Ansprüche des Verbrauchers an moderne Darbietungsformen von

Werbung
Ansprüche des Verbrauchers an
moderne Darbietungsformen von Brot
Silke Schwartau, Verbraucherzentrale Hamburg
Aktuelle Ernährungstrends – was ist
davon zu halten?
Berlin-Brandenburgische Gesellschaft für Getreideforschung e.V.
Silke Schwartau, Verbraucherzentrale Hamburg
45. Wissenschaftliche Informationsforschung 13.1.2016
in Berlin
Zentralbibliothek,
© Paul Maurice - Fotolia.com
2.2.2016
Aufgabe der Verbraucherzentrale: Informieren, Transparenz schaffen und Interessen
vertreten
Drei Beispiele aus der aktuellen Arbeit
Neun Thesen - Bei aktuellen Ernährungstrends …
… sind die wirtschaftlichen Interessen,
die hinter einem Hype stecken, häufig
nicht transparent; Protagonisten, z.B.
amerikanische Schauspieler, die sich
plötzlich angeblich „toll und frisch“
fühlen und Hersteller verdienen
häufig am meisten daran.
… sind die Werbestrategen häufig
schneller als die Wissenschaftler oder
die Kontrollbehörden.
… hinken Studienergebnisse häufig
den aktuellen Entwicklungen
hinterher.
… ist die Ernährung mit starken
Reglementierungen verbunden, ohne
individuelle Vorlieben zu
berücksichtigen.
… findet man häufig einen sogenannten
„Gefälligkeits-Journalismus“: Versteckte
Werbung im redaktionellen Beitrag oder
Kopplungsgeschäfte.
… wird immer ein „Schuldiger“ benannt,
z.B. Weizen oder Kohlenhydrate
… sind wissenschaftlich fundierte Daten
meistens Mangelware. Keine eigenen
Studien, teilweise nur Tests an Zellkulturen
oder Tieren.
… werden Risiken und Nebenwirkungen
häufig verschwiegen.
… Trends sind immer etwas plakatives,
Lebensmittel guter Qualität und wenig
verarbeitet sind „langweilig“.
Einige Bekenntnisse vorab
Die Verbraucherzentrale vermittelt
kein ärztlichen Fachwissen,
sondern nur eine ernährungswissenschaftliche oder diätetische
Einschätzung.
In ärztliche Empfehlungen
möchten wir uns nicht einmischen –
dafür sind wir nicht kompetent
genug. Zumal: alle Menschen sind
verschieden und reagieren
unterschiedlich.
Wir haben keinen missionarischen
Eifer, Ernährung ist etwas ganz
persönliches, sollte Spaß machen und mit
Genuss und Lebensfreude verbunden
sein. Nur Sie entscheiden für sich selbst
darüber! Wir möchten nicht, dass Sie eine
Ernährungsweise ändern, wenn es Ihnen
gut damit geht und Sie gesund sind.
Wir kümmern uns vor
allem um irreführende
Werbeversprechen oder
Betrug, daher ist unsere
Herangehensweise
nicht „neutral“ sondern
immer im Interesse des
Verbraucherschutzes.
