Ausgabe 02/ 2016 - Tumorzentrum Jena

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Ausgabe 01 | 2016
Für Zuweiser und Selbsthilfegruppen des UniversitätsTumorCentrums Jena
» Rezertifizierung des Onkologischen Zentrums
Deutsche Krebsgesellschaft bestätigt erneut hohe
Qualität in der Krebsbehandlung am UKJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
» Schmerztherapie am UKJ
Interview mit Prof. Winfried Meißner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
» Angst vor Schmerzen am Lebensende nehmen
Abteilung für Palliativmedizin am UKJ besteht seit sechs Jahren . . . . . . . . . . . . 5
» Peritonealkarzinose - neue Therapieoption
Behandlungskombination aus Operation und Chemotherapie verlängert
Überlebenszeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
» Erster Einsatz für OP-Roboter bei Rachenkrebs
Erfolgreicher Eingriff der Experten der HNO-Klinik am UKJ . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
» Neue Optionen für Patienten mit Prostatakarzinom
Erste PSMA-Therapie in Jenaer Nuklearmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
» Brachytherapie bei Brustkrebs effektiv
UKJ-Strahlentherapeuten an fünfjähriger europaweiter Studie beteiligt . . . . . 9
» „Vernünftiges Verhalten ist der beste Schutz“
Dr. Steven Goetze, Oberarzt an der Klinik für Hautkrankheiten,
über Hautkrebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
» Habilitationspreis 2015 an UKJ-Krebsmediziner
Auszeichnung von PD Dr. Thomas Ernst, Klinik für Innere Medizin II . . . . . . . . 11
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Liebe Leserinnen und Leser,
ein aufregendes, spannendes und nicht immer von guten
Nachrichten geprägtes Jahr 2015 ging zu Ende und das
neue Jahr 2016 brachte bereits zahlreiche Neuerungen.
In bewährter Weise möchten wir Sie über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Tumormedizin des Universitätsklinikums Jena informieren:
Das „Onkologische Zentrum“ des Universitätsklinikums
Jena (UKJ) wurde kürzlich von der Deutschen Krebsgesellschaft erfolgreich rezertifiziert. Zudem wurde das um
den Bereich der Lebertumoren erweiterte Universitäre
Darmkrebszentrum als „Viszeralonkologisches Zentrum“
und der neue Schwerpunkt „Muskuloskelettale Tumoren“
erstzertifiziert (S. 3).
Weitere Themen der aktuellen Ausgabe betreffen unter
anderem neue Entwicklungen zur Schmerztherapie (S.
4-5), zur HIPEC-Behandlung bei Peritonealkarzinose (S. 6),
zur Hautkrebsvorsorge (S. 10) sowie zum zunehmenden
Einsatz des daVinci-Operationsroboters für weitere Indikationen – hier exemplarisch für den Bereich HNO-Tumoren dargestellt (S. 7).
Wir hoffen Ihr Interesse geweckt zu haben. Viel Freude bei
der Lektüre unseres Newsletters!
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. med. A. Hochhaus
Direktor UniversitätsTumorCentrum
UniversitätsTumorCentrum
Das
wünscht Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Osterfest!
Deutsche Krebsgesellschaft bestätigt hohe
Qualität in der Krebsbehandlung am UKJ
Erstmals Auszeichnung für Viszeralonkologisches Zentrum und Schwerpunkt für
Muskuloskelettale Tumoren/ Mehr als 30.000 Menschen mit Tumorerkrankungen
jährlich am UKJ in Behandlung
Jena (ukj/boe). Ausgezeichnete Krebsmedizin: Das „Onkologische Zentrum“ des Universitätsklinikums Jena (UKJ)
wurde kürzlich von der Deutschen Krebsgesellschaft
erfolgreich rezertifiziert. Zudem wurde das um den Bereich
der Lebertumoren erweiterte Universitäre Darmkrebszentrum als „Viszeralonkologisches Zentrum“ und der neue
Schwerpunkt „Muskuloskelettale Tumoren“ erstzertifiziert.
„Wir freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung. Die
erfolgreiche Überprüfung beweist, dass wir die strengen
Kriterien an Qualitätsstandards, Behandlungsstrategien,
Organisationsstrukturen und Abläufen erfüllen und sich
krebskranke Patienten am UKJ in beste Hände begeben“,
so Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Direktor des UniversitätsTumorCentrums am UKJ.
Über 30.000 Menschen mit Tumorerkrankungen werden
pro Jahr am UKJ behandelt, davon mehr als 11.000 stationär
und etwa 22.000 Patienten ambulant, darunter befinden
sich jährlich etwa 3.000 Patienten mit einer neu aufgetretenen Tumorerkrankung. Unter dem Dach des UniversitätsTumorCentrums arbeiten Spezialisten verschiedener
Fachrichtungen und Berufsgruppen des UKJ eng zusammen. Zum Onkologischen Zentrum zählen 16 Kliniken und
Fachabteilungen, sieben Institute und die sechs zertifizierte Organkrebszentren am UKJ: das Interdisziplinäre
Brustzentrum, das Gynäkologische Krebszentrum, das
Hauttumorzentrum, das Prostatakarzinomzentrum, das
Kopf-Hals-Tumorzentrum sowie das nun erstmals zertifizierte Viszeralonkologische Zentrum.
