der Ausgabe - Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach

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Sommer 2012
StippVisite
Ihr persönliches Exemplar
Schilddrüsenerkrankungen:
Diagnostik und Therapie
Seite 5
Die Aorta: „Hauptautobahn“
der Blutversorgung
Seite 20
In einem würdigen Rahmen
Abschied nehmen
Seite 21
INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DEM EVANGELISCHEN KRANKENHAUS BERGISCH GLADBACH
Im U
rl
a
b
u
Im Urlaub steigt die Lebensfreude.
Die Seele baumelt mit dem Wind.
Und man genießt das Hier und Heute.
Man fühlt sich wie ein kleines Kind.
Man hadert nicht mit Regentagen.
Dem Schönen fühlt man auf den Zahn.
Man lässt das Jammern und das Klagen.
Auch das gehört zum Urlaubsplan.
So vieles lässt sich schwer beschreiben.
Man taumelt in ein Glücks-Gefühl.
Das möge uns erhalten bleiben.
Man kennt den Weg, er führt zum Ziel.
Bewahrt die Kraft aus Meer und Wellen.
Und dankt dem Glück, dann wird euch klar.
Ihr könnt euch nun dem Leben stellen,
und erntet Glück fürs nächste Jahr.
Roman Herberth
2
StippVisite überregional
Herzlich
willkommen!
Wenn auch der Frühling seine schönen
Seiten hat, weil sich die Landschaft
von ihren sattesten Farben zeigt, so ist
der Sommer doch eigentlich die
schönste Jahreszeit. Sie steigert die Lebensqualität, weil sie einem mehr Freiheit bietet. Fenster und Türen sind offen und das Leben spielt sich überwiegend draußen ab. Die Menschen sitzen
in Straßencafés oder können die
Aben­de an der Luft genießen, grillen, ein Glas
Wein auf dem Balkon oder der Terrasse trinken
und einfach nur die warme Luft genießen.
Inhalt
Herzlich willkommen
3
PromiTalk mit Manou Lubowski
6
Ernährung im Alter
10
116 117 – die Nummer im Notfall
11
Nahrungsmittelunverträglichkeit
14
Das StippVisite-Kreuzworträtsel
18
Legasthenie und Dyskalkulie
19
Diabetes und Alzheimer
22
Risikofaktor Schlafapnoe
23
Das StippVisite-Reisequiz
26
Wo der Spaß aufhört
27
Reisedurchfall vorbeugen
30
Aber neben dem Sommerfeeling ist natürlich
auch Arbeit angesagt. So präsentieren wir Ihnen
alle Neuigkeiten und Veränderungen aus Ihrer
heimischen Klinik und wir haben interessante
Themen unter anderem zu Allergien, Ernährung
im Alter und Schlafapnoe recherchiert. Wenn
Sie Langeweile haben, dann lösen Sie doch das
Kreuzworträtsel und das Reisequiz, denn Sie
können etwas gewinnen – exklusive Kosmetik
und attraktive Wellness-Tage.
Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen
und Rätseln. Werden Sie gesund oder bleiben
Sie es am besten gleich.
Einen schönen Sommer wünscht Ihnen
Ihre StippVisite-Redaktion
Das letzte Wort hat Jessica Rodewald 31
StippVisite überregional
3
Impressum
Herausgeber:
Evangelisches Krankenhaus Bergisch Gladbach,
www.evk.de und Juwi MacMillan Group GmbH,
Bockhorn 1, 29664 Walsrode,
Tel.: (0 51 62) 98 15-0,
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Redaktion und Konzept:
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Verantwortlich für den redakti­onellen Inhalt:
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Barbara Kunz, Peter Jungblut-Wischmann,
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Redaktion: Dr. Harald Janu­schewski, Heike Nachtigall,
Birgit Russell (ver­antwortlich für den über­
regionalen Teil)
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Sponholtz Druck, Hemmingen
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quartalsweise
Auflage StippVisite Bergisch Gladbach: 5.000
Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten
verantwortlich. Der Nachdruck der Beiträge dieser Ausgabe bedarf, auch aus­zugsweise, der ausdrücklichen Genehmigung der Herausgeber. Die
Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.
4
StippVisite
Inhalt
Inhalt/Impressum
4
Schilddrüsenerkrankungen: Diagnostik und Therapie 5
Die Angst hat viele Gesichter
13
Die Aorta – „Hauptautobahn“ der menschlichen
Blutversorgung
17
Geschützte Atmosphäre für den letzten Abschied 20
7. EVK-Gesundheitsmesse lockt zahlreiche Besucher
in den Bergischen Löwen
21
Herzinsuffizienz – Wenn der Herzmuskel versagt
25
Schilddrüsenerkrankungen –
Diagnostik und Therapie
Die Schilddrüse ist ein kleines Organ – ihre Bedeutung für den menschlichen
Körper aber ist umso größer. Ist die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigt,
sind die Auswirkungen auf den gesamten Energiestoffwechsel beträchtlich.
Viele Menschen in Deutschland leiden unter Schilddrüsen­problemen; viele
von ihnen wissen allerdings nicht, welche Behandlungs­möglichkeiten es
gibt.
Die Hormone der Schilddrüse
sind für den menschlichen Organismus von entscheidender Bedeutung. Ohne sie läuft nicht
allzu viel. Sie regulieren unter
anderem die Schlagkraft und
Schlagfrequenz des Herzens und
sie regeln die Körpertemperatur. Bei einigen Menschen aber
werden zu viele oder zu wenige
Hormone produziert. Die Folge
sind vielfältige Krankheitsbilder.
Über die Therapiemöglichkeiten
am Evangelischen Krankenhaus
(EVK) Bergisch Gladbach berichteten in Overath die Chefärzte
der Fachbereiche Innere Medizin/
Gastroenterologie, Radiologie
und Nuklearmedizin, sowie der
Allgemein- und Viszeralchirurgie.
Fast die Hälfte der Deutschen hat
mit Problemen an der Schilddrüse zu
kämpfen, ganz gleich ob das Krankheitsbild eine Über- oder Unterfunktion darstellt. Die Beschwerden für die
Betroffenen sind immens, geholfen
wird ihnen bei unzähligen Arztbesuchen leider nur selten. Die Schilddrüse
ist ein kleines Organ, wiegt lediglich
bis zu 30 Gramm und sitzt im Bereich
des Kehlkopfes. Ihre Bedeutung für
den Körper ist zentral.
„Die Schilddrüse produziert die wichtigen Hormone Trijodthyronin (T3)
und Tetrajodthyronin
(T4), die unter anderem den Sauerstoffverbrauch der Zellen,
den gesamten Energiestoffwechsel, die
Funktion des HerzK r e i s l a u f - ­S y s t e m s
und des MagenDarm-Traktes beeinflussen“, erläutert Dr.
med. Heinz-Christian
­Rieband, Chefarzt der
Medizinischen Klinik
und Gastroenterologie
am EVK zu Beginn des
Vortrags.
Die Schilddrüse wiegt nur rund 30 Gramm, ihre Bedeutung für den
menschlichen Organismus aber ist groß.
Bei vielen Menschen aber ist die
Funktionsweise der Schilddrüse gestört. Dabei unterscheiden sich Größe
und Form des Organs, und der Mangel
der Hormone T3 und T4 bringen für
die Betroffenen gesundheitliche Probleme mit sich. Allerdings betont Dr.
Rieband: „Ob Schilddrüsenunterfunktion oder Schilddrüsenüberfunktion –
die Möglichkeiten der Diagnostik und
nachhaltigen Therapie sind in den
meisten Fällen sehr gut.“
Unterfunktion der Schilddrüse
Wie äußert sich eine Unterfunktion
der Schilddrüse? Bei dieser Erkrankungsform werden dem Körper nicht
genügend Hormone zur Verfügung
gestellt. „Langsamer Puls und schnelle
Ermüdbarkeit sind die Konsequenz“,
sagt Dr. Rieband. „Merkmale sind
zudem Leistungsverlust, Depressionserscheinungen oder Ödeme.“
Sollten Patienten diese Symptome bei
sich erkennen, ist sofort ein Spezialist,
wie Dr. Rieband, aufzusuchen. „Die
erste Phase der körperlichen Untersuchung beginnt logischerweise am
Hals des Patienten. Wir verschaffen
uns einen Eindruck von Größe und
Beschaffenheit der Schilddrüse.“
Fortsetzung auf Seite 8
StippVisite
5
PromiTalk mit Manou Lubowski
Quelle: ZDF
Copyright Tino Crisó
Seit 1992 ununterbrochen vor der Kamera
Ob „Küstenwache“, „Der letzte
Bulle“, „Forsthaus Falkenau“
Kinofilme wie „Anonymous“,
bei dem Roland Emmerich Regie führte oder „Schutzengel“,
um nur einige zu nennen, Manou Lubowski ist ein gefragter
Schauspieler. Er spielt die unterschiedlichsten Rollen wie Kommissar, Bürgermeister, Kapitän, FBI-Agent und viele andere.
Seit 1992 steht er fast ununterbrochen vor der Kamera. Welche Rolle ihm bisher am meisten
Spaß gemacht hat, verrät er unter anderem StippVisite-Redakteurin Birgit Russell.
StippVisite: Welche Rolle war es?
Manou Lubowski: Oh, es gab mehrere Projekte, die mir ganz besonders
in Erinnerung geblieben sind: „Jerry
Cotton“ oder „Das Jesus Video“, aber
es gab zwei Rollen, die mir extrem
viel Spaß gemacht haben. Zum Beispiel ein Kindermärchen in den 90ern
mit dem gleichen Regisseur von „Drei
Nüsse für Aschenbrödel“. Es war immer ein Kindheitstraum von mir, ein-
6
StippVisite überregional
mal einen Prinzen zu spielen mit
Fechten und Reiten in einer traumhaften Kulisse. Dann habe ich in einem anderen Märchen gespielt „Der
Zwerg Nase“. Es war meine erste Comedy und der Grundstein für eine
weitere Zusammenarbeit und Freundschaft mit Christian Tramitz, der bei
diesem Projekt auch mein Filmpartner war. Schon beim Lesen des Drehbuchs habe ich mich schlapp gelacht,
und ich wusste, das wird ein sehr gutes Projekt. An diese Dreharbeiten
denke ich gern zurück. Aber fast jede
Rolle hat was für mich. Allerdings hat
sich auch manche Rolle nicht so herausgestellt, wie ich sie mir vorgestellt
habe.
Wie sind Sie zur Schauspielerei
gekommen?
Das wurde mir eigentlich in die Wiege
gelegt. Mein Vater war Regisseur,
meine Mutter Schauspielerin. Meine
Schwester und ich hatten schon sehr
früh synchronisiert und die ersten Sachen gedreht. Dafür war ich in der
Schule nicht sehr fleißig, weil ich nebenbei schon so viel gemacht habe.
Letztendlich habe ich die Schule hin-
geworfen und mich ganz und gar auf
die Schauspielerei konzentriert.
Ist es eigentlich schwer,
­Schauspieler zu sein und Rollen
zu ­bekommen?
Das kommt darauf an, ob man schon
länger dabei ist. Wenn man jetzt anfängt, ist es bestimmt viel schwieriger, als zu meiner Zeit. Durch die ganzen Formate wie Dailys und Soaps ist
ja eine Unmenge von Schauspielern
nachgekommen. Sich dann erst einmal zu etablieren, ist nicht einfach.
Ich hatte das Glück, immer gute Rollen angeboten zu bekommen.
Wie gerne spielen Sie komische
Rollen, also Comedy?
Unheimlich gerne. Das war ja auch so
in „Der Zwerg Nase“. Comedy ist sehr
schwierig, es ist eine Timingsache.
Mimik und Wort müssen auf die Sekunde passen. Aber es macht mir unendlich viel Spaß, und es ist wieder
etwas geplant.
Was liegt aktuell an?
„Bergdoktor meets Rettung“, und
„Add a Friend“, eine TNT-Serie über
dem lieben mich die Kinder aus der
Klasse meiner Tochter.
Wie halten Sie sich fit?
Ich mache sehr viel Sport, einerseits
für mein Profil, andererseits auch für
mich. Bewegung ist vor allem auch
wichtig, wenn man älter wird. Und
für mich ist es extrem wichtig, fit zu
bleiben, da ich jetzt mehrere sportliche Rollen spiele. Es wäre ja völlig unglaubwürdig, wenn da so ein „schlaffer Sack“ ankommt. Ich muss dazu sagen, dass ich als Kind sehr dick war.
Und das vergisst man nie. Ich weiß
ganz genau, wo meine Grenze ist und
wo ich aufpassen muss.
Apropos Fernbeziehung. Sie
­waren ja schon einige Male verheiratet. Ist es daran gescheitert?
Nein, aus unterschiedlichsten Gründen, aber nicht durch die Entfernung.
Ich bin sogar der Meinung, dass Entfernung förderlich ist. Wenn man
ständig aufeinander hängt, hat man
sich nichts mehr zu erzählen.
Sie haben eine Tochter.
Sehen Sie sie häufiger?
Die ist sechseinhalb Jahre alt und lebt
bei mir. Wir sind eine Patchworkfamilie, meine Freundin hat auch zwei
Kinder. Wenn ich drehe, ist meine
Tochter allerdings mehr bei der Mutter, ansonsten bei mir.
Der wichtigste Moment in Ihrem Leben?
Die Geburt meiner Tochter, und ich wollte dabei
sein. Das Ende der Dreharbeiten passte haargenau zum errechneten Termin. Passiert ist es, wäh-
Haben Sie schon einmal im
­Krankenhaus gelegen?
