UTCNews Ausgabe 01 | 2016 Für Zuweiser und Selbsthilfegruppen des UniversitätsTumorCentrums Jena » Rezertifizierung des Onkologischen Zentrums Deutsche Krebsgesellschaft bestätigt erneut hohe Qualität in der Krebsbehandlung am UKJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 » Schmerztherapie am UKJ Interview mit Prof. Winfried Meißner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 » Angst vor Schmerzen am Lebensende nehmen Abteilung für Palliativmedizin am UKJ besteht seit sechs Jahren . . . . . . . . . . . . 5 » Peritonealkarzinose - neue Therapieoption Behandlungskombination aus Operation und Chemotherapie verlängert Überlebenszeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 » Erster Einsatz für OP-Roboter bei Rachenkrebs Erfolgreicher Eingriff der Experten der HNO-Klinik am UKJ . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 » Neue Optionen für Patienten mit Prostatakarzinom Erste PSMA-Therapie in Jenaer Nuklearmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 » Brachytherapie bei Brustkrebs effektiv UKJ-Strahlentherapeuten an fünfjähriger europaweiter Studie beteiligt . . . . . 9 » „Vernünftiges Verhalten ist der beste Schutz“ Dr. Steven Goetze, Oberarzt an der Klinik für Hautkrankheiten, über Hautkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 » Habilitationspreis 2015 an UKJ-Krebsmediziner Auszeichnung von PD Dr. Thomas Ernst, Klinik für Innere Medizin II . . . . . . . . 11 2 UTCNews UTCNews Liebe Leserinnen und Leser, ein aufregendes, spannendes und nicht immer von guten Nachrichten geprägtes Jahr 2015 ging zu Ende und das neue Jahr 2016 brachte bereits zahlreiche Neuerungen. In bewährter Weise möchten wir Sie über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Tumormedizin des Universitätsklinikums Jena informieren: Das „Onkologische Zentrum“ des Universitätsklinikums Jena (UKJ) wurde kürzlich von der Deutschen Krebsgesellschaft erfolgreich rezertifiziert. Zudem wurde das um den Bereich der Lebertumoren erweiterte Universitäre Darmkrebszentrum als „Viszeralonkologisches Zentrum“ und der neue Schwerpunkt „Muskuloskelettale Tumoren“ erstzertifiziert (S. 3). Weitere Themen der aktuellen Ausgabe betreffen unter anderem neue Entwicklungen zur Schmerztherapie (S. 4-5), zur HIPEC-Behandlung bei Peritonealkarzinose (S. 6), zur Hautkrebsvorsorge (S. 10) sowie zum zunehmenden Einsatz des daVinci-Operationsroboters für weitere Indikationen – hier exemplarisch für den Bereich HNO-Tumoren dargestellt (S. 7). Wir hoffen Ihr Interesse geweckt zu haben. Viel Freude bei der Lektüre unseres Newsletters! Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. med. A. Hochhaus Direktor UniversitätsTumorCentrum UniversitätsTumorCentrum Das wünscht Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Osterfest! Deutsche Krebsgesellschaft bestätigt hohe Qualität in der Krebsbehandlung am UKJ Erstmals Auszeichnung für Viszeralonkologisches Zentrum und Schwerpunkt für Muskuloskelettale Tumoren/ Mehr als 30.000 Menschen mit Tumorerkrankungen jährlich am UKJ in Behandlung Jena (ukj/boe). Ausgezeichnete Krebsmedizin: Das „Onkologische Zentrum“ des Universitätsklinikums Jena (UKJ) wurde kürzlich von der Deutschen Krebsgesellschaft erfolgreich rezertifiziert. Zudem wurde das um den Bereich der Lebertumoren erweiterte Universitäre Darmkrebszentrum als „Viszeralonkologisches Zentrum“ und der neue Schwerpunkt „Muskuloskelettale Tumoren“ erstzertifiziert. „Wir freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung. Die erfolgreiche Überprüfung beweist, dass wir die strengen Kriterien an Qualitätsstandards, Behandlungsstrategien, Organisationsstrukturen und Abläufen erfüllen und sich krebskranke Patienten am UKJ in beste Hände begeben“, so Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Direktor des UniversitätsTumorCentrums am UKJ. Über 30.000 Menschen mit Tumorerkrankungen werden pro Jahr am UKJ behandelt, davon mehr als 11.000 stationär und etwa 22.000 Patienten ambulant, darunter befinden sich jährlich etwa 3.000 Patienten mit einer neu aufgetretenen Tumorerkrankung. Unter dem Dach des UniversitätsTumorCentrums arbeiten Spezialisten verschiedener Fachrichtungen und Berufsgruppen des UKJ eng zusammen. Zum Onkologischen Zentrum zählen 16 Kliniken und Fachabteilungen, sieben Institute und die sechs zertifizierte Organkrebszentren am UKJ: das Interdisziplinäre Brustzentrum, das Gynäkologische