Macbeth - Baron des Bösen

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DER THEATERVERLAG FÜR SCHULTHEATER, LAIENTHEATER UND AUTOREN
LESEPROBE
Stefan Otto.
Macbeth - Baron des Bösen,
nach William Shakespeares Klassiker, neu bearbeitet
Alle Rechte zur Vervielfältigung, anderweitige Nutzung und die Aufführungsrechte liegen bei der:
theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17 a, D-38102 Braunschweig, www.theaterboerse.de
THEATERSTÜCKE UND AUTOREN IM VERLAG
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
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urheberrechtlich geschützt und berechtigt zu keinerlei Nutzung jenseits der reinen Ansicht.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Anmerkung des Autors
„Es handelt sich um eine Neubearbeitung von Shakespeares "Macbeth". Unter Beibehaltung der
Thematik habe ich Metrik und Versform bis auf wenige zentrale Stellen, wie z.B. Lady Macbeths
Monolog, aufgehoben. Bei der Wortwahl habe ich mich am Original orientiert, sofern mir Dorothea
Ticks Übersetzung aus dem 19. Jahrhundert unpassend erschien. Wirkte beides auf mich als heute
schwer vermittelbar, habe ich den Text neu geschrieben, in der Hoffnung, dem Gesamtwerk in der
Aussage treu zu bleiben.
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Mit Blick auf den häufigen Mangel an männlichen Darstellern in Schul-AGs habe ich die Prinzen
Malcolm und Donalbain durch eine Prinzessin mit Zofe ersetzt. Außerdem habe ich Banquos
Sohn Fleance nicht einfach fliehen lassen, sondern zu einem jungen Ritter geschlagen, der sich am
Widerstand gegen Macbeth beteiligt und außerdem die Liebe der von mir dazu erfundenen Roselin
gewinnt.
R
Auf diese Weise verliert das Stück für Erwachsene nichts an Tiefe, gewinnt aber an Unterhaltungswert
für ein breiteres und auch jüngeres Publikum. Hexen, Geister und Kampfszenen tun ihr Übriges.
Shakespeares "comic relief" habe ich zudem sehr ernst genommen.
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Neben dem Original lag Dorothea Tiecks Übersetzung zugrunde (William Shakespeare, Macbeth /
Tragödie. Übersetzt von Dorothea Tieck, hg. v. Dietrich Klose, Universal Bibliothek Nr. 17, Philipp
Reclam jun. GmbH u. Co, Stuttgart, durchgesehene Aufl. 2001).
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Bei der Musik handelt es sich um Vorschläge, die Nutzungsrechte aber nicht GEMA-freie Nutzung der
Musik beinhalten.
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PERSONEN
SE
Genre: für Erwachsene Drama und Tragödie, für Jüngere auch ein Ritterabenteuer mit Action, Spuk
und Burgfräuleins
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24, davon 10m, 11w, mind. Diener, Bote und Narr flexibel, ggf. Hekate, Mörder; zudem Tänzerinnen
optional, optional oder als Doppelbesetzung ohne Text: Adelige für eine Szene, zudem optional:
Mordgeister)
König von Schottland, wird von Macbeth ermordet
Lady
Evelyn: Thronfolgerin
Eileen
ihre Kammerfrau
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Pförtner
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Duncan
Macbeth
Baron von Glamis, später Tyrann von Schottland
Narr
turnt herum und lässt weise Sprüche fallen
Lady Macbeth
Macbeths Frau, stachelt ihren Mann zum Verbrechen an, wird vor Gewissensbissen
wahnsinnig und stirbt
Kammerfrau der Lady Macbeth
Arzt der Lady Macbeth
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Diener
Bote
zwei Mörder
Tänzerinnen (optional): tanzen für Duncan
anfangs Macbeths Freund, später sein Opfer; beide anfangs Anführer des königlichen
Heeres gegen die Dänen
Fleance
sein Sohn, überlebt, beteiligt sich am Widerstand gegen Macbeth, verliebt sich in
Roselin
Macduff
Baron von Fife, leitet Widerstand gegen Macbeth
Lady Macduff
seine Frau
Lenox
Baron, mit Macduff befreundet
Lady Lenox
seine Frau
Roselin
ihre Tochter, verliebt sich in Fleance
Hekate
Hexengöttin, Oberhexe
Hexe 1
sexy, verführt Macbeth
Hexe 2
ihre Mutter, leitet die Hexerei, wirkt wie ausgebeutete Frau vom Volk,
Hexe 3
Großmutter, wirkt wie Märchenhexe
Weitere Informationen zum Stück
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nehmen das Gute von Lady Macbeth
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Mordgeister (optional)
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Banquo
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Inhaltsangabe:
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Als Macbeth als erfolgreicher Kriegsheld aus der Schlacht heimkehrt wecken drei Hexen sowie infolge
seine Frau in ihm den Ehrgeiz auf den Thron, sodass er seinen Gast, den König, umbringt und König
von Schottland wird. Damit bricht er Lehnspflicht, Gastrecht und Moral, verliert seinen Seelenfrieden
und wird zum Tyrannen, der alle möglichen Mitwisser in den Tod stürzt, bis die nach England
geflohene Prinzessin Evelyn von dort ein Heer schickt und ihn stürzt.