Nein, ich habe aber sehr viel Erfahrung mit dem Tod. Mein Vater ist
früh gestorben und meine Tante, mit
der ich aufgewachsen bin, hat leider
Krebs gehabt und ich
habe sie bis zum Tod
begleitet. Dann habe
ich während meiner
Schulzeit Praktika im
Krankenhaus in der
inneren
Abteilung
absolviert. Das war
schon etwas Spezi-
elles, auch mit der Hygiene. Ich habe
danach gesagt, wenn immer ich auf
Hilfe angewiesen bin, erschießt mich
bitte. Na ja, als Privatpatient habe ich
vielleicht noch eine Chance.
Was würden Sie an unserem Gesundheitssystem ändern?
Den sozialen Bereich. Das Pflegepersonal in Krankenhäusern ist
unterbesetzt. Es
bleibt oft keine
Zeit mehr für den
Menschen. Ich
würde die ganzen Strukturen
aufbrechen wie
auch die Gebührenordnung der
Ärzte. Ich würde
an die Pharmakonzerne gehen, die
sich die Taschen so brutal vollmachen und es dadurch immer wieder
ein Ungleichgewicht gibt. Es werden
zwar ständig Veränderungen diskutiert, aber es gibt kein Weiterkommen.
Die Lobby ist einfach zu groß und zu
stark. Überall, wo viel Geld zirkuliert,
ist auch viel Missbrauch.
Quelle: ZDF
rend ich von Hamburg nach Berlin
unterwegs war und das Wetter mir
noch einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Der erste Moment,
als ich die Kleine im Arm hatte, war so
besonders. So einen Moment können
nur Eltern fühlen.
Quelle: ZDF
Fernbeziehungen und die daraus resultierenden Probleme. Wir drehen
auch gerade wieder „Forsthaus Falkenau“. Dann spreche ich zwei neue
TKKG Hörspiele und habe bei Disneys
Lightning McQueen die Hauptrolle
des roten Flitzers synchronisiert. Seit-
Welchen Tipp geben Sie unseren
Lesern, den Patienten?
Man sollte häufig mal einen Gang herunterschalten und sich auf Freude
besinnen, und wenn es abends nur
ein Gläschen Rotwein ist. Und ab
und zu soll man ruhig im ganzen Alltagsstress egoistisch sein und sagen:
„Nein, jetzt will ich mir etwas Gutes
tun.“ Umso mehr Kraft hat man danach.
Herr Lubowski, vielen Dank und
weiterhin viel Erfolg.
Sendezeiten:
Forsthaus Falkenau:
freitags um 19.25 Uhr im ZDF
Küstenwache:
mittwochs um 19.25 Uhr im ZDF
StippVisite überregional
7
Fortsetzung von Seite 5
Eine Blutuntersuchung kann ebenso
zur Aufklärung beitragen wie die Ermittlung des TSH- und TRAK-Antikörper-Wertes. Das Hormon TSH kurbelt die Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen an. Ein von der Norm
abweichender Wert kann ein Indiz auf
eine Schilddrüsenunterfunktion sein.
TRAK-Antikörper geben Hinweise auf
Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus
Basedow, beides Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse.
Weitere diagnostische Möglichkeiten
stellen die Sonographie – die Untersuchung per Ultraschall – und die
Szintigraphie dar. Bei letzterer Methode wird eine schwach radioaktive
Substanz in den Körper des Patienten
geführt und das Ergebnis bildlich dargestellt. Ärzte können so Aussagen
über die Funktion und Größe der
Schilddrüse treffen.
Was aber können betroffene Patienten bei einer Unterfunktion der
Schilddrüse tun, um ihr Leiden zu
mindern? Ist das Krankheitsbild der
Schilddrüse vom Arzt exakt definiert,
werden Schilddrüsenhormone substituiert. Die körpereigenen Hormone,
die fehlen, werden dem Körper so
wieder zugeführt. Allerdings kann es
einige Zeit dauern, bis die individuell
auf den Patienten abgestimmte Dosis
des synthetisch hergestellten Medikaments L-Thyroxin gefunden worden
ist.
rende Ultraschall-Untersuchungen bilden
den therapeutischen
Rahmen, um die Unterfunktion der Schilddrüse in den Griff zu bekommen und in ein für
den Patienten erträgliches Maß zu lenken.
Dr. Gudrun Lasek
Überfunktion der Schilddrüse
Stellt die Schilddrüse im Falle einer
Unterfunktion zu wenige Hormone
bereit, ist dies bei einer Überfunktion der gegenteilige Fall: Das Organ
produziert und setzt mehr als benötigt frei. Die Folge: „Durch dieses hormonelle ,Übergewicht’ haben Patienten mit schneller Ermüdbarkeit zu
kämpfen, sie verlieren rasch an Leistung“, berichtet Dr. Rieband.
Stetige Unruhe, ein schneller Puls und
rascher Gewichtsverlust sind weitere
Merkmale einer Überfunktion. Patienten schwitzen schnell. „Wird ein
Ödem oder gar ein Struma ertastet
oder entdeckt, sollte sofort der Gang
zum Arzt angetreten werden“, warnt
Dr. Rieband. Zu den häufigsten Ursachen einer Überfunktion zählen neben
dieser unkoordinierten Ausschüttung
von Schilddrüsenhormonen die Erkrankung Morbus Basedow, bei der
die Augen der betroffenen Patienten
markant hervortreten.
„Um eine Überfunktion der Schilddrüse festzustellen, führen wir neben
einer körperlichen Untersuchung
auch die Überprüfung der Blutwerte im Labor durch“, erklärt Dr.
„Wir verordnen daher zunächst eine
Rieband. „Hinzu kommen zwei weiniedriger angesetzte Dosis, um sie bei
tere wichtige, diagnosfortlaufender Behandtische Möglichkeiten:
lung kontinuierlich zu
die Sonographie und
steigern und so an die
die Szintigraphie.“ SoBedürfnisse des Betrofwohl Sonographie (Ulfenen anzupassen“, betraschalluntersuchung)
richtet Dr. Rieband. Reals auch Szintigraphie
gelmäßige Kontrollen
sind für den menschlibeim behandelnden
chen Körper ungefährArzt, eine Hormonbelich.
stimmung und fortwäh- Dr. Heinz-Christian Rieband
8
StippVisite
Diagnostik bei
Überfunktion
Die Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse ist schmerzfrei
und dient insbesondere
dazu, knotenartige Veränderungen im Gewebe
sichtbar zu machen und
die Größe der Schilddrüse zu definieren. Diese Untersuchungen werden in enger Abstimmung und durch Frau Dr. med. habil.
Gudrun Lasek, Chefärztin des Instituts
für Radiologie und Nuklearmedizin
am EVK, durchgeführt.
„Bei dieser Methode können wir dann
Knoten als echoarme und Zysten als
echofreie Strukturen erkennen“, klärt
Dr. Lasek auf. Malignitätshinweise wie
Echoarmut, Kalkeinlagerungen oder
eine irreguläre bzw. unscharfe Begrenzung, die für Dr. Lasek auf dem
Ultraschallbild kenntlich werden,
deuten auf Unregelmäßigkeiten der
Schilddrüse hin.
Sind knotenartige Veränderungen an
der Schilddrüse erkannt, wird in der
Regel eine szintigraphische Untersuchung durchgeführt. Szintigraphie ist
eine Methode, bei der eine schwach
radioaktive Substanz in den Körper
gespritzt wird. Anhand der Verteilung
und Speicherung dieser Substanz im
Schilddrüsengewebe kann Dr. Lasek
Aussagen zur Funktion der Schilddrüse treffen. Bei diesem Verfahren
wird die Überfunktion der Schilddrüse
nachgewiesen, außerdem werden
„kalte“ und „heiße“ Knoten identifiziert.
Schilddrüsenknoten werden deshalb
als „kalt“ bezeichnet, weil die reduzierte Aktivität in der Szintigraphie
mit „kalten Farben“ – blau und violett
– dargestellt wird. Dr. Lasek: „Dieser
Knoten hat im Gegensatz zur gesunden Umgebung einen geringeren
Stoffwechsel und auch eine geringere
Jodaufnahme.“
„Heiße“ Knoten sind in der szintigraphischen Farbskala durch die „heißen
Farben“ gelb und rot gekennzeichnet.
„Im Gegensatz zu den kalten Knoten
und dem gesunden Gewebe nehmen
sie vermehrt Jod auf.“
Hinweise auf einen SchilddrüsenTumor sind ein äußerst schnelles
Wachstum von Knoten, dauerhafte
Heiserkeit und Schluckbeschwerden.
Wenn sich zu diesen Symptomen
auch noch ausstrahlende Schmerzen
gesellen und der Patient vergleichsweise jungen Alters ist, dann ist Dr.
Lasek zufolge Vorsicht geboten und
die Abklärung durch den Spezialisten
dringend erforderlich.
Um ein noch genaueres Bild der Entartungswahrscheinlichkeit und den
Malignitätsgrad von kalten Knoten
zu erhalten, greift Dr. Lasek auf die
sogenannte MIBI-Szintigraphie zurück. „Schilddrüsenknoten können
so in ihrer Wachstumsaktivität beurteilt werden. Auch hier wird dem Patienten eine schwach radioaktive Substanz gespritzt.“
Überfunktion – Möglichkeiten
der Therapie
Drei therapeutische Schritte schlägt
Dr. Rieband Patienten vor, die an
einer Überfunktion der Schilddrüse
leiden. „Entweder wir behandeln mit
Medikamenten (Thyreostatika) oder
wir wenden die Radiojodtherapie an.
Als dritte Möglichkeit steht der ope­­­ra­
tive Eingriff durch unseren Chef-Chirurgen am EVK, Dr. Andreas Hecker.“
Orbitopathie kommen. „In diesem Fall
treten die Augen stark hervor. Hier
behandeln wir mit Cortison und operieren gegebenenfalls.“
Eine weitere, wenn auch heutzutage selten gewordene Möglichkeit ist die Operation. Am EVK geschieht dies unter der Federführung
von Dr. med. Andreas Hecker, Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchi­
rurgie: „Wir raten zu einer Operation,
wenn die Schilddrüse sehr groß und
die Jodaufnahme schlecht ist. Besteht
der Verdacht eines Karzinoms, ist die
Überfunktion stark ausgeprägt. Ist
der Patient sehr jung, dann ist Handlungsbedarf da“, nennt Dr. Hecker die
Gründe für einen chirurgischen Eingriff.
Dr. Hecker und sein
OP-Team achten bei
einer Operation besonders darauf, die
Stimmbandnerven,
die hinter, zwischen
oder vor den Arterienästen und der
Schilddrüse liegen
Dr. Andreas Hecker
können, nicht zu verletzen. „Diese Komplikationen treten
aber selten auf. Für uns ist es sehr
wichtig, erneute Eingriffe zu vermeiden und das Risiko für Stimmbandverletzungen zu minimieren“, erklärt Dr. Hecker.
Je nach Schwere des Krankheitsbildes
entscheidet sich Dr. Hecker in Absprache mit dem Patienten zu einer
„subtotalen“ Schilddrüsenteilentfernung, also nur einen Teil des Organs
herauszuschneiden, oder die komplette Schilddrüse zu entfernen.
Um die Stimmbandnerven bei einem
operativen Eingriff nicht in Mitleidenschaft zu ziehen, vertraut Dr. Hecker
auf den Einsatz eines sogenannten
Neuromonitorings. „Mit diesem Gerät
wird die Funktion der Stimmbandnerven während der Operation überprüft. Eine Sonde wird auf den Nerv
aufgelegt und ein elektrisches Signal
abgeleitet. Solange der Stimmbandnerv intakt ist, werden wellenförmige
Kurven angezeigt“, führt Dr. Hecker
aus. Eine gleichbleibende Linie hingegen ist ein Zeichen für
eine Schädigung.
Im Anschluss an eine erfolgreiche Operation gibt
es zwei Verfahren des
Narben-Verschlusses.
„Entweder wir vernähen
die Wundränder im Hautniveau oder führen eine
Wundklebung durch. Bei letzterer
wird der DERMABOND Hautkleber als
eine Art Film über die Wundränder
gelegt und die Wunde so versiegelt.
Fortsetzung auf Seite 12
Um die übermäßige Produktion von
Schilddrüsenhormonen zu stoppen,
setzt der behandelnde Arzt Schilddrüsenhemmer ein. „In der Regel benutzen wir Carbimazol, Thiamazol
oder Propylthiouracil. Die Dosierungen sind allerdings von Patient
zu Patient verschieden“, sagt Dr. Rieband. Bei Morbus Basedow, einer speziellen Form der Schilddrüsen-Überfunktion, kann es zu einer endokrinen
StippVisite
9
Ernährung im
zunehmenden Alter
Stoffwechsel verändert sich
Mit zunehmendem Alter verändert sich oft das Körpergewicht
des Menschen. Trotz unveränderter Ernährungsgewohnheiten
nehmen die Speckpölsterchen zu.
Für dieses Phänomen ist ein veränderter Stoffwechsel mit abnehmender Muskelmasse und einem geringeren Energiebedarf
verantwortlich.
Zugleich nimmt der Fettanteil des Körpers zu.
Wer diese Erfahrungen bereits gemacht
hat, sollte zukünftig bewusster auf seine Ernährung achten und beispielsweise lieber zu mageren Fleischsorten wie
Geflügel oder magerem Rinder­steak greifen.