Trends, die sich überholt haben
Blütenpollen
Beispiel für wirtschaftliche Interessen beim
Ginseng
Unser Sortiment makrobiotischer Lebensmittel, Haushaltswaren, Bücher,
Kosmetik etc. umfasst mehr als eintausendvierhundert verschiedene
Produkte der Firmen MUSO, MITOKU/Arche, LIMA, Algamar, La
Finestra, Danival und anderen Herstellern wie zum Beispiel:
Makrobiotik
Cranberrys
Apfelessig
Werbung: Wir verlieren den Appetit auf Süßes, Salziges
und zu fette Speisen. Essig wirkt auf unseren Körper
reinigend und desinfizierend. Wir ersparen uns eine lästige
Diät Aber Essig kann noch mehr. Er ionisiert
Calcium und Eisen für die Stoffwechselverwertung
und bewahrt die Arterien vor Verkalkung, reguliert
den Blutdruck, stärkt unsere Nerven und verbessert
die Sauerstoffversorgung
Noni-Saft
Aloe-Vera Gel
MakrobiotikVersand
ArbiPulver, Agar Agar, AkadashiMiso, Amazake, Anchovis, Algen, AoNori, Auberginen Zahnpulver, AwaseMiso, Arrowroot, Arame, Bifun,
Bancha Tee, Bonsoy, Caddie, Calasparra Reis, ChaSoba, Dulse, Daikon,
Dashi, Dentie, Donabe, Dulse, Fleur de Sel, Fu-Ringe, Gemüsebürsten,
GenmeiMiso, Genmei Su, Gomasio, GerstenMiso, Haramaki, Hatomugi,
HatchoMiso, Hijiki, HokkaidoAzukibohnen, Hojicha, HokkaidoKürbis,
IngwerPickles, Kelp, Katana, Klettenwurzeln, KoyaTofu, Kombu, Kukicha,
Kuzu, Lotuswurzeln, MameMiso, Mandelmus, Me-Hijiki, Mekabu,
Meeresgemüse, Meersalz, Mirin, Misosuppe, Mochi, MugiMiso, MuTee,
NattoMiso, Nigari, Nori, Oryza, Pickles, Ponzu, ReisMiso, Sake, Seitan,
Sengiri, Sesam, Sencha, Shiitake, ShiroMiso, Shiso, Shoyu, Soba,
Somen, Suikato, Suribachi, Surikogi, Sushi, Tahin, Takuan, Tamari,
TeriyakiSoße, Tekka, Tempeh, Tofu, TororoKombu, Udon, Umeboshi,
Wakame, Wasabi, Yansen, ZenryFu
• Candida Diät
• Trennkost
• Blutgruppendiät
Einige aktuelle Trends im Überblick
Detox
Basenfasten
Low Carb
Almased
Paleo (Exkurs Fleisch)
Superfoods
Aryuveda
Fettarm
Vegan
lactose- und glutenfrei/
„Weizenwampe“
Lösungsweg
Deutsche
Gesellschaft für
Ernährung?
Trinkdiäten – Pulver gegen die Pfunde
Gute Starthilfe bei großem
Übergewicht bei exakter
Durchführung
Problem Jo-Jo-Effekt, wenn
keine Ernährungsumstellung
erfolgt
Aber: Übertriebene
Werbeversprechen
„Genußfeindlich“ durch
Einheitsgeschmack, keine
Vielfalt, vielen fehlt nach
kurzer Zeit das Kauen und
der Spaß am Essen.
Nur einzelne Mahlzeiten
ersetzen: Erfolg
problematisch, wenn zu
anderen Mahlzeiten mehr
gegessen wird
.
Hi, in der Zeitung „Das Parlament“ vom 18.Januar ist ein großer Artikel zu KuW http://www.dasparlament.de/2016/3_4/wirtschaft_und_finanzen/-/402428. Da könnent ihr richtig stolz sein, wie
weit das Portal in die politische Landschaft vorgedrungen ist.
Werbung: Die Hollywoodstars Gwyneth Paltrow und Selma Hayek sind ihre prominentesten Konsumentinnen.
In New York und Los Angeles gibt es sie in jedem Supermarkt
Detox: Darauf schwört nicht nur Hollywood
Methode: nur Saft trinken, eventuell Suppe, keinen Kaffee, Zucker, Alkohol usw.
Das Versprechen:
entgiften, mehr
Energie,
Gewichtsverlust
Wahrheit: Es
gibt keinen
einzigen
Beleg für
„Schlacken“
im Körper
Deutsche Gesellschaft für Ernährung:
„Die Entgiftungsmaßnahmen sind
bestenfalls unnütz, schlimmstenfalls
können sie sogar schaden. Als Folge
eines starken Fastens können sich
Nierensteine bilden,
Kreislaufstörungen,
Herzrhythmusstörungen und
Schwindel auftreten. Im Extremfall
wird der Herzmuskel angegriffen. Die
Wirkung von Medikamenten kann
beeinflusst werden. Wenn überhaupt
sollten Fastenkuren nur unter
ärztlicher Aufsicht erfolgen.“
Kritische Verbrauchermeinungen in Blogs, Bewertungsportalen oder
Facebookseiten häufig zensiert oder gelöscht
Verbrauchermeinung: Wie
doof muss man
sein, um 99 Euro für
ein paar
vorbereitete Säfte
auszugeben....
Unglaublich!
Entschlacken und
reinwaschen durch
Eiswasser?
Verbrauchermeinung: Dieser Artikel ist
völliger Quatsch! Eine dreitägige "Entgiftungskur"
mit Flaschensäften bringen überhaupt gar nichts!