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Macbeths Kampfgefährte Banquo begnügt sich dagegen und bleibt ein eherenwerter Ritter, wird
aber von Macbeth ermordet, sein Sohn Fleance flieht nach England und schwört Rache: Zum Ritter
geschlagen tritt er in Evelyns Dienst, auch um sich zu bewähren, damit er die schöne Roselin für sich
gewinnen kann.
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Am Ende siegt das Gute, Evelyn befreit Schottland und besteigt als rechtmäßige Thronfolgerin den
Thron, Fleance kommt mit Roselin zusammen.
Altersangabe: Hauptrollen ab Klasse 9, andere ab Klasse 5
Ich habe Macbeth, Macduff und Banquo mit Klasse 12 besetzt, Lady Macbeth jedoch schon mit Klasse
9. Jüngere lassen sich z.B. bei Geistern, Hexen, dem Narren und den Damen unterbringen.
Spielzeit: 100 min.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Bühnenbild:
Z.B.: zwei Burgtürme aus Umzugskartons (je 0,5x0,5x1m, gesamt 3m Höhe), auf Rollen, Vorderseite
entspricht Burg (Tapete: Betonoptik, eher düster), Rückseite einmal eine Felswand (Pappmachée),
einmal ein Wald (Fototapete), Hintergrund optimal: weißer Vorhang, der farbig beleuchtet werden
kann z.B. mit LED-Bars.
Orte:
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Landschaft (Türme als Felswand und Wald) bzw. leicht variiert: Hexengrotte (Felswand vorgezogen,
Wald hinten, davor Tisch als Hexenaltar)
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Macbeths Burg, leicht zu variieren als: Saal (Türme rechts und links, dazwischen 4m Bühnenelement,
0,5m hoch, mit drei Zinnen / Lehnen zum Sitzen, Tisch, Thron, Waffenständer, Hintergrund und
Türme orangefarben wie Feuerschein angestrahlt; Lady Macbeths Zimmer: Tisch an der Seite mit
Kernzen darauf; Innenhof: wie Saal aber ohne Tisch, violette Nachtbeleuchtung; vor der Burg: beide
Türme zu einer Seite geschoben, Hintergrund blau als Himmel bzw. grün wie Wald beleuchtet
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England: Königsburg (ein Turm, jetzt mit englischer Fahne an der Zinne, z.B. Autowimpel) bzw.
Garten davor (Waldseite)
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Optionale Filmclips (lassen sich bei weißem Hintergrund zwischen die Burgtürme projizieren):
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Die Ermordung Banquos lässt sich spielen oder nur benennen oder eben als Filmclip mehr oder
weniger aufwendig drehen.
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Die Zerstörung von Macduffs Burg lässt sich z.B. mit einem Filmclip eines Feuers bzw. Brandes in
Nahaufnahme oder völliger Dunkeleit oder Lichteffekten bei gleichzeitigem Schlachtlärm darstellen
oder nur benennen.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
ERSTER AKT
ERSTE SZENE
Dunkel, Geräusche von Schlachtgetümmel, dann violett-nächtliche Spukbeleuchtung und Spukmusik,
im Stil von z.B. Halloween FX Productions, „Night of Terror“, Nebel: Drei Hexen treten auf. Ton:
„When shall we three meet again? In thunder, lightning or in rain?“
jung, sexy: Wann treffen wir drei uns das nächste Mal?
Bei Regen, Donner, oder Wetterstrahl?
ZWEITE HEXE
Mutter, dominant:
Wenn das Schlachtgetöse schweigt,
und endlich sich der Sieger zeigt!
DRITTE HEXE
Großmutter, tattrig:
Das ist noch ehe der Tag sich neigt ...
ERSTE HEXE
Sagt schnell an welchem Ort -
ZWEITE HEXE
Dort, dort!
DRITTE HEXE
In der Heide werden wir ihn treffen:
ALLE
Macbeth!
ERSTE HEXE
Fair is foul and foul is fair:
Hover through the fog and filthy air.
ZWEITE HEXE
Gut ist böse, und böse gut:
Trau nicht dem Nebel nicht Wallungen von Blut ...
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ERSTE HEXE
Und jetzt nix wie weg, Kinders!
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DRITTE HEXE
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ZWEITE SZENE
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Sie verschwinden.
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Sich nähernd: Schottische Dudelsack-Militärmusik, im Stil von z.B. The Gorden Highlanders, „When
the battle is over“.
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Landschaft, Tag, Musik bleibt im Hintergrund.
König Duncan, Lady Evelyn, Lenox.
Vater, seht dahinten! Da kommt Lenox! Er ist verletzt! Die Musik verklingt.
LENOX
tritt auf: Heil euch, mein König!
DUNCAN
Heil euch, treuer Freund. Seid ihr schwer verletzt? Wie steht die Schlacht?