Auch Sahnesaucen gehören nur selten auf den
Teller. Alternativ sind Milch oder püriertes Gemüse eine gute Basis für
eine Sauce. Fett lässt sich außerdem
einsparen, wenn sich ältere Menschen
für Garmethoden wie Grillen, Dämpfen oder Dünsten entscheiden. In Limonaden, anderen süßen und alkoholischen Getränken stecken ebenfalls
viele Kalorien. Wasser oder ungesüßter Tee sind die kalorienfreundlichere
Alternative. Auch ausreichend Bewegung hilft, Energie zu verbrauchen.
Weitere Faktoren, wie Lebensgewohnheiten, Zufriedenheit und Berufsalltag
sind ebenfalls ausschlaggebend, um
fit und vital zu bleiben.
Gut ernährt auch im frühen
­Seniorenalter
Eine ausgewogene Ernährung und
10
StippVisite überregional
ein gesunder Lebensstil mit Bewegung beugen darüber hinaus Osteoporose vor. Diese Alters-Erkrankung
der Knochen führt zu einem übermäßig raschen Abbau der Knochensubs­
tanz. Um Osteoporose vorzubeugen,
sind vor allem kalziumreiche Lebensmittel und eine gute Versorgung mit
Vitamin D wichtig.
Osteoporose-Betroffene sollten etwa
1200 bis 1500 Milligramm Kalzium
über den Tag aufnehmen. Zwei Scheiben Edamer, ein Becher fettarmer Joghurt, ein Glas fettarme Milch sowie
eine Portion Broccoli (200 Gramm)
und ein halber Liter kalziumhaltiges
Mineralwasser versorgen den Körper mit dieser Menge. Allgemein sind
Milchprodukte reich an Kalzium und
auch Gemüse wie Fenchel, Grünkohl
und Lauch. Eine angemessene Vi­
tamin-D-Zufuhr stellen zwei Fischmahlzeiten pro Woche sicher. Fettreiche Fische wie Lachs, Makrele, Heilbutt und Sardine sind dafür geeignet.
Häufige Bewegung im Freien fördert
die Produktion von Vitamin D im Körper, weil Sonnenbestrahlung auf der
Haut dafür nötig ist.
Ernährung im hohen Alter:
Welche Tipps gibt es?
Ein anderes Phänomen kennen wir
von Menschen im hohen Alter: Sie
klagen häufig über Appetitlosigkeit
und schnelles Sättigungsgefühl. Dadurch essen sie insgesamt sehr wenig und versorgen sich nicht mehr
ausreichend mit den wichtigen Nährstoffen. Anstelle von
drei ­Hauptmahlzeiten
nehmen
Menschen
im hohen Alter besser
fünf bis sechs kleinere
Mahlzeiten am Tag zu
sich. Wem das Kauen
schwerfällt, kann auch
zwischendurch
mal
ein Glas Fruchtsaft
trinken und so eine
Portion Obst am Tag
ersetzen. Obst und Gemüse schmecken auch
püriert in MilchmixGetränken oder Suppen.
Darüber hinaus nimmt das Durstgefühl im Alter ab. Senioren sollten besonders darauf achten, die tägliche
Trinkmenge von 1,5 bis 2 Litern zu erreichen. So gilt mindestens ein Getränk zu jeder Mahlzeit als obligatorisch. Wer sich morgens an markanten Punkten in der Wohnung, an
denen er oft vorbeikommt, ein Glas
mit Wasser bereitstellt, wird erinnert,
zu trinken.
Weitere Informationen im
Internet unter:
http://ernaehrungsstudio.nestle.de
Hier können Interessierte einen Trinkcheck durchführen oder sich ihr Bioalter errechnen lassen.
116 117 – die Nummer,
die hilft
Der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen
Hohes Fieber in der Nacht, eine akute Magenverstimmung am Wochenende: Am 16. April wurde in
Deutschland eine einheitliche Rufnummer für den
ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) eingeführt. Bürger, die
außer­halb der Sprechzeiten dringend ambulante
ärztliche Hilfe benötigen, erreichen künftig über
die 116 117 den Bereitschaftsdienst in ihrer Nähe. „In
Zukunft reicht es, wenn sich Patienten die 116 117
merken, sollten sie nachts oder am Wochenende
krank werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende der
Kassen­ärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, heute bei der Vorstellung der neuen
Bereit­schaftsdienstnummer in Berlin.
Gab es früher mehr als 1.000 verschiedene Nummern, wird
es nun mit der einzigen Telefonnummer 116 117 für den
Bürger wesentlich einfacher, ambulante ärztliche Hilfe zu
erhalten, wenn die Praxen geschlossen haben. Damit verbessert sich für Millionen Versicherte, die jährlich den Bereitschaftsdienst der KVen nutzen, der Service.
So funktioniert die
neue Bereitschaftsdienstnummer: Patienten, die außerhalb
der Praxissprechzeiten auf ambulante
ärztliche Hilfe angewiesen sind und nicht
wissen, wo sich zum
Beispiel die nächste
Bereitschaftsdienstpraxis befindet, wählen ganz einfach die
116 117. Ihr Anruf
wird an den ärztlichen Bereitschaftsdienst in ihrer Nähe
weitergeleitet – je
nach
Organisation
des Dienstes direkt
zu einem diensthabenden Arzt oder ei-
ner Bereitschaftsdienst-Leitstelle. Ist eine automatische
Weiterleitung nicht möglich, übernimmt ein Service-Center die Vermittlung. Die bisherigen regionalen Telefonnummern bleiben als zusätzlicher Service zur 116 117 vorerst
erhalten.
Der ärztliche Bereitschaftsdienst wird von den Kassenärztlichen Vereinigungen gemeinsam mit den niedergelassenen
Ärzten organisiert. Er ist für Kassen- und Privatpatienten
gedacht, die in dringenden medizinischen Fällen eine ambulante ärztliche Behandlung benötigen und sich nicht in
einer lebensbedrohlichen Situation befinden. Neben speziellen Bereitschaftsdienstpraxen, die Patienten aufsuchen
können, bieten viele KVen auch einen Hausbesuchsdienst
an. Der Bereitschaftsdienst 116 117 darf allerdings nicht
mit dem Rettungsdienst (112) verwechselt werden, der in
lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet, zum Beispiel bei
Herzinfarkt, Schlaganfall oder
Ohnmacht.
Mehr ­Informationen
zur 116 117 und
dem ärztlichen
Bereitschaftsdienst gibt es im
Internet unter:
www.116117info.de
Quelle: KBV Kassenärztliche Bundesvereinigung
StippVisite überregional
11
Fortsetzung von Seite 9
Der verfestigte Film ist wasserabweisend, eine Dusche ist also sofort möglich“, so Dr. Hecker. „Auch zusätzliche
Verbände sind nicht notwendig und
das für den Patienten oftmals unangenehme Fädenziehen entfällt ebenfalls.“
Die Radiojodtherapie ist ebenfalls
eine wirkungsvolle, non-operative
Methode, um die Schilddrüse zu behandeln. Hierbei wird überaktives Gewebe beseitigt und die Schilddrüse
verkleinert. Der Patient nimmt eine
geringe Menge radioaktives Jod in
Form einer Kapsel zu sich. Das Jod gelangt schließlich in die Schilddrüse.
Zwei bis drei Tage müssen Patienten
dann im Krankenhaus bleiben. Andere
Organe sind von den Strahlen nicht
betroffen.
Nicht geeignet für diese Therapievariante sind die sogenannten „kalten“
Knoten, nur die „heißen“ können behandelt werden. Die EVK-Mediziner
nennen die Vorteile der Radiojodtherapie: Sie ist risikoarm, effektiv
und kann ohne Narkose durchgeführt werden. Zudem erfolgt kein OPSchnitt. Die Radiojodtherapie kann
aus Strahlenschutzgründen nur unter
stationären Bedingungen in speziell dafür eingerichteten Stationen
durchgeführt werden.
Ihre Ansprechpartner zum Thema
Schilddrüsenerkrankungen am EVK
sind
Dr. med. Heinz-Christian ­Rieband,
Chefarzt Medizinische Klinik und
Gastroenterologie
Telefon (02202) 122-2150.
Dr. med. habil. Gudrun Lasek,
Chefärztin Institut für
­Diagnostische Radiologie und
­Nuklearmedizin
Telefon (02202) 122-2200.
Dr. med. Andreas Hecker,
Chefarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie
Telefon (02202) 122-2300.
Diagnostik und Therapie
von Angsterkrankungen
Jeder Mensch kennt das Gefühl, Angst zu haben. Ob vor Spinnen, engen
Räumen oder großen Menschenansammlungen – Angst ist ein natürlicher
Bestandteil der menschlichen Gefühlswelt. Einige Menschen jedoch leiden
unter einem krankhaften Angstgefühl.
Die Angst hat viele Gesichter. Sie
ist jedem vertraut und eine natürliche Reaktion auf bedrohliche Situationen. Wenn sie aber
überhandnimmt und das Leben
mehr und mehr bestimmt, wird
aus ihr eine Krankheit. Beispiele
für Angst gibt es vielfältige: Die
soziale Phobie, die Angst vor
Spinnen, Höhen- oder Flugangst.
Wie differenziert man natürliche Angstzustände von überzogenen, krank machenden? Wie
sieht eine moderne Angsttherapie aus? Antworten auf diese
12
StippVisite
Fragen hat Prof. Dr. med. Ulrich
Schultz-Venrath, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Evangelischen Krankenhaus Bergisch
Gladbach, beim Medizindialog in
Bergisch Gladbach gegeben.
Blut schießt in die Beine, Schweiß
bricht aus, die Hände zittern, das
Herz pocht – am liebsten würden wir
schnell weglaufen. Angst ist ein Gefühl, das uns allen vertraut ist. Denn
Angst ist eine normale Reaktion des
Körpers auf bedrohliche Situationen,
denen wir begegnen. Sie bewahrt uns
vor möglichen Gefahren, indem wir
die Flucht ergreifen oder wir uns zurückziehen. Angst ist seit jeher notwendig zum Überleben. Es gibt wohl
keinen Menschen, der in seinem
Leben noch kein Angstgefühl erfahren
hat.
Es gibt aber auch Menschen, die in bestimmten Momenten ein gesteigertes
Angstempfinden entwickeln. Dieses
unangemessen starke Angstgefühl
hemmt den rationalen Gedankenfluss
und kann zu Panikattacken führen. Im
schlimmsten Fall ist die Angst
ein täglicher Begleiter mit
dramatischen Konsequenzen.
Für viele Betroffene wird die
Angst nicht oder kaum kontrollierbar, sie können nicht
mehr ihrer Arbeit nachgehen
oder schließen sich aus Angst
vor Menschenansammlungen
in der eigenen Wohnung ein.
Das Leben der Betroffenen
erfährt eine starke Beeinträchtigung.
Symptomausprägung auf.
Hierbei wird zwischen genereller Angststörung und
Phobie unterschieden.
Einer generellen Angststörung liegt oftmals eine unbestimmte Angst zugrunde.
Die Angststörung ist nicht
gegen ein bestimmtes Objekt gerichtet (Spinne), sondern kann als frei flottierende
Angst mit körperlichen Phänomenen verstanden werden
Unter Angststörungen leiden
(Alleinsein). Wenn Menschen
in Deutschland sehr viele
Angst davor haben, verlassen
Menschen. Schätzungen zuzu werden oder allein zu sein,
Dr. med. Ulrich Schultz-Venrath erklärt den Unterschied zwifolge sind es fast 15 Pro- Prof.
kann bereits die Anwesenheit
schen normaler und übersteigerter Angst.
zent, die einmal im Jahr eine
einer Schutzperson (Arzt) das
Angststörung erfahren. Einige aber
Neben den „alten Ängsten“ wie der
Angstgefühl senken und ein Gefühl
erkennen sie nicht als solche, sie
Spinnenphopie, der Platz- oder Höder Entspannung auslösen. Die Wahrschieben andere Umstände auf ihre
henangst, begegnen Prof. Dr. Schultznehmung körperlicher Symptome
psychisch und körperlich heftigen ReVenrath immer öfter Patienten, die
(Herzrasen, Zittern) kann die Angst
aktionen. Einige leugnen ihre Angst
unter einer „neuen Angst“, der Cybersteigern, da der Betroffene diese körsogar, um nicht als schwache Person
Hypochondrie leiden. „Das Internet
perlichen Symptome subjektiv als Gedargestellt zu werden oder sich beermöglicht es dem Menschen, nach
fahr ansieht.
stimmte Ängste einzugestehen.
jeder Krankheit zu suchen.“ Nach Ansicht des EVK-Mediziners aber verEine Phobie hingegen ist objektbeDabei ist Angst ein natürliches Gefühl.
schlimmert die Suche im Web in den
zogen. Selbst wenn ein Patient weiß,
„Ich rate allen Patienten, zu ihren
meisten Fällen die Krankheit und das
dass sie in den meisten Fällen unbeÄngsten zu stehen. Das ist wichtig,
eigene Angstempfinden, da Internetgründet ist und von einer westeuroum sie zu behandeln“, erklärt Prof. Dr.
benutzer allerhand in Foren kundtun
päischen Spinne beispielsweise keine
med. Ulrich Schultz-Venrath, Chefarzt
können – auch falsche oder irreGefahr ausgeht, führt allein der Ander Klinik für Psychiatrie, Psychotheführende Informationen. Die Folge:
blick des Tieres zu einer unangerapie und Psychosomatik am EvanDer Hilfesuchende ist noch verunmessen starken Angst, die in einer Pagelischen Krankenhaus, zum Auftakt
sicherter als zuvor und malt sich die
nikreaktion münden kann.
seines Vortrags beim Medizindialog in
schlimmsten Dinge aus.
Bergisch Gladbach.