Das UKJ musste verschiedene Kriterien für die Rezertifizierung erfüllen. „Die Auditoren würdigten mit der Auszeichnung die Weiterentwicklung des Onkologischen Zentrums
seit der Erstzertifizierung. Dabei stellten sie vor allem die
psychoonkologische und die palliativmedizinische Betreuung der Patienten positiv hervor“, bestätigt OA Dr. Ekkehard
Eigendorff, Geschäftsführer des UniversitätsTumorCentrums. „Außerdem wurde die klinikübergreifende kooperative Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern in besonderer
Weise gelobt.“
Hintergrund:
Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft
Um die Qualität bei der Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge onkologischer Erkrankungen zu verbessern, werden bereits zertifizierte Onkologische Zentren
jährlich durch die Deutsche Krebsgesellschaft überprüft,
in einem dreijährlichen Rhythmus erfolgt eine komplette
Rezertifizierung nach den strengen Kriterien der Zertifizierungskommission der Deutschen Krebsgesellschaft.
Weitere Informationen:
Kontakt:
OA Dr. Ekkehard Eigendorff
Geschäftsführer des
UniversitätsTumorCentrums am
Universitätsklinikum Jena
Bachstraße 18
07743 Jena
Tel.: 03641-933114
Fax: 03641-933840
Mail: [email protected]
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Wenn der Schmerz ein Eigenleben führt
Interview mit Prof. Winfried Meißner, Leiter der Sektion Schmerztherapie am UKJ
Schmerzen hat jeder Mensch irgendwann einmal. Wann
spricht man von chronischen Schmerzen?
Prof. Meißner: Schmerz hat
eigentlich
eine
wichtige
Funktion. Mit Schmerzen sendet der Körper Warnsignale,
Hinweise auf Krankheiten,
Über- oder Fehlbelastung.
Bei chronischen Schmerzen ist diese biologische
Warnfunktion meist verlorengegangen. Der Schmerz
verselbstständigt sich, entwickelt eine Eigendynamik,
oft ohne erkennbare körperProf. Winfried Meißner
liche Ursache. Dabei ist nicht
Foto: Szabó
allein die Dauer des Schmerzes das Entscheidende. Bei einem chronischen Schmerzsyndrom spielt der psychische Leidensdruck für die
Patienten eine große Rolle. Betroffene Patienten sind oft
lange Zeit krankgeschrieben, müssen teilweise ihre Arbeit
wegen der Schmerzen aufgeben, ziehen sich aus ihrem
gewohnten Umfeld zurück, entwickeln Depressionen. Sehr
oft haben sie schon viele Ärzte aufgesucht, alle möglichen
Therapien und Medikamente ausprobiert, ohne Erfolg.
Wie häufig sind chronische Schmerzen?
Prof. Meißner: Etwa ein Viertel der Bevölkerung kämpft
nach Schätzungen mit einfachen chronischen Schmerzen
– also solchen, bei denen sich die Beeinträchtigungen im
Alltag einigermaßen in Grenzen halten. Für rund sieben
Prozent ist ein Schmerzsyndrom mit hoher Beeinträchtigung verbunden, bei knapp drei Prozent haben sich aus
den Schmerzen schon psychische Folgeerkrankungen
entwickelt. Je nach Definition schwanken die Zahlen der
Betroffenen also zwischen zwei und 23 Millionen. Am
häufigsten dabei sind chronische Schmerzen des Knochenund Muskelapparates, vor allem Rückenschmerzen,
sowie chronische Kopfschmerzen, zum Beispiel Migräne.
Bei rund drei Prozent der operierten Patienten wiederum
treten oft Monate nach dem Eingriff Nervenschmerzen im
operierten Bereich auf. Typisches Beispiel ist der Phantomschmerz nach Amputationen.
Wie sieht die moderne Schmerztherapie bei einem chronischen Schmerzsyndrom aus?
Prof. Meißner: Nicht nur bei Rückenschmerzen hat sich
in den vergangenen 15 Jahren die sogenannte multimodale Therapie durchgesetzt. Das bedeutet, dass Schmer-
zen nicht mit einem einzelnen Therapieverfahren – zum
Beispiel nur mit Schmerzmitteln – angegangen, sondern verschiedene Methoden kombiniert werden. Dazu
gehören Physiound Ergotherapie-Behandlungen, Sporttherapie, Gespräche mit Psychologen, weitere psychotherapeutische Elemente wie Stressbewältigungsund
Entspannungsverfahren. Eine gezielte medikamentöse
Schmerzbehandlung kann diese Maßnahmen unterstützen, steht aber nicht im Vordergrund. Wichtig ist
vor allem die körperliche Aktivierung. An der Interdisziplinären Schmerztagesklinik am UKJ, die wir gemeinsam
mit dem Institut für Physiotherapie betreiben, arbeiten
wir nach diesem Konzept. Bevor eine solche Therapie in
Frage kommt, müssen aber zunächst mögliche körperliche Ursachen wie Osteoporose oder Bandscheibenvorfälle abgeklärt werden. Wenn immer möglich, sollten
Schmerzen ursächlich behandelt werden. In einigen Fällen können auch spezialisierte Behandlungsverfahren,
beispielsweise eine elektrische Nervenstimulation, sehr
hilfreich sein. Durch ein Assessment, das der tagesklinischen Behandlung vorgeschaltet ist, wird das geeignete
Behandlungsverfahren identifiziert, dabei kooperieren
wir eng mit unseren Partnern im UKJ.
