydroxylgruppe. Æ Die Anzahl der Hydroxylgruppen des Alkohols wird durch Vorsilben ausgedrückt. Æ Beispiele für Alkohole: Name Methanol Ethanol Formel CH3OH C2H5OH Eigenschaften sehr giftig brennbar Ethandiol, „Glycol“ Propantriol, „Glycerin“ C2H4(OH)2 giftig, süßlicher Geschmack C3H5(OH)3 ölig Verwendung Lösungsmittel, Kunststoffherstellung Lösungsmittel für Heilmittel und Kosmetika, als Zusatzstoff in Benzin enthalten Frostschutzmittel in Cremes enthalten, für Sprengstoffe (Nitroglycerin) 21 Carbonsäuren und Ester H H C O C O OH H C OH O CH3 C Carboxylgruppe OH Die Strukturformel von Ethansäure (Essigsäure) und die vereinfachte Schreibweise (unten) • Ethansäure (= Essigsäure, CH3COOH) entsteht aus Ethanol bei der Essigsäuregärung. Æ Reaktionsgleichung: C2H5OH + O2 Æ CH3COOH + H2O • Ethansäure ist ein Beispiel für eine Carbonsäure. Kennzeichnend für alle Carbonsäuren ist die COOHGruppe, die so genannte Carboxylgruppe. Æ Weitere Beispiele für Carbonsäuren: Benzeosäure und Citronensäure (zur Konservierung) Äpfelsäure (z. B. in Äpfeln und Gummibärchen enthalten) Milchsäure (gibt der Sauermilch ihren Geschmack) Weinsäure (Bestandteil von Backpulver und Erfrischungsgetränken) Buttersäure (Geruch von ranziger Butter) Ameisensäure (enthalten im Gift von Ameisen und Brennnesseln) • Ester entstehen durch Kondensationsreaktionen aus Carbonsäuren mit Alkoholen. Æ Beispiele: Essigsäure + Ethanol Æ Essigsäureethylester + Wasser Buttersäuresäure + Ethanol Æ Buttersäureethylester + Wasser Ameisensäure + Ethanol Æ Ameisensäureethylester + Wasser • Manche Ester erkennt man an ihrem charakteristischen Geruch. Æ Beispiele: Essigsäureethylester: Geruch von Uhu Alleskleber Buttersäureethylester: Ananasgeruch Ameisensäureethylester: Rumaroma 22 Fette und Fettsäuren Fettmoleküle sind Ester aus Propantriol („Glycerin“) und drei gleichen oder verschiedenen Fettsäuremolekülen. • Fette und Öle sind Ester aus dem Alkohol Propantriol, (C3H5(OH)3, „Glycerin“) und Fettsäuren (=Carbonsäuren, die in Fetten enthalten sind). • Die Ester des Alkohols Propantriol („Glycerin“) werden als Glyceride bezeichnet. • Tierische Fette enthalten vor allem gesättigte Fettsäuren. Pflanzliche Fette und Öle enthalten einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, die der Körper nicht aufbauen kann. Sie sind deswegen für die Ernährung wertvoller als tierische Fette und auch leichter verdaulich. Æ Beispiele für gesättigte Fettsäuren: Palmitinsäure (C15H31COOH), Stearinsäure (C17H35COOH) Æ Beispiele für ungesättigte Fettsäuren: Ölsäure (C17H33COOH), Linolsäure, Linolensäure 23 Proteine A m i n o g r u p p e H H N H C H O C O H Allen Aminosäuren gemeinsam ist die Aminogruppe (-NH2) und die Säuregruppe (-COOH). S ä u r e g r u p p e • Die Bausteine der Proteine sind die Aminosäuren. • Die Bindung zwischen der Säuregruppe der einen und der Aminogruppe der anderen Aminosäure heißt Peptidbindung. Proteine sind Polypeptide. • Es gibt eine sehr viele Möglichkeiten für die Anordnung der 20 verschiedenen Aminosäurebausteine in einem Protein. Die räumliche Anordnung ist dabei entscheidend für die biologische Wirksamkeit. • Der Körper kann 12 Aminosäuren aus anderen Aminosäuren herstellen. Die anderen acht müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Æ Beispiele für proteinreiche (= eiweißreiche) Nahrungsmittel: Fleisch, Fische, Eier, Milch und Milchprodukte, Erbsen und Bohnen. 