Inhalte der Sonderausstellung CO2 Eingang Installation "überall ist CO2" 1 Beginn Zeitreise (Inhalte Fries siehe "Geschichtsfries zur SA CO2") Station 1: Der Anfang Text: CO2 besteht aus den Elementen Kohlenstoff und Sauerstoff. Diese Elemente sind in Sternen entstanden. Aus deren Staub bildeten sich die Sonne, die Erde und die übrigen Planeten und Monde. Und später natürlich alles, was auf Erden wächst, schwimmt, kriecht oder fliegt. Auch wir sind letztlich aus Sternenstaub entstanden. Nebengeschichte 1: Der AllendeMeteorit .Dieser Meteorit ist eine Besonderheit – ein kohliger Chondrit. Er enthält echte solare Urmaterie: die weißen Einschlüsse sind 4600 Millionen Jahre alt. Sie sind das früheste Material unseres Sonnensystems! Der Kohlenstoffanteil liegt bei ca. 0,5 Prozent, der Meteorit enthält sogar Spuren von Aminosäuren. Er trat am 8. Februar 1969 in die Erdatmosphäre ein und landete unter Blitz und Donner bei dem kleinen Städtchen Pueblito di Allende im Norden Mexikos. Text Nebengeschichte 2: Das Sternbild des Orion zeigt nach der griechischen Mythologie einen gewaltigen, hünenhaften Jäger. An seinem Gürtel, der von drei Sternen gebildet wird, hängt ein Schwert. In der Mitte dieses Schwertes ist der Orionnebel. Dort bilden sich, 1500 Lichtjahre entfernt von uns, gerade jetzt neue Sterne und Planetensysteme. 2 Station 2: Vulkane Text: Vulkane schleudern neben Staub, Lava und Steinen auch riesige Mengen CO2 in die Luft. In der Frühgeschichte der Erde war der Vulkanismus kräftiger als heute. Vor 3000– 4000 Millionen Jahren enthielt die Atmosphäre der Erde nach Schätzungen 30 Prozent Kohlendioxid (heute sind es etwa 0,038%), aber so gut wie keinen Sauerstoff. Dieses CO2 steckt heute in der Biosphäre, in den Kalksteinen und in den fossilen Brennstoffen. Station 3: CO2-Fresser im Meer Text: Vor etwa 3000 Millionen Jahren entdeckten die Bakterien, dass man mit dem reichlich vorhandenen CO2 etwas anfangen kann. Sie frassen es einfach. Als Verdauungsprodukt schieden sie Sauerstoff (O2) aus. Je mehr CO2 die Bakterien frassen, desto mehr Sauerstoff entstand. In den oberen Luftschichten bildete sich aus dem Sauerstoff Ozon (O3), das vor UV-Strahlen schützt. Ohne Ozon wäre das Leben nicht weit gekommen. Text Nebengeschichten Erste „Algen“ Stromatolithen (Schichtsteine) entstehen im flachen Wasser unter dichten Matten von bläulich-grünen Bakterien. Sie sind die ältesten Zeugnisse von primitiven „Algen“. Auch heute noch wachsen in entlegenen Gewässern Stromatolithen, etwa in der Shark Bay in Australien oder auch am Toten Meer. CO2 und Wasser CO2 löst sich gut in Wasser und wird dabei zu Kohlensäure. Je kühler das Wasser, desto leichter nimmt es CO2 auf. Es nährt Algen und Wasserpflanzen. Wer schöne Wasserpflanzen will, sollte sie gut mit CO2 füttern. In professionellen Gewächshäusern werden Tomaten und anderes Gemüse systematisch mit CO2 „gedüngt". 3 Station 4 Gebirge verwittern, Meere entstehen Text: Nicht nur Bakterien und Algen lieben CO2 – auch Gebirge naschen es! Es tut ihnen aber nicht gut, sie zerbröseln davon. Das CO2 der Atmosphäre löst sich im Regenwasser als Kohlensäure (H2CO3). Dieser leicht saure Regen tropft auf die Berge, das Gebirge verwittert. Es entsteht unter anderem Kalk (CaCO3), der in gelöster Form mit den Flüssen ins Meer schwimmt. Dort wird er schon erwartet. Viele Meereslebewesen nutzen den Kalk im Wasser und bauen ihre Gehäuse daraus. Riffe sind aus