Thomas Hintze - Robinia

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Thomas Hintze
ROBINIA
Baumpflege
Huzenwilerstrasse 16
CH-8522 Häuslenen
Baumpflegespezialist mit eidg. Fachausweis
+41 (0)78 658 77 67 natel
[email protected] E-Mail
www.robinia.ch
Für fachgerechte Arbeit rund um den Baum
Die Rotbuche (Fagus sylvatica)
Allgemeines
Die Art Fagus sylvatica wird auch Buche, gemeine Buche,
Ecker- Mastbuche und Akram genannt. Sie gehört zur
Familie der Buchengewächse (Fagaceae)
Der Name Buche kommt vom mittelhochdeutschen
„Buoche“ und dem althochdeutschen „buohha“.
Rotbuche wird sie aus Grund der Herbstfärbung und
wegen der rötlichen Färbung des Holzes genannt.
Die Rotbuche gehört mit 19 % zum häufigsten Laubbaum in der Schweiz.
Rotbuchenreiche Laubmischwälder sind die potentielle natürliche Vegetation
grosser Teile Mitteleuropas.
Zur Geschichte
Vor ca. 10 Millionen Jahren war die Rotbuche in ganz Europa verteilt. Durch die Eiszeiten
wurde sie in südeuropäische Regionen abgedrängt. Vor etwa 4500 Jahren, nach den
Eiszeiten in der sog. Späteren Wärmezeit dem Subboreal,
als der Eichenmischwald unser Waldbild prägte und das Klima sich verschlechterte,
(mehr Niederschläge, sinkende Temperaturen), begünstigte dies das Vordringen der
Buchenwälder. Im Mittelland verdrängte sie den Eichenmischwald und hatte während der
Bronzezeit (etwa 1000 – 800 v. Chr.) ihre grösste Verbreitung. Man
spricht auch von der Buchenzeit. Durch den Beginn der
Nachwärmezeit(Subatlantikum), wanderten Tanne und Fichte ein und
bedrängten die Buchenbestände. Das Verbreitungsgebiet der
Rotbuche reicht heute von Südskandinavien bis Sizilien. Sie erreicht
Höhenlagen in den Alpen bis ca. 1500 m.ü.M.
In west- östlicher Richtung reicht ihr Verbreitungsgebiet von der
Atlantikküste Frankreichs, wo sie häufig anzutreffen ist, bis nach
Polen, der Westukraine und der Krim, in Bulgarien wird sie abgelöst
durch die Orientbuche( Fagus orientalis).
Kronenschnitte, Sicherungsschnitte, Baumformschnitte, Baumsicherung, Sträucher– und Heckenpflege, Baumgutachten,
Baumkontrolle, Beratung, Kurse, Baumfällungen, Spezialholzerei, Baumpflanzungen, Jungbaumpflege, Baumschutz auf
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Der Standort
Die Buche wächst in der kollinen, montanen, seltener
subalpinen Vegetationsstufen auf kalkarmen bis
kalkreichen, lockeren, sickerfrischen, gut durchfeuchteten,
mittelgründigen, etwas tonigen, leicht sauren,
nährstoffreichen Boden, aber auch auf steinigem
Lehmboden und auch auf Sandboden. Die Rotbuche
bevorzugt Standorte mit ozeanischem Klimacharakter,
dies bedeutet feuchtes, warmes Klima, relativ milde Winter
und hohe Niederschläge. Sie meidet aber Standorte mit
Staunässe und ist vor allem in der Jugend gegen starke Winterfröste, Spätfröste, Hitze
und Dürre empfindlich. Wind verträgt die Rotbuche jedoch sehr gut, deshalb wurden in
Frankreich, Belgien und Deutschland Buchen als Windschutz auf die Westseite des
Hauses gepflanzt.
Da die Rotbuche auf einen ausgeglichenen Standort angewiesen ist, ist auch
nachvollziehbar, dass die Rotbuche kein idealer Stadtbaum ist. Vor allem im
Strassenbereich sollte von einer Bepflanzung mit Rotbuche abgesehen werden, als
Parkbaum mit entsprechendem Standort ist die Rotbuche jedoch ein sehr willkommener
Baum.