Woher kommt die Angststörung
Was genau ist eine Angst­
und wie äußert sie sich?
Im Gegensatz zur „normalen Angst“
störung?
Die Angststörung wird meist aus frügibt es oftmals keinen objektiven
Unter Angststörung versteht EVKheren, vergessenen Erfahrungen herGrund für eine unangemessene
Mediziner Prof. Dr. Schultz-Venvorgerufen. Sie kann ein Zeichen
Angst­reaktion. Ein Beispiel: Ein Parath Erkrankungen, die beim Patidafür sein, dass der Patient nie getient hat eine gesteigerte Angst vor
enten schwere seelische und körperlernt hat, mit seiner Angst umzuSpinnen (Arachnophobie). In Deutschliche Beschwerden zur Folge haben.
gehen. „Hinter der Angst steckt vielland aber sind giftige Spinnen, die
Angst kann als ein Gefühl von Bedrofach eine mörderische Wut, die undem Menschen tatsächlich gefährhung verstanden werden. Ist die poterdrückt wird“, sagt Prof. Dr.
lich werden können, kaum oder nicht
tenzielle Gefahr vorüber, sollte aber
Schultz-Venrath. „Um die Angst zu
beheimatet. Und doch löst schon
auch die Angst verschwinden. Dies
verstehen und zu behandeln, müssen
der Anblick des kleinen Krabbeltieres
ist bei Angststörungen nicht der Fall,
Patienten erkennen, was hinter
durch die schützende Glasscheibe im
diese „pathologischen“ Ängste weisen
der Angst und Wut steckt.“ MeisZoo fluchtartige Reflexe und schwere
eine Unangemessenheit gegenüber
Fortsetzung auf Seite 16
körperliche Reaktionen hervor.
der Bedrohungsquelle und eine starke
StippVisite
13
Nahrungsmittelun­­ver­träg­lichkeiten meistern
Ursache, Diagnose und Therapie
Eine Lebensmittelunverträglichkeit stellt Betroffene bei der täglichen Ernährung vor Herausforderungen, weil sie bestimmte
Bestandteile von Lebensmitteln
nicht vertragen. Manche Nahrungsmittelunverträglichkeiten
können unangenehm werden
und leichte Beschwerden wie
Ausschlag oder Bauchschmerzen
verursachen. Allergische Reaktionen auf bestimmte Bestandteile von Lebensmitteln wie beispielsweise auf Erdnüsse können
sogar lebensbedrohlich werden.
Zu den Lebensmittelunverträglichkeiten gehören neben der „echten“ Allergie die nicht allergischen Unverträglichkeiten, die beispielsweise auf
einem Enzymdefekt beruhen. Es gibt
zudem Pseudoallergien. „Bei ihnen reagiert der Körper auf zugesetzte Aromen oder Zusatzstoffe wie beispielsweise Konservierungsstoffe und
Farbstoffe sowie auf natürliche Inhaltsstoffe“, erläutert die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Elke Arms. Hingegen involvieren Allergien immer das
Immunsystem. Da die Unterschiede
nicht immer einfach zu erkennen sind,
kann eine Selbstdiag­nose nicht den
Gang zum Arzt ersetzen. „Ärzte verwenden spezielle Tests, um eine eindeutige Diagnose zu erstellen“, so
Arms. Basis hierfür ist ein Ernährungstagebuch. Es dokumentiert zum Beispiel zwei bis vier Wochen lang, wann
und mit welchen Symptomen auf Lebensmittel reagiert wurde.
Verzicht muss nicht sein
Während Allergiker das auslösende
Lebensmittel komplett vom Speise-
14
StippVisite überregional
plan streichen müssen, werden bei
nicht allergischen Lebensmittelunverträglichkeiten oft kleine ­Mengen
vertragen. „Etwa 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden zum
Beispiel an einer Milchzuckerunver­
träglichkeit, müssen aber meist nicht
komplett auf Milch oder Milch­
produkte verzichten. Je nach Ausprägung vertragen Betroffene kleine
Mengen und sie greifen auf Lebensmittel wie Hartkäse mit geringem
Laktosegehalt zurück“, erklärt die Er-
nährungswissenschaftlerin. Bei Erdnussallergikern hingegen reichen oft
kleinste Mengen, um heftige Reaktionen auszulösen. Kommen Allergiker damit in Kontakt oder atmen
Erdnussspuren ein, kann dies zu Erstickungsanfällen und zum Kreislaufzusammenbruch führen. Wer den
nussigen Geschmack bei Brot oder
Gebäck nicht missen möchte: Eine
gute Alternative sind gerösteter Sesam, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne.
Allergieangaben ernst nehmen
– Nestlé Ernährungsstudio gibt
­Interpretationshilfe
Auf bestimmte Dinge zu verzichten,
ist leichter gesagt als getan. Bei verarbeiteten Lebensmitteln sind die Zutaten nicht auf Anhieb zu erkennen.
So werden Hühnerei- oder Milcheiweiß beispielsweise häufig als Bindemittel in Suppen, Saucen, Pudding,
Teigwaren, Kuchen und Gebäck eingesetzt. Nur ein genauer Blick auf die
Zutatenliste kann vor bösen Überraschungen schützen. Schließlich werden etwa 90 Prozent aller Nahrungsmittelallergien durch 14 Lebensmittel
verursacht. Zu diesen Top-Allergenen
gehören unter anderem glutenhaltiges Getreide (zum Beispiel Weizen,
Gerste, Roggen, Hafer und Dinkel),
Erdnüsse, Soja, Sellerie und Milch sowie daraus hergestellte Erzeugnisse.
Lebensmittelproduzenten müssen sie
generell auf der Zutatenliste angeben,
egal in welcher Menge sie verarbeitet
sind. „Beispielsweise sollen Erdnuss­
allergiker den Hinweis. ‚Kann Spuren von Erdnüssen enthalten’ auf der
Verpackung ernst nehmen“, so Arms.
Auch wenn das Produkt selbst damit
nicht hergestellt wird, können bei der
Produktion Spuren eines anderen Erzeugnisses übertragen werden.
Broschüre hilft Betroffenen,
den Alltag zu meistern
„Es entsteht ein zunehmender Informationsbedarf, wie Verbraucher mit
Lebensmittel-Allergien unbeschwert
umgehen können und worauf sie bei
ihrer Ernährung tatsächlich verzichten müssen“, meint Arms: „Mit einfachen Tipps gestalten Nahrungsmittelallergiker ihre Speisepläne dennoch
ausgewogen.“ Das Nestlé Ernährungs­
studio bietet daher ergänzend zum
Webangebot einen Ratgeber für
­Lebensmittelunverträglichkeiten an.
Die Broschüre „Nahrungsmittel­
allergien – Tipps für die richtige
Lebensmittelauswahl“ steht kostenlos im Broschüren-Bereich des Nestlé
Ernährungsstudios als Download zur
Verfügung und kann als Print-Version telefonisch unter Tel. 069 6671
8888 (Montag bis Freitag: 8 bis 18
Uhr) bestellt werden. Die Publikation
orientiert sich an den Empfehlungen
des „Aktionsplan-Allergien“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Zudem sind die Informationen und
Tipps mit dem Deutschen Allergieund Asthmabund (DAAB) abgestimmt.
Wenn Allergiker sich nicht sicher sind,
ob das gewählte Lebensmittel für sie
geeignet ist, helfen die Hersteller weiter. Im Nestlé Ernährungsstudio unter
„Produktinformationen“ finden Betroffene Interpretationshilfen für die
Inhaltsangaben auf Lebensmittelverpackungen.
Informationen unter:
http://ernaehrungsstudio.nestle.de
Der Tipp für reisefreudige Allergiker
Allergiepass in 10 Sprachen
Blütenpollen, Insektenstiche, lebensbedrohliche Allergene im Essen – für Allergiker ist besonders im fremdsprachigen Ausland das Risiko höher, im Akutfall medizinisch nicht richtig versorgt zu werden. Grund ist
häufig die mangelnde Verständigung. Die Folgen können lebensbedrohlich sein.
Allergiker wissen, wie wichtig es ist, einen Allergieausweis
zu besitzen. Dieser nützt jedoch nichts, wenn der Arzt im
Ausland kein Deutsch versteht. Nun haben Allergiker endlich die Möglichkeit, sich einen Allergiepass in der Sprache
des entsprechenden Reiselandes im Internet zu erstellen.
Dabei stehen zehn Sprachen zur Auswahl: Dänisch, Englisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Kroatisch, Portugiesisch, Spanisch und Türkisch. Neu hinzugekommen ist eine Übersetzungshilfe zur Beschreibung von
Symptomen bei einem möglichen Arzt- oder Apothekerbesuch.
Hintergrundinformationen zum Thema
Rund 30 Prozent der Bevölkerung leiden an einer oder
mehreren Allergien, und die Europäische Stiftung für Allergieforschung (http://www.ecarf.org) geht davon aus, dass
2015 beinahe jeder zweite von mindestens einer Allergie
betroffen ist.
Ein Ausweis in einer Fremdsprache kostet 4,95 EUR und für
9,95 EUR können Globetrotter ihn in bis zu zehn Sprachen
erstellen. Zu finden unter http://www.allergieausweis.de
Mit einem Allergieausweis in der Landessprache des Reiselandes sollte der Allergiker im Notfall gewappnet sein und
seinen Urlaub genießen können.
Studien des Instituts für Tourismuswissenschaft der Universität Lüneburg zeigen, dass das am häufigsten empfundene Risiko beim Reisen zu 71 Prozent in Krankheitsfällen
liegt, gefolgt von Unfällen mit 45 Prozent.
StippVisite überregional
15
Fortsetzung von Seite 13
tens wurde die Grundlage bereits im
Baby- oder Kindesalter gelegt. Mutter
und Vater spielen dabei eine zentrale
Rolle. „Die sichere Bindung zwischen
Mutter und Kind entsteht nicht durch
übermäßiges Beschützen und ständiges Dasein“, sagt Prof. Dr. SchultzVenrath. Er sieht im Verhalten der Eltern entscheidende Auswirkungen auf
die Persönlichkeitsentwicklung des
Babys. Wichtige Erfahrungen könne
das Kind nicht machen, zum Beispiel
das Er- und Durchleben eines AngstZustandes.
Auf der anderen Seite gibt es organisch bedingte Angststörungen „wie
Epilepsien oder Stoffwechselerkrankungen.“ Angstgefühl entwickelt
sich im Gehirn, das autonome Nervensystem spielt dabei eine wichtige
Rolle. Bei Angstpatienten wird davon
ausgegangen, dass das Nervensystem
anders arbeitet. „Wichtige Botenstoffe wie Serotonin sind aus dem
Gleichgewicht geraten“, erklärt Prof.
Dr. Schultz-Venrath den rund 50 interessierten Besuchern. Bestimmte Situationen werden von Betroffenen
aufgrund dieses Ungleichgewichts
falsch eingeschätzt: Habe ich Angst
oder habe ich keine?
Da die generelle Angststörung nicht
auf einzelne Objekte ausgerichtet
oder zeitlich begrenzt ist, sondern frei
flottierend über einen langen Zeitraum auftritt, kämpft der Patient
mit einer steten, starken inneren Anspannung, Ruhelosigkeit, Gereiztheit oder Schlafstörungen. „Betroffene schwitzen sehr schnell, oftmals
kommt Schwindel dazu“, berichtet
Prof. Dr. Schultz-Venrath.
Phobiker leiden unter Übelkeit, die
Hände zittern und das Gesicht errötet.
Typisch ist laut Prof. Dr. Schultz-Venrath die Vermeidungstaktik. „Patienten beginnen, angsteinflößenden
Situationen aus dem Weg zu gehen.“
16
StippVisite
Dies könne allerdings zur Folge haben,
dass sich die Angst mit fortschreitender Zeit sogar verstärkt.
Die Angst kann Prof. Dr. Schultz-Venrath zufolge auch in einer Psychosomatose enden. Sprich: Die Angst ist so
stark, dass der Patient in eine weitere
Krankheit rutscht, da er das Gefühl
hat, die Angst nicht bewältigen zu
können. „Betroffene trinken Alkohol,
nehmen viel oder gar keine Nahrung
zu sich oder entwickeln eine schwere
Persönlichkeitsstörung wie Borderline.“
Als problematisch erachtet Prof. Dr.
Schultz-Venrath die Tatsache, dass
viele Hausärzte die Ängste nicht diagnostizieren (können), da die Patienten körperliche Beschwerden als
Grund für den Arztbesuch angeben.
„Das hat zur Folge, dass eben diese
körperlichen Probleme behandelt
werden, nicht aber die Angst, die dahinter steckt. Es ist wichtig, dass Betroffene den Grund herausfinden,
warum sie in einer bestimmten Situation so heftig reagieren.“
Was ist Mentalisieren?
Um der Angst auf den Grund zu
gehen, greift Prof. Dr. Schultz-Venrath gern auf die Fähigkeit des Mentalisierens zurück. Ein Verfahren,
um einerseits das Verhalten anderer
Menschen zu verstehen und darauf auf angemessene Weise zu reagieren. Zum anderen – und für das
Verständnis über die Ursachen der eigenen Angst entscheidend – „ist da
das Wissen um die psychischen Beweggründe des eigenen Verhaltens.
Auf diese Weise lernen Betroffene,
sich von außen und die anderen von
innen zu sehen.“ Der Betroffene lernt
die Beweggründe seines eigenen Verhaltens kennen und versteht die Beziehung zu mentalen Zuständen wie
Gedanken und Gefühlen. Warum
habe ich Angst? Woher könnte sie
kommen? Was würde mir helfen, sie
zu überstehen?
