Jahresrückblick 2009 - Volkssternwarte Gundremmingen

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Jahresrückblick
Liebe Sternfreunde!
Das Jahr 2009 war das Internationale Astronomiejahr. Auch unsere Sternwarte beteiligte
sich daran, z.B. vom 2. bis 5. April bei den „100 Stunden Astronomie“ mit einem Tag der
offenen Tür. In Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen Lauingen, Dillingen,
Gundelfingen und Günzburg organisierten wir eine Fahrt nach Stuttgart, wo wir am 10.
Oktober die Ausstellung „Erstdrucke Keplers“ mit kompetenter Führung besuchten und
danach noch das Planetarium erlebten. Der gut besuchte Vortrag von Dieter Heinlein am
10. November mit dem Titel „Wenn uns der Himmel auf den Kopf fällt“ über die Bedrohung
durch kosmische Einschläge war zugleich die Jubiläumsveranstaltung zum 10-jährigen
Bestehen unseres Vereins.
Der Planetenweg war in diesem Jahr sehr gefragt. Es gab Führungen, eine sogar in
Französisch mit etwa 100 Teilnehmern aus der Partnergemeinde Ahuille sowie eine
größere Gruppe aus Erlenmoos und nicht zuletzt die Schulklasse des jüngsten Mitglieds
unseres Vereins aus Steinheim.
Weitere Veranstaltungen mit teilweise guter Beteiligung waren ein Zweitageseminar über
400 Jahre Fernrohrbau und „Wir basteln eine drehbare Sternkarte“ im Rahmen des
Ferienprogramms der Gemeinde Gundremmingen. Größere Sternwartenführungen waren
u.a. eine Interessengruppe von Frau Kliem, die Freiwillige Feuerwehr von Offingen und
ihrer Partnergemeinde Kemtau.
Beobachtungen waren in diesem Jahr wetterbedingt eher rar. So mussten die Exkursion
nach Gramais und die Beobachtung der Sonne auf dem Marktplatz in Günzburg leider
ausfallen. Dafür war der Himmel klar als die Perseiden vom Himmel fielen.
Im kommenden Jahr sind wieder kleine Exkursionen geplant, so z.B. mit den
Volkshochschulen ein Besuch des Carl Zeiss-Museums in Oberkochen.
In der Hoffnung auf günstiges Beobachtungswetter und ansteigende Sonnenaktivität
wünscht Ihnen ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr
Ihr Walter Reim
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Das Astronomiejahr begann mit eisigen
Beobachtungsabenden.
Sonnensystem-Mehrkampf am 28.02.09 – Ein Beobachtungsbericht: von Franz Keller
Im Winter 2008/09 waren wir mit klaren Beobachtungsnächten nicht gerade verwöhnt.
Umso größer war die Freude, als es am Samstag, 28. Februar plötzlich aufklarte. Mit Rolf
Dudichum verabredete ich mich auf der Sternwarte. Etwas später sollte auch noch Jürgen
Matt zu uns stoßen.
Anfängliche Schleierwolken verzogen sich diesmal und machten nicht wie so oft den
Himmel im Laufe des Abends vollständig zu.
Vor allem Objekte des Sonnensystems standen auf unserem Beobachtungsplan. Venus
und eine schmale Mondsichel leuchteten unübersehbar am Westhimmel. Im Osten zogen
im Sternbild Löwe Saturn und der Komet Lulin herauf.
Doch der Reihe nach:
Erstes Ziel des Beobachtungsabends war unser Nachbarplanet Venus. Etwa einen Monat
vor der unteren Konjunktion zeigte sie sich schon als recht schmale Sichel von beachtlicher
Größe. Der 14-Zöller war dank GOTO-Funktion schnell in Stellung gebracht. Nach
ausgiebiger visueller Beobachtung tauschte ich Zenitspiegel und Okular gegen eine Vixen
Klappspiegeleinheit und brachte ein Okular sowie die Philips Webcam an. Die
Klappspiegeleinheit erleichtert das Zentrieren des
Planeten auf dem kleinen Webcam-Sensor
erheblich. Den genauen Fokus zu finden war
dagegen alles andere als einfach. Durch die
Luftunruhe wabberte die Venus doch ganz schön
hin und her. Schließlich gelangen immerhin drei
Aufnahmeserien von jeweils 700 Bildern, die mit
Hilfe der Software „Giotto“ sortiert und addiert
wurden.