Krebszentrum, das Hauttumorzentrum, das Prostatakarzinomzentrum, das Kopf-Hals-Tumorzentrum sowie das nun erstmals zertifizierte Viszeralonkologische Zentrum. Das UKJ musste verschiedene Kriterien für die Rezertifizierung erfüllen. „Die Auditoren würdigten mit der Auszeichnung die Weiterentwicklung des Onkologischen Zentrums seit der Erstzertifizierung. Dabei stellten sie vor allem die psychoonkologische und die palliativmedizinische Betreuung der Patienten positiv hervor“, bestätigt OA Dr. Ekkehard Eigendorff, Geschäftsführer des UniversitätsTumorCentrums. „Außerdem wurde die klinikübergreifende kooperative Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern in besonderer Weise gelobt.“ Hintergrund: Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft Um die Qualität bei der Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge onkologischer Erkrankungen zu verbessern, werden bereits zertifizierte Onkologische Zentren jährlich durch die Deutsche Krebsgesellschaft überprüft, in einem dreijährlichen Rhythmus erfolgt eine komplette Rezertifizierung nach den strengen Kriterien der Zertifizierungskommission der Deutschen Krebsgesellschaft. Weitere Informationen: Kontakt: OA Dr. Ekkehard Eigendorff Geschäftsführer des UniversitätsTumorCentrums am Universitätsklinikum Jena Bachstraße 18 07743 Jena Tel.: 03641-933114 Fax: 03641-933840 Mail: [email protected] 3 4 UTCNews UTCNews Wenn der Schmerz ein Eigenleben führt Interview mit Prof. Winfried Meißner, Leiter der Sektion Schmerztherapie am UKJ Schmerzen hat jeder Mensch irgendwann einmal. Wann spricht man von chronischen Schmerzen? Prof. Meißner: Schmerz hat eigentlich eine wichtige Funktion. Mit Schmerzen sendet der Körper Warnsignale, Hinweise auf Krankheiten, Über- oder Fehlbelastung. Bei chronischen Schmerzen ist diese biologische Warnfunktion meist verlorengegangen. Der Schmerz verselbstständigt sich, entwickelt eine Eigendynamik, oft ohne erkennbare körperProf. Winfried Meißner liche Ursache. Dabei ist nicht Foto: Szabó allein die Dauer des Schmerzes das Entscheidende. Bei einem chronischen Schmerzsyndrom spielt der psychische Leidensdruck für die Patienten eine große Rolle. Betroffene Patienten sind oft lange Zeit krankgeschrieben, müssen teilweise ihre Arbeit wegen der Schmerzen aufgeben, ziehen sich aus ihrem gewohnten Umfeld zurück, entwickeln Depressionen. Sehr oft haben sie schon viele Ärzte aufgesucht, alle möglichen Therapien und Medikamente ausprobiert, ohne Erfolg. Wie häufig sind chronische Schmerzen? Prof. Meißner: Etwa ein Viertel der Bevölkerung kämpft nach Schätzungen mit einfachen chronischen Schmerzen – also solchen, bei denen sich die Beeinträchtigungen im Alltag einigermaßen in Grenzen halten. Für rund sieben Prozent ist ein Schmerzsyndrom mit hoher Beeinträchtigung verbunden, bei knapp drei Prozent haben sich aus den Schmerzen schon psychische Folgeerkrankungen entwickelt. Je nach Definition schwanken die Zahlen der Betroffenen also zwischen zwei und 23 Millionen. Am häufigsten dabei sind chronische Schmerzen des Knochenund Muskelapparates, vor allem Rückenschmerzen, sowie chronische Kopfschmerzen, zum Beispiel Migräne. Bei rund drei Prozent der operierten Patienten wiederum treten oft Monate nach dem Eingriff Nervenschmerzen im operierten Bereich auf. Typisches Beispiel ist der Phantomschmerz nach Amputationen. Wie sieht die moderne Schmerztherapie bei einem chronischen Schmerzsyndrom aus? Prof. Meißner: Nicht nur bei Rückenschmerzen hat sich in den vergangenen 15 Jahren die sogenannte multimodale Therapie durchgesetzt. Das bedeutet, dass Schmer- zen nicht mit einem einzelnen Therapieverfahren – zum Beispiel nur mit Schmerzmitteln – angegangen, sondern verschiedene Methoden kombiniert werden. Dazu gehören Physiound Ergotherapie-Behandlungen, Sporttherapie, Gespräche mit Psychologen, weitere psychotherapeutische Elemente wie Stressbewältigungsund Entspannungsverfahren. Eine gezielte medikamentöse Schmerzbehandlung kann diese Maßnahmen unterstützen, steht aber nicht im Vordergrund. Wichtig ist vor allem die körperliche Aktivierung. An der Interdisziplinären Schmerztagesklinik am UKJ, die wir gemeinsam mit dem Institut für Physiotherapie betreiben, arbeiten wir nach diesem Konzept. Bevor eine solche Therapie in Frage kommt, müssen aber zunächst mögliche körperliche Ursachen wie Osteoporose oder Bandscheibenvorfälle abgeklärt werden. Wenn immer