Leopard, Schneeleopard PDF OLIs Tierlexikon

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Leopard, Schneeleopard | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Leopard, Schneeleopard
Panthera unica
Leise und fast unsichtbar streift der Schneeleopard durch die Bergwelt
des Himalaya: Mit seinem grauweißen Fell und den dunklen Punkten
ist er hervorragend getarnt.
Aussehen
Schneeleoparden sind Raubtiere und gehören zur Familie der Katzen und
dort zu den Großkatzen. Auf den ersten Blick könnte man sie mit den
Leoparden Afrikas verwechseln: Beide tragen ein schwarz gepunktetes
Fell. Doch ein zweiter Blick zeigt, dass Schneeleoparden anders sind: Ihr
Fell ist länger und hellgrau bis weiß gefärbt.
Zweimal im Jahr wechseln die Tiere ihr Fell. Das Sommerfell ist weniger
dicht und kürzer als der dicke Winterpelz. Beim Winterfell ist die
Fellzeichnung heller, so sind die Raubtiere in der weißen Schneelandschaft noch besser getarnt und
kaum zu sehen. In ihrer Heimat werden sie deshalb auch - Phantome der Berge - genannt.
Schneeleoparden wirken mit ihrem dichten Fell sehr wuchtig, sie sind aber
kleiner als ihre afrikanischen Verwandten.
Vom Kopf bis zum Po messen sie 80 bis 130 Zentimeter, dazu kommt der
80 bis 100 Zentimeter lange Schwanz. Ihre Schulterhöhe beträgt etwa 60
Zentimeter.
Die Männchen wiegen im Durchschnitt zwischen 45 und 55 Kilogramm,
sehr große Exemplare auch 75 Kilogramm. Die Weibchen bringen nur 35
bis 40 Kilogramm auf die Waage.
Der sehr lange Schwanz ist dicht behaart. Beim Springen setzen ihn die
Tiere als Steuerruder ein. Der Kopf ist relativ klein, die Schnauze kurz.
Die Pfoten sind im Verhältnis zum Körper sehr groß und an den Sohlen
von einem Haarpolster bedeckt. Diese Polster wirken wie Schneeschuhe:
Sie vergrößern die Oberfläche der Pfoten, sodass das Gewicht besser
verteilt wird und die Tiere nicht im Schnee einsinken. Außerdem sind die
Fußsohlen so gut vor Kälte geschützt.
Schneeleoparden zählen wie Löwe, Tiger, Jaguar und Leopard zu den
Großkatzen, unterscheiden sich aber in einigen Merkmalen.
Anders als diese können Schneeleoparden nicht brüllen. Sie fressen,
indem sie sich wie eine Hauskatze hinhocken. Die anderen fressen
dagegen im Liegen.
Die Schnauze der Schneeleoparden ist viel kürzer und der Schädel höher
als bei ihren großen Verwandten.
Heimat
Schneeleoparden leben in den Hochgebirgen Zentralasiens.
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Süden vom Himalaya in Nepal und
Indien bis zum russischen Altai- und Sanjangebirge im Norden.
Von Ost nach West reicht ihre Heimat vom Hochland Tibets bis zum Pamir
und Hindukusch im Westen. Der größte Teil ihrer Heimat liegt in Tibet und
China.
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Lebensraum
Schneeleoparden leben in den Bergregionen bis in 6000 Meter Höhe.
Ihr Lebensraums besteht aus steilen Felsregionen, Gebirgssteppen,
Buschland und lichten Nadelwäldern.
Im Sommer leben die Tiere in den Höhenlagen von 4000 bis 6000 Metern,
im Winter wandern sie in Regionen in 2000 bis 2500 Metern Höhe hinab.
Rassen und Arten
Die Familie der Katzen besteht aus Groß- und Kleinkatzen. Der Schneeleopard, auch Irbis genannt,
gehört zur Gattung der Großkatzen und ist mit dem Leopard, dem Löwen, dem Jaguar und dem Tiger
verwandt.