LENOX
Meine Wunden sind nicht so schlimm, wie heute Morgen noch das Kriegsglück schien:
Wir haben einen Verräter: Es ist Macdonwald, der Baron von Cawdor. Der hat König
Sveno von Norwegen ins Land gelassen! - Doch Euer Gefolge schlug sie hart, - allen
voran ein Mann: Macbeth - Euer Vetter. Ihm verdanken wir, dass das Blatt sich
wendete. Er schlug die Norweger in die Flucht. Sie sind völlig aufgerieben. Uns gelang
es, den Verrat aufzudecken. Macdonwald ist nun in unseren Händen.
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LADY EVELYN
DUNCAN
Mein Dank gebührt meinen treuen Mannen. Richtet es aus. Dieser Macdonwald aber
frevele nicht länger am Heil unserer Krone. Tod diesem Verräter! - Macbeth dagegen
soll fortan Baron von Cawdor sein. Überbringt ihm die gute Nachricht als Zeichen
meines Dankes für seine Tapferkeit und Treue!
LENOX
Jawohl, mein König.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
DUNCAN
Ach, und sagt ihm, er braucht nicht mehr nach Forres auf meine Burg, er ist nahe
seiner Burg auf Dunsinane. Ich gebe ihm die Ehre und treffe ihn dort.
LENOX
Wie Ihr wünscht geht ab.
DRITTE SZENE
Hexengrotte, Tag, keine Spukbeleuchtung, Vogelgesang
Die drei Hexen sind versammelt an einer Art Altar.
Wo warst du, Mutter?
ZWEITE HEXE
Ich würgte einen Schweinehirten.
DRITTE HEXE
Lag wohl schwer im Magen! Alle lachen.
ERSTE HEXE
Ich verführte einen Priester und stahl im seinen Kelch.
ZWEITE HEXE
Das trifft sich, hier ist Blut reicht ihr ein Fläschchen, sie kippt es in den Kelch.
DRITTE HEXE
Sau.
ZWEITE HEXE
Nun die Alraune, schnell.
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ERSTE HEXE
... bleibt uns nur die Hölle treu.
ALLE
Das ist unser Schicksal und das schicken wir!
DRITTE HEXE
Na dann Prost!
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ZWEITE HEXE
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Jede nimmt einen Schluck, Alte kichert, rülpst.
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ZWEITE HEXE
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... unverstanden ...
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ERSTE HEXE
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Ausgestoßen, ...
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DRITTE HEXE
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Dritte Hexe zerdrückt das Gewächs in einem Mörser und gibt ihn ihr. Zweite kippt Alraune zum Blut
in den Kelch. Vogelsang endet nun. Spukbeleuchtung beginnt.
Still, Macbeth ist schon bald hier. - Er kömmt! zur Jungen: Erbeute ihn dir!
H
Weibsvolk. Wo die wohl herkommen? Wie weit ist es noch nach Forres?
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BANQUO
So wüst und schön sah ich noch keinen Tag. Fehlt nur noch sieht die Hexen, na was
sag ich!
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MACBETH
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Spukbeleuchtung aus, wieder normaler Tag. Macbeth und Banquo treten auf.
Forres, was will ich da, wenn ich´s schon hier haben kann. Die Schlacht ist rum, jetzt
gehört das Schwert in die ...
ZWEITE HEXE
Greift zu, vergreift euch nur...
MACBETH
Wer erlaubte dir zu sprechen, Hure!
DRITTE HEXE
Wer machte uns dazu?
ZWEITE HEXE
Gewaltig sind wir, sind Natur -.
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ERSTE HEXE
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MACBETH
macht sich heran, posiert: Du in uns und wir in dir ...
MACBETH
Zauberhaftes Wesen ...
DRITTE HEXE
Einst gewesen, einst gewesen zieht ab an die Seite.
ERSTE HEXE
Unersättlich ist die Gier - verschwindet mit Macbeth.
DRITTE HEXE
naht sich Banquo von hinten, fährt ihm mit der Hand übe die Schulter
BANQUO
Nein, nein, lass sein, ich kann ..., ich meine, ich muss gleich zu Hause ... meine Frau
liebt mich jedes Mal, weil ich noch lebe ...
ZWEITE HEXE
... noch lebe ... lacht.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Dritte Hexe kriegt Hustenanfall und droht zu ersticken. Zweite Hexe zweite hört auf zu lachen,
kümmert sich darum.
Macbeth, Erste Hexe erscheinen, knöpfen Kleider zu.
BANQUO
Endlich kommst du!
ERSTE HEXE
Am Ende endlich -.
ALLE HEXEN
Mensch, Mensch!
BANQUO
Es dämmert schon.
Spukbeleuchtung, Nebel.
zu Macbeth: Also dann: Heil dir, Macbeth, Heil! Heil dir, Baron von Glamis!
ZWEITE HEXE
Heil dir, Macbeth, Heil! Heil dir, Baron von Cawdor!
DRITTE HEXE
Heil dir, Macbeth, dir, künftigem König, Heil!
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Spukbeleuchtung wechselt zu normalem Tag.
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ERSTE HEXE
ZWEITE HEXE
Und wenn wir wirklich spuken?
