Biografien der Künstler

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Pressemitteilung
„Musik in der Bibliothek“ – 5. Internationale Konzerttage Stift Zwettl,
29./30. Juni und 6./7. Juli 2013
Festkonzert zu Wiedereröffnung der Stiftskirche, 14. September 2013
Hochamt und Festakt „875 Jahre Stift Zwettl“, 15. September 2013
Künstlerische Leitung: Ludwig Güttler
Biografie des künstlerischen Leiters
Ludwig Güttler zählt als Solist auf Trompete und Corno da caccia zu den erfolgreichsten
Virtuosen der Gegenwart. Durch seinen vielseitig angelegten Wirkungskreis hat er zudem ein
weltweites Renommé als Dirigent, Forscher, Veranstalter und Förderer erworben. Nach dem
Studium in Leipzig folgte Güttler als Solotrompeter dem Ruf des Händel-FestspielOrchesters nach Halle und von 1969 bis 1980 an die Dresdner Philharmonie. Lehraufträge
führten ihn an das Internationale Musikseminar Weimar und als Professor an die Dresdner
Musikhochschule. Er leitet Opernproduktionen und Meisterkurse und ist regelmäßig Juror bei
bedeutenden Wettbewerben. Als Solist und Dirigent begeistert Ludwig Güttler im In- und
Ausland. Mehr als fünfzig hoch gelobte Tonträger liegen vor und dokumentieren sein Wirken
als Kammermusiker, Solist und Dirigent. Güttlers besonderes Interesse gilt seit nunmehr fast
drei Jahrzehnten der Wiederbelebung der sächsischen Hofmusik des 18. Jahrhunderts.
Seinen Forschungsleistungen ist es zu verdanken, dass die Konzertliteratur durch zahlreiche
vergessene oder bisher unbekannte Werke dieser Epoche bereichert wurde.
Güttler hat an der Neuentwicklung des Corno da caccia maßgeblich mitgewirkt. Er gründete
1976 das Leipziger Bach-Collegium, 1978 das Blechbläserensemble Ludwig Güttler sowie
1985 das Kammerorchester Virtuosi Saxoniae, deren Leiter und Solist er ist. Mit seinen
Ensembles und in der Besetzung Trompete/Corno da caccia und Orgel realisiert Güttler etwa
110 Auftritte pro Jahr. Seit zwei Jahrzehnten tritt er verstärkt als Dirigent auf, leitet
instrumentale wie chorsinfonische Konzerte und wird als Gast ans Pult gerufen.
Für seine großartigen Leistungen wurde Ludwig Güttler mehrfach ausgezeichnet. Als
Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Dresdner
Frauenkirche erhielt er 1997 den ersten Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung. 2000
wurde er für seine Verdienste um das Werk Johann Adolf Hasses mit dem Claus Brendel
Preis ausgezeichnet. Zu weiteren Auszeichnungen in jüngster Zeit zählen Champagne-Preis
für Lebensfreude (2004), Deutscher Fundraising Preis, Sächsischer Steuerzahlerpreis und
Mitteldeutscher Kommunikations- und Wirtschaftspreis Heiße Kartoffel (alle 2006) sowie das
Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD und den Officer of the Order of the
British Empire (OBE, ehrenhalber). Über seine zahlreichen Konzertverpflichtungen und
Plattenproduktionen hinaus ist Ludwig Güttler als künstlerischer Leiter von Musikfestivals
erfolgreich. Neben der Musikwoche Hitzacker hat er mit dem Festival Sandstein und Musik
ein musikalisches Ereignis mit ins Leben gerufen und etabliert, das jedes Jahr Publikum aus
dem In- und Ausland in die Sächsische Schweiz zieht und begeistert. Außerordentlicher
Beliebtheit erfreuen sich Güttlers Konzerte in der Frauenkirche Dresden.
Ende 2011 erschien Alexandra Gerlachs Biografie „Ludwig Güttler: Mit Musik Berge
versetzen“ beim Verlag Edel in Hamburg.