möglich, sollten Schmerzen ursächlich behandelt werden. In einigen Fällen können auch spezialisierte Behandlungsverfahren, beispielsweise eine elektrische Nervenstimulation, sehr hilfreich sein. Durch ein Assessment, das der tagesklinischen Behandlung vorgeschaltet ist, wird das geeignete Behandlungsverfahren identifiziert, dabei kooperieren wir eng mit unseren Partnern im UKJ. Was ist Ziel einer multimodalen Schmerztherapie? Prof. Meißner: Es geht um den besseren Umgang mit den Schmerzen. Dazu gehört es unter anderem, schmerzauslösende oder –verstärkende Situationen zu erkennen, Techniken für den Umgang damit zu entwickeln. Es geht darum, weniger auf Medikamente angewiesen zu sein, den Alltag, die Arbeit trotz Schmerzen besser bewältigen zu können. Kurz: Es geht um Lebensqualität. Komplett verschwindet chronischer Schmerz auch nach einer solchen Behandlung nicht? Prof. Meißner: Das Problem bei chronischen Schmerzen ist ja gerade, dass es oft keine erkennbare Ursache gibt und der Schmerz sozusagen ein „Eigenleben“ führt. Ziel der Behandlung ist nicht Schmerzfreiheit, sondern eine Schmerzlinderung und ein besserer Umgang mit den schmerzbedingten Beeinträchtigungen. Wir haben soeben die ersten Daten zu den Therapieergebnissen ausgewertet. Die Patienten unserer Tagesklinik berichten nach Therapieende im Mittel über 25 Prozent weniger Schmerzen und haben im Alltag mit deutlich weniger Beeinträchtigungen zu kämpfen. Das Erstaunliche dabei: Die Zahl der Patienten, die opioidartige Schmerzmittel benötigen, sinkt gleichzeitig von 35 auf 18 Prozent. Diese Effekte halten auch sechs Monate nach der Behandlung an. Welche Fehler sind aus Ihrer Sicht die häufigsten, die heutzutage bei der Behandlung dauerhafter Schmerzen gemacht werden? Prof. Meißner: Der zu lange und einseitige Einsatz nur wenig oder nicht mehr wirksamer und passiver Therapien, zum Beispiel jahrelang ausschließlich Schmerzmittel, Injektionen oder Akupunktur. Oft wird auch die psychosoziale Komponente eines Schmerzleidens verkannt und zu spät psychologische Unterstützung hinzu gezogen. Was ist so problematisch daran, chronische Schmerzen ausschließlich medikamentös zu behandeln? Prof. Meißner: Schmerzlindernde Medikamente sind kurzund mittelfristig oft sehr wirksam. Langfristig profitiert jedoch nur circa ein Viertel der Patienten von einer medikamentösen Therapie. Manche Schmerzmittel haben bisweilen Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Verstopfung oder Übelkeit. Eine Abhängigkeit ist selten, aber kann vorkommen. Andere Schmerzmittel, insbesondere die frei in der Apotheke verkäuflichen, können Magen-Darmtrakt, die Niere oder die Leber schädigen. Wann ist eine Psychotherapie für die Behandlung chronischer Schmerzen geeignet? Prof. Meißner: Eine psychotherapeutische Mitbetreuung sollte bei lange bestehenden Schmerzen die Regel, nicht die Ausnahme sein. In manchen Fällen ist der Schmerz Symptom einer primär psychischen Erkrankung, etwa einer Depression. Dann steht deren Behandlung im Vordergrund. Interview: Katrin Zeiß Angst vor Schmerzen am Lebensende nehmen Abteilung für Palliativmedizin am UKJ besteht seit sechs Jahren Ist bei lebensbedrohlichen Krankheiten wie Krebs keine Heilung mehr möglich, steht die Linderung der Symptome im Mittelpunkt der Behandlung. Todkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase medizinisch, pflegerisch, psychosozial und seelsorgerisch zu betreuen, ihre Schmerzen zu reduzieren und damit Lebensqualität zu erhalten, das ist Aufgabe der Palliativmedizin. Am Universitätsklinikum Jena gibt es dafür seit sechs Jahren eine eigene Abteilung, die mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Krebshilfe errichtet wurde. In dem Neubau in Jena-Lobeda stehen abseits des KlinikAlltagstrubels 12 Betten für die stationäre Behandlung zur Verfügung. Außerdem gehört zur Abteilung ein ambulantes Palliativteam, das unheilbar kranke Menschen zu Hause in ihrem familiären Umfeld betreut. „Schmerzen sind ein Grund, warum Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen auf der Palliativstation behandelt werden“, sagt Privatdozent Dr. Ulrich Wedding, einer der Chefärzte der zur Klinik für Innere Medizin II gehörenden Abteilung. Auch dann, wenn konventionelle Schmerzmedikamente nicht oder nicht mehr wirken, stehen effektive Therapieansätze zur Verfügung. Die palliative Schmerztherapie arbeitet mit einer Kombination aus medikamentöser