Das ist totale Verarsche! Und dann nach drei
Tagen weitermachen wie zuvor. Da kann man sich
das Geld getrost sparen und lieber Wasser
trinken.
Aktuelle Produktbeispiele aus Hamburgs
Supermarktregalen
Aryuveda
Vorsicht bei Produktbestellungen im Internet!
Bio unterliegt Kontrollen (EU-Kontrollstelle, Lebensmittelüberwachung).
Exkurs: Ayurveda-Resort auf Sri Lanka: Vier Deutsche vergiftet. Nach der Rückkehr "Gewichtsverlust,
Müdigkeit und Leistungsabfall", berichtet Tobias Meyer, Chefarzt der Nephrologie der AsklepiosKlinik
Barmbek in Hamburg. Die Frau schluckte demnach drei Wochen lang schwarze Ayurveda-Kügelchen deren Quecksilbergehalt einer Analyse in Hamburg zufolge um das 2,31-Millionenfache über der zulässigen
Norm liegt.
Paleo – zurück in die Steinzeit?
Nur was in der Steinzeit bekannt war, viel
Fleisch, Fisch, Eier, Obst und Gemüse, was
Jäger und Sammler gegessen haben – teilweise
fermentierte Milchprodukte
Keine Fertiglebensmittel, Getreideprodukte,
Hülsenfrüchte, Milchprodukte oder Zucker
Promiwerbung mit Tom Jones
Einige gute Ansätze: viel frisches Obst und
Gemüse, wenig verarbeitete Lebensmittel
Aber: zu viel Fleisch, zu viel Eiweiß, keine
Milchprodukte und kein Getreide, alltagstauglich?
Steinzeitmenschen wurden durchschnittlich nur 25 Jahre alt
…Ursachen mangelnde Hygiene, mangelnde
Gesundheitsvorsorge, schwierige Wohnbedingungen und
auch die schlechte Ernährung?
Exkurs: Gesundheitsrisiko Fleisch?
 Laut WHO Studie sind verarbeitete Fleischprodukte
mit hoher Sicherheit krebserregend
 jedoch in Abhängigkeit von der Verzehrsmenge
Kommentare der Besucher auf der
Facebookseite der VZHH zeigen:
 Einhellige Meinung: Warnhinweis
unnötig
 Bestreben weniger Fleisch zu essen
war bereits vorhanden
 Aber auch: Keine Änderung im
Verhalten von Fleischgenießern
Die aktuelle WHO-Beurteilung
Maximal empfehlenswerte Fleischmenge
(Wochenbeispiel)
 Wenn jeden Tag Fleisch zum Mittag
 Mehr als 1kg Fleisch/ Woche

Die empfohlene Höchstmenge liegt bei 300g bis 600g pro Woche.
Wochentag
Montag
Dienstag
Gericht
Frikadelle im
Brötchen
Zwei halbe
Mettbrötchen
130g
80g
Ø–
Fleischmenge
Mittwoch
Donnerstag
Dönerteller Schnitzel mit
Bratkartoffeln
100g
 Summe pro Woche = 1110g
200g
Freitag
Samstag
Sonntag
Spaghetti
Bolognese
Zwei
Bratwürste
Rumpsteak mit
Ofenkartoffel
100g
300g
200g
Maximale empfehlenswerte Fleischmenge
(Tagesbeispiel)
 Wenn Fleisch bei jeder Mahlzeit auf dem Speiseplan steht
 besonders schwierig Empfehlung einzuhalten
 Nicht mehr als 40 bis 80g Fleisch pro Tag
Mahlzeit
Frühstück
Mittagessen
Abendessen
Gericht
Salamibrötchen
Zwei Frikadellen
Spiegelei mit
Schinkenspeck
Ø – Fleischmenge
42g
260g
100g
 Summe pro Tag = 402g
Maximal empfehlenswerte Fleischmenge
(Mittagsmahlzeiten)
Bild der Speise
Fleischprodukt
Spaghetti Bolognese
(100g/Portion)
Döner
(100-150g/Portion)
Schnitzel Wiener Art
(200g/Stück)
max. Fleischmenge/Tag
laut DGE 40 bis 80g
max. Fleischmenge/Woche
laut DGE 300 bis 600g
Bereits 1 Portion Bolognese
überschreitet die
durchschnittliche Höchstmenge.