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Biografien ausgewählter Solisten und Ensembles
Die gebürtige Wienerin Stephanie Atanasov, Jahrgang 1983, studierte an der Universität für
Musik und Darstellende Kunst Wien. Derzeit wird sie von Christa Ludwig und Elisabeth Wilke
unterrichtet. Die Mezzosopranistin ist Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe. Von 2005
bis 2006 war sie Mitglied des Jungen Ensemble der Semperoper Dresden und danach bis
Juli 2012 festes Ensemblemitglied der Semperoper, wo sie als Cherubino („Le nozze di
Figaro“), Hänsel, Valencienne („Die lustige Witwe“) und Dorabella („Così fan tutte“) zu sehen
war. 2008 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen als 2. Waldnymphe in Dvořáks
„Rusalka“, es folgte ihr Rollendebüt als Octavian („Der Rosenkavalier) in Kiel. Sie gastierte
am Theater Bremen, an der Deutschen Oper Berlin, im Wiener Musikverein, an der
Staatsoper Unter den Linden Berlin sowie erneut bei den Salzburger Festspielen. In der
Spielzeit 2010/11 gab sie an der Semperoper ihre Rollendebüts als Sesto Pompeo („Giulio
Cesare in Egitto“), Dido („Dido and Aeneas“) und Smeton („Anna Bolena“), debütierte dann
als Rosina („Il barbiere di Siviglia“), sang dieses Rolle in einer Neuproduktion an der
Deutschen Oper am Rhein/Düsseldorf sowie „Das Buch mit 7 Siegeln“ in der Academia
Santa Cecilia in Rom. In der Spielzeit 2012/13 ist sie an der Staatsoper Unter den Linden u.
a. als Ramiro in „La finta giardiniera“ in einer Neuproduktion von Hans Neuenfels sowie als
Rosina zu sehen.
Eckart Haupt zählt zu den führenden Flötisten der Gegenwart. Nach seinem Studium in den
Fächern Flöte und Komposition in Dresden und Leipzig trat er 1970 sein erstes Engagement
als Soloflötist der Dresdner Philharmonie an. Als Soloflötist der Staatskapelle Dresden (seit
1981) steht er in der verpflichtenden Tradition der Sächsischen Bläserschule, die von
Buffardin, Quantz und Fürstenau begründet wurde. Neben seiner Orchestertätigkeit bereiste
er als Solist und mit den Dresdner Barocksolisten die Musikzentren weltweit. Haupt ist Gast
internationaler Festivals, leistet Quellenforschung, ediert Musik vergangener Epochen und
betreut Meisterklassen. Als Professor an der Dresdner Musikhochschule gibt er in einer
eigenen Klasse seine Erfahrungen an die junge Generation weiter. Seine Soloprogramme
enthalten regelmäßig auch Werke zeitgenössischer Komponisten, von denen eine Vielzahl
eigens für ihn komponiert wurde. Unter seinen vielen CD-Einspielungen erhielten manche
den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Seine Aufnahmen mit Werken von Johann
Sebastian und Carl Philipp Emanuel Bach gelten weltweit als exemplarisch. Haupt wurde
1996 der Fritz-Busch-Preis der Staatsoper Dresden verliehen. Seit 2004 ist er Kultursenator
des Freistaates Sachsen sowie Mitbegründer der Dresdner Kulturinitiative. Neben seiner
bildnerischen Tätigkeit widmet er sich Studien zur Geschichte der Staatskapelle. 2010 folgte
die Promotion zum Doktor der Philosophie.
Der Kammersänger Andreas Scheibner wurde in Dresden geboren. Nach Mitgliedschaft im
Dresdner Kreuzchor studierte er an Dresdens Musikhochschule und arbeitete als Assistent
am Studio für Stimmforschung. Erste Theaterengagements erhielt er in Bautzen, Stralsund
und Potsdam. Ab 1983 an der Staatsoper Dresden engagiert, entwickelte er sich zu einem
der meistbeschäftigten Solisten. Der Bachpreisträger und Schumannpreisträger arbeitete
intensiv mit dem Komponisten Luciano Berio und seit 1990 regelmäßig mit Peter Schreier bei
dessen Aufführungen der Oratorien Bachs. Scheibner, seit 1992 freischaffend, blieb der
Semperoper per Gastvertrag verbunden und war in zahlreichen Partien zu erleben, darunter
als Papageno, Eugen Onegin, Barbier von Sevilla, Graf (Hochzeit des Figaro), Capriccio, als
Peter I. (Zar und Zimmermann) und Wolfram (Tannhäuser). Er gastierte auf zahlreichen
internationalen Bühnen, darunter Wiener Volksoper und Staatsoper, im Freischütz mit den
New Yorker Philharmonikern unter Sir Colin Davis, an der Pariser Nationaloper, der Opera
Bastille Paris sowie an der New Israel Opera in Tel Aviv. Neben der Oper gilt Scheibners
besondere Vorliebe den Oratorien, dem romantischen deutschen Lied und der
zeitgenössischen Musik. Auch in diesen Bereichen ist er ein international gefragter Solist.