Was ist Ziel einer multimodalen Schmerztherapie?
Prof. Meißner: Es geht um den besseren Umgang mit den
Schmerzen. Dazu gehört es unter anderem, schmerzauslösende oder –verstärkende Situationen zu erkennen,
Techniken für den Umgang damit zu entwickeln. Es geht
darum, weniger auf Medikamente angewiesen zu sein, den
Alltag, die Arbeit trotz Schmerzen besser bewältigen zu
können. Kurz: Es geht um Lebensqualität.
Komplett verschwindet chronischer Schmerz auch nach
einer solchen Behandlung nicht?
Prof. Meißner: Das Problem bei chronischen Schmerzen
ist ja gerade, dass es oft keine erkennbare Ursache gibt
und der Schmerz sozusagen ein „Eigenleben“ führt. Ziel
der Behandlung ist nicht Schmerzfreiheit, sondern eine
Schmerzlinderung und ein besserer Umgang mit den
schmerzbedingten Beeinträchtigungen. Wir haben soeben
die ersten Daten zu den Therapieergebnissen ausgewertet. Die Patienten unserer Tagesklinik berichten nach Therapieende im Mittel über 25 Prozent weniger Schmerzen
und haben im Alltag mit deutlich weniger Beeinträchtigungen zu kämpfen. Das Erstaunliche dabei: Die Zahl der
Patienten, die opioidartige Schmerzmittel benötigen,
sinkt gleichzeitig von 35 auf 18 Prozent. Diese Effekte halten auch sechs Monate nach der Behandlung an.
Welche Fehler sind aus Ihrer Sicht die häufigsten, die
heutzutage bei der Behandlung dauerhafter Schmerzen
gemacht werden?
Prof. Meißner: Der zu lange und einseitige Einsatz nur
wenig oder nicht mehr wirksamer und passiver Therapien,
zum Beispiel jahrelang ausschließlich Schmerzmittel,
Injektionen oder Akupunktur. Oft wird auch die psychosoziale Komponente eines Schmerzleidens verkannt und zu
spät psychologische Unterstützung hinzu gezogen.
Was ist so problematisch daran, chronische Schmerzen
ausschließlich medikamentös zu behandeln?
Prof. Meißner: Schmerzlindernde Medikamente sind
kurzund mittelfristig oft sehr wirksam. Langfristig profitiert jedoch nur circa ein Viertel der Patienten von einer
medikamentösen Therapie. Manche Schmerzmittel haben
bisweilen Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Verstopfung
oder Übelkeit. Eine Abhängigkeit ist selten, aber kann vorkommen. Andere Schmerzmittel, insbesondere die frei in
der Apotheke verkäuflichen, können Magen-Darmtrakt,
die Niere oder die Leber schädigen.
Wann ist eine Psychotherapie für die Behandlung chronischer Schmerzen geeignet?
Prof. Meißner: Eine psychotherapeutische Mitbetreuung
sollte bei lange bestehenden Schmerzen die Regel, nicht
die Ausnahme sein. In manchen Fällen ist der Schmerz
Symptom einer primär psychischen Erkrankung, etwa
einer Depression. Dann steht deren Behandlung im Vordergrund. Interview: Katrin Zeiß
Angst vor Schmerzen am Lebensende nehmen
Abteilung für Palliativmedizin am UKJ besteht seit sechs Jahren
Ist bei lebensbedrohlichen Krankheiten wie Krebs keine
Heilung mehr möglich, steht die Linderung der Symptome
im Mittelpunkt der Behandlung. Todkranke Menschen in
ihrer letzten Lebensphase medizinisch, pflegerisch, psychosozial und seelsorgerisch zu betreuen, ihre Schmerzen
zu reduzieren und damit Lebensqualität zu erhalten, das
ist Aufgabe der Palliativmedizin. Am Universitätsklinikum
Jena gibt es dafür seit sechs Jahren eine eigene Abteilung, die mit finanzieller Unterstützung der Deutschen
Krebshilfe errichtet wurde. In dem Neubau in Jena-Lobeda
stehen abseits des KlinikAlltagstrubels 12 Betten für die
stationäre Behandlung zur Verfügung. Außerdem gehört
zur Abteilung ein ambulantes Palliativteam, das unheilbar kranke Menschen zu Hause in ihrem familiären Umfeld
betreut.
„Schmerzen sind ein Grund, warum Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen auf der Palliativstation
behandelt werden“, sagt Privatdozent Dr. Ulrich Wedding,
einer der Chefärzte der zur Klinik für Innere Medizin II
gehörenden Abteilung. Auch dann, wenn konventionelle
Schmerzmedikamente nicht oder nicht mehr wirken, stehen effektive Therapieansätze zur Verfügung. Die palliative Schmerztherapie arbeitet mit einer Kombination aus
medikamentöser Behandlung mit starken Opiaten und
nichtmedikamentösen Verfahren, unter anderem auf den
körperlichen Zustand der Schwerkranken zugeschnittene
Bewegungstherapien und psychologische Unterstützung.
