Ansprüche des Verbrauchers an moderne Darbietungsformen von Brot Silke Schwartau, Verbraucherzentrale Hamburg Aktuelle Ernährungstrends – was ist davon zu halten? Berlin-Brandenburgische Gesellschaft für Getreideforschung e.V. Silke Schwartau, Verbraucherzentrale Hamburg 45. Wissenschaftliche Informationsforschung 13.1.2016 in Berlin Zentralbibliothek, © Paul Maurice - Fotolia.com 2.2.2016 Aufgabe der Verbraucherzentrale: Informieren, Transparenz schaffen und Interessen vertreten Drei Beispiele aus der aktuellen Arbeit Neun Thesen - Bei aktuellen Ernährungstrends … … sind die wirtschaftlichen Interessen, die hinter einem Hype stecken, häufig nicht transparent; Protagonisten, z.B. amerikanische Schauspieler, die sich plötzlich angeblich „toll und frisch“ fühlen und Hersteller verdienen häufig am meisten daran. … sind die Werbestrategen häufig schneller als die Wissenschaftler oder die Kontrollbehörden. … hinken Studienergebnisse häufig den aktuellen Entwicklungen hinterher. … ist die Ernährung mit starken Reglementierungen verbunden, ohne individuelle Vorlieben zu berücksichtigen. … findet man häufig einen sogenannten „Gefälligkeits-Journalismus“: Versteckte Werbung im redaktionellen Beitrag oder Kopplungsgeschäfte. … wird immer ein „Schuldiger“ benannt, z.B. Weizen oder Kohlenhydrate … sind wissenschaftlich fundierte Daten meistens Mangelware. Keine eigenen Studien, teilweise nur Tests an Zellkulturen oder Tieren. … werden Risiken und Nebenwirkungen häufig verschwiegen. … Trends sind immer etwas plakatives, Lebensmittel guter Qualität und wenig verarbeitet sind „langweilig“. Einige Bekenntnisse vorab Die Verbraucherzentrale vermittelt kein ärztlichen Fachwissen, sondern nur eine ernährungswissenschaftliche oder diätetische Einschätzung. In ärztliche Empfehlungen möchten wir uns nicht einmischen – dafür sind wir nicht kompetent genug. Zumal: alle Menschen sind verschieden und reagieren unterschiedlich. Wir haben keinen missionarischen Eifer, Ernährung ist etwas ganz persönliches, sollte Spaß machen und mit Genuss und Lebensfreude verbunden sein. Nur Sie entscheiden für sich selbst darüber! Wir möchten nicht, dass Sie eine Ernährungsweise ändern, wenn es Ihnen gut damit geht und Sie gesund sind. Wir kümmern uns vor allem um irreführende Werbeversprechen oder Betrug, daher ist unsere Herangehensweise nicht „neutral“ sondern immer im Interesse des Verbraucherschutzes. Trends, die sich überholt haben Blütenpollen Beispiel für wirtschaftliche Interessen beim Ginseng Unser Sortiment makrobiotischer Lebensmittel, Haushaltswaren, Bücher, Kosmetik etc. umfasst mehr als eintausendvierhundert verschiedene Produkte der Firmen MUSO, MITOKU/Arche, LIMA, Algamar, La Finestra, Danival und anderen Herstellern wie zum Beispiel: Makrobiotik Cranberrys Apfelessig Werbung: Wir verlieren den Appetit auf Süßes, Salziges und zu fette Speisen. Essig wirkt auf unseren Körper reinigend und desinfizierend. Wir ersparen uns eine lästige Diät Aber Essig kann noch mehr. Er ionisiert Calcium und Eisen für die Stoffwechselverwertung und bewahrt die Arterien vor Verkalkung, reguliert den Blutdruck, stärkt unsere Nerven und verbessert die Sauerstoffversorgung Noni-Saft Aloe-Vera Gel MakrobiotikVersand ArbiPulver, Agar