„Sehet die Halle, wie stolz sie sich hebt,
Stolz zu der Bläue des Himmels aufstrebt;
Riesige Buchen mit Tannen gepaart, Stehen als Säulen
der edelsten Art, und als ein Kuppeldach luftig und weit wölbt
sich der Wipfel laubgrünendes Kleid, Ehre und Preis
sei dem Bauherrn der Welt, der sich
als Tempel den Wald
hat bestellt.“
Viktor von Scheffel
Die Merkmale
Die Rotbuche ist ein sehr ansehnlicher, mittelgrosser bis grosser, reich verzweigter
Baum, dessen Krone in der Jugend eher schlank ist, später breit und kuppelförmig
gewölbt wird.
Die Rotbuche erreicht bei uns Baumhöhen von
über 35 m (Wälder) und Baumdurchmesser von
über 25 m (Freistand). Rotbuchen können bei uns
bis ca. 300 Jahre alt werden.
Buchen im Freistand entwickeln im Laufe der Zeit
mächtige sehr eindrucksvolle
Baumkronen, mit bis an den Boden herab
wachsenden Ästen. Wer ist nicht schon einmal
unter einer über 100 Jahre alten freistehenden
Buche gestanden! Im Bestand bildet die
Buche sehr lange, zum Teil astfreie Stämme, mit hoch angesetzter, schmaler Baumkrone.
Diese langen Stämme geben Buchenbeständen den sehr schönen Hallencharakter.
Sehr bewundernswert, wenn die Bäume in den verschiedensten Herbstfarben leuchten.
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Die Wurzeln
Grundsätzlich wird die Rotbuche zu den Herzwurzeln gezählt, dessen Wurzeln schräg in
den Boden wachsen, doch bei ungestörter Wurzelentwicklung, was vor allem auf
tiefgründigen Böden der Fall ist, entsteht ein breiter nach oben kegelförmig erweiterter
Wurzelkörper. Bei zu nassen Böden bilden die Rotbuchen ein flach ausstreichendes
Wurzelsystem. Diese Bäume sind bei Freistellungen, durch Wegnahme der
Nachbarbäume, stark Windwurf gefährdet. Typisch für Buchen sind stark verzweigte und
sich überkreuzende Wurzelsysteme. Die durchschnittliche Tiefendurchwurzelung der
Rotbuche beträgt bei uns 120- 150 cm, auf tiefgründigen Böden bis 180cm, auf dichten
Tonigen 80- 90cm und auf Pseudogley (Frühling Stauwasser, Sommer trocken, hart,
Bodenrisse) lediglich 50- 70 cm.
Der Stamm, die Rinde und das Holz
Der vollholzige, säulenartige im Alter oftmals mit
Drehwuchs versehene Stamm,
kann einen Durchmesser von über 150 cm erreichen. Die
Rinde ist im Jungalter bleigrau bis graubraun, glatt und
leicht glänzend. Später entdecken wir an der Rinde
verschiedene Fleckenarten, die Farbe wechselt zu
silbergrau. Je nach Lage zeigt sich uns die Rinde in
verschiedenen Grünfarben. Die Buchenrinde kann
oftmals aufgerauht und reich an Knollen
sein. Da die Buchenrinde meistens sehr glatt ist, wird sie oftmals als Zeichen und
Schreibbrett genutzt, mit zum Teil gravierenden Schäden für den Baum.
Das Holz der Rotbuche ist hart, weisslich und leicht schimmernd rötlich. Durch das
Dämpfen erreicht das Holz seine Typische rötliche
Farbe. Buchenholz schwindet stark, quillt gerne auf und
ist wenig elastisch. Dafür sehr zäh, gleichmässig und
sehr gut bearbeitbar. Deshalb ist Buchenholz sehr
gefragt für die Bau- und Möbelindustrie.
Auch für die Herstellung von Spielzeugen,
Wäscheklammern, Eisenbahnschwellen und
Parkettböden wird Buchenholz verwendet. Buchenholz
ist ebenso ein sehr beliebtes Brennholz. Die
Widerstandsfähigkeit des Kernholzes gegenüber Insekten und Pilze ist gering.
Die Gefässe des Buchenholzes sind fein und zerstreutporig angeordnet, auffallend sind
die breiten Holzstrahlen. Ältere Buchen bilden vielfach einen Falschkern im inneren
Stammteil. Falschkernbildung in Form des Rotkerns der Buche, wird u.a. durch
Wasserentzug in inaktiven Holzschichten hervorgerufen. Die Holzgefässe füllen sich mit
Luft, verthyllen (Verstopfungsprozess innerhalb der Zelle) und zeigen durch Oxidation von
Inhaltsstoffen einen Farbwechsel hervor.