„Palliativmedizin ist interdisziplinäre Zusammenarbeit
verschiedener Berufsgruppen“, betont Wedding. Zum
25-köpfigen Team gehören Pflegekräfte, Ärzte, Sozialarbeiter, Physiound Ergotherapeuten, Psychologen und
Seelsorger. Auch ehrenamtlich Tätige unterstützen die
Arbeit. Ein Ziel einer solchen kombinierten Behandlung ist
es, den Kreislauf aus Schmerz und Angst zu durchbrechen,
so Wedding. „Angst vor Schmerz verstärkt den Schmerz
noch. Lässt sich diese Angst nehmen, bringt das ein Stück
Lebensqualität zurück.“ Zwei Drittel der in der Palliativ-Abteilung betreuten Patienten würden durch den stationären Aufenthalt so stabilisiert, dass sie anschließend
zu Hause, in einem Pflegeheim oder im stationären Hospiz
ambulant weiterbetreut werden könnten.
Katrin Zeiß
© bilderbox Fotolia.com
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Neue Therapieoption bei Peritonealkarzinose
Erster Einsatz für OP-Roboter bei Rachenkrebs
UKJ-Chirurgie setzt auf neuartige Kombination aus OP und Chemotherapie
Erfolgreicher Eingriff der Experten der HNO-Klinik am UKJ
Magenkrebs, Darmkrebs und Eierstockkrebs haben eines
gemeinsam: Im fortgeschrittenen Zustand kann der Tumor
das Bauchfell befallen, das die meisten inneren Organe
unterhalb des Zwerchfells umkleidet. Patienten mit einer
ausgedehnten
Peritonealkarzinose
(Bauchfellkrebs)
haben eine schlechte Prognose, denn nicht immer können die Krankheitsherde chirurgisch entfernt werden und
auch eine herkömmliche Chemotherapie schlägt meist
nicht an. Mit einer neuen Kombination aus umfassender
Operation und einer besonderen Art der Chemotherapie
soll für diese Patienten die bislang kurze Überlebenszeit
verlängert werden. Die sogenannte HIPEC (Hypertherme
intraperitoneale Chemotherapie) kommt auch am Universitätsklinikum Jena zum Einsatz.
„Bei dem Verfahren werden in einer Operation zunächst
alle sichtbaren Tumorzellen operativ beseitigt“, erklärt
Privatdozentin Dr. Silke Schüle, Oberärztin an der Klinik
für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, wo jährlich
zwischen zehn und 15 solcher Eingriffe vorgenommen
werden. Das bedeutet, dass das Bauchfell sowie die befallenen Organe ganz oder teilweise entfernt werden müssen. Anschließend wird die komplette Bauchhöhle noch
unter Narkose mit einer auf 42 Grad Celsius erwärmten
Chemotherapiesubstanz gespült. Dafür wird das Medikament in einer Trägerlösung über vier bis fünf Drainagen
in den Bauchraum eingebracht, wo es bis zu eineinhalb
Stunden zirkuliert und anschließend wieder abgelassen
wird. So kann die Chemotherapie in hoher Dosis direkt in
der vom Tumor betroffenen Bauchregion wirken.
Normalerweise wirkt eine Chemotherapie über den
Blutkreislauf, in den die Chemotherapie-Medikamente
(Zytostatika) per Infusion über die Armvene oder einen
Venenport verabreicht werden, um zirkulierende Tumorzellen abzutöten. „Dabei gelangt jedoch nur ein kleiner
Teil der Wirkstoffe wirklich an den Ort, wo sie benötigt
werden, nämlich in das Bauchfell“, so Schüle. Sinnvoll
sei es allerdings in bestimmten Fällen, beispielsweise
beim Darmkrebs oder Magenkrebs, der HIPEC-Behandlung zwei bis drei normale Chemo-Zyklen vorzuschalten und auch der Operation nochmals einige klassische
Chemo-Zyklen folgen zu lassen. Insgesamt bedeute
dies vier bis sechs Monate intensive Therapie.
Eine HIPEC-Behandlung ist für die Patienten strapaziös.
Schüle: „Operation plus HIPEC dauern mehrere Stunden,
das ist eine sehr hohe körperliche Belastung für die
Patienten.“ Deshalb schauen sich die Jenaer Mediziner
sehr genau an, welche Patienten für das Verfahren in
Frage kommen, ob sie fit genug dafür sind. Die Entscheidung wird im sogenannten Tumorboard, in dem Spezia-
listen verschiedener Fachrichtungen die einzelnen Fälle
besprechen, getroffen. Die von einer herkömmlichen
Chemotherapie bekannten Nebenwirkungen wie die
Zerstörung weißer und roter Blutkörperchen, Haarausfall oder Nierenschädigung treten bei der HIPEC äußerst
selten auf, da nur eine geringe Dosis der Medikamente
aus der Bauchhöhle in den Blutkreislauf aufgenommen
wird.
Wichtig sei ein möglichst früher Zeitpunkt für die Therapie,
so Schüle. „Studien zeigen, dass Patienten mit möglichst
wenig Tumorbefall auf dem Bauchfell bessere Überlebenschancen haben und nur bei ihnen überhaupt längerfristig ein tumorfreies Überleben möglich ist.“ Das Verfahren
eignet sich allerdings nur für wenige Krebsarten, darunter Blinddarm-, Dickdarm-, Enddarmkrebs, Magenkrebs
und einer Tumorart, die mit Schleimansammlungen in der
Bauchhöhle verbunden ist.