Kalkstein (CaCO3) erbaute CO2-Speicher Text Nebengeschichte: Kontinente auf Kollisionskurs Die Kontinente sind unterwegs. Manche hat es im Laufe der Zeit zerrissen, andere sind auf ihrer Reise aufeinander- geprallt. Dann stiegen Gebirge auf. Aus Regenwasser, CO2 und dem Gestein der Gebirge bilden sich Ton, Sand und gelöster Kalk, der mit dem Wasser davonschwimmt. In den Meeren wird dieser gelöste Kalk von Lebewesen wieder ausgefällt. So bilden sich Kalkschichten am Meeresboden. Diese werden in die Tiefe gedrückt und erhitzt. Das gespeicherte CO2 wird freigesetzt und gelangt über Vulkane wieder in die Atmosphäre. Station 5: Erste Wälder Text Stele: Vor über 400 Millionen Jahren kamen die ersten Pflanzen aus dem Meer an Land. Etwa 15 Millionen Jahre später bildeten sich die ersten Wälder. Sie trugen kräftig dazu bei, dass sich der CO2-Gehalt der Luft weiter senkte und ihre tiefen Wurzeln beschleunigten die Verwitterung, bei der ebenfalls CO2 gebunden wird. In dem Masse, wie sich die Vegetationsdecke ausbreitete, sank der Kohlendioxidgehalt der Luft und der Sauerstoffgehalt stieg an. Archaeopteris: Diese Pflanze hatte Blätter und einen Stamm, der mit den Jahren dicker wurde. Sie bildete den Hauptbestandteil der ersten Wälder. Archaeopteris gilt als erster Baum und ist damit eine ähnliche Besonderheit wie Archaeopteryx, der Urvogel. Das hier gezeigte Fossil ist etwa 370 Millionen Jahre alt. Text Nebengeschichten: Böden: Die ersten organischen Böden bildeten sich, als die ersten Pflanzen an Land kamen, also vor über 400 Millionen Jahren. Vorher gab es überall nur Steine, Kies und Sand. Böden sind bedeutende CO2-Speicher. Durch Entwaldung setzen wir gegenwärtig CO2 aus den Böden frei. 4 Station 6: Karbon Text: Das Erdzeitalter, von dem wir hier berichten, trägt den Namen Karbon. Es ist die Zeit, in der die grossen Steinkohlelagerstätten entstanden. Daher auch der Name: Karbon = Kohle. Vor etwa 300 Millionen Jahren ragten die Baumstämme schon bis zu fünfzig Meter in die Höhe. Bärlapp und Schachtelhalm, die wir heute nur als unscheinbare Bodengewächse kennen, konnten damals riesengross werden. Der Sauerstoffgehalt der Luft ist durch die Photosynthese unzähliger Pflanzen auf etwa 30 Prozent angestiegen. Eine reiche, berauschende Luft! Steinkohle mit Blattabdrücken Steinkohle ist hervorgegangen aus Bäumen, deren Holz nicht verweste. Die Stämme versackten in einem Sumpf, ihre Biomasse wurde konserviert. Ohne Steinkohle hätte die industrielle Revolution nicht stattgefunden. Ihr hätte der Brennstoff gefehlt. Station 7: Erdöl Text Stele: Vor etwa 230 Millionen Jahren brach der Superkontinent Pangäa auseinander – und in den Spalten bildeten sich neue, nährstoffreiche Meere. Aus den Überresten winziger Meeresorganismen, speziell der Dinoflagellaten, entstanden in der Tiefe Faulschlämme, die zu Ölschiefer wurden. Aus diesen entstanden später Erdöl und Erdgas. Text Nebengeschichte Das ist alles Erdöl Erdöl ist der Grundstoff unseres modernen Lebens. Nicht nur alle unsere Autos, Flugzeuge, viele Industrieanlagen und Heizungen wurden und werden damit betrieben – wir laufen auch über Erdölprodukte, tragen sie, cremen uns mit ihnen ein, trinken aus ihnen und wir kauen sie sogar. Wären nicht viele dieser Produkte parfümiert, würden wir riechen wie eine Tankstelle 5 Station 8: Kalkstein Text : Eine wichtige Form, in der CO2 gespeichert wird, ist Kalkstein (CaCO3). Er bildet sich meist