BANQUO
Ihr sprecht meinen Kampfgefährten mit neuen Titeln an - von hoher Würde - und
sogar die Königskrone stellt ihr ihm in Aussicht! - Doch mir sagt ihr nichts? - Wenn
ihr die Saat der Zeit durchschauen könnt und wisst, welches Korn wohl sprießt und
welches nicht, dann sprecht auch zu mir. Ich flehe weder um eure Gunst, noch fürchte
ich euren Hass.
Heil!
ZWEITE HEXE
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Nicht so beglückt, und doch weit glücklicher.
Könige erzeugst du, bist du selbst auch keiner. - So, Heil, Macbeth und Banquo!
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DRITTE HEXE
Kleiner als Macbeth, und größer.
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ERSTE HEXE
Heil!
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DRITTE HEXE
Heil!
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ZWEITE HEXE
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ERSTE HEXE
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Erneut Spukbeleuchtung, Nebel.
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Was erschreckst du dich, Mann! Fürchtest du solche guten Prophezeiungen? Zu den
Hexen: Jetzt steht er ganz verzückt da. Mal unter uns und bei der Wahrheit: Seid ihr
real oder bloß Spukgestalten?
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BANQUO
Banquo und Macbeth, Heil!
ERSTE HEXE
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Sie verschwinden langsam. Die Beleuchtung wechselt zu normalem Tag.
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Hey, wartet, bleibt doch und sprecht mehr. Ich bin tatsächlich Baron von Glamis, der
alte ist verstorben. Doch wie kann ich Baron von Cawdor sein? Macdonwald lebt als
ein gesunder Mann! Und dann König -
MACBETH
Die Erde hat Blasen, wie das Wasser. - Genauso waren die drei, zum Teufel, – wohin
verschwanden sie?
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BANQUO
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Die Hexen sind verschwunden. Vogelgesang ertönt wieder.
MACBETH
Ach, wären die doch noch da! Weibsvolk ...
BANQUO
Und wir waren nicht betrunken? Oder aßen wir von jener giftigen Wurzel, die einem
den Verstand raubt?
MACBETH
Deine Kinder werden Könige!
BANQUO
Und du sollst selbst König werden!
MACBETH
Erst Baron von Cawdor, dann König ...
BANQUO
Wer kommt da?
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Lenox tritt auf.
Edler Macbeth, seid gegrüßt und hört die frohe Kunde des Königs! Er hörte eure
Heldentaten im Kampf gegen Norwegens König Sveno und sein Heer. Ihr kämpftet
treu für euren König, nach bester Mannesart, wie es sich für einen Ritter geziemt. Für
eure Tapferkeit und Treue gebühren euch Dank und Ehre. Als Zeichen seines Dankes
verleiht der König euch den Titel Baron von Cawdor. Heil dir, in diesem Titel, denn er
ist dein. Heil dir, Baron von Cawdor!
BANQUO
Wie, spricht der Teufel wahr?
MACBETH
Aber der Baron von Cawdor lebt doch?
LENOX
Macdonwald, Sir, der lebt noch, doch ist er nicht länger Baron. Hochverrat brachte ihn
zu Fall. Er ließ sich mit den Feinden ein. Sein Leben ist verwirkt. Morgen fällt sein
Kopf.
MACBETH
beiseite: Glamis und Baron von Cawdor: Das Höchste fehlt noch – guckt verzückt. Zu
Lenox: - Ah, eh, Danke für eure Mühe! – Zu Banquo: Na Freund, hoffst du jetzt nicht,
dass deine Söhne Könige werden, wie die drei es vorhergesagt haben?
BANQUO
Ich weiß nicht, aber seltsam! - Verlocken uns nicht oft die Mächte des Bösen erst
mit kleinen Gefälligkeiten, nur, um uns dann zu schaden? - Erzählen uns kleine
Wahrheiten und betrügen uns doch ganz am Ende um alles? - Du schweigst, denkst
du womöglich schon an den Königstitel?
MACBETH
beiseite, verzückt: Glamis und Cawdor, zweimal hat´s gestimmt. - Was soll am Spuk
schon schlimm sein? Ich bin tatsächlich Baron von Glamis und nun auch Baron von
Cawdor. - Ernst: Aber ob die letzte Prophezeiung gut war? - Vor der Versuchung
schrecke ich zurück. Ich müsste ihn töten, jetzt, und seine Tochter müsste fort,
verzückt dann wäre ich König. - - Ernst: Nein, dagegen sträubt sich jedes Haar ...
guckt dann wieder verzückt.
BANQUO
Guck mal, jetzt ist er aber verzückt!
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Edler Macbeth, genug Verzückung, wir warten!
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Oh, Verzeihung, ja, wir müssen weiter, ich ... war ganz in Gedanken über die Ereignisse
nur zu ihm Kein Wort über die drei Gestalten, wir müssen später einmal in Ruhe
darüber sprechen.
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MACBETH
ernst, beiseite: Wenn das Schicksal will, dass ich König werde, gut, dann mag mich das
Schicksal krönen. Aber ich tu nichts, ich halte mich heraus guckt wieder verzückt.