4 ½ Portionen
Bereits 1 Döner überschreitet
die durchschnittliche
Höchstmenge.
3 ½ Portionen
Bereits ½ Schnitzel
überschreitet die
durchschnittliche Höchstmenge.
2 Stück
Low Carb – Abnehmen ohne Hunger ?
Die Low-Carb-Ernährungspyramide
steht auf dem Kopf
Atkins-Diät, Hollywood-Star, Mayo-diät genannt – propagiert von Stars und Sternchen wie Julia Roberts
• Die ketogene Diät ist eine kohlenhydratlimitierte, protein- und energiebilanzierte und deshalb fettreiche Form
der Ernährung
• „Hungerstoffwechsel“ wird imitiert.
• Körper bezieht seinen Energiebedarf nicht mehr aus Fett und Kohlenhydraten, sondern nur noch aus Fett und
daraus im Körper aufgebautem Glukoseersatz, den namensgebenden Ketonkörpern.
Risiken: hohe Eiweißzufuhr (bei Nieren- und Leberprobleme, Gicht)
hohe Fettzufuhr (bei Herz- und Kreislauferkrankungen)
allgemein: Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Übelkeit
Basenfasten für schlanke Hüften?
Hüfte vorher: 3,8 cm
Hüfte nachher: 2,7 cm
Empfohlene Lebensmittel: Obst und
Gemüse, Nüsse, Blütenpollen, ApfelBananen-Mark /Bauckhof), KalamataOliven in Salzlake (Rapunzel), MangoStücke in Ananassaft (Dennree)
Nur kleine Mengen: Schwarzer Tee,
Schonkaffee, alle Fischarten aus
Süßwasser und Meer, Butter, Eier usw.
Quelle: S.Wacker, Basenfasten, richtig einkaufen, Trias
Verlag
Hintergrundinformationen zum Basenfasten
Eine Wirksamkeit der basischen Ernährung konnte nicht nachgewiesen werden,
Einen wissenschaftlich anerkannten Nachweis für die Übersäuerungstheorie gibt es nicht.
Die natürlichen Puffersysteme des Körpers (z.B. Blase, Darm, Haut), schützen ausreichend vor Übersäuerung.
Eine basenüberschüssige Kost bringt keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile. Eine Übersäuerung des
Körpers ist beim Gesunden nicht zu befürchten, da Puffersysteme den Säure-Basen-Spiegel im Blut und Gewebe
konstant halten. Zu einer Azidose (Übersäuerung) kann es z.B. bei einer Stoffwechselentgleisung beim Diabetes
mellitus kommen.
Ganz unterschiedliche Erkrankungen und Symptome prinzipiell monokausal auf die Ernährung zurückzuführen,
entspricht nicht dem aktuellen Kenntnisstand von Medizin und Ernährungswissenschaften, das gilt z.B. auch für
Diabetes.
ABER: DIE LEBENSMITTELAUSWAHL IST FÜR EINEN KURZEN
ZEITRAUM WEITESTGEHEND GESUND.
Superfood: Hype um Früchte und
Samen
Pflanzliche Lebensmittel mit hoher
Nährstoffdichte, machen angeblich satt, gesund
und schön.
Sollen gegen bestimmte Krankheiten helfen, z.B.
durch antioxidatives Potential. Bewerbung im
Internet oder in populärwissenschaftlichen
Büchern. Scharlatanerie weit verbreitet.
Kein geschützter Begriff
Exotic bringt Risiken (z.B. unbekannte
Allergene, Wechselwirkungen mit
Arzneimitteln (z.B. Gerinnungshemmer
und Gojibeeren), Pestizidrückstände und
Schwermetallrückstände insbesondere bei
Internetversand oder Produkten aus
Fernost
Zu den exotischen Superfoods gibt es fast
immer eine heimische Alternative – weniger
cool, aber viel günstiger
Vorkommen: Getrocknet, als Püree oder Extrakt,
als Zutat (z.B. Brot mit Chiasamen) in Kapseloder Pulverform..
Anthocyane: Statt Acai-Beeren heimische
Deutsche Beeren, z.B. Brombeeren
Holunderbeeren, Kirschen
Gesicherte Daten über Inhaltsstoffe oder
sekundäre Pflanzenstoffe fehlen oft,
Nährwertanalysen häufig von kommerziellem
Interesse geleitet. Erstaunliche Abweichungen
zwischen den Anbietern.
Omega-3-Fettsäuren: Statt Chia-Samen
Leinsamen, Leinöl oder Fisch
Sekundäre Pflanzenstoffe: Zwiebeln, Porree,
Knoblauch, alle Kohlarten, Nüsse,
Vollkorngetreide
Megatrend Vegan
Gesundheitliche Vorteile Vegetarier: Gewicht meist im
Normalgewichtsbereich
Meist besser versorgt mit: Kalium, Magnesium,
Folsäure, Vitamin C und E, Ballaststoffen und
sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenolen +
CarotinoidenGeringeres Risiko als die
Allgemeinbevölkerung für
Diabetes Typ II
Bluthochdruck
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
manche Krebserkrankungen
Studien: EPIC-Oxford; Adventist Health Study 2 https://www.vebu.de/gesundheit/studien; Leitzmann und Keller, 2013
Vorteile und Risiken bei Veganern
Wahrscheinlich alle genannten gesundheitlichen Vorteile Datenlage allerdings unsicherer.
30 % höheres Risiko für Osteoporose-bedingte
Knochenbrüche; dies gilt jedoch nur für Veganer mit sehr
niedriger Kalziumzufuhr (< 525 mg/Tag)1
52 % der Veganer und 7 % der Lakto-Ovo-Vegetarier hatten
Vitamin B12-Serumwerte unterhalb des Normbereichs 2
Achtung bei Vitamin B 12, Eisen, Calcium oder Vitamin D
https://www.vebu.de/gesundheit/studien 1) Appleby et al., 2007, EPIC Oxford
2) Gilsing et al., 2010, EPIC Oxford
Pflanzliche Ersatzprodukte:
aktuell viele schmackhafte
Innovationen, z.B.
Wurstersatz,
Fleischersatz,
Milchersatz
Zunehmend „moderne“
Produkte mit gesunder
Zusammensetzung
Veggie Burger Deluxe
mittel
Fett
14,5 g pro 100 g
hoch
Gesättigte Fettsäuren
12,4 g pro 100 g
gering
Zucker
1,4 g pro 100 g
hoch
Salz
1,7 g pro 100 g
Teilweise Kokosfett, Palmöl, viele Zusatzstoffe, viel
Salz
Positiver Trend:
- Großes und
zunehmend
innovatives
Angebot,
- Zutatenliste
prüfen
- Teilweise
Werbung mit
Selbstverständlichkeiten
Regalweise Glutenfreies Essen
-
Erkrankung des
Dünndarms - unbedingt
Facharzt (z.B.
Allergologe)
hinzuziehen
-
Unverträglichkeit
Klebereiweiß Gluten
-
Tatsächlich 0,1-0,5 der
Bevölkerung
(Selbsteinschätzung
9%)
-
Diagnose: unbedingt
Dünndarmbiopsie,
Heimtest aus Apotheke
keine Alternative
-
Produktangebot für
Betroffene sehr
positiv, für Nicht
Betroffene
ohne Nutzen,
z.B. sehr hohe
Preise,
meistens
doppelt so viel,
manchmal ein
Vielfaches
Teilweise
werden
suggeriert
Gesundheitliche Vorteile
werden.
Macht Weizen wirklich dick und krank?
Panikmache mit der Weizenwampe? Brötchen und Müsli
tödlich?
Behauptung: „Weizen ist der Teufel,
löst einen Feuersturm im Gehirn aus
und führt zum Verfall desselben, z.B.
Alzheimer. Weizen ruft
Entzündungen hervor und ist
Auslöser für diverse Krankheiten.“
Stattdessen lieber viel Fett und
Fleisch essen.“ (William Davis)
Fazit: Profit mit der Angst der
Konsumenten und Versprechungen
auf ein besseres Leben verkaufen
sich gut!
Fakten: Wissenschaftler
nennen ihn einen
Scharlatan!
Aber aktuelles Problem:
Weizenallergie und
Weizensensitivität auf
Grund von
Lebensstiländerungen –
höherer Immunologischer
Stress oder AmylaseTriptase-Inhibitoren?
Häufig
Selbstversuche
ohne Diagnose
Lactosefrei – auch eine Werbestrategie?
Produkte sind häufig viel teurer!
Lactoseintoleranz bei ca. 15-20%
der Bevölkerung, steigendes
Produktangebot für diese Zielgruppe
willkommen!
Bei Schnitt- oder Hartkäse wird
Laktose während der Reifung
abgebaut. Zuweilen Werbung mit
Selbstverständlichkeiten.
Exakte Diagnose wichtig (Atemtest)
Häufig doppelt so teuer wie normale
Produkte.
Werbestrategie „Zusatznutzen“ :
Denn lactosefreie Produkte steigern
nicht das allgemeine Wohlbefinden!
Empfehlungen der deutschen
Gesellschaft für Ernährung
Die Lebensmittelvielfalt genießen
Abwechslungsreiche Auswahl, angemessene Menge und Kombination nährstoffreicher und energiearmer
Lebensmittel. Überwiegend pflanzliche Lebensmittel. Gesundheitsfördernde Wirkung und nachhaltige
Ernährungsweise.
Reichlich Getreideprodukte sowie Kartoffeln
Brot, Getreideflocken, Nudeln, Reis, am besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten reichlich Vitamine,
Mineralstoffe sowie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Mindestens 30 Gramm Ballaststoffe, vor
allem aus Vollkornprodukten. Eine hohe Zufuhr senkt die Risiken für ernährungsbedingte Krankheiten.
Gemüse und Obst – Nimm „5 am Tag“
Genießen Sie 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz gegart oder gelegentlich
auch als Saft oder Smoothie – zu jeder Hauptmahlzeit und als. Saisonale Produkte bevorzugen.
• Milch und Milchprodukte täglich, Fisch ein- bis zweimal in der Woche, Fleisch, Wurstwaren
sowie Eier in Maßen
Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie z. B. Calcium in Milch, Jod, Selen und n-3 Fettsäuren in
Seefisch. Nicht mehr als 300 – 600 g Fleisch und Wurst pro Woche. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen und
Vitaminen (B1, B6 und B12). Fettarme Produkte bevorzugen
•
Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
Fett liefert lebensnotwendige (essenzielle) Fettsäuren und fetthaltige Lebensmittel enthalten auch fettlösliche
Vitamine. Nahrungsfett kann die Entstehung von Übergewicht fördern. Zu viele gesättigte Fettsäuren: Risiko für
Fettstoffwechselstörungen, mit der möglichen Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Pflanzliche Öle und Fette
(z. B. Raps- und Sojaöl und daraus hergestellte Streichfette). Vorsicht unsichtbares Fett in Gebäck und
Süßwaren sowie in Fast-Food und Fertigprodukten. Insgesamt 60 – 80 Gramm Fett pro Tag reichen aus.
•
Zucker und Salz in Maßen
Verzehren Sie wenig Zucker und Lebensmittel bzw. Getränke mit verschiedenen Zuckerarten (z. B.
Glucosesirup) nur gelegentlich. Kreativ mit Kräutern und Gewürzen verfeinern.
Reichlich Flüssigkeit
Trinken Sie rund 1,5 Liter Flüssigkeit jeden Tag. Bevorzugen Sie Wasser – ohne oder mit Kohlensäure – und
energiearme Getränke. Trinken Sie zuckergesüßte Getränke nur selten. Alkoholische Getränke sollten wegen der
damit verbundenen gesundheitlichen Risiken nur gelegentlich und nur in kleinen Mengen konsumiert werden.
Schonend zubereiten
Garen Sie die Lebensmittel bei möglichst niedrigen Temperaturen, soweit es geht kurz, mit wenig Wasser und
wenig Fett – das erhält den natürlichen Geschmack, schont die Nährstoffe und verhindert die Bildung schädlicher
Verbindungen. Verwenden Sie möglichst frische Zutaten. So reduzieren Sie überflüssige Verpackungsabfälle.
Sich Zeit nehmen und genießen
Gönnen Sie sich eine Pause für Ihre Mahlzeiten und essen Sie nicht nebenbei. Lassen Sie sich Zeit, das fördert Ihr
Sättigungsempfinden.
Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
Vollwertige Ernährung, viel körperliche Bewegung und Sport (30 – 60 Minuten pro Tag) gehören zusammen und
helfen Ihnen dabei, Ihr Gewicht zu regulieren. Gehen Sie zum Beispiel öfter einmal zu Fuß oder fahren Sie mit dem
Fahrrad. Das schont auch die Umwelt und fördert Ihre Gesundheit.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit –
jetzt kann ich mich ausruhen, oder
haben Sie noch Fragen?
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