aus winzigen Schalen von Plankton-Lebewesen. Im Jura und in der darauffolgenden Kreidezeit gab es wunderbare Bedingungen für die Evolution des kalkigen Planktons: Es war relativ viel CO2 in der Luft, es war warm und die Ozeane füllten sich mit Nährstoffen. So kam es zu regelrechten Planktonblüten. Text Nebengeschichte: Kalkstein als Bote der Vergangenheit und als Ressource Das Buch der Natur ist auf Kalkstein geschrieben. Fast alles, was wir über frühere Zeiten wissen, ist auf Kalkstein überliefert – als Abdruck oder Versteinerung. Sogar Regentropfenabdrücke erhalten sich manchmal. Station 9: Bomben aus dem All Text : Immer wieder wird die Erde von Meteoriten getroffen. Ein berühmter Meteoritenkrater ist das Nördlinger Ries in Bayern, das vor 14 Millionen Jahren entstand. Ein noch grösserer Meteorit schlug vor etwa 65 Millionen Jahren vor Mexiko ein. Viele Forscher führen das Aussterben der Dinosaurier auf diesen Meteoriteneinschlag zurück. Insgesamt gab es in der Geschichte des Lebens fünf Massenextinktionen, bei denen sehr viele Arten starben. Meteoriteneinschläge können die lokalen und globalen Kohlenstoffkreisläufe aus den Angeln heben. Staub und Ruß verdunkeln die Atmosphäre, so dass die Temperatur abstürzt und Photosynthese unmöglich wird. Diese Kalkplatte, auf der angeschmolzene Kiesel aufgebacken sind, entstand in den ersten Minuten jenes Einschlags, der das Nördlinger Ries schuf. 6 Station 10: Braunkohle Text Stele: Durch Methan-Ausgasungen am Meeresgrund gelangte vor etwa 65 Millionen Jahren viel Treibhausgas in die Atmosphäre. Riesige, subtropische Wälder entstanden – aus ihnen bildeten sich die Braunkohlelagerstätten, die wir heute nutzen. In den Wäldern in Mitteleuropa lebten Elefanten, Urpferde, Riesenschlangen und Krokodile. Die starke CO2Entnahme der Pflanzen förderte die kontinuierliche Abkühlung des Klimas. Dies und andere Faktoren führten dazu, dass es 2,6 Millionen Jahre vor heute zu einer Eiszeit kam Texte Nebengeschichten: Ein Blattrest einer Fächerpalme. Subtropische Pflanzen gediehen zur Zeit der Braunkohle vielerorts in Deutschland. Pflanzenfresser Die Deinotherien waren Vorläufer der Elefanten. Viele Tierarten dieser Gruppe lebten auch in Deutschland. Ihre Zähne eigneten sich zum Zerquetschen von Blättern. Heutige Elefanten ernähren sich hingegen vor allem von Gräsern und haben glatte, geriffelte Mahlzähne. Auch Zimt gedieh zur Zeit der Braunkohle in Deutschland. Hier ein Zimtbaum. Station 11: Das Auftauchen des Menschen und das Geschenk des Prometheus Vor etwa 800.000 Jahren lernten die Menschen, das Feuer zu beherrschen. Ein Geschehen, das in vielen Mythen verarbeitet wurde. Das Feuer erweiterte die Macht des Menschen ungeheuerlich: Er lernte, Metalle zu schmelzen und konnte Nahrungsmittel weicher und geniessbarer machen. Das Feuer wärmt, mit ihm kann der Mensch Gegenden besiedeln, die sonst zu unwirtlich wären Feuerspuren Etwa 5.500 Jahre alte Funde aus der Jungsteinzeit (Altheimer Kultur), aus der Nähe von Merching, Bayern. Angebrannte Tierknochen, gebrannte Keramik, mit Feuer gehärtete Knochenwerkzeuge und auch Birkenpechreste zeugen vom systematischen Umgang des Menschen mit dem Feuer. Feuerstein und Zunderschwamm Feuermachen mit Pyrit und Feuerstein wie Ötzi: Wenn man die beiden Steine (Pyrit und Flintstein) seitwärts aneinanderschlägt, bilden sich Funken. Mit einem präparierten Zunderschwamm kann man sie auffangen und eine Flamme anfachen. Der hier gezeigte Zunderschwamm ist aus Sicherheitsgründen nicht präpariert. 