Barbara Christina Steude wurde in der Bachstadt Mühlhausen geboren. Nach erster
musikalischer Ausbildung in ihrer Heimatstadt studierte sie Kirchenmusik, anschließend
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Gesang sowie Gesangspädagogik in Dresden bei Elisabeth Wilke und wird seit 2009 von
Karin Mitzscherling betreut. Die gefragte Sopranistin arbeitet regelmäßig mit namhaften
Ensembles. Konzertreisen führen sie durch Deutschland, Europa und Asien. Ihr besonderes
Interesse gilt der vokalen Kammermusik. Ihr 2010 dafür gegründetes Ensemble concerto con
voce zeichnet sich durch Vielfalt, musikalische Neugier, exzellent recherchierte Programme
und variable Besetzungen aus. Das Spektrum reicht von der Barockzeit bis zu Moderne und
freier Improvisation. Ergänzend zu ihrem aktiven Konzertleben wirkt Barbara Christina
Steude als Dozentin für Gesang an den Hochschulen für Kirchenmusik in Dresden und Halle.
Als Mitglied der künstlerischen Leitung des internationalen Kulturfestivals JUNGE KUNST im
Kloster Volkenroda gibt sie ihre Erfahrungen sowohl als Lernende als auch Lehrende weiter.
Zahlreiche, vielfach ausgezeichnete CDs dokumentieren und ergänzen ihre künstlerische
Arbeit. Zuletzt erschien „Bella fiamma del mio cor. Musik aus den Gemächern der
Sächsischen Kurfürstin Maria Antonia Walpurgis“ (NCA) mit Solokantaten von Giovanni
Battista di Ferrandini und Nicola Porpora.
Der lyrische Tenor Uwe Stickert erhielt ersten Klavier- und Gesangsunterricht am
Spezialgymnasium für Musik Schloss Belvedere Weimar und studierte bei Mario Hoff an der
Hochschule Franz Liszt in Weimar. Komische Oper Berlin, Aalto-Theater Essen, Städtische
Bühnen Heidelberg, Nationaltheater Weimar, Nationaltheater Mannheim und Theater
Bielefeld zählen zu seinen Stationen, wo er in einer Vielzahl an Partien von Händel über
Mozart, Donizetti, Rossini, Rodrigo und Rota zu erleben war. Zudem genießt Stickert einen
hervorragenden Ruf als Oratorien- und Liedsänger und gastierte mit den großen BachPassionen in Israel, Italien, China, in der Schweiz und in Frankreich. Hierbei arbeitete er
wiederholt mit namhaften Dirigenten wie Daniel Barenboim, Helmut Rilling, Jac van Steen,
George Alexander Albrecht, Christopher Hogwood sowie Carl St. Clair, unter dessen Leitung
er Beethovens 9. Sinfonie in Weimar interpretierte. Zu Stickerts Aufnahmen gehört die
Ersteinspielung von Goethes Erwin und Elmire in einer Vertonung durch Anna Amalia von
Braunschweig-Wolfenbüttel (Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach). 2013 übernimmt er
die Partie des Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) am Stadttheater Bern.
Das Leipziger Bach-Collegium gehört zum erlesenen Kreis jener KammermusikEnsembles, in welchen Trompete und Corno da caccia ihre Virtuosität in den Dienst der
Kammermusik stellen. Das Ensemble hat sich 1976 auf Anregung von Ludwig Güttler
gebildet, um eine spürbare Lücke im Bereich der historischen Musikpflege schließen zu
helfen und sich dabei mit heute gebräuchlichem Instrumentarium den historischen
Spielweisen, der Farbigkeit der Klänge, einer differenzierten Artikulation und rhetorischen
Deklamation zu nähern. Das Repertoire des Leipziger Bach-Collegiums konzentriert sich auf
die Zeit Johann Sebastian Bachs und greift Werke der Frühklassik auf. Wesentliches
Anliegen ist es, das vielfältige überlieferte, noch schlummernde Erbe des 17. und 18.