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Die Zweige, Knospen und Blätter
Die Zweige der Rotbuche sind glatt und stark verzweigt und
haben eine graubraune bis weissgraue Farbe. Die jungen
Zweige sind lichtseitig rotbraun und schattenseitig olivbraun.
Die Zweige werden zur Triebspitze hin immer stärker
gewinkelt und wachsen
monopodial (Abstammungsachse entwickelt sich stärker als
Seitenachsen. Es entsteht eine einheitliche Hauptachse z.
B. bei der Tanne, Ahorn, Esche und Eiche).
Rotbuchenzweige können behaart sein und weisen anfangs strichförmige, später
rundliche bräunliche Lentizellen (locker liegende Füllzellen, sie dienen dem
Gasaustausch) auf. Die Endknospen der Rotbuche haben eine Länge von ca. 1,5 cm bis
3 cm und sind spindelförmig angeordnet. Die Blütenknospen sind schmal-eiförmig und
lang zugespitzt. Die Seitenknospen sind ebenfalls spindelförmig und stark vom Zweig
abstehend. Die Knospenschuppen weisen Farben von gelblichbraun bis dunkelbraun auf.
Die Knospenschuppen sind mit hellen oder dunklen Rändern
versehen, zugespitzt und einander spiralig überdeckend
angeordnet. Im oberen Teil oftmals behaart.
Die Blätter der Rotbuche werden als eiförmig bis verkehrt
eiförmig und als länglich elliptisch bezeichnet. Sie haben eine
Länge von ca. 3 – 10 cm und eine Breite von
ca. 3 – 7 cm und sind kurz zugespitzt. Der Blattrand ist wellig,
ganzrandig oder schwach gezähnt. Weitere Merkmale: Weniger
als 10 Nervenpaare, oberseits glänzend dunkelgrün und nach
dem Austrieb verkahlend, unterseits heller, im Herbst gelb. Da
die Rotbuche eine sommergrüne Belaubung hat, verliert sie die
Blätter im Herbst.
Die Blüten und Früchte
Die männlichen Blüten der Rotbuche sind rundlich bis
eiförmig, behaart, reichblütig und sitzen auf einem bis ca.
2 cm langem Stiel. Die weiblichen Blüten dagegen sind
eher kugelig, behaart und kurz gestielt. Die Blütezeit ist
April bis Mai zusammen mit dem Laubaustrieb. Die Blüten
der Rotbuche sind einhäusig und eingeschlechtig.
Eingeschlechtig bedeutet, dass die Blüte nur Staubblätter
oder nur Fruchtblätter enthält.
Bei einhäusigen Bäumen, wachsen männliche und weibliche Blüten auf derselben
Pflanze. Die Früchte der Rotbuche, die bekannten Bucheckern liegen im Frühjahr
verschlossen im Fruchtbecher und reifen bis zum Herbst heran. Sobald sie reif sind, im
September, Oktober fallen sie auf den Boden und bilden für viele Tierarten ein reiches
Mal. Die Samen gelten als ölig und sehr nährstoffreich. Die Buchen vermehren sich
ausschliesslich durch Samen. Im Wald ist gut beobachtbar, wie unter alten Buchen der
ganze Boden voller junger Buchen ist.
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Durch die Verschleppung der Samen durch Eichhörnchen, Mäusen und Eichelhäher
kommen Buchen an Standorten vor, wo keine Altbuchen vorhanden sind.
Waldbau
Da die Rotbuche neben der Hainbuche die grösste
Schattenverträglichkeit besitzt, eignet sie sich besonders gut als
Unterbewuchs von Lichtbaumarten wie Lärche, Kiefer und Eiche.
Die forstliche Umtriebszeit beträgt 100 bis 150 Jahre. Die Buche ist
waldbaulich eine sehr wichtige Baumart und wird immer noch als
Mutter des Waldes bezeichnet.
In der Forstwirtschaft wird die Verjüngung im Schutze der alten
Bäume vorgenommen.
Für ein erfolgreiches Wachstum der Jungbäume, spielt bei der
Pflege die Regulierung des Lichtes eine entscheidende Rolle.