Lebenserwartung
In Gefangenschaft werden Schneeleoparden im Durchschnitt 14 Jahre alt, das maximale Alter betrug
21 Jahre. Wie lange sie in der freien Wildbahn leben, ist nicht bekannt.
Alltag
Lange hielt man Schneeleoparden für Nachttiere. Heute weiß man, dass
sie auch am Tag und vor allem in der Dämmerung aktiv sind. Sicher ist,
dass sie lieber allein umherstreifen und ihre Artgenossen meiden.
Da es in ihrem Lebensraum nur wenige Beutetiere gibt, leben sie zum Teil
in sehr großen Revieren. Diese können zwischen 40 und 1000
Quadratkilometer messen.
Die Reviere von Männchen und Weibchen können sich überlappen. Häufig
begangene Wege markieren die Schneeleoparden mit Kot, einem Duftsekret und Kratzspuren.
Zum Ruhen ziehen sich Schneeleoparden in geschützte Felshöhlen
zurück, in denen sie vor Wind und Kälte geschützt sind.
Schneeleoparden sind perfekt an ein Leben in extremer Kälte angepasst:
Ihr Fell ist sehr dicht und besteht zum Teil aus 4000 Haaren pro
Quadratzentimeter. Im Winter wächst es am Rücken bis zu fünf Zentimeter
lang, am Bauch erreicht es bis zu zwölf Zentimeter Länge.
Die Nasenhöhle der Schneeleoparden ist vergrößert, so kann sich die kalte Atemluft besser
erwärmen.
Wenn sie schlafen, legen sie ihren dichten Schwanz über die Nase und schützen sie so vor der eisigen
Kälte.
Freunde und Feinde
Natürliche Feinde haben Schneeleoparden kaum, ihr größter Feind ist der
Mensch.
Obwohl sie geschützt sind, werden sie immer noch wegen ihres Fells
gejagt.
Weil sie sich auch mal an Weidevieh vergreifen, werden sie oft von den
Viehzüchtern verfolgt.
Jagd
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Schneeleoparden verfolgen ihre Beute nicht über weite Strecken, sondern
schleichen sich an die Tiere heran oder sie lauern ihnen auf.
Dann springen sie die Beute mit einem bis zu 16 Meter weiten Satz an das macht sie zu den Weltmeistern im Weitsprung unter den Säugetieren.
Meist töten sie ihre Opfer mit einem Biss in die Kehle oder den Nacken.
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Nachwuchs
Nur in der Paarungszeit zwischen Januar und März treffen Männchen und
Weibchen aufeinander. Dann machen sie mit Paarungsrufen in Form
eines lang gezogenen Heulens auf sich aufmerksam.
Die Weibchen bringen etwa alle zwei Jahre nach 94 bis 103 Tagen Tragzeit
zwischen April und Juni zwei bis drei Junge zur Welt.
Die Babys werden im Schutz einer Felshöhle geboren, die mit den Haaren
der Mutter ausgepolstert ist. Die Kleinen sind bei der Geburt dunkel
behaart und blind. Sie wiegen gerade einmal 450 Gramm.
Etwa eine Woche nach der Geburt öffnen sie die Augen. Die Mutter säugt
ihre Jungen zwei Monate lang, dann geht der Nachwuchs zu fester
Nahrung über und folgt der Mutter auf ihren Streifzügen.
Junge Schneeleoparden bleiben 18 bis 22 Monate bei der Mutter, erst
dann sind sie ganz selbstständig und gehen eigene Wege.
Mit zwei bis drei Jahren werden sie geschlechtsreif. Aber meist vermehren
sie sich erst, wenn sie mindestens vier Jahre alt sind.
Sprache
Im Gegensatz zu anderen Großkatzen können Schneeleoparden nicht brüllen. Sie schnurren und
heulen nur, ähnlich wie unsere Hauskatzen.
Ernährung
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Als Raubtiere sind Schneeleoparden natürlich Fleischfresser.
Sie ernähren sich vor allem von Huftieren, die dreimal so schwer sein
können wie sie selbst. Beispiele sind Blauschafe, Steppenschafe,
Steinböcke und Schraubenziege.
Sie jagen aber auch Murmeltiere, Pfeifhasen und Vögel wie Fasane und
Schneehühner. Nebenbei scheinen sie auch Pflanzen zu fressen.
© Südw estrundfunk 2016
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