D R . S U S A N N E O B E R S T E- B E U L M A N N Chefärztin der Strahlentherapie und Radioonkologie MediClin AG > Mitarbeiter STRAHLENTHERAPIE Dr. Susanne Oberste-Beulmann ist Chefärztin der Strahlentherapie und Radioonkologie in der MediClin Robert Janker Klinik in Bonn. Mit der Eröffnung eines neuen Zentrums für Hochpräzisionsbestrahlung im Mai 2008 wurde das Therapieangebot um eine Innovation erweitert, die den Patienten eine sichere und schonende Behandlung ermöglicht. Die Hochpräzisionsbestrahlung steht für schmerzfreie, schonende und präzise Therapie bei der Behandlung von Tumoren Hochpräzisionsbestrahlung – was ist darunter zu verstehen? > Durch die Erweiterung unseres onkologischen Zentrums mit dem Hochpräzisionsbestrahlungsgerät „Novalis“ bietet die Klinik eine ganz neue Behandlungsoption – nur insgesamt vier Häuser in Deutschland verfügen über dieses System. Wir Strahlentherapeuten können mit dieser verfeinerten Technik, der sogenannten stereotaktischen Bestrahlung, Tumoren und Gefäßmissbildungen punktgenau und effektiv behandeln. Der speziell für unsere Klinik konstruierte Behandlungstisch ermöglicht eine extrem genaue Positionierung des Patienten und eröffnet uns die Möglichkeit auch Tumoren präzise zu bestrahlen, die sich atmungsbedingt bewegen. Welche Tumoren werden mit diesem Gerät bevorzugt therapiert? > Die Therapie eignet sich für eine ganze Reihe, verschiedener zu behandelnder Erkrankungen, wie zum Beispiel Hirn-, Prostata-, Lungen- und Lebertumoren. Mit dem Gerät sind auch strahlenchirurgische Eingriffe möglich, die in bestimmten Fällen eine Alternative zur herkömmlichen Operation darstellen können. Sie sagen, die Therapie ist schmerzfrei, präzise und schonend. Was genau heißt das? > Der Erfolg einer Strahlentherapie hängt unter anderem entscheidend davon ab, welche Strahlendosis den Tumor erreicht, wobei das umgebende gesunde Gewebe geschont werden sollte. Bei der stereotaktischen Bestrahlung zielen die Strahlen aus verschiedenen Richtungen in vielen kleinen Dosen auf das betroffene Gewebe. Der Vorteil ist, dass das gesunde Gewebe entlang der Einstrahlbahnen nur einen geringen Prozentsatz der Strahlendosis erhält, während im Tumor eine sehr hohe Strahlenkonzentration erreicht wird. Selbst unregelmäßig geformte Tumoren können mithilfe dieser Methode sehr zielgenau bestrahlt werden. Es ist uns daher möglich, sehr tief liegende, schwer oder nicht operable Tumoren zu behandeln. Gleiches gilt für wieder aufgetretene Tumoren. Diese Behandlungsmöglichkeit stellt in einigen Fällen auch eine therapeutische Alternative zu einer Operation dar.