Behandlung mit starken Opiaten und nichtmedikamentösen Verfahren, unter anderem auf den körperlichen Zustand der Schwerkranken zugeschnittene Bewegungstherapien und psychologische Unterstützung. „Palliativmedizin ist interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen“, betont Wedding. Zum 25-köpfigen Team gehören Pflegekräfte, Ärzte, Sozialarbeiter, Physiound Ergotherapeuten, Psychologen und Seelsorger. Auch ehrenamtlich Tätige unterstützen die Arbeit. Ein Ziel einer solchen kombinierten Behandlung ist es, den Kreislauf aus Schmerz und Angst zu durchbrechen, so Wedding. „Angst vor Schmerz verstärkt den Schmerz noch. Lässt sich diese Angst nehmen, bringt das ein Stück Lebensqualität zurück.“ Zwei Drittel der in der Palliativ-Abteilung betreuten Patienten würden durch den stationären Aufenthalt so stabilisiert, dass sie anschließend zu Hause, in einem Pflegeheim oder im stationären Hospiz ambulant weiterbetreut werden könnten. Katrin Zeiß © bilderbox Fotolia.com 5 6 UTCNews UTCNews Neue Therapieoption bei Peritonealkarzinose Erster Einsatz für OP-Roboter bei Rachenkrebs UKJ-Chirurgie setzt auf neuartige Kombination aus OP und Chemotherapie Erfolgreicher Eingriff der Experten der HNO-Klinik am UKJ Magenkrebs, Darmkrebs und Eierstockkrebs haben eines gemeinsam: Im fortgeschrittenen Zustand kann der Tumor das Bauchfell befallen, das die meisten inneren Organe unterhalb des Zwerchfells umkleidet. Patienten mit einer ausgedehnten Peritonealkarzinose (Bauchfellkrebs) haben eine schlechte Prognose, denn nicht immer können die Krankheitsherde chirurgisch entfernt werden und auch eine herkömmliche Chemotherapie schlägt meist nicht an. Mit einer neuen Kombination aus umfassender Operation und einer besonderen Art der Chemotherapie soll für diese Patienten die bislang kurze Überlebenszeit verlängert werden. Die sogenannte HIPEC (Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie) kommt auch am Universitätsklinikum Jena zum Einsatz. „Bei dem Verfahren werden in einer Operation zunächst alle sichtbaren Tumorzellen operativ beseitigt“, erklärt Privatdozentin Dr. Silke Schüle, Oberärztin an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, wo jährlich zwischen zehn und 15 solcher Eingriffe vorgenommen werden. Das bedeutet, dass das Bauchfell sowie die befallenen Organe ganz oder teilweise entfernt werden müssen. Anschließend wird die komplette Bauchhöhle noch unter Narkose mit einer auf 42 Grad Celsius erwärmten Chemotherapiesubstanz gespült. Dafür wird das Medikament in einer Trägerlösung über vier bis fünf Drainagen in den Bauchraum eingebracht, wo es bis zu eineinhalb Stunden zirkuliert und anschließend wieder abgelassen wird. So kann die Chemotherapie in hoher Dosis direkt in der vom Tumor betroffenen Bauchregion wirken. Normalerweise wirkt eine Chemotherapie über den Blutkreislauf, in den die Chemotherapie-Medikamente (Zytostatika) per Infusion über die Armvene oder einen Venenport verabreicht werden, um zirkulierende Tumorzellen abzutöten. „Dabei gelangt jedoch nur ein kleiner Teil der Wirkstoffe wirklich an den Ort, wo sie benötigt werden, nämlich in das Bauchfell“, so Schüle. Sinnvoll sei es allerdings in bestimmten Fällen, beispielsweise beim Darmkrebs oder Magenkrebs, der HIPEC-Behandlung zwei bis drei normale Chemo-Zyklen vorzuschalten und auch der Operation nochmals einige klassische Chemo-Zyklen folgen zu lassen. Insgesamt bedeute dies vier bis sechs Monate intensive Therapie. Eine HIPEC-Behandlung ist für die Patienten strapaziös. Schüle: „Operation plus HIPEC dauern mehrere Stunden, das ist eine sehr hohe körperliche Belastung für die Patienten.“ Deshalb schauen sich die Jenaer Mediziner sehr genau an, welche Patienten für das Verfahren in Frage kommen, ob sie fit genug dafür sind. Die Entscheidung wird im sogenannten Tumorboard, in dem Spezia- listen verschiedener Fachrichtungen die einzelnen Fälle besprechen, getroffen. Die von einer herkömmlichen Chemotherapie bekannten Nebenwirkungen wie die Zerstörung weißer und roter Blutkörperchen, Haarausfall oder Nierenschädigung treten bei der HIPEC äußerst selten auf, da nur eine geringe Dosis der Medikamente aus der Bauchhöhle in den Blutkreislauf aufgenommen wird. Wichtig sei ein möglichst früher Zeitpunkt für die Therapie, so Schüle. „Studien zeigen, dass Patienten mit möglichst wenig Tumorbefall auf dem Bauchfell bessere Überlebenschancen haben und nur bei ihnen überhaupt längerfristig ein tumorfreies Überleben möglich ist.