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Etwas höher stand der 2,5 Tage alte Mond. Er sollte das Ziel des „First Light“ für meine
EOS 1000D Spiegelreflexkamera sein.
Doch ausgerechnet den Adapter auf das
Canon-Bajonett hatte ich vergessen
einzupacken. Gott sei Dank konnten mir
meine beiden Mitbeobachter aushelfen.
Die 3,5 m Brennweite des 14-Zöllers
waren allerdings zu viel. Erst mit einem
6,3-fach Reducer passte die Mondsichel
gerade so ins Gesichtsfeld der Kamera.
Die Fokussierung war dank der Life-View
Funktion der Kamera ein Leichtes. Leider
störte der sich auflösende Dunst noch beim Fotografieren.
Nächstes Ziel war Saturn. Aufgrund der schlechten
Witterung hatte ich ihn in dieser Beobachtungssaison
noch nicht zu Gesicht bekommen. Die sog. „Kantenlage“
der Ringe versprach einen ungewöhnlichen Anblick des
Planeten. Und tatsächlich: im Okular hatte man den
Eindruck eines Wollknäuels, durch das eine Stricknadel
gesteckt wurde. Die Ringe bildeten sich als scharfer, heller
Strich auf beiden Seiten des Planeten ab.
Zum Abschluss galt unser Interesse dem Kometen C/2007 N3 Lulin. Er hatte wenige Tage
zuvor mit 0,45 AE seine maximale Annäherung an die Erde erreicht und war jetzt optimal
am Abendhimmel, noch ohne störendes Mondlicht, zu beobachten. Aus dem Internet hatte
ich die Bahndaten in die Software „The Sky“ importiert. Demnach sollte Lulin 4° westlich
von Regulus, dem Hauptstern des Löwen zu finden sein. Doch die Suche gestaltete sich
schwieriger als gedacht. Mit bloßem Auge war der Komet nicht auszumachen, und auch im
Sucherfernrohr war er nur als schwaches nebeliges Gebilde sichtbar. Mit vereinten Kräften
gelang es schließlich doch den Kometen ins Gesichtsfeld des 14-Zöllers zu bringen. Visuell
war nur die Koma zu erkennen. Ein Schweif war nicht zu sehen. Länger belichtete
Aufnahmen zeigten die grüne Farbe des Kometen, hervorgerufen durch cyanhaltige
Verbindungen. Jürgen Matt fotografierte mit einem 200 mm Canon L-Objektiv, während ich
meine Kamera am großen SC-Teleskop anschloss. Eine Aufnahmeserie über 10 Minuten,
gesteuert von Rolf Dudichums Astro-Timer, den ein Ulmer Sternfreund über das Internet
vertreibt, konnte zu einer Animation verarbeitet werden. Sie zeigt schön die relativ schnelle
Bewegung des Kometen entlang der Ekliptik. Eine reiche Beute am einzigen „fotografiertauglichen“ Abend innerhalb von drei Monaten!
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Komet C/2007 N3 Lulin, Bilder: Franz Keller, Rolf Dudichum
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25.03./ 01.04.09: VHS-Kurs: 400 Jahre Fernrohre, 2 Abende
Leider nur äußerst wenig Zuspruch fand unser Kurs im Frühjahr. In Theorie und Praxis
wurde die Entwicklung des Teleskops seit Galilei beleuchtet. Besonderes Augenmerk lag
auf den Einsatzmöglichkeiten der unterschiedlichen Fernrohrtypen für den
Amateurastronomen. Aber auch die Großteleskope und die jeweiligen Entdeckungen, die
mit ihnen gelangen, kamen nicht zu kurz. Begleitlektüre war das Büchlein „Der Zyklop – Die
Kulturgeschichte des Fernrohrs“ von Dieter B. Herrmann, das die Geschichte des
Fernrohrs recht gut beschreibt, leider jedoch auf Abbildungen verzichtet.