Katrin Zeiß
Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor der HNO-Klinik am Universitätsklinikum Jena. Foto: UKJ/Schroll
Medizin-Premiere in Thüringen: Zum ersten Mal in den
neuen Bundesländern wurde ein Patienten mit Zungengrundkrebs mit dem DaVinci-Operationsroboter operiert.
Der Eingriff bei dem 65-jährigen Mann an der HNO-Klinik
des Universitätsklinikums Jena verlief erfolgreich. Zungengrundtumoren sind eine wichtige Form von Rachenkrebs und zählen zu den häufigsten Krebserkrankungen
im Kopf-Hals-Bereich. In Deutschland erkranken nach
aktuellen Schätzungen jährlich rund 13 000 Menschen an
Mundhöhlen- oder Rachenkrebs. Insbesondere die Anzahl
der Patienten mit Rachenkrebs hat in den letzten Jahren in
Deutschland zugenommen.
„Das ist eine wichtige Erweiterung unseres Therapieangebotes in der Patientenversorgung. Natürlich steuert der
Operateur dabei den Eingriff und hat jederzeit die Kontrolle. Der Roboter gibt uns aber völlig neue Möglichkeiten,
gerade bei Operationen von Tumoren im Mundrachenbereich“, erklärt Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor
der HNO-Klinik am Thüringer Universitätsklinikum. Denn
durch den Robotereinsatz ergibt sich für die Operateure
eine ganz andere Sichtweise auf das Eingriffsfeld. Die Eingriffe können jetzt noch präziser und schonender durchgeführt werden.
„Bei solchen Eingriffen, in diesem Fall bei einem Tumor am
Zungengrund, operieren wir durch den geöffneten Mund
und nicht etwa durch seitliche Schnitte, wie man es eventuell von anderen Krankheitsbildern kennt. Das ist schonend
für die Patienten, engt aber das Sichtfeld des Operateurs
stark ein, denn wir schauen ja von oben zunächst auf die
Zunge“, skizziert Prof. Guntinas-Lichius einen Grund für den
Einsatz des Roboters. Beim Eingriff mit dem DaVinci-Roboter sitzt der Arzt an einer Konsole und steuert von dort
die Instrumente. Eine exakte 3D-Darstellung am Bildschirm
gibt einen kompletten Überblick über die Lage des Tumors
und des umgebenden Gewebes während der Operation.
„Dadurch können wir Tumoren nun deutlich präziser entfernen. Davon profitieren die Patienten enorm. Denn unser
Ziel ist es ja, möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten“,
so Prof. Guntinas-Lichius. An der Jenaer HNO-Klinik werden
jährlich rund 150 neue Patienten mit bösartigen Tumoren
im Hals-Kopf-Bereich versorgt. Nach einer Operation kann
es zu kurzzeitigen Problemen beim Schlucken und beim
klaren Sprechen kommen, die mit entsprechenden Trainings schnell abgebaut werden können. „Je gezielter der
Eingriff, desto geringer ist auch hier das Risiko für solche
Probleme“, so Prof. Guntinas-Lichius.
Obwohl Mundhöhlen- und Rachenkrebs relativ häufig vorkommt, ist die Erkrankung in der Öffentlichkeit bislang
relativ unbekannt. Für Schlagzeilen sorgte die Krankheit
erst, als der Schauspieler Michael Douglas seine Erkrankung 2010 öffentlich machte, oder als Anfang dieses Jahres
bekannt wurde, dass beim Sänger der legendären britischen Rockband „Iron Maiden“ Zungenkrebs diagnostiziert
wurde.
Stefan Dreising
Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
www.hno.uniklinikum-jena.de
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auch zu einem sinkenden PSA-Wert, dem Standardtumormarker des Prostatakarzinoms. „Insgesamt wirkt
die Therapie palliativ. Die Tumorerkrankung schreitet
langsamer fort und der Patient hat weniger Schmerzen. Dadurch wird seine Lebensqualität entscheidend
verbessert. In Einzelfällen sind nach der Therapie zwar
keine Tumorherde mehr nachweisbar, jedoch ist das
realistische Ziel einer solchen Therapie nur das Aufhalten und Hinauszögern der Erkrankung“, so Chefarzt
Freesmeyer. Dabei zeigen sich bei diesem neuartigen
Ansatz nur moderate Nebenwirkungen. Beispielsweise
kann sich das Blutbild durch die Therapie vorübergehend verändern.
Im Labor der
Klinik für Nuklearmedizin
wird die mit dem schwach radioaktiven
Nuklid 177-Lutetium markierte Substanz hergestellt.
Diese bindet an das PSMA-reiche Tumorgewebe und bestrahlt
es mit Hilfe der Radioaktivität von innen. Fotos: Schroll
Prostatakrebs von innen bestrahlen
Die Nuklearmediziner um Chefarzt Freesmeyer möchten das Prinzip der zielgerichteten Therapie zukünftig
auch auf andere Anwendungsbereiche ausweiten. „Vor
allem bei der Behandlung sehr häufig vorkommender
Karzinomen wie Brust-, Lungen- oder Darmkrebs wäre
eine derartige Therapie mit einfacher Durchführung
und moderaten Nebenwirkungen für die Patienten
wünschenswert“, sagt Freesmeyer. An Molekülen, die
spezifisch an andere Tumoren binden, wird bereits
intensiv geforscht.