“ Das Verfahren eignet sich allerdings nur für wenige Krebsarten, darunter Blinddarm-, Dickdarm-, Enddarmkrebs, Magenkrebs und einer Tumorart, die mit Schleimansammlungen in der Bauchhöhle verbunden ist. Katrin Zeiß Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Jena. Foto: UKJ/Schroll Medizin-Premiere in Thüringen: Zum ersten Mal in den neuen Bundesländern wurde ein Patienten mit Zungengrundkrebs mit dem DaVinci-Operationsroboter operiert. Der Eingriff bei dem 65-jährigen Mann an der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena verlief erfolgreich. Zungengrundtumoren sind eine wichtige Form von Rachenkrebs und zählen zu den häufigsten Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich. In Deutschland erkranken nach aktuellen Schätzungen jährlich rund 13 000 Menschen an Mundhöhlen- oder Rachenkrebs. Insbesondere die Anzahl der Patienten mit Rachenkrebs hat in den letzten Jahren in Deutschland zugenommen. „Das ist eine wichtige Erweiterung unseres Therapieangebotes in der Patientenversorgung. Natürlich steuert der Operateur dabei den Eingriff und hat jederzeit die Kontrolle. Der Roboter gibt uns aber völlig neue Möglichkeiten, gerade bei Operationen von Tumoren im Mundrachenbereich“, erklärt Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor der HNO-Klinik am Thüringer Universitätsklinikum. Denn durch den Robotereinsatz ergibt sich für die Operateure eine ganz andere Sichtweise auf das Eingriffsfeld. Die Eingriffe können jetzt noch präziser und schonender durchgeführt werden. „Bei solchen Eingriffen, in diesem Fall bei einem Tumor am Zungengrund, operieren wir durch den geöffneten Mund und nicht etwa durch seitliche Schnitte, wie man es eventuell von anderen Krankheitsbildern kennt. Das ist schonend für die Patienten, engt aber das Sichtfeld des Operateurs stark ein, denn wir schauen ja von oben zunächst auf die Zunge“, skizziert Prof. Guntinas-Lichius einen Grund für den Einsatz des Roboters. Beim Eingriff mit dem DaVinci-Roboter sitzt der Arzt an einer Konsole und steuert von dort die Instrumente. Eine exakte 3D-Darstellung am Bildschirm gibt einen kompletten Überblick über die Lage des Tumors und des umgebenden Gewebes während der Operation. „Dadurch können wir Tumoren nun deutlich präziser entfernen. Davon profitieren die Patienten enorm. Denn unser Ziel ist es ja, möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten“, so Prof. Guntinas-Lichius. An der Jenaer HNO-Klinik werden jährlich rund 150 neue Patienten mit bösartigen Tumoren im Hals-Kopf-Bereich versorgt. Nach einer Operation kann es zu kurzzeitigen Problemen beim Schlucken und beim klaren Sprechen kommen, die mit entsprechenden Trainings schnell abgebaut werden können. „Je gezielter der Eingriff, desto geringer ist auch hier das Risiko für solche Probleme“, so Prof. Guntinas-Lichius. Obwohl Mundhöhlen- und Rachenkrebs relativ häufig vorkommt, ist die Erkrankung in der Öffentlichkeit bislang relativ unbekannt. Für Schlagzeilen sorgte die Krankheit erst, als der Schauspieler Michael Douglas seine Erkrankung 2010 öffentlich machte, oder als Anfang dieses Jahres bekannt wurde, dass beim Sänger der legendären britischen Rockband „Iron Maiden“ Zungenkrebs diagnostiziert wurde. Stefan Dreising Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde www.hno.uniklinikum-jena.de 7 8 UTCNews UTCNews auch zu einem sinkenden PSA-Wert, dem Standardtumormarker des Prostatakarzinoms. „Insgesamt wirkt die Therapie palliativ. Die Tumorerkrankung schreitet langsamer fort und der Patient hat weniger Schmerzen. Dadurch wird seine Lebensqualität entscheidend verbessert. In Einzelfällen sind nach der Therapie zwar keine Tumorherde mehr nachweisbar, jedoch ist das realistische Ziel einer solchen Therapie nur das Aufhalten und Hinauszögern der Erkrankung“, so Chefarzt Freesmeyer. Dabei zeigen sich bei diesem neuartigen Ansatz nur moderate Nebenwirkungen. Beispielsweise kann sich das Blutbild durch die Therapie vorübergehend verändern. Im Labor der Klinik für Nuklearmedizin wird die mit dem schwach radioaktiven Nuklid 177-Lutetium markierte Substanz hergestellt. Diese bindet an das PSMA-reiche Tumorgewebe und bestrahlt es mit Hilfe der Radioaktivität von innen. Fotos: Schroll Prostatakrebs von innen bestrahlen Die Nuklearmediziner um Chefarzt Freesmeyer möchten das Prinzip der