120315 PM Pub Lancet Cornely - CECAD

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Exzellenzcluster CECAD / Universität zu Köln
Pressemitteilung 15.03.2012
Von Astrid Bergmeister und Andrea Pfennig
CECAD Cluster of Excellence. PR & Marketing
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Erfolg in der Behandlung der potentiell tödlichen Clostridium difficile-Infektion
Die Infektion mit Clostridium difficile (CDI) tritt nach Einnahme von BreitbandAntibiotika auf und ist zugleich eine der am häufigsten auftretenden
Krankenhausinfektionen in Europa
Eine Forschungsgruppe um Studienleiter Prof. Oliver A. Cornely, Oberarzt der Klinik I
für Innere Medizin / Uniklinik Köln und Leiter der Translationalen Forschungsplattform
im Exzellenzcluster CECAD an der Universität zu Köln, kann in einer aktuellen Studie
in The Lancet Infectious Diseases belegen, dass das Antibiotikum Fidaxomicin im
dauerhaften Behandlungserfolg über den bislang üblichen Behandlungsstandard
hinausgeht. Dabei ist die Verträglichkeit ebenso gut wie die des herkömmlich
verwendeten Antiobitikums Vancomycin
„Mit dieser Studie weisen wir nach, dass das entscheidende Risiko eines
Wiederkehrens der Infektion nachhaltig reduziert werden kann. Damit stellt
Fidaxomicin eine effektive Behandlungsalternative dar“, so Studienleiter Prof. Oliver A.
Cornely.
Die Infektion mit Clostridium difficile (CDI) tritt häufig nach Einnahme von BreitbandAntibiotika auf und ist zugleich eine der am häufigsten auftretenden
Krankenhausinfektionen in Europa. Durch die Einnahme von Breitband-Antibiotika wird
die Darmflora gestört, so dass Clostridium difficile (CD) Bakterien nicht mehr mit
anderen Bakterien im Gleichgewicht stehen.
Es kommt dadurch zu einer Infektion der Darminnenwand mit CD-Bakterien. Die Folge
sind schwere Durchfälle. Im Extremfall kann eine Darmteilentfernung notwendig
werden oder die Infektion sogar zum Tod führen. Bei Anwendung der üblichen
Behandlungsmethoden tritt in 25% aller Fälle die Infektion innerhalb von 30 Tagen
erneut auf. Die Europäische Gesellschaft für Klinische Mikrobiologie und
Infektionserkrankungen (ESCMID) hat das wiederholte Auftreten der Infektion als eines
der Hauptprobleme in der Behandlung von CDI benannt. Patienten ab 65 sind sowohl
von der CD-Infektion als auch von dem Problem einer wiederkehrenden Infektion
besonders betroffen. Neben den gesundheitlichen Auswirkungen ist auch der
wirtschaftliche Schaden für das Gesundheitssystem beachtlich: Patienten mit einer
CD-Infektion bleiben etwa 3,6 Tage länger im Krankenhaus und ihre
Behandlungskosten liegen 54% höher im Vergleich zu Patienten ohne eine CDInfektion.
Die Studie wurde doppel-blind durchgeführt, das heißt, weder der Patient noch der
behandelnde Mediziner waren darüber informiert, welches der beiden Medikamente
jeweils verabreicht wurde. Damit konnte eine Erwartungshaltung hinsichtlich eines
spezifischen Ergebnisses ausgeschlossen werden. Die Verteilung in die
Versuchsgruppen erfolgte zufallsgesteuert. 509 mit CDI infizierte Erwachsene in
sieben europäischen Ländern, den USA und Canada erhielten über 10 Tage entweder
Fidaxomicin (2x200 mg/Tag) oder Vancomycin- (4x125 mg/Tag) Tabletten. Eine
Heilung wurde mit beiden Therapien bei etwa 90% der Patienten erreicht. Der
entscheidende Unterschied zeigt sich im Wiederauftreten der Infektion: Während bei
27% der Vancomycin-behandelten Patienten die Infektion innerhalb von 30 Tagen
erneut auftrat, hatten nur 13% der Fidaxomicin-behandelten Patienten ein solches
Rezidiv. Eine Heilung ohne Wiederauftreten der Infektion innerhalb von 30 Tagen
wurde mit Fidaxomicin bei 77% und mit Vancomycin bei 63% der Patienten erreicht.
Für das Exzellenzcluster CECAD an der Universität zu Köln unterstreicht der
Studienerfolg die Bedeutung der Verknüpfung von Grundlagenforschung und klinischer
Forschung in Bezug auf altersassoziierte Erkrankungen. Wichtigstes Anliegen der
Translationalen Plattform in CECAD ist die systematische Anwendung von
Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in der klinischen Therapie – „from bench
to bedside and back“.
Seit Mai 2011 ist Fidaxomicin in den USA und seit Dezember 2011 in Europa zur
Behandlung von Erwachsenen mit CDI zugelassen.
Rückfragen bitte an:
Prof. Oliver Cornely
Uniklinik Köln
Klinik I für Innere Medizin
Zentrum für Klinische Studien – BMBF 01KN1106
CECAD Cluster of Excellence
Telefon: 0221 478-88794
E-Mail: [email protected]
CECAD PR & Marketing . Universität zu Köln
Astrid Bergmeister / Andrea Pfennig
Telefon: 0221 470-5287
E-Mail: [email protected], [email protected]
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