KAPITEL 3: Unser Leben im Wärmebad Kork Styropor Wärme Die Wärme wird durch Stöße der Materieteilchen übertragen. Wärmedämmstoffe nützen die schlechte Wärmeleitung von Luft. Wärmeleitung Warme Luft steigt auf und bildet Wolken. Warme Luft steigt auf. Die nachströmende Luft erzeugt Winde. Kalte Luft strömt nach. Wärmeströmung ist der Motor für das Wettergeschehen. Wärmeströmung in Luft Wärmeströmung in Wasser Wärmeströmung Dunkle Oberflächen erwärmen sich stärker als helle. Eine Glühbirne sendet neben sichtbarem Licht auch Wärmestrahlung aus. Wärmestrahlung 44 Licht und Wärmestrahlung können sich auch durch den Weltraum ausbreiten. Wärmeübertragung Wärme geht von selbst immer vom heißen auf den kalten Körper über. Wärmeleitung Heizt man z. B. einen Eisennagel an einem Ende auf, dann wird mit einer gewissen Verzögerung auch die Temperatur am anderen Ende steigen. Die Wärme breitet sich im Nagel aus. Dabei fließt aber kein Stoff durch den Gegenstand, sondern nur Energie. Mit dem Teilchenmodell kann man das erklären. Die Materieteilchen am heißen Ende bewegen sich stärker als die am kühleren Ende. Schnelle und langsame Teilchen stoßen zusammen, die langsamen werden beschleunigt, die schnellen abgebremst. Wenn man einen heißen und einen kalten Körper miteinander in Kontakt bringt, wird deshalb der kalte Körper wärmer, der warme hingegen kälter. Die Wärmeleitfähigkeit der Stoffe ist sehr verschieden. Metalle sind allgemein sehr gute Wärmeleiter, Gase sehr schlechte. Wärmestrahlung Wenn man die Hand in die Nähe einer Glühbirne hält, spürt man sofort nach dem Einschalten große Hitze. Die Glühbirne sendet nicht nur sichtbares Licht aus, sondern auch unsichtbare Wärmestrahlung. Die Wirkung der Wärmestrahlung auf einen Körper hängt von dessen Oberfläche ab. Körper mit dunkler und rauer Oberfläche nehmen mehr Wärmestrahlung auf und erwärmen sich deshalb stärker als Körper mit einer hellen oder reflektierenden Oberfläche. Wärmestrahlung braucht – so wie sichtbares Licht – zur Ausbreitung kein Medium. Sie kann sich auch durch den Weltraum ausbreiten. 45 3. Klasse Wärmeströmung Über einer heißen Herdplatte ist eine nach oben gerichtete Luftströmung zu spüren. Die Luft wird von der Herdplatte erwärmt, dehnt sich aus und hat deshalb eine kleinere Dichte als die umgebende Luft. Sie steigt auf und Luft aus der Umgebung strömt nach. Bei der Wärmeströmung ist die warme Luft (oder das warme Wasser) tatsächlich in Bewegung und transportiert dadurch auch die Wärme. In Flüssigkeiten und Gasen wird die Wärme hauptsächlich durch Wärmeströmung transportiert. Ausgelöst wird die Strömung immer durch Dichteunterschiede, die durch unterschiedliche Temperaturen entstehen. Dies ist der Motor für das Wettergeschehen auf der Erde. Sonnenstrahlung KAPITEL 3: Unser Leben im Wärmebad Wärmestrahlung Der Energiehaushalt der Erde a br La nd la ön om r g r st st rs do c as io Kurosch T H H H H H H H H Ostaustralischer Strom m Ka n str arenom Benguelastrom O tro sils Bra Humbo m ldtstrom m tro ias o lstr dSü atoria u Äq j m tro lfs Go orn N Äquatorordialstrom T o hi m tro lif Ka m stro ska Ala T O Westaustralischer Strom T T T Wasser- und Luftströmungen Erdachse Erdachse 1 2 Erdbahnebene 23,5° N-S om me r Entstehung der Jahreszeiten 48 23,5° Sonnenstrahlen N-W inte r Wetter und Klima Entstehung der Jahreszeiten Die Erde dreht sich an einem Tag ein Mal um ihre eigene Achse. Dadurch entstehen Tag und Nacht. Zusätzlich bewegt sie sich in einem Jahr ein Mal auf einer fast kreisförmigen Bahn um die Sonne. Dadurch entstehen die Jahreszeiten. Die Drehachse der Erde steht nicht senkrecht auf die Erdbahnebene, sondern ist zu dieser Senkrechten um 23,5 ° geneigt. Das bewirkt, dass die Sonnenstrahlen nicht das ganze Jahr über mit dem gleichen Winkel auf die Erdoberfläche treffen. In Position 1 (siehe Bild) treffen sie auf der Nordhalbkugel steiler auf als in Position 2. Je steiler sie auftreffen, umso stärker ist aber ihre Wirkung. In Position 1 ist somit auf der Nordhalbkugel Sommer, in Position 2 Winter. Auf der Südhalbkugel ist es genau umgekehrt. 