Diagnostik und Therapie
„Wir führen mit dem Patienten ein
ausführliches Gespräch und erfassen
alle Symptome“, berichtet Prof. Dr.
Schultz-Venrath. Was sind die körperlichen Beschwerden, was die psychischen? Wenn diese Faktoren geklärt
worden sind, wird der therapeutische
Weg gewählt.
„Entscheidend für die Betroffenen ist,
dass sie bei uns in der Klinik ein Sicherheitsgefühl entwickeln. Dieses
wird unter anderem durch bestimmte
Regeln hergestellt. Über den Weg der
Mentalisierung und der Gruppen-,
Körper-, Verhaltens- oder Tanztherapie arbeiten wir mit dem Patienten
an den Ursachen der Angst und versuchen, diese in den Griff zu bekommen.“
Wichtig ist die Klärung der Objektbeziehungen: Woher kommt die Angst?
Wo will ich als Patient hin? Bei bestimmten Patienten wird die fundierte, psychotherapeutische Arbeit
von Prof. Dr. Schultz-Venrath durch
den Einsatz von Psychopharmaka ergänzt. „Hier greifen wir zumeist auf
Sertralin oder Paroxetin zurück.“
Zudem ist es für Angstpatienten
wichtig, der langanhaltenden Belastungssituation durch Entspannungsübungen zu begegnen. Hier bietet
sich unter anderem autogenes Training an. Zum Abschluss richtet Prof.
Dr. Schultz-Venrath einen abermaligen Appell an Betroffene: „Stehen
Sie zu Ihrer Angst, in den meisten
Fällen ist sie sehr gut behandelbar.“
Ihr Ansprechpartner am EVK zu
diesem Thema ist Prof. Dr. med.
­Ulrich Schultz-Venrath, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
am Evangelischen Krankenhaus,
erreichbar unter Telefon (02202)
122-3100.
Die Aorta – „Hauptautobahn“ der
menschlichen Blutversorgung
Was sind, so mag man sich fragen, eigentlich Blutgefäße, und
welche Aufgabe haben sie? Der
Besuch der EVK-Gesundheitsmesse am 21. und 22. April hat
diese Frage ausführlich und eindrucksvoll beantwortet: Ein überlebensgroßes Model der Aorta,
der Hauptschlagader, konnte
von den Messebesuchern eingehend inspiziert und „begangen“
werden, zahlreiche Vorträge zum
Thema Arterien und Gefäße:
Krankheitsbilder und Behandlungsmöglichkeiten zeigten, was
die Gefäßchirurgie hier heute
leisten kann.
Strecke, die das Blut
zurücklegen muss, ist
die in die Füße und
Zehen. Gefährlich wird
es, wenn die Blutversorgung, gerade in die
„entlegeneren“ Körperzonen, nicht mehr
richtig funktioniert. So
zum Beispiel bei Menschen mit einem Diabetischen Fußsyn- Das Aortamodell bei der EVK-Gesundheitsmesse 2012.
drom, also bei Menschen, die an Diabetes leiden und
eurysmen, also mit Erweiterungen der
sich eine Wunde oder Verletzung am
Aorta, meistens im Bauchbereich.“
Fuß zuziehen. Ist die Durchblutung
in den Fuß gestört, kann die Wunde
Auch hier kommen unterschiednicht abheilen, es kommt im Geliche OP-Techniken zum Einsatz, die
Denn die Blutgefäße
genteil zu schwerwiemit Hilfe von Gefäßprothesen dafür
versorgen
unseren
genden Entzündungen,
sorgen, dass der Blutfluss wieder
Körper mit Blut, transdie nicht selten eine
komplikationslos funktioniert. Aufportieren darin SauerAmputation nach sich
grund der demografischen Entwickstoff, Nähr- und Boziehen. Hier kann, sagt
lung ist die Zahl von Bauchaortetenstoffe und natürDr. Bieber, die Gefäßnaneurysmen gestiegen, sind doch
lich auch Kohlendioxid,
chirurgie mittlerweile
vielfach Männer über 65 Jahren
Schadstoffe und Abfalloft Abhilfe schaffen. Mit
davon betroffen. Aber auch die Mögprodukte. Kurz: Ohne
unterschiedlichen OPlichkeiten der Gefäßchirurgie, diese
einen funktionierenden
Methoden, so zum Beigefährliche Erkrankung erfolgreich
Dr. med. Klaus Bieber
Blutkreislauf kann unser
spiel durch die Aufdehbehandeln zu können, haben sich raOrganismus nicht überleben.
nung des Blutgefäßes mit Hilfe von
sant verbessert.
Drähten, Ballons oder so genannten
Die Aorta ist das größte Blutgefäß,
Stents, die langstreckig über das Knie
Kontakt: Evangelisches
auch Hauptschlagader oder große
hinaus für eine Erweiterung der Ge­Krankenhaus Bergisch Gladbach
Körperschlagader genannt. Beim erfäße sorgen, können Blutfluss und
Klinik für offene und endo­
vaskuläre Gefäßchirurgie
wachsenen Menschen hat sie in der
Sauerstoffversorgung wieder normaChefarzt Dr. med. Klaus Bieber
Regel einen Durchmesser von etwa
lisiert werden. Auf diese Weise kann
Tel. (Sekretariat):
2,5 bis 3,5 cm und eine Länge von 30
die Wunde heilen, und dem Patienten
02202/122-23 10
bis 40 cm.
bleibt eine Amputation erspart.
Fax: 02202/122-23 19
E-Mail: [email protected]
Damit ist die Aorta, so sagt Dr. med.
„Das Diabetische Fußsyndrom“, so
Klaus Bieber, Chefarzt der Abteilung
Chefarzt Dr. Bieber, „ist eine der proZur Absprache von
Gefäßchirurgie im EVK Bergisch Gladblematischen gefäßverengenden ErSprechstundenterminen:
bach, die „Hauptautobahn“ der Blutkrankungen. Aber natürlich beschäfTel.: 02202/122-23 30
versorgung. Sie steuert den Bluttigt sich die Gefäßchirurgie auch mit
Weitere Infos im Netz unter:
fluss in den Kopf, in alle Organe und
anderen Krankheitsbildern, so zum
www.evk.de
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Beispiel mit der Behandlung von AnStippVisite
17
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Herzlichen Glückwunsch!
18
StippVisite überregional
Diskriminierung:
Legasthenie und Dyskal­kulie
als Beleidigung!
Fachkompetente Förderung ist wichtig
In Deutschland sind circa acht
Millionen Menschen von Legasthenie oder Dyskalkulie betroffen. Da Kinder, die darunter leiden, nicht verstehen können, warum ihnen das Lesen so schwer
fällt – wo sie doch genauso intelligent sind wie ihre Freunde, denen es leichter fällt – macht ihnen Legasthenie auch häufig viel
Kummer. Viele Kinder verlieren
ihr Selbstbewusstsein und das
kann zu immer schlimmer werdender Rebellion, Aggression,
Frust und sogar Kriminalität führen.
Der Bundesverband Legasthenie und
Dyskalkulie (BVL) engagiert sich seit
1974 dafür, dass Menschen mit einer
Legasthenie oder Dyskalkulie mehr
Akzeptanz und Toleranz in unserer
Gesellschaft erfahren. Beide Teilleistungsstörungen haben keinen Einfluss auf die allgemeine Begabung der
Betroffenen, auch hochbegabte Menschen können betroffen sein. Werden
die Belange der Betroffenen in Schule,
Ausbildung und Beruf beachtet, gibt
es keinerlei Beeinträchtigung in der
Fachkompetenz. Bis heute ist es allerdings immer noch eine große Herausforderung für diese Menschen, einen begabungsgerechten Bildungsabschluss zu erreichen, da auch in den
Schulen häufig noch die Meinung
vorherrscht, wer nicht richtig lesen,
schreiben oder rechnen kann, der
kann auch kein Abiturzeugnis erhal-
ten. Der psychische Druck, der auf den
Betroffenen lastet, weil ihr Handicap in den Vordergrund gestellt wird,
zieht sich wie ein roter Faden durch
ihr Leben. Dass eine fachkompetente
Förderung fehlt, hat zur Folge, dass es
oftmals große Misserfolge gibt.
„Im Grundgesetz steht, dass Menschen nicht diskriminiert werden dürfen. Nun muss es uns nur noch gelingen, dies in den Köpfen der Menschen
zu verankern. Leider erfahren wir täglich in unserer Beratungsarbeit, wie
weit wir davon noch entfernt sind.
Anstatt dafür zu sorgen, dass aus jungen Menschen starke PersönlichkeiViele Legastheniker zeigen jedoch
ten werden, die qualifizierte Berufe
großes Talent in anderen Bereichen –
erlernen können, machen wir sie psySport, Wissenschaft, Computer, Wirtchisch kaputt, weil wir uns über ihr
schaft oder Kunst – sofern ihre früHandicap auch noch lustig machen,
hen Probleme mit dem Lesen sie
und daran hat die Presse leider einicht der Hoffnung und des
nen großen Anteil“, bedauTypische Symptome einer Legasthenie:
Selbstwertgefühls beraubt
ert Christine Sczygiel, Bunhaben. Folglich ist das Verdesvorsitzende des BVL.
• Texte werden nicht verstanden
ständnis der biologischen
• Texte werden ungenau oder ohne Zusammenhang
Grundlagen der Legasthe­gelesen
nie nicht nur interessant,
• Probleme mit Fremdsprachen
Weitere ­Informationen zum
sondern sehr wichtig, damit
• Einzelne Buchstaben werden ausgelassen, hinzugefügt
Thema und zum Bundesverman der emotionalen Belasoder vertauscht
band Legasthenie und Dystung der Betroffenen ent• Die Schrift ist unleserlich
kalkulie e. V. sind im Intergegenwirkt. Wenn wir den
• Probleme beim Abschreiben von Texten
net unter
Vorgang des Lesens besser
• Probleme beim Schreiben von Aufsätzen
www.bvl-legasthenie.de
verstehen, kann das auch zu
• Für Schreibarbeiten wird sehr viel Zeit benötigt
abrufbar.
neuen Wegen führen, dieses
• Schwierigkeiten im Merken des Alphabets
Problem zu behandeln oder
• Schwierigkeiten mit Reihenfolgen
Quelle: Agentur PR4YOU
bewältigen.
StippVisite überregional
19
Fundierte Informationen
aus erster Hand kommen
bestens an
7. EVK Gesundheitsmesse lockt ein Wochenende lang zahlreiche Besucher
in den Bergischen Löwen
„Unsere Gewinne sind schon
alle weg, wir müssen für unser
Glücksspiel neue bereitstellen“,
sagt Christina Schulte bereits
um 14 Uhr am ersten Veranstaltungstag. Die Leiterin der Evangelischen Senioreneinrichtungen Bergisch Gladbach freute
sich, wie viele andere Aussteller
auch, über die tolle Besucherresonanz bei der 7. EVK Gesundheitsmesse. Am 21./22. April gab
es im Bergischen Löwen ein abwechslungsreiches Programm
aus medizinischen Fachvorträgen, Vorführungen und interessanten Ausstellungsständen. Besonderer Anziehungspunkt war
eine begehbare Arterie. Auch die
Frauenklinik war mit einem überdimensionalen Körpermodell
vertreten, an der Riesenbrust ließen sich Erkrankungen und Behandlungen sehr anschaulich
darstellen.
20
StippVisite
Der offizielle Startschuss zur Veranstaltung fiel am Samstagvormittag in
der Villa Zanders, wo die vielen prominenten Gäste von EVK-Geschäftsführer Dr. Harald Januschewski begrüßt wurden. Das EVK zeige auf der
großen Bühne im Bergischen Löwen
sein breites Angebot und seine Leistungen. Dankesworte richtete Dr. Januschewski an die Hauptsponsoren
der Messe, die AOK Rheinland/Hamburg, die Kreissparkasse Köln und
Radio Berg. Unter den Gästen weilten
Annegret Fleck, Regionaldirektorin
der AOK Rheinland/Hamburg, die Regionaldirektorin der Kreissparkasse
Köln, Marianne Brochhaus sowie Ingrid Koshofer, erste stellvertretende
Bürgermeisterin von Bergisch Gladbach, die die Schirmherrschaft für die
Messe übernommen hatte. Besonders bedankte sich Dr. Januschewski
beim Organisationsteam des EVK mit
seinem „riesigen Engagement“ während der Vorbereitung sowie bei allen
EVK-Mitarbeitern, die am Messewochenende aktiv waren.
Spritzig, humorvoll und mit einem
Schuss Selbstironie versehen war
das Grußwort des Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Innenausschusses, Wolfgang Bosbach,
der angesichts der freundlichen Begrüßung durch Dr. Januschewski
meinte: „So nette Worte kenne ich ja
von meiner eigenen Partei nicht.“ Mit
Blick auf seinen Vater, der demnächst
90 wird und seine 84-jährige Mutter
meinte der CDU-Politiker: „Sie sind
am EVK bestens aufgehoben.“
In seinem Gastvortrag skizzierte Prof.
Dr. med. Fritz Beske die enormen Herausforderungen des Gesundheitssystems angesichts der bevorstehenden
Überalterung der Gesellschaft. Der
89-jährige Arzt und Gesundheitssystemforscher belegte den demographischen Wandel mit vielen Daten, etwa
der Tatsache, dass künftig auf einen
Rentner ein Erwerbstätiger kommt,
heute ist das Verhältnis 1:3. Zu den
Lösungsansätzen zählte Prof. Beske
unter anderem die Neubewertung des
Leistungskatalogs der Krankenkassen,
d. h. es werde zu überlegen sein,
welche Behandlungen künftig noch
finanziert werden können.