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BANQUO
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MACBETH
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LENOX
Herzlich gerne.
MACBETH
Bis dahin still. – Kommt, Freunde, auf nach Forres zum König!
LENOX
Wartet, der König sagte noch, er gebe Euch die Ehre und kommt zu Euch nach
Dunsinane. Auf bald!
MACBETH
Oh, das ist nett! Dann sehen wir uns alle bei mir!
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BANQUO
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Alle ab, Vogelgesang aus.
VIERTE SZENE
Macbeths Burg, Lady Macbeths Zimmer.
Lady Macbeth, Macbeth.
LADY MACBETH
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Soso. drei zauberhafte Wesen hast du getroffen, und bist immer noch verzück, wie es
scheint?
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9
Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Zauberwesen, Zauberwesen. Du glaubst nicht, was sie zu mir sagten: Baron von Glamis
grüßten sie mich und Baron von Cawdor und prophezeiten mir, dass ich König werde!
LADY MACBETH
Ich werde Königin? So sollte mein Vater mich nicht umsonst dir zur Frau gegeben
haben? Was stimmt an deinem Spuk? Du scheinst ihn ernst zu nehmen -.
MACBETH
Denk doch, sie wussten, dass ich der Baron von Glamis bin und zum Baron von
Cawdor bin ich schon ernannt! Der alte beging Verrat und ist des Todes. Geduld,wer
weiß, was kommen mag!
LADY MACBETH
Glamis bist du, und Cawdor; und sollst werden, was dir verheißen wurde! – Doch
ich fürchte dein Gemüt: - Es ist zu voll von der Milch der Menschenliebe, um den
nächsten Schritt zu tun. - Groß möchtest du sein, bist nicht ohne Ehrgeiz; - doch fehlt
die Bosheit, die ihn begleiten muss.
MACBETH
Still, du machst mir Angst. Der... der König kommt außerdem hierher ...
LADY MACBETH
Was? Wann?
MACBETH
Jeden Augenblick ...
LADY MACBETH
Oh Gott, was zieh ich an?
MACBETH
Nichts ...
LADY MACBETH
Bitte?
MACBETH
Nichts ziehst du jetzt an, er kommt doch gleich!
LADY MACBETH
Gut, dann sorge schnell für Speis und Trank! Ich will mich derweil vorbereiten!
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Selbst der Rabe,
Der Duncans schicksalsvollen Eingang krächzt
Unter mein Dach, ist heiser. –
So kommt herbei, Geister,
Die ihr lauscht auf Mordgedanken,
und entweibt mich hier! Füllt mich vom Wirbel bis zur Zeh, randvoll,
Mit wilder Grausamkeit!
Verdickt mein Blut,
Sperrt jeden Weg und Eingang dem Erbarmen,
Dass kein anklopfend Mahnen der Natur
Den grimmen Vorsatz lähmt,
noch friedlich hemmt vom Mord die Hand! Kommt an die Weibesbrust,
Trinkt Galle statt der Milch, ihr Morddämonen,
Wo ihr auch harrt in unsichtbarem Wesen!
Auf! Unheil der Natur! Komm, schwarze Nacht,
Umwölk dich mit dem dicksten Dampf der Hölle,
Dass nicht mein scharfes Messer sieht die Wunde,
Die es geschlagen, noch der Himmel,
Durchschauend aus des Dunkels Vorhang, rufe:
Halt, halt! –
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LADY MACBETH
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Ein Rabe krächzt spukhaft, das Licht verengt sich auf Lady Macbeth.
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MACBETH
Getöse wie Wind oder irre, schmerzende Musik, im Stil von z.B. Vallorch, „Voices of the North“,
gemischt mit Spukgeräuschen wie Geistergelächter. Nebel, Spukbeleuchtung. Geister erscheinen,
rasen um Lady Macbeth herum, sie bekommt die Lippen schwarz und die Wangen silbern geschminkt
statt vorher rot. Sie ist nun „entweibt“. Nachdem der Spuk beendet und das Licht normal ist, tritt
Macbeth auf.
MACBETH
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Ach du meine Güte, wie siehst du denn aus?
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Wieso, du wolltest nicht, dass ich mich umziehe ...
MACBETH
Duncan, der König ist schon da!
LADY MACBETH
Und wann geht er wieder?
MACBETH
Morgen, so denkt er.
LADY MACBETH
Oh, nie soll die Sonne diesen Morgen sehn!
Dein Angesicht, mein Baron, ist wie ein Buch,
wo wunderbare Dinge geschrieben stehn. –
Nun ist es Zeit zu täuschen:
Heiße ihn willkommen. Blick harmlos wie die Blume,
Doch sei die Schlange darunter.
Wohl versorgt muss er sein,
und meiner Hand vertrau
das große Werk der Nacht zu enden,
Das alle künftigen Tage und Nächte
uns lohne alleinige Königsmacht und Herrscherkrone.
MACBETH
Wir sprechen noch darüber.
LADY MACBETH
Blicke hell und licht; ein verändertes Angesicht erweckt Misstrauen! Überlass alles
andre mir!