24 fettlöslich Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe Vitamin A B12 enthalten z. B. in Milch, Eigelb, Karotten, Leber Milch, Eigelb, Lebertran Öle, Milch, Weizenkeime Gemüse VollkornProdukte, Hefe Hefe, Milch, Gemüse Hefe, Milch, Leber Fleisch, Leber C Obst, Gemüse D E wasserlöslich K B1 Empfohlene Mischung der Nährstoffe B2 B6 Mangelerscheinungen Nachtblindheit, Wachstumsstörungen Rachitis – Probleme für Knochenaufbau Muskelstörungen Störung der Blutgerinnung Störungen im Nervensystem Hauterkrankungen, Wachstumsstörungen Hauterkrankungen, Störungen im Nervensystem Störungen bei der Blutbildung Zahnfleischbluten (Skorbut) Vitamine und deren Bedeutung für eine gesunde Ernährung • Die Energielieferanten in unserer Nahrung sind verwertbare Kohlenhydrate (z. B. Zucker, Stärke), Fette und Proteine. • Der Energiegehalt von Nahrungsmitteln wird in Kilo-Joule (kJ) angegeben und steht unter dem Begriff Brennwert auf den Lebensmittelverpackungen. Æ Beispiele für kohlenhydratreiche Nahrungsmittel: Brot, Nudeln, Bohnen, Erdäpfel, Reis Æ Bedeutung der Fette: Energiequelle, Geschmacksträger, unentbehrlich für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) aus dem Darm in den Blutkreislauf, wichtige Bausteine des Nervensystems und der Zellmembranen Æ Beispiele für Proteine und deren Bedeutung: Strukturproteine bestimmen den Aufbau der Zellen. Enzyme (Biokatalysatoren) ermöglichen oder verhindern chemische Reaktionen im Körper. Transportproteine übernehmen den Transport körperwichtiger Substanzen. Antikörper wehren Infektionen ab. • Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe sind keine Energielieferanten, jedoch für eine gesunde Ernährung unverzichtbar. • Vitamine und Mineralstoffe kann der Körper nicht oder nur in geringen Mengen selbst herstellen kann. Deshalb müssen sie unbedingt in unserer Nahrung enthalten sein. Æ Bedeutung der Vitamine: Siehe Tabelle Æ Beispiele für Mineralstoffe und deren Bedeutung: Calcium (Knochenfestigkeit), Eisen (bei Mangel Beeinträchtigung der Blutbildung), Iod (Funktion der Schilddrüse), Fluor (bei Mangel verstärkte Kariesbildung) • Ballaststoffe sind unverdauliche (nicht verwertbare) Kohlenhydrate. Æ Bedeutung: wichtig für eine geregelte Verdauung • Wasser erfüllt bei der Ernährung eine äußerst wichtige Funktion. Die Nährstoffe werden – in Wasser gelöst – zu den Zellen transportiert. 25 Tenside Das Natriumsalz einer Fettsäure wird von Fettsäureanionen und Kationen des Elements Natrium aufgebaut. Fettsäureanionen haben eine Wasser abstoßende und eine Wasser anziehende Seite. Die Wasser anziehenden Enden der Tensidteilchen bilden um die Fetttröpfchen negativ geladene Hüllen, die einander abstoßen. • Die ältesten Tenside sind die Seifen. Seife wird von Natriumsalzen (oder Kaliumsalzen) der Fettsäuren aufgebaut. Die Fettsäureanionen sind die waschaktiven Teilchen. Sie haben eine Wasser anziehende (hydrophile) und eine Wasser abstoßende (hydrophobe) Seite. • Der Reinigungsvorgang im Modell: Die Wasser abstoßenden Enden der Tensidteilchen dringen in die Textilfasern ein und umgeben die Schmutzteilchen, die Wasser anziehenden Enden ragen ins Wasser. Die Schmutzteilchen werden schließlich von den Textilfasern abgelöst und emulgiert. Warmes Wasser und die Bewegung der Wäsche während des Waschens unterstützen diesen Vorgang. • Die Nachteile der Seife: Die Wasserhärte wird vor allem durch Calcium- und Magnesiumsalze verursacht. In hartem Wasser reagieren die Fettsäureanionen der Seife mit den Kationen dieser Salze zu wasserunlöslicher Kalkseife. Sie vermindert die Waschwirkung, setzt sich im Gewebe ab und macht die Wäsche hart und grau. Deswegen wird Seife alleine heute kaum mehr zum Wäsche waschen verwendet. • Die synthetischen Tenside moderner Wasch- und Reinigungsmittel haben die oben erwähnten Nachteile nicht. Außer den Tensiden enthalten moderne Vollwaschmittel z. B. Wasserenthärter, Bleichmittel und optische Aufheller. Æ Wasserenthärter verhindern, dass sich beim Trocknen spitze Kristalle von Calciumund Magnesiumsalzen auf der Wäsche bilden und das Gewebe schädigen. Æ Bleichmittel setzen in der Tensidlösung atomaren Sauerstoff frei. Dieser „AktivSauerstoff“ ist sehr reaktionsfreudig und zerstört durch Oxidation z. B. Obst- und Gemüseflecken. Æ Optische Aufheller wandeln für unser Auge unsichtbares ultraviolettes Licht (UVLicht) in sichtbares Licht um. Die Wäsche wirkt dadurch „weißer“.