Jahrhundert lebendig zu halten, indem es zu zeigen versucht, dass und wie die Musik dieser
Zeit als „Freiheit des spielenden Geistes“ verstanden werden kann. Das Leipziger BachCollegium, das auch sehr gern mit Vokalsolisten arbeitet, präsentiert sich in Zwettl in der
Besetzung Ludwig Güttler (Trompete und Corno da caccia), Karl-Heinz Passin (Flöte), Frank
Sonnabend (Oboe), Roland Straumer (Violine), Michael Pfaender (Violoncello), Sławomir
Rozlach (Kontrabass) und Friedrich Kircheis (Cembalo).
Im Jahre 1996 von Matthias Jung in Dresden gegründet, avancierte das Sächsische
Vocalensemble in kürzester Zeit zu einem in Deutschland und international geschätzten
Klangkörper. In Stil, emotionaler Tiefe, Artikulation und Intonation Maßstäbe setzende
Aufführungen sind zum Markenzeichen geworden. Den Stamm des Chores bilden 22
überwiegend in Sachsen beheimatete, musikalisch ausgebildete Sängerinnen und Sänger.
Wesentlicher Teil des Repertoires sind unbekannte oder seltene Kompositionen der
Dresdner Hofmusik aus der Zeit von Heinrich Schütz bis Johann Sebastian Bach, wofür
Matthias Jung kontinuierlich Werke mitteldeutscher Provenienz erschließt. Daneben
engagiert sich der Chor für die Moderne und brachte eigens für ihn komponierte Werke zur
Uraufführung. Er wird von Rundfunkanstalten verpflichtet und gastiert auf renommierten
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Festivals wie Bachfest Leipzig, Dresdner Musikfestspiele, Kissinger Sommer, Internationale
Händel-Festspiele Göttingen und Rheingau Musikfestival. Tourneen führten nach Frankreich,
Tschechien, Polen, Italien und Japan. International erregte das Ensemble etwa durch seine
Interpretation der Werke Johann Sebastians Bachs Aufmerksamkeit. So erhielt die CD mit
Bach-Motetten den bedeutendsten internationalen Preis für klassische Musik, den Cannes
Classical Award. Die Ersteinspielung von Ernst Peppings Chorzyklus Heut und Ewig wurde
mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik geehrt. Weitere CDs von hohem
künstlerischen und Repertoirewert liegen vor.
Mit den Virtuosi Saxoniae gründete Ludwig Güttler 1985 ein Kammerorchester, das ihm
durch die Vielseitigkeit und Qualität der instrumentalen Besetzung mannigfaltige
Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Das Ensemble, vor allem aus führenden Mitgliedern der
Sächsischen Staatskapelle Dresden bestehend, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Werke
aus der Blüte der europäischen Musikkultur des 18. Jahrhunderts zu pflegen, wie sie sich
vornehmlich in der Kapelle, am Theater und in der Kirchenmusik Dresdens widerspiegelt.
Das Ensemble spielt auf modernen Instrumenten, ist jedoch in Fragen der Aufführungspraxis
historischen Kriterien angenähert. Seit ihrem Debüt 1986 anlässlich der Dresdner
Musikfestspiele haben die Virtuosi Saxoniae im In- und Ausland neue Maßstäbe gesetzt.
Eine stattliche Zahl erfolgreicher CDs belegt dies. Nahezu alle Solistenkonzerte werden aus
der Stammbesetzung des Kammerorchesters realisiert. Namentlich die Gruppenkonzerte
von Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann, Johann Friedrich Fasch, Jan Dismas Zelenka
und besonders jene Johann Sebastian Bachs sorgen für eine unverwechselbare
Programmvielfalt. Einen weiteren Akzent setzt das kammermusikalische Spiel der Werke
Wolfgang Amadeus Mozarts. Bei groß besetzten Werken treten weitere Mitglieder der
Sächsischen Staatskapelle hinzu.
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