49 3. Klasse Der Energiehaushalt der Erde Die Erde erhält von der Sonne Energie in Form von Strahlung, hauptsächlich als sichtbares Licht. Sie gibt ihrerseits wieder Energie als Strahlung in den Weltraum ab, dies allerdings großteils als Wärmestrahlung. Auf der Tagseite überwiegt die Einstrahlung, auf der Nachtseite hingegen die Ausstrahlung. Deshalb sinkt in der Nacht die Temperatur. Wolken behindern die Ausstrahlung. In Winternächten mit bedecktem Himmel wird es deshalb nie so kalt wie in klaren Nächten. Auch bestimmte Gase, v. a. das Kohlenstoffdioxid, behindern die Ausstrahlung. Es lässt das sichtbare Licht ungehindert auf die Erde einfallen, aber die Wärmestrahlung nur begrenzt wieder abgeben. Das nennt man Treibhauseffekt. Ein gewisser Treibhauseffekt ist für das Überleben auf der Erde sehr wichtig. Ohne ihn wäre die Temperatur im Mittel etwa 30 °C tiefer. Durch das Verbrennen von Erdöl, Erdgas, Kohle usw. ist der Kohlenstoffdioxidgehalt der Luft in den letzten Jahrzehnten größer geworden. Damit wurde auch der Treibhauseffekt stärker und die mittlere Temperatur der Erde ist gestiegen. Meeres- und Luftströmungen In niedrigen geografischen Breiten fallen die Sonnenstrahlen steil auf die Erdoberfläche ein. Hier ist die Einstrahlung und deshalb die Erwärmung größer als in hohen geografischen Breiten, wo die Sonnenstrahlung viel flacher einfällt. Kalte und warme Meeresströmungen und auch Luftströmungen transportieren Wärme und wirken so temperaturausgleichend. KAPITEL 3: Unser Leben im Wärmebad Wechselwarme Tiere sonnen sich, um ihre Körpertemperatur zu erhöhen. - großes Volumen - kleine Oberfläche - dicke Fettschicht - dichtes Fell Schutz vor Wärmeverlust Eidechse sammelt Wärme Große, gut durchblutete Ohren geben Wärme an die Umgebung ab. Kühlung durch das Verdunsten von Flüssigkeit. Water Water Water Water Water Water Strategien zur Kühlung des Körpers Wüste: trockene Luft, ungehinderte Verdunstung, gute Kühlwirkung Tropen: feuchte Luft, eingeschränkte Verdunstung, schlechte Kühlwirkung Kühlwirkung in verschiedenen Klimazonen 52 Bedeutung der Wärme für Lebewesen Die Körpertemperatur spielt für Lebewesen eine sehr wichtige Rolle. Wechselwarme Tiere können selbst keine Wärme erzeugen. Ihre Körpertemperatur passt sich der Umgebungstemperatur an. Bei tiefen Temperaturen sind sie träge und langsam. Mit der Körpertemperatur steigt auch ihre Reaktionsfähigkeit. Wenn sich etwa Schlangen oder Eidechsen sonnen, dann erhöhen sie damit ihre Körpertemperatur. Viele Tiere sind wechselwarm, z. B. Insekten, Reptilien und Fische. Gleichwarme Tiere halten ihre Körpertemperatur in engen Grenzen aufrecht. Das bedeutet zwar einen höheren Energieaufwand, dafür können sie aber immer gleich aktiv sein. In kalten Klimazonen müssen sie ihre Wärmeverluste minimieren. Das kann durch eine dicke Fettschicht und ein dichtes Fell erfolgen. Auch die Größe der Tiere spielt hier eine Rolle. Große Tiere haben im Vergleich zu ihrem Volumen eine kleine Oberfläche. Es gibt hier deshalb keine kleinen Säugetiere. Auch innerhalb einer Tiergattung sind in kalten Regionen die größeren Arten zuhause. In warmen, heißen Klimazonen müssen gleichwarme Tiere den Körper kühlen. Afrikanischer Elefant und Wüstenfuchs haben große, gut durchblutete Ohren. Die Kühlung erfolgt, ohne dass der Körper Wasser verliert. Das ist in Trockenregionen natürlich besonders wichtig. Diese Klimaanlage des Menschen funktioniert in unterschiedlichen Klimazonen verschieden gut. In der Wüste ist die Luft heiß und trocken. Der Schweiß kann deshalb rasch von der Körperoberfläche verdunsten. Die Kühlwirkung ist gut. Allerdings verliert der Körper viel Wasser, das man ihm laufend zuführen muss. Wenn man in der Wüste unterwegs ist, ist es deshalb wichtig, besonders viel Wasser zu trinken. Da dem Körper mit dem Schweiß auch Salze entzogen werden, müssen auch diese wieder zugeführt werden. In den Tropen ist die Luft meistens sehr feucht. Der Schweiß kann deshalb nur schwer verdunsten. Die Haut bleibt feucht, die Kühlwirkung ist gering. (1) . . . siehe Seite 47 53 3. Klasse Andere Tiere nutzen die Kühlwirkung, die beim Verdunsten einer Flüs(1) sigkeit entsteht . Das Hecheln von Hunden ist ein Beispiel dafür. Auch das Schwitzen des Menschen beruht auf dieser Wirkung. Durch das Verdunsten des Schweißes wird der Körper gekühlt.