Baumpflege
Pflegemassnahmen in Rotbuchen sollten sich auf das Minimum und das Notwendigste
konzentrieren, was grundsätzlich auch auf alle anderen Baumarten zutrifft.
Die Buche reagiert sehr empfindlich gegenüber Schnittmassnahmen bei denen das
schützende Blätterdach gestört wurde. Sobald plötzliche Sonneneinstrahlung auf die
inneren Äste und Starkäste auftritt, desto grösser ist die Gefahr eines Sonnenbrandes.
Beim Sonnenbrand wird durch die Sonneneinstrahlung die dünne Rinde stark erhitzt und
es kommt zum aufplatzen und Aufreissen der Rinde. Die Folgen sind partielles Absterben
und häufiger Befall durch holzzerstörende Pilze. Bei Schnittmassnahmen in der
Buchenkrone ist darauf zu achten, dass die Beschattung der Äste weiterhin
gegeben ist. Auslichtungsschnitte und Kappungen sollten aus diesen Gründen unbedingt
unterlassen werden. Weiter gilt bei Buchen zu beachten, dass folgende Faktoren den
Baum nachhaltig nicht beeinträchtigen: Bodenverdichtungen,
Bodenauffüllungen, Wurzelverletzungen, plötzliche Freistellungen, Salzwassereintrag
und Staunässe.
Einige wichtige Schädlinge, Pilze und Schadsymptome
Blattgallenbefall
Blattgallenbefall wird durch die Buchengallmücke verursacht und
wird häufig auf den Blättern der Buchen gefunden. Ausser
optischer Beeinträchtigung, besteht für den Baum keine Gefahr.
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Buchenspringrüssler
Der Buchenspringrüssler verursacht in den Blättern einen Lochfrass, meistens ausgehend
von der Blattmittelrippe aus. Dies führt zu Vergilbungen und Vertrocknung der Blattspitze.
Da es sich hauptsächlich um einen optischen Schaden handelt, sind keine Massnahmen
notwendig.
Trametenpilze
Vor allem an Astungswunden und grösseren Rindenverletzungen, treten häufig
verschieden Trametenpilze auf. Am häufigsten sind die Schmetterlingstramete
(Trametes versicolor) und die Buckeltramete (Trametes gibbosa) anzutreffen.
Diese beiden Pilzarten treten häufig auch an Sonnenbrandschädigungen auf.
Die beiden Pilzarten gelten als typische Wundbesiedler und verursachen im Holz eine
Weissfäule. Bei der Weissfäule wird zuerst Lignin abgebaut, später auch Kohlenhydrate
und Pektine. Es bleibt mehr oder minder reine Zellulose zurück. Das Holz ist weisslich
entfärbt, faserig, filzig, weich, meistens nass und fühlt sich an wie Watte.
Der Riesenporling
Die einjährigen Fruchtkörper des Riesenporlings (Meripilus
giganteus) erscheinen meistens von Juli bis November direkt
an den Wurzelanläufen und in unmittelbarer Nähe. Sie treten
häufig in Massen auf. Dieser Pilz ist ein Schwächeparasit,
der durch Verletzungen oder abgestorbene Wurzeln den
Baum besiedelt. Er verursacht in den Wurzeln eine
Weiss- oder Moderfäule. Bei der Moderfäule wird
hauptsächlich zuerst Zellulose und Hemizellulose abgebaut,
später auch Lignin. Das Holz ist modrig, weich und vielfach verfärbt es sich
in dunkel blaugrün. Dieser Pilz kann die Standfestigkeit zum Teil massiv beeinträchtigen,
die Gefahr ist bei Buchen, die keine sichtbaren Wurzelanläufe besitzen, infolge
Bodenauffüllungen, viel grösser.
Der Brandkrustenpilz
Die mehrjährigen Fruchtkörper des Brandkrustenpilzes
(Kretschmaria deusta)
werden in Rindeneinbuchtungen, Einwallungen und an den
Wurzelanläufen gefunden.
Dieser Pilz ist ein sehr aggressiver Parasit und verursacht
eine massive Weiss- und Moderfäule im Stammfuss, sowie im
Wurzelbereich. Das gefährliche an dieser Pilzart ist, dass bei
einem zum Teil massiven Befall durch den Brandkrustenpilz,
keine Schwächungen in der Baumkrone erkennbar sind. So ist schon vorgekommen,
dass anscheinend vitale Bäume ohne grosse Windbelastung versagt haben.