Ein Besuchermagnet war die große
begehbare Arterie. Chefarzt Dr. Klaus
Bieber erklärte den vielen Interessierten, welche Erkrankungen vorkommen können und was am EVK dagegen unternommen wird. Hierbei
bauen die Ärzte auf High-Tech-Verfahren. „Stents können wir mittlerweile in fast jedem Winkel des Körpers
setzen“, so der Gefäßspezialist. Wenn
mittlerweile auch viele Eingriffe minimal-invasiv vorgenommen werden
könnten, gebe es doch Grenzen. Eine
von Verschluss bedrohte Halsschlagader operiert Dr. Bieber lieber offen,
um die Ablagerungen sauber entfernen zu können.
Verteilt auf zwei Vortragsräume
hielten EVK-Chefärzte und andere
Spezialisten permanent Vorträge und
erreichten dabei viele interessierte Zuhörer. „Minimal-invasive Chirurgie
und moderne Schmerz- und Narkosekonzepte: Was ist heutzutage möglich
und sinnvoll“ lautete das Thema der
beiden Chefärzte Dr. Andreas Hecker
(Allgemein- und Viszeralchirurgie) und
Dr. Manfred Molls (Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin). In der
Praxis habe sich die minimal-invasive
OP-Technik etwa bei Leisten- und Nabelbrüchen sowie Eingriffen am Dickund Dünndarm etabliert. Auf mögliche Grenzen wies Dr. Hecker hin. So
sei es heute im Rahmen der NOTESOperationstechnik möglich, bei Frauen
eine Gallenblase mittels Zugang über
die Scheide zu entfernen. Hier sei
ein großes Fragezeichen angebracht.
„Man macht aus einer einfachen OP
mit drei Schnitten eine komplizierte
Operation ohne Schnitte“, so die Einschätzung von Dr. Hecker.
Dass kein Patient unnötig leiden
muss, machte Dr. Molls deutlich. „Das
EVK ist ein zertifiziertes Schmerzfreies
Krankenhaus“, erklärte der Chefarzt. „Schmerzen nach einer OP sollen
nicht sein“. Um dies zu erreichen,
sorgen Schmerzmittel, die über einen
Periduralkatheter verabreicht werden.
Auf Nachfragen zu etwaigen Risiken
antwortete Dr. Molls mit dem Hinweis, dass am EVK pro Jahr rund eintausend Mal ein solcher Katheter gesetzt wird.
Wie das ist, wenn man als Demenzpatient seinen eigenen Sinnen nicht
mehr trauen kann, konnten Besucher am Stand der Evangelischen Senioreneinrichtungen nachempfinden.
Groß standen zwar die Wörter „Pfefferminze“ oder „Nelke“ auf den Gläsern, doch wer den Deckel öffnete
und schnupperte, roch etwas ganz
anderes. „Bei Demenz sind die Geschmacks- und Geruchssinne reduziert“, erklärte Einrichtungsleiterin
Christina Schulte. Schnell fühlten
sich die Betroffenen getäuscht, Misstrauen gegenüber der Umwelt käme
auf: „Die belügen mich“, könne eine
mögliche Reaktion sein, so Schulte.
Für ein Aha-Erlebnis sorgte eine weitere Station auf dem Sinnesparcours
Demenz. Nur mit dem Blick in einen
Spiegel sollten die Besucher eine vorgefertigte Herzform mit einem Filzstift nachzeichnen. Das Gekritzel,
das dabei herauskam, hatte nicht
im Entferntesten etwas mit einem
Herzen zu tun. Am Stand der Senioreneinrichtungen fand ein Kraft- und
Balance­training zur Sturzprophylaxe
statt. Mittlerweile hat der Filmemacher Klaus Pehle aus Bergisch Gladbach zwei Streifen über die Einrichtungen gemacht. „Ein König kommt
an“ beschreibt das Leben eines Bewohners des Helmut-HochstetterHauses und „Ganz nah am Menschen“ zeigt die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Senioreneinrichtung „Am Quirlsberg“.
Beide Dokumentationen wurden
während der Messe gezeigt.
StippVisite
21
Diabetes und Alzheimer:
Risiken kennen und meiden
Kostenlose Broschüre der Alzheimer Forschung Initiative
Gibt es einen Zusammen­
hang zwischen Dia­betes
und Alzheimer? Wie wirkt
sich der Blutzuckerspiegel
auf die geistige Leistungsfähigkeit aus? Die Alzheimer
Forschung Initiative e. V. (AFI)
beantwortet in ihrer neuen
Broschüre „Diabetes und Alzheimer: Risiken kennen und meiden“ die wichtigsten Fragen zu
diesem Thema.
Über die Alzheimer
­Forschung Initiative
Die Alzheimer Forschung Initiative
(AFI) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die
AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher. Bis heute hat die Alzheimer
Forschung Initiative 102 Projekte
mit rund 5,4 Millionen Euro fördern können. Die AFI stellt außerdem kostenloses Informationsmaterial für die
Öffentlichkeit bereit. Interessierte und Betroffene können sich auf
www.alzheimer-forschung.de fundiert über
die Alzheimer-Krankheit infor­mieren
und ­Ratgeber bestellen. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Möglichkeiten zu
Spenden.
„In unserer täglichen Arbeit erreichen uns Anfragen von Diabetikern,
die mehr zum Thema Alzheimer wissen möchten“, sagt Autorin Dr. Dagmar Salber. „Unsere neue Broschüre
fasst die wichtigsten Antworten zum
Thema Diabetes und Alzheimer übersichtlich und leicht verständlich zusammen.“
Die Broschüre
gibt zunächst
einen Überblick
über den Diabetes
Typ 2 und die Alzheimer-Krankheit.
Anschließend wird
das Zusammenspiel
beider Erkrankungen
beleuchtet. Im Schlusskapitel steht dann die
Vermeidung von Risikofaktoren für Diabetiker im
Mittelpunkt. „Die goldene
Regel sollte ein möglichst
im Normalbereich liegender
Blutzucker­wert sein. Hilfreich
ist dabei nicht nur eine Umstellung der Ernährung sondern auch
­regelmäßige körperliche Bewegung“,
erläutert Salber.
22
StippVisite überregional
Spendenkonto
Konto: 80 63 400, Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ: 370 205 00
Bestellung der
­Broschüre
Die Broschüre „Diabetes
und Alzheimer: Risiken
kennen und meiden“
kann kostenfrei bestellt
werden
bei der Alzheimer Forschung
­Initiative e. V.,
­Kreuzstr. 34,
40210 Düs­seldorf.
Per Internet auf www.alzheimerforschung.de, Rubrik Aufklärung, per
E-Mail [email protected]
oder einfach über die gebührenfreie
Telefonnummer 0800 200 40 01.
Quelle: Alzheimer Forschung Initiative e. V.
Mediziner warnen
vor Schlafapnoe
Risikofaktor vor und nach Schlaganfall
Das Schlafapnoe-Syndrom ist
eine der häufigsten und folgenschwersten Schlafstörungen. In
Deutschland leiden schätzungsweise mehr als acht Prozent der
Bevölkerung an dieser Erkrankung und damit auch an ihren
Folgen – aber die meisten leiden,
ohne die Ursache zu wissen. Als
wesentlicher Risikofaktor für den
Schlaganfall kann Schlafapnoe
lebensbedrohlich sein. Schlafmediziner plädieren dafür, dem
nächtlichen Atemstillstand endlich einen ähnlichen Stellenwert wie dem Bluthochdruck
oder dem Vorhofflimmern einzuräumen. Und sie warnen:
Schlafapnoe gefährdet die Rehabilitation nach Schlaganfall.
fall fördern. Wird die Schlafapnoe von
Patienten und Ärzten immer noch unterschätzt? „Vieles deutet darauf hin“,
meint Prof. Dr. Jean Haan.
Der Neurologe, Psychiater und
Schlafmediziner ist Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Haan hat festgestellt,
dass Schlaganfälle offenbar zur Verschlechterung von Schlafapnoen führen. Doch in der Akutphase auf der
Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation) sind Patienten oft noch nicht
stabil genug für eine Behandlung.
möglicherweise nie wieder“, so Haan.
„Hier liegt ein echtes Problem. Wenn
es der Zustand des Patienten zulässt,
sollte man ihn deshalb nicht ohne Anpassung an ein Druckbeatmungsgerät
in die Reha entlassen.“ Er spricht sich
dafür aus, bei Patienten mit schweren
Schlaganfällen eine Schlafapnoe abzuklären. „Der Risikofaktor ist zu bedeutend, als dass man ihn vernachlässigen dürfte“, so Haan. Mediziner weisen auch darauf hin, dass eine
schwere Apnoe den Rehabilitationserfolg gefährden kann, weil Patienten
müde und abgespannt sind.
Sind Patienten erst einmal in die Rehabilitation entlassen, „sieht man sie
Weitere Informationen unter:
www.schlaganfall-hilfe.de
Mindestens ein bis zwei Prozent der
Bevölkerung ist vorsichtigen Schätzungen zufolge von einer Schlafapnoe
betroffen. Die nächtlichen Atemstillstände bewirken zunächst Müdigkeit
und Konzentrationsverlust. Mittelfristig führen sie zu Bluthochdruck, weil
das Herz mehr pumpen muss, um die
Organe ausreichend mit Sauerstoff zu
versorgen. Hochdruck ist der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall. Verschiedene internationale Studien wiesen ein zwei- bis dreifach erhöhtes
Schlaganfall-Risiko bei Apnoe-Patienten aus.
Neuere Studien aus Schweden und
den USA lassen darauf schließen, dass
auch die Schlafapnoe selbst das Risiko
für einen Schlaganfall erhöht. Und
dass nicht nur die besonders schweren Apnoen, sondern bereits leichte
bis mittlere Syndrome den Schlagan-
StippVisite überregional
23
Geschützte Atmosphäre
für den letzten Abschied
„Raum der Stille“ am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach
­seiner Bestimmung übergeben
Im Rahmen einer Feierstunde
wurde am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach der
neu gestaltete „Raum der Stille“
seiner Bestimmung übergeben.
Der „Raum der Stille“ ist ein besonders geschützter Ort, an dem
Angehörige von ihren verstorbenen Verwandten Abschied nehmen können.
Bei allen Bemühungen, Kranke zu
heilen oder zu stabilisieren: Auch im
Krankenhaus sterben Menschen. Im
Evangelischen Krankenhaus Bergisch
Gladbach wird es Sterbenden in der
Regel ermöglicht, die letzte Phase
ihres Lebens in einem Einzelzimmer
zu verbringen, in dem Angehörige jederzeit kommen und bleiben oder
auch übernachten können.
Ist der Patient verstorben, wollen Anund Zugehörige meist vor Ort ihren
Abschied gestalten – in dem Zimmer,
in dem sie Tage und manchmal sogar
Wochen miteinander gehofft und gebangt haben. Dazu bietet die Station
an, das Zimmer mit religiösen Symbolen wie einem Kreuz oder nach eigener Wahl, besonderer Beleuchtung
und persönlichen Erinnerungen auszuschmücken, die Toten eventuell
zu waschen und ihnen ausgewählte
Kleidung anzuziehen. Auf Wunsch
werden die Trauernden durch eine
Seelsorgerin oder einen Seelsorger
begleitet und die konfessionelle Zugehörigkeit berücksichtigt.
Manchmal lässt die Situation auf
der Station (z. B. im Intensivbereich)
24
StippVisite
nur unzureichend zu,
vor Ort Abschied zu
nehmen, oder Angehörige reisen z. B. von
weit her an und der
bzw. die Verstorbene
kann nicht solange
auf dem Zimmer verbleiben. Dann besteht
die Möglichkeit, ihn
bzw. sie im Abschiedsraum des Krankenhauses aufzubahren Würdig und in Ruhe von den Verstorbenen Abschied nehmen.
und den Trauernden
eine geschützte Atmosphäre für ihren
kann. Auf diese Weise wird der Blick
Abschied zu bieten. Im Raum gibt es
freigegeben in die Weite der Kapelle
Sitzmöglichkeiten, man kann Musik
und speziell auf die beleuchteten
hören und es liegen Texte zur Trauerbunten Glasfenster, die unmittelbar
begleitung aus.
an der Seite anschließen. Zugleich
wird aber ein intimer Rückzugsort geDas Evangelische Krankenhaus
schaffen, in dem man ungestört Zeit
Bergisch Gladbach hat sich nach
hat zur Trauer, still für sich sein oder
langen Vorüberlegungen von Ärzten,
reden kann, Tränen geweint und ErPflegepersonal, Sozialdienst, Seelinnerungen ausgetauscht werden
sorge und Geschäftsführung entkönnen.
schlossen, ein besonderes Konzept für
den Abschiedsraum zu verwirklichen:
Wer nicht mit Blick auf das Kreuz in
Liegen Abschiedsräume in Kliniken
der Kapelle Abschied nehmen will, hat
ansonsten oft im Untergeschoss, so
auch die Möglichkeit, sich anders im
wurde hier der Abschiedsraum in die
Raum auszurichten. Die Beleuchtung
oberste Etage verlegt. Ob man sich
kann in unterschiedlicher Intensität
dadurch dem Himmel näher fühlt,
reguliert werden. In der Farbgebung
bleibt jedem selbst überlassen. Auf
und in der Auswahl der Bilder und
jeden Fall verändert sich die RaumMöbel ist der Raum bewusst schlicht
wirkung.
ausgestattet – die Trauernden sollen
sich gut aufgehoben fühlen, aber
Denn es wurde die Empore der Krannicht zu sehr von ihren Emotionen
kenhaus-Kapelle umgestaltet, so dass
und Gestaltungswünschen abgelenkt
sie im unteren Teil mit einem Sichtwerden.
schutz ausgestattet wurde und mit
Glasfenstern vom übrigen Kirchenraum schallisoliert abgetrennt werden
Herzinsuffizienz – wenn
der Herzmuskel versagt
Das Herz ist ein menschlicher Hochleistungsmotor: Es versorgt den gesamten Körper mit ausreichend Blut. Das Herz schlägt und schlägt, stetig und ein
Leben lang. Doch nicht bei allen Menschen funktioniert das überlebenswichtige Organ so, wie es von der Natur vorgesehen ist – einige Betroffene klagen
über Probleme am Herzmuskel. Die Diagnose lautet oftmals Herzinsuffizienz.
Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit.
In Deutschland leiden zwar nur
etwa drei Prozent der Bevölkerung an dieser Herzmuskelschwäche, bei Menschen im Alter
über siebzig aber sind es bereits
fast zehn Prozent. Für Professor Dr. med. Hans-Peter Hermann, Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie am Evangelischen Krankenhaus Bergisch
Gladbach, Grund genug, interessierten Besuchern beim Medizindialog Ende März in Kürten das
wichtige Thema näherzubringen
und zeitgemäße Diagnose-, Therapie- und Präventionsmöglichkeiten vorzustellen.
Was genau ist Herzinsuffizienz?
Professor Dr. med. Hans-Peter Hermann eröffnet seinen Vortrag
„Herzin­suffizienz – wenn der Herzmuskel versagt“ im Gemeindesaal
Kürten mit einem alltäglichen Beispiel: „Ein 45-jähriger Mann kommt
in unsere Ambulanz wegen seit Wochen bestehender Atemnot. Außer
einem langjährigen Bluthochdruck
war er bislang gesund. Er erzählt, dass
die Atemnot zunächst nur bei stärkerer Belastung, mittlerweile aber
sogar beim Spa­zierengehen auftritt. Außerdem beklagt der Patient
in letzter Zeit gehäuft „Herzstolpern“
und Schwindel sowie Müdigkeit und
„dicke“ Beine.“
Für den Mediziner ergibt sich die
Verdachts-Diagnose „Herzinsuffizienz“, auch Herzmuskelschwäche genannt. Ist das Herz nicht mehr in der
Lage, Organe und Gewebe ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen, spricht man von Herzmuskelschwäche oder Herzinsuffizienz. Ist
die Pumpleistung gravierend gestört,
kann es zu einer lebensbedrohenden
Situation kommen.
Prof. Dr. Hans-Peter Hermann berichtet über
die Herzmuskelschwäche.
Dabei können die linke, rechte oder
beide Herzkammern betroffen sein.
Was von einigen Patienten lange
nicht bemerkt wird, stellt für viele Betroffene eine schwierige Situation
dar. Von der korrekten Herzfunktion
hängt nämlich das komplette HerzKreislauf-System des Menschen ab.
Unbehandelt kann es mittelfristig
zum Tod kommen. „Die Fünf-JahresSterblichkeit liegt bei 50 Prozent“, er-
klärt Professor Hermann den Besuchern. „Pumpversagen stellt hierbei
die häufigste Ursache dar, gefolgt von
Arrhythmien, also gefährlichen Herzrhythmusstörungen.“
Von ersten Risikofaktoren bis zum Tod
ist es allerdings ein langer Weg, der
Betroffenen und Medizinern viel Zeit
bietet, auf das Problem aufmerksam
zu werden und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Beschrieben wird
dieser Weg durch das so genannte
kardiovaskuläre Kontinuum. Professor
Hermann schildert dies am Beispiel
der koronaren Herzkrankheit: „Zunächst erkennen wir Risikofaktoren
wie Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck oder Cholesterin. Irgendwann
klagen Patienten über Durchblutungsstörungen wie Angina pectoris
und es kommt zum Herzinfarkt. Von
der Verminderung der Pumpkraft und
der Erweiterung des Herzmuskels ist
es dann nicht mehr weit bis zum Vollbild der Herzinsuffizienz.“
Wo liegen die Ursachen?
Die Ursachen für die Fehlfunktion des
Herzens sind mannigfaltig, am häufigsten entsteht eine Herzschwäche
durch Verlust des Herzmuskelgewebes
wie beim Herzinfarkt. In vielen Fällen
aber sind auch chronische Überbelastungen die Ursache für eine eingeschränkte Pumpleistung des Herzens.
Fortsetzung auf Seite 28
StippVisite
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Wo der Spaß aufhört
Konfliktverhalten Jugendlicher in sozialen Netzwerken
Cybermobbing ist eine neue
Form der Gewalt im Internet. Es
weist im Grunde die gleichen
Tat­umstände auf wie das klassische Mobbing, es bedient sich lediglich anderer Methoden. Die
Täter(innen) nutzen Internet- und
Mobiltelefondienste zum Bloßstellen und Schikanieren ihrer
Opfer. Hierzu zählen im Internet
E-Mail, Online-Communities, Mikrobloggs, Chats (Chatrooms, Instant Messenger), Diskussionsforen, Gästebücher und Boards,
Video- und Fotoplattformen,
Websites und andere Anwendungen. Mobiltelefone werden für
Mobbingaktivitäten genutzt, um
die Opfer mit Anrufen, SMS, MMS
oder E-Mails zu tyrannisieren.
Wie Jugendliche mit zwischenmenschlichen Konflikten in OnlineCommunitys wie Facebook umgehen,
zeigt eine neue, durch das JFF – Institut für Medienpädagogik durchgeführte Studie „Wo der Spaß aufhört ...
Jugendliche und ihre Perspektive auf
Konflikte in Sozialen Netzwerkdiensten“. Im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM)
befragte das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis Jugendliche selbst und gelangte zu
interessanten und auch überraschenden Ergebnissen.
Die Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche einen sehr differenzierten Blick
auf Online-Konflikte haben. Um die
Heranwachsenden in Konfliktsituationen zu unterstützen und insbesondere Cybermobbing vorzubeugen,
müsste das ganze Spektrum an Online-Konflikten thematisiert werden,
statt das Konfliktverhalten immer
nur auf Cybermobbing zu begrenzen,
warnen die Autoren der Studie Ulrike
Wagner, Niels Brüggen, Peter Gerlicher und Mareike Schemmerling.
BLM-Präsident Siegfried Schneider
betonte die Relevanz der Studie für
die medienpädagogische Arbeit: „Da
soziale Netzwerkdienste für Jugendliche eine große Rolle spielen, ist es
naheliegend, dass sie dort auch Konflikte austragen. Uns interessiert besonders, wie diese Online-Konflikte
strukturiert sind und welche Empfehlungen sich aus diesen Erkenntnissen
für Eltern, Lehrer und medienpädagogische Projekte ableiten lassen.
Nach den Ergebnissen der Studie unterscheiden Jugendliche bei OnlineKonflikten zwischen ‚Spaß-Streits‘,
Meinungsverschiedenheiten, Streitereien und Mobbing. Dahinter liegt
ein komplexes System aus Regeln, wie
man bei welchem Konflikt reagieren
kann. Wer diese Konfliktformen und
Regeln nicht kennt, kann auch keine
Hilfe geben. Weitere Ergebnisse:
Konflikte entstehen
vor allem mit den
‚Freundesfreunden‘
Am häufigsten erleben
die Befragten der Studie Konflikte mit den
Freunden von Freunden. Mit diesen ‚Freundesfreunden‘ würden
die Jugendlichen offline − also im direkten
Austausch − nicht unbedingt kommunizieren. In Online-Communitys ist dies aber
durchaus üblich. Gerade mit den Freundesfreunden entsteht
zum Beispiel aus ei-
nem ‚Spaß-Streit‘ besonders schnell
ein echter Konflikt, da man sich nicht
so gut kennt. Missverständnisse sind
eine häufige Ursache für Konflikte in
Online-Communitys.
Jugendliche sehen sich und
­andere nicht als Opfer und Täter
Jugendliche akzeptieren Zuschreibungen wie ‚Täter‘ und ‚Opfer‘ nur in
stark eskalierten Konflikten. Dagegen
formulieren sie den Anspruch an sich
und andere, Konflikte selbstbestimmt
zu lösen. Deshalb wirkt es von außen
betrachtet teilweise so, als ob Jugendliche miterlebte Konflikte zwischen
anderen Personen ignorieren. Aus ihrer Sicht respektieren sie dagegen die
Souveränität der Konfliktparteien. Darin ist durchaus eine Orientierung an
gesellschaftlichen Werten wie Selbstständigkeit und Durchsetzungsfähigkeit zu erkennen. Doch mitunter sind
Jugendliche damit auch überfordert.
Ihnen fällt es schwer, Konfliktsituationen einzuschätzen und zu erkennen, wann es notwendig wäre, einzuschreiten.
Fortsetzung
auf S. 30
StippVisite überregional
27
Fortsetzung von Seite 25
„Hier sind zunächst die Druck- und
Volumenbelastung zu nennen, die auf
den Muskel wirken“, erläutert Professor Hermann.
„Bei der Volumenbelastung sind die
Herzklappen undicht und das Blut
fließt zurück. Bei der Kammerfüllung
staut sich das Blut vor dem Herzen.
Eine weitere häufige Ursache ist der
langjährige Bluthochdruck, der das
Herz überlastet. Daneben können
auch entzündliche Erkrankungen des
Herzens, auch als Myokarditis bezeichnet, eine Herzschwäche auslösen“.
Was sind die Symptome einer
Herzmuskelschwäche?
„Betroffene Patienten haben mit einer
Leistungsschwäche zu kämpfen, die
zusammen mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit einhergeht“, berichtet
der Mediziner. „Schnell kommen
Atemnot hinzu, Herzrhythmusstörungen und Hustenreiz bei körperlicher Tätigkeit.“ Zeigen sich diese
Symptome anfänglich nur bei körperlichen Anstrengungen wie Wandern oder Joggen, wird es später auch
in Ruhephasen oder bei leichten körperlichen Tätigkeiten zu einem ernsthaften Problem. Die Folge: Es bilden
sich Wassereinlagerungen in den
Beinen oder in der Lunge. Die überschüssige Flüssigkeit wird dann oftmals beim nächtlichen Wasserlassen
wieder ausgeschieden.
Wie wird eine Herzinsuffizienz
diagnostiziert?
Neben der Anamnese, also der vollständigen Erfassung der Krankengeschichte des Patienten, ist die klinische Untersuchung unerlässlich
und von zentraler Bedeutung. „Hier
haben wir unterschiedliche Möglichkeiten, um uns ein Bild der Krankheit
zu machen. Wir untersuchen den Patienten ganzheitlich, wir hören mit
einem Stethoskop ab, ob die Herz-
28
StippVisite
klappen funktionieren. Der Arzt kann
damit herausfinden, ob es sich um
eine sogenannte Links- oder Rechtsherzinsuffizienz handelt. Beide Herzmuskelschwächen weisen unterschiedliche Symptome auf, die es zu
unterscheiden gilt. „Während bei der
Rechtsherzinsuffizienz ein erhöhter
Venendruck,
Beinschwellungen
durch Wassereinlagerungen und gestaute Halsvenen beobachtet werden
können, so sind es bei der Linksherzinsuffizienz vorwiegend Luftnot,
blaue Lippen, Rasselgeräusche in der
Lunge und ein Galopprhythmus der
Herztöne. Mithilfe eines EKGs können
wir die Aktivität des Herzens und
eventuelle Herzrhythmusstörungen
darstellen. In der Regel machen wir
zudem eine Röntgenaufnahme des
Brustraums“, erzählt Professor Hermann.
die Pumpkraft als auch die Herzklappen analysiert werden und oft die
Ursache der Herzschwäche rasch erkannt werden.
Bei unklaren Befunden oder bei Verdacht auf das Vorliegen einer koronaren Herzkrankheit wird auch eine
Herzkatheter-Untersuchung durchgeführt. Dabei wird ein dünner Kunststoffschlauch unter örtlicher Betäubung in die Arterien eingeführt und
die Herzkranzgefäße mittels eines
Kontrastmittels sichtbar gemacht.
Spätestens dann kann der behandelnde Arzt feststellen, ob ein früherer Herzinfarkt erfolgt ist und ob
eine Verbesserung der Durchblutung
durch Ballonerweiterung oder Stent­
implantation erforderlich bzw. möglich ist.
Der Herzkatheter ist ein dünner Kunststoffschlauch, der unter örtlicher Betäubung in die Arterien/Herzkammern eingeführt wird.
Darüber hinaus untersucht der Mediziner das Blut des Patienten und bestimmt die Sauerstoffsättigung im
Blut sowie andere wichtige Parameter. „Die wichtigste apparative Untersuchung nach EKG und Röntgenbild ist aber die so genannte Echokardiographie, also der Herzultraschall.“
Bei dieser für die Diagnostik unverzichtbaren Methode können sowohl
Wie wird Patienten geholfen?
„Grundsätzlich werden drei Behandlungsziele verfolgt: Kurzfristig arbeiten wir daran, die Sauerstoffversorgung und die Organdurchblutung
zu sichern sowie eine mögliche Überwässerung zu korrigieren. Mittelfristig
wollen wir den Schaden an den Organen des Körpers minimieren, den
Krankenhausaufenthalt verkürzen
und die Langzeittherapie einleiten.