7 Station 12: Die industrielle Revolution und das dritte Feuer Bei der Produktion fast aller Dinge, die auf dem Markt zu haben sind, wird CO2 freigesetzt. Sogar bei der industriellen Landwirtschaft, obwohl biologische Prozesse eigentlich CO2 binden sollten. Bis weit in das 19. Jahrhundert haben die Menschen vor allem Holz verbrannt. Aber der steigende Bedarf erschöpfte die Vorräte. Als die eigenen Wälder nicht mehr reichten, grub man die Wälder der Vergangenheit aus. So entzündeten die Menschen ein neues Feuer aus fossilen Energieträgern. Es hat die industrielle Revolution angetrieben und treibt sie an bis heute. Bei der Verbrennung wird das über viele hundert Millionen Jahre abgelagerte CO2 freigesetzt und gelangt in die Atmosphäre. Der menschgemachte Treibhauseffekt, insbesondere die massive Freisetzung von CO2 (Kohlendioxid), sorgt nun zusätzlich für eine deutliche Erwärmung, die das gesamte Klima rasch verändert. Station 13: An der Zukunft kann man drehen Was geschieht, wenn es wärmer wird? Das Wasser der Meere dehnt sich aus, dadurch steigt der Meeresspiegel. Viele Gegenden, die heute noch bewohnt sind, werden überflutet. Wohin sollen die Menschen gehen, die dort gewohnt haben? Dies ist nur eine Folge des Klimawandels, eine, die niemand bestreitet. Wir leben auf grossem Fusse. Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass unser Material- und Energieverbrauch zurückgeht. Dann sinken auch die CO2-Emissionen. 6,4 °C // Unabsehbare Folgen Wenn in Zukunft alle Menschen unseren ressourcenintensiven Lebensstil übernehmen, ohne dass die CO2 Emissionen begrenzt werden, kann die Durchschnittstemperatur nach einer pessimistischen Rechnung bis 2100 um bis zu 6,4 Grad Celsius ansteigen. Das wäre eine noch nie dagewesene Veränderung mit unabsehbaren Folgen. 5,4 °C // Starke Erwärmung Wenn die Weltbevölkerung kontinuierlich wächst und für die Menschen weiter nur wirtschaftliche Gesichtspunkte im Vordergrund stehen, kann die Durchschnittstemperatur bis 2100 um bis zu 5,4 Grad Celsius ansteigen. Ein ähnlich grosser Sprung lag zwischen der letzten grossen Eiszeit und unser heutigen Warmzeit. 3,8 °C // Lokale Nachhaltigkeitsstrategien Wenn die Menschen regional nachhaltige Lebensweisen entwickeln, kann die globale Erwärmung bis 2100 auf unter 3,8 Grad Celsius begrenzt werden. Auch wenn die Weltbevölkerung kontinuierlich wächst. 8 1,1 °C // Weltweites nachhaltiges Handeln Wenn wir in Zukunft global ressourceneffiziente Technologien entwickeln und verwenden, wenn Nachhaltigkeit für den Einzelnen und für die Staaten ins Zentrum rückt, dann kann die globale Erwärmung nach einer optimistischen Rechnung auf 1,1 Grad Celsius begrenzt werden. Voraussetzung ist, dass die Weltbevölkerung ab Mitte des Jahrhunderts abnimmt. Blick in den Zukunftsraum, (Inhalte siehe "Geschichtsfries zur SA CO2") Grosstelen mit Hintergrundinformationen (Texte siehe nächste Seite) 9 1. 600 Millionen Jahre Erde, Wasser und Luft Das Gesicht der Erde hat sich im Laufe der Jahrmillionen immer wieder verändert. Die Kontinente sind unterwegs, sie kollidieren und brechen wieder auseinander. Auch die Luft war nicht immer so, wie wir sie heute atmen. Ihr Sauerstoffgehalt und ihr CO2-Gehalt schwanken. Starke Schwankungen in kurzer Zeit sind dabei stets mit biologischen Krisen verbunden. Der Blick in die Vergangenheit lehrt, dass Erde, Wasser und Luft eine Geschichte haben. Die Weltkarten stammen von Ron Blakey, Northern Arizona University. Die Graphik wurde erstellt nach Vorlagen von Robert A. Berner, Yale University. 