Eine kleine Sammlung von
Amateurteleskopen aus dem privaten
Besitz unserer Mitglieder rundete den
Vortrag ab.
„Galileo Rettenbachus“, alias Alfons
Evers, testet das „Galileoscope“, einen
Nachbau des Fernrohres von Galileo
Galilei. Im Vergleich mit unseren
heutigen Fernrohren hat es recht
bescheidene Ausmaße und ein extrem
kleines Gesichtsfeld. Aber: es zeigt
tatsächlich die Jupitermonde und die
Mondkrater.
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03.04.09 - 05.04.09: Weltweite Aktion: 100 Stunden Astronomie
Die Volkssternwarte Gundremmingen beteiligte sich mit einem Beobachtungsabend, einem
Tag der offenen Tür und mit der monatlichen Sonnenbeobachtung. Nachdem die Zeitung
unsere Vorankündigung nicht abdruckte, hielt sich der Besucherandrang sehr in Grenzen.
25.04.09: Einweihung des Evers´schen Gartenplanetariums in Rettenbach
Als Stern- und Gartenfreund machte sich Alfons Evers Anfang des Jahres viel Arbeit mit
der Neugestaltung seines Gartenplanetariums. Durch verschiedenfarbige Pflastersteine
sind unter anderem die Himmelsrichtungen, Sonnen- und Monduntergangspunke zu den
verschiedenen Jahreszeiten und vieles mehr markiert. Natürlich wurde auch bei der
Bepflanzung auf einen astronomischen Bezug geachtet.
Zur Einweihung bewirtete Alfons Evers die Gäste unter anderem mit „weißen und braunen
Zwergen“.
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Entlang des Gartenweges führt auch ein maßstabsgerechter Planetenweg. Hier kann man
die Planeten richtig in die Hand nehmen und somit auch ihre unterschiedlichen Massen
„begreifen“. Saturn beispielsweise schwimmt aufgrund seiner geringen Dichte in einem
Eimer mit Wasser.
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21.05.09: 25 Jahre Partnerschaft Gundremmingen - Ahuillé:
Geführte Wanderung auf dem Planetenweg, Besichtigung der Sternwarte
Das Partnerschaftsjubiläum wurde am Himmelfahrtswochenende groß gefeiert. Rund 100
Besucher aus Ahuillé wanderten auf dem Planetenweg, der ja fünf Jahre zuvor, zum 20jährigen Jubiläum, errichtet worden war. Anschließend stand noch eine Besuch der
Sternwarte auf dem Programm. Helmut Seeleuther gab die Erläuterungen in französischer
Sprache.
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Im Zusammenhang mit der Führung der Gäste aus Ahuillé tauchte die Frage auf, ob es
einen Planetenmerkspruch auch in französischer Sprache gibt. Im Internet wurden wir
fündig. Die Anfangsbuchstaben der Wörter entsprechen den jeweiligen Anfangsbuchstaben
der Planeten in der richtigen Reihenfolge: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn,
Uranus, Neptun, (Pluto).
Deutsch: Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel. - Bis 2006 galt:
Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten.
Englisch: My very excelent mother just sent us nine pizzas.
Französisch: Mon vélo tourne mal, je suis un nouveau piéton.
So 07.06.09 VHS Burgau: Kinder-Mai
Premiere unseres jüngsten Mitglieds Max Gillmaier
(9 Jahre) als Referent bei Führungen. Inzwischen hat er schon
Routine und erstaunt die Besucher immer wieder mit seinem
Detailwissen über die Planeten.
Anfang Juni bekam er auch endlich sein eigenes Teleskop,
einen Skywatcher 6 Zoll Newton 150/750 auf einer
parallaktischen Montierung.
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So 07.06.09 Fahrrad-Führung auf dem Planetenweg
Guten Anklang fand die erstmals durchgeführte Fahrrad-Führung auf dem Planetenweg.
Ein zweites Schränkchen bietet nun
erweiterten Stauraum in der Sternwarte.
Endlich können nun auch unsere Fotos und
Broschüren übersichtlich aufgestellt
werden.