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FÜNFTE SZENE
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Sie gehen ab.
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LADY MACBETH
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Diese Burg hat eine angenehme Lage; gastlich umfängt die lichte, milde Luft die heitern
Sinne. - Mylady, euer Gatte kann sich glücklich schätzen, hier wohnt mit euch ein
guter Geist. - Meinen besten Dank an eure Mühe und Gastfreundschaft. Eure Küche
ist zudem hervorragend.
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DUNCAN
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Saal der Burg, aber ohne Tisch wegen Tanzauftritt. Es treten ein und nehmen im Hintergrund Platz:
Macbeth, Lady Macbeth, Duncan, Banquo, Fleance, Lenox, Lady Lenox, Roselin. Roselin und Fleance
setzen sich nebeneinander an die Seite und flirten unauffällig.
Majestät, Euer Besuch ehrt uns zutiefst und wiegt unsere Mühe in keiner Weise auf.
Ihr seid hier jederzeit herzlichst willkommen. Und nun amüsiert euch wohl. Spielleute,
Tänzer! Zeigt eure Kunst!
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LADY MACBETH
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Dudelsack etc.-Musik, Tänzer treten im Vordergrund auf, ggf. Auftritt einer Tanz-AG. Anschließend
Applaus von allen.
Bravo, Bravo, das war wohlgetan! Sehr reizend! - Zu Lady Macbeth: Den freudigen
Grund unseres Kommens habt Ihr sicher schon vernommen. Mein Vetter, euer Gatte
hier, schlug die Norweger in die Flucht. Als Lohn ernannte ich ihn zum Baron von
Cawdor.
LADY MACBETH
Ihr seid zu gütig, Majestät!
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MACBETH
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DUNCAN
Mein König, ich schwor Euch Treue und Gefolgschaft, Ihr seid mein König und
Lehnsherr.
DUNCAN
Fürwahr, doch auch auf Macdonwalds Treue zählte ich einst und schimpflich hat er
mich verraten. So eben erhält er seine Henkersmahlzeit. Die Morgensonne sieht er
nicht mehr aufgehen.
MACBETH
Ein jeder erhält, was ihm gebührt. Entschuldigt mich ... ab.
Licht blendet ab, bleibt auf Macbeth am Rand, alle unauffällig ab.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
SECHSTE SZENE
Burghof, Nacht, Macbeth am Rand
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Ach, wär´ es nur mit der Tat auch abgetan.
Schnell müsste es geschehen,
Und ohne Folgen bleiben, der Meuchelmord.
Doch die Vergeltung folgt stets auf dem Fuß! Und dann der König: Ich bin sein Untertan und Vetter obendrein. Außerdem ist
er auch noch mein Gast. All dies gebietet mir, dass ich sein Leben schütze und
nicht selbst sein Mörder bin. - Er ist so wenig tötenswert. Er ist so - milde - ist er,
würdevoll. - Schön, so wird das nix. - Nicht einmal hässlich, unansehnlich, widerlich.
Ich habe gar nichts gegen ihn, allein mein Ehrgeiz -.
MACBETH
Lady Macbeth tritt auf.
MACBETH
Ich konnte sein gütiges Gesicht nicht länger sehen. Wir wollen in dieser Sache nicht
weitergehen. Er hat mich gerade belohnt, ich habe Ruhm und Ehre erworben. Genug,
ich will den Erfolg genießen.
LADY MACBETH
Ha, war denn die Hoffnung nur ein Trug? Von jetzt an denke ich von deiner Liebe so.
Mein Vater gab mich einer Memme zur Frau! Bist du nicht Mann genug, nach deinem
Ziel zu greifen? Träum weiter, du kleiner Möchtegern!
MACBETH
Sei ruhig! Ich wage alles, was dem Menschen ziemt; wer mehr wagt, der ist keiner!
LADY MACBETH
Wo ist das Verlangen in deinen Augen? Ich habe es gesehen, also du von der Krone
sprachst, die dir versprochen wurde! Heil dir, Baron von Cawdor, Heil dir, König von
Schottland! Die Krone ruht bereits in deinem Haus, sie liegt zu deinen Füßen! Nimm
sie, Mann! Du musst sie nehmen, wie sie vor dir liegt!
MACBETH
Und wenn ich versage?
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Er wird gleich sein Bett aufsuchen. Warum hast du den Saal verlassen?
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LADY MACBETH
Nur wer zagt, versagt. Fass dich, habe Mut! - Duncan schläft tief und fest nach der
Reise. Seine beiden Wächter will ich mit würzigem Wein so betäuben, dass ihre Sinne
sie verlassen. Auf sie wird alle Schuld fallen. Du wirst auf Äußerste empört sein und in
Wut entbrennen. Zack, zack, macht Geste des Köpfens wen kümmern dann die Diener
...
MACBETH
Oh, gebäre mir Söhne nur!
Aus deinem unbezwungenem Leibe können nur Männer sprießen!
Ich tu´s ich tu´s - und nehme den Dolch der Wächter.
Sein Blut soll an ihren Körpern kleben!