Anne Böttner
Klinik für Nuklearmedizin
PD Dr. Martin Freesmeyer
Bachstraße 18, 07743 Jena
03641 9-33220
[email protected]
Erste PSMA-Therapie in Jenaer Nuklearmedizin
Vier Buchstaben
können
Patienten mit
Prostatakrebs
neue Hoffnung
geben: PSMA.
Diese Abkürzung steht für
prostata-spezif isches
PD Dr. Martin Freesmeyer
Membran-Antigen, ein auf
der Oberfläche von Prostatakarzinomzellen in hoher
Konzentration vorkommendes Molekül. Am Universitätsklinikum Jena wurde nun erstmals ein Patient
mit fortgeschrittenem, therapieresistentem Prostatakarzinom mit einer neuen Methode behandelt, die auf
dem Vorhandensein dieses Moleküls beruht. Mediziner
sprechen bei diesem Verfahren von der sogenannten
PSMA-Therapie. Etwa 70 000 Männer erkranken jährlich
neu an Prostatakrebs. Damit ist diese Krankheit die
häufigste Krebserkrankung beim Mann.
„Die PSMA-Therapie ist eine weitere vielversprechende
Option für Patienten, bei denen die herkömmlichen
Therapieformen wie die operative Entfernung des
Prostatakarzinoms, Hormon- oder Chemotherapien
keine Wirkung mehr zeigen oder die darauf mit Unverträglichkeit reagieren“, zeigt Privatdozent Dr. Martin
Freesmeyer, Chefarzt an der Klinik für Nuklearmedizin,
den Nutzen der innovativen Therapie auf. Bei dieser
Therapie wird der Patient eine mit dem schwach radioaktiven Nuklid 177-Lutetium markierte und eigens
in der Radiopharmazie der Klinik für Nuklearmedizin
hergestellte Substanz injiziert. Diese bindet an das
PSMA-reiche Tumorgewebe und bestrahlt es mithilfe
der Radioaktivität von innen. „Da fast ausschließlich
die Tumorzellen das radioaktive Medikament aufnehmen, wirkt die Strahlung nahezu nur im Prostatakarzinom, nicht jedoch im gesunden Gewebe des Umfeldes“,
erklärt der Nuklearmediziner die Wirkungsweise. Die
Besonderheit dieser Therapie liegt zudem darin, dass
bereits im Vorfeld anhand eines Bildgebungsverfahrens untersucht werden kann, ob eine PSMA-Therapie
erfolgversprechend ist. Durch diese individuelle und
zielgerichtete Auswahl der Patienten können weniger
chancenreiche Therapien vermieden werden.
Erste Erfahrungen anderer Kliniken zeigen, dass die
Therapie gut verträglich ist und weit über die Hälfte der
behandelten Patienten darauf anspricht. Neben einer
Abnahme der Tumormassen oder der Verhinderung
eines weiteren Tumorwachstums führt die Therapie
Brachytherapie bei Brustkrebs effektiv
UKJ-Strahlentherapeuten an fünfjähriger europaweiter Studie beteiligt
Eine spezielle Form der Strahlentherapie, die
Brachytherapie „von innen“, ist bei der Behandlung von
Brustkrebs genau so effektiv wie die Bestrahlung der
Brust von außen. Allerdings ist sie mit einer Dauer von
nur einer Woche deutlich kürzer: Eine Bestrahlung von
außen dauert bis zu sechs Wochen. Zu diesem Ergebnis
kamen internationale Brustkrebs- und Strahlentherapieexperten unter Beteiligung des Universitätsklinikums Jena (UKJ) in einer europäischen Therapiestudie.
Die Studienergebnisse wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Lancet“ publiziert.
Prof. Dr. Thomas G. Wendt, Direktor der Klinik für Strahlentherapie am UKJ: „Dabei handelt es sich um eine
Teilbrustbestrahlung. Dieses Verfahren kann Brustkrebspatienten angeboten werden, die wegen eines
kleinen Tumors ohne Lymphknotenbefall im Achselbereich an der Frauenklinik des UKJ operiert wurden.
Die Bestrahlung dauert eine Woche und erfolgt stationär.“ Bestrahlt wird mittels Brachytherapie: Dabei
werden in einer Kurznarkose an die Stelle des zuvor
operativ entfernten Brusttumors dünne Plastikschläuche von ca. 1,5 Millimeter Durchmesser eingebracht, in
die zweimal pro Tag für wenige Minuten eine radioaktive Quelle eingebracht wird. „Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass das umliegende Gewebe besser
geschont wird“, erklärt Prof. Wendt.
Die europäische Studie erstreckte sich über fünf Jahre,
umfasste über 1 000 Patientinnen und wurde durch die
Deutsche Krebshilfe gefördert. „Gemeinsam mit den
Kollegen aus vielen anderen europäischen Ländern
konnten wir nun nachweisen, dass diese Form der
Therapie genauso effektiv ist, um ein Wiederauftreten
des Brusttumors zu vermeiden, wie die herkömmliche
Bestrahlung, allerdings deutlich schonender und in
kürzerer Zeit“, so der Jenaer Strahlentherapieexperte.
(dre)
Klinik für Strahlentherapie und Radio­onkologie
Bachstraße 18, 07743 Jena
03641 9-34004
[email protected]
www.uniklinikum-jena.de
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„Vernünftiges Verhalten ist der beste Schutz“
Dr. Steven Goetze, Oberarzt an der Klinik für Hautkrankheiten, über Hautkrebs
jedoch vor allem daran, dass der
Hautkrebs in einem früheren Stadium erkannt wird als bisher.