zielgerichteten Therapie zukünftig auch auf andere Anwendungsbereiche ausweiten. „Vor allem bei der Behandlung sehr häufig vorkommender Karzinomen wie Brust-, Lungen- oder Darmkrebs wäre eine derartige Therapie mit einfacher Durchführung und moderaten Nebenwirkungen für die Patienten wünschenswert“, sagt Freesmeyer. An Molekülen, die spezifisch an andere Tumoren binden, wird bereits intensiv geforscht. Anne Böttner Klinik für Nuklearmedizin PD Dr. Martin Freesmeyer Bachstraße 18, 07743 Jena 03641 9-33220 [email protected] Erste PSMA-Therapie in Jenaer Nuklearmedizin Vier Buchstaben können Patienten mit Prostatakrebs neue Hoffnung geben: PSMA. Diese Abkürzung steht für prostata-spezif isches PD Dr. Martin Freesmeyer Membran-Antigen, ein auf der Oberfläche von Prostatakarzinomzellen in hoher Konzentration vorkommendes Molekül. Am Universitätsklinikum Jena wurde nun erstmals ein Patient mit fortgeschrittenem, therapieresistentem Prostatakarzinom mit einer neuen Methode behandelt, die auf dem Vorhandensein dieses Moleküls beruht. Mediziner sprechen bei diesem Verfahren von der sogenannten PSMA-Therapie. Etwa 70 000 Männer erkranken jährlich neu an Prostatakrebs. Damit ist diese Krankheit die häufigste Krebserkrankung beim Mann. „Die PSMA-Therapie ist eine weitere vielversprechende Option für Patienten, bei denen die herkömmlichen Therapieformen wie die operative Entfernung des Prostatakarzinoms, Hormon- oder Chemotherapien keine Wirkung mehr zeigen oder die darauf mit Unverträglichkeit reagieren“, zeigt Privatdozent Dr. Martin Freesmeyer, Chefarzt an der Klinik für Nuklearmedizin, den Nutzen der innovativen Therapie auf. Bei dieser Therapie wird der Patient eine mit dem schwach radioaktiven Nuklid 177-Lutetium markierte und eigens in der Radiopharmazie der Klinik für Nuklearmedizin hergestellte Substanz injiziert. Diese bindet an das PSMA-reiche Tumorgewebe und bestrahlt es mithilfe der Radioaktivität von innen. „Da fast ausschließlich die Tumorzellen das radioaktive Medikament aufnehmen, wirkt die Strahlung nahezu nur im Prostatakarzinom, nicht jedoch im gesunden Gewebe des Umfeldes“, erklärt der Nuklearmediziner die Wirkungsweise. Die Besonderheit dieser Therapie liegt zudem darin, dass bereits im Vorfeld anhand eines Bildgebungsverfahrens untersucht werden kann, ob eine PSMA-Therapie erfolgversprechend ist. Durch diese individuelle und zielgerichtete Auswahl der Patienten können weniger chancenreiche Therapien vermieden werden. Erste Erfahrungen anderer Kliniken zeigen, dass die Therapie gut verträglich ist und weit über die Hälfte der behandelten Patienten darauf anspricht. Neben einer Abnahme der Tumormassen oder der Verhinderung eines weiteren Tumorwachstums führt die Therapie Brachytherapie bei Brustkrebs effektiv UKJ-Strahlentherapeuten an fünfjähriger europaweiter Studie beteiligt Eine spezielle Form der Strahlentherapie, die Brachytherapie „von innen“, ist bei der Behandlung von Brustkrebs genau so effektiv wie die Bestrahlung der Brust von außen. Allerdings ist sie mit einer Dauer von nur einer Woche deutlich kürzer: Eine Bestrahlung von außen dauert bis zu sechs Wochen. Zu diesem Ergebnis kamen internationale Brustkrebs- und Strahlentherapieexperten unter Beteiligung des Universitätsklinikums Jena (UKJ) in einer europäischen Therapiestudie. Die Studienergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Lancet“ publiziert. Prof. Dr. Thomas G. Wendt, Direktor der Klinik für Strahlentherapie am UKJ: „Dabei handelt es sich um eine Teilbrustbestrahlung. Dieses Verfahren kann Brustkrebspatienten angeboten werden, die wegen eines kleinen Tumors ohne Lymphknotenbefall im Achselbereich an der Frauenklinik des UKJ operiert wurden. Die Bestrahlung dauert eine Woche und erfolgt stationär.