Rolf Dudichum kümmerte sich um die
Neugestaltung der Meteoritenausstellung.
Unter Glas und mit Beleuchtung sind sie
jetzt ansprechend präsentiert.
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Sa 10.10.09 Busfahrt nach Stuttgart
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In Zusammenarbeit mit den örtlichen Volkshochschulen organisierten wir erstmals eine
Busfahrt. Ziel war die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart. Anlässlich des
Astronomiejahres wurden dort unter dem Titel „Habe die Himmel erforscht“ Erstdrucke
Keplers gezeigt. Mit Herrn Knapp, Mitglied der Kepler-Gesellschaft Weil der Stadt und
ehemaliger Redakteur der Zeitschrift „Bild der Wissenschaft“ hatten wir einen kompetenten
Führer. Am Nachmittag stand dann noch ein Besuch des Planetariums auf dem Programm.
Titel der Vorstellung war „Das dunkle Zeitalter des Universums“.
Vorankündigung: Eine Exkursion am Dienstag, den 30. März 2010 führt uns nach Aalen.
Erstes Ziel ist das optische Museum der Firma Carl Zeiss. Die Produkte aus diesem Hause
haben bei Astronomen und Fotografen einen legendären Ruf. Nach dem Mittagessen heißt
es dann „Glück auf!“ bei der Einfahrt in das ehemalige Erzbergwerk Tiefer Stollen.
Anmeldungen sind ab sofort möglich: Tel.: 08221 33122 oder unter [email protected]
Sa 24.10.09 Fahrt zum Tag der offenen Tür im Forschungszentrum Garching:
Anlässlich des Astronomiejahres fand wieder
einmal ein Tag der offenen Tür beim
Forschungszentrum in Garching bei
München statt. Unser Interesse galt dem
ESO-Hauptquartier sowie den Max Planck
Instituten für Astrophysik und
extraterrestrische Physik.
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Di 10.11.09 Vortrag: Meteoritenexperte Dieter Heinlein
Auf Einladung der Volkssternwarte, in Zusammenarbeit mit den örtlichen
Volkshochschulen, referierte Dieter Heinlein aus Augsburg zum Thema: „Wenn uns der
Himmel auf den Kopf fällt“ - bedrohen uns kosmische Einschläge? Als technischer Leiter
des Feuerkugelnetzes beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für
Planetenerkundung, ist er ein profunder Kenner der "Steine, die vom Himmel fallen".
Maßgeblich beteiligt war er an der Auffindung und späteren Untersuchung des Meteoriten
"Neuschwanstein", der im April 2002 als auffällige Feuerkugel in der Nähe des
Königsschlosses niederging. 40 Besucher folgten interessiert seinen Ausführungen.
Dieter Heinlein mit der
Meteoritenkamera Streitheim.
Der Meteorit „Neuschwanstein“.
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Do 26.11.09 Schulklasse von Max zu Besuch auf dem Planetenweg und in der
Sternwarte
Perfekte Bedingungen herrschten beim Besuch der Klasse 4c aus Steinheim. Nach einem
Marsch auf dem Planetenweg bis zum Saturn lauschten die Kinder mit Interesse dem
Vortrag von Max Gillmaier und Franz Keller in der Sternwarte. Der zunehmende Mond
sowie der Jupiter mit seinen Monden wurden ausgiebig bestaunt. Das i-Tüpfelchen war ein
Überflug der ISS und etwa 10° dahinter das Space Shuttle „Atlantis“, das wenige Stunden
zuvor von der Raumstation abgedockt hatte und am folgenden Tag wieder zur Erde
zurückkehrte. Beim abschließenden Quiz bereiteten die Fragen dann keinerlei
Schwierigkeiten.
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Die Vereinsgründung vor 10 Jahren ist der Anlass an dieser Stelle eine kurze Chronik des
Vereins abzudrucken:
Seit Anfang der 90er Jahre bot Alfons Evers aus Rettenbach Kurse zum Thema Astronomie bei der Volkshochschule Günzburg an.