Agar, AkadashiMiso, Amazake, Anchovis, Algen, AoNori, Auberginen Zahnpulver, AwaseMiso, Arrowroot, Arame, Bifun, Bancha Tee, Bonsoy, Caddie, Calasparra Reis, ChaSoba, Dulse, Daikon, Dashi, Dentie, Donabe, Dulse, Fleur de Sel, Fu-Ringe, Gemüsebürsten, GenmeiMiso, Genmei Su, Gomasio, GerstenMiso, Haramaki, Hatomugi, HatchoMiso, Hijiki, HokkaidoAzukibohnen, Hojicha, HokkaidoKürbis, IngwerPickles, Kelp, Katana, Klettenwurzeln, KoyaTofu, Kombu, Kukicha, Kuzu, Lotuswurzeln, MameMiso, Mandelmus, Me-Hijiki, Mekabu, Meeresgemüse, Meersalz, Mirin, Misosuppe, Mochi, MugiMiso, MuTee, NattoMiso, Nigari, Nori, Oryza, Pickles, Ponzu, ReisMiso, Sake, Seitan, Sengiri, Sesam, Sencha, Shiitake, ShiroMiso, Shiso, Shoyu, Soba, Somen, Suikato, Suribachi, Surikogi, Sushi, Tahin, Takuan, Tamari, TeriyakiSoße, Tekka, Tempeh, Tofu, TororoKombu, Udon, Umeboshi, Wakame, Wasabi, Yansen, ZenryFu • Candida Diät • Trennkost • Blutgruppendiät Einige aktuelle Trends im Überblick Detox Basenfasten Low Carb Almased Paleo (Exkurs Fleisch) Superfoods Aryuveda Fettarm Vegan lactose- und glutenfrei/ „Weizenwampe“ Lösungsweg Deutsche Gesellschaft für Ernährung? Trinkdiäten – Pulver gegen die Pfunde Gute Starthilfe bei großem Übergewicht bei exakter Durchführung Problem Jo-Jo-Effekt, wenn keine Ernährungsumstellung erfolgt Aber: Übertriebene Werbeversprechen „Genußfeindlich“ durch Einheitsgeschmack, keine Vielfalt, vielen fehlt nach kurzer Zeit das Kauen und der Spaß am Essen. Nur einzelne Mahlzeiten ersetzen: Erfolg problematisch, wenn zu anderen Mahlzeiten mehr gegessen wird . Hi, in der Zeitung „Das Parlament“ vom 18.Januar ist ein großer Artikel zu KuW http://www.dasparlament.de/2016/3_4/wirtschaft_und_finanzen/-/402428. Da könnent ihr richtig stolz sein, wie weit das Portal in die politische Landschaft vorgedrungen ist. Werbung: Die Hollywoodstars Gwyneth Paltrow und Selma Hayek sind ihre prominentesten Konsumentinnen. In New York und Los Angeles gibt es sie in jedem Supermarkt Detox: Darauf schwört nicht nur Hollywood Methode: nur Saft trinken, eventuell Suppe, keinen Kaffee, Zucker, Alkohol usw. Das Versprechen: entgiften, mehr Energie, Gewichtsverlust Wahrheit: Es gibt keinen einzigen Beleg für „Schlacken“ im Körper Deutsche Gesellschaft für Ernährung: „Die Entgiftungsmaßnahmen sind bestenfalls unnütz, schlimmstenfalls können sie sogar schaden. Als Folge eines starken Fastens können sich Nierensteine bilden, Kreislaufstörungen, Herzrhythmusstörungen und Schwindel auftreten. Im Extremfall wird der Herzmuskel angegriffen. Die Wirkung von Medikamenten kann beeinflusst werden. Wenn überhaupt sollten Fastenkuren nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.“ Kritische Verbrauchermeinungen in Blogs, Bewertungsportalen oder Facebookseiten häufig zensiert oder gelöscht Verbrauchermeinung: Wie doof muss man sein, um 99 Euro für ein paar vorbereitete Säfte auszugeben.... Unglaublich! Entschlacken und reinwaschen durch Eiswasser? Verbrauchermeinung: Dieser Artikel ist völliger Quatsch! Eine dreitägige "Entgiftungskur" mit Flaschensäften bringen überhaupt gar nichts! Das ist totale Verarsche! Und dann nach drei Tagen weitermachen wie zuvor. Da kann man sich das Geld getrost sparen und lieber Wasser trinken. Aktuelle Produktbeispiele