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Buchenrindennekrosen, Schleimfluss
Buchenrindennekrosen können verschieden Ursachen haben. Zum
einen entsteht im Frühjahr an verschiedenen Stellen am Stamm
Saftausfluss. Diese Stellen trocknen aus und es bilden sich die gut
sichtbaren Flecken. Unter diesen Flecken werden Nekrosen sichtbar,
die vermutlich durch Mikroorganismen und Pilze verursacht werden.
Nectria und Phytophthora Pilze könnten eine Rolle spielen. Kleine
Nekrosen werden von der Buche meistens gut überwallt, bei
grösseren Nekrosen kann der Baum den Schaden nicht mehr
eindämmen und es kommt zu Absterbeerscheinungen und Baumtot.
Phytophthora und Nectriapilze spielen bei der Zerstörung der Rinde,
in der späteren Phase eine wichtige Rolle. Die Buchenwollschildlaus könnte im
Anfangsstadium ein wichtiger Faktor sein. Zum anderen können ähnliche Symptome nach
Stammverletzungen auftreten. Der Brandkrustenpilz kann ebenfalls schwarze Flecken am
Stammfuss verursachen.
Eingewachsene Rinde
Bei der Rotbuche ist vielmals zu beobachten, dass
Kronenvergabelungen eingewachsen sind. Dies kann eine
Schwächung für die betroffenen Kronenteile darstellen.
Eingewachsene Rinde bedeutet, dass die Verbindung der beiden
Gabelungsteile zum Teil aus Rinde bestehen und nicht wie optimalerweise aus Holz. Um ein ausbrechen bei starken Stürmen zu
verhindern, ist eine dynamische Kronenverankerung meistens
sinnvoll.
Spontaner Grünastabbruch
In trockenen und sehr warmen Wetterperioden können vereinzelt Starkäste aus der
unteren bis mittlerer Baumkrone herausbrechen. Dies kann ohne Vorschädigungen des
betroffenen Astes vorkommen. Der Grund für diesen Spontanbruch ist auf ein starkes
Wasserdefizit zurückzuführen. Die Blätter verdunsten enorm viel Wasser und die Wurzeln
leiden ebenfalls unter Wassermangel. Es entsteht ein Defizit, wobei der Holzkörper die
Spannung verliert und es kommt zum Bruch.
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Volksheilkundliche Anwendung
„ Vor Eichen sollst Du weichen,
vor Fichten sollst Du flüchten,
auch Weiden sollst Du meiden,
doch Buchen sollst Du suchen!“
Ein alter Spruch, doch interessanterweise gab es Untersuchungen die gezeigt haben,
dass die Buchen rund Vierundfünfzigmahl weniger vom Blitz getroffen wurden als die
Eichen. Der Grund, wurde vermutet, könnte im Wurzelwachstum liegen. Buchen haben
ein Herzwurzelsystem und Eichen ein Pfahlwurzelsystem.
In der Naturheilkunde wird aus der Rinde ein Tee gebraut. Er hilft bei Erkrankungen der
Atemwege und ist fiebersenkend.
Die Holzkohle wurde bei Verdauungsstörungen und bei Herz -und Kreislaufschwäche
eingesetzt.
Für die Küche
Die jungen Blätter der Buche eignen sich zur Aromatisierung von
Likören und Limonaden.
Sie schmecken auch in jedem frischen Frühlingssalat hervorragend.
Die Früchte, die Bucheckern kann man ab September roh essen,
doch geröstet sind sie viel bekömmlicher. Früher wurde aus
Bucheckern Kaffeeersatz und aus dem Bast der Buchenrinde, der in
Streifen geschnitten wurde eine Art Nudel hergestellt.
Vielleicht mal einen Versuch wert!
Literaturverzeichnis
Mythos Baum (Laudert)
Bäume (A. J. Coombes)
Wikipedia
Der Kosmos Wald und Forstlexikon( Stinglwanger, Haseder, Erlbeck)
Baumstatik (G. Sinn)
Essbare Wildpflanzen(S.G. Fleischhauer)
Baumheilkunde( R. A. Strassmann)
Baumkontrolle unter Berücksichtigung der Baumart( Dujesiefken, Jaskula, Kowol, Wohlers)
Kronenschnitte, Sicherungsschnitte, Baumformschnitte, Baumsicherung, Sträucher– und Heckenpflege, Baumgutachten,
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