Ab Herbst 1997 organisierte er zusammen mit Franz Keller aus Günzburg sowie Walter
Reim aus Gundremmingen regelmäßige Treffen der Kursteilnehmer und weiterer
interessierter Sternfreunde. Man traf sich im Naturfreundehaus in Günzburg und unterhielt
sich über Himmelsbeobachtungen, über die Instrumente und über bevorstehende
Himmelsereignisse. Die meisten hatten kleinere eigene Fernrohre.
Im Vorfeld der totalen Sonnenfinsternis im August 1999 trat diese informelle Gruppe zum
ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Eine Ausstellung im Schulmuseum Ichenhausen und
später auch in Gundremmingen sollte die Bevölkerung auf dieses astronomische
Großereignis einstimmen.
Schließlich reifte der Gedanke, zusammen einen Verein zu gründen.
Eine erste Interessentenversammlung fand am 21. Mai 1999 im Gasthaus „Zum Goldenen
Ochsen“ in Gundremmingen statt, an der 24 Personen teilnahmen. Sie diente der
Vorbereitung einer Vereinsgründung.
Die Gründungsversammlung fand dann am 23. Juli 1999 statt. 15 Anwesende erklärten
den Beitritt zur „Volkssternwarte Gundremmingen e.V.“, darunter auch der Erste
Bürgermeister der Gemeinde Gundremmingen. Sie wählten Walter Reim zu ihrem
Vorsitzenden.
Warum eine Volkssternwarte?
Die Erkenntnisse über unser Sonnensystem, über die Sterne, Galaxien und über den
Aufbau unseres Universums haben sich durch große Sternwarten und Raumsonden enorm
erweitert. Wir betrachten es als unsere Aufgabe, der Bevölkerung, insbesondere unseren
Schülern, die wichtigsten Forschungsergebnisse und das Verständnis für die Welt, in der
unsere Erde ein kleiner Teil davon ist, weiterzugeben. Sie erschöpft sich nicht nur im
Betrachten des Himmels. Das Erfahren der Tiefe des Raumes, der Kräfte, die dort wirken,
sind ebenso Ziele, wie Fragen nach Ursprung und Zukunft des Universums und der
Möglichkeiten zur Entwicklung von Leben.
Um Astronomie erfolgreich vermitteln zu können, sind eine kleine Sternwarte und eine
Vereinigung von interessierten und engagierten Mitgliedern erforderlich.
Der Bau einer Sternwarte im Wertstoffhof wurde dadurch möglich, dass der Gemeinderat
sich bereit erklärte, die Baukosten von insgesamt 86.058,12 DM (einschließlich des
Bereichs zur Wertstoffannahme) zu übernehmen.
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Am 15.05. 2000 erfolgte der erste Spatenstich für die Fundamentierung. Nach Anlieferung
der Fertigteile erfolgte das Richtfest am 17.10.2000. Im gleichen Monat wurde das
wegfahrbare Dach aufgesetzt.
Damit begannen für die Vereinsmitglieder regelmäßige Arbeitseinsätze, z.B. zur Installation
der gesamten Elektrik mit der Energieversorgung durch ein Stromaggregat und eine
Solarstromanlage für die Stromspeicherung in Akkus. Fußböden mussten verlegt und die
Säulen zur Errichtung der beiden Fernrohre montiert werden. Um das Sternwartengebäude
herum gab es genug zu tun zur Schaffung des Zuganges und der Kiesschüttung um die
Außenwand sowie das Anlegen von Parkplätzen. Der Vortragsraum für etwa 20 Personen
wurde ausgestattet mit notwendigem Mobiliar, mit einer Bildergalerie und mit Modellen zur
Darstellung des Sonnensystems und der Sonnenumgebung.
Die beiden Instrumente im Beobachtungsraum, ein 125 mm-Refraktor und ein 200 mmSpiegelteleskop, Eigentum der Mitglieder, wurden montiert und justiert.
Schon am 9. Januar 2001 zählten wir 50 Besucher im Rohbau der Sternwarte zur
Beobachtung der totalen Mondfinsternis. Schließlich konnte am Freitag, dem 26. Oktober
2001 die offizielle Eröffnung der Volkssternwarte stattfinden und Herr Pfarrer Harlacher die
Einweihung vornehmen.