Komm, täuschen wir mit heiterem Blick die Stunde:
Birg, falscher Schein, des falschen Herzens Kunde!
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Sie gehen ab.
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LADY MACBETH
ZWEITER AKT
ERSTE SZENE
Burghof, Nacht.
Banquo und Fleance.
BANQUO
Wie spät ist es, mein Sohn?
FLEANCE
Der Mond ging schon unter, einen Glockenschlag habe ich nicht gehört.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Um Mitternacht geht er unter.
FLEANCE
Dann ist es bestimmt später.
BANQUO
Da, nimm mein Schwert! – Der Himmel spart mit Licht, und die Kerzen sind längst
abgebrannt. – Ich bin todmüde, aber ich möchte irgendwie nicht schlafen. - Himmel,
schick mir keine bösen Träume!
FLEANCE
Ach Vater, heute möchte ich etwas Schönes träumen.
BANQUO
Dir gefällt die kleine Roselin, Lenox Tochter, nicht wahr?
FLEANCE
Ja, Vater, wie hast du das gemerkt?
BANQUO
Ach Sohn, ich war auch einmal so jung wie du.
FLEANCE
Sag, Vater, erobert man eine Frau wie eine Burg?
BANQUO
Tja, das ist es, was wir gerne hätten - Brandsätze schleudern, auf Leitern an ihr
hochklettern und mit dem Rammbock das Tor einstoßen. Die arme Roselin.
FLEANCE
Wie soll ich es wissen, ich lerne nur den Kampf.
BANQUO
Freilich, denn einen, der wegläuft, wenn Gefahr sich naht, den wollen sie nicht. Doch
Liebe lässt sich nicht zwingen, drum lernst du auch nicht nur den Kampf. Du lernst die
Heilige Schrift lesen und du lernst beten.
FLEANCE
Was hat das mit Frauen zu tun?
BANQUO
Du lernst die Ehrfurcht vor Gott und somit vor den Menschen. Außerdem ist die
Unterweisung in die hohe Kunst des Lesens und Schreibens sehr mühselig und
erfordert Ausdauer.
FLEANCE
Sie mögen es, wenn man Ausdauer hat?
BANQUO
Geduld, mein Sohn, und Ehrfurcht.
FLEANCE
Wann sehe ich sie wieder, wenn wir hier fort sind?
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Ein Freund.
Ach du bist´s, auch noch auf? Der König ist im Bett. Er war ausgesprochen froh und
glücklich, hat noch deine ganze Dienerschaft beschenkt und deine Frau sollst du mit
diesem Diamanten beglücken, hier ... überreicht ihm das Geschenk.
LE
BANQUO
Gib mein Schwert ... Wer da?
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MACBETH
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Du bist ja richtig vernarrt. Bist du sicher, dass du nicht nur dem schönen Schein
erliegst? Ach, wer tut das nicht ... Warum scheint er auch so schön?
Macbeth nähert sich, macht ein Geräusch.
BANQUO
ZU
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PR
SE
BANQUO
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BANQUO
Oh, dabei waren wir doch ganz unvorbereitet auf seinen Besuch. Da bin ich froh, dass
es ihm bei uns gefällt.
BANQUO
Alles war gut. – Du, letzte Nacht habe ich von den drei Frauengestalten geträumt. Dir haben sie ja etwas Wahres gesagt ...
MACBETH
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MACBETH
Ich denke nicht mehr an sie. Am besten, du lässt es auch sein. Warte es ab, ob dir die
Ehre zuteil wird. Es kommt, wie es kommt ...
BANQUO
Du hast recht, so bleibe ich unbeschwert und verliere meine Ehre nicht, wenn ich
versuche, sie um jeden Preis zu vermehren.
MACBETH
Eben. Und jetzt gute Nacht!
BANQUO
Ja, gleichfalls.
Banquo, Fleance gehen ab.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Gespenstisches Windpfeifen, z.B. im Stil von John Thomas, „Old,School ghost in thunderstorm“.
Hekate erscheint und hält Macbeth einen Dolch hin, tänzelt immer weg, wenn er danach greifen will.
Ist das ein Dolch, was ich vor mir erblicke,
Der Griff mir zugekehrt? Komm, lass dich packen! –
Ich fass dich nicht, und doch sehe ich dich immer.
Bist du, Unglücksgebilde, so fühlbar nicht der Hand,
gleich wie dem Auge?
Oder bist du nur ein Dolch der Einbildung,
ein nichtig Blendwerk, das aus dem heiß gequälten Hirn erwächst?
Ich sehe dich noch, so greifbar von Gestalt
Wie der, den jetzt ich zücke.
Du gehst mir vor, den Weg, den ich will schreiten,
Und eben solche Waffe wollt ich brauchen.
Mein Auge ward der Narr der andern Sinne,
Oder mehr als alle wert. –
Hexenkunst
Leistet den Dienst der Göttin der Magie
Und dürrer Mord schreitet gespenstisch nun dem Ziel entgegen.
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Hekate verschwindet. Ein Hund heult durch die Nacht.
