Presseaussendung JOANNEUM RESEARCH gewinnt den Fast

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 Presseaussendung JOANNEUM RESEARCH gewinnt den Fast Forward Award 2014 Graz, 12. September 2014: Auch bei diesjährigen Fast Forward Award konnte die JOANNEUM RESEARCH in der Kategorie Institutionen der angewandten F&E überzeugen und gewann mit dem Projekt „ReDeform – Software für optimale Bestrahlung“ von DIGITAL. Das Projekt ReDeform wurde im Rahmen des Future Lab über Mittel aus der Förderungsvereinbarung mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) gefördert. Die Preisverleihung fand in der Grazer Stadthalle am Abend des 11. Septembers statt, den Preis übernahmen Geschäftsführer Univ.‐Prof. DI Dr. Wolfgang Pribyl und DI Dr. Heinz Mayer, Direktor von DIGITAL – Institut für Informations‐ und Kommunikationstechnologien. ReDeform© ist eine Software für eine punktgenaue Strahlentherapie für Patienten und Patientinnen mit Tumoren des Nasen‐Rachen Raumes. Diese Tumorarten fallen in die Gruppe der Kopf‐Hals‐ oder HNO‐Tumoren, an denen österreichweit jährlich rund 1.000 Personen neu erkranken. Tumoren dieser Region stellen, aufgrund ihrer Diagnose in einem häufig bereits lokal fortgeschrittenen Stadium und der unmittelbaren Nähe zu wichtigen Organen bzw. Strukturen wie Rückenmark, Speicheldrüse und Schluckapparat, eine große Herausforderung für den Radioonkologen (Strahlentherapeuten) dar. Es ist daher besonders wichtig, die zu verabreichende Dosis besonders zielgenau einzustrahlen, um die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Spätnebenwirkungen an umliegenden gesunden Geweben so gering wie möglich zu halten. Die Dauer einer Strahlentherapie beträgt in der Regel sieben Wochen. Während dieses Zeitraums kommt es zu Veränderungen im Tumorvolumen, und damit auch in der Lage des Tumors zu umgebenden kritischen Strukturen sowie zu körperlichen Veränderungen durch Gewichtsab‐ oder ‐zunahme. Die Anforderung an das Team von DIGITAL war die Entwicklung einer Software, mit der eine Adaption (Anpassung) des Bestrahlungsplanes über die Gesamtbehandlungsdauer exakt und automatisiert erfolgt. Die Bestrahlungsplanung selbst erfolgt auf Basis von Computertomographie‐Daten, die am Beginn der Therapie erhoben werden. Eine neuerliche Planung mittels CT unter Bestrahlung wird derzeit weltweit nur bei klar ersichtlichen Veränderungen durchgeführt, da mit der Erstellung neuer Planberechnungen ein enormer Zeitaufwand verbunden ist, der die zeitnahe Behandlung anderer Patienten gefährdet. DIGITAL, das Institut für Informations‐ und Kommunikationstechnologien der JOANNEUM RESEARCH, hat unter Federführung von Institutsdirektor DI Dr. Heinz Mayer für dieses Problem eine Lösung gefunden. In 14‐tägigen Abständen werden erneut CT‐Daten erhoben, um auftretende Abweichungen zu berechnen und die behandelnden Ärzte bei der Strahlendosisberechnung durch einen konkreten Vorschlag zu unterstützen. Dies bedeutet zwar zwei zusätzliche Untersuchungen, es überwiegt jedoch der Vorteil, gesundes Gewebe dadurch signifikant besser schützen zu können. „ReDeform ist als Projekt zu sehen, bei dem die Umsetzung von Forschung in ein innovatives Produkt beispielhaft funktioniert hat. Wir sind stolz darauf, diese Auszeichnung für eine solche Produktinnovation zu erhalten, die das Leben und den Behandlungsverlauf von Patienten erleichtert und verbessert,“ freut sich Heinz Mayer.
