Granulozyten-SPECT zur nicht-invasiven Untersuchung der

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93. Jahrestagung der Vereinigung der Bayerischen Chirurgen e.V.
Markus Schoenberg
64
12 Innovation durch technischen Fortschritt
D
V
Dr. med. Markus Schoenberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-,
Transplantationschirurgie, München
PD Dr. med. Sebastian Lehner, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
Dr. med. Andrei Todica, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, München
Dr. rer nat. Franz-Josef Gildehaus, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin,
München
Dr. med. Julian Bucher, Klinik für Allgemein-, Viszeral-,
Transplantationschirurgie, München
Jingcheng Hao, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantationschirurgie,
München
Prof. Dr. med. Jens Werner, Klinik für Allgemein-, Viszeral-,
Transplantationschirurgie, München
Prof. Dr. med. Markus Guba, Klinik für Allgemein-, Viszeral-,
Transplantationschirurgie, München
Granulozyten-SPECT zur nicht-invasiven Untersuchung der immunologischen
Tumorsignatur bei Patienten mit HCC
Zielsetzung: In zahlreichen Studien histologischer Schnitte konnte gezeigt
werden, dass die Infiltration von Immunzellen die Rezidivrate und das Überleben
nach Leberesektion bei hepatozellulären Karzinom mit beeinflusst.
Immunohistologien können jedoch nur ex-post durchgeführt werden und
erlauben somit keinen Einfluss auf die Behandlung. Für eine Risikostratifizierung
wäre idealerweise eine non-invasive quantifizierbare Methode anzustreben. In
dieser Fallserie stellen wir eine neue Indikation für das sog. GranulozytenSPECT (Granulozyten Single Proton Emission Computer Tomographie) zur
Untersuchung von Immuninfiltration von Tumoren vor.
Methodik: Patienten mit Verdacht auf ein HCC wurden 24h präoperativ
radionukleidmarkierte NCA-95-Antikörper (Anti-CD66b) injiziert. Vier und 24
Stunden nach Injektion wurde eine SPECT-Untersuchung durchgeführt.
Postoperativ wurden die Tumorproben immunhistologisch (Anti-CD66b)
untersucht.
Ergebnisse: 5 Patienten (medianes Alter 57 (27-72) Jahre) konnten in dieser
ersten Serie untersucht werden. Es wurden eine follikuläre noduläre Hyperplasie
(FNH) und 4 HCC untersucht. Ein HCC Patient war immunsupprimiert. Die FNH
zeigte eine identische Granulozyteninfiltration wie die Restleber. Das HCC mit
einem schlechteren Grading (Grad 3) zeigte nach 24h einen Anstieg der
gemessenen Granulozyteninfiltration. Bei Grad 2 fehlte der Anstieg der
Granulozyteninfiltration. Unter Immunsuppression zeigte sich, wie zu erwarten,
keine Infiltration in den Tumor. Diese Ergebnisse konnten zusätzlich mittels
Immunhistologie gegen CD66b im Tumorgewebe bestätigt werden.
Schlussfolgerung: Das Immuno-SPECT ist eine neue non-invasive Technik zur
diagnostischen Darstellung und Auswertung der Immuninfiltration in Tumoren.