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MACBETH
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ZWEITE SZENE
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Jetzt sehe ich Blutstropfen an dem Dolch, die eben noch nicht daran waren. Aber die
Erscheinung ist nicht wirklich da. Ich führe mir nur die blutige Arbeit vor Augen. Wenn bloß keiner meine Schritte hört Eine Glocke schlägt dreimal. Gott, jetzt schlägt
auch noch die Glocke! Hör sie nicht, Duncan, es ist dein Grabgeläute - ab.
MACBETH
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Daselbst. Lady Macbeth tritt auf. Eine kurze schauerliche Musik ertönt, Lady Macbeth schrickt
zusammen.
Jetzt ist er dabei: Die Türen sind geöffnet, Duncans Wächter spotten schnarchend
ihres Amtes. Was sie betäubte, hat mich stark gemacht, und was sie dämpft', hat mich
entflammt. spukhafter Eulenruf ertönt – Still, horch! – Die Eule war´s, die schrie, der
Unheilsbote, der grässlich gute Nacht wünscht. –
MACBETH
hinter der Bühne: Wer ist da? He!
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LADY MACBETH
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Sch! Der bringt´s noch fertig und weckt alle auf! - Ich hätte es glatt selbst getan, wenn
der König nicht so meinem Vater gleichen würde ... O nein, und wenn mein Trank
versagte? Und es ist nichts geschehen? - Schon der Anschlag, nicht erst die vollstreckte
Tat verdirbt uns ... Still! Ich habe ihm ihre Dolche wie vereinbart hingelegt, die wird er
doch gefunden haben ... Geduld, Geduld, aber sofort!
LADY MACBETH
MACBETH
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Macbeth tritt auf, blutige Hände, er hält den blutigen Dolch, Lady Macbeth schrickt zusammen,
unterdrückt Schrei.
Sch, bist du still! Ich hab die Tat getan.
LADY MACBETH
So siehst du aus, bist du verrückt? Sie wischt ihm mit einem Tuch die Hände, wird
dabei selbst blutig. Jetzt sind meine Hände auch rot, ich schäme mich, dass mein Herz
so weiß ist -. Dass so viel Blut in einem drin ist ...
MACBETH
Jetzt ist es raus ... Hast du was gehört?
LADY MACBETH
Die Eule. Hast du was gesagt?
MACBETH
Wann?
LADY MACBETH
Jetzt.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
Was habe ich gesagt?
MACBETH
Lady Macbeth atmet genervt auf.
Wer schläft im zweiten Zimmer?
LADY MACBETH
Lady Evelyn.
MACBETH
Erbärmlich sieht das aus! Er betrachtet seine Hände, in denen er den Dolch hält.
LADY MACBETH
Erbärmlich nennst du das? Entschlossen! Mannhaft!
MACBETH
Feige. Im Schlaf.
LADY MACBETH
Denk nicht so tief darüber nach!
MACBETH
Mir war, als rief es: Schlaft nicht mehr, Macbeth mordet den Schlaf! – Ihn, den
unschuldigen Schlaf!
LADY MACBETH
So hör doch auf! Es macht uns verrückt!
MACBETH
Stets rief es: Schlaft nicht mehr! durchs ganze Haus, Glamis erschlug den Schlaf, und
drum wird Cawdor nicht schlafen mehr, Macbeth nicht schlafen mehr!
LADY MACBETH
Es reicht! Wer soll so was rufen? Mein würdiger Baron, du lässt den edlen Mut
erschlaffen, wenn du so hirnkrank darüber nachdenkst. Nimm noch etwas Wasser und
wasch alle Spuren von deinen Händen und dem Dolch. – Dolch? Herrgott, du solltest
den Dolch doch liegen lassen! Wo ist der andere? Von beiden Wachen ... Schnell, lauf
hin, tunk die Dolche ins Blut und leg ihn den Wachen in die Hände!
MACBETH
Ich gehe nicht mehr hin, ich bin entsetzt, was habe ich getan?
LADY MACBETH
Du hast die dummen Dolche nicht dagelassen, wie es der Plan war ...
MACBETH
Ich erdolchte ihn ihm Schlaf ...
LADY MACBETH
O schwache Willenskraft! - Gib mir die Dolche! Ab, ins Bett! Man darf dich jetzt nicht
sehen.
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Sie geht ab. Man hört Klopfen am Tor.
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Woher klopft es? Was ist mit mir, dass jeder Ton mich schreckt? Was sind das hier für
Hände? Ha, sie reißen mir meine Augen aus. Kann Neptun wohl mit seinem ganzen
Ozean dieses Blut von meinen Händen reinwaschen? - Nein; weit eher können diese
meine Hände die unermesslichen Gewässer färben und Grün in Rot verwandeln. Ich
weiß um meine Tat - es wäre besser, ich wüsste nichts von mir. Es wird geklopft, ein
Hund bellt. Klopf Duncan aus dem Schlaf! Ich wollte du könntest es.
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MACBETH
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MACBETH
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DRITTE SZENE
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Er geht schnell ab.
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Daselbst. Der Pförtner kommt; es wird geklopft.
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Stefan Otto. Macbeth - Baron des Bösen,
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