Dr. Steven Goetze Foto: UKJ
Auswertungen haben gezeigt, dass
im vergangenen Jahr weniger als
zehn Prozent der Thüringer eine
Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung
genutzt haben, die einen Anspruch
darauf hätten. Ist das bedenklich?
Dr. Goetze: Die regelmäßige Untersuchung der Haut ist einfach die
sicherste Methode, um schnell Veränderungen festzustellen. Wenn
Hautkrebs frühzeitig erkannt wird,
können die Patienten in den meisten Fällen sogar geheilt werden.
Darum ist es wirklich wichtig, das
Hautkrebs-Screening
wahrzunehmen, das gesetzlich Versicherte ab
35 Jahren alle zwei Jahre in Anspruch
nehmen können. Dies kann bei
einem Hautarzt oder einem Hausarzt
mit entsprechender Qualifikation
geschehen.
Wie häufig ist Hautkrebs in
Thüringen?
Dr. Goetze: Jedes Jahr erkranken in
Thüringen etwa 500 Menschen neu
an Malignem Melanom. Bei uns in
der Klinik haben wir pro Jahr fast
100 Neuerkrankungen. Nach den
aktuellen Zahlen des Gemeinsamen
Krebsregisters der ostdeutschen
Bundesländer liegt das Maligne
Melanom bei Männern in Thüringen
an 9. Position der häufigsten Krebserkrankungen, bei Frauen sogar
an 5. Stelle. Seit der Einführung des
Hautkrebs-Screenings im Juli 2008
ist die Zahl der diagnostizierten
Fälle deutlich angestiegen. Das liegt
Was ist zu tun, wenn der Verdacht
auf ein Malignes Melanom besteht?
Dr. Goetze: Sollte der Verdacht auf ein
Malignes Melanom bestehen, bestellen wir unsere Patienten so schnell
wie möglich ein. Die Hautveränderung wird komplett herausgeschnitten und feingeweblich untersucht.
Beträgt die Eindringtiefe in die Haut
weniger als zwei Millimeter, wird eine
Nachoperation mit einem Zentimeter
Sicherheitsabstand vorgenommen.
Bei mehr als zwei Millimetern Tumordicke erfolgt die Nachoperation mit
zwei Zentimetern Sicherheitsabstand. Dies geschieht ebenfalls in
unserer Hautklinik. Wir bieten den
Patienten alles unter einem Dach –
von der Diagnose über die Therapie
bis zu Nachsorge.
Entscheiden Sie allein über die
Therapieform?
Dr. Goetze: Unter dem Dach des UniversitätsTumorCentrums
arbeiten
alle Spezialisten des UKJ eng zusammen. Dazu zählen 16 Kliniken und
Fachabteilungen, sieben Institute
sowie die fünf bereits zertifizierten
Organkrebszentren, von denen das
Hauttumorzentrum eines ist. In den
wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen besprechen wir unsere
Patienten mit den Kollegen der
unterschiedlichen Fachabteilungen.
Was raten Sie Ihren Patienten
zur primären Prävention von
Hautkrebs?
Dr. Goetze: Der beste Schutz für
unsere Haut ist vernünftiges Verhalten im Sommer. An warmen Tagen
sollten wir die Sonne zwischen 11
und 15 Uhr am besten meiden. Auch
im Schatten kann die UV-Belastung
dann noch bei 50 Prozent liegen.
Guten Schutz bietet lange, weite Kleidung. Dabei muss der Stoff nicht dick
sein, jedoch engmaschig gewebt.
Wir können uns da ein Beispiel an
den Tuarek nehmen, deren lange
Kleidung oft zudem in dunklen Farben gehalten ist. Wichtig ist auch zu
bedenken, dass die UV-Belastung an
der See und im Hochgebirge stärker
ist als in anderen Gegenden.
Wie sieht es mit Sonnencremes aus?
Dr. Goetze: Sonnenschutzcremes
werden von vielen Patienten überschätzt. Helle Hauttypen sollten zu
Produkten mit dem Lichtschutzfaktor 50 greifen. Das Problem dieser
Angaben besteht jedoch darin, dass
sie für deutlich größere Mengen gelten, als man normalerweise benutzt.
Der Schutz nimmt bei geringeren
Mengen jedoch rapide ab. Wir empfehlen, nicht nur eine ausreichende
Menge Sonnenschutzcreme zu verwenden, sondern auch regelmäßig
nachzucremen. Das gilt auch für Produkte, die als wasserfest bezeichnet
werden.
Verdammen Sie die Sonne?