aus Hamburgs Supermarktregalen Aryuveda Vorsicht bei Produktbestellungen im Internet! Bio unterliegt Kontrollen (EU-Kontrollstelle, Lebensmittelüberwachung). Exkurs: Ayurveda-Resort auf Sri Lanka: Vier Deutsche vergiftet. Nach der Rückkehr "Gewichtsverlust, Müdigkeit und Leistungsabfall", berichtet Tobias Meyer, Chefarzt der Nephrologie der AsklepiosKlinik Barmbek in Hamburg. Die Frau schluckte demnach drei Wochen lang schwarze Ayurveda-Kügelchen deren Quecksilbergehalt einer Analyse in Hamburg zufolge um das 2,31-Millionenfache über der zulässigen Norm liegt. Paleo – zurück in die Steinzeit? Nur was in der Steinzeit bekannt war, viel Fleisch, Fisch, Eier, Obst und Gemüse, was Jäger und Sammler gegessen haben – teilweise fermentierte Milchprodukte Keine Fertiglebensmittel, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Milchprodukte oder Zucker Promiwerbung mit Tom Jones Einige gute Ansätze: viel frisches Obst und Gemüse, wenig verarbeitete Lebensmittel Aber: zu viel Fleisch, zu viel Eiweiß, keine Milchprodukte und kein Getreide, alltagstauglich? Steinzeitmenschen wurden durchschnittlich nur 25 Jahre alt …Ursachen mangelnde Hygiene, mangelnde Gesundheitsvorsorge, schwierige Wohnbedingungen und auch die schlechte Ernährung? Exkurs: Gesundheitsrisiko Fleisch? Laut WHO Studie sind verarbeitete Fleischprodukte mit hoher Sicherheit krebserregend jedoch in Abhängigkeit von der Verzehrsmenge Kommentare der Besucher auf der Facebookseite der VZHH zeigen: Einhellige Meinung: Warnhinweis unnötig Bestreben weniger Fleisch zu essen war bereits vorhanden Aber auch: Keine Änderung im Verhalten von Fleischgenießern Die aktuelle WHO-Beurteilung Maximal empfehlenswerte Fleischmenge (Wochenbeispiel) Wenn jeden Tag Fleisch zum Mittag Mehr als 1kg Fleisch/ Woche Die empfohlene Höchstmenge liegt bei 300g bis 600g pro Woche. Wochentag Montag Dienstag Gericht Frikadelle im Brötchen Zwei halbe Mettbrötchen 130g 80g Ø– Fleischmenge Mittwoch Donnerstag Dönerteller Schnitzel mit Bratkartoffeln 100g Summe pro Woche = 1110g 200g Freitag Samstag Sonntag Spaghetti Bolognese Zwei Bratwürste Rumpsteak mit Ofenkartoffel 100g 300g 200g Maximale empfehlenswerte Fleischmenge (Tagesbeispiel) Wenn Fleisch bei jeder Mahlzeit auf dem Speiseplan steht besonders schwierig Empfehlung einzuhalten Nicht mehr als 40 bis 80g Fleisch pro Tag Mahlzeit Frühstück Mittagessen Abendessen Gericht Salamibrötchen Zwei Frikadellen Spiegelei mit Schinkenspeck Ø – Fleischmenge 42g 260g 100g Summe pro Tag = 402g Maximal empfehlenswerte Fleischmenge (Mittagsmahlzeiten) Bild der Speise Fleischprodukt Spaghetti Bolognese (100g/Portion) Döner (100-150g/Portion) Schnitzel Wiener Art (200g/Stück) max. Fleischmenge/Tag laut DGE 40 bis 80g max. Fleischmenge/Woche laut DGE 300 bis 600g Bereits 1 Portion Bolognese überschreitet die durchschnittliche Höchstmenge. 4 ½ Portionen Bereits 1 Döner überschreitet die durchschnittliche Höchstmenge. 3 ½ Portionen Bereits ½ Schnitzel überschreitet die durchschnittliche Höchstmenge. 