Die in Kooperation mit der Medizinischen Universität Graz entwickelte Software ReDeform© ermöglicht die automatische Auswertung der anatomischen Veränderungen im HNO‐
Bereich. Beim Vergleich zweier Datensätze von unterschiedlichen Zeitpunkten ist die genaue anatomische Änderung feststellbar, ohne rund 200 Schnittbilder per Hand bearbeiten zu müssen. Mit Hilfe von ReDeform© werden die von der ersten Untersuchung eingezeichneten Konturen für die Bestrahlungsplanung auf den neuen Datensatz transferiert, wodurch eine auf den aktuellen körperlichen Zustand des Patienten angepasste Bestrahlung ermöglicht wird. Projektleiterin DI Dr. Martina Uray freut sich über die besondere Auszeichnung, sie arbeitet bereits an der Weiterführung des Projekts. Geplant ist die Ausweitung der medizinischen Anwendung auf andere Körperregionen und auch auf alternative bildgebende Verfahren wie etwa CBCT (digitale Volumentomografie). „Die Erweiterung der entwickelten Lösung – also die Übertragung der ursprünglichen Bestrahlungsplanung auf die aktuellen körperlichen Gegebenheiten – auf andere Modalitäten und Körperregionen, ist der nächste logische Entwicklungsschritt. Die Daten werden mit den Faktoren Bewegung und Zeit ergänzt, und in den Projekt‐ bzw. Behandlungsplan eingefügt. Durch diese Erweiterungen kann ReDeform in den derzeitigen Behandlungsablauf einer wesentlich breiteren Patientengruppe integriert werden“, erläutert Uray. JOANNEUM RESEARCH Die JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH entwickelt Lösungen und Technologien für Wirtschaft und Industrie in einem breiten Branchenspektrum. Rund 450 Mitarbeitende betreiben Spitzenforschung auf internationalem Niveau an den Standorten Graz, Wien, Weiz, Hartberg, Niklasdorf und Leoben. DIGITAL – das Institut für Informations‐ und Kommunikationstechnologien ist ein zuverlässiger Partner für praxisorientierte High‐Tech Lösungen. Es forscht an Web‐ und Internettechnologien, intelligenter Sensorik für Bild, Video, Akustik, RFID und Radar sowie Fernerkundung, Kommunikations‐ und Navigationstechnologien in sozial und wirtschaftlich wesentlichen Themenfeldern wie Verkehr, Sicherheit und Gesundheit. Facts & Figures  Jährlich erkranken rund 1.000 Österreicher an HNO‐Tumoren; in die Gruppe der HNO‐Tumoren fallen Kehlkopfkrebs, Luftröhrenkrebs oder das Mundhöhlenkarzinom.  Die von JOANNEUM RESEARCH entwickelte Software ReDeform© ermöglicht die routinemäßige, automatische Auswertung der anatomischen Veränderungen von Gewebe im HNO‐Bereich. Beim Vergleich zweier Datensätze unterschiedlicher Zeitpunkte ist die genaue anatomische Änderung feststellbar, ohne rund 200 Schnittbilder per Hand bearbeiten zu müssen. Die routinemäßige Auswertung der rund 200 Schnittbilder per Hand wäre auf Grund des hohen Zeitaufwands in der Praxis nicht durchführbar.  ReDeform© ist eine eigens für die Strahlentherapie von krebserkrankten Patienten im HNO‐Bereich erstellte Software. Mittels dieser Technologie werden die eingezeichneten Konturen in den CT Daten der ersten Untersuchung für die Bestrahlungsplanung auf den neuen Datensatz transferiert. Dadurch wird eine auf den aktuellen körperlichen Zustand des Patienten angepasste Bestrahlungstherapie möglich. Diese Durchführung kann mit entsprechendem Zeit‐ und Kostenaufwand routinemäßig durchgeführt werden, steigert die Behandlungseffizienz und schützt gesundes Gewebe.  Die digitale Volumentomographie (CBCT oder DVT) ist ein drei dimensionales, bildgebendes Tomographie‐Verfahren unter Nutzung von Röntgenstrahlen, das vor allem in der Hals‐Nasen‐Ohren‐Heilkunde und in der Zahnmedizin zum Einsatz kommt. Im englischsprachigen Raum ist für dieses Verfahren die Bezeichnung Cone‐
Beam CT (CBCT) üblich. Bild: Landesrat Dr. Christian Buchmann, Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Pribyl, DI Dr. Heinz Mayer, SFGGF Dr. Burghard Kaltenbeck (Credit: SFG/Frankl)
Kontakt: DI Dr. Heinz Mayer Direktor DIGITAL – Institut für Informations‐ und Kommunikationstechnologien JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH Steyrergasse 17 A‐8010 Graz Tel. +43 316 876‐5000 
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