“ Bestrahlt wird mittels Brachytherapie: Dabei werden in einer Kurznarkose an die Stelle des zuvor operativ entfernten Brusttumors dünne Plastikschläuche von ca. 1,5 Millimeter Durchmesser eingebracht, in die zweimal pro Tag für wenige Minuten eine radioaktive Quelle eingebracht wird. „Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass das umliegende Gewebe besser geschont wird“, erklärt Prof. Wendt. Die europäische Studie erstreckte sich über fünf Jahre, umfasste über 1 000 Patientinnen und wurde durch die Deutsche Krebshilfe gefördert. „Gemeinsam mit den Kollegen aus vielen anderen europäischen Ländern konnten wir nun nachweisen, dass diese Form der Therapie genauso effektiv ist, um ein Wiederauftreten des Brusttumors zu vermeiden, wie die herkömmliche Bestrahlung, allerdings deutlich schonender und in kürzerer Zeit“, so der Jenaer Strahlentherapieexperte. (dre) Klinik für Strahlentherapie und Radio­onkologie Bachstraße 18, 07743 Jena 03641 9-34004 [email protected] www.uniklinikum-jena.de 9 10 UTCNews UTCNews „Vernünftiges Verhalten ist der beste Schutz“ Dr. Steven Goetze, Oberarzt an der Klinik für Hautkrankheiten, über Hautkrebs jedoch vor allem daran, dass der Hautkrebs in einem früheren Stadium erkannt wird als bisher. Dr. Steven Goetze Foto: UKJ Auswertungen haben gezeigt, dass im vergangenen Jahr weniger als zehn Prozent der Thüringer eine Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung genutzt haben, die einen Anspruch darauf hätten. Ist das bedenklich? Dr. Goetze: Die regelmäßige Untersuchung der Haut ist einfach die sicherste Methode, um schnell Veränderungen festzustellen. Wenn Hautkrebs frühzeitig erkannt wird, können die Patienten in den meisten Fällen sogar geheilt werden. Darum ist es wirklich wichtig, das Hautkrebs-Screening wahrzunehmen, das gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren alle zwei Jahre in Anspruch nehmen können. Dies kann bei einem Hautarzt oder einem Hausarzt mit entsprechender Qualifikation geschehen. Wie häufig ist Hautkrebs in Thüringen? Dr. Goetze: Jedes Jahr erkranken in Thüringen etwa 500 Menschen neu an Malignem Melanom. Bei uns in der Klinik haben wir pro Jahr fast 100 Neuerkrankungen. Nach den aktuellen Zahlen des Gemeinsamen Krebsregisters der ostdeutschen Bundesländer liegt das Maligne Melanom bei Männern in Thüringen an 9. Position der häufigsten Krebserkrankungen, bei Frauen sogar an 5. Stelle. Seit der Einführung des Hautkrebs-Screenings im Juli 2008 ist die Zahl der diagnostizierten Fälle deutlich angestiegen. Das liegt Was ist zu tun, wenn der Verdacht auf ein Malignes Melanom besteht? Dr. Goetze: Sollte der Verdacht auf ein Malignes Melanom bestehen, bestellen wir unsere Patienten so schnell wie möglich ein. Die Hautveränderung wird komplett herausgeschnitten und feingeweblich untersucht. Beträgt die Eindringtiefe in die Haut weniger als zwei Millimeter, wird eine Nachoperation mit einem Zentimeter Sicherheitsabstand vorgenommen. Bei mehr als zwei Millimetern Tumordicke erfolgt die Nachoperation mit zwei Zentimetern Sicherheitsabstand. Dies geschieht ebenfalls in unserer Hautklinik. Wir bieten den Patienten alles unter einem Dach – von der Diagnose über die Therapie bis zu Nachsorge. Entscheiden Sie allein über die Therapieform? Dr. Goetze: Unter dem Dach des UniversitätsTumorCentrums arbeiten alle Spezialisten des UKJ eng zusammen. Dazu zählen 16 Kliniken und Fachabteilungen, sieben Institute sowie die fünf bereits zertifizierten Organkrebszentren, von denen das Hauttumorzentrum eines ist. In den wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen besprechen wir unsere Patienten mit den Kollegen der unterschiedlichen Fachabteilungen. Was raten Sie Ihren Patienten zur primären Prävention von Hautkrebs? Dr. Goetze: Der beste Schutz für unsere Haut ist vernünftiges Verhalten im Sommer. An warmen Tagen sollten wir die Sonne zwischen 11 und 15 Uhr am besten meiden. Auch im Schatten kann die UV-Belastung dann noch bei 50 Prozent liegen. Guten Schutz bietet lange, weite Kleidung. Dabei muss der Stoff nicht dick sein, jedoch engmaschig gewebt. Wir können uns da ein Beispiel an den Tuarek nehmen, deren lange Kleidung oft zudem in dunklen Farben gehalten ist. Wichtig ist auch zu bedenken, dass die UV-Belastung an der See und im Hochgebirge stärker ist als in anderen Gegenden. Wie sieht es mit Sonnencremes aus? Dr. Goetze: Sonnenschutzcremes werden von vielen Patienten überschätzt. Helle Hauttypen sollten zu Produkten mit dem Lichtschutzfaktor 50 greifen. Das Problem dieser Angaben besteht jedoch darin, dass sie für deutlich größere Mengen gelten, als man normalerweise benutzt. Der Schutz nimmt bei geringeren Mengen jedoch rapide ab. Wir empfehlen, nicht nur eine ausreichende Menge Sonnenschutzcreme zu verwenden, sondern auch regelmäßig nachzucremen. Das gilt auch für Produkte, die als wasserfest bezeichnet werden. Verdammen Sie die Sonne? Dr. Goetze: Sicher nicht. Das wäre auch falsch. Wir brauchen sie für unsere Vitamin-D-Produktion und auch der Schlaf-Wach-Rhythmus wird durch sie gesteuert. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass wir uns in der Sonne sehr wohl fühlen. Nicht ohne Grund liegt die Selbstmordrate in Ländern mit langen, dunklen Wintern deutlich über der in sonnenreichen Gegenden. In bestimmten Fällen kann Sonne auch heilen: So werden Patienten mit Schuppenflechte oder Neurodermitis in unserer Hautklinik beispielsweise gezielt mit verschiedenen UV-Therapien behandelt. Anke Schleenvoigt Klinik für Hautkrankheiten am Universitätsklinikum Jena Hauttumorzentrum Erfurter Straße 35, 07740 Jena Oberarzt Dr. Steven Goetze 03641 9-37322 Kontaktdaten Onkologisches Zentrum und Organkrebszentren Onkologisches Zentrum Tel.: 03641 9-33114 Fax: 03641 9-33840 Schwerpunkt Lymphome, Leukämie, Plasmozytom, hämatologische Systemerkrankungen Tel.: 03641 9-324201 Fax: 03641 9-324202 Hotline: 03641 9-324280 Schwerpunkt Muskuloskelettale Tumoren Tel.: 03641 - 9 322807 Fax: 03641 - 9 322802 Interdisziplinäres Brustzentrum Tel.: 03641 9-33205 Fax: 03641 9-34215 Gynäkologisches Krebszentrum Tel.: 03641 9-33492 Fax: 03641 9-33351 Prostatakarzinomzentrum Schwerpunkt Harnblase, Niere, Hoden, Penis Tel.: 03641 9-35190 Telefon in dringenden Notfällen: 03641 9-35189 HautTumorZentrum Tel.: 03641 9-37322 oder 03641 9-37502 Universitäres Darmkrebszentrum/ Viszeralonkologisches Zentrum Schwerpunkt Magen, Speise­röhre, Leber, Galle, GIST, NET Tel.: 03641 9-322601 Fax: 03641 9-322602 Hotline: 03641 9-322609 Kopf-Hals-Tumorzentrum HNO: Tel.: 03641 9-35127 Fax: 03641 9-35129 MKG: Tel.: 03641 9-323601 Fax:03641 9-323602 Habilitationspreis 2015 an UKJ-Krebsmediziner Privatdozent Dr. Thomas Ernst von der Klinik für Innere Medizin II ist mit dem diesjährigen Habilitationspreis der Friedrich-­ Schiller-Universität Jena ausgezeichnet worden. Der 39-jährige Krebs­ mediziner erhielt die mit 5 .000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Arbeit „Molekulargenetische Untersuchungen zur Pathogenese und Therapie­ resistenz bei myeloischen Leukämien“, in der er an seine bisherigen Untersuchungen zur Entstehung von Blutkrebs­ erkrankungen anknüpft. Hier gelang es ihm bereits 2010, ein neues Krebs-Gen zu identifizieren, das zur Entstehung von Knochen­mark­tumoren beiträgt. Ernst leitet an der KIM II eine Forschungsgruppe. Das Preisgeld wurde von der Universität und ihrer Freundesgesellschaft zur Verfügung gestellt. Zu den diesjährigen Trägern des ebenfalls von der Gesellschaft vergebenen Promotionspreises gehört auch der Mediziner Dr. Alexander Schulz. Dr. Uta von der Gönna 11 · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Kontakt · Interdisziplinäre Tumorboards In den Tumorboards werden Diag­nostik und Therapie aller Tumor­patienten interdisziplinär besprochen. Das UTC bietet niedergelassenen Ärzten und anderen Krankenhäusern an, ihre Patienten hier persönlich vorzustellen oder sich telefonisch und via Netviewer zuzuschalten. Bilder können uns vorab per CD zugesendet werden. Mo 13.30 – 14.00 Uhr Kopf-Hals-Tumorboard Mo 14.15 – 15.00 Uhr Thoraxchirurgisches Tumorboard Mo 15.00 – 16.00 Uhr Viszeralmedizinisches Tumorboard einschließlich Dermatologisches und Muskuloskelettales Tumorboard Jeden 1. Di des Monats 14.30 Uhr Transplantationsbesprechung für Stammzell-/ Knochenmarktransplantation Mi 14.00 – 15.00 Uhr Urologisches Tumorboard Mi 15.00 – 16.00 Uhr Gynäkologisches Tumorboard Tumorambulanz Tumorsprechstunde Die zentrale Tumorambulanz gibt jedem Patienten die Möglichkeit sich zu seiner Erkrankung eine Zweitmeinung zu holen. Auch niedergelassene Ärzte und andere Krankenhäuser können Patienten an die zentrale Tumorambulanz überweisen. Über die Vorstellung in einer der interdisziplinären Tumorkonferenzen kann dann eine Therapieempfehlung gegeben werden. Donnerstag 13.00 - 16.00 Onkologische Tagesklinik Erlanger Allee 101, 07747 Jena Anmeldung Tel.: 03641 9-33114 Impressum UniversitätsTumorCentrum Jena Bachstraße 18 · 07743 Jena Tel.: 03641 9-33114 Fax: 03641 9-33840 E-Mail:[email protected] Web:www.tumorzentrum.uniklinik-jena.de Jeden 1. Mi im Monat 15.30 – 16.30 Uhr Tumorboard für hämatologische System­ erkrankungen bzw. komplexe und fortgeschrittene Malignome Do 8.00 – 9.00 Uhr Lebertumorboard Do 14.30 – 15.30 Uhr Neurochirurgisches Tumorboard Eine genaue Übersicht der wöchentlichen Termine finden Sie auf www.tumorzentrum.uniklinik-jena.de. Anmeldung Tel.: 03641 9-33114 oder E-Mail: [email protected]