2 Stück Low Carb – Abnehmen ohne Hunger ? Die Low-Carb-Ernährungspyramide steht auf dem Kopf Atkins-Diät, Hollywood-Star, Mayo-diät genannt – propagiert von Stars und Sternchen wie Julia Roberts • Die ketogene Diät ist eine kohlenhydratlimitierte, protein- und energiebilanzierte und deshalb fettreiche Form der Ernährung • „Hungerstoffwechsel“ wird imitiert. • Körper bezieht seinen Energiebedarf nicht mehr aus Fett und Kohlenhydraten, sondern nur noch aus Fett und daraus im Körper aufgebautem Glukoseersatz, den namensgebenden Ketonkörpern. Risiken: hohe Eiweißzufuhr (bei Nieren- und Leberprobleme, Gicht) hohe Fettzufuhr (bei Herz- und Kreislauferkrankungen) allgemein: Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Übelkeit Basenfasten für schlanke Hüften? Hüfte vorher: 3,8 cm Hüfte nachher: 2,7 cm Empfohlene Lebensmittel: Obst und Gemüse, Nüsse, Blütenpollen, ApfelBananen-Mark /Bauckhof), KalamataOliven in Salzlake (Rapunzel), MangoStücke in Ananassaft (Dennree) Nur kleine Mengen: Schwarzer Tee, Schonkaffee, alle Fischarten aus Süßwasser und Meer, Butter, Eier usw. Quelle: S.Wacker, Basenfasten, richtig einkaufen, Trias Verlag Hintergrundinformationen zum Basenfasten Eine Wirksamkeit der basischen Ernährung konnte nicht nachgewiesen werden, Einen wissenschaftlich anerkannten Nachweis für die Übersäuerungstheorie gibt es nicht. Die natürlichen Puffersysteme des Körpers (z.B. Blase, Darm, Haut), schützen ausreichend vor Übersäuerung. Eine basenüberschüssige Kost bringt keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile. Eine Übersäuerung des Körpers ist beim Gesunden nicht zu befürchten, da Puffersysteme den Säure-Basen-Spiegel im Blut und Gewebe konstant halten. Zu einer Azidose (Übersäuerung) kann es z.B. bei einer Stoffwechselentgleisung beim Diabetes mellitus kommen. Ganz unterschiedliche Erkrankungen und Symptome prinzipiell monokausal auf die Ernährung zurückzuführen, entspricht nicht dem aktuellen Kenntnisstand von Medizin und Ernährungswissenschaften, das gilt z.B. auch für Diabetes. ABER: DIE LEBENSMITTELAUSWAHL IST FÜR EINEN KURZEN ZEITRAUM WEITESTGEHEND GESUND. Superfood: Hype um Früchte und Samen Pflanzliche Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte, machen angeblich satt, gesund und schön. Sollen gegen bestimmte Krankheiten helfen, z.B. durch antioxidatives Potential. Bewerbung im Internet oder in populärwissenschaftlichen Büchern. Scharlatanerie weit verbreitet. Kein geschützter Begriff Exotic bringt Risiken (z.B. unbekannte Allergene, Wechselwirkungen mit Arzneimitteln (z.B. Gerinnungshemmer und Gojibeeren), Pestizidrückstände und Schwermetallrückstände insbesondere bei Internetversand oder Produkten aus Fernost Zu den exotischen Superfoods gibt es fast immer eine heimische Alternative – weniger cool, aber viel günstiger Vorkommen: Getrocknet, als Püree oder Extrakt, als Zutat (z.B. Brot mit Chiasamen) in Kapseloder Pulverform.. Anthocyane: Statt Acai-Beeren heimische Deutsche Beeren, z.B. Brombeeren Holunderbeeren, Kirschen Gesicherte Daten über Inhaltsstoffe oder sekundäre Pflanzenstoffe fehlen oft, Nährwertanalysen häufig von kommerziellem Interesse geleitet. Erstaunliche Abweichungen zwischen den Anbietern. Omega-3-Fettsäuren: Statt Chia-Samen Leinsamen, Leinöl oder Fisch Sekundäre Pflanzenstoffe: Zwiebeln, Porree, Knoblauch, alle Kohlarten, Nüsse, Vollkorngetreide Megatrend Vegan Gesundheitliche Vorteile Vegetarier: Gewicht meist im Normalgewichtsbereich Meist besser versorgt mit: Kalium, Magnesium, Folsäure, Vitamin C und E, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenolen + CarotinoidenGeringeres Risiko als die Allgemeinbevölkerung für Diabetes Typ II Bluthochdruck Herz-Kreislauf-Erkrankungen manche Krebserkrankungen Studien: EPIC-Oxford; Adventist Health Study 2 https://www.vebu.de/gesundheit/studien; Leitzmann und Keller, 2013 Vorteile und Risiken bei Veganern Wahrscheinlich alle genannten gesundheitlichen Vorteile Datenlage allerdings unsicherer. 30 % höheres Risiko für Osteoporose-bedingte Knochenbrüche; dies gilt jedoch nur für Veganer mit sehr niedriger Kalziumzufuhr (< 525 mg/Tag)1 52 % der Veganer und 7 % der Lakto-Ovo-Vegetarier hatten Vitamin B12-Serumwerte unterhalb des Normbereichs 2 Achtung bei Vitamin B 12, Eisen, Calcium oder Vitamin D https://www.vebu.de/gesundheit/studien 1) Appleby et al., 2007, EPIC Oxford 2) Gilsing et al., 2010, EPIC Oxford Pflanzliche Ersatzprodukte: aktuell viele schmackhafte Innovationen, z.B. Wurstersatz, Fleischersatz, Milchersatz Zunehmend „moderne“ Produkte mit gesunder Zusammensetzung Veggie Burger Deluxe mittel Fett 14,5 g pro 100 g hoch Gesättigte Fettsäuren 12,4 g pro 100 g gering Zucker 1,4 g pro 100 g hoch Salz 1,7 g pro 100 g Teilweise Kokosfett, Palmöl, viele Zusatzstoffe, viel Salz Positiver Trend: - Großes und zunehmend innovatives Angebot, - Zutatenliste prüfen - Teilweise Werbung mit Selbstverständlichkeiten Regalweise Glutenfreies Essen - Erkrankung des Dünndarms - unbedingt Facharzt (z.B. Allergologe) hinzuziehen - Unverträglichkeit Klebereiweiß Gluten - Tatsächlich 0,1-0,5 der Bevölkerung (Selbsteinschätzung 9%) - Diagnose: unbedingt Dünndarmbiopsie, Heimtest aus Apotheke keine Alternative - Produktangebot für Betroffene sehr positiv, für Nicht Betroffene ohne Nutzen, z.B. sehr hohe Preise, meistens doppelt so viel, manchmal ein Vielfaches Teilweise werden suggeriert Gesundheitliche Vorteile werden. Macht Weizen wirklich dick und krank? Panikmache mit der Weizenwampe? Brötchen und Müsli tödlich? Behauptung: „Weizen ist der Teufel, löst einen Feuersturm im Gehirn aus und führt zum Verfall desselben, z.B. Alzheimer. Weizen ruft Entzündungen hervor und ist Auslöser für diverse Krankheiten.“ Stattdessen lieber viel Fett und Fleisch essen.“ (William Davis) Fazit: Profit mit der Angst der Konsumenten und Versprechungen auf ein besseres Leben verkaufen sich gut! Fakten: Wissenschaftler nennen ihn einen Scharlatan! Aber aktuelles Problem: Weizenallergie und Weizensensitivität auf Grund von Lebensstiländerungen – höherer Immunologischer Stress oder AmylaseTriptase-Inhibitoren? Häufig Selbstversuche ohne Diagnose Lactosefrei – auch eine Werbestrategie? Produkte sind häufig viel teurer! Lactoseintoleranz bei ca. 15-20% der Bevölkerung, steigendes Produktangebot für diese Zielgruppe willkommen! Bei Schnitt- oder Hartkäse wird Laktose während der Reifung abgebaut. Zuweilen Werbung mit Selbstverständlichkeiten. Exakte Diagnose wichtig (Atemtest) Häufig doppelt so teuer wie normale Produkte. Werbestrategie „Zusatznutzen“ : Denn lactosefreie Produkte steigern nicht das allgemeine Wohlbefinden! Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung Die Lebensmittelvielfalt genießen Abwechslungsreiche Auswahl, angemessene Menge und Kombination nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel. Überwiegend pflanzliche Lebensmittel. Gesundheitsfördernde Wirkung und nachhaltige Ernährungsweise. Reichlich Getreideprodukte sowie Kartoffeln Brot, Getreideflocken, Nudeln, Reis, am besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten reichlich Vitamine, Mineralstoffe sowie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Mindestens 30 Gramm Ballaststoffe, vor allem aus Vollkornprodukten. Eine hohe Zufuhr senkt die Risiken für ernährungsbedingte Krankheiten. Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“ Genießen Sie 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz gegart oder gelegentlich auch als Saft oder Smoothie – zu jeder Hauptmahlzeit und als. Saisonale Produkte bevorzugen. • Milch und Milchprodukte täglich, Fisch ein- bis zweimal in der Woche, Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie z. B. Calcium in Milch, Jod, Selen und n-3 Fettsäuren in Seefisch. Nicht mehr als 300 – 600 g Fleisch und Wurst pro Woche. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6 und B12). Fettarme Produkte bevorzugen • Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren und fetthaltige Lebensmittel enthalten auch fettlösliche Vitamine. Nahrungsfett kann die Entstehung von Übergewicht fördern. Zu viele gesättigte Fettsäuren: Risiko für Fettstoffwechselstörungen, mit der möglichen Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Pflanzliche Öle und Fette (z. B. Raps- und Sojaöl und daraus hergestellte Streichfette). Vorsicht unsichtbares Fett in Gebäck und Süßwaren sowie in Fast-Food und Fertigprodukten. Insgesamt 60 – 80 Gramm Fett pro Tag reichen aus. • Zucker und Salz in Maßen Verzehren Sie wenig Zucker und Lebensmittel bzw. Getränke mit verschiedenen Zuckerarten (z. B. Glucosesirup) nur gelegentlich. Kreativ mit Kräutern und Gewürzen verfeinern. Reichlich Flüssigkeit Trinken Sie rund 1,5 Liter Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser – ohne oder mit Kohlensäure – und energiearme Getränke. Trinken Sie zuckergesüßte Getränke nur selten. Alkoholische Getränke sollten wegen der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken nur gelegentlich und nur in kleinen Mengen konsumiert werden. Schonend zubereiten Garen Sie die Lebensmittel bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit es geht kurz, mit wenig Wasser und wenig Fett – das erhält den natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädlicher Verbindungen. Verwenden Sie möglichst frische Zutaten. So reduzieren Sie überflüssige Verpackungsabfälle. Sich Zeit nehmen und genießen Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und essen Sie nicht nebenbei. Lassen Sie sich Zeit, das fördert Ihr Sättigungsempfinden. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben Vollwertige Ernährung, viel körperliche Bewegung und Sport (30 – 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen und helfen Ihnen dabei, Ihr Gewicht zu regulieren. Gehen Sie zum Beispiel öfter einmal zu Fuß oder fahren Sie mit dem Fahrrad. Das schont auch die Umwelt und fördert Ihre Gesundheit. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit – jetzt kann ich mich ausruhen, oder haben Sie noch Fragen?