Neben den Führungen, z.B. Schulklassen der Grundschule Gundremmingen, beobachteten
Mitglieder des Vereins Objekte des Sternhimmels als auch die Oberfläche der Sonne mit
ihren damals zahlreichen Sonnenflecken. Im Jahr 2001 zählten wir 195 Besucher.
2003
Im Jahr 2003 erstanden wir ein H-Alpha-Filter und dazu einen kleinen Refraktor von 70 mm
Durchmesser. Dieser wurde auf den größeren Lichtenknecker-Refraktor montiert. Damit
werden Fackeln, Spekulen und Protuberanzen auf der Sonne sichtbar. First Light fand am
11. April 2003 statt.
Astronomische Höhepunkte waren der Merkurdurchgang vor der Sonne am 7. Mai und die
Beobachtung des Planeten Mars in seiner seit über 1000 Jahren größten Nähe zur Erde.
Die Volkssternwarte beteiligte sich am 1. Astronomietag am 23. August mit ca. 120
Besuchern.
Über 800 Besucher hatten sich in diesem Jahr in der Sternwarte eingefunden.
2004
Höhepunkt des Jahres war sicher der Venustransit vor der Sonne am 8. Juni. Unseren
Fotografen gelangen sehr schöne Bilder. Der zweite Astronomietag am 18. September war
auch wieder gut besucht.
Aber es gab noch einen größeren Höhepunkt in der kurzen Geschichte des Vereins: Nach
umfangreichen Vorarbeiten, wozu auch die Erstellung einer Broschüre gehörte, konnte am
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20. Mai der Planetenweg von Gundremmingen nach Offingen der Öffentlichkeit übergeben
werden. Dies geschah aus Anlass eines Besuches der französischen Partnergemeinde
Ahuille´.
Der Verein ist auch zuständig für die Wartung der Planetenstelen entlang des Fuß- und
Fahrradweges.
Etwa 450 Besucher fanden den Weg zur Sternwarte.
2005
Die partielle Sonnenfinsternis am 3. Oktober war leider wegen Wolken unbeobachtbar.
Neben den galaktischen und außergalaktischen Objekten gab es in diesem Jahr den
Kometen C/2004 Q2 Machholz in der Umgebung der Plejaden zu beobachten.
Die Besucherzahl blieb etwa konstant bei 420.
2006
Das herausragende Ereignis war die Beschaffung eines neuen, größeren Teleskops mit
einem Öffnungsdurchmesser von 14 Zoll (355 mm). Am 5. Januar konnte die azimutale
Gabel- Montierung mit GPS- und Computersteuerung, zunächst provisorisch aufgestellt,
erstmals erfolgreich getestet werden. Wir bezeichnen dieses Ereignis als „First Light“ Die
Anschaffung erfolgte ganz aus Mitteln des Vereins.
Die totale Sonnenfinsternis am 29. März war von der Sternwarte aus nur in ihrer partiellen
Phase zu sehen. Dafür unternahmen Hubert Bonath eine Exkursion in die Türkei und Rolf
Dudichum eine Expedition nach Ägypten und brachten herrliche Bilder der verfinsterten
Sonne mit.
In diesem Jahr konnten wir 369 Besucher begrüßen (gesamt: 2610).
2007
Dieses Jahr kann man unter die Überschrift stellen: "Das Warten auf die Wolkenlücke".
Unter dieser Überschrift erschien in der Günzburger Zeitung ein Bericht über die
eindrucksvolle totale Mondfinsternis am 3. auf 4. März.
Gleich zu Beginn des Jahres wartete der Himmel mit einer Überraschung auf, mit dem
Erscheinen des Kometen McNaught am frühen Abendhimmel. Unsere Astrofotografen
ließen sich diese Gelegenheit nicht nehmen.
Weitere schöne Gelegenheiten zur Beobachtung waren die Bedeckungen des Saturn am
22. Mai sowie der Venus am 18. Juni durch den Mond.
Am 16. September beteiligte sich der Verein mit einem Infostand beim „DonautalRadlspaß“.
