1 Das Ohr Dieses Thema habe ich gewählt, weil mich das Sinnesorgan Ohr fasziniert. Woran denkt ihr, wenn ihr euch ein Ohr vorstellt? Ich denke an: Die Ohrmuschel, den Gehörgang, das Trommelfell, die drei kleinsten Knöchelchen des Menschen, die Ohrtrompete, die Ohrschnecke, und den Gleichgewichtssinn. Die Ohrmuschel ist eine von elastischem Knorpel geschützte, muschelförmige Hautfalte, welche die Mündung des äusseren Gehörganges umgreift und die Aufgabe hat, Schallwellen aufzufangen. Das Ohrläppchen ist nur beim Menschen zu finden, es fehlt sogar dem menschenähnlichen Affen, dessen Ohrmuschel sonst der unsriger ähnelt. Wenn wir leise Geräusche verstärken wollen vergrössern wir die Ohrmuschel, indem wir die hohle Hand ans Ohr halten. Dadurch gelingt es uns, mehr Schallwellen zum Trommelfell zu führen, das beim Auftreffen in Schwingung gerät. Bei lauten Geräuschen verdecken wir unser „Schallwellenfangnetz“ die Ohrmuschel, so dringen die meisten Laute nicht mehr ins Ohr sondern gehen vorbei. Im Gehörgang liegen zahlreiche Drüsen, die den Ohrenschmalz absondern. Diese Schmiere dient zur Säuberung des Ohres wie auch die feinen Härchen. Nur so kann das Trommelfell frei schwingen. Bestimmt brauchen viele von uns Ohrenstäbchen. Eigentlich sollte man dieses Instrument nicht gebrauchen, weil man damit den Schmutz nur weiter in den Gehörgang, also näher zum Trommelfell hin stösst. Der Gehörgang stellt eine Vertiefung von einem 3-3.5cm langen Rohr dar, das einen leicht Sförmigen Verlauf hat. Wenn der Gang flach wäre, würden wir alle Geräusche, wie eine Platte, die zu schnell abgespielt wird, wahrnehmen. Das Trommelfell trennt das äussere Ohr vom Mittelohr. Es ist eine schrägstehende, etwas nach innen gewölbte Scheidewand aus elastischen Fasern, die im knöchernen Rahmen des Felsenbeins eingespannt sind. Hinter dem Trommelfell liegt das Mittelohr. Wenn das Trommelfell schwingt, vibrieren auch die drei kleinsten Knöchelchen des Menschen, der Hammer, der Amboss und der Steigbügel. Diese Knöchelchen leiten die verstärkten Schwingungen auf das innere Ohr. Die Ohrtrompete, 2 ein enger Gang, verbindet die Knochenhöhle des Mittelohrs mit dem Rachen. So kann das Trommelfell frei schwingen. Ist dieser Gang bei starkem Schnupfen verstopft, sind die Schwingungen des Trommelfells gedämpft. Wir hören in diesem Fall weniger gut. Es besteht ein Druck. Kennt ihr noch andere Situationen von Überdruck? • Eisenbahn Tunnel • beim Start im Flugzeug • Tauchen Wie beheben wir dieses unangenehme Gefühl? • Mit dem Gähnen Der Druck auf der äusseren Seite des Trommelfells nimmt rascher ab als der Druck in der Höhle des Mittelohrs. Mit Gähnen beseitigen wir den inneren Druck. (Schwingtüre) Zurück zu den Schwingungen, der Steigbügel überträgt die Schwingungen auf die Lymphe im Innenohr, welche sich in der Schnecke befindet. Diese Schnecke hat zweieinhalb Windungen. Sie ist mit einer Flüssigkeit gefüllt, die man Gallertmasse nennt. Die Gehörschnecke enthält auch eine feine Haut, die wie eine Wendeltreppe im Innern verläuft. Auf dieser Haut sitzen die Sinneszellen. Oberhalb der Schnecke befinden sich drei bogenförmige Schläuche. Diese Schläuche sind unser Gleichgewichtssinn. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir mit den Füssen auf dem Boden stehen. Selbst in der Nacht geht uns das Gefühl für oben und unten nicht verloren. Die Menschen wie auch die Tiere haben Einrichtungen, damit sie unabhängig von der Schwerkraft wissen, ob sie auf den Füssen stehen. Die drei Bogengänge zeigen nach drei verschiedenen Richtungen und haben mit dem Hören nichts zu tun. Sie geben uns die Richtungs- und Lageveränderung an. Diese Bogengänge sind mit Flüssigkeit und vielen Kalkkörnchen gefüllt. Neigen wir den Kopf nach rechts, so verschieben sich die Steinchen auf die rechte Seite. So erhalten die zugehörigen Nervenzellen im Kleinhirn Kunde von allen Lageveränderungen. Bei ständiger Verlagerung dieser Masse, z.B. beim Schaukeln auf einem Schiff oder beim Drehen im Gras, werden die Sinneszellen überreizt. ! Wir verspüren das als Schwindel. 3 Wenn die Krankheiten im Ohr läuten. Trommelfell-Riss Obwohl schon dem Kleinkind verboten wird, mit spitzen Gegenständen ins Ohr zu fahren, wird der Arzt immer wieder mit Trommelfell-Rissen konfrontiert. Es kann aber auch durch seitliche Kopfsprünge ins Wasser oder durch einen Schlag mit der flachen Hand aufs Ohr verursacht werden. Diese Verletzung gehört ohne vorherige Gegenmassnahme in die Hand des Ohrenarztes. Es kann trotz späterer Verheilung Schwerhörigkeit bestehen bleiben. Der Ohrenschmalz soll das Trommelfell einfetten und dadurch die Elastizität garantieren. Wenn kein Ohrenschmalz vorhanden ist, entsteht die Trommelfellverkalkung. Auch eine Verhärtung des Ohrenschmalzes kann auftreten. Ohrenentzündung Dieses Leiden sollte man nicht unterschätzen, da sich daraus manch schweres Übel entwickeln kann. Wenn die Entzündung wirklich beim Ohr liegt und nicht von den Zähnen ausgestrahlt wird, sollte man das Einträufeln von Ohrentropfen unterlassen. Eine Fruchtdiät sollte helfen. Jegliche gewürzte Speisen sind zu meiden. Eine Spülung mit Tee sollte vom Ohrenarzt durchgeführt werden. Eine gute Behandlung ist notwendig, weil sich leicht eine Mittelohrenentzündung entwickeln kann. Wenn der Eiter, statt durch das Trommelfell nach aussen druchzubrechen, nach innen in die Schädelhöhle gelangt, kann eine lebensgefährliche Situation entstehen. Oft ist eine Hirnhautentzüdung die Folge. Unrichtige Behandlung kann auch Schwerhörigkeit zur Folge haben, wobei der Hörnerv geschädigt wird oder austrocknet und somit eine Taubheit des Ohres eintreten kann.