Schließlich ist die Senkung von Krankenhaus-Wiederaufnahmen und die
Verbesserung der Prognose für die
Patienten, also ein längeres Überleben
unser langfristiges Ziel für die Betroffenen.“
Symptome bekämpfen. Welche genau
angewendet werden, wird von uns im
Einzelfall entschieden.“
In der Regel sind gleichzeitig mehrere
Medikamente während einer Therapie
einzunehmen.
Um diese Ziele zu erreichen, sollten
zunächst Allgemeinmaßnahmen ergriffen werden. Neben der ärztlichen
Aufklärung über Erkrankung und Verlauf liegt es auch am Patienten selbst,
Verantwortung zu übernehmen. So
ist eine tägliche Gewichtskontrolle
wichtig, um den Wasserhaushalt im
Blick zu behalten und „bei größeren
Abweichungen hellhörig zu werden“,
berichtet der Kardiologe.
„Auf Nachsalzen der Nahrung sollte
ebenso verzichtet werden wie auf Nikotin und Alkohol. Blutdruck, Blutzucker und Blutfette müssen streng
kontrolliert werden. Es ist unbedingt
ratsam, eine moderate körperliche Aktivität auszuüben, da dies hilft, die allgemeine Leistungsfähigkeit zu erhalten und damit die Prognose des
Betroffenen verbessert. Die jährliche
Grippe- und regelmäßige Pneumokokken-Impfung ist Pflicht.“
Wann immer möglich, sollte dann
eine ursächliche Behandlung der
Herzschwäche erfolgen, also beispielsweise Ballonerweiterung mit
Stent oder Bypassoperation bei der
koronaren Herzkrankheit oder Herzklappenoperation bei undichten oder
verengten Herzklappen. Erst nach
Ausschöpfen dieser kausalen Maßnahmen kommt die medikamentöse
Basis-Therapie zum Einsatz. Für die
verschiedenen Herzschwäche-Stadien stehen verschiedene Arzneimittel
zur Verfügung, so zum Beispiel ACEHemmer oder AT1-Blocker, Diuretika,
Beta-Blocker, Spironolacton oder Digitalis. „Es ist zudem wissenschaftlich
belegbar, dass einige von ihnen die
Lebenserwartung verlängern, während andere wiederum lediglich die
gesetzt werden kann. Als eine Möglichkeit für Patienten, die unter einer
Linksherzinsuffizienz zu kämpfen
haben, kann auf ein Unterstützungssystem zurückgegriffen werden –
eine Art künstliche Blutpumpe, die
die Leistung des Herzens übernimmt.
Schließlich stellt
für einige ausgewählte Patienten auch
eine Herztransplantation eine
mögliche Behandlungsoption dar, die jedoch oft an der
mangelnden
Verfügbarkeit
von Spenderorganen scheitert.
In akuten Notfällen,
zum
Beispiel nach
einem Herzinfarkt, steht die intraaortale Gegenpulsation zur Verfügung.
Hierfür wird ein dehnbarer Ballon in
die Aorta oberhalb der Nierenarterien
eingeführt. Der Ballon wird anschließend pulssynchron aufgeblasen und
verändert vorübergehend so die zirkulierende Blutmenge und verbessert
die Durchblutung von Herz und Hirn.
Mit der kardialen Resynchronisationstherapie werden Stromimpulse ans
Herz gesendet. Das Ziel ist die synchrone Arbeit der Herzkammern.
Je nach Schwere der Erkrankung und
trotz einer begleitenden und notwendigen Therapie mit Medikamenten
entscheidet sich Professor Hermann
in gewissen Fällen für weitergehende
Maßnahmen, die in enger Absprache
mit dem Patienten getroffen werden.
Bei einigen Patienten arbeiten die
beiden Herzkammern nicht mehr synchron. Um dieses Problem zu lösen,
hilft die kardiale Resynchronisationstherapie, auch CRT genannt. Hierbei
wird ein spezieller Herzschrittmacher
implantiert, der dazu führt, dass beide
Herzkammern wieder synchron arbeiten. Oft geschieht dies in Kombination mit einem so genannten Defibrillator, der vor dem gefürchteten plötzlichen Herztod schützt. Professor Dr.
Hermann: „Die Wirksamkeit ist nachgewiesen und die Lebensqualität wird
erheblich gesteigert.“
Medizinexperten arbeiten weiter auf
Hochtouren daran, ein Kunstherz zu
entwickeln, dass ohne größere Komplikationen und Nebenwirkungen
evtl. dauerhaft als letzte Option ein-
Patienten, die über Probleme am
Herzen klagen, sind am EVK Bergisch
Gladbach bestens aufgehoben. Professor Hermann und sein Team stehen
mit Rat und Tat zur Seite und versuchen, in Zusammenarbeit und Absprache mit dem Patienten, die bestmögliche Therapie auszuwählen, um
die Herzinsuffizienz zu behandeln.
Ihr Ansprechpartner am EVK zu
diesem Thema ist Professor Dr.
Hans-Peter Hermann, Chefarzt
der Inneren Medizin und Kardiologie, unter Telefon (02202) 1222100.
StippVisite
29
Fortsetzung von S. 27
Unterstützung suchen und erhalten die Jugendlichen unter sich
Konflikte in Online-Communitys können Jugendliche vor Probleme stellen,
mit denen sie nur schwer zurechtkommen. Insbesondere, wenn sie auf
sich alleine gestellt sind. Dass sich
Freunde gegenseitig helfen, wenn
sie gefragt werden, ist gängige Alltagspraxis. Erwachsene werden dagegen nur dann hinzugezogen, wenn
die Jugendlichen ihnen vertrauen und
wenn sie glauben, dass die Erwachsenen die Mechanismen und Regeln von
Online-Konflikten ebenfalls verstehen.
Informationsseiten im Internet stehen
die Befragten skeptisch gegenüber.
Die Meldefunktion von Online-Plattformen erscheint für sie nur relevant,
wenn sie Spam oder anderweitig Un-
erwünschtes von Fremden erhalten.
Aus diesen Erkenntnissen lassen sich
folgende Leitlinien für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen ableiten:
• Wo der Spaß aufhört, erschließt
sich erst dann, wenn man einen differenzierten Blick auf die verschiedenartigen Konfliktformen wirft. Unverzichtbar ist es, die unterschiedlichen
Konfliktformen in ihrer Bandbreite
mit Jugendlichen zu thematisieren und mit ihnen gemeinsam Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren.
• Wo der Spaß aufhört, liegt nicht
allein im Ermessen der Streitenden. Auch gesellschaftlich geprägte
Werte­orientierungen spielen eine entscheidende Rolle im Aushandeln von
Online-Konflikten. Das Spannungsverhältnis zwischen Erfahrungen aus
der eigenen Lebenswelt und gesellschaftlich akzeptierten Normen und
Werten (zum Beispiel Selbstbestimmung und solidarisches Helfen) muss
in der pädagogischen Praxis gemeinsam mit den Jugendlichen aufgegriffen werden.
• Wo der Spaß aufhört, gibt es Klärungsbedarf. Nicht Konflikte an sich,
sondern eskalierendes Konflikthandeln sollten in der pädagogischen Arbeit abgelehnt werden. In der Arbeit
mit Jugendlichen gilt es, konstruktive
Wege zum Handeln in Online-Konflikten zu erarbeiten und zu diskutieren.
Zudem gilt zu klären, wie und wann
andere in Online-Konflikten unterstützt werden können und sollten.
Quelle: www.jff.de/studie_online-konflikte
www.blm.de
Wenn Montezuma sich
Nützliche Tipps
im Urlaub rächt
Die gute Nachricht: Wir Deutschen sind Weltmeister im Verreisen. Die schlechte: Im Durchschnitt
ist jeder Dritte von der Reisekrankheit Nummer
eins betroffen – Durchfall. Denn im Urlaub stellen fremde Speisen, verunreinigtes Wasser und das
ungewohnte Klima unseren Körper auf eine harte
Probe. Eine gut bestückte Reiseapotheke ist im Fall
der Fälle Gold wert.
Reisedurchfall? Zehn Tipps zur Vorbeugung
Den lästigen Reisebegleitern kann leider niemand mit
100%iger Sicherheit vorbeugen.
Doch wer die folgenden Tipps beherzigt, kann das Risiko minimieren:
•Stehende Gewässer meiden,
denn darin kommen vermehrt
Krankheitserreger vor.
•Zähne putzen nur mit industriell abgefülltem Wasser.
•Vor dem Essen gründlich Hände
waschen!
30
StippVisite überregional
•Kein (ungekochtes) Leitungswasser trinken, auch auf Eiswürfel in Getränken verzichten.
•Fleisch und Fisch nicht roh ver­zehren.
•Eier und Milchprodukte nur frisch zubereitet genießen, an öffentlichen Orten lieber darauf verzichten (z. B.
Softeis-Stand).
•Obst nur geschält essen.
•Auf frisches Gemüse wie Salate lieber verzichten. Wer
das nicht möchte, sollte die Speisen gut abwaschen.
Generell gilt die Faustregel:
Brüh es, koch es oder vergiss es!
Für den Notfall sollten in der Reiseapotheke Durchfallpräparate wie
Kohletabletten oder auch Medikamente wie Lacteol® auf keinen Fall
fehlen. Besonders ist darauf zu achten, dass das Medikament gegen
Durchfall hilft, egal, ob er von Viren
oder Bakterien verursacht ist.
Quelle: gesundheit-adhoc.de
Das letzte Wort hat heute: Jessica Rodewald
In den letzten ­Wochen war
mal wieder ein Thema in aller Munde: alte Väter. Ulrich
Wickert, ehemaliger Tages­­­­­­
themen-Mo­derator, Journalist
und Autor ist mit 69 Jahren
nochmal Vater von Zwillingen
geworden.
O-Papa
Au backe! Was für eine Katastrophe für die Prominenz Deutschlands.
Da wurden Bilder heraufbeschworen vom auf dem Boden herumkrabbelnden Opa, es wurde von Egoismus und Verantwortungslosigkeit
gesprochen. 2010 hatte bereits Jean Pütz, bekannt durch seine „Hobbythek-Sendung“ „da mal was vorbereitet“ und schockierte mit seiner letztgeborenen Tochter Julie-Josephine die deutschen Gemüter, da
war er stolze 74 Jahre alt. Wobei man ja heutzutage auch ein Alter anderer Dimensionen erreicht als noch vor 30 Jahren. In einer Zeit, in der
100-Jährige Marathon laufen, sind die 50-Jährigen die neuen 30-Jährigen und somit die 70-jährigen mindestens die neuen 50-Jährigen.
Mal ganz im Ernst: Besser einen Opa zum Vater als einen gemeinen
Kindsverhauer oder einen desinteressierten Work­aholic. Denn eine
wichtige Grundvorraussetzung beim Thema Familie scheint den Freizeit-Psychologen entgangen zu sein: Herr Wickert scheint in einer intakten und glücklichen Beziehung zu sein. Er hat Zeit, Ruhe und Geld,
um seinen Kindern einen fantastischen Start in ihr Leben zu bereiten.
Er braucht auch nicht mehr dem lieben Erfolg hinterherrennen, geschweige denn sich darum sorgen, dass am Ende des Geldes noch immer so viel Monat übrig ist.
Medizinisch gesehen gibt es sicherlich Fakten, die wenig einladend
sind, im Alter Kinder zu zeugen, wie genetische Defekte, Deformationen oder geistige Behinderungen. Aber psychologisch gesehen, sind
außer intellektueller Bereicherung keine Schäden zu erwarten. Sicher
kann niemand vorhersagen, ob ein älterer Dad „den Führerschein“ seiner Jüngsten noch erleben wird, aber wissen denn 20-Jährige das?
Was ist mit den immensen Sorgen, die die jungen Leute am Anfang ihres Berufslebens haben? Ist es denn erstrebenswerter auf diese Art eine
Familie zu gründen – mit Geldsorgen, kaum Urlaub, einer Mini-Wohnung und der nagenden Frage, ob man morgen noch seinen Job hat?
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters – so ist es auch mit dem
Glück. Ich habe meinen Vater in meiner Kindheit manchmal auch
sonntags nicht gesehen, weil er für das Vorankommen unserer Familie
gearbeitet hat. Heute ist er der beste Opa der Welt. Und – ­dessen bin
ich mir sicher – wäre es dank seiner intensiven derzeitigen „Studien“
auch nochmal in der Rolle als Vater.
Ich wünsche Ihnen, Herr Wickert, eine zauberhafte Zeit mit Ihren Kindern und dass Sie sich gegenseitig ihr Leben bereichern.
StippVisite überregional
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Ambulante Kardiologische Rehabilitation
am Ev. Krankenhaus Bergisch Gladbach
Zentrum für Diagnostik und Therapie
von Herzkreislauferkrankungen
- Herzfitnessangebote
- EKG-kontrolliertes Ausdauertraining
- Koordinations- und Krafttraining
Ambulante Rehabilitation für Herzpatienten
Ein Angebot der Kardiologischen Klinik des
Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach
-
Wohnortnahe Rehabilitation
Ergotraining
Ernährungsberatung
Gruppengespräche
Entspannungsübungen
Stressbewältigung
Krafttraining
Medizinische Leitung
Dr. med. Ulrich Hollenstein
Internist, Kardiologe, Sozialmediziner
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Leitung
Michael Geier
Dipl. Sportwissenschaftler
L288
Ambulante
Reha über PLUS-Markt
TOTAL
Tankstelle
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Stadion
Richtung
Berg. Gladbach
Stadtmitte
Chefarzt Medizinische Klinik und Klinik für Kardiologie
des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach
Prof. Dr. med. Hans-Peter Hermann
OBI
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Sie täglich von 9.00 – 12.00 Uhr unter der
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