Dr. Goetze: Sicher nicht. Das wäre
auch falsch. Wir brauchen sie für
unsere Vitamin-D-Produktion und
auch der Schlaf-Wach-Rhythmus
wird durch sie gesteuert. Außerdem sollten wir nicht vergessen,
dass wir uns in der Sonne sehr wohl
fühlen. Nicht ohne Grund liegt die
Selbstmordrate in Ländern mit langen, dunklen Wintern deutlich über
der in sonnenreichen Gegenden. In
bestimmten Fällen kann Sonne auch
heilen: So werden Patienten mit
Schuppenflechte oder Neurodermitis
in unserer Hautklinik beispielsweise
gezielt mit verschiedenen UV-Therapien behandelt. Anke Schleenvoigt
Klinik für Hautkrankheiten
am Universitätsklinikum Jena
Hauttumorzentrum
Erfurter Straße 35, 07740 Jena
Oberarzt Dr. Steven Goetze
 03641 9-37322
Kontaktdaten Onkologisches Zentrum und
Organkrebszentren
Onkologisches Zentrum
Tel.: 03641 9-33114
Fax: 03641 9-33840
Schwerpunkt Lymphome, Leukämie, Plasmozytom, hämatologische Systemerkrankungen
Tel.: 03641 9-324201
Fax: 03641 9-324202
Hotline:
03641 9-324280
Schwerpunkt
Muskuloskelettale Tumoren
Tel.: 03641 - 9 322807
Fax: 03641 - 9 322802
Interdisziplinäres
Brustzentrum
Tel.: 03641 9-33205
Fax: 03641 9-34215
Gynäkologisches Krebszentrum
Tel.: 03641 9-33492
Fax: 03641 9-33351
Prostatakarzinomzentrum
Schwerpunkt Harnblase, Niere, Hoden,
Penis
Tel.: 03641 9-35190
Telefon in dringenden Notfällen:
03641 9-35189
HautTumorZentrum
Tel.: 03641 9-37322 oder
03641 9-37502
Universitäres Darmkrebszentrum/
Viszeralonkologisches Zentrum
Schwerpunkt Magen, Speise­röhre,
Leber, Galle, GIST, NET
Tel.: 03641 9-322601
Fax: 03641 9-322602
Hotline:
03641 9-322609
Kopf-Hals-Tumorzentrum
HNO: Tel.: 03641 9-35127
Fax: 03641 9-35129
MKG: Tel.: 03641 9-323601
Fax:03641 9-323602
Habilitationspreis 2015 an UKJ-Krebsmediziner
Privatdozent Dr. Thomas Ernst von der Klinik für Innere
Medizin II ist mit dem diesjährigen Habilitationspreis
der Friedrich-­
Schiller-Universität Jena ausgezeichnet
worden. Der 39-jährige Krebs­
mediziner erhielt die mit
5 .000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Arbeit „Molekulargenetische Untersuchungen zur Pathogenese und
Therapie­
resistenz bei myeloischen Leukämien“, in der
er an seine bisherigen Untersuchungen zur Entstehung
von Blutkrebs­
erkrankungen anknüpft. Hier gelang es
ihm bereits 2010, ein neues Krebs-Gen zu identifizieren,
das zur Entstehung von Knochen­mark­tumoren beiträgt.
Ernst leitet an der KIM II eine Forschungsgruppe. Das
Preisgeld wurde von der Universität und ihrer Freundesgesellschaft zur Verfügung gestellt. Zu den diesjährigen
Trägern des ebenfalls von der Gesellschaft vergebenen
Promotionspreises gehört auch der Mediziner Dr. Alexander Schulz. Dr. Uta von der Gönna
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Interdisziplinäre Tumorboards
In den Tumorboards werden Diag­nostik
und Therapie aller Tumor­patienten interdisziplinär besprochen.
Das UTC bietet niedergelassenen Ärzten
und anderen Krankenhäusern an, ihre Patienten hier persönlich vorzustellen oder
sich telefonisch und via Netviewer zuzuschalten. Bilder können uns vorab per CD
zugesendet werden.
Mo 13.30 – 14.00 Uhr
Kopf-Hals-Tumorboard
Mo 14.15 – 15.00 Uhr
Thoraxchirurgisches Tumorboard
Mo 15.00 – 16.00 Uhr
Viszeralmedizinisches Tumorboard
einschließlich Dermatologisches und
Muskuloskelettales Tumorboard
Jeden 1. Di des Monats 14.30 Uhr
Transplantationsbesprechung für
Stammzell-/ Knochenmarktransplantation
Mi 14.00 – 15.00 Uhr
Urologisches Tumorboard
Mi 15.00 – 16.00 Uhr
Gynäkologisches Tumorboard
Tumorambulanz
Tumorsprechstunde
Die zentrale Tumorambulanz gibt
jedem Patienten die Möglichkeit
sich zu seiner Erkrankung eine
Zweitmeinung zu holen. Auch niedergelassene Ärzte und andere
Krankenhäuser können Patienten
an die zentrale Tumorambulanz
überweisen. Über die Vorstellung
in einer der interdisziplinären Tumorkonferenzen kann dann eine
Therapieempfehlung
gegeben
werden.
Donnerstag 13.00 - 16.00
Onkologische Tagesklinik
Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Anmeldung
Tel.: 03641 9-33114
Impressum
UniversitätsTumorCentrum Jena
Bachstraße 18 · 07743 Jena
Tel.: 03641 9-33114
Fax: 03641 9-33840
E-Mail:[email protected]
Web:www.tumorzentrum.uniklinik-jena.de
Jeden 1. Mi im Monat 15.30 – 16.30 Uhr
Tumorboard für hämatologische System­
erkrankungen bzw. komplexe und fortgeschrittene Malignome
Do 8.00 – 9.00 Uhr
Lebertumorboard
Do 14.30 – 15.30 Uhr
Neurochirurgisches Tumorboard
Eine genaue Übersicht der wöchentlichen
Termine finden Sie auf www.tumorzentrum.uniklinik-jena.de.
Anmeldung
Tel.: 03641 9-33114 oder
E-Mail: [email protected]
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