Und last not least: Der unerwartete Helligkeitsanstieg des Kometen 17P/Holmes forderte
besonders die Fotografen heraus, gute Bilder des Kometen im Sternbild Perseus zu
gewinnen.
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Die Gesamtzahl der Besucher belief sich auf etwa 450 (gesamt: 3100).
2008
Im Februar gestaltete der Radiosender SWR4 eine Sendung über unseren Verein. Walter
Reim, Alfons Evers, Rolf Dudichum und Franz Keller waren als Gäste im Sendestudio in
Ulm.
Am 10.März fand eine Bedeckung des Planeten Mars durch den Mond statt. Sie konnte bei
bestem Wetter verfolgt werden.
Weitere astronomische Höhepunkte waren eine partielle Sonnenfinsternis am 1. August
und eine ebenfalls partielle Mondfinsternis am 16.August.
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Helga Gruber und Helmut Seeleuther verfügen über eine umfangreiche Zitatensammlung.
Hier einige Zitate und Sinnsprüche mit astronomischem Zusammenhang:
„Mit unserem physikalischen Denken kommen wir zwar zum Mond, aber nicht in den
Himmel“ Harald Lesch
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem
Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Albert Einstein
„Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des
Tages und die Augen der Kinder.“ Dante Alighieri
"Ja Menschenskinder, wenn das ganze Universum expandiert, warum finde ich dann
immer seltener 'nen Parkplatz... da stimmt doch irgendwas nicht." Harald Lesch
Max Gillmaier baut zurzeit ein Modell des Sonnensystems
aus Messing. Alle 14 Tage gibt es ein neues Bauteil mit
einem entsprechenden Begleitheft. So entsteht im Lauf der
Zeit aus einer Vielzahl von Zahnrädchen ein bewegliches
Modell unseres Sonnensystems, ein so genanntes Orrery,
das den Umlauf der Planeten um die Sonne
veranschaulicht. Solche Geräte waren vor allem im 17.
und 18. Jahrhundert gebräuchlich.
19
Was im Jahr 2009 sonst noch vor die Linse kam:
Die internationale Raumstation ISS
Strichspuren um den Himmelspol
Rolf Dudichum gelang ein Bild vom Planeten Neptun. Somit fehlt in der Fotogalerie auf
unseren Internetseiten nur noch der Uranus.
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M31, die Andromedagalaxie
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Besucherstatistik
Im abgelaufenen Jahr waren
an 23 Tagen Besucher in
der Sternwarte. (Vorjahr 36)
Die Gesamtzahl belief sich
auf 437.
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
2001
2002
2003
2004
2005
22
2006
2007
2008
2009
Öffnungszeiten der Sternwarte:
(nur bei klarem Himmel)
Jeden Freitag:
Januar bis März
April/Mai
August/September
Oktober bis Dezember
20 Uhr
21 Uhr
21 Uhr
20 Uhr
Sonnenbeobachtung:
Jeden ersten Sonntag im Monat
14.00 - 15.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten
Bei besonderen Himmelsereignissen:
Nach Vorankündigung in der örtlichen Presse
und auf unseren Internetseiten.
Treffen der Sternfreunde
mit Vorträgen und Diskussionen:
Jeden zweiten Dienstag im Monat
um 19:30 Uhr
Gruppenführungen
mit Vortrag und Beobachtung:
Nach Terminabsprache:
Tel. 08224/801340 (Herr Reim) oder
Tel. 08221/33122 (Herr Keller)
Anfahrt:
Von der Pfarrkirche Gundremmingen auf der Kirchstraße 1,2 km in Richtung Baumgarten
zum oberen Feldkreuz, nach 50 m links, nach 300 m nochmals links, nach 200 m zum
Eingang.
Der Weg zur Sternwarte ist ab der Ortsmitte beschildert.
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Kontakt:
1. Vorsitzender
Walter Reim, Gundremmingen
08224 801340
[email protected]
2. Vorsitzender
Franz Keller, Günzburg
08221 33122
[email protected]
Internet: www.volkssternwarte-gundremmingen.de
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