2. CO2 und der Treibhauseffekt Die Erdatmosphäre enthält sogenannte Treibhausgase. Die wichtigsten sind Wasserdampf, CO2, Methan, bodennahes Ozon, Lachgas und Fluorkohlenwasserstoffe. Diese absorbieren einen Teil der Wärmestrahlung, die sonst in den Weltraum entweichen würde. Dadurch erhöht sich die Temperatur. Dieser natürliche Treibhauseffekt ermöglicht das Leben auf der Erde. Der menschgemachte Treibhauseffekt, insbesondere die massive Freisetzung von CO2 (Kohlendioxid), sorgt nun zusätzlich für eine deutliche Erwärmung, die das gesamte Klima verändert. 10 Die Kohlenstoffkreisläufe und der Mensch Geozyklus Neben dem verhältnismäßig schnellen biologischen Kohlenstoffkreislauf gibt es den langsamen geologischen, der eine Umlaufzeit von mehreren Millionen Jahren hat. Er hängt ab von zwei Dingen: von einer geologisch aktiven Erde und vom Vorhandensein flüssigen Wassers. Durch die geologische Dynamik der Erde werden organische Sedimente und Kalk in große Tiefen versenkt. Dort wird durch die Hitze CO2 abgespalten. Es gelangt über Vulkane und Gesteinsritzen zurück in die Atmosphäre. Biozyklus CO2 wird von den Pflanzen (bzw. dem Phytoplankton in den Ozeanen) durch Photosynthese aufgenommen. An Land wird der Kohlenstoff in Böden abgelagert. Pflanzen werden von Pflanzenfressern gefressen, die ihrerseits von Fleischfressern vertilgt werden. Tiere aber auch Pflanzen erzeugen bei der Atmung CO2. Schließlich sterben Pflanzen und Tiere und werden von Mikroorganismen zerlegt. CO2 wird wieder freigesetzt. Der Biozyklus wird als „schneller Kohlenstoffkreislauf“ bezeichnet, da die Prozesse im Zeitrahmen von wenigen Tagen bis zu wenigen zehntausend Jahren ablaufen. 11 Menschliche Eingriffe Der Mensch greift seit der Industrialisierung sowohl in den langsamen wie auch in den schnellen Kohlenstoffkreislauf ein. Er baut Kalkstein ab und brennt Zement, wobei CO2 freiwird. Er entnimmt Erdöl, Erdgas und Stein- oder Braunkohle und verbrennt diese. Nicht zuletzt rodet er Wälder und verhindert damit die Bindung von CO2. In wenigen Tagen werden dabei Ressourcen verbraucht, deren Enstehung Jahrmillionen gedauert hat. CO2 in der Atmosphäre Mancherorts, zum Beispiel in Gletschereis oder in Bernstein, haben sich Bläschen mit fossiler Luft erhalten. Aus solchen Proben und aus Berechnungen kann man feststellen, wie sich der CO2- und der Sauerstoffgehalt der Luft im Laufe der Zeit verändert hat. Die Graphiken A und B machen den Zusammenhang zwischen CO2-Gehalt der Luft und Klima deutlich. 12 Die dritte Graphik (C) zeigt den raschen Anstieg der CO2-Konzentration seit der Industrialisierung. CO2 global Jeder Mensch atmet CO2 aus. Alle paar Sekunden. Nebenher fahren wir auch noch Auto, arbeiten am Computer oder drehen die Heizung an. Fast jeder Knopfdruck in unserer hochtechnisierten, elektrisierten Welt ist mit CO2-Produktion gekoppelt. Weil die meisten Dinge, die uns umgeben, Energie und Rohstoffe verbrauchen, solange sie funktionieren. Aber nicht alle Menschen leben auf so großem Fuß wie wir. Die Weltkarte zeigt, wie viel CO2 die Menschen in Deutschland, China, den USA, Australien oder im Tschad pro Kopf erzeugen. Zugleich zeigt die Karte, welche Länder in der